Der zweite Lord von heavenfly (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 17: Flucht ------------------ Und weil ihr so brav wahrt und ich grad meine letzte Prüfung überstanden hab, gibts gleich mal das nächste Pitel! Genießt es! Der zweite Lord Ach ja, wenn ihr die Stelle mit den Kristallen nicht kapiert…/seufz/ -Wie mein Beta – dann fragt mich…./doppelseufz/ Warnung: nix diesmal Pairing: Ron/Hermine, Harry/ Draco, Blaise/Sajin, Subaru/Yu weitere folgen Der zweite Lord 17. Flucht Harry blinzelte gegen das helle Licht und ein Stöhnen löste sich aus seiner Kehle. Augenblicklich wurde das Licht fortgenommen und eine Hand legte sich beruhigend auf seine Stirn. „Harry, es ist alles OK. Wir sind in Sicherheit.“ Die sanfte Stimme seines Paten holte ihn nun endgültig in die Wirklichkeit zurück und Harry wurde sich der Schmerzen bewusst, die seinen Körper peinigten. Erneut stöhnte er, versuchte sich aber dennoch aufzusetzen. Mit Sirius’ Hilfe konnte er sich soweit erheben, dass er sich gegen einen Stein lehnen konnte ohne vor Schwäche wieder ohnmächtig zu werden. Erst jetzt war Harry in der Lage, seine Umgebung zu erfassen und was er sah, ließ die Erinnerungen an die vergangenen Stunden zurückkehren – jedenfalls soweit er sie bewusst miterlebt hatte. Sirius und er saßen am hintersten Ende einer niedrigen Höhle. Vor ihnen war ein kleines Lagerfeuer entzündet, dessen Schein jedoch sehr auffällig zum Ausgang hin abgeschirmt war. Draußen schien es Nacht zu sein, denn kein Licht drang durch den schmalen Eingang zu ihnen. Harry selbst saß in Sirius’ Umhang gehüllt gegen die Wand gelehnt und war an einigen Stellen notdürftig mit Stofffetzen bandagiert. Diese Tatsache und Dracos Fehlen waren es dann auch, die Harry stutzen ließen. Sie waren geflohen, gut und schön. Aber wenn sie schon nicht zurück in Argywn Castle waren, sondern in dieser Höhle abwarteten, warum hatte Sirius keinen Heilzauber angewandt – Harry fühlte sich jedenfalls nicht danach. Beunruhigt blickte Harry seinen Paten an, der sich neben ihm niedergelassen hatte. „Wo ist Draco?“ Sirius grinste gequält und machte eine weitausholende Bewegung Richtung Eingang. „Nicht da!“ Harry seufzte leise und zuckte gleich darauf aufgrund eines Stechens im Bauch zusammen. Mit zusammengebissenen Zähnen blickte er wieder zu dem Mann. „Das sehe ich auch. Was ist los?“ Sirius schloss die Augen und seufzte lautstark. „Wir haben da ein paar kleinere Probleme. Eigentlich ist es nur eins, aber davon hängt wohl alles ab. Die Auroren haben Draco mit nem Zauber getroffen und ...“ „Was? Aber ich weiß noch, dass wir mit ihm geflohen sind, er ist nicht...“, unterbrach Harry Sirius erregt und vergaß seine Schwäche für einen Moment. Die Quittung kam prompt, denn als er sich zu seinem Paten drehen wollte, durchzuckte ihn erneut ein stechender Schmerz und Harry fiel keuchend in sich zusammen. Sirius starke Arme hielten ihn und Harry lehnte sich vorsichtig gegen die Brust des Mannes. „Keine Sorge, Draco geht es gut – den Umständen entsprechend. Er wurde schon vor dem Königspalast getroffen, kurz nachdem wir angekommen waren, um dich zu retten. Wir wissen nur dummerweise nicht, was es für ein Fluch war, deshalb können wir das Ganze nicht umkehren. Kurz gesagt, Draco ist in seiner Animagus-Gestalt gefangen.