Captain Trips von Manon_Armourer (Gott ist Tot!) ================================================================================ Kapitel 9: Luzifers Spiegelbild ------------------------------- >Ich kann meine Stimmen nicht mehr hören und ich weiß daher nicht so recht weiter. Irgendwie hege ich den Verdacht, dass sie diese Geschichte viel besser erzählen könnten als ich. Wenigstens hätten sie ihre eigenen Ansichten und Vorschläge zu der Frage, was am Anfang und was am Ende und was Dazwischenstehen könnte. Sie würden mir sagen, wo ich Details einarbeiten und überflüssige Informationen aussparen sollte, was unverzichtbar und was trivial für sie ist. Nach so langer Zeit fällt es mir nicht eben leicht, mich an Dinge zu erinnern, und ich könnte wahrhaftig ihre Hilfe gebrauchen. Manchmal bin ich mir auch nicht sicher, ob Dinge, an die ich mich deutlich erinnern kann, tatsächlich stattgefunden haben. Eine Erinnerung, die eben noch in Stein gemeißelt war, erscheint im nächsten Moment so nebulös wie ein Dunstschleier. Darin liegt eines der Hauptprobleme eines Verrückten: Mann kann sich einfach nicht sicher sein. Lange Zeit dachte ich, es hätte – wie zwischen zwei Buchseiten gewisser maßen – alles mit einem Tod begonnen und mit einem Tod geendet, doch jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Vielleicht wurde das alles ja damals, vor so vielen Jahren als ich jung und richtig verrückt war, von etwas viel Kleinerem und schwer Fassbaren ausgelöst, vielleicht einer heimlichen Eifersucht oder unterdrückter Wut. Fest stehet nur das ein paar Leute gestorben sind und das ich einfach mehr Glück als Verstand hatte um nicht zu ihnen zu gehören, was zu den letzten Bemerkungen einer meiner Stimmen gehört bevor sie abrupt verstummten < Dachte Kazuya der im Licht einer Moskauer Straßenlampe, im offnem herunter rieselnden Schnee stand. Ein blick auf seine Breitling verriet ihm das es 23:20 Uhr war. Und es war bitter kalt, dass allerdings bemerkte er selbständig ohne dafür auf seine Breitling zu achten. Wenn es noch ein paar grad kälter wird dann wird die Uhr am Moskauer Turm einfrieren, dachte er noch während er sich im Bewegung setzte. Der Schnee war weich und angenehm Trocken, trotz der klirrenden kälter hinterließ er jenes charakteristische Geräusch wenn man auf ihn trat. Kazuya ging über die Straße den Mantelkragen hoch geschlagen, den Kopf zwischen den Schultern eingeklemmt. Ein kalter Windstoß fuhr über den Moskauer Domplatz und schnitt den wenigen Passanten die um diese Zeit noch auf den weg waren ins Gesicht. Es war eine schreckliche Kälte. Hagel war am schlimmsten, und der Wind änderte alle paar Sekunden seine Richtung. Die Turmuhr am Dom schlug 23:30 Uhr. Kazuya war gerade um die Kurve gebogen, und zog noch etwas mehr die Schultern hoch, er stieg ein zwei Stufen hoch und stand dann vor einer Imperialistischen alten Holz Er griff nach einem der Ringe, er war eisig kalt. Er drückte die Tür auf die mit einem frostigen Raunen einen spalt weit aufging, und schloss sich hinter Kazuya eben so raunend wider. Im inneren war es dunkel, und eben so kalt wie draußen, aber wenigstens Geschützt. Er stieg die alten Treppen hoch bis in den 5 Stock. Eine Metalltür tat sich vor ihm auf, ein langer Korridor erstreckte sich vor ihm. Er trat ein. Die Solen seiner Schuhe klapperten unter dem Marmorboden, dessen Geräusch die ganze Halle einzunehmen schien. Er ging den ganzen Korridor entlang, sein Atem ging schnaubend, und lies eine mehr oder weniger dicken Wolken vor seinem Mund erscheinen: Immer wieder. Seine schritte wurden schneller. Der ganze Korridor war in Blauschwarzer Dunkelheit getaucht, Die Fenster, die auf der Rechten Seite des Korridors waren, ließen etwas licht von der Strasse ins Zimmmer fallen. Ein paar davon