Das Arschloch, das mit Herzen küsst von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Schwerstarbeit^^ --------------------------- Kouichis und Koujis Mutter legte sich früh wieder ins Bett. Sie war wie immer geschafft von der Arbeit. So lief es ungefähr jeden Tag ab. Sie verschwand morgens um Acht, war mittags kurz da und kam dann abends um Acht wieder. Nur Samstags, blieb sie nachmittags zu Hause. Am Sonntag unternahmen sie und Kouichi meistens irgendetwas. Kouji stellte schnell mit entsetzten fest, dass diese Frau wohl das Erwachsenwerden gründlich verpasst hatte… „Kouichi, wo ist mein Geldbeutel?“ rief sie morgens um sieben durchs Haus. Halb ihm Schlaf, halb wach blinzelte Kouji die Zimmerdecke an. Sein Bruder hatte ihm einen Matratze in seinem Zimmer ausgebreitet… Die beiden Jungen langen immer noch verschlafen in ihrem Betten. Erst regierte Kouichi nicht, in der Hoffnung, sie würde ihn selber noch finden, doch damit kam er nicht weit… „Komme ja schon.“ Murmelte er noch im Tiefschlaf. Kouji schaute müde auf „Kannst du denn nie ausschlafen?!“ quakte er heiser. „Nö.“ „Na toll.“ -.- Kouji verdrehte die Augen. Was war den das für eine Chaotin? Wenige Minuten später schrie sie ungnädig laut „Hast du meinen Autoschlüssel gesehen?“ „Am Haken!“ kam es genauso laut aus dem Bad zurück. Kurz darauf, platzte plötzlich die Tür auf. Zwei Stöckelschuhe trampelten über seine Matratze auf dem Boden, während sie akrobatisch über Kouichis Schreibtisch griff. Dort fischte sie sich – ja was eigentlich? – vom Tisch. „Schläfst du immer noch?“ fragte sie nebenbei, deutlich verwundert. Er verkniff sich einen bösen Kommentar. „Guten Morgen…“ murmelte er eben so freundlich. (also stinksauer),doch sie war schon wieder verschwunden. Dafür kam Kouichi im nächsten Moment herein und zog das Rollo hoch…: Licht… Grelles Licht… Kouji war wach. „Hejwmpf.“ Fauchte er halb wütend. „Aufstehen!“ befahl sein Bruder ungnädig „Schlafen kannst du jetzt eh nicht mehr.“ „Wozu hast du denn Ferien?“ fragte Kouji entsetzt. Er erntete nur ein müdes Lächeln. „Gewöhn dich dran. Das geht schon seit sechzehn Jahren so. Du wirst sie nicht mehr ändern können.“ „Oh Gott.“ War alles was Kouji noch dazu einfiel. Es wurden also wirklich ‚interessante’ Ferien. Nach zehn Minuten stand auch er auf und verschwand erst einmal für eine halbe Stunde im Badezimmer. Danach taumelte er gähnen dir Treppe hinunter, wo ein fertiges Frühstück auf ihn wartete. Kouichi hatte bereits gegessen. Er stand wieder an der Spüle und schrubbte das Geschirr. „Geht das hier wirklich ‚jeden’ morgen so?“ fragte Kouji verzweifelt. „Ähm… Würdest du mir glauben wenn ich sage, nicht nur jeden ‚Morgen’?“ Kouji fragte erst gar nicht nach, was diese Andeutung jetzt zu bedeuten hatte… Irgendwann setzte sich Kouichi dazu und ging die Post durch... Er öffnete alle Briefe, die auf dem Tisch lagen. „Darfst du einfach die Post deiner Mutter lesen?“ fragte Kouji entsetzt. „Nö, aber sie ließt ja auch meine. Da mach ich doch keine Ausnahme.“ „Blubb.“ „Was?!“ „Nichts…“ Das meiste waren Rechungen oder Mahnungen. Eine Postkarte mit rasanter Handschrift so wie einer großen Palme auf dem Blatt und ein Brief. Kouichi vertiefte sich darin. „Was ist das?“ wollte der andere irgendwann vernachlässigt wissen. Er stellte beruhigt fest, dass sein Ego sich wieder aufgebaut hatte. (Zu seiner Erleichterung und (heimlich) großen Dankbarkeit, fragten weder Kouichi noch seine Mutter mehr nach.) „Von Lilly.“ Antwortete Kouichi angespannt. „Das ist Mamas beste Freundin. Sie ist momentan in Schweden, bei ihrer Familie, aber schreibt jeden Tag einen Brief. Ich denke mal es würde noch mehr drin stehen, wenn sie nicht wüsste, dass ich alles Kontrolle lese.