“ Sirius schwieg und ließ seine Worte wirken – und Harry begriff vollkommen. Deshalb waren sie nicht per Portschlüssel geflohen, so wie Yu und Sajin, denn das war magischen Tieren nicht möglich – auch nicht, wenn es nur Animagus-Gestalten waren. Draco hatte sich auch nicht freiwillig in den Drachen verwandelt, um ihn und Sirius vor den Flüchen zu schützen. Es war einfach ein Unfall gewesen. Wahrscheinlich war es ein Bannfluch oder etwas Ähnliches gewesen, der die drei hatte an Ort und Stelle halten sollen. Doch der Auror der den Zauber gesprochen hatte, wusste ja vorher nicht, dass Dracos Gestalt ein Drache war. Warum Draco sich quasi gezwungener Maßen in seine andere Form verwandelt hatte, war Harry ein Rätsel. Aber durch den Bannfluch – oder was auch immer – konnte sich sein Geliebter nun nicht mehr zurückverwandeln. Und damit begannen die Probleme ja erst. Die Auroren wussten nun, dass einer von Harrys Begleitern ein Drache war und brauchten nur überall im Umkreis magische Drachenfallen aufbauen, die bei jedem dieser Wesen Alarm schlugen, was vorbeikam. Somit konnte Draco mit ihnen gar nicht nach Schottland fliegen, weil er schon nach den ersten hundert Metern eine ganze Horde Auroren auf den Fersen gehabt hätte. Ein Wunder, dass sie in diesem Versteck noch nicht entdeckt worden waren. Deshalb hatte Sirius auch keine Heilzauber benutzt und das Feuer abgedunkelt, damit sie niemand durch Suchzauber fand. Apparieren konnten weder Draco noch Harry. Der Blonde wegen seiner neuen Erscheinungsform, Harry wegen seiner Verletzungen. Und Sirius würde sie beide garantiert nicht allein zurücklassen, zumal selbst das Apparieren bei dieser erhöhten Aufmerksamkeit registriert werden würde. Hätten sie es gleich bis nach Argywn Castle geschafft, hätte kein Suchzauber sie durch die magischen Schutzwälle des Schlosses aufspüren können, doch hier waren sie leichte Beute. Sie waren gefangen, obwohl sie noch in Freiheit waren. „Und wo ist Draco jetzt?“ Sirius machte eine Geste nach rechts und meinte dann: „Neben uns ist eine etwas größere Höhle, in die der Drache auch hineingepasst hat. Und damit er uns nicht bei jedem Umdrehen zertrampelt, hab ich dich hier her gebracht. Was tun wir jetzt?“ Harry zuckte vorsichtig mit den Schultern und überlegte kurz: „Um ehrlich zu sein, hab ich keine Ahnung. Wir können wegen der Drachenfallen, die sie sicher überall aufgestellt haben, nicht weg. Und Apparieren ist auch nicht drin. Ich fürchte uns bleibt vorerst nichts anderes übrig als zu warten.“ Plötzlich stutzte er, als er den Ruf eines Vogels vernahm. Bis jetzt hatte Harry angenommen, dass sie sich noch in der Nähe von Kairo befanden und ihr Versteck irgendwo in der Sahara lag. Die Höhle hätte zu einer Felswüste sehr gut gepasst. Doch der Vogel gehörte da nicht wirklich hin. Neugierig blickte Harry Sirius an: „Sag mal, wo sind wir eigentlich?“ Sirius grinste: „Ich dachte schon du fragst nie. Das hier ist mein altes Versteck, wo ich vor vier Jahren mit Seidenschnabel hin geflohen bin. Ich dachte, wir sollten soweit fliehen wie möglich – solange wir noch können. Wir sind hier in Griechenland, etwa 200 Kilometer von Athen entfernt.“ „Aber wenn wir soweit gekommen sind, haben wir doch noch eine Chance. Die Auroren können noch nicht hier sein, und ich war wohl lange genug bewusstlos, damit Draco ausgeruht genug ist um nach Schottland zu fliegen. Oder wenigstens bis in die Nähe...“ Harrys neue Hoffnung wurde jedoch schnell von seinem Paten getrübt. „Du vergisst, dass ich hier der Fluchtexperte bin. Wenn es eine Chance gegeben hätte, bis nach Argywn Castle zu kommen, wäre Draco sogar noch letzte Nacht von Kairo aus durchgeflogen, egal wie erschöpft er war. Aber du solltest die Auroren nicht unterschätzen. Nach allem, was du getan hast, werden sie dich nicht einfach entkommen lassen. Sie haben sofort nach unserer Flucht damit begonnen, ein weltweites Netz aus magischen Kristallen zu zaubern. Das schwebt jetzt in ca. 15 km Höhe und mit jeder Sekunde, die vergeht, kommt ein neuer Kristall dazu. Die Dinger registrieren jeden fliegenden Körper von der Größe eines Quidditchspielers – also wird ihnen Draco auch nicht entgehen. Am Anfang konnten wir dem Ganzen noch ausweichen, indem Draco ganz tief geflogen ist. Aber als wir dann über Griechenland waren, war die Dichte der Kristalle so hoch, dass wir nicht mehr unentdeckt weiter gekommen wären. Und jetzt ist Fliegen für Draco unmöglich geworden. Die nehmen dich ziemlich ernst.