Der zweite Lord von heavenfly (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 1: Veränderung ---------------------- Hi Leute! Da bin ich wieder mit einer neuesten Story und die ist auch noch schön lang..... Ich hoffe, ich krieg auch wieder viele schöne Reviews. So und ohne groß drumrumzureden gehs auch gleich los! Auf zur Story! Warnung: Spoiler zu OotP, obwohl man davon ja jetzt nich mehr reden kann.... Ist ja schon lang draußen das Buch... nur für die, dies noch immer nicht lesen konnten. Dann Dark-Harry, jedenfalls n bissl Lemon – also alle Jungs-Jungs-Beziehungen-Hasser verpisst euch genau JETZT! Mehr fällt mir grad nicht ein.... Später Death von Nebencharas und n bissl Gewalt, weil Kämpfe und eben Death von Nebencharas... /lol/ Aber da sag ich dann noch mal Bescheid. Pairing: Jetzt....? Verrat ich noch nicht.... Die gibt’s immer, wenn es schon klar ist. (aber da meine Story unter nem bestimmten Pairing eingeordnet ist, ist zumindest dass klar.... und wer mich kennt... /g/) So und dat wars auch schon.... Hier gehört außer der Idee und diversen Nebencharas, die ich erfunden hab nix mir und ich verdien leider auch nix dadurch, obwohl ich’s nötig hätte. Und jetzt lest schön! Der zweite Lord 1. Veränderung ------ "Bist du dir sicher, dass du das tun willst? Sollen wir es wirklich jetzt schon tun?" "Ja ich bin mir sicher. Wir müssen es jetzt tun, denn es bleibt nicht mehr viel Zeit. Wir müssen sie gleich von Anfang an richtig schocken, damit es funktioniert." ----- Es war der Beginn des siebten Schuljahres. Ron und Hermine waren zusammen im Urlaub gewesen und das Mädchen hatte die letzten Wochen bei ihrem Freund im Fuchsbau verbracht. Seit Ende letzten Jahres, als Voldemort Hogwarts angegriffen hatte und Ron beinahe getötet worden wäre, hatten sie sich ihre Gefühle gestanden und waren offiziell ein Paar. Von Harry hatten sie allerdings in den Ferien nichts gehört. Dumbledore hatte auch dieses Mal darauf bestanden, dass ihr Freund zu den Dursleys zurückkehrte und seltsamer Weise hatte sich der Junge auch gar nicht aufgeregt. Vielleicht hatte er aber auch nur eingesehen, dass es eh keinen Zweck hatte. Jetzt warteten die beiden Turteltäubchen jedenfalls mehr oder weniger aufmerksam darauf, dass ihr bester Freund aus der Barriere herauskam. Ginny war schon mit ihren Freundinnen im Zug und Mr. und Mrs. Weasley hatten es eilig gehabt zurück nach Hause zu kommen. Der Phönixorden hatte irgendeine Aufgabe für die beiden und so konnten sie ihre Kinder nur schnell zum Bahnhof bringen. Das war Ron ganz recht, denn so konnte er Hermine ausgiebig im Arm halten und ab und zu küssen, ohne ständig die Blicke seiner Mum auf sich zu spüren. Manchmal war sie wie eine Glucke. Hermine bemerkte Harry dann als Erste. Sie schienen doch etwas zu sehr mit einander abgelenkt gewesen zu sein, denn er stand schon am Einstieg des Zuges und verstaute seinen Koffer und Hedwig. Schnell eilten sie zu ihm um ihn zu begrüßen, doch der Junge-der-lebt reagierte ganz anders, als sie erwartet hatten. Bei ihren Rufen drehte er sich zwar um, doch er blickte sie nicht erfreut, sondern kalt an. Dabei bemerkten sie, dass er seine Brille nicht mehr trug, sondern scheinbar Kontaktlinsen benutzte. Hermine musste zugeben, dass das den jungen Mann ungemein attraktiv machte. Doch bei den kalten grünen Augen, die auf sie gerichtet waren, stockten sie. Was war denn mit Harry los? "Was wollt ihr?", fragte der Junge und seine Stimme war genauso kalt wie sein Blick. "Na wir wollten dich begrüßen, was sonst. Du hast die ganzen Ferien nichts von dir hören lassen. Kommst du mit zu uns ins Abteil?", Ron ließ sich nicht beirren, stutzte aber, als Harry den Kopf schüttelte und mit einem einfachen "Nein!" einstieg und die Tür hinter sich zuknallte. "Was...?", machte Hermine und starrte verblüfft die geschlossene Zugtür an. Was hatte das denn zu bedeuten? Irritiert öffneten die beiden die Tür wieder und stiegen ebenfalls ein, da der Zug