Captain Trips von Manon_Armourer (Gott ist Tot!) ================================================================================ Kapitel 8: Der Outsider ----------------------- Als Hwoarang aus der Dunkelheit des Kinos ins gleißende Sonnenlicht trat, hatte er nur zwei dinge im Kopf, Paul Newman und eine fahrt nach Hause. Hwoarang sähe gerne so aus wie Paul Newman – er sieht knallhart aus, ganz im Gegensatz zu ihm. – Aber er schätzte insgesamt würde er ganz gut –abschneiden. Hwoarang hat rot gefärbtes Haar und Grau-braune Augen. Er wünschte sich das Grau wäre etwas kräftiger weil die meisten, eigentlich alle Menschen in Korea Braune Augen hatten. Er trug seine Haare Länger als die meisten Jungen, aber er machte sich um seinen Haarschnitt keine Gedanken, wie die meisten Menschen aus seiner Gegend, außerdem standen ihm lange Haare einfach besser. Der Weg nach Hause war lang und er hatte niemandem bei sich, aber das war fast immer so, aus dem einfachen Grund weil er sich Filme einfach lieber alleine ansah. Außerdem stand keiner in seiner Gang dermaßen auf Filme wie er. Er schlenderte weiter, dachte über den Film nach und wünschte sich plötzlich noch jemandem bei sich zu haben. Leute wie Hwoarang „Gossenkinder“ wie die Leute sie nannten sollten nicht alleine herumlaufen, sie könnten angemacht werden oder jemand schreit ihnen beim Vorbeigehen etwas hinterher, worauf keiner so richtig scharf war. Hwoarang wie seine Leute hatten weniger Kohle als die meisten, und brauchten genau dies mehr als die meisten. Nicht wie der Rest der Jugendlichen in Korea die leuten wie Hwoarang mal gerne das Fell über die ohren zogen, und heftige Partys schmeißen, bei denen alles zu Bruch geht und noch eine Schande für die Gesellschaft sind und morgen deren Aushängeschild. Hwoarang war dagegen fast ein Krimineller; er klaute Zeugs und fuhr aufgemotzte Wagen, nahm Tankstellen aus und lieferte sich ab und zu einen Bandenkrieg. Hwoarang hätte mit dem Kino auch warten können, bis einer seiner Leute vorbeikamen. Sie wären mitgegangen oder hätten ihn hingefahren. Aber Hwoarang ging gern zu Fuß, das änderte sich allerdings schnell als er den roten Covair bemerkte, der ihn verfolgte. Es waren noch zwei Blocks bis nachhause, also ging er etwas schneller. Er war noch nie zusammengeschlagen worden, Aber er hatte Xuhang einen seiner Freunde gesehen. Schon bevor der rote Covair an ihm vorbeizog, anhielt, und 5 typen ausstiegen, wusste er, das es keinen Zweck hatte – schneller zu gehen. Er kriegte es ziemlich mit der Angst, für einen Koreaner ist Hwoarang zwar groß, aber nicht unbedingt kräftig gebaut. Er steckte automatisch die Hände in die Taschen, zog den Kopf zuwischen den Schultern und überleget ob er es schaffen würde, wenn er einfach losstürmte. Er schwitzte heftig, obwohl er fror. Er spürte wie er innenseits seiner Hände feucht wurde, und der schweiß ihm am Rückgrad hinabrann. So war das immer wenn er richtig Angst hatte. Er sah sich nach einer leeren Flasche, nach einen Stock oder was um – aber da war nichts. Also stand er da wie bestellt und nicht abgeholt, während sie ihn umzingelten. Er schaltet einfach sein Gehirn nicht ein, langsam, grinsend kreisten sie ihm ein. „Hey! Schmalzlocke!“ sagte einer mit übertriebenfreundlicher Stimme „Wir tun dir jetzt einen Gefallen, und schneiden dir deine fettigen langen Haare ab!“ Er trug ein fein gewebtes teures Hemd. Einer von ihnen lachte aus, dann begann er Hwoarang zu beschimpfen. Ihm viel keine Erwiderung ein. Es fällt einem nicht viel ein wenn man darauf wartet zusammengeschlagen zu werden. Also hielt er den Mund. „Kleiner Haarschnitt gefällig?