Enmity von abgemeldet ([HarryxDraco]) ================================================================================ Kapitel 5: Vertraust du mir? ---------------------------- Er drückte mich an sich und hauchte mir einen Kuss auf die Wange, dann ließ er mich los und trat einige Schritte zurück. Meine Beine hatten den Geist aufgegeben, weshalb ich ganz gemächlich an der Wand hinunterrutschte, bis ich schließlich auf dem Boden saß und zu Malfoy…äh…Draco…hm…auf jeden Fall schaute ich zu ihm hoch. „Ja, ich kann dir vertrauen“ sagte ich und unwillkürlich zogen sich trotz der vorangegangenen Aufregung dieses zugegeben etwas anderen Vertrauensbeweises zu einem Lächeln nach oben, das auch prompt erwidert wurde. Nun hätte ich meine Hand dafür ins Feuer gelegt, dass er nichts in der Richtung tun würde, was mir Unbehagen bereitete. Er hatte mir mit einem heilsamen Schock bewiesen, was er mit 1000 Worten nicht hätte besser machen können. Ich hatte es GEFÜHLT. Ich hatte ganz klar gespürt, wie schwer es ihm gefallen war, mich nach einem simplen Wangenkuss wieder loszulassen. Mein Gefühl sagte mich auch, dass er gerne ein ganzes Stück weiter gegangen wäre. Aber er hatte Rücksicht auf mich und meine Ängste genommen, was mir überdeutlich zeigte, wie gern er mich hatte. Dass mir jemals so etwas konfuses passieren würde, hätte ich nie erwartet und hätte mir jemand noch vor einer Woche gesagt, dass dies hier passieren würde, hätte ich mit meiner Hand die Bewegung eines Autoscheibenwischers imitiert und dem Betreffenden ins Gesicht gelacht. Mit jedem Drachen, Quidditch-Turnier, oder Zauberduell hätte ich umgehen können, aber die Liebe (und auch noch die zu einem Jungen!) war ein Spiel, dessen Regeln ich nicht kannte. Diese Erkenntnis hatte etwas beängstigendes und trotzdem hatte ich mich niemals sicherer gefühlt als in seinen Armen. Malfoy streckte mir seine Hand entgegen und ich nahm dankbar an. „Du vertraust mir also“ sagte er, wohl mehr zu sich selbst als zu mir. Er zog mich mit einer heftigen Bewegung hoch und vom eigenen Schwung getragen kam ich ins Straucheln. Er fing mich. Meine Hände in seinen begann er, leicht über meine Fingerspitzen zu streicheln. Ich fröstelte, doch es war ein sehr angenehmes Frösteln. Weder war mir kalt noch hatte ich Panik. Mir wurde kontinuierlich wärmer und als er sanft seine Lippen um meinen Zeigefinger legte, hatte ich das Gefühl, von innen zu verbrennen. Einen scheinbar endlosen Augenblick sahen wir uns an. Dieser Moment hatte etwas magisches und keiner von und wollte ihn zerstören. Ich konnte in seinen Augen lesen, als ständen Wörter darin geschrieben und nickte stumm. Wieder war mir ein Blick in seine Augen Antwort genug. Er ließ seine Zunge über meine Lippen gleiten, bevor er behutsam nach meiner suchte. Er küsste mich, als sei ich aus leicht zerbrechlichem Glas und könne jede Minute hinunterfallen und zerspringen. Vielleicht hatte er damit noch nicht einmal so Unrecht. Unsere Liebe, falls es überhaupt schon eine solche war, befand sich noch in der Phase des Aufbaus und jedes kleine Erdbeben konnte sie zerstören. Blieb nur zu hoffen, dass Godzilla momentan Urlaub machte. Er war ein verdammt guter Küsser. Woher konnte er das? Meine Knie verwandelten sich einmal mehr in Pudding und ich schlang Halt suchend meine Arme um seinen Nacken. Als er das bemerkte, legte er seine um meine Taille, sodass ich festen Halt hatte. Wer brauchte schon Beine, wenn man jemanden hatte, der einen festhielt? Und dazu noch jemand so gut aussehenden… Spielerisch fuhr er mir mit seinen Fingern und warnte mich leicht betrübt: „Deine Freunde warten schon auf dich, ganz sicher. Sie werden sich Sorgen machen, wenn du nicht zurückkommst. Wer weiß, was ich mit dir anstelle?