Der zweite Lord von heavenfly (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 25: Schuld? ------------------- ^_^ wart ihr auch so sehr vom HP7 abgelenkt??? Sorry, das das Pitel deshalb erst jetzt kommt...*g* und daher auch ohne große Worte: weiter gehts! Der zweite Lord 25. Schuld? Schweigen senkte sich über den Raum, als Harry mit seiner Geschichte zu Ende war. Draco war schon kurz nachdem sein Freund zu erzählen begonnen hatte herumgerückt und hatte den Jungen trotz der Fesseln in den Arm genommen und ihm so Trost gespendet. Harry war in dem Augenblick egal gewesen, was die anderen dabei dachten. Er spürte Dracos warmen Körper an seinem und es war alles leichter zu ertragen. Die Erinnerungen, die Gedanken, das Bewusstsein, wie groß die Verluste wirklich waren. Und dennoch wusste Harry nun, trotz allem, was er geopfert hatte, dass es das wert gewesen war. Auch wenn er nicht geahnt hatte, wie all das ausgehen würde, oder dass er und Draco sogar einander finden würden, er hätte sich immer und immer wieder für diesen Weg entschieden. Das war ihm während dieser kurzen Zeit der Erinnerung überdeutlich klar geworden. Erst jetzt wurde Harry auch wieder seine Umgebung bewusst. Sein Blick fiel unwillkürlich auf Hermine, die nun nicht mehr allein und beinahe verloren auf ihrem Stuhl neben McGonagall saß, wie zuvor. Das Mädchen hatte sich bei der Offenbarung der Vision und ihres eigenen Todes augenblicklich in Rons Arme verkrochen. Es hatte sie offensichtlich schwer erschüttert, was Harry da erzählt hatte, doch der Junge kannte seine Freundin gut genug um zu wissen, dass es nicht nur ihr eigener Tod war, der sie so geschockt hatte. Niemand hörte gern, dass er selbst beinahe gestorben wäre, hätte Harry die Zukunft nicht verändert – selbst Fuge saß blass auf seinem Stuhl und blickte betreten zu Boden. Hermine dachte gleichzeitig an Ron, der sie nun sehr besitzergreifend und beschützend umarmte und sie blickte nun Harry aus großen braunen Augen voller Mitleid an. Harry hasste diesen Blick eigentlich, doch er wusste, dass Hermine nicht anders konnte. Sie machte sich Sorgen um ihn, weil er ihren Tod hatte mit ansehen müssen – wenn auch nur in einer Vision, die nicht eingetreten war – und sie fürchtete, dass er dadurch noch mehr gelitten hatte, als ohnehin schon. Sie wusste, was es für Harry bedeutete, geliebte Menschen zu verlieren und deshalb schenkte der Junge ihr ein kleines, aber aufrichtiges Lächeln und Hermine fiel augenblicklich und sichtbar ein Stein vom Herzen. Manchmal bewunderte Harry dieses Mädchen für ihre Fürsorge anderen gegenüber, selbst wenn sie dieses Mal ihm selbst galt. Remus lehnte noch immer an Sirius. Ihn hatte das alles nicht mehr ganz so erschüttert, denn er hatte die Geschichte ja schon einmal gehört. Sajin, Yu, Subaru und auch Karein hatten es sich auf Harrys Bett oder auf dem Fußboden davor gemütlich gemacht und mit halb geschlossenen Augen Harrys Worten gelauscht. Jeder von ihnen hatte wohl an seine eigene Geschichte und den Grund für seinen Beitritt zu Harrys kleiner Privatarmee gedacht. Nun beobachteten sie interessiert die Hogwartslehrer, Auroren und Ordensmitglieder. Diese saßen alle wie erstarrt auf ihren Stühlen oder Sesseln. Einige hatten das Gesicht in den Händen vergraben und schüttelten immer wieder die Köpfe, als könnten sie die Geschichte nicht glauben. Andere saßen mit offenen Augen da und blickten nirgendwohin. Doch vor allem in Dumbledores und McGonagalls Augen sah Harry Mitleid und er hasste diesen Blick, auch wenn er wusste, dass beide wie Hermine nicht anders reagieren konnten. Auch diejenigen Auroren und Ordensmitglieder, die Harry aus seiner Zeit im Grimouldplace (nich Grimauldplace?)kannte, begegneten Harrys Bericht auf ähnliche Weise und blickten ihn mit Mitleid in den Augen unverwandt an. Tonks tupfte sich immer wieder Tränen von der Wange und Harry verdrehte innerlich die Augen. Es war vorbei und nicht zu ändern und es war ja nicht so, als hätten sie ihn früher, als sie ihn wie ihren Retter gefeiert hatten, vor einem solchen Ende zu bewahren versucht. Sie hatten immer gewusst, dass er im Kampf gegen Voldemort viel würde opfern müssen oder schon verloren hatte und keiner hatte gesagt, er müsse nicht mehr kämpfen, um ihm weiteres Leid zu ersparen. Wieso waren sie dann nun so überrascht, dass er bereit gewesen war, soviel zu opfern? Sie hatten es doch alle schon fast erwartet. Doch Harry rief sich innerlich zur Ordnung. Verbitterung brachte ihm jetzt wirklich nichts. Er hatte erzählt, was zu erzählen war und nun war alles gesagt. Voldemort war tot, die Zukunft war verändert und die meisten waren mit dem Leben davon gekommen. Es konnte nur noch besser werden. Nun endlich wurde die unangenehme Stille durch einzelnes Gemurmel unterbrochen, doch niemand sah mehr zu Harry hinüber. Alle blickten beschämt zu Boden, denn nun, da sie wussten, was er geopfert hatte, wurden sie sich der Dinge bewusst, die sie ihm angetan und derer sie ihn