“ Der mittelgroße zog ein Messer aus der Gesäßtasche und lies die Klinge aufschnappen. Jetzt viel ihm endlich etwas ein. „Nein“ Er ging rückwärts, fort von dem Messer. Natürlich stolperte er genau in einem von ihnen rein. In den nächsten Sekunden hatten sie ihm am Boden. Sie hielten ihn an Armen und Beinen und einer von ihnen hockte sich auf seine Brust, nagelten seine Ellebogen und Knien fest, Er roch Rasierwasser English Leather, der Typ stank nach Zigaretten und Hwoarang überlegte blödsinnig ob er ersticken würde, noch bevor sie ihm was antun konnten. Hwoarang hatte eine so verdammte Angst, dass er sich das beinahe wünschte. Er versuchte sich frei zu kämpfen und war, für eine Sekunde nah dran, doch dann verfestigten sie ihren Griff und der Typ der auf seine Brust hockte, schlug ihm ein paar mal ins Gesicht. Also blieb er liegen. Eine Messerklinge wurde gegen seinen Hals gedrückt. „Wie fändest du das wenn der Haarschnitt genau unter deinen Kinn anfängt?“ Langsam ging ihm ein Licht auf, dass sie ihm umbringen konnten. Er wurde fuchsteufelswild. Er schrie nach Sodaba, nach Xhi, nach sonst wem. Jemand leget ihm eine Hand auf dem Mund und er biss so fest zu bis er Blut zwischen seinen Zähnen sickern spürte. Er höret ein Ersticktes fluchen und wurde wieder geschlagen. Dann wurde ihm einen Taschentuch in den Rachen geschoben. Einer von ihnen sagte immer wider : „Mach das er die Klappe hält! Mach verdammt noch mal das er die Klappe hält!“ Dann waren da Schreie und das Trampeln von Schritten, und die Typen sprangen auf und ließen ihn zurück. Hwoarang la ga japste nach Luft und überleget was gerade abging, - leute sprangen über ihn hinweg, rannten an ihm vorbei, und er begriff nicht, was da los war. Er war viel zu benommen. Dann packte ihn jemand am Armen und zog ihn hoch. Es war Sodaba. „Bist zu okay Hwoarang?“ Er schüttelet ihn und im selben moment wünschet er, er würde damit aufhören. Ihm war schon so schwindlig genug. Trotzdem erkannte er Sodaba – teil an seiner Stimme, teils daran das er immer grob mit ihm umging, auch wenn er es nicht so meinte. „Mir geht es gut, hör auf mich zu schütteln, Sodaba, mir geht es gut.“ Er hielt sofort inne. „Tut mit Leid“ Das stimmte nicht. Sodabe tat nie etwas Leid. Sodaba war fast 1.90 groß, breitschultrig, und muskulös. Er hatte schwarzes Haar, es stand nach hinten ab und am Hinterkopf bildete es einen kleinen Wirbel wie das von Hwoarangs Vater. Aber Sodaba hatte ganz eigene Augen. Seine Augen waren wie zwei blasse Holzsteine. Aus ihnen sprach eine für Sodaba übliche Entschlossenheit. Er sah älter aus als 25 – knallhart, cool, clever. Wären seine Augen nicht so kalt dann sähe er richtig gut aus. Für Sodaba zählten ausschließlich Fakten, und er schaltet sein Gehirn ein. Hwoarang ließ sich wieder zu Boden gleiten und rieb sich die Wange, wo er die meisten Schläge eingesteckt hatte. Sodaba rammte sich die Fäuste in die Tasche „Sie haben dir ganz schön was verpasst, oder?“ Das hatten sie. Es begann zu hämmern und zu schmerzen und seine Brust brannte, und er war so fertig das eine Hände zitterten und er losheulen wollte, aber mit so etwas durfte man Sodaba nicht kommen. „Mir geht’s gut“ Xhi kam angetrottet. Inzwischen hatte er begriffen dass seine Gang all diesen lärm veranstaltet hatten, als sie ihm zur Hilfe gekommen waren. Er ging neben Hwoarang in die Knie und untersuchte seinen Kopf. „Hast ein paar Kratzer abgekriegt, hm, Hwoarang?“ Hwoarang sah ihn verständnislos an „Echt?“ Er zog ein Taschentuch aus der Hose befeuchtete es mit der seiner Zunge du drückte es ihm sanft auf die Schläfe „Du blutest wie ein abgestochenes Schwein“ Wie durch magie hatte sich das zuerst weisse Taschentuch blutrot gefärbt. Hwoarang ging in die Hocke und sah nach oben in den schwarzen Nachthimmel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)