Traumhaftes Begehren von Satnel ================================================================================ Kapitel 27: Kapitel 27 ---------------------- Titel: Traumhaftes Begehren Teil: 27/? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: original, shonen ai, lemon Kommentar: Entscheidungen und Überraschungen Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Das konnte doch nicht sein. So etwas war vollkommen unmöglich. Mit beinnahe entsetzten Gesichtsausdruck lief Randy durch die Gänge, in die Richtung seiner Wohnung. Träume hatten nichts mit der Realität zu schaffen. Keuchend kam er vor seiner Wohnungstür an und schloss rasch auf. Hastig betrat er die Wohnung und schob die Tür wieder hinter sich zu. Sich nur langsam beruhigend, lehnte er sich dagegen. Es war unmöglich und trotzdem war es passiert. Er hatte die Augen aus seinem Traum gesehen. Eigentlich unmöglich und doch, auch die Stimme war die gleiche gewesen. Ein Irrtum war ausgeschlossen, schließlich hörte er sie beinnahe jede Nacht. In den Nächten, in denen er sie nicht hörte, sah er diese Augen. Das war keine Verarbeitung von Erlebnissen des Tages mehr, schließlich sah er ihn nur jede Woche ein bis zweimal und dann redeten sie nicht miteinander. Es sollte ja vorkommen, dass man von Personen träumte, die man unter Tags traf. Leider war das hier nicht der Fall, da diese Träume schon angefangen hatten, bevor er ihn überhaupt getroffen hatte. Vielleicht waren es ja prophetische Träume, doch das wollte Randy nicht einmal in Betracht ziehen. Denn was in seinen Träumen passierte, durfte nie Wirklichkeit werden. Randy stöhnte gequält, als er daran dachte, was in letzter Zeit in seinen Träumen passierte. Immer öfter musste er Nachts duschen gehen und seinen Zimmerkammeraden würde bald auffallen, das er seine Unterwäsche öfters wusch als gewöhnlich. So gesehen, lief es nicht sehr gut für ihn. Das alles hatte mit seinem Einzug ins Internat angefangen. Vielleicht war das ein traumatisches Erlebnis für ihn gewesen, ohne das er es gemerkt hatte und dadurch kamen nun diese Träume. Theoretisch müssten sie dann eigentlich aufhören, wenn er das Internat verlies. Doch das war für ihn keine Überlegung wert. Er wollte hierher, na ja, nicht von Anfang an, aber sobald er gehört hatte, das hier auf seinen persönlichen Berufswunsch Rücksicht genommen wurde. Das alles würde er nicht wegen ein paar unbedeutender Alpträume aufgeben. Er schüttelte verzweifelt den Kopf. Wem wollte er hier etwas vormachen? Das waren schon lange keine unbedeutenden Alpträume mehr. Irgendetwas passierte hier und er wollte endlich wissen was. Schön langsam fing er an, die ganzen Märchen seiner Mutter über Hexen und Seherinnen zu glauben. Laut ihr waren viele ihrer Vorfahren magisch begabt gewesen. Aber so etwas wie Magie gab es nicht. Nicht in dieser Welt, die von der Technik und Wissenschaft beherrscht wurde. Verflucht, sie lebten doch nicht mehr im sechzehnten Jahrhundert, wo man an Hexerei und Vorhersehungen glaubte. Dieses Zeitalter waren schon lange vorbei, er musste es jetzt nicht unbedingt aufleben lassen. Doch was blieb ihm eigentlich noch übrig, um diesen Träumen zu entgehen? Die moderne Medizin machte alles nur noch schlimmer, die psychische Betreuung brachte auch keine Besserung, das Einzige was half, war wenn er in Ohnmacht fiel, eine Lösung, die er nicht unbedingt in Betracht zog. Das Geräusch eines Schlüssels, der ins Schloss gesteckt wurde, lies ihn auffahren. Hastig ging er einige Schritte in den Vorraum hinein, um den Eingang nicht zu blockieren. Gerade rechtzeitig, da sich die Tür gerade öffnete und Daniel eintrat. Überrascht sah er den Jüngeren an. „Randy? Was machst du denn hier? Solltest du nicht in der Theatergruppe helfen?“ „Ich hab mich nicht gut gefühlt und wollte etwas ausruhen.“ Verlegen sah Randy zu Boden. Es behagte ihm nicht, seinen Freund anzulügen, schließlich war dieser nur besorgt um ihn. Überrascht sah er auf, als er Daniels Hand an seiner Stirn fühlte. „Also Fieber hast du einmal nicht. Allerdings solltest du dich wirklich hinlegen, da du ziemlich blass bist.