Stumme Schreie in der Nacht von Procven (Schrei, auch wenn dich keiner hört) ================================================================================ Kapitel 7: Langsam kehrt Licht ins Dunkel ----------------------------------------- 7. Kapitel Ich weiß, ihr musstet lange darauf warten, doch nun ist es da. Das 7. Kappi wartet nur darauf von euch gelesen zu werden. Leider wird dies das vorletzte sein und dann wird sich herausstellen, ob ihr mit euren Vermutungen richtig lagt. Eigentlich sollte es eine kleine Weihnachtsüberraschung sein, doch dann war ich doch nicht so schnell. ^^'' Ist ja jetzt auch egal. Nun wünsche ich euch wieder viiiieel Spaß. Leise öffnete sich die Tür und nur zögernd trat der junge Mann in das verdunkelte Zimmer. Alles wirkte so vertraut und doch so fremd. Nichts hatte sich verändert obwohl alles so anders schien. Es umgab ihn eine unangenehme Kälte, trotz der warmen, freundlichen Farben. Aufgrund dieser puppenhausähnlichen Reinlichkeit glaubte man nicht, dass bis vor einiger Zeit hier noch Mitsuko gelebt hat. Warum war er eigentlich hier? Suchte er etwas bestimmtes? Eigentlich nicht und doch hoffte er hier einen Hinweis für ihren grausamen Tod zu finden. Immer wieder quälten ihn die selben Fragen. Warum musste sie das tun? Was brachte sie dazu? Hatte es etwas mit dem zu tun, das sie ihm noch sagen wollte? Trägt er in irgendeiner Art und Weise Schuld an dem Unglück? Diese und noch weitere Fragen gingen ihm durch den Kopf, doch fand er keine Antwort. Langsam ließ er den Blick schweifen, hielt bei den Bildern inne. Erst jetzt wagte sich der junge Mann die Tür hinter sich zu lassen und weiter in das Innere des Zimmers zu treten. Vorsichtig nahm er eines der Bilder. Wie süß sie doch auf diesem lächelte. In Gedanken versunken schwang er den Bilderrahmen hin und her, spielte mit den Lichtreflexen. Sein Gesicht spiegelte sich in dem Glas wieder. Er war blass- sehr sogar. Die Beerdigung hatte ihm ziemlich zu schaffen gemacht. Doch diese war schön gewesen. SIE war schön gewesen. In ihrem weißen, verzierten Kleid sah sie aus wie ein liebreizender Engel und alles andere als tot. Er hatte ihr Rosen auf das Grab gelegt. Sie hatte diese Blumen geliebt und er liebte sie. Auch nach all dem, was geschehen war- was er ihr angetan hatte. Immer wieder klang ihr herzliches Lachen in seinen Ohren. Erneut betrachtete er das Foto, besichtete sein Spiegelbild. Warum konnte er es nicht verhindern? Sie war fort- für immer. Erneut in Gedanken an Mitsu vertieft lief Trunks eine Träne die weiße Wange hinunter. Sorgfältig stellte er den Rahmen wieder auf das Sideboard und wischte sich mit dem Handrücken die Träne fort. Ein ungewollter Schauer durchzog seinen athletischen Körper. Diese Stille war beängstigend. Er wandte sich gen Schreibtisch auf dem noch viele ihrer Bücher und Hefte lagen. Insgeheim hoffte er, dass sie ihn gleich von hinten umarmte- so wie sie es schon so oft getan hatte. Doch nichts geschah. Er blieb allein in diesem Raum und das Einzige was ihn umarmte war diese grauenvolle Stille. Als er die Bücher näher betrachtete viel ihm zu ersten Mal auf wie viel sie eigentlich gelesen hatte. Es standen und lagen hier so viele Romane und Sachbücher von Autoren deren Namen er noch nie zuvor gesehen hatte. Unter all den schweren Bänden fand er ein kleines unscheinbares Buch. Es war unbeschriftet, in einem dunklen Rot gehalten und mit einem kleinem Schloss versehen. „Ich wusste gar nicht, dass sie Tagebuch geführt hatte.