waren eingeschlagen, andere hatten keine Fassung mehr. Auf der linken Seite der Korridore waren Türrahmen, in verschiedenen Abständen. Vor den vorletzten Türrahmen blieb Kazuya stehen. Die Tür war geschlossen, aber unter der Tür drang ein kleiner oranger Lichtstrahl. Kazuya blieb davor stehen, er griff nach der Klingel, lies diese aber sofort wieder los. In dem Raum hinter der hellgrauen Tür mit der Aufschrift „von Jesus: "Mehr Nägel - ich rutsche“ hörte er 5 Stimmen, er war sich sicher dass es 5 waren, er kannte die Stimmen genau, es waren seine. „Es ist noch ein Rest in der Flasche Sir, wenn ihr noch Hungrig seit“ Die stimme eines Mannes - „Später:“- sagte eine zweite Stimme. Auch sie war die eines Mannes, doch klang sie merkwürdig hoch und kalt, wie ein jäher, eisiger Windstoß. Etwas an dieser Stimme ließ die spärlichen Haare auf Kazuya’s Nacken zu Berge stehen. „Rück mich näher ans Feuer:“ Kazuya wandte sein rechtes Ohr zur Tür hin, um mehr zu verstehen. Er hörte das klirren einer Flasche, die auf etwas hartem abgestellt wurde, und dann das dumpfe kratzen eines schweren Stuhls, der über den Boden gezogen wurde. „Wo ist Nagini?“ sagte die kalte Stimme. „Ich, - ich weiß nicht Herr,“ sagte die erste Stimme nervös. „Ich glaube sie erkundet das Haus.“ „Du wirst sie melken, bevor wir uns zurückziehen,“ sagte die zweite Stimme. „Ich brauche heute Abend Nahrung. Die Reise hat mich sehr erschöpft“ Mit gerunzelter Stirn neigte Kazuya sein Ohr noch ein wenig Näher und lauschte gebannt. Ein kurzes Schweigen trat ein dann sprach erneut die zweite Stimme. „Draußen vor der Tür steht schon seit geraumer Zeit ein Mann, der jedes Wort mitgehört hat.“ Kazuya hatte keine Chance sich zu verstecken, Er hörte schritte dann wurde die Tür aufgerissen. Ein kleiner Mann mit schütterem Haar, spitzer Nase und wässrigen Augen. „Bitte ihn doch herein, Wo bleiben deine Manieren?“ Die kalte Stimme kam von dem alten Lehnstuhl am Feuer, her, doch Kazuya konnte nicht sehen wer da sprach. Der Mann mit der ersten Stimme winkte Kazuya ins Zimmer. Das Feuer war die einzige Lichtquelle im Zimmer; es warf lange spinnengleiche Schatten, und obwohl Kazuya wusste das es ein Fehler war, trat er ins Zimmer. „Du hasst also alles mitgehört Kazuya?“ sagte die kalte Stimme. „Warum kennen sie meinem Namen?“ Sagte Kazuya widerspenstig, denn, nun da er in diesem Zimmer war, nun, da es an der zeit war zu handeln, fühlte er sich mutiger; schon im Krieg war es so gewesen. „Meine Frau weiß das ich hier oben bin, und wenn ich nicht zurückkomme…“ „Du hast keine Frau.“ Sagte die kalte Stimme völlig ungerührt. „Keiner weiß das du hier bist. Du hast niemandem etwas gesagt. Belüg mich nicht, Kazuya, denn ich weiss,…. Ich weiss immer…..“ „Stimmt das?“ sagte Kazuya barsch „Lord, tatsächlich? Nun halte ich nicht viel von ihren Manieren, Sie Lord Sie. Warum drehen sie sich nicht um und schauen mir ins Gesicht wie ein Mann?“ „Ich bin kein Mann, Kazuya,“ sagte die kalte Stimme, dir sich kaum über das knistern des Feuers erhob. „Ich bin viel, viel mehr als ein Mann, Allerdings….warum nicht? Ich werde dir ins Gesicht sehen…..“ Vom Diener her kam ein wimmern. „Du hast mich gehört,!“ zischte die kalte Stimme. Langsam mit einer schrecklichen Grimasse, als wäre ihm nichts mehr zu wider als sich seinen Herren zu nähern, ging der kleine Mann auf dem Stuhl zu und begann ihn zu drehen. Und dann war der Stuhl auf Kazuya gerichtet, und er sah, was dort saß. Er öffnete den Mund und stieß einen Schrei aus. Er schrie so laut, dass er die Worte, die das Etwas auf dem Stuhl sprach nicht mehr hören konnte, und noch bevor Er auf dem Boden aufschlug war er tot. Dreihundert Kilometer entfernt fuhr Kazuya erschrocken aus dem Schlaf… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)