“ Randy lächelte schwach. „Bin ich das nicht immer?“ „Mehr als sonst, also leg dich hin. Schlafen kannst du doch wieder ungestört, oder?“ Daniels Stimme lies keinen Widerspruch zu. „Ja, kann ich.“ Randy wand sich rasch um und verschwand in seinem Zimmer. Schön langsam bekam er Übung darin, seine Freunde anzulügen. Natürlich konnte er nicht ungestört schlafen, das hatte sich in den letzten Wochen nicht geändert. Doch um seinen Zimmerkameraden keine Probleme zu bereiten, log er ihnen vor, das sich alles gelegt hätte. Warum sollten sie sich Sorgen um ihn machen, wenn sie ihm sowieso nicht helfen konnten. Es war unnötig Daniel und David mit seinen Problemen zu belasten, die Vorbereitungen für die Feier brauchten sowieso ihre ganze Energie. Randy warf einen kurzen Blick zu seinem Bett, schob aber jeden Gedanken, an eine Benützung sofort zur Seite. Es war nicht ratsam jetzt zu schlafen, die Nacht kam schon noch früh genug. Außerdem hatte ihn dieses Treffen so aufgewühlt, das er bestimmt sofort träumen würde. Entschlossen trat er zum Fester und riss es auf. Eiskalter Wind blies in das Zimmer und lies Randy augenblicklich frösteln. Das war gut so. Auf diese Weise bestand keine Sorge, das er einschlafen würde, schließlich kurbelte frische Luft ja den Kreislauf an. Nachdenklich betrachtete er die kahle Landschaft. Die Sportplätze lagen unberührt da, die Bäume hatten ihre ganzen Blätter verloren und alles wirkte irgendwie unwirtlich. Nicht mehr lange und der erste Schnee würde fallen, etwas auf das sich Randy schon freute. Doch egal, womit er sich auch abzulenken versuchte, ständig drängte sich dieser Sean in seine Gedanken. Das alles nur, weil er so blaue Augen und eine einprägende Stimme hatte. Am Besten war, wenn er sich für den Rest des Jahres von ihm fernhalten würde. Wenigstens solange sie keinen Unterricht hatten, da würde es ihm bestimmt leicht fallen. Dieser Entschluss beruhigte ihn wieder ein wenig. Damit tat er keinem weh und ihm war auch geholfen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss Randy das Fenster wieder und machte sich auf die Suche nach Daniel. Vielleicht hatte er ja etwas, wobei er ihm helfen konnte. Stöhnend hielt sich Leroy den schmerzenden Kopf. Dieses Kopfweh brachte ihn noch um. Das ihr Vortragender, seinen Stoff weiter so stoisch vortrug, half ihm dabei auch nicht gerade. Die letzte Politikvorlesung für dieses Jahr und er hatte diese verdammten Kopfschmerzen. Die Stimme des Vortragenden, drang nur mehr als unverständliches Gemurmel an sein Ohr, mehr störend als informativ. Das hielt er nicht mehr aus. Genervt stand Leroy auf, packte seine Sachen und verlies den Saal. Weder der Vortragende, noch einer der anderen Schüler schienen davon Notiz zu nehmen, noch versuchte einer ihn aufzuhalten. Was auch deutlich gesünder für sie war. Er hatte schlechte Laune und Schmerzen, keine sehr gute Kombination bei ihm. Die Geräusche, die am Gang herrschten, waren allerdings auch nicht viel besser, als die Stimme des Vortragenden. Die verschiedenen Laute der ganzen Werkzeuge und Stimmen der arbeitenden Schüler, halfen seiner Genesung in keinster Weise. Was er brauchte war Ruhe und etwas gegen seine Kopfschmerzen. Beinnahe schon gewaltsam bahnte, er sich einen Weg durch die Schüler, in Richtung des Internats, wo sich mit Sicherheit nicht so viele Leute aufhalten würden. Es waren doch alle mit den Vorbereitungen für dieses Fest beschäftigt. Er selbst musste nur einen Entwurf für die Architekturausstellung und einen für die Modenschau anfertigen. Das hieß wieder endlose Nächte an der Nähmaschine. Diese Vorstellung lies ihn jetzt schon gequält seufzen. Verflucht, wieso hatte er sich nur dafür breitschlagen lassen? Design lernte er doch nur seiner Mutter zuliebe und ehrlich gesagt, ihre Perfektion würde er niemals erreichen. Sogar Nobel, seine Adoptivschwester, hatte mehr Gespür für Mode als er. Solche Themen sollte man einfach den Frauen überlassen. Ein stechender Schmerz lies Leroy zusammenfahren und erinnerte ihn wieder an den Grund seiner Eile. Endlich erreichte er den Internatsteil und wie er sich gedacht hatte, waren hier fast