beschuldigt hatten. Ihnen wurde bewusst, dass Harry alles nur für sie getan hatte und sie hatten ihn zum Dank auch noch ausgestoßen und gehasst. Obwohl jeder nun wusste, dass dies zu Harrys Plan gehört hatte, schämten sie sich alle für ihr Versagen. Harry konnte das verstehen. Das war das Opfer, was all die anderen bringen mussten. Und wenn sie das begriffen hatten, konnte wieder so etwas wie Normalität einkehren. Plötzlich sah Harry etwas Braunes auf sich zukommen und dann lag ihm Hermine plötzlich in den Armen und drückte ihr Gesicht gegen seinen Hals. Das Mädchen schien die Anwesenden und besonders Draco, an den Harry noch immer angelehnt saß, völlig vergessen zu haben, denn sonst hätte sie sich diesen Gefühlsausbruch wohl zweimal überlegt. Doch ihre Schultern zitterten nicht unter Schluchzern und ihr Gesicht war nicht tränenverschmiert, als sie sich von Harry löste und ihn ansah. Das alles hatte Harry erwartet und befürchtet, doch Hermine weinte nicht, sondern lächelte ihn glücklich und etwas verschmitzt an. Dann schüttelte sie nur stumm den Kopf und setzte sich dann vollständig auf. Ihre Hand lag noch immer auf Harrys Arm und sie blickte ihn lächelnd an, während Ron neben dem Mädchen erschien, sich zu Harry hinunterbeugte und ihn ebenfalls umarmte. Es waren keine Worte zwischen ihnen nötig. Das, was Harry nicht zu hoffen gewagt hatte, war eingetreten. Seine beiden Freunde hatten ihm verziehen und das letzte Jahr war vergeben und vergessen. Als Harry Hermine eben angelächelt hatte, hatte das Mädchen erkannt, dass er ihr nicht übel nahm, wie wenig Vertrauen sie im Gegensatz zu Ron in Harry gehabt und wie schnell sie ihn aufgegeben hatte. Sie wusste ja nun, dass er das nur beabsichtigt hatte. Es war furchtbar gewesen, den besten Freund zu hassen, doch Hermine war bewusst geworden, wie viel Harry bereit war zu tun, um sie zu retten. Er hatte sich sogar von ihrer Freundschaft getrennt, nur um seine Freunde zu retten. Was eigentlich verwirrend klang, war so typisch für Harry, dass sich Hermine wunderte, nicht schon eher darauf gekommen zu sein – so wie Ron. Sie hatten alle im letzten Jahr Dinge getan, die nicht wieder gut zu machen waren, doch das war nun nicht mehr von Bedeutung. Sie konnten sich diese Dinge nicht ewig vorwerfen, sonst würden sie nur weiter voller Hass leben, obwohl das nicht nötig war. Sie mussten nur vergeben und wieder voller Hoffnung in die Zukunft sehen. Was vergangen war, war vorbei und nur die Zukunft war wichtig. Mit einem langen Blick zu Ron und Harry wandte sich Hermine von ihren beiden Freunden ab und tat erneut etwas, was Harry nie von diesem Mädchen erwartet hätte. Sie blickte Draco hinter Harry ruhig und nachdenklich an, beugte sich dann vor und umarmte den Blonden ebenfalls, wie Harry zuvor. Harry grinste in sich hinein. Er musste Dracos verblüfftes und geschocktes Gesicht gar nicht sehen um zu wissen, was in dem Kopf seines Freundes vorging. Der Körper des Blonden hatte sich unwillkürlich versteift und seine Arme, die um Harrys Taille lagen, hatten die Umarmung verstärkt, als wolle er sich an dem Körper vor ihm festhalten, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Als Ron Draco dann ebenfalls anlächelte und ihm einen Arm in freundschaftlicher Geste auf die Schulter legte, da konnte Harry nicht anders, als sich kichernd umzudrehen und den verblüfften Draco sanft auf die Lippen zu küssen. „Damit musst du jetzt leben!“, flüsterte er seinem Geliebten leise zu und dieser verdrehte gespielt die Augen. Doch Harry spürte, wie sich Draco entspannte und die Umarmung nur sanft verstärkte um ihm zu zeigen, dass er mit Rons und Hermines Freundschaftsangebot einverstanden war. Die beiden sahen dies nun an Dracos leichtem, aber durchaus aufrichtigem Lächeln und zogen sich zufrieden an den Rand des Bettes zurück. Sirius kicherte leise und vergrub dann sein Grinsen in Remus Halsbeuge. Der Mann knuffte Harrys Paten spielerisch in die Seite und schien ihm zu bedeuten still zu sein, denn Sirius riss sich auch zusammen. Bevor sich wieder unangenehme Stille über den Raum senken konnte, erhob sich Dumbledore, trat auf Harry zu und blickte ihn lange durch die Halbmondgläser an. Doch das Mitleid war aus seinen Augen verschwunden und er lächelte leicht, wenn auch irgendwie traurig. Dann vollführte er einen sanften Wink mit dem Zauberstab und die Fesseln fielen von den Handgelenken Harrys und seiner Freunde ab. Dumbledore steckte den Stab wieder weg, streckte dann die Hand aus und Harry ergriff sie erleichtert. „Ich möchte dich immer wieder fragen, warum du es mir nicht erzählt hast und immer wieder weiß ich sogleich die Antwort: Es gab gar keinen anderen Weg als deinen. Trotzdem hätte ich es lieber gesehen, wenn es anders gewesen wäre.“ Ein Ruck ging durch den alten Schulleiter und nun zeigte sich ein echtes und glückliches Lächeln auf seinem Gesicht. „Nun da wir das alle so gut überstanden haben, schlage ich vor, dass ihr euch ausruht. Severus wird euch die Zimmer zuweisen und wir sehen uns heute zu einem Essen in der großen Halle wieder, in Ordnung?