“ Harry lächelte säuerlich. „Man sieht doch immer wieder gern, dass seine Arbeit Erfolg hat. So etwas haben sie früher nie eingesetzt. Die brauchen dafür bestimmt ne ganze Menge Zauberer. Wenigstens klappt der Teil unseres Plans, auch wenn er uns jetzt mehr schadet als nützt. Können wir nicht über Land weiter fliehen?“ Sirius blickte Harry lange an. „Ich hab damit gezögert, weil ich nicht weiß, ob du das überstehst. Du hast jede Menge Knochenbrüche und wahrscheinlich auch innere Blutungen. Und ich kann keinen Heilzauber anwenden, ohne gleich eine ganze Kompanie Auroren anzulocken. Aber du hast Recht, es ist unsere einzige Chance.“ Harry nickte entschlossen. „Ich schaff das schon. Draco muss einfach etwas sanfter auftreten.“ Also war es entschieden. Es würde erst in sechs Stunden wieder hell werden und Sirius meinte, dass sie bis dahin wohl bis Deutschland kommen konnten. Also nahm der Mann Harry auf die Arme und ging mit ihm zu Dracos Höhle hinüber. Der Drache hatte sich, soweit es ging, zusammengerollt, doch seine Flügel stießen trotzdem fast an die Steindecke. Beim Eintreten der beiden Zauberer hob er alarmiert den schuppigen Kopf und blickte sie aus silbernen Augen beunruhigt an. Harry versuchte ein Lächeln, doch er spürte schon jetzt die Schmerzen und war sich nun gar nicht mehr so sicher, ob er diese Art des Transportes wirklich überstehen würde. Drachen waren eigentlich nicht unbedingt für die Fortbewegung am Boden geeignet. Aber Harry würde sich hüten, jetzt etwas zu sagen. Sie mussten fliehen, bevor auch der Boden überwacht wurde. Sirius trat an das grün geschuppte Wesen heran und erklärte ihm ihr weiteres Vorgehen. Als Drache konnte Draco zwar nicht mit ihnen sprechen, aber er verstand sie durchaus. Sirius flüchtete nach draußen, als sich der Drache halb erhob und dann in einem Mittelding aus laufen und kriechen aus der viel zu engen Höhle herauskam. Dort streckte er zuerst seine Flügel aus und genoss die neue Freiheit, bevor er sich wieder hinlegte und den beiden Zauberern die Möglichkeit gab, auf ihn zu klettern. Sirius ließ sich unmittelbar zwischen den Schulterblättern in einer Vertiefung nieder, Harry nun auf seinem Schoß. Mit den Armen hielt er den Verletzten fest, während er überlegte, wie er sich nun selbst auf dem Drachenrücken sicherte. Doch Draco löste das Problem, indem er die Schwingen nur halb anwinkelte und so eine Art natürlichen Schutzschild rings um die beiden Passagiere entstehen ließ. Das war zwar für den Drachen unangenehm, aber er würde Harry und Sirius wenigstens nicht verlieren, während er rannte. Und dann ging es auch schon los. Der Drache erhob sich auf alle viere, und begann erst langsam, dann immer schneller auszugreifen. Mit einem Schritt legte das Tier mehrere Meter zurück und trat dabei noch erstaunlich leise auf. Wenn sie nicht unmittelbar an einem Haus vorbeikamen, würde man sie trotz der Größe noch nicht einmal bemerken. Sie waren lautloser als selbst Sirius befürchtet hatte. Für Harry war diese Reise weniger schön. Sirius wurde schon stark durchgeschüttelt durch die Bewegungen, doch Harry verlor schon nach den ersten zehn Schritten das Bewusstsein. Wahrscheinlich war es besser so. -------------------------------------------------------------------------------- Als es