keine Schüler, so das seine Kopfschmerzen etwas abklangen. Ungehindert erreichte er seine Wohnungstür und trat ein. An den Schuhen, bemerkte er, das sein Zimmerkamerad auch daheim war, doch das interessierte ihn gerade überhaupt nicht. Rasch ging er ins Bad und kramte in seiner Schublade nach einer Kopfwehtablette. Doch alles was er fand, war eine leere Schachtel. Fluchend warf er diese in den Mistkübel. Wo bekam er jetzt nur eine Tablette her? Sein Blick fiel auf die Lade seines Mitbewohners, doch irgendwie wollte er nicht unerlaubt an dessen Sachen gehen. Gut, vor einem Monat hätte er dabei keinerlei Skrupel gehabt, doch in letzter Zeit benahm er sich fast vorbildlich. Jetzt unerlaubt an seine Sachen zu gehen, würde ihm wie Verrat vorkommen. Vor allem wo dieser sowieso daheim war und er ihn nur fragen müsste. Sein verbliebener Stolz rebellierte zwar dagegen, doch in letzter Zeit gewöhnte er sich einigermaßen an den Halbjapaner. Schließlich hatte dieser nichts mehr getan, was er nicht wollte. Keine Annäherungsversuche mehr, keine bissigen Bemerkungen und vor allem hatte er nichts, von dem was passiert war, ausgeplaudert. Nun gut, dann würde er eben über seinen Schatten springen und ihn fragen. Schon allein der Schmerz in seinem Kopf lies ihn so handeln. Leise klopfte er an Keijis Tür, doch auch wenn sich inzwischen gut mit ihm verstand, wartete er gar nicht auf eine Antwort, sondern trat einfach ein. Keiji saß an seinem Schreibtisch, um ihn herum Berge von losen Zetteln. „Man klopft eigentlich, weil man eine Antwort will, nicht weil man gleich hereinstürmt.“ Leroy winkte nur gleichgültig ab. „Ich wollte dich nur fragen, ob du etwas gegen Kopfschmerzen hast und wenn ja, ob ich mir das leihen kann?“ „Klar kannst du. Ist in meiner Lade.“ Keiji wand sich schon wieder seiner Arbeit zu. „Danke.“ Dieses Wort war kaum hörbar und kostete Leroy eine Menge an Überwindung, doch es war nötig. Er hasste es um etwas zu bitten, doch wenn er es musste, wusste er wenigstens was sich gehörte. Die Tür hinter sich schließend, ging er wieder ins Bad zurück. Dort öffnete er die Lade des Mischlings und suchte sich die Medikamente heraus. Dabei öffnete er unbeabsichtigt eine unbeschriftete Schachtel und war im ersten Moment mehr als erstaunt, als er den Inhalt sah. Lauter kleine, unscheinbare Päckchen, mit doch eindeutigen Inhalt. Wofür brauchte der Kerl so viele Kondome? Vor allem hier, in diesem Internat? Alles was es hier gab waren Jungs, doch Keiji war doch nicht … . Er wollte diesen Gedanken nicht einmal zu Ende spinnen. Entschlossen verschloss er die Schachtel wieder. Obwohl, er hatte ihn geküsst, bis jetzt hatte er gedacht, das wäre eine Kurzschlusshandlung gewesen, ausgelöst durch seinen Zorn. Aber was war, wenn das eine andere Bedeutung gehabt hatte? Außerdem hing er oft genug mit Lance und Ricky zusammen, die aus ihrer sexuellen Neigung wirklich kein allzu großes Geheimnis machten. Wild schüttelte Leroy den Kopf, wohl wissend, welche Konsequenzen das haben würde. Doch der dadurch aufkommende Schmerz, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ein anderes Problem. Rasch griff er nach einer Schachtel mit den gesuchten Tabletten und schluckte auch gleich eine. Ob es nun Einbildung, oder wirklich schon die Wirkung der Tablette war, nachdem Leroy ein Glas Wasser nach getrunken hatte, fühlte er sich schon etwas besser. Leider richteten sich seine Gedanken nun wieder auf das andere Thema. Warum er darüber grübelte, wusste er selbst nicht. Er konnte mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er nicht auf Jungs stand und es konnte ihm doch egal sein, worauf Keiji stand. Solange er ihn nur in Ruhe lies. Genau und aus diesem Grund würde er nicht weiter darüber nachgrübeln. Er hatte genug eigene Probleme, wie zum Beispiel sein Projekt in Design. Seufzend verließ Leroy das Bad und ging in sein Arbeitszimmer. Aus einem Regal einen Skizzenblock nehmend, setzte er sich an seinen Zeichentisch. Er musste sich jetzt darauf konzentrieren, schließlich durfte er seine Mutter nicht enttäuschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)