bald losfuhr. Harry war mitsamt seinem Gepäck verschwunden und so beschlossen die beide, erst einmal in ihr eigenes Abteil zu gehen, was sie sich mit Ginny, Dean und Seamus teilten. Harry würden sie später suchen. ----- Die Fahrt dauerte nun schon zwei Stunden. Hermine hatte sich bereits umgezogen, da sie als Vertrauensschülerin noch einiges zu erledigen hatte. Ron war nicht wieder gewählt worden, da er sich strikt geweigert hatte, nach dem Desaster im letzten Jahr. Voldemort hatte seinen Angriff ausgerechnet mit einigen Riesenspinnen begonnen und diese waren auch noch im Bad der Vertrauensschüler zuerst aufgetaucht - natürlich als Ron dort war. Seitdem setzte er keinen Fuß mehr in die Nähe des Bades und weigerte sich strikt, noch einmal dieses Amt zu übernehmen. Der andere Vertrauensschüler war Hermines Wissen nach ein Junge namens Derek aus der 5. Ihr machte viel mehr Sorgen, dass auch Malfoy wieder Vertrauensschüler seines Hauses war und sie nicht wusste, wie sie ihm ohne Rons Beistand begegnen sollte. Obwohl der Rothaarige bei Malfoy nie besonders hilfreich gewesen war. Jetzt jedenfalls waren sie und Ron auf dem Weg durch den Zug, um Harry zu finden und zur Rede zu stellen. Es konnte ja sein, dass er schlechte Ferien bei den Dursleys gehabt hatte und die Begegnung mit Voldemort am Ende des letzten Jahres war auch nicht gerade toll gelaufen, doch deshalb musste er doch nicht ihnen die Schuld geben. Man konnte seine schlechte Laune auch anderweitig freilassen und musste nicht seine besten Freunde vor den Kopf stoßen - nicht, wenn die ihn nur begrüßen wollten. Also gingen die beiden gespannt durch den Gang und spähten in die Abteile, bis sie auch tatsächlich Hedwigs Käfig auf einem Sitz entdeckten. Harry saß daneben und streckte sich gerade lächelnd. Vor ihm schwebte ein verzaubertes Schachbrett in der Luft und Harry schien irgendetwas Amüsantes zu seinem Spielpartner zu sagen, denn sein Lächeln wurde noch etwas wärmer. Dann sahen Hermine und Ron auch, wer Harry gegenüber saß und gerade seinen Zug machte und sie blieben absolut verblüfft stehen. Das war Malfoy. Draco Malfoy saß mit Harry Potter in einem einsamen Abteil und sie spielten Zauberschach. Und sie schienen sich mehr als nur gut zu verstehen. Auch Malfoy lächelte und lehnte sich nach seinem Zug siegessicher zurück, was Harry ein konzentriertes Stirnrunzeln hervorlockte. Doch beide machten den Eindruck absoluter Eintracht, als hätte die Feindschaft zwischen ihnen nie existiert. Dort saßen keine Erzfeinde mehr, sondern echte Freunde. Das, was dort in dem Abteil zu sehen war, erinnerte die beiden Beobachter irgendwie an die vergangenen sechs Jahre. So hatten sie drei früher immer beieinander gesessen, Ron und Harry hatten Schach gespielt und Hermine hatte sich über die Brutalität des Spiels oder ihre barbarischen Züge aufgeregt. Wie konnte es sein, dass Harry sie so verriet und jetzt mit Malfoy befreundet war? Plötzlich drängte sich jemand wortlos zwischen ihnen durch und öffnete die Tür zu Harry und Malfoys Abteil. Es war Blaise Zabini, der aus Richtung Toiletten weiter hinten im Zug kam. Ohne Hermine und Ron zu beachten, schloss er die Tür wieder und wurde von den beiden anderen fröhlich begrüßt. Der braunhaarige Slytherin beugte sich sogleich über das Brett und schien dann Harry für seinen Zug zu loben, denn gleich darauf setzte der Gryffindor Malfoy Schach matt und lehnte sich siegesgewiss zurück. Keiner der drei warf auch nur einen Blick zur Tür, obwohl Zabini den anderen sicher mitgeteilt hatte, wer da davor stand. Harry sah einfach nur zu, wie sich das Schachspiel automatisch wieder aufbaute und scherzte weiter mit Malfoy. Was ging hier nur vor? Absolut verwirrt gingen Ron und Hermine wieder zu ihrem Abteil und teilten den anderen mit, was sie gerade beobachtet hatten. ------ Die Auswahlzeremonie und das Abendessen verliefen normal wie immer. Sah man davon ab, dass Harry Hermine und Ron die ganze Zeit ignorierte. Eigentlich