dämmerte, hatten die drei Flüchtlinge gerade Mitteldeutschland erreicht und im Harz ein geeignetes Versteck für den Drachen gefunden. Sirius hatte Harry neu verbunden und sich dann genau wie Draco ausgeruht. Doch Schlaf konnte der Mann nicht finden. Er machte sich keine Illusionen. Weiter würden sie aus eigener Kraft nicht kommen. Abgesehen davon, dass Harry einen weiteren Ritt auf dem Drachen nicht überstehen würde, war Großbritannien noch immer eine Insel und Draco konnte nicht die ganze Strecke durch den Kanal schwimmend zurücklegen. Außerdem war Sirius sicher, dass die Auroren ihre Spur bald finden würden, oder zumindest mit großflächigen Zaubern auch das Land absuchen würden. Draco war letzte Nacht Hals über Kopf geflohen und hatte sofort die heimatliche Richtung eingeschlagen. Jeder hätte so gehandelt. Nun wussten die Auroren mit ziemlicher Sicherheit, dass Harrys Versteck irgendwo in Europa lag. Also würde sich die Suche auf diesen Kontinent erstrecken und dann konnten die drei ihnen gar nicht entgehen. Sirius seufzte. Wenn er wenigstens Hilfe holen, oder Harry heilen könnte. Aber dann waren die Ministeriumsangestellten noch viel schneller auf ihrer Spur. Der Mann wusste ehrlich nicht mehr, was er tun sollte. Eine Gefangennahme war nur noch eine Frage der Zeit. Vielleicht war es sogar besser. Dann würde Harry das ganze wenigstens überstehen. Wenn er nicht bald medizinische Hilfe bekam, sah es schlecht für den Jungen aus. Mit einem letzten besorgten Blick auf sein Patenkind schlief Sirius dann doch ein. -------------------------------------------------------------------------------- Sirius wusste nicht, was ihn geweckt hatte und deshalb blickte er sich aufmerksam in der Höhle um. Doch er konnte nichts Verdächtiges feststellen. Er wollte sich schon wieder beruhigt gegen Draco zurücklehnen, als das Geräusch erneut erklang. Es war nur leise und ein anderer hätte es überhaupt nicht bemerkt, doch Sirius war zu lange auf der Flucht gewesen, um das zu überhören. Das waren Schritte. Vorsichtig erhob sich der Mann und schlich zum Eingang der Höhle. Er hatte sie noch am Morgen mit Zweigen notdürftig abgedeckt und konnte nun ungesehen nach draußen spähen. Sirius sah nichts, doch das Geräusch von Schritten wiederholte sich. Irgendjemand war dort. Sirius hatte keine Ahnung, ob es ein Muggel oder ein Zauberer war, doch er musste auf Nummer sicher gehen. Leise schlich der Mann wieder zu Draco zurück und gab diesem einen kräftigen Schlag gegen die Flanken. Für den Drachen war das wohl nicht mehr als ein Kitzeln, aber Draco war sofort hellwach. Sirius bedeutete ihm ruhig zu sein und auf den schlafenden Harry aufzupassen, bevor er zum Eingang zurück ging und sich lautlos durch ein Loch in der Laubabdeckung ins Freie schob, welches er extra für diesen Fall vorgesehen hatte. Wenn ihm etwas passierte, würde Draco Harry nehmen und mit ihm fliehen, auch wenn der Drache gar nicht wusste, wohin. Lautlos schlich Sirius durch den lichten Wald und versuchte die Schritte zu lokalisieren. Der Unbekannte befand sich schon gefährlich nahe am Höhleneingang und Sirius wusste, dass man die Tarnung aus nächster Nähe leicht durchschauen konnte. Er musste den Fremden aufhalten. Ohne noch länger zu zögern, bewegte sich der Mann auf die Stelle zu, von der die Schritte erklangen. Als er den Fremden erreichte, stand dieser unmittelbar vor der Höhle und blickte forschend in die Umgebung. Bis jetzt hatte er das Versteck also noch nicht gefunden. Sirius sah den Mann nur von der Seite und die Kapuze des Zauberermantels verdeckte das Gesicht zu einem Großteil, doch irgendetwas kam ihm bekannt vor. Und als Sirius dann entschlossen hinter dem Baum hervortrat, hinter dem er sich versteckt hatte, den Zauberstab auf den Mann gerichtet und ihm ein „Was wollt Ihr?