“ Beinahe flüsternd und kraftlos schienen seine Worte als sie seine Lippen verließen. Er überlegte lange ob er einen Blick riskieren sollte. Einerseits konnte sie ihn dafür nicht mehr belangen, andererseits war dies noch immer ihr Reich und er würde in ihre Privatfähre eindringen. Doch es gab nur diese Möglichkeit herauszufinden was sie gedacht hatte, was in ihr vorging. Nach einigem hin und her griff er danach und setzte sich in die Mitte des großen Bettes. Sogleich kamen ihm einige Plüschtiere entgegen. Darunter auch ein kleiner Teddybär mit einem Herz in der Hand. Wie sehr hatte sich Mitsu damals darüber gefreut als Trunks ihn ihr geschenkt hatte. Diese Szene vor seinem geistigen Augen betrachtend, nahm er ihn und drückte ihn an sich; atmete den Duft ein. Mental auf das Schlimmste gefasst, öffnete er das Tagebuch. Zu seinem Glück war es unversperrt, das Schloss nur eingehangen. Er wollte nicht lange suchen, sondern lediglich den letzten Eintrag lesen. Schnell wurde er fündig und nervös biss er sich auf die Unterlippe. „In letzter Zeit ging es mir eher schlechter als besser. Geplagt von Übelkeit und allgemeinen Unwohlsein habe ich die letzten Tage im Bett verbracht. Allein um diesen Eintrag auf das Papier meines Tagebuches zu bringen bin ich aufgestanden. Eben war Trunks bei mir und hat gefragt wann ich ungefähr wieder auf den Beinen sein werde. Leider konnte ich ihm keine Antwort geben. Er hat mir sogar ein Geschenk mitgebracht: einen kleinen Teddy, der ein großes, rotes Herz in den Armen hält. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Er war so ruhig und hielt Abstand als wäre ich selbst eine ansteckende Krankheit. Die Tage zuvor war dies nicht der Fall. Heute saß er die meiste Zeit mir mit gesenktem Kopf gegenüber und schwieg. Als ich ihn darauf ansprach, meinte er los zu müssen. Es ist ja nicht so, dass ich keinen Verdacht habe doch weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Gestern, als er bei mir war, setzte er sich direkt neben mich und legte seinen Arm um meine Schulten damit ich mich anlehnen konnte. Während wir miteinander sprachen kam er mir immer näher. Seine Hand streichelte sanft meine langsam heilende Stichverletzung. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht und beendete meinen Satz. Plötzlich bemerkte ich wie er sich über mich beugte und mich küssen wollte. Aus irgendeinem Grund bekam ich panische Angst und stieß ihn von mir. Wahrscheinlich habe ich diese mit einer anderen Situation in Zusammenhang gebracht. Obwohl ich wusste, dass es nur Trunks war, wollte ich nicht, dass er mir zu nahe kam. Verdutzt starrte er mich an und verabschiedete sich rasch. Noch immer weiß niemand was sich an jenem Abend nun abgespielt hatte. Und seit unserem Streit wird die Last nur noch schwerer und scheint mich beinahe zu erdrücken. Ich möchte gern reden, doch ich bekomme keinen Ton heraus. Und ich ...“ Mitten im Satz hatte sie aufgehört zu schreiben, als wurde sie abgelenkt. >Hatte sie etwa...?< Ein furchtbarer Gedanke schoss Trunks durch den Kopf, denn er wusste noch zu gut was nach seinem letzten Besuch passiert war. Niedergeschlagen lehnte er sich damals gegen die Wand im Flur, rutschte dann an ihr hinab. Er wusste nicht mehr was er machen sollte. Warum ließ sie ihn nicht mehr gewähren? Er wollte am Tag zuvor doch nur ihre Wärme spüren, sich vergewissern ob sie ihn noch liebte. Er wollte sie einfach nur küssen. Nicht mehr. Ein einfacher Kuss voller Liebe und Sehnsucht. Wie dem auch sei. Am Tag danach wusste Trunks nicht mehr wie er sich verhalten sollte und blieb gleich von ihr fern. Dieser Abstand machte ihn bald verrückt und er beschloss zu gehen. Und dann saß er dort im Flur zusammengekauert am Boden bis Natsuki kam und ihn fragte was los sei. Er schüttelte nur den Kopf und wollte sie los werden. Doch sie setzte mal wieder ihren eigenen Willen durch. Sie kniete sich vor ihn und hob vorsichtig seinen Kopf. Sie konnte sich denken was mit ihm los war, schließlich saß im Zimmer nebenan ihre kleine Schwester, die seit Tagen alles und jeden von sich fern halten wollte. Dies war Natsukis Gelegenheit ihr eins auszuwischen. Langsam näherte sie sich dem Unglücklichen und wollte ihm das geben, das