“. Er grinste. Mein Mund verzog sich zu einem schiefen Lächeln. Stimmt, was würden meine Freunde denken? Wahrscheinlich würden sie, wenn ich nicht rechtzeitig wieder im Turm war, zuerst im Krankenflügel nachschauen. Sie dachten schließlich, ich würde es keine Minute zu lange mit Malfoy aushalten. Ich kicherte. Wie Unrecht sie hatten! Ich hätte die ganze Nacht mit ihm hier bleiben können. Obwohl…so ganz wohl war mir nicht bei dem Gedanken. Ich wollte mir lieber nicht ausmalen, was uns da für Ideen hätten kommen können. Zurück zu Hermine und Ron: Wie sollte ich ihnen das beibringen? ‚Ja, Tag auch, Hermine, ich hab mich in Malfoy verliebt. Du hast richtig gehört, genau’? Auch wenn Hermine noch das geringere Problem war. Sie hatte sowieso schon eine Ahnung, das stand außer Frage. Aber Ron? Ich beschloss, Ron gegenüber lieber nichts dergleichen zu erwähnen. Was seine Reaktionen auf schockierende Neuigkeiten anging, war er unberechenbar. Vielleicht fand er es irgendwann alleine heraus, nach Möglichkeit ohne sich beim Ohnmächtigwerden sämtliche Knochen zu brechen. Ich dachte noch darüber nach, als ich bereits die lange Treppe zum Turm der Gryffindors hochstieg. Der Gemeinschaftsraum war so gut wie leer, nur Ron und Hermine saßen an einem runden Tisch in der Mitte des Zimmers. Erleichtert schauten sie von ihrem ‚Snape explodiert’-Spiel auf, als das Portrait zur Seite schwang, mich einzulassen. War wirklich es schon so spät? Es war mir vorgekommen, als hätte ich höchstens eine Stunde mit Malfoy verbracht. Und, ob ich es mir nun eingestehen wollte oder nicht: Ich vermisste ihn. Hermine hatte mich durchschaut, dass sah ich in ihrem wissenden Blick. Ron stürzte auf mich zu. „Hast du dich mit Malfoy geschlagen?“ fragte er gerade heraus. „Nein, wir haben nur etwas länger gebraucht“, ich riskierte einen Blick auf die Uhr und bemerkte, dass die geschätzte Stunde eigentlich fünf volle Stunden gewesen waren! Ron schenkte mir einen verständnislosen Blick. Ich beließ es dabei, ihm vorerst nicht zu verraten, warum ich es so verdammt lange mit Malfoy ‚ausgehalten’ hatte; immerhim war der Steinboden ganz schön hart und wenn er hier umkippte, wären die Blessuren nicht von schlechten Eltern. Bei Gelegenheit würde ich es ihm eventuell in einem Raum sagen, der mit Teppich ausgelegt war. Außerdem sparte es einen Besuch im Krankenflügel. Madame Pomfrey waren wir ohnehin alte Bekannte. Erst als ich den Reflex zu gähnen nicht mehr unterdrücken konnte merkte ich, wie müde ich eigentlich war. Ohne weitere Worte der Erklärung verabschiedete ich mich und stieg die Treppe zum Schlafsaal hinauf. Irgendetwas regte sich da in meinem Hinterkopf…da war noch was…Hausaufgaben, glaub ich, hieß es…seltsames Wort…irgendwie hatte ich seine hatte ich seine Bedeutung verdrängt. Naja, egal, morgen würde es mir schon wieder einfallen. Mit diesen Gedanken schlief ich ein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)