“ zurief, da drehte sich der Unbekannte herum und Harrys Pate erkannte ihn. „Remus!“ Das Wort entfuhr ihm, ohne dass er sich dessen bewusst wurde, doch der andere blieb weitere Sekunden reglos stehen. Sirius konnte nur vermuten, was in den Gedanken seines besten Freundes nun vorging. Er verwünschte sein vorschnelles Handeln, denn nun würde Remus erst recht wissen, dass Harry hier irgendwo war. Der Mann war ja nicht dumm. Er würde sich denken können, dass er hier keinen Doppelgänger vor sich hatte, wo Sirius ihn ja auch erkannt hatte. Und er würde sich auch an Harrys scheinbar sinnlosen Einbruch in das Ministerium im Frühjahr erinnern. Jetzt blieb den beiden Freunden keine andere Wahl, als zu kämpfen, denn immerhin standen sie auf verschiedenen Seiten. Das hatte Sirius schon die ganze Zeit befürchtet und alles in ihm hasste den Gedanken, gegen Remus anzutreten. Doch es würde sich nun nicht mehr vermeiden lassen. Deshalb hob Sirius auch wachsam seinen Zauberstab, als Remus sich bewegte, doch dann erstarrte er mitten in der Bewegung, als Remus freudestrahlend auf ihn zu eilte und ihm um den Hals fiel. Das hatte Sirius in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet. -------------------------------------------------------------------------------- Remus erstarrte nur für Millisekunden, als die so bekannte Stimme ihn anrief. Dann drehte er sich eilig um und erblickte einen Mann, der das genaue Ebenbild von Sirius war. Doch Remus wusste, dass das nicht sein Freund sein konnte. Sirius war tot. Selbst Dumbledore hatte keine Rettung gewusst. Doch der andere, der genauso überrascht wie Remus selbst war, wusste seinen Namen und da begriff Remus, dass ein Wunder geschehen war. Im ersten Moment war ihm egal, wie es möglich war, dass Sirius hier vor ihm stand. Einzig und allein die Tatsache zählte. Sein Unterbewusstsein versuchte ihm vehement mitzuteilen, dass Sirius nur von Harry bei dem damaligen Einbruch im Ministerium befreit worden sein konnte, dass sein Freund die Seiten gewechselt hatte und dass Harry hier nun auch irgendwo sein musste. Doch Remus ignorierte das alles. Was zählte, war allein der Mann, der da vor ihm stand. Und ohne noch länger zu überlegen, eilte Remus auf den anderen zu und umarmte ihn stürmisch. Erfreut wiederholte er immer wieder Sirius Namen und konnte noch nicht fassen, dass das alles echt war. Erst als er von Sirius etwas auf Abstand geschoben wurde, kam Remus zu Bewusstsein, was er da gerade tat und er atmete einmal tief durch. Als hätte es nur diese kurze Atempause gebraucht, traf ihn die Erkenntnis. Sirius war sein Feind! Er hatte Harry bei der Flucht geholfen! Remus hatte die ganze Zeit überlegt, wer der Mann gewesen war, der mit Draco und den anderen zu Harrys Rettung erschienen und ihm so vertraut vorgekommen war. Nun wusste er es. Und das bedeutete, dass Harry hier war – und der Drache. Remus wurde plötzlich auch bewusst, was ihn die ganze Zeit an diesem Ort gestört hatte und er fuhr zu dem getarnten Eingang der Höhle herum. Doch dieser war nun nicht mehr verdeckt. Der Drache hatte sich hinaus geschoben und in seiner rechten Vorderklaue saß ein blasser aber grinsender Harry. Remus vergaß völlig, dass Sirius hinter ihm stand, sondern hob den Zauberstab und wollte Hilfe herbeirufen. Er hatte sich nur allein auf die Suche gemacht, weil er erst prüfen wollte, ob sein Suchzauber stimmte. Remus war es gewesen, der den Bannfluch auf Harrys Retter abgefeuert hatte. Dummerweise waren mehrere andere Flüche mit seinem zusammen getroffen und hatten den Zauber soweit verändert, dass er nur