er momentan am meisten brauchte: das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Verlangend spielten ihre Lippen miteinander, harmonierten auf Anhieb. Wie in Trance ließ er es geschehen. Ohne nachzudenken machte er was auch immer sie wollte und verschwand mit ihr kurze Zeit später in ihrem Zimmer. Der nächste Teil des Eintrages wurde mit zitternder Hand geschrieben und bestärkte nur seine Theorie. „Meine Schwester hat soeben wieder männlichen Besuch bei sich. Doch ich habe es zwischendurch nicht klingeln gehört. Wer also sollte dann bei ihr sein? Sie wird doch wohl nicht...? Nein! So etwas skrupelloses würde ich nicht einmal meiner Schwester zutrauen. Oder vielleicht doch? Würde sie mir wirklich das Wichtigste in meinem Leben nehmen? Ich gab ihr doch niemals einen Grund dazu. Leider habe ich auch nicht gehört wie jemand unten die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Er würde mich niemals betrügen. Nicht mit ihr. Niemals. Er liebt mich doch.“ Einiger Wörter waren nur schwer lesbar. Tränen ließen die Tinte verschwimmen und die führende Hand schien immer mehr Probleme gehabt zu haben den Stift zu halten. „Sollte er es doch sein? Nein, er kann es nicht sein. Er darf es nicht sein. Warum kann sie nicht ein Mal still sein, wenn sie sich von jemanden durchnehmen lässt? Hör auf zu schreien! Sei still! Du sollst aufhören so zu schreien! Du brauchst seinen Namen nicht zu rufen. Ich weiß, dass er bei dir ist. Immer und immer wieder rufst du seinen Namen. Du brauchst mich nicht weiter zu kränken, ich bin bereits am Boden zerstört. Warum tust du mir das an? Warum nimmst du mir das einzige das meinem Leben noch einen Sinn gibt? ... gab. Mein Leben hat keinen Sinn mehr. Der Mensch mit dem ich noch hätte reden können hintergeht mich auf grausamste Art und Weise mit der Person, die selbst auf meiner Beerdigung noch tanzen würde. Ich hasse euch. Ich hasse euch alle. Jeden einzelnen. Ich hoffe bald in einer Welt zu sein, in der selbst ihr mir nichts mehr anhaben könnt.“ Aufgeregt blätterte Trunks weiter doch mehr stand in dem kleinen Buch nicht drin. Keinen weiteren Eintrag. Mit zitternden Händen legte er es beiseite. Seine Kehle war trocken und seine Augen suchten aufgeregt ein Ziel. War er wirklich Schuld an allem? Wie konnte er nur? Warum hatte er sich darauf eingelassen? Nervös fuhr er sich mit den nassgeschwitzten Händen durch die Haare, konnte nun wirklich nicht mehr still sitzen. Ein enormer Hass gegen sich selbst erwachte in ihm während er planlos im Zimmer auf und ab lief. Jedes Mal wenn er am Bett vorbei kam richtete sich sein Blick auf das Tagebuch, welches er dort hat liegen lassen. In der Linken hielt er noch immer den Teddy, wollte ihn nun nicht mehr los lassen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf. So viele Fragen, Vorwürfe, Flüche gegen sich selbst. Sie hatte wirklich alles gehört. Mitbekommen was er getan hatte. Innerlich zerriss dieser Gedanke sein Herz. Er stellte sich vor wie sie weinend am Schreibtisch saß und dabei diese Worte ins Tagebuch schrieb. „Sei still!“ Diese Worte verfolgten ihn seit er sie gelesen hatte. Er trug die Schuld. Die Schuld daran, dass sie ihre Kraft verloren hatte. Er hatte ihr den nötigen Halt genommen. Das Zimmer schien ihn verrückt werden zu lassen. Er wollte hier weg. Raus aus dem Haus. Wie selbstverständlich griff er nach dem Tagebuch, verließ mitsamt dem Plüschtier im Arm das Haus und stürmte nach Hause. __________________________________ Naaaaa? Hat es euch gefallen? Wollt ihr mir ein paar Kommis dalassen? Bitte. *fleh * Ich wollte Trunks eigentlich nicht so eine Rolle geben. Es fiel mir furchtbar schwer. Doch es passt einfach so gut in die Story. Sodann, wir sehen uns dann zum letzten Kapitel. *schluchz * Ihr fehlt mir jetzt schon. Hegdl, Aliann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)