Traumhaftes Begehren von Satnel ================================================================================ Kapitel 29: Kapitel 29 ---------------------- Titel: Traumhaftes Begehren Teil: 29/? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: original, shonen ai, lemon Kommentar: Sie tun es? Sie tun es nicht? Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Verstört sah Sean auf die Stelle, an der Randy vor ein paar Sekunden verschwunden war. Okay, er hatte ja mit vielem gerechnet, als er so unsanft in die Nische gezerrt worden war und ein Großteil war auch eingetroffen, doch das nicht. Warum hatte Randy ihn geküsst, wenn er ihn doch nicht mehr sehen wollte? Diese Tat widersprach doch allem, was er zuvor gesagt hatte. Andererseits schien der Jüngere danach ebenso erstaunt über seine Tat zu sein, wie er. Wahrscheinlich war es nur eine Kurzschlussreaktion gewesen, doch so schätzte er den Jüngeren nicht ein. Aber für eine gut durchdachte Aktion war er danach zu überrascht gewesen. Obwohl, überrascht war das falsche Wort, entsetzt traf es wohl besser. Sean zuckte mit den Schultern. Bestimmt nur, weil er von seiner eigenen Handlung überrascht war. Es lag sicher nicht an ihm. Zumindest hatte sich noch keine seiner Bekanntschaften je über einen seiner Küsse beschwert. Noch dazu, wo er zu überrumpelt gewesen war um überhaupt zu reagieren. Nachdenklich trat er aus der Nische heraus und ging wieder Richtung Schulgebäude. Sollte er diesem Vorfall nachgehen oder es lieber auf sich beruhen lassen? Er war sich dabei nicht ganz sicher. Eigentlich hatte er Randy versprochen, ihn nicht mehr zu belästigen und er war jemand, der seine Versprechen hielt. Seine ganze Familie hielt es so, denn wie sollte man einem Bankbesitzer vertrauen, wenn dieser seine Versprechen brach? Das war unmöglich. Allerdings würde sich sicher eine Möglichkeit bieten, ihn danach zu fragen, da war er sich sicher. Immerhin waren sie hier ja noch einige Jahre zusammengepfercht. Irgendwann würde er ihn bestimmt wieder treffen. Dann konnte man diese Sache bestimmt aufklären. Mit dieser Lösung zufrieden, ging er Richtung Musiksaal, wo er noch einige Arbeit vor sich hatte. Lance war wirklich ein gnadenloser Sklaventreiber, wenn man ihm freie Hand lies. Bevor er ihm das nächste Mal irgendetwas versprach, würde er Ricky zu Rate ziehen. Nicht, dass ihm so etwas noch einmal passierte. Ein lautes Krachen und Poltern, gefolgt von einem wahren Schwall an Flüchen erklang. Gelangweilt seufzend, sah Keiji auf einen Punkt an der Wand. Er wartete ja nur darauf, dass diese nachgab und irgendetwas hindurch flog. An Arbeit war schon seit einer Stunde nicht mehr zu denken, seitdem wütete nämlich sein Zimmerkamerad schon. Höchstwahrscheinlich war es sein Projekt in Design, dass ihn so aufregte. Warum machte er es dann überhaupt, wenn es ihm so zuwider war? Obwohl, die Antwort kannte er doch selbst, schließlich machte er das alles doch auch nur für seine Eltern. Architektur für seinen Vater und Journalismus für seine Mutter. Das Einzige, das er sich selbst zugestand war Kunst und seine sportlichen Ambitionen. Abermals flog etwas mit einem lauten Krachen gegen die Wand. Irrte er sich, oder hatte die Wand plötzlich eine kleine Beule? So konnte das nicht weitergehen, unter diesen Umständen würde er nie mit seinen eigenen Aufgaben fertig werden. Nicht wirklich von dem vor ihm liegenden begeistert, stand Keiji auf, verließ sein Zimmer und blieb vor der Tür seines Mitbewohners stehen. Die Geräusche waren hier noch lauter, als in seinem Zimmer. Energisch klopfte er an, hoffend, das sein Mitbewohner es trotz des Lärms, denn er veranstaltete hörte. Das Reißen von Papier, dass gerade zu hören war verstummte. „Was ist?