ignorierte er nicht nur sie, sondern alle Gryffindor. An den Verkündungen des Hutes war er auch nicht wirklich interessiert und es sah so aus, als würde er gar nicht bemerken, was er eigentlich aß. Harry schien mit seinen Gedanken ewig weit weg. Als Hermine und Derek die Erstklässler und auch einen Großteil der anderen Gryffindors zum Turm brachten, stand der schwarzhaarige Junge einfach auf und ging zum Slytherin-Tisch hinüber. Natürlich hatten alle, selbst die anderen Tische und die Lehrer Harrys seltsames Verhalten bemerkt und so verfolgten sie mit Spannung, was der Junge-der-lebt nun tat. Doch er ignorierte auch die meisten Slytherin und wandte sich direkt an Malfoy, der an der Spitze der Erstklässler stand und nicht sehr glücklich aussah, die ganze Rasselbande durch Hogwarts zu schleifen. "Draco, was hältst du davon, wenn ich noch mit zu dir komme? Wir müssen unsere Partie noch zu Ende spielen." Ein Lächeln schlich sich auf Malfoys Gesicht, was wohl erst wenige gesehen hatten. Es war aufrichtig und ehrlich. Der Junge freute sich tatsächlich über Harry Potters Gesellschaft. Als die Slytherin zusammen mit Harry verschwunden waren, blickten sich die übrigen Anwesenden untereinander verblüfft an. Was hatte das alles zu bedeuten? ------- "Oh man. Habt ihr deren Gesichter gesehen? Es war köstlich." "Hör auf. Es macht mir nicht unbedingt Spaß!" "Jaja. Ich weiß. Der Plan. Aber lass mir doch wenigstens meinen Spaß." ---------- Hermine und Ron waren die letzten im Gemeinschaftsraum. Das Mädchen saß schon wieder über ihren Büchern, obwohl das Schuljahr noch gar nicht richtig angefangen hatte, und Ron war dabei, die Scherzbox seiner Brüder zu inspizieren. Die beiden führten ihren Scherzartikelladen sehr erfolgreich und hatten ihrem Bruder das Versprechen abgenommen, ihre neuesten Erfindungen an hilflosen Slytherins auszuprobieren und dann Bericht zu erstatten. Hermine beobachtete ihren Freund ab und zu skeptisch, denn seine häufigen Begeisterungslaute waren ihr nicht geheuer. Bei der Verwandtschaft zweifelte sie nicht lange, dass nicht nur Slytherin als Versuchskaninchen würden herhalten müssen. Eigentlich gab es auch nur einen Grund, warum die beiden noch auf waren und dieser spazierte 11 Uhr seelenruhig durch das Porträtloch, obwohl sich Hermine sicher war, dass niemand ihm das Passwort verraten hatte. Sofort ließen die beiden Freunde ihre Beschäftigungen liegen und eilten auf Harry zu. "Da bist du ja endlich. Wir haben uns Sorgen gemacht. Was....?", setzte Herm an, doch Harrys kalte Augen ließen sie stoppen. An irgendwen erinnerte sie dieser Blick! Ja, genau. Dieser arrogante Blick entsprach exakt dem von Malfoy, mit dem sich Harry in letzter Zeit ja so gut zu verstehen schien. "Last mich in Ruhe. Es geht euch nichts an, wo ich war, oder was los ist." Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, drehte sich der Schwarzhaarige um und wollte die Treppe zum Schlafraum der Siebten hoch gehen, doch Ron trat entschlossen vor und hielt ihn am Arm fest. "Es geht uns sehr wohl etwas an, was mit dir los ist. Du bist unser Freund, verdammt noch mal. Was sollte diese Abfuhr am Bahnhof? Und wieso bist du jetzt plötzlich der beste Freund dieser Schlange Malfoy? Dass du dich die Ferien über nicht gemeldet hast, war nicht anders zu erwarten. Wir wissen, wie deine Verwandten sind. Aber nur weil sie dich über die Ferien getriezt haben - was im Übrigen schon seit Jahren so ist - und weil du-weißt-schon- wer im letzten Jahr Hogwarts angegriffen hat, brauchst du uns nicht so arrogant und abfällig zu behandeln. Wir sind immer noch deine Freunde und du kannst mit uns reden. Also, was soll das alles?" Hermine staunte über ihren Freund. Dieser hatte ganz ruhig gesprochen und man sah ihm an, dass ihm diese Sache ernst war. Da sprach nicht wie sonst das hitzige Temperament aus Ron, sondern eine tiefe Nachdenklichkeit. Sie hätte nicht gedacht, dass der Rothaarige es genauso bedenklich einschätzte