“ Harry konnte nur stumm nicken. Er hatte nicht erwartet, dass wirklich alles so glimpflich ausgehen würde. Doch natürlich tat es das nicht. Als Dumbledore sich gerade umwenden wollte, um den Krankentrakt zu verlassen, erhob sich Fuge. Er war noch immer blass und seine Hände zitterten. Seine nächsten Worte zeigten auch, dass er an keinem Wort Harrys zweifelte. Und dennoch war er nicht bereit, ihm wie die anderen zu vergeben, im Gegenteil. „Moment, Sie haben die Todesser vergessen, die Potter gerettet hat. Ich sehe ja ein, dass alle getöteten Auroren Spione waren, dass Voldemort nur so besiegt werden konnte und dass wir Potter das alles zu verdanken haben. Aber wenn er die restlichen Todesser, die seine Leute mitgenommen haben nicht ausliefert, dann zweifle ich daran, dass er uns wirklich in allen Punkten die Wahrheit gesagt hat. Die Zauberer sind Verbrecher, die ihrer gerechten Strafe zugefü….“ „Sie Möchtegern-Minister wissen ja gar nichts. Ich denke nicht daran, meinen Bruder an sie auszuliefern. Er hat gar nichts getan, dass Sie dazu berechtigt….“ „Subaru, bitte.“ Harrys Stimme unterbrach den aufgebrachten Japaner, der bei Fuges Forderungen wütend aufgesprungen war. Nun trat Yu hinter ihn und legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter. Subarus Augen funkelten den Minister noch wütend an, der bei dem Ausbruch des Japaners erschrocken zwei Schritte zurück gemacht hatte. „Minister Fuge, ich bitte Sie darum, mir auch in dieser Angelegenheit zu vertrauen. Ich weiß viel mehr über jene Todesser, die Sie so leichtfertig verhaften wollen, als…“ „Nur weil du Voldemort getötet hast – mit unserer Hilfe übrigens – hast du nicht das Recht, dich als Richter aufzuspielen. Die Todesser haben gemordet und müssen ihre gerechte Strafe…“ „Mister Fuge!“ Harrys Stimme hatte nichts von ihrer Ruhe verloren, doch allein in diesen zwei Worten schwang eine deutliche Drohung mit und der Zaubereiminister schwieg nun doch, warf aber Dumbledore einen um Hilfe suchenden Blick zu. Der Schulleiter drehte sich nun endgültig zu Harry um. „Ich wollte darüber zwar erst morgen mit dir sprechen, aber es muss wohl doch jetzt sein. Du kannst nicht leugnen, dass es Todesser waren, die du gerettet hast. Erklärst du uns, warum?“ Seine Stimme war ebenso beherrscht wie Harrys und Fuge blickte ihn empört an. Diese Art der Unterstützung hatte er sich sicher nicht vorgestellt. Dumbledore schien mit Harry eher plaudern zu wollen, als kategorisch die Auslieferung der Todesser zu verlangen. Waren hier denn schon alle von diesem Potter so verblendet? Draco amüsierte sich köstlich über Fuges Gesicht und folgte weiter gespannt der Auseinandersetzung. Doch er zweifelte nicht daran, dass Harry auch hier seinen Willen durchsetzen konnte. Dieser lächelte den Schulleiter auch nur freundlich an und nickte. „Das ist leicht zu sagen. Wir haben alle Todesser bekämpft, die aus Macht- oder Habsucht, aufgrund ihres eigenen Entschlusses und aus freiem Willen Voldemort gedient haben und den Tod tausendfach verdienen. Alle Todesser, die wir befreit oder geschont haben, sind unschuldig an den Verbrechen, die Voldemort sie zwang zu begehen…“ „…und ich kann ihnen sogar einige Beispiele nennen.“ Alle Gesichter drehten sich nun zu Ron und blickten ihn verblüfft an. Selbst Harry und Draco sahen den rothaarigen Mann verwundert an. Doch Ron grinste nur. Er genoss die Aufmerksamkeit, die man ihm nun entgegenbrachte, aber nur kurz, denn er wusste, dass sein Bericht wichtig war. Allen musste bei Harrys Blick eben klar geworden sein, dass dieser sich nicht mit Ron abgesprochen hatte oder ähnliches. Umso überzeugender würden Rons Worte sein. „Professor, ich war nicht umsonst in der letzten Woche unterwegs. Ich habe einige Nachforschungen angestellt und über einige Umwege herausgefunden, dass Kamui, der Bruder von Subaru hier von Voldemort gezwungen wird, Tränke zu brauen. Yu hier“ damit nickte Ron auch dem jungen Chinesen zu, der ihn verblüfft ansah, „wollte seine Mutter aus den Reihen der Todesser befreien, die ebenso zur Gefolgschaft gezwungen wurde.“ Ron ignorierte die immer noch verwunderten Blicke und deutete auf Sajin: „Diesen Mann haben wir ja auch schon bei einigen Aktionen Voldemorts beobachtet und es ist ja offensichtlich, dass er Voldemort nur aus Zwang folgte und nun durch Harry befreit wurde. Und ich glaube wir alle erinnern uns noch an die Worte von Lucius Malfoy.