Der zweite Lord von heavenfly (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 9: Verbündete --------------------- So und da bin ich mal wieder! Zu Weihnachten also endlich das neue Pitel Disclaimer: Also Sajin ist meiner und Mandy auch. Dann kommen in den nächsten Piteln noch n paar die mir gehören! /kreisch/ Subby! /ghüstel/ Aber der Rest – also alles was euch bekannt vorkommt – ist leider nix mir und ich mach auch keinen Profit damit – obwohl ich’s gebrauchen könnte. Warnung: Hm, slash wie immer, aber diesmal nix, wovor sich jemand fürchten muss. Pairings: Ron/Hermine, Harry/ Draco, Blaise/Sajin Der zweite Lord 9. Verbündete Die nächsten zwei Wochen verbrachte Harry unter anderem mit Üben der Flüche und Vorbereitungen des Schlosses. Dobby kochte für ihn und half ihm dabei, das Schloss weiter für ihre Zwecke einzurichten. Ein großer Stall nach Vorbild der Zabinis entstand zuerst, in dem Harry mehrere Kutschen, eine Besenkammer und einige Muggelautos für verschiedenste Anlässe und Gelände unterbrachte. Auch eine Koppel für Pferde folgte, den Harry mochte die Thestrals aus Hogwarts nicht wirklich und gegen sie waren Pferde leicht zu handhaben, auch wenn sie nichtmagisch waren. Dann richtete er mehrere Übungsräume ein und stockte seine Bibliothek auf. Außerdem richtete er die Zimmer für seine späteren Gäste her. Die meiste Zeit verbrachte Harry nun bei den Pferden und nahm sich dorthin auch seine Arbeit mit. Über Kommunikationszauber und Handys holte er diskret Erkundigungen über seine zukünftigen Verbündeten ein und plante die Treffen. Die Zaubererwelt war soweit wieder ruhiger, dass Harry es wagen konnte, ohne Verwandlungsfluch nach draußen zu gehen. Bis auf einige Todesser und Auroren suchte ihn niemand, und er musste als er selbst bei den Personen erscheinen, die er ins Auge gefasst hatte. Seine erste Reise machte Harry Mitte April nach Rumänien. ------ Es war nicht leicht gewesen, überhaupt einen Ministeriumsangestellten zu finden, der einem wildfremden Mann, den er nie zu Gesicht bekommen hatte oder würde und von dem er nur den Namen kannte, etwas über potentielle Todesserkandidaten verriet. Harrys Suche konzentrierte sich auf solche Zauberer, deren Eltern, Verwandte oder enge Freunde für Voldemort arbeiteten, deren eigene Position jedoch unklar war. Der kleine Beamte, der Harry bei den Ermittlungen half, hielt das Ganze für eine kleine persönliche Rache des Anrufers und war auch nur gegen entsprechende Bezahlung bereit, Informationen herauszugeben. Die meisten erwiesen sich als unbrauchbar. Harry beobachtete die Zielpersonen durch einen Feuerzauber manchmal stundenlang durch den Kamin, doch meist waren es nur einfache Angestellte oder unfähige Zauberer, die weder für die eine, noch die andere Seite arbeiteten, weil sie einfach nicht die Fähigkeiten dazu hatten. Doch dann stieß Harry auf einen viel versprechenden jungen Zauberer. Sein Name war Kyle Williamsen und er arbeitete mit Charlie Weasley zusammen in Rumänien an der Drachenpflege. Die Schwester des Mannes war erst vor zwei Jahren zu Voldemort hinzugestoßen, doch Kyle konnten bisher keine Todesseraktivitäten nachgewiesen werden. Hoffnungsvoll machte sich Harry auf den Weg. Er benutzte seinen Feuerblitz, denn da er sich in Rumänien nicht auskannte, konnte er schlecht apparieren und Harry bezweifelte, ob es dort Flohpulverkamine gab oder ob eine so weite Reise angenehm war. Diese