wie sie, dass sich Harry so anders benahm. "Bist du jetzt fertig?" Harry riss seinen Arm los und funkelte die beiden an. Er hatte die ganze Zeit während Rons Rede nichts gemacht, sondern nur etwas gelangweilt zugehört. "Es hat weder etwas mit meiner tollen Familie noch mit Voldemort oder euch zu tun. Und es geht euch überhaupt nichts an, warum ich mit Draco und Blaise meine Zeit verbringe. Ihr werdet mich einfach nur in Ruhe lassen. Auf Freunde wie euch kann ich verzichten." Damit stieg er die Treppe halb hinauf und wurde erst durch Hermines ruhige Stimme gestoppt: "Was haben wir getan, dass du uns die Freundschaft kündigen willst? Wenn du nicht mit uns redest, können wir dir nicht helfen. Und um ehrlich zu sein, hab ich keine Ahnung, was wir falsch gemacht haben könnten." "Ich will eure Hilfe auch gar nicht. Ihr werdet einfach akzeptieren, dass ich nichts mehr mit euch zu tun haben will." Ohne eine Erklärung verschwand der Schwarzhaarige nun im Schlafraum, den er sich noch immer mit den anderen Jungen und Ron teilte. "Könntest du mich mal kurz kneifen, Mione. Ich hab echt keine Ahnung, was das grad gewesen ist", seufzend setzte sich der Rothaarige wieder vor den Kamin und blickte seine Freundin fast hilfesuchend an. Diese konnte nur mit den Schultern zucken und sich ebenfalls in einen Sessel fallen lassen. "Ich weiß es, ehrlich gesagt, auch nicht. Aber er hat mir auf die letzte Frage keine Antwort gegeben, hast du das bemerkt? Eins, was ich über Harry weiß, ist, dass er nicht wirklich lügen kann und dieses Wissen gibt mir nun etwas Trost." "Inwiefern?" Ron sah sie verwirrt an. "Na er hat nicht klipp und klar gesagt, dass wir dran schuld sind, dass er so seltsam ist, weil wir ihm etwas getan haben, oder etwas nicht getan haben. Und weißt du warum?" Ron schüttelte den Kopf. "Weil er uns trotz allem nicht anlügt. Vielleicht ist das ein Teil seines Stolzes, was ihm verbietet zu lügen. Ich hab Harry in den vergangenen Jahren immer angesehen, wenn er gelogen hat, weil er sich absolut unwohl in seiner Haut gefühlt hat. Das kann er nicht." "Aber ich erinnere mich, dass er die Lehrer und uns schon oft hintergangen hat, wenn er allein losgezogen ist, um du-weißt-schon-wen zu erledigen....", wandte Ron ein. "Du sagst es, wenn er ohne uns gegangen ist, wenn er uns beschützen wollte. Wenn Harry denkt, dass er damit jemanden schützt, lügt und schauspielert er sehr gut. Deshalb habe ich ja noch Hoffnung, dass das hier alles nicht so ... seltsam ist. Harry war ja schon im 6. so komisch, weil Sirius nicht mehr da war, und ich hoffe einfach, dass es jetzt wieder so was ist." Ron schüttelte ungläubig den Kopf: "Das ist ja alles schön und gut, aber er ist nicht nur distanziert zu uns, sondern er ist auch noch mit Malfoy befreundet. Das kann doch nur ein krankes Spiel von dieser Slytherinschlange sein. Selbst um uns seine Probleme zu verbergen würde Harry nie so tief sinken, mit dem Feind zu paktieren. Herm, ich weiß echt nicht, was ich von all dem halten soll." "Ich auch nicht, Ron, ich auch nicht. Hoffen wir einfach, dass er morgen gesprächiger ist und wieder etwas runter kommt. Er ist schon fast so arrogant wie Malfoy." Hermine kletterte zu ihrem Freund hinüber und sie waren noch lange wach und versuchten einen Sinn in das Verhalten ihres besten Freundes zu bringen. --------- Wie sich am nächsten Morgen herausstellte, war Harry schon längst verschwunden, als Ron aufstand und an ein Gespräch unter vier Augen war so nicht zu denken. Auch beim Essen war er nicht, doch Ron war auch ziemlich spät und ein Drittklässler behauptete, Harry schon beim Essen gesehen zu haben. Die ersten beiden Stunden hatten sie Verteidigung gegen die Dunklen Künste bei ihrer neuen Lehrerin Professor Marlas. Harry saß schon in der hintersten Reihe neben Blaise und Draco und unterhielt sich angeregt mit ihnen, was Gemurmel seitens der Slytherin und der Gryffindor verursachte. Doch die drei ließen sich davon absolut nicht