“ Dumbledore nickte leicht und sah dann zu Harry hinüber. Dieser erholte sich schnell von seiner Überraschung, dass Ron so gut über Subarus und Yus Familie Bescheid wusste und meinte: „Fast alle meine Verbündete haben einen Angehörigen in den Reihen der Todesser oder an diese verloren. Kareins Bruder und Sarahs Schwester sind genauso zum Dienst in den Reihen des Lords gezwungen worden wie unzählige andere. Meist waren es die Familien selbst, die ihre Kinder an den Lord ‚verkauften’. Teilweise trat er selbst an sie heran und zwang sie in sein Gefolge, weil er ihre Fähigkeiten benötigte, so wie bei Kamui, nachdem Snape als Tränkemeister ausfiel, weil er als Spion enttarnt wurde. Alle, die wir gerettet haben, wurden gegen ihre Überzeugung gezwungen, Voldemort zu dienen und wollten nur ihre Freunde, Familie oder Geliebten schützen. Niemand dieser Leute verdient es, dafür auch noch bestraft zu werden. Und ich weigere mich entschieden, die ehemaligen Todesser freizugeben.“ Fuge wollte protestieren, doch Harry erhielt von ganz unerwarteter Seite Unterstützung gegen einen erneuten Ausbruch des Zaubereiministers. Severus Snape trat an Fuge heran und hielt ihn mit einem festen Griff zurück. „Ich glaube, Sie haben meine Spionagedienste immer sehr gern in Anspruch genommen. Und ich habe Ihnen schon damals gesagt, dass nicht alle der Todesser freiwillig beim Lord waren. Sie sollten Potter glauben, sonst bereuen Sie es womöglich.“ Damit nickte der Professor Draco und auch Harry knapp zu und verließ mit wehendem Umhang den Krankentrakt. Für ihn schien alles gesagt worden zu sein. Auch Dumbledore meinte nun zu dem blassen Minister: „Harry wird Recht haben. Ich denke, er stimmt sicher einer Untersuchung der Fälle zu, aber das können wir später besprechen. Sie sollten ihm soweit vertrauen, dass er keinen Schuldigen verschonen würde, nicht wahr, Harry?“ Doch seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er seinem ehemaligen Schüler vertraute und er wartete auch keine Antwort ab, als er sich nun endgültig umwandte und Snape aus dem Zimmer folgte. Fuge schien es nun völlig die Sprache verschlagen zu haben. Er blickte immer wieder zwischen der geschlossenen Tür und Harry hin und her und schien nicht zu wissen, ob er sich mit seiner Niederlage schon abfinden sollte, oder nicht. Doch dann verließen auch Molly und Arthur Weasley ohne ein Wort den Saal und nach und nach schlossen sich alle Ordensmitglieder und Lehrer an. Nun standen die wenigen Auroren um den Minister ein wenig verloren da und letztendlich legte Moody Fuge die Hand auf die Schulter und führte ihn mit den anderen nach draußen, nicht ohne Harry jedoch noch einen letzten bösen Blick zuzuwerfen. Es war noch nicht vorbei, doch das störte den Jungen nicht. Der große Sieg war errungen und die kleinen noch folgenden Scharmützel waren nicht mehr von Bedeutung. Als sich die Tür hinter dem letzten Auror schloss, erhoben sich Sajin und Karein und baten Madam Pomfrey, sie zu den anderen ‚Gefangenen’ zu begleiten, die ja nun auch sicher aus den Kerkern in die Krankenstation verlegt wurden. Sirius zog Remus noch immer im Arm haltend auf einen der zurückgebliebenen Stühle und auch Yu und Subaru und Ron und Hermine setzten sich. Harry kuschelte sich etwas näher zu Draco und plötzlich sah sich Ron im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Besonders Subarus dunkle Augen verfolgten jede seiner Bewegungen. Der Rothaarige lächelte etwas verlegen und berichtete dann, wie er über Leeza auch Mai-Ling gefunden hatte und die Geschichten von Kamui und Yus Familie gehört hatte. Die beiden Asiaten waren empört darüber, belauscht worden zu sein, doch Harry beschwichtigte sie. Es hatte ja niemandem geschadet. Doch dann blickte er Ron lange an. „Weißt du, ich habe es mir am Anfang sehr schwer vorgestellt, Dumbledores Vertrauen in mich zu zerstören. Auch Remus zu überzeugen, fand ich ziemlich schwierig und wie sich gezeigt hat, hat es bei ihm ja auch nicht wirklich funktioniert. Und Dumbledore musste ich wirklich viel vorspielen, damit er mich fallen lässt. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich nie damit gerechnet hätte, dass dein Vertrauen in mich nicht zu zerstören ist. Und damals als Hermine so schnell aufgegeben hat, dachte ich nicht, das du es dir bis zum Ende bewarst. Warum?“ Hermine war bei diesen Worten wieder etwas rot geworden, doch Harrys Stimme hatte keinen Vorwurf beinhaltet. Doch Ron konnte nur mit den Schultern zucken. „Ich weiß nicht. Ich hab dir eben einfach vertraut.“ Harry schüttelte darüber nur den Kopf. Kurz herrschte Stille, doch dann ergriff plötzlich Draco das Wort. „Deine Eltern haben das Ganze wohl nicht so gut verkraftet wie du, Weasley.“ Ron zuckte bei der Erinnerung daran etwas zusammen und Hermine legte ihm beruhigend die Hand auf den Oberschenkel. Harry drehte sich halb zu Draco herum, doch dessen Stimme war ernst gewesen und auch sein Gesicht zeigte kein Lächeln. Er hatte sich wirklich Gedanken über diesen Fakt gemacht, obwohl er Ron wohl nur um Harrys Willen akzeptiert hatte. Und Ron reagierte auch nicht gereizt auf Dracos Worte. Ihm war selbst aufgefallen, dass Molly und Arthur kein Wort zu Harry gesprochen hatten. Sie hatten auch keinerlei Reaktion gezeigt, als er sich vor Harrys Worten offen für diesen entschieden hatte. Und nun waren sie ohne eine Meinungsäußerung – ob positiv oder negativ – aus dem Krankenzimmer verschwunden und Ron wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber nun verhalten würden. Und Harry gegenüber. Es hatte besonders Molly hart getroffen, von Harrys Seitenwechsel zu erfahren. Nun die ganze Geschichte zu kennen, hatte ihr sicher auch nicht viel helfen können. Ron seufzte und Hermine legte ihm einen Arm um die Schultern und versuchte ihn zu trösten. „Es wird sich schon alles wieder einrenken. Sie werden dich sicher nicht gleich verstoßen, nur weil du mit Harry wieder Freundschaft geschlossen hast. Sie wissen ja jetzt die Wahrheit.