“ Leroys Stimme klang extrem gereizt. Keiji öffnete die Tür und wollte eintreten, erstarrte aber in der Bewegung. Er hatte ja geahnt, dass es hier wie nach einen Bombenangriff aussehen musste, aber das glich ja eher einem Armageddon. Das einzig heile in Leroys Zimmer war das Bett, sein Arbeitstisch, der Kasten und sein Schreibtischstuhl. Alles Andere lag in größeren oder kleineren Trümmern. Na ja, aber bei dem was seine Familie verdiente, konnte er sich dieses exzentrische Verhalten locker leisten. Jeder Künstler hatte ja angeblich seine Macken. Leroy selbst stand in einem Papierhaufen, der ihm bis zu dem Knöcheln reichte. Wenn Keiji an die armen Bäume dachte, die dafür hatten sterben müssen hatte er irgendwie Mitleid mit ihnen. Obwohl es ihm ja sonst ziemlich egal war. „Ich wollte dich nur fragen was los ist? Ich hätte nämlich auch etwas zu arbeiten.“ Keiji hatte sich wieder gefangen und trat nun vollends ein, die Tür hinter sich schließend. „Was los ist? Nichts ist los, ich komme nur mit diesem Mist nicht weiter!“ Leroy deutete aufgebracht auf den Papierberg zu seinen Füßen. „Ist das ein Grund zu wüten, wie ein wilder Stier?“ Das konnte noch nicht alles sein, das ahnte Keiji. Irgendetwas war da noch, das ihn aufregte und er wollte wissen was, damit er es aus der Welt schaffen konnte um wieder Ruhe zu haben. „Nein! Der Grund ist diese beschissene Einteilung!“ Aufgebracht deutete Leroy auf einen der noch heilen Zettel auf seinem Arbeitstisch. „Ich hätte zwar meine Wege, um ihn zu zwingen, aber leider sieht es nicht gut aus, wenn mein Model mit blauen Flecken über den Laufsteg geht. Außerdem würde er dann noch mehr herumzicken, als er es jetzt schon tut.“ Selbst ohne einen Blick auf den Zettel zu werfen, wusste Keiji bei Leroys Aussage um was es sich handelte. Die Aufteilung der Models. Diese bestanden aus einem kleinen Teil des Theaterkurses, nur das ihre Ausbildung eine gänzlich andere war als die der anderen Teilnehmer. Dabei gab es natürlich auch die üblichen Starallüren, denn auch wenn es nur Männer waren, sie benahmen sich nicht besser als weibliche Models, wenn nicht sogar schlimmer. Die größte Zicke unter ihnen war George Jalis. Er war sich seiner Schönheit mehr als nur bewusst und benutzte diese um an das zu kommen, was er wollte. Was man ihm auch gab, weil er sonst auf stur schaltete. Leider war das eine Taktik, die bei Leroy nicht zog. Kein Wunder, dass sie nicht miteinander klar kamen. „Ich hab noch nicht einmal den Entwurf richtig fertig und er meckert und kritisiert schon herum! Er kritisiert mich! Das ist ja wohl die Höhe!“ Der Lautstärke dieser Sätze nach zu urteilen, wusste jetzt das ganze Stockwerk davon. Wenigstens wusste Keiji jetzt wo das eigentliche Problem lag. Leroys Stolz war verletzt und das von jemanden, der für ihn derzeit unantastbar war. Das bedeutete, dass er sich nicht einmal dafür rächen konnte, egal ob durch Schläge oder Intrigen. Da gab es wohl nur eine Lösung. „Wenn es der Sache dienlich ist, werde ich dein Model sein.“ Wirklich Lust hatte er zwar nicht darauf, aber ansonsten würde dieser Lärm bestimmt bis Weihnachten anhalten, das machten seine Nerven nicht mit. Leroy sah ihn überrascht an, winkte dann aber ab. „Mach dich nicht lächerlich, du bist kein Model. Die würden das nicht zulassen.“ „Die sind mir ziemlich egal. Immerhin bin ich ein Mitglied des Schülerrats, ich darf alles.“ Keiji hielt zwar nichts davon die Macht, die dieses Amt hatte zu missbrauchen, aber hier diente es einem höheren Zweck. „Also, was sagst du?