Draco beeinflusste, der von diesem Zauberkonglomerat voll getroffen wurde. Remus hatte ja nichts von dessen Animagus-Gestalt gewusst. Der Zauber hatte den Drachen hervor gezwungen und dann gebannt. Remus hatte einige Zeit gebraucht, um herauszufinden, dass dieser Zauber, der da so zufällig erzeugt worden war, sogar tatsächlich existierte. Und er hatte erfahren, dass dieser Fluch, beziehungsweise das Opfer dieses Fluches, durch einen bestimmten Suchzauber gefunden werden konnte. Da das Ganze viel Spekulation gewesen war, wollte Remus die anderen Ordensmitglieder nicht von ihren Posten abziehen ohne Beweise zu haben. Und so war er allein hier her gekommen. Doch seinen Rufzauber konnte er nicht beenden, weil ein ‚Expelliarmus’ von Sirius ihm den Stab aus der Hand schleuderte. Enttäuscht drehte sich Remus zu seinem Freund herum: „Du stehst tatsächlich auf seiner Seite. Weißt du nicht, wie viele Menschen Harry schon getötet hat. Er ist nicht mehr der, der er früher war. Sirius bitte...“ Doch dessen sanftes Kopfschütteln unterbrach ihn. Aber er sagte nichts. Es war Harry, der mit ruhigen Worten auf Remus einredete. Draco hatte sich weiter vor bewegt und Harry saß noch immer blass und vor Schmerz zitternd auf dessen Klaue. Doch seine Stimme klang ruhig und fest und Remus musste einfach zuhören: „Sirius vertraut mir noch immer, Remus. Du solltest das auch tun. Es gibt vieles, was du nicht weißt, und was ich dir eigentlich gar nicht sagen dürfte. Aber ich schätze dich als Freund und Lehrer sehr und ich kann und werde dich nicht mehr belügen. Ich werde dir alles erzählen, wenn du bereit bis mir zuzuhören. Dann wirst du begreifen, warum ich so und nicht anders handeln muss. Aber du musst mir versprechen, dass das unter uns bleibt. Du darfst niemandem davon erzählen, auch wenn es dir schwer fallen wird. Bitte vertrau mir, wie du es früher getan hast.“ Die eindringlichen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Remus wurde bewusst, dass eine Hoffnung die ganze Zeit weiter bestanden hatte. Harrys Taten hatten einen Grund. Remus zweifelte nicht an der Wahrheit von Harrys Worten. Dieser Junge konnte ihn gar nicht belügen. Remus wusste einfach, dass es stimmte – das Harry allen Grund hatte, so zu handeln, wie er es bis jetzt getan hatte. Und die Tatsache, dass Sirius das wusste und billigte, tat sein übriges dazu. Ohne länger zu zögern nickte Remus und trat auf Harry zu. Voller Neugierde und Vertrauen blickte er den Verletzten an und meinte schlicht: „Ich werde dir zuhören und ich werde schweigen, wenn ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann.“ Harry nickte erleichtert und sagte mit einem leisen Lächeln: „Mehr kann und will ich nicht erwarten. Ich weiß, dass du verstehst, wenn du die Wahrheit kennst.“ Sirius trat nun ebenfalls zu den drei Zauberern und dem Drachen und reichte Remus seinen Zauberstab. Dieser steckte ihn achtlos ein und folgte dann Harry und Draco in die Höhle. Dort ließen sie sich nieder und während Sirius den Eingang wieder tarnte, begann Harry zu erzählen... -------------------------------------------------------------------------------- Remus umarmte Harry sanft, aber voller Liebe. Dann lächelte er ihn väterlich an, wie er es schon früher immer getan hatte und gab dann dem Drachen einen Klaps. Dann stand er Sirius gegenüber und blickte diesem beinahe scheu in die Augen. Zuerst zögernd, doch nach einem aufmunternden Nicken Harrys mutiger trat Remus den letzten Schritt auf Sirius zu und umarmte den Mann fest. Mit einem Kuss auf die Wange zog er sich hastig zurück und war appariert, bevor Sirius reagieren konnte. Dieser fasste sich verdattert an die brennende Stelle an seiner Wange und blickte Harry dann vorwurfsvoll an, als dieser leise zu kichern begann. „Ich weiß wirklich nicht, was daran komisch sein soll!