stören. Der Unterrichtseinstieg war ziemlich lahm, da die Professorin erst einmal alle Namen wissen wollte, und noch haufenweise Organisatorisches klärte. Doch die letzte Viertelstunde begannen sie mit Veelas und die Schüler bemerkten, dass die Frau doch gar nicht schlecht in ihrem Fach war. Niemand beachtete während der zwei Stunden das seltsame Trio in der hintersten Bank, doch als Hermine und Ron kurz nach Stundenende zu Harry gehen wollten, um ihn zur Rede zu stellen, waren die drei schon verschwunden. "Er geht uns offensichtlich aus dem Weg", stellte Hermine überflüssigerweise fest und so blieb den beiden nichts anderes übrig, als abzuwarten. Die nächsten beiden Stunden waren frei und Harry blieb wie vom Erdboden verschluckt. Ron und seine Freundin waren mittlerweile zu dem Schluss gekommen, das Abwarten und beobachten besser war. Sollte Harry sich wieder einkriegen, würde er schon mit ihnen reden, aber vorher hatte es offensichtlich keinen Zweck, mit ihrem ehemals besten Freund ein Gespräch führen zu wollen. Von den Wahlfächern für die ZAGs hatten Hermine und Ron nur Kräuterkunde und Heilkunde nicht mit den Slytherins. Damals in der Sechsten hatten die drei Freunde alle die gleichen Fächer gewählt, da ihr Ziel Auror zu werden für sie einheitlich feststand. Somit war Harry auch in all ihren Fächern mit bei ihnen, doch selbst in den beiden Unterrichtsfächern ohne seine neuen Slytherin-Freunde ignorierte der Schwarzhaarige alle anderen Gryffindors ohne Ausnahme. Eigentlich war Harry in der nächsten Woche nur noch zum Essen am Gryffindor- Tisch und zum Schlafen in ihrem gemeinsamen Schlafraum. Wobei er schon sehr früh verschwand und erst spät abends wieder kam, damit er auch wirklich allen Löwen aus dem Weg ging. Ron und Hermine konnten es sich nicht leisten, jeden Abend lang wach zu bleiben, denn die Stunden waren hart und der Stoff reichlich. Also beobachteten sie einfach nur und versuchten einen Grund für all das zu finden. ----- Am Wochenende waren noch fast alle Siebtklässler wach, als sich um Mitternacht das Porträtloch öffnete und Harry eintrat. Sofort verstummten die Gespräche und alle blickten den Jungen-der-lebt feindselig an. "Na Potter, kommst du von deinen kleinen Slytherin-Freunden wieder? Dass du dich noch hier her traust, ist ziemlich mutig." Dean sprach den anderen aus der Seele, denn diese murmelten zustimmend und nur Ron und Hermine am Feuer blieben still auf ihrem Beobachterposten. Natürlich hatten die Gryffindors und auch alle anderen Häuser schnell begriffen, dass Harry plötzlich der beste Freund der Slytherins war. Verständlicherweise sahen das die Rot-goldenen nicht so gern. Sie hatten Ron und Hermine um Erklärungen beinahe angefleht, denn niemand sah gern, wie der Retter ihrer Welt zu den Feinden überlief. Doch die beiden konnten die beruhigende Geschichte, auf die alle hofften, leider nicht liefern und so waren schnell böse Gerüchte aufgekommen. Das ging vom Imperiusfluch, der über Harry hing, bis zu dessen Akzeptierung des Dunklen Mals und der Gefolgschaft Voldemorts. Es war verständlich, dass niemand mehr besonders gut auf 'Potter', wie ihn nun alle abfällig nannten, zu sprechen war. Und jetzt hatten sie ihn endlich vor sich. Ohne ihnen Beachtung zu schenken, ging Harry die Treppe hoch in Richtung Schlafsaal, doch Seamus war ihm gefolgt und hielt nun seine Hand fest. "Was willst du Finnigan?", war alles, was Harry kalt sagte. Doch Seamus ließ sich nicht einschüchtern: "Wir reden mit dir. Wir wollen ne Erklärung, warum du plötzlich ein Slytherin bist und wenn du die uns nicht bald gibst, könnte es sehr ungemütlich für dich werden." "Willst du mir drohen?" Harrys Augen blitzten beinahe erfreut, so als wünsche er sich eine offene Auseinandersetzung. Das verwirrte Hermine, denn sonst war Harry nicht so. Doch was war an ihrem früheren Freund jetzt auch noch normal? Sarkastisch lachend meinte Dean nun von unten: "Oh natürlich würden wir dem großen Harry Potter