“ „Wenn es geht, hab ich nichts dagegen.“ Nun wieder deutlich gelassener drehte sich Leroy zu seinem Arbeitstisch um und begann die Blätter zu ordnen, die seinem Wutausbruch entgangen waren. „Dann ist es beschlossenen Sache.“ Dann gab es nur mehr eine Sache, die getan werden musste. Keiji begann sein Hemd aufzuknöpfen, dass er anschließend auszog. Achtlos lies er es aufs Bett fallen. Als er die Hose öffnen wollte, wurde er von einem überraschten Laut aufgehalten. Fragend drehte er sich um. „Was … tust du da?“ Leroy sah ihn überrascht, ja beinnahe entsetzt an. Keiji grinste ihn amüsiert an. „Ich hab demnächst viel zu tun und keine Zeit für so was. Deswegen wollte ich das jetzt hinter mich bringen.“ „Und was meinst du mit das?“ Leroy errötete leicht. Irgendwie war seine Hilflosigkeit in dieser Hinsicht ja niedlich. Obwohl kein anderer Schüler wohl auf die Idee kommen würde, Leroy mit den Worten niedlich oder hilflos in Verbindung zu bringen. Dafür kannten sie ihn nicht so gut wie er. „Na du musst doch meine Maße nehmen und das geht nicht genau, wenn ich angezogen bin. Das müsstest du doch am besten wissen.“ Was dachte sich der Kerl nur dabei, sich in seinem Zimmer zu entkleiden? So etwas machte man doch nicht. Vor allem nicht, wenn der Andere erst kurz zuvor über die sexuelle Orientierung desjenigen nachgedacht hatte. Gut, davon konnte er ja nichts wissen aber trotzdem. Nicht einmal seine Maske konnte ihm helfen, da er sich angewöhnt hatte diese abzulegen, wenn sie beide alleine waren. Ein schlimmer Fehler wie sich nun zeigte. Fassungslos sah er Keiji zu, wie dieser seine Jeans auszog. Warum konnte er seine Augen nicht von ihm abwenden? Die Jungs seines Teams zogen sich doch auch immer in seiner Gegenwart um und da interessierte es ihn überhaupt nicht. Warum also lies Keiji ihn nicht ebenso kalt? Allerdings hatten seine Teamkameraden ihn auch nicht geküsst, da sie wussten wie die Konsequenzen dafür waren, wenn sie überhaupt soweit kamen. Doch auf Keiji regierte er anders, was er sich nicht erklären konnte. Er wusste ganz genau, dass er nicht schwul war, Okay, er war zwar schon seit seinem vierzehnten Lebensjahr hier, doch in den Ferien hatte er genügend Gelegenheiten sich mit Mädchen zu treffen. Mit ihnen intim geworden war er zwar nicht, aber immerhin hatte er einige geküsst. So etwas machte man doch nicht wenn man schwul war, oder? „Also fangen wir an?“ Keiji sah ihn abwartend an, auf seinen Lippen lag noch immer dieses amüsierte Lächeln. Dieser Mistkerl wusste genau wie er sich fühlte, das zeigte sein Lächeln. Aus einer der Schubladen sein Maßband holend, wand er sich Keiji zu. Rasch richtete Leroy sich noch einen Zettel und ging dann zu ihm. Beunruhigt bemerkte er, dass seine Finger zitterten. Innerlich zwang Leroy sich zur Ruhe. Das war für ihn eine alltägliche Arbeit, schließlich hatte er das schon oft gemacht, bei den verschiedensten Leuten. Das hier war nichts anderes. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass er abermals errötete, als er Keijis Körper umfasste um mit dem Maßband seinen Brustumfang zu messen. Stoisch betrachtete er das Maßband um sich nur ja nicht noch mehr zu blamieren. Das Maßband mit einer Hand loslassend, wand er sich um, um die Daten zu notieren. Genau, er war ein Profi, da interessierten ihn nur die Daten der vor ihm stehenden Personen. Leider war das bei Keiji nicht so leicht. Tief einatmend wand er sich wieder dem Dunkelblonden zu und schlang das Maßband um seine Taille. „Hm irgendwie könnte ich mich daran gewöhnen, dich so nah an mir zu spüren.