“ Hermines Worte waren gut gemeint, doch sie halfen Ron nicht wirklich weiter. Auch Harry wusste nicht wirklich etwas zu sagen. Er mochte Molly und Arthur, aber er hatte sich schon längst damit abgefunden, dass er Rons Eltern nie wieder so familiär betrachten konnte. Ihr Verhältnis hatte im vergangenen Jahr stark gelitten, und wo Hermine und Ron und selbst Dumbledore ihm verzeihen konnten, weil sie ihn sehr gut kannten da konnten andere versagen. Es war nichts Überraschendes für ihn. Doch Ron fürchtete sicher, seine Eltern nun zu verlieren, wo doch eigentlich alles vorbei war. Erneut wurde Harry nun von Draco überrascht, denn dieser meinte sanft, beinahe freundlich: „Ich glaube, es passt Arthur Weasley nicht, dass ihn nicht so viel von Lucius Malfoy unterscheidet, wie er immer dachte. Beide haben in all dieser Zeit nur ihre Familien beschützt – auf ihre eigene Weise. Deine Eltern haben das erkannt, nur noch nicht wirklich verdaut. Sie werden dich nicht gleich deshalb aus der Familie ausstoßen. Zumindest hoffe ich dass, denn wie ich Harry kenne, wird er sonst darauf bestehen, dich als Bruder bei uns aufzunehmen – und darauf kann ich ehrlich gesagt verzichten. Ich werd Harry nämlich nicht mit dir teilen. Und außerdem werden sie auch irgendwann Harry akzeptieren. Sie werden sich wohl nur weigern, mich als seinen Partner anzuerkennen, aber auch damit kann ich leben.“ Das letzte hatte Draco spöttisch gesagt und nicht nur Harry hatte begonnen zu schmunzeln. Auch Ron grinste leicht und drückte sanft Hermines Hand. Diese meinte jedoch nach wenigen Minuten, als sich die fröhliche Stimmung wieder etwas gelegt hatte: „Aber Harry, es wird nicht leicht sein, auch die anderen Zauberer – die Öffentlichkeit – von all dem zu überzeugen. Ich glaube nicht, dass sie so einfach die Vision und deine guten Absichten anerkennen und all die Taten, die in den Zeitungen ja noch ausgeschmückt wurden, vergessen.“ Sirius nickte, grinste aber auch: „Ja, das Heldenimage ist futsch, obwohl du Voldi abgemurkst hast.“ Harry schüttelte über diese Wortwahl seines Paten nur den Kopf, meinte dann aber zu Hermine: „Ich hab um ehrlich zu sein nicht damit gerechnet, die Schlacht zu überleben. Ich wusste nicht, wie eine Konfrontation mit Voldemort nach all den Veränderungen, die ich bewirkt hatte, ausging und konnte nur hoffen. Ich hab auch nie wirklich darüber nachgedacht, was danach kommt. Aber eigentlich interessieren mich die anderen Zauberer nicht wirklich. Sie haben sich sonst nie um meine Gefühle gekümmert, sondern nur den Beschützer und Held in mir gesehen. Wenn sie mich weiterhin hassen, ist mir das auch egal. Ich werd vielleicht nicht unbedingt einen Job in der Winkelgasse annehmen können – aber das hatte ich ja auch nicht vor.“ Die Runde grinste wieder leicht und auch Hermine schüttelte nur den Kopf. „Nein, es ist mir wichtig, dass ihr wisst, was wirklich geschehen ist und was die Wahrheit ist. Alles andere ist egal. Und außerdem hab ich ja noch ein Schloss, dessen Ort nicht mal Dumbledore kennt. Da kann ich mich verstecken und nicht mal ne Rita Skeeter findet mich dort. Es ist also wirklich unwichtig, was andere Leute von mir denken.“ Draco nickte bekräftigend und flüsterte Harry dann laut genug ins Ohr, dass es auch alle anderen hörten: „Ja, und du hast ja außerdem mich. Und dass ich dich für einen göttlichen Liebhaber halte, solltest du ja wissen und das sollte dir auch genügen.“ Harry wurde prompt etwas rot und blickte sichernd zu Hermine und Ron. Doch die beiden ignorierten den Einwurf gekonnt und schienen mit sich selbst genug beschäftigt zu sein. Wieder senkte sich Stille über die acht Personen und jeder hing seinen Gedanken nach. Doch es war eine angenehme Ruhe. Keine Fragen, keine Geheimnisse standen mehr zwischen ihnen und alles war wieder in Ordnung. Was wollte man mehr? Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Madame Pomfrey betrat ihren Herrschaftsbereich. Hinter ihr schwebten 9 Tragbahren herein und platzierten sich neben 9 Betten. Auch Sajin und Karein erschienen wieder im Krankentrakt und halfen der Schwester die bewusstlosen Zauberer auf die Betten zu legen und zu versorgen. Und hinter ihnen erschien Severus Snape. Mit finsterer Mine durchquerte er den Raum, ließ mit einem Schwenk des Zauberstabes die überflüssigen Stühle und Sessel verschwinden und hielt dann vor Draco und Harry an. Er sah beide lange an, warf auch einen finstern Blick zu Remus, Sirius und Ron und Hermine und beugte sich dann zum Erstaunen aller vor und umarmte Draco kurz aber fest und herzlich. Sein Blick blieb weiterhin finster, aber es war deutlich, dass er seinem ehemaligen Lieblingsschüler alles verziehen hatte, was dieser getan hatte. Dann blickte er Harry an und meinte knapp. „Du wirst deinem Vater immer ähnlicher.