Art des Reisens behagte dem Schwarzhaarigen nicht besonders. Durch seinen Tarnumhang konnte Harry auch bequem und ohne Zauber am Tag über Muggeldörfer fliegen, ohne mehr als ein leichtes Luftflimmern zu erzeugen. Er genoss die Freiheit, wieder auf seinem Besen zu fliegen und er hatte dieses Mal nicht einmal eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Harry konnte alles aus seinem Feuerblitz herausholen. Es war dennoch eine lange Reise und Harry beschloss in Paris einen Platz in einem Muggelflugzeug zu buchen. So konnte er bequem mit klein gezaubertem Besen nach Bukarest fliegen und sich ausruhen. In der Stadt übernachtete er in einem Hotel und flog dann am späten Nachmittag des nächsten Tages weiter. Aus Rons Erzählungen wusste Harry ungefähr, wo die Drachenbrutstation und der Beobachtungsposten der Drachenhüter lag und er fand sich recht schnell dahin. Schon bald sah der Junge unter sich ein kleines Dorf, welches von hohen Schutzzäunen umgeben war. Harry wusste, dass nur sehr starke Magie einen wild gewordenen Drachen aufhalten konnte und so waren die Zauberer wohl auf Muggeltaktiken verfallen. Weiter abseits befand sich ein größeres Gebäude, was nach den Schilderungen der Weasleys die Drachenbrutstation war. Dort wurden verletzte Drachen und verlassene Junge gepflegt, aber auch Dracheneier aus Gelegen herausgenommen und dort bebrütet, weil es im Schutz der Zauberer für die kleinen wesentlich ungefährlicher war. Ausgewachsenen Drachen hatten außer dem Menschen keine nennenswerten Feinde, doch Babydrachen schmeckten selbst dem kleinsten Raubtier vorzüglich. Vorsichtshalber schlich Harry sich zuerst im Tarnumhang an dieses Gebäude und ging den Zauberern aus dem Weg, die hinein- und hinauseilten. Der Schwarzhaarige musste zuerst herausfinden, wo Kyle steckte und ihn dann zu einem unauffälligeren Treffpunkt lotsen ohne erkannt zu werden. Nicht nur dass Charlie hier arbeitete, der Harry persönlich kannte. Harry wusste, dass sich einige Ordensmitglieder hier aufhielten und außerdem war ein Harry Potter nicht wirklich unauffällig, egal ob er als Retter gefeiert oder als Feind gefürchtet wurde. Nach einigem Zögern folgte Harry einer Schar schwatzender Frauen in das Gebäude und versuchte verzweifelt, mit niemandem anzustoßen. Er würde draußen nichts erfahren, also musste er dieses Risiko eingehen. Doch keiner beachtete das seltsame Verhalten einiger Türen, die sich aus keinem besonderen Grund zu öffnen und wieder zu schließen schienen. Harry hingegen war erleichtert, als er endlich einen menschenleeren Gang erreichte. In so einem Tarnumhang musste man seine Augen wirklich überall haben. Er wusste schon, warum er in Hogwarts immer nachts herumgeschlichen war. Doch der Junge nahm den Umhang auch jetzt nicht ab, denn es konnte noch immer jemand ohne Vorwarnung um die Ecke kommen. Langsam bewegte er sich weiter und schaute in jeden Gang nach Hinweisen, welche Abteilung sich dort befand. Praktischerweise waren die meisten Türen aus Glas, so dass er dort gucken konnte, wer in den Räumen saß. Doch von Kyle keine Spur. Theoretisch durfte der Mann nicht im freien Gelände sein, denn er hatte sich erst vor drei Tagen eine Brandwunde eingefangen, als er einen kleinen verletzten Grünschuppendrachen fangen wollte. Harry hoffte, dass sich Kyle jetzt auch noch hier irgendwo aufhielt. Dann erreichte er das Ende des Gangs und er öffnete vorsichtig die