“ Entsetzt sah Leroy zu ihm hoch, wohl wissend das er damit einen Fehler machte. Der Blick aus den schwarzen Augen nahm ihn sofort gefangen. Darin war nichts mehr von dem amüsierten Funkeln von eben zu sehen, nur ein Ausdruck, den Leroy nicht genau deuten konnte. Bevor Leroy auch nur etwas an der Situation ändern konnte, beugte sich Keiji zu ihm hinunter und küsste ihn. Dieser Kuss hatte nichts mit den vorhergehenden zu tun. Er war viel sanfter, liebvoller als die Andern zuvor. Vielleicht kam es ihm auch nur so vor, da es diesmal nicht im Zorn geschah. Weder er noch Keiji waren wütend oder aufgebracht. Das Maßband entglitt seinen Fingern und fiel zu Boden. Leroy legte seine Hände auf Keijis Rücken. Sanft spürte er dessen Zunge, die über seine Lippen strich und öffnete instinktiv den Mund. Leroy wusste ganz genau, dass das seine Beteuerungen, das er nicht schwul war zunichte machte, aber es fühlte sich so gut an, so richtig. Vielleicht traf das ja nur auf Keiji zu? Doch machte es diese Tatsache besser? Keijis Zunge nahm seinen Mund in Besitz und verwickelte seine Zunge in einen leidenschaftlichen Kampf. Schon fast automatisch schloss Leroy die Augen, seine Hände führen liebkosend über den nackten Rücken des Anderen. Nur am Rande spürte er, Keijis Hände, die sich einen Weg unter sein Shirt suchten. Den Kuss nur kurz unterbrechend um nach Luft zu schnappen, ergriff Leroy nun die Initiative und erforschte Keijis Mund mit seiner Zunge. Keiji ging auf diese Herausforderung ein und verwickelte den Älteren so in ein verlockendes Spiel. Seine Hände strichen über den Bauch und die Brust des Schwarzhaarigen. Leroy entkam ein wohliger Seufzer, als er Keijis Hände spürte. Jegliche Bedenken waren unter den kundigen Berührungen des Mischlings verschwunden. Als dieser mit dem Daumen über seine rechte Brustwarze strich stöhnte er leise. Plötzlich unterbrach Keiji den Kuss und löste deine Hände von Leroy. Dieser sah verwirrt zu ihm hoch. Hatte er etwas falsch gemacht? Doch in Keijis Augen konnte er keinen Vorwurf lesen, nur ein leichtes Bedauern. „Wir sollten das nicht machen.“ Mit einer sanften, doch entschlossenen Bewegung löste er sich von Leroy. Wahrscheinlich war es wirklich das Beste so. „Ja, das sollten wir nicht.“ Schließlich wollte er noch Kinder bekommen, das ging nicht, wenn er mit einem Mann zusammen war. Ganz zu schweigen was seine Eltern sagen würden, wenn er solche Neigungen entwickelte und sie davon erfuhren. Seine Mutter war das in ihrer Branche ja gewohnt, aber sein Vater. Das war etwas anderes. Keiji hatte sich inzwischen wieder das Hemd angezogen. „Tut mir Leid Leroy. Es hat nichts mit dir zu tun.“ „Das weiß ich.“ Endlich hatte er wieder zu seiner überheblichen Art zurückgefunden, die er schon die ganze Zeit vermisst hatte. Nur leider war es etwas zu spät dafür. Seine Hose über den Arm hängend, verließ Keiji fluchtartig das Zimmer. Wütend knallte Leroys Hand auf die Platte seines Tisches, die daraufhin einen Riss bekam. Das war erbärmlich gewesen, seine mangelnde Selbstbeherrschung war einfach nur peinlich. Er hatte sich benommen wie ein liebestolles Schulmädchen, das durfte nicht noch einmal passieren, wie so vieles was Keiji betraf. Er musste sich nun abregieren, sein Blick fiel auf einen Zettel, der durch die Wucht seines Schlages verrutscht war. Ein eisiges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Und er wusste auch genau bei wem er seine Wut ablassen konnte und auf welche Weise. Mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen verließ er sein Zimmer und anschließend das Apartment. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)