“ Dann drehte er sich mit einem finsteren „Folgt mir!“ zur Tür und führte sowohl Subaru und Yu, als auch Remus und Sirius zu ihren neuen Zimmern. Harry blickte Draco verblüfft an und dieser konnte nur die Achseln zucken. Harry war sich bewusst, dass dieser Satz von Snape im Gegensatz zu früher keine Beleidigung war, sondern eher ein Kompliment, aber das hätte der Junge von dem Zaubertränkemeister nie erwartet. Auch Ron und Hermine blickten Harry irritiert an und sahen Snape dann kopfschütteln nach. Dieser Kampf hatte sie wohl alle irgendwie verändert. -+-+-+-+-+-+-+-+-+ Da ja nun Madam Pomfrey ständig aufgrund der Kranken um Draco und Harry herumwuselte, konnten die beiden ihre Zweisamkeit gar nicht richtig genießen. Hermine und Ron hatten sich kurz nach Snapes Erscheinen ebenfalls verabschiedet, doch zu mehr als einigen leidenschaftlichen Küssen waren die beiden Verliebten nicht gekommen. Da sich Madam Pomfrey aber auch kategorisch weigerte Harry aus dem Krankentrakt zu entlassen, obwohl dieser beteuerte, dass es ihm wirklich wieder gut ging, blieb Draco und ihm nichts anderes übrig, als die Tatsache einfach zu akzeptiere, dass sie ihre private Siegesfeier auf später verschieben mussten. Draco ließ es sich jedoch nicht verbieten, Harrys Bett zu teilen und so lagen sie auch noch die nächsten Stunden einfach nur aneinandergekuschelt unter der Decke und dachten nach oder unterhielten sich flüsternd um die anderen nicht zu stören. Auch Sajin hatte sich stumm aber unnachgiebig einen Platz in Blaise Bett erkämpft und hielt diesen nun ebenfalls fest im Arm und schlief. Karein hatte Madam Pomfrey bei der Versorgung der Verwundeten noch etwas geholfen und war dann von Snape ebenfalls zu ihrem Zimmer gebracht worden. In diese friedliche Szene platzte dann wenig später Sirius und holte Draco und Sajin zum Essen ab. Entgegen Madam Pomfreys Willen durfte sogar Harry mit ausdrücklicher Erlaubnis Dumbledores das Bett verlassen, musste aber versprechen, über Nacht noch mal wieder zu kommen. -+-+-+-+-+-+-+-+ Harry betrat Hand in Hand mit Draco die große Halle. Sirius und Sajin hatten den Raum schon vor ihnen durchquert und sich zu ihren Plätzen begeben. Die vier langen Tafeln der Häuser waren zur Seite geschoben worden und in der Mitte der Halle waren mehrere Tische in der Form eines Rechteckes zusammengestellt worden. Der junge Mann sah sich unwillkürlich sichernd um und bemerkte erst Sekunden später, dass ihn sein Misstrauen noch nicht verlassen hatte. Ein Jahr voller Geheimnistuerei und Vorsicht ließ sich offenbar nicht so leicht abschütteln. Doch die Gefahr war nun vorbei und Harry hatte keinen Grund mehr zu Misstrauen und Verfolgungsangst. Sich innerlich zur Ordnung rufend fasste Harry Dracos Hand etwas fester und blickte sich noch einmal um, dieses Mal jedoch mit ganz anderen Gedanken. Es war das erste Mal seit einem halben Jahr, dass er die große Halle betrat und er erinnerte sich noch genau daran, wie er diesen Raum damals verlassen hatte. Doch nichts zeugte noch von den Spuren seiner damaligen Auseinandersetzung mit Dumbledore und McGonagall und immerhin hatte sich Harry ja auch zurückgehalten. Doch der Junge war sich der Symbolträchtigkeit dieses Ortes bewusst. Hier hatte sein Kampf offiziell begonnen und hier würde er nun wohl offiziell enden. Dracos Finger schlossen sich fest aber auch warm um Harrys Hand und der Junge blickte in das Gesicht seines Geliebten. Draco schien zu ahnen, was dieser Gang für seinen Freund bedeutete, denn er schenkte Harry ein aufmunterndes und zärtliches Lächeln. Harry lächelte selbstsicherer zurück, als er sich fühlte und folgte Draco dann zu den beiden einzigen noch freien Stühlen zwischen Ron und Hermine auf der einen und Snape und Dumbledore auf der anderen Seite. Subaru, Yu und Karein sowie Remus und Sirius saßen gemeinsam mit den Lehrern von Hogwarts und einigen Mitgliedern des Phönixordens um die Tafel. Auch mehrere Auroren und Ministeriumsangestellte musterten Harry unauffällig, als er sich setzte, bevor sie sich wieder ihren Gläsern zuwandten. Natürlich fehlte Fuge und auch Mad-Eye Moody und einige andere hatten das Schloss schon vor dem Essen verlassen um an ihre jeweiligen Arbeitsplätze oder zu ihren Familien zurückzukehren. Harry schaute sich kurz um und bemerkte den traurigen Blick von Ron. Als er sich daraufhin nach Molly und Arthur umschaute, konnte er sie nicht entdecken und wusste, warum sein bester Freund so geknickt neben ihm saß. Doch während Harrys Suche nach den Weasleys fiel sein Blick auch auf McGonagall. Die Professorin hatte noch kein einziges Wort mit ihm gewechselt und Harry glaubte auch nicht, dass sie ihm so bald verzeihen