leider undurchsichtige Tür, jederzeit bereit, zurückzuweichen und sich aus dem Staub zu machen. Der Raum war zwar nicht leer, doch die Anwesenden waren alle um einen erleuchteten Kasten versammelt und beachteten ihre Umgebung nicht mehr. Harry schlüpfte leise in den Raum und schlich sich näher an die Personen heran. Das, was die fünf Personen so fesselte war ein großer Glaskasten, der mit feuchtem Gras und Stroh ausgelegt war und in dem ein rubinrotes Ei von der Größe eines Kinderkopfes lag. Harry hatte so etwas ähnliches schon einmal gesehen und lächelte bei der Erinnerung an Norberts 'Geburt'. Auch hier war gerade ein kleines Drachenbaby am Schlüpfen, denn es zeigten sich schon Risse in der Schale. Um die Kiste standen mehrere Personen mit gespannten Gesichtern und darüber hing eine UV-Lampe, die alles in warmes Licht tauchte und gleichzeitig für die nötige Geburtstemperatur sorgte. Scheinbar war das eine ziemlich seltene Drachenrasse, wenn alle so gespannt den Vorgang beobachteten. Auch Harry konnte sich einer gewissen Faszination nicht erwehren, als sich ein kleines rotes Köpfchen aus der Schale kämpfte. Doch er vergaß darüber nicht seine Mission und blickte sich die Anwesenden nun etwas genauer an. Harry kannte nur zwei. Der eine war Charlie und der andere war Kyle, den er in den letzten Tagen einige Zeit beobachtet hatte. Dann standen noch drei Frauen um den Kasten, von denen zwei so etwas wie Hebammen zu sein schienen, denn sie fassten immer wieder mit behandschuhten Fingern zu, um dem Drachen die Befreiung etwas zu erleichtern. Die dritte Frau hatte lange rote Haare und wachsame, grüne Augen und Harry erinnerte sich, sie auch bei der Beobachtung Kyles öfters gesehen zu haben. Sie hieß Karein oder so ähnlich und arbeitete mit Charlie eng zusammen. Harry hatte sie als Ordensmitglied im Verdacht. Der Grünäugige wandte sich wieder Kyle zu. Der Mann hatte langes blondes Haar und blaue Augen. Er sah ziemlich kräftig aus und Harry traute ihm durchaus einen Kampf mit einem Jungdrachen zu. Er wäre ein perfekter Verbündeter. Jetzt musste er ihn nur noch irgendwie an eine privatere Stelle locken. Doch während Harry noch überlegte, wie er das anstellen sollte, geschah plötzlich etwas Unvorhergesehenes. Der Drache befreite sich mit einem leisen Fiepsen ganz von der roten Schale, doch ihn schien die ganze Aufmerksamkeit zu verstören, denn er blickte sich fast panisch um und fiepste herzzerreißend. Charlie machte gerade eine Geste, dass sie alle etwas weiter von Tisch wegtreten sollten, als das rote geflügelte Etwas beschloss, sich der unliebsamen Beobachter selbst zu entledigen und eine Feuerflamme ausstieß. Eigentlich war es mehr ein kleines Flämmchen und es war auch nicht wirklich in die Richtung der Zauberer gerichtet, doch alle schreckten zurück und wichen etwas chaotisch von dem Kasten fort. Dabei stieß eine der Frauen gegen Harry, schrie überrascht auf und hielt sich sehr unglücklich an dessen Tarnumhang fest. Beide fielen zu Boden und plötzlich war die Hälfte von Harry sichtbar. Etwas verwirrt blickte sich Harry um und registrierte erst bei Charlies erkennendem Blick, dass er nun wieder sichtbar war. Ohne lange zu überlegen zog der Schwarzhaarige seinen Zauberstab und schickte gleichzeitig die unglücklich gefallene Drachenhebamme mit einem Schlag in die Bewusstlosigkeit. Dann sprang er auf und musste sich schon vor einem Fluch retten, den