nie drohen. Das war lediglich ne freundliche Bitte, die du gefälligst beantwortest." Doch der Schwarzhaarige lächelte nur dünn. Plötzlich hatte er seinen Zauberstab in der Hand, murmelte leise etwas und Seamus war von der Treppe verschwunden und stand erstarrt neben dem Kaminfeuer. "Was...?", brachte Lavander hervor, während einige schon ihren Zauberstab halb zogen. Doch Harry rief nur 'Expelliarmus' und die Holzstäbe aller Gryffindors flogen auf den Sucher zu. Dann steckte Harry seinen eigenen Stab wieder ein und lehnte sich an die Brüstung. "Ihr werdet mich in Ruhe lassen, verstanden? Es geht euch absolut nichts an, mit wem ich meine Zeit verbringe. Ich hab es satt, ständig als der Retter der Menschheit angesehen zu werden, also lasst mich mit dem Scheiß in Ruhe. Ich hab andere Prioritäten, als euer erbärmliches Leben ständig zu retten, oder noch schlimmer, mir ständig euer dämliches Gelaber anzuhören, wie toll ich doch bin. Ich hab mich verändert, dass ist euch ja offensichtlich aufgefallen. Es geht euch nichts an, warum das so ist und ich verlange von euch auch nur eine einzige Kleinigkeit: lasst mich in Ruhe und ich lass euch in Ruhe. Oh, und Dean. Falls es dir entgangen sein sollte, ich bin nicht zu den Schlangen übergelaufen. Die einzigen, denen ich Rechenschaft schuldig bin sind Draco Malfoy und Blaise Zabini. Ist das jetzt klar?" Ohne auf eine Antwort zu warten, verschwand Harry im Schlafsaal und ließ einige verblüffte Schüler zurück. Sie hatten alle die Darbietung begriffen. Harrys Zauber, der Seamus transportiert hatte, war wesentlich höhere Magie als siebtes Schuljahr und der Junge-der-lebt war ihnen offensichtlich in vielerlei Hinsicht magisch überlegen. Und während sie ihre Zauberstäbe von der Treppe aufhoben, wurde ihnen auch klar, dass Harry nicht gelogen hatte. Die Slytherins hatten den Gryffindor in der letzten Woche unterschiedlich behandelt. Anfangs waren sie misstrauische gewesen, über den plötzlichen Seitenwechsel. Dann hatten sie ihn umschwärmt wie ihren neuen König und jetzt behandelten sie ihn genauso abfällig wie zuvor und wie ihn nun auch die drei anderen Häuser behandelten. Harry war tatsächlich nur mit Malfoy und Zabini zusammen. Diese schienen bei den Slytherins nichts an ihrem Einfluss verloren zu haben, doch Harry war offenbar nun weder Gryffindor noch Slytherin. Harry ignorierte einfach alle außer seinen beiden neuen Freunden völlig. Die Siebtklässler kamen überein, dass sie einen solchen Helden nicht brauchten und so bekam Harry auch ohne große Anstrengung seinen Willen - er wurde in Ruhe gelassen. Ron und seine Freundin gaben es nach einer weiteren Woche ebenfalls auf, denn Harry reagierte auf ihre Versuche, sich mit ihm zu unterhalten und für all das den Grund zu erfahren, nur mit arrogantem Schweigen. Offenbar hatte sich der junge Mann wirklich so sehr verändert, dass er absolut nichts mehr mit seinem alten Leben zu tun haben wollte und Hermine und Ron musste das akzeptieren - ändern konnten sie es jedenfalls nicht. Sie würden den Grund für Harrys Arroganz und Selbstgefälligkeit, die so sehr Malfoys Verhalten entsprach, wahrscheinlich nie herausfinden. Es überraschte die beiden, wie schnell sie sich mit dem Verlust ihres Freundes abgefunden hatten und sie wagten gar nicht darüber nachzudenken, warum das so war. Vielleicht hatten sie ja noch tief in sich Hoffnung, dass Harry zu ihnen kommen würde, wenn sie ihn lang genug in Ruhe lassen würden. Die Alternative - dass sie nur um des Rums Willen mit Harry befreundet waren und ihn nun einfach fallen lassen konnten - wollten sich Ron und Herm gar nicht erst vorstellen. --------- Doch noch etwas bemerkten die beiden Gryffindors an ihrem neuen Feind. So gut Harry sich auch mit Malfoy und Zabini verstand, ignorierte er nicht nur alle anderen Schüler, sondern auch die Lehrer. Mit Snape hatte sich der goldene Junge ja sowieso noch nie vertragen und seine Freundschaft mit dessen Lieblingsschüler änderte daran