würde. Und tatsächlich drehte die Frau den Kopf zu der Wand hinüber, an die Harry sie damals geschleudert hatte, wie um ihn daran zu erinnern, dass sie sich noch immer an seine Tat erinnerte. Doch dann lächelte sie ganz leicht und drehte sich anschließend zu Madam Sprout, um auf eine Frage zu antworten. Und da wusste Harry, dass sie ihn zumindest nicht mehr hasste. Auch McGonagall hatte die Notwendigkeit seiner Taten akzeptiert und das war die Hauptsache. Nun erhob sich der Schulleiter und Stille legte sich über die Anwesenden. Jeder erwartete wohl eine große Rede in der all das Vergangene noch einmal beleuchtet wurde. Doch Dumbledore begnügte sich damit, über seine Halbmondgläser hinweg jeden kurz aber intensiv anzuschauen und meinte dann mit einem amüsierten Blick zu Harry nur: „Lasst es euch schmecken.“ Damit erschienen vor den Hungrigen unzählige Schüsseln mit dampfenden oder kalten Speisen und jeder langte kräftig zu. Harry blickte den Schulleiter noch eine Weile an, nachdem sich dieser gesetzt hatte und musste durch einen Stoß Dracos in die Seite wieder in die Wirklichkeit geholt werden. Doch dann lächelte der Junge nur und bediente sich ebenfalls an dem Essen. Mehr als alles andere hatten diese Worte Harry bewiesen, dass wirklich alles wieder beim Alten war – oder zumindest das Wichtigste. Die Zeit der Opfer und Entbehrungen war endgültig vorbei. Es konnte nur noch besser werden. -+-+-+-+-+-+-+-+ Am Abend kehrte Harry treu zu Madam Pomfrey in den Krankentrakt zurück, nicht ohne sich von Draco in einem einsamen Seitenflur ausgiebig zu verabschieden. Schon am nächsten Tag waren die meisten der Verletzten wieder wohlauf und kehrten trotz der Proteste der Krankenschwester gemeinsam mit Harry und Draco nach Argywn Castle zurück. Sirius und Remus blieben in der Zwischenzeit in Hogwarts und dienten Dumbledore als Informationsquellen für all die Dinge, die noch nicht besprochen worden waren. Besonders die Natur des Schleiers und Sirius Entkommen aus diesem interessierten den Schulleiter. Auch Ron und Hermine begleiteten ihren Freund und staunten nicht schlecht, als sie das Schloss zu sehen bekamen, über dessen Existenz der Orden schon immer spekuliert hatte. Ron traute sich noch nicht zu seinen Eltern zurück, denn er fürchtete sich noch immer vor deren Reaktion. Und so gingen sie Harry nun hier zur Hand. Als die 17 Personen in Argywn Castle ankamen, wurden sie von einem wohlgeordneten Chaos begrüßt. Aufgrund der mehr als 70 geretteten Ex-Todesser war das Schloss bis an das Ende seiner Kapazitäten ausgefüllt. Die wiedervereinigten Familien, Verwandten und Freunde bezogen zwar gemeinsame Zimmer, doch es blieben noch immer genügend Menschen übrig, die in der Bibliothek oder in den Aufenthaltsräumen auf Sofas oder herbeigezauberten Sesseln und Betten lebten. Auch die Heilzauberer hatten alle Hände voll zu tun und waren froh, als nun Karein und Sarah zu ihrer Unterstützung kamen. Einige der Zauberer hatten sich auch kurzerhand nach draußen verzogen, denn immerhin war es Sommer. Doch trotz der Enge war niemand schon auf eigene Faust in seine Heimat zurückgekehrt. Alle, ob Harrys Verbündete oder die ehemaligen Todesser, hatten auf den jungen Mann und seine Anweisungen gewartet. Die Ungewissheit über das Schicksal hatte sichtlich an den Nerven der Wartenden gezehrt und besonders Lucius hatte sich sehr zusammen nehmen müssen, um nicht einfach nach Hogwarts zu eilen und seinen Sohn zu „befreien“. Doch da Harrys Verbündete alle über den Plan informiert gewesen waren und wussten, dass Harry Dumbledore und Fuge am Ende alles erzählen würde, hatte niemand wirklich an einem positiven Ausgang gezweifelt. Und selbst Lucius Malfoy war letztendlich überzeugt worden, dass Warten das einzig Richtige wäre, um Harrys Pläne nicht doch noch durch ein unsinniges und gewagtes Befreiungsmanöver zu gefährden. Draco übernahm es, Ron und Hermine zuerst einmal ein Zimmer zu organisieren. Sajin brachte Blaise auf ihr gemeinsames Zimmer und sorgte dafür, dass auch die restlichen Zauberer zu ihren Familien fanden. Subaru und Yu trennten sich noch in der Ankunftshalle und suchten ihre Verwandten. Und Harry begann Leeza zu unterstützen, die mit einigen anderen bis jetzt die Koordination übernommen hatte. Zwei Tage später versammelten sich fast 200 Zauberer auf der großen Wiese hinter dem Schloss. Nur wenige lagen noch bewusstlos in den Krankenbetten, da ihre Verletzungen zu schwer waren. Einige der Männer und Frauen waren noch leicht verletzt, da bis jetzt die Behandlung der schwer Verwundeten natürlich vorgegangen war. Harry hielt eine kurze Ansprache, klärte die Anwesenden darüber auf, dass Voldemort wirklich tot war und erzählte von den Stunden in Hogwarts. Aufgrund der überstürzten Flucht von Luxor hatten einige der Menschen doch noch Zweifel gehabt, ob der Lord wirklich getötet und nicht nur geschwächt gewesen war. Das verschwundene Todessermal ihrer Verwandten war zwar schon ein deutliches Indiz gewesen, doch