Charlie auf ihn abgefeuert hatte. Augenblicke später schrie Harry einen Betäubungsfluch in die ungefähre Richtung des Weasleys und hechtete hinter einen Labortisch. Stille herrschte und der Junge wagte einen kurzen Blick über die Tischkante. Ein Fluch raste auf ihn zu und Harry musste eilig den Kopf wieder einziehen. Das rote Leuchten traf die Kante, an der sich zuvor noch sein Gesicht befunden hatte und riss ein großes Loch hinein. Charlie schien es ziemlich ernst zu meinen. Aber Harry hatte gesehen, dass die beiden anderen Frauen ebenfalls bewusstlos auf dem Boden lagen, also hatte sein Betäubungsfluch doch etwas getroffen. Wieder herrschte Stille, dann hörte Harry ein Flüstern und wusste, dass Kyle und Charlie sich berieten. Er musste schnell handeln, bevor die beiden Zeit für einen gemeinsamen Angriff hatten, denn dagegen konnte er sich nur schwer wehren. Er hatte nur diesen Tisch zwischen sich und den Angreifern und außerdem war es nur noch eine Frage der Zeit, biss der Kampf draußen bemerkt werden würde. Wenn ein Zauberer durch die Tür kommen würde, würde er Harry sofort sehen und dieser fühlte sich schon jetzt wie auf dem Präsentierteller. Entschlossen sprang Harry auf, rannte im Zickzack durch den Raum und ignorierte die Flüche, die Charlie und Kyle auf ihn abschossen. Erneut rief Harry einen Betäubungsfluch, welcher aber großflächiger wirkte und sofort verstummten die Zaubersprüche. Gehetzt duckte sich Harry hinter den Tisch mit dem Babydrachen und versuchte zu hören, wie viele jetzt noch seine Gegner waren. Hatte er beide erwischt? Plötzlich erklang eine Stimme: "Potter, ich hätte nicht gedacht, dich hier zu treffen. Der Lord lässt dich schon überall suchen. Er wird stolz auf mich sein, wenn ich dich ihm ausliefere." Harry stockte und seine Augen weiteten sich. Das war Kyles Stimme. Der Mann war ein Todesser! Verdammt, dann war die ganze Aktion hier umsonst. Auf diese Informationen aus dem Ministerium war echt kein Verlass. Er würde seine Suche anders anfangen müssen. Ein Fiepsen erklang und Harry blickte erschrocken nach oben. Der Drache! Er war genau im Schussfeld. Harry wusste zwar nicht, was das für eine Sorte war, aber dass sie wertvoll war, hatte selbst er begriffen, nach der ganzen Aufmerksamkeit bei der Geburt. Dem Reptil durfte nichts passieren. Doch Kyle schien das wenig zu kümmern, denn er schickte immer wieder Flüche in Harrys Richtung, die wie durch ein Wunder nur den Tisch, aber nie den Glaskasten trafen. Harry musste was unternehmen. Jetzt wo er wusste, dass Kyle ein Todesser war, konnte er auf Rücksichtsname verzichten, aber wenn das hier schon nichts brachte, konnte er wenigstens den Drachen retten. Harry formte mit einem Zauber einen kleinen, roten Energieball, der für einige Sekunden stabil bleiben würde. Diese Kugel nahm Harry in die Linke und warf gleichzeitig den Stab in den Raum. "Ich geb auf, nicht schießen, ich komm jetzt raus." Damit erhob sich Harry hinter dem Tisch, achtete aber darauf, dass der Energieball verdeckt blieb. Lauernd sah er sich in dem Raum um. Die Frauen lagen noch immer bewusstlos am Boden und auch Charlies Beine konnte Harry hinter einem umgestürzten Gerät hervorlugen sehen. Doch Kyle zeigte sich vorerst nicht und Harrys Hand begann schon zu brennen. Die Energie fuhr leise knisternd seine Finger entlang und hinterließ schmerzhafte Brandblasen. Harry lies sich jedoch nichts anmerken und