wenig. Doch immer öfter ermahnten auch die anderen Lehrer Harry, wenn er mal wieder im Unterricht nicht aufpasste und mit seinen Gedanken sonst wo war. Ganz schlimm war es in einer von McGonagalls Stunden in der dritten Woche nach Schulbeginn gewesen. Sie hatten die Aufgabe bekommen, kleine Mäuse in irgendwelche größeren Gebrauchsgegenstände zu verwandeln. Der Spruch war am Tag zuvor theoretisch durchgenommen worden und alle Gryffindors und Slytherins mühten sich verzweifelt ab. McGonagall wusste, dass der Zauber schwer war und rechnete nicht wirklich mit einem erfolgreichen Ergebnis vor der nächsten Unterrichtseinheit, da nicht einmal Hermine mit dem Spruch wirklich zurecht kam. Das Problem bestand darin, dass die Mäuse zu klein waren, um sich in vernünftige, fassbare Gegenstände verwandeln zu lassen und die Schüler mussten auch noch einen Wuchszauber einsetzen. Das hatte McGonagall ihnen nicht gesagt und sie war gespannt, wann Hermine darauf kommen würde und wie lange der Rest brauchen würde. Doch als sie so durch die Reihen verzweifelter Schüler ging, die ihre Umgebung vergessend nur damit beschäftigt waren, eine kleine Veränderung zu erzielen, stockte die Frau mitten im Schritt. Sie hatte mit Professor Dumbledore über die seltsame Entwicklung Harrys gegrübelt und sie sah es nicht gern, dass er nur noch mit diesem Malfoy herumhing. Doch was sie jetzt bemerkte, ging entschieden zu weit. Entschlossen ging die Lehrerin auf die hinterste Reihe zu und blieb erbost vor Harry stehen. "Mr. Potter, würden Sie mir erklären, warum Sie es nicht für nötig halten, am Unterricht teilzunehmen. Ich glaube nicht, dass Sie alles können, was ich Ihnen beibringe." Nun hatte sie die volle Aufmerksamkeit der Slytherins und Gryffindors, abgesehen von dem Schwarzhaarigen vor sich. Dieser starrte nur weiter abwesend aus dem Fenster, wie er es schon die ganze Zeit gemacht hatte, seit sie ihn beobachtete. Hinter sich hörte McGonagall das Tuscheln der Schüler, die alle ziemlich erfreut waren, dass dieser plötzlich so arrogante 'Held' nun endlich von einem Lehrer in die Schranken verwiesen und gedemütigt wurde. Mit spitzen Fingern nahm McGonagall die Maus am Schwanz, welche noch immer sehr normal vor Harry auf dem Tisch herumgewuselt hatte und hielt sie dem abwesenden Jungen vor die Augen. Doch der reagierte noch immer nicht und McGonagall begann langsam die Geduld zu verlieren. Was bildete sich dieser selbstgefällige Junge eigentlich ein? So unverschämt war nicht einmal Malfoy gegen sie. Sie wollte Harry gerade erneut anfahren, in der Hoffnung auf eine Reaktion, als Blaise den neben sich sitzenden Harry an der Schulter berührte und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Blinzelnd drehte sich Harry daraufhin zu der zornroten Professorin vor sich um und die Schüler hielten den Atem an. "Mr. Potter. Wie schön, dass Sie uns mal wieder mit Ihrer geistigen Anwesenheit erfreuen. Ich habe Sie schon einmal gefragt, warum Sie dem Unterricht nicht folgen. Das wird Konsequenzen für Sie haben. Eine Woche Straf...." Doch Harry unterbrach die aufgebrachte Frau seelenruhig: "Wieso glauben Sie, mir Strafarbeiten aufgeben zu können. Ich kann den Stoff und somit kann ich es mir leisten, den Rest der Stunde mit meinen Angelegenheiten zu verbringen." "Das ... das ist unerhört. Sie werden sich noch heute bei Mr. Filch melden, wegen Aufsässigkeit gegen einen Lehrkörper. Außerdem ziehe ich ihnen 50 Punkte ab, wegen Unverschämtheit und Abwesenheit im Unterricht. Weitere 20 Punkte, wegen Nichtausführung eins Zaubers im Unterricht." Erbost drehte sich die Hexe um und wollte zu ihrem Pult zurück gehen, als sie Harrys Stimme wieder herumwirbeln ließ. "Mobilus transparis wagus" Dort, wo bis eben noch die wieder abgesetzte Maus herumgelaufen war, stand jetzt ein mächtiger Kerzenleuchter, mit allen Verzierungen und Feinheiten. Harry hatte den Wuchszauber mit in die Formel eingebracht und die Aufgabe der Stunde ohne Probleme