erst jetzt, als sie es durch Harry bestätigt bekamen, erlaubten sich die Zauberer, ihre Erleichterung zu zeigen. Viele fielen sich in die Arme und gratulierten sich gegenseitig und Harry hatte alle Mühe, wieder etwas Ruhe in die Versammlung zu bekommen. „Fuge ist natürlich nicht besonders begeistert über unsere „Entführungen“ der ehemaligen Todesser. Aber Dumbledore und erstaunlicherweise auch Snape haben mich unterstützt und Fuge stimmt einer Untersuchung eurer Fälle und einem daraus resultierenden Freispruch zu. Er hat auch nicht wirklich eine Wahl. Ich weiß, dass ihr alle gern in eure Heimat zurückkehren wollt. Doch ihr solltet warten, bis euer Fall durchgesprochen wurde, damit ihr keine Verfolgung durch Auroren fürchten müsst. Ich werde dafür sorgen, dass alles schnell über die Bühne geht, aber ein bis zwei Wochen solltet ihr noch hier im Schloss bleiben. Im Großen und Ganzen haben wir alle Imperius-Flüche brechen können, wie die Betreffenden wohl wissen.“ Vereinzelt wurde Nicken sichtbar. Einige der Todesser waren von Voldemort oder seinen Helfern durch den Imperius zum Gehorsam gezwungen worden und mit Lucius und Narzissas Hilfe hatten sie alle Betroffenen befreien können. „Die Befreiung Kamuis, Subarus Bruder und ehemaligen Tränkemeister Voldemorts, steht als einziges noch aus, da dafür erst ein Trank gebraut werden muss. Draco und Snape arbeiten schon daran und sie sind beide zuversichtlich.“ Der Blonde neben Harry nickte bestätigend und Yu drückte zuversichtlich Subarus Hand. Die beiden Asiaten saßen in der vordersten Reihe, doch Subaru war wohl als einzigem nicht zum Lächeln zu Mute. Er hatte sich in den letzten Tagen vorbildlich um alle anderen gekümmert, ohne sich seine Sorgen um seinen Bruder anmerken zu lassen, doch Yu wusste, wie sehr sein Geliebter litt. Doch Kamui war durch einen seiner eigenen Tränke zu Voldemorts Sklaven geworden und für einen anderen Tränkemeister war es schwer, ein Gegenmittel herzustellen, wenn er die Zutaten nicht kannte. Und Kamui war nicht sehr kooperativ, da er als einziger der ehemaligen Todesser noch immer loyal zum verstorbenen Lord stand. Aber Snape würde es schon schaffen. Harry blickte Subaru ebenfalls kurz an, als wolle er ihm Zuversicht geben, bevor er weitersprach: „Einige von euch haben den Wunsch geäußert, hier im Schloss zu bleiben. Prinzipiell steht dem nichts im Wege, aber ihr solltet wissen, dass auch in Zukunft die Position von Argywn Castle geheim bleiben soll. Ich werde in der Welt nicht wirklich gern gesehen sein, auch nach Voldis Tod nicht und ich hätte gern einen Ort, an dem Rita Skeeter mich nicht findet. Das gilt natürlich auch für jeden von euch. Ich weiß, dass viele wieder ins normale Leben zurück wollen und nachdem Fuge und das Ministerium die Fälle der ehemaligen Todesser überprüft und diese frei gesprochen haben, können sie euch nicht mehr zurückhalten. Ich wünsche euch viel Glück. Aber wenn ihr mal Urlaub von diesem wirren Haufen im Ministerium braucht, seid ihr hier immer willkommen. Ich denke, das war alles.“ Harry schwieg kurz und ließ seinen Blick über die fröhlichen Gesichter vor sich schweifen. Schon alleine dafür hatte sich das Ganze gelohnt – die Opfer und die Leiden auf allen Seiten. Diese Menschen waren frei und glücklich und sie hatten nun die Möglichkeit ohne Zwang selbst zu entscheiden, was sie tun wollten und was nicht. Besonders für die ehemaligen Todesser musste das eine ganz neue Chance seit Jahren sein. Sie waren endlich frei. Harry lächelte kurz und blickte zu Draco, bevor er sich noch ein letztes Mal an seine früheren Verbündeten und deren Verwandte und Freunde wandte: „Ihr habt genauso viel geopfert und erleiden müssen wie ich und ich kann nicht oft genug betonen, wie dankbar ich euch bin, dass ihr mir geholfen habt Voldemort zu töten. Ohne euch hätte ich das nie geschafft. Und es war durchaus nicht selbstverständlich. Aber ich bin sicher, ihr alle habt euren Lohn für die vergangene Qual erhalten und sei es nur das Lächeln eurer Frau, eures Mannes, eurer Geschwister oder Eltern. Ich hoffe, ihr werdet nun glücklich.“ Harry wollte noch so viel mehr sagen, doch er wusste, dass die Menschen vor ihm ihn auch so verstanden und wussten, was er empfand – wie glücklich er war. Deshalb schwieg der junge Mann und stieg mit einem letzten Nicken von der Bank herab, die er als Podest benutzt hatte. Mit Dracos Arm um seine Schultern kehrte Harry anschließend wortlos zum Schloss zurück und lauschte dem Lachen und den fröhlichen Gesprächen, die allmählich unter den Zauberern auf der Wiese ausbrachen. Der Junge schmiegte sich an seinen Geliebten und genoss dessen Wärme. Er dachte daran, dass auch er den Lohn für all seine Mühen in Form von diesem Jungen erhalten hatte. Und seit langer Zeit war Harry wieder vollkommen glücklich. -------------------------------------------------------------------------------- So das wars auch schon…. Bis dahin CU Fly Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)