wartete weiter auf Kyle. Endlich tauchte dieser hinter dem gleichen Gerät hervor, hinter dem Charlies Körper lag und er hielt beide Zauberstäbe in der Hand. Harry zögerte nicht länger. Mit Schwung warf er die rote Kugel auf Kyle und wollte sich dann wegducken, doch Kyles 'Explosivum' ließ ihn anders handeln. Ein blauer Funkenregen bewegte sich sehr schnell auf Harry und den Babydrachen zu, doch der Junge wusste, dass die Wirkung wesentlich verheerender war, als die harmlosen Funken versprachen. Ohne nachzudenken sprang Harry zur Seite und riss den Glaskasten mit sich zu Boden. Dann erreichte seine Energiekugel das Ziel und Kyle wurde nach hinten gegen die Wand geschleudert. Das Brechen seines Genicks ging in der Explosion der Funken unter, die den umgestürzten Tisch trafen. Doch Harry war schon einen Meter entfernt und hatte sich dort zu einer schützenden Kugel um den Drachen zusammengerollt. Holzsplitter bohrten sich in die Wand und die Tür und auch Harry zuckte stöhnen zusammen, als er getroffen wurde. Doch er ließ den sich windenden kleinen Drachen nicht los, obwohl dieser mit seinen Krallen die Kleidung zerfetzte und die darunter liegende Haut empfindlich zerschrammte. Harry stöhnte vor Schmerz, doch dann wurde es still im Raum und er öffnete die Arme hastig. Der kleine Drache kullerte auf den Boden und schüttelte sich verwirrt, während Harry zitternd Luft holte und einfach nur liegen blieb. Ihm war egal, ob jetzt andere Zauberer kamen, oder ob Charlie wieder erwachte. Sein ganzer Körper schmerzte höllisch und er wusste, dass er hier nicht mehr wegkam. Dann fiel ein Schatten auf ihn und Harry zwang sich, den Kopf etwas zu heben und die Augen zu öffnen. Er blinzelte in das grelle Licht der UV-Lampe, die bei dem Kampf etwas abgestürzt war und nun genau auf ihn gerichtet war. Mehr als rot konnte Harry nicht erkennen, doch dann beugte sich die Person etwas weiter zu ihm und Harry erkannte Karein, die nun ihren Zauberstab hob. Also brachte sie es zu Ende, bevor seine Mission überhaupt begonnen hatte. Harry schloss enttäuscht die Augen und erwartete sein Schicksal. Doch der erwartete Fluch kam nicht, sondern ein leichtes Kribbeln erfasste ihn und fuhr seinen ganzen Körper entlang. Augenblicklich hörten die schlimmsten Schmerzen auf und Harry spürte fast deutlich, wie die Holzsplitter seinen Rücken wieder verließen. Die größten Wunden schlossen sich und die kleineren hörten auf zu bluten. Verwundert öffnete Harry die Augen und sah in Kareins besorgtes Gesicht. "Alles okay?" Der Schwarzhaarige nickte und setzte sich mit ihrer Hilfe auf. Dann fiel sein Blick auf den kleinen Drachen und er versuchte ein Lächeln, was jedoch kläglich scheiterte. Karein folgte dem Blick und meinte dann erleichtert: "Dank dir ist er in Ordnung. Es wäre wirklich ein Verlust gewesen. Es ist das erste Rotschuppenbaby, was wir seit 20 Jahren bekommen haben. Die Rasse ist vom Aussterben bedroht." Harry stupste den Drachen leicht an und dieser plumpste unbeholfen rückwärts zu Boden, was Harry kichern ließ. Der Drache fand das nicht witzig, denn er plusterte sich etwas auf, breitete die fast durchsichtigen Schwingen aus und wollte einen Feuerstoß in Harrys Richtung schicken. Der Versuch endete in einem Schluckauf und auch Karein kicherte nun. Dann setzte sie den Drachen zurück in den Kasten, den Harry mit etwas Mühe wieder umdrehte. Erst jetzt blickte der Grünäugige die