“ Sirius wollte sich beleidigt abwenden, denn er wusste noch immer nicht wirklich, was er von Remus Geste halten sollte. Doch dann stockte er mitten in der Bewegung. War Remus etwa...? Harrys Kichern endete in einem lauten Prusten und dann meinte der Junge: „Jetzt verstehst du ja wohl, warum du ein Doppelbett in deinem Zimmer stehen hast.“ Damit begann das Gekicher erneut, doch Sirius bekam das gar nicht mehr mit, denn er war in seinen eigenen Gedanken gefangen. Wie hatte er nur so blind seinen eigenen und Remus Gefühlen gegenüber sein können. Sirius schalt sich gedanklich einen Narren, während er sich an all die Gesten und Andeutungen seitens Remus erinnerte. Spätestens seit er im Schleier immer wieder Remus Rufe vernommen hatte, hätte er doch erkennen müssen, dass Remus ihn liebte. Harry hingegen lehnte sich fast entspannt zurück. Damit war das auch geklärt. Sirius hatte endlich seine Gefühle für Remus erkannt und der Werwolf hatte nun wieder einen Grund, sich über das Leben zu freuen – nach der Rückkehr seines Geliebten. Harry hätte sich diese Entwicklung der Dinge vor einem Jahr nie träumen lassen. Damals hatte er sich noch davor gefürchtet, gegen Remus zu kämpfen, denn er mochte den Mann als Freund und Lehrer. Er hatte es gehasst, Remus so enttäuscht und einsam zu sehen. Doch nun war alles wieder in Ordnung. Wie erwartet hatte Remus ihm bis zum Ende zugehört und begriffen, dass kein anderer Weg blieb als der, den Harry gewählt hatte. Ohne zu zögern hatte er Harry seine Hilfe versprochen und war nun mit einer Reihe von Aufgaben in die Reihen des Ordens zurückgekehrt. Harry hatte endlich das erreicht, was er schon die ganze Zeit angestrebt hatte – ein Verbündeter in Dumbledores höchsten Kreisen. Jetzt konnte nicht mehr viel schief gehen. Remus hatte Harry vor seinem Abschied den Gegenzauber für Dracos Misere erklärt und versprochen für einen kurzen Augenblick das Kristallnetz zu stören, so dass die magische Überwachung zusammen brach. Er hatte ihnen verraten, dass nicht genug Auroren vorhanden waren, um ganz Europa auf Magie zu überwachen, da viele für die Aufrechterhaltung des Netzes benötigt wurden. Die Ministeriumsangestellten hielten das auch für unnötig, denn das Kristallnetz hatte auch die Aufgabe Zauber und Apparieren zu registrieren. Brach das Ganze jedoch kurzzeitig zusammen, konnten Sirius oder Harry Draco zurückverwandeln und der Portschlüssel in Dracos Besitz würde wieder zu ihrer Verfügung stehen. Dann stand einer Flucht nichts mehr im Wege. Nach wenigen Minuten gab Sirius das vereinbarte Zeichen. Remus hatte einen Warnzauber geschickt, als Zeichen, dass die Kristalle inaktiv waren. Sie handelten ohne sich groß absprechen zu müssen und schon nach wenigen Sekunden erreichten die drei Flüchtlinge wohlbehalten Argywn Castle. Na zumindest fast. Der Portschlüsseltransport war für Harrys verletzten Körper erneut zu viel geworden und er sank ohnmächtig auf die Steinfließen der Halle. Doch Karein und die anderen Heilmagier kümmerten sich sofort um Harry, so dass kein Grund zur Sorge bestand. Auch Draco, der froh war, wieder er selbst zu sein, wurde auf Folgeerscheinungen des Zaubers untersucht und leistete dann dem schlafenden Harry Gesellschaft. Doch die Besorgnis aller war gewichen, denn Harry, Draco und Sirius waren in Sicherheit. -------------------------------------------------------------------------------- Remi ist endlich auch dabei!!!!! *froi* Ich hoffe es gefällt euch weiterhin und vergesst das Reviewn nicht/g/ CU Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)