“ Kouji verzog die Augenbraue. Also doch? Der Sache musste er auf den Grund gehen… „Weißt du warum sie sich von unserem Vater geschieden hat?“ fragte er neugierig „Weil er ein widerliches Arschloch ist, das sie schlagen wollte und nebenbei vor seinen Kindern auch keinen Halt macht. Jeder halbwegs lebensfreudige Mensch hätte sich geschieden.“ Erwiderte Kouichi fast auswendig. „Ja ok“ meinte Kouji. Das war nicht, worauf er hinaus wollte „Warum haben sie dann erst geheiratet?“ Kouichi schaute auf einmal viel sagend von dem Brief auf. „Was willst du genau wissen?“ fragte er direkt ins Schwarze. Kurz überfuhr eine sanfte Röte die Wange der Jüngeren. „Äh… Naja…“ Kouichi lachte leise. „Sie brauchte einen Mann, weil ihre Eltern sie sonst enterbt hätten.“ „Ach ja?“ ö.Ö „Ach ja.“ ^^ „Und?“ Ö.ö „Was und?“ ^^ „Na weiter!“ @,@ „Weiter?“ ~^.^~ „Kouichi, jetzt sag schon!“ bettelte der Schwarzhaarige weiter Er erntete ein freches lächeln. „Wenn du mir in der Küche hilfst, vielleicht.“ „Das ist Erpressung!“ protestierte Kouji sauer. „Ich weiß!“ er grinste wieder frech „Zu irgendwas muss deine Neugier ja mal gut sein... Also! Abräumen!“ Das war so gemein, dass Kouji seinen Bruder am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Aber er war auch gleichzeitig so furchtbar neugierig… Darum begann er dann doch sehr widerwillig und quälend langsam das Geschirr nach einander vom Tisch zur Spüle zu bringen. Das Grinsen seines Bruders wurde immer größer… Folter!... Quälerei!... aber durchaus wirksam…! „So, der Tisch ist leer, das Geschirr in der Spüle. Was noch?“ meckerte Kouji sichtlich ‚überarbeitet’. Das Erste was er nach dieser Schwerstarbeit tat, war sein Kopftuch wieder zurechtzurupfen. Sein Bruder stützte den Kopf amüsiert auf die Hände. „Was genau willst du denn hören?“ fragte er unschuldig. Kouji schaute ihn vernichtend an. „Ok.“ Ich erzähl ja schon. Na wenigstens war der Killerblick noch intakt. „Mama ist lesbisch. Sie ist schon seit über einem Jahr in ihre Freundin verliebt, traut sich aber nicht es ihr zu sagen. Der geht es genauso. Deswegen schreiben sie sich wie die irren und telefonieren jeden Tag drei Stunden. Allerdings, weiß Mami nicht, dass ich es weiß und denkt, dass ich denken könnte, es wäre falsch. Weißt du, wir sind eben ein eingefahrenes Team. Wahrscheinlich hat sie Angst, ich könnte eifersüchtig werden oder so. Dabei bin ich doch selber vom anderen Ufer.“ Er verdrehte gelangweilt die Augen. „Oh Mann ist die kompliziert“ stöhnte Kouji. ‚Frauen…’ „Das war sie schon immer.“ Gab Kouichi zu. „Aber irgendwie ist das auch ganz gut so?“ Er bekam einen fragenden Blick zugeworfen. Kouji nippte kurz an seiner Kaffeetasse. „Naja.“ Meinte Kouichi gedehnt. „Ich könnte mir keine andere Mama vorstellen. Ich brauche so einen chaotischen, verrückten, verplanten, dennoch sehr liebenswerten und immer hilfsbereiten Mensch im Haus.“ „Wozu?“ fragte Kouji ehrlich. „Wozu? Naja, eben so. Man braucht doch Menschen, an die man sich halten kann.“ „Nö?“ Kouichi legte den Kopf schräg „Ich sprach ja auch von Menschen, nicht von dir.“ Enge Augen funkelten ihn an. „Und was jetzt?“ begann Kouichi ein neues Thema. „Meine EC Karte räumen.“ Entfuhr es Kouji sofort. „Was?“ „Vater wird sie bestimmt bald sperren, darum will ich sie vorher räumen, damit ich mein Geld in Sicherheit bringen kann.“ Ok, das klang logisch und auch gar nicht mal so dumm. Sie zogen sich beide Jacken über und gingen in die Stadt zur nächsten Bank. Dabei fiel Kouichi auf, dass sein Bruder wirklich komisch lief, aber er fragte nicht nach. Das war auch besser so. Ansonsten hätte er vielleicht einen unkontrollierten Wutanfall erlebt, der gar nichts mit ihm zu tun gehabt hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)