Frau bewusst an und setzte an: "Wieso hast du...?", doch sie unterbrach ihn. "Ich erklär es dir später. Zuerst musst du hier weg. Es gibt einen Hinterausgang." Harry hob seinen Zauberstab und seinen Tarnumhang auf, der wie durch ein Wunder unversehrt geblieben war und folgte Karein dann verwirrt, die schon zur anderen Seite des verwüsteten Raumes geeilt war. Dabei kam Harry an dem toten Kyle vorbei und auch die Rothaarige stockte kurz. Doch ihr Blick war ohne Mitleid und Harry begann zu ahnen, dass er vielleicht doch nicht umsonst nach Rumänien gereist war. Harry lief hinter Karein durch einige dunkle Gänge, die scheinbar schon lange nicht mehr benutzt wurden und dann plötzlich standen sie wieder im hellen Licht des Tages. Sie waren an einer zerstörten Mauer angekommen, die Harry zuvor nicht hatte sehen können, weil sie auf der Rückseite des Gebäudes zum Zaun hin zeigte. Wahrscheinlich war hier mal ein Drache eingebrochen und hatte die Station angegriffen, denn auch die Vegetation ringsum war sehr spärlich, wie nach einem Feuer. Die junge Frau führte Harry um das Gebäude herum und da auch dort niemand zu sehen war, flüchteten sie sich weiter ins Dorf. Der Kampf hatte letztendlich doch Aufmerksamkeit erregt und die meisten Zauberer waren wohl im Labor, um zu helfen. Harry hatte sich mittlerweile wieder den Tarnumhang übergeworfen und eilte Karein hinterher ins Dorf und zu deren Haus. Natürlich würde es auffallen, wenn die Frau fehlte, da sie ja mit Charlie und Kyle zusammen gearbeitet hatte und deshalb ließ sie Harry nur ein und eilte dann zurück zum Ort des Geschehens. Harry wusste noch immer nicht so richtig, was er von all dem halten sollte. Karein gehörte offiziell nicht zum Phönixorden und nach dem Blick, den sie Kyle zugeworfen hatte, hatte sie auch für Voldemort und dessen Anhänger nichts übrig. Wahrscheinlich hatte sie ihre Bewusstlosigkeit nur vorgetäuscht, oder war rechtzeitig genug erwacht, um Kyles Worte mit zu hören und zu wissen, für welche Seite er kämpfte. Aber sie hatte Harry geheilt und hier her in Sicherheit gebracht, obwohl sie ihn sicher erkannt hatte. Was bezweckte sie damit? Wollte sie Charlie später heimlich hierher führen? Aber sie hatte von Harry nicht verlangt, bei ihr zu Hause zu warten und sie hatte auch nicht versucht, ihn hier festzuhalten. War das ein Trick, um ihn in Sicherheit zu wiegen und ihn später auszuliefern? Gehörte sie doch einer der beiden Parteien an? Harry lehnte sich seufzend von innen gegen die Tür. Er würde warten müssen, um eine Antwort zu erhalten. Selbst wenn es eine Falle war. Er wollte wissen, woran er mit Karein war. Entschlossen stieß er sich von dem Holz ab und ging zur anderen Seite des Hauses. Eine Glastür führte auf eine kleine Terrasse und dahinter war der Schutzzaun zu sehen. Harry konzentrierte sich und ließ seinen Zauberstab in kreisenden Bewegungen herumwirbeln, während er sich selbst einmal um die eigene Achse drehte. Dann legte er den Tarnumhang auf einem Stuhl im Haus ab und lies sich auf die Couch fallen. Jetzt war er gewarnt, falls sich mehr als eine Person dem Haus näherte und da er noch immer den Feuerblitz klein gezaubert in der Hosentasche bei sich trug, konnte er schnell fliehen, noch dazu unsichtbar. Harry hoffte, dass er sich in Karein nicht täuschte. Ihr Blick zu dem Toten vorhin hatte eine Ahnung in ihm geweckt, dass er vielleicht doch noch einen Verbündeten hier