gelöst, obwohl er die ganze Zeit nicht aufgepasst hatte. McGonagall wusste, dass sie ihm die letzten 20 Punkte nun nicht mehr abziehen konnte, doch sie fragte sich, wieso es diesem Jungen so leicht fiel, diesen schwierigen Zauber zu meistern, den nicht einmal Hermine konnte. Dann bemerkte McGonagall das Lächeln von Draco Malfoy und sie begann zu ahnen, dass Harry nicht nur mit dem Slytherin befreundet war, um unbeliebt zu sein, sondern auch sein magisches Wissen aufbesserte. Malfoy hätte den Zauber ebenso schnell aussprechen können, wie Harry soeben und hatte die Professorin nur zum Narren gehalten. Wütend stapfte McGonagall zurück zu ihrem Pult und befahl den anderen nun, weiter zu zaubern. Wenigstens würde Harry seine Strafarbeit machen müssen, die er seiner Unverschämtheit zu verdanken hatte. Sie war sich nur nicht sicher, ob das etwas nützen würde. McGonagall nahm sich vor, noch heute mit Albus Dumbledore zu sprechen. Hermine war Harrys Selbstsicherheit den Lehrern gegenüber nicht entgangen, denn die Professorin für Verwandlung war nur ein Beispiel. Der Schwarzhaarige war viel zu oft abwesend, als würde er eine Bestrafung und die Wut der Professoren geradezu herausfordern, doch er konnte all ihre Fragen dennoch beantworten. Hermine hatte manchmal sogar den Eindruck, er sei besser als sie selbst und das wunderte sie anfangs schon. Bis sie Harry mit Malfoy und Zabini in der Bibliothek lernen sah. Und das Mädchen erkannte auch die Bücher, aus denen die drei ihr Wissen bezogen. Es waren keine aus der Verbotenen Abteilung, aber es waren welche, die wesentlich höhere Magie beinhalteten, als dass was die Siebtklässler lernten oder was überhaupt in ihrer Macht lag. Harry nutzte seine neue Freundschaft mit Malfoy auch, um an Bücher von zweifelhafterem Ruf zu kommen, denn sie sah die drei einmal am See üben und erkannte das Lehrbuch als eines, welches von manchen Zauberern aus schon lang verboten werden sollte und was definitiv nicht in der Bücherei zu finden war. Also war es nun kein Wunder mehr, dass Harry so gut war. Der Junge war nicht dumm, im Gegenteil. Hermine wusste, dass sie nur immer die beste Schülerin gewesen war, weil Harry nie soviel Elan gezeigt hatte, wie er es jetzt tat. Und Harry würde nur für ein großes Ziel lernen, was sich auch lohnte. Was hatten die drei Jungs bloß vor? Hermine sah, dass Harry die Lehrer genau wie die Schüler von oben herab behandelte, als wäre er mächtiger als sie und das Mädchen begann langsam zu glauben, dass er Recht damit hatte. Es war nicht so, dass Harry plötzlich zu einem zweiten Malfoy mutierte und alle niedermachte, die ihm begegnete. Er machte nicht einmal den Eindruck, dass er die anderen Schüler hassen würde. Er beachtete sie einfach nicht. Und auch der Slytherin hatte sich irgendwie verändert. Er war noch immer der herrschsüchtige Prinz, genauso arrogant wie zuvor und hinterhältig wie jeder Slytherin. Doch er war nicht mehr in Goyles und Crabbs Gesellschaft, führte die Slytherins nicht mehr so oft gegen die anderen Häuser an und war auch sonst seltsam. Fast, als ignoriere er viele der anderen Slytherins, die er früher immer für seine Intrigen benutzt hatte. Anfangs waren die Grün-silbernen etwas hilflos gewesen, weil ihr Anführer sie im Stich ließ, doch sie konnten nun mittlerweile auch ohne Malfoy Streitereien anfangen. Malfoy unterband das nicht, doch er half ihnen auch immer seltener. Seine Stellung verlor er deswegen nicht, denn er war noch immer ein Malfoy, doch er war viel zu sehr mit Harry und Blaise beschäftigt, um die anderen Häuser mehr zu beachten, als Harry selbst es tat. Es war, als würde die drei etwas verbinden, was niemand anderes verstand und was sie nicht bereit waren zu teilen oder preiszugeben. Ein Geheimnis, was so kostbar oder so schrecklich war, dass es lohnte, alles, was zuvor wichtig war, aufzugeben. ----------- Hoffe es gefällt euch, lasst n Review da! CU Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)