fand. Das Risiko musste er dabei in Kauf nehmen, sonst würden Draco, Blaise und er auf ewig allein kämpfen. Nach einiger Zeit spürte er, wie sich jemand näherte. Es waren zwei Personen, was Harry in Alarmbereitschaft versetzte. Wen brachte Karein da mit? Schnell warf er sich den Umhang über und wich zur Wand neben der Haustür zurück, den Zauberstab griffbereit. Die Tür wurde geöffnet und Karein trat gefolgt von einer weiteren Frau ein, welche ihr fast zum verwechseln ähnlich sah. Die gleichen Augen, das gleiche Haar, nur die Gesichtszüge waren etwas härter, als hätte die andere Frau wesentlich mehr Leid im Leben erfahren, als andere. Karein trat in das kleine Wohnzimmer und sah sich suchend um. Als sie niemanden entdeckte rief sie leise: "Harry Potter?" Also hatte sie ihn definitiv erkannt. Harry überlegte. Mit den beiden Frauen wurde er mit etwas Glück fertig und es schien kein weiterer Besuch anzustehen. Was soll’s.... Der Umhang wurde heruntergezogen und ein etwas ramponiert aussehender Junge mit zerfetzter Kleidung tauchte neben der geschlossenen Tür auf. "Ich bin hier." Karein fuhr herum und auch die andere Frau blickte erschrocken zur Tür. Dann entspannten sie sich wieder und Harry wurde die Unbekannte vorgestellt: "Das ist meine Zwillingsschwester Sarah. Du kannst den Zauberstab herunter nehmen, wir werden dich nicht verraten." Harry blickte fast verblüfft auf seine Hand. Er hatte gar nicht gemerkt, wie er ihn gezogen hatte. Seine Reflexe arbeiteten tadellos. Mit einem erschöpften Seufzer ließ er den Stab in seinem Umhang verschwinden und ging an Sarah vorbei zum Sofa. Dort ließ er sich fallen und blickte die beiden Frauen erwartungsvoll an. Diese setzten sich ebenfalls und Harry fragte: "Also, warum hast du mir nun geholfen?" Karein blickte Sarah lange an, wie um sich zu vergewissern und begann dann: "Wir haben von den Ereignissen in Hogwarts gehört und Anfangs waren wir enttäuscht, dass du die Seiten gewechselt hast. Aber dann hast du gesagt, du hasst Voldemort noch immer, stimmt das?" Harry nickte vorsichtig: "Ich hasse ihn noch. Aber das erklärt das von vorhin noch nicht. Ich habe eine ziemlich einfache Frage. Gehörst du zu Dumbledore, oder nicht? Du arbeitest mit Charlie Weasley zusammen, weshalb die Vermutung nahe liegt. Ich werde euch nicht angreifen, wenn die Antwort nicht die ist, die ich hören will, das verspreche ich euch. Aber ich muss das wissen." Sarah wollte etwas sagen, doch Karein hielt sie mit einer Geste auf. "Du hast den Drachen gerettet. Kyle hat dich angegriffen und du hast ihn bekämpft. Ich wüsste auch gern, auf welcher Seite du stehst. Ich habe die Geschichten in den Zeitungen gelesen, aber was ist wahr?" Harry grinste leicht. "Eine typische Pattsituation, nicht war? Gut, dann sage ich euch, was ich vermute. Ich glaube, ihr arbeitet nicht für Dumbledore, denn ihr seid allein hier aufgetaucht, ohne Charlie, oder den anderen Ordensmitgliedern, von denen ich hier weiß. Ihr habt also niemandem gesagt, dass ich noch hier bin. Und ich habe deinen Blick gesehen, als du Kyle bei unserer Flucht angesehen hast. Du hasst den Lord. Stimmt das soweit?" Karein überlegte kurz, doch dann nickte sie und Sarahs Einwände wurden überhört. "Ja du hast Recht. Ich gehöre keiner Seite an, genauso wenig wie meine Schwester. Aber auf welcher Seite stehst du?" Harry ignorierte diese Frage vorerst: "Habt ihr jemanden in Voldemorts Reihen, jemanden, der euch sehr nahe steht?" Sarah sprang auf und blickte Karein beschwörend an: "Sag ihm nicht mehr. Er könnte unser Feind sein. Es heißt, er ist der zweite Lord!" Doch Karein legte ihr beruhigend den Arm auf die Schultern. "Das glaube ich nicht, ich denke, er steht genau wie wir zwischen den Seiten. Ja, Harry, es gibt jemanden. Sarahs Mann und unser Bruder gehören zu den Todessern des Lords." Harry nickte leicht: "Ich hatte so etwas erwartet. Mein Instinkt täuscht mich selten. Jemanden wie euch habe ich gesucht. Ich kam hier her um Kyle als Verbündeten zu gewinnen, doch wie sich herausstellte, war er schon längst ein Todesser. Ich möchte, dass ihr mir zuhört...." Und damit begann Harry zu erzählen. ------- Nach nur einer Stunde hatte Harry den beiden Frauen alles erzählt. Und er hatte auch ihre Befürchtungen zerstreut. Sie willigten ein, Harry zu folgen, denn sie begriffen die Chance, die sich ihnen da bot. Und Harry wusste, dass er genau solche Verbündete wie diese beiden Frauen gesucht hatte. Sie brauchten sich gegenseitig. Von Karein erfuhr Harry, dass Charlie und den anderen Zauberern nichts Ernstes passiert war und auch dem Drachenbaby ging es gut. Natürlich hatte man sich gefragt, wo Karein hin verschwunden war, doch sie hatte behauptet, sich Sorgen um Sarah gemacht zu haben, die gleich in der Nähe in einem Labor gearbeitet hatte. Jeder wusste in der Drachenstation, wie eng die beiden Schwestern miteinander verbunden waren. Es würde bald bekannt werden, dass Harry in die Station eingedrungen war und sogar einen Menschen getötet hatte, weshalb sie bald würden verschwinden müssen. Harry brach schon zwei Stunden nach dem Vorfall wieder auf und flog vorsichtig und immer gegen Angriffe gewappnet zurück nach Bukarest. Dass er mit einem Flugzeug flüchtete, würde niemand der Ministeriumsangestellten oder Auroren anfangs vermuten. Und bis sie auf die Idee kamen, war Harry schon längst zurück in Schottland. Karein und Sarah würden in zwei Tagen unter einem Vorwand ebenfalls abreisen und Harry würde sie dann von London aus nach Argywn Castle bringen. Da die Zwillinge nun Harrys Geschichte kannten, gaben sie ihnen die Namen einiger Personen an, denen es ähnlich wie ihnen ging und die potentielle neue Verbündete werden konnten. Harry reiste von nun an fast ständig in der Welt herum und scharte seine Anhänger um sich. Wenn sich jemand trotz Harrys Geschichte weigerte, wurde er mit einem Gedächtnisblock versehen und Harry suchte weiter. Ab und zu kehrte er in das Schloss zurück und brachte Neuankömmlinge mit, oder ruhte sich einfach nur für einen Tag aus. Das Schloss war jetzt mit Leben erfüllt und alle möglichen Sprachen schwirrten durch die Mauern. Da jeder Harrys Plan kannte, und die Schicksale der anderen nachempfinden konnte, gab es nur selten Streitigkeiten und alle arbeiteten fieberhaft an der Umsetzung der Aufgaben, die Harry ihnen gab. Harry sprach auch oft mit Draco und Blaise über die Windkugel und erzählte von den Fortschritten. Auch war er über Dobbys Anwesenheit im Schloss sehr froh, denn so wusste er, dass niemandem etwas fehlen würde. Und dann kam der 24. April. ---- So das wars...ich hoffe, es gefiel euch! Das nächste Pitel gibts wohl erst im neuen Jahr. Bis dahin schöne Feiertage, viele Geschenke und nen guten Rutsch ins neue Jahr! Trotzdem das Reviewn nicht vergessen. 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