A million Teardrops just for you... von Carura (Kura x Mariku x Malik x Bakura x Ryou) ================================================================================ Kapitel 27: What do you feel? ----------------------------- What do you feel? Irgendwas lief hier komplett falsch. Wieso sah Bakura ihn nicht an? Sie saßen jetzt schon eine Stunde bei Ryou und sein Cousin verhielt sich dem Kleineren gegenüber ganz normal. Sie redeten über... worüber eigentlich? Kura war nicht mal bewusst, dass er Bakura seit geraumer Zeit anstarrte, ohne überhaupt mit zu bekommen, über was sie sprachen. „Wenn du willst können wir morgen in die Stadt gehen. Ich bräuchte noch ein oder zwei neue Shirts“, gab Ryou grade zu verstehen. „Klar, kein Ding. Hab eh nichts besseres vor. Ich muss gleich aber los.“ Bakura trank etwas von seinem Bier, wobei er natürlich weiter von Kura beobachtet wurde. „Wo willst du hin? Ich dachte wir wollten heute was zusammen machen.“ Kura stierte den Jüngeren noch penetranter an, der ihm nur kurz einen Blick zu warf. „Hab noch was vor.“ „Und was?“ „Dinge eben.“ „Und was für Dinge?“ „Geht dich einen Scheiß an.“ Bakura zischte leise und stand schließlich auf. „Wir sehen uns. Ryou, ich hol dich gegen Mittag ab.“ Kura wollte schon aufstehen, aber Ryou warf ihm einen durchdringenden Blick zu, der den Älteren wirklich dazu veranlasste sitzen zu bleiben. Dabei sah er zu, wie Bakura dem Jüngsten von ihnen mit einem leichten Lächeln durch die Haare fuhr und dann aus der Wohnung verschwand. „Was soll der Scheiß? Was hab ich ihm getan?“ Kuras Augenmerk richtete sich nun auf Ryou, der mit angezogenen Beinen auf dem Sessel saß und Bakura noch nachgesehen hatte. Der Kleinere legte den Kopf leicht schief und hob die Schultern an. „Ich glaub nicht, dass ich dir irgendwelche Antworten auf deine Fragen geben kann. Aber Bakura kann das wohl auch nicht.“ Dabei nippte Ryou von seinem Saft und ließ den freundlichen Blick auf Kura ruhen, der alles andere als begeistert aussah. „Also darfst du mir nichts sagen und Bakura will nicht?“ „Nein, er kann nicht. Weil er selbst keine Ahnung hat. Irgendwie ist er im Moment verwirrt.“ Ryou betrachtete Kura eingehend, was dieser sehr wohl bemerkte, da das Objekt, dass er bisher angestarrt hatte, weg war. „Verwirrt. Das ist bei ihm doch nichts Neues. Der ist seit seiner Geburt verwirrt“, brauste Kura auf und Ryou zuckte leicht zusammen, weil er etwas lauter geworden war. Tief atmete der Hüne durch und schloss kurz die Augen. Sein Cousin war schon immer sehr schwierig gewesen. Ihr Verhältnis miteinander glich einer Montageanleitung für Ikeamöbel. Man kaufte ein Regal und zimmerte eine abstrakte Skulptur zusammen, die zwar irgendwie cool aussah, aber vollkommen nutzlos war. „Und was soll ich jetzt machen? Und mal im ernst. Wieso redest du eigentlich noch mit uns? Irgendwie scheint sich jeder bei dir auszuheulen und eigentlich will ich nicht mit auf der Liste stehen. Aber da ich jetzt schon mal hier bin, schreib mich drauf.“ „Das frage ich mich auch dauernd.“ Ryou kam sich ja inzwischen wirklich vor die der Haustherapeut. Dabei sagte er nicht mal viel. Eigentlich kotzte sich jeder nur bei ihm aus und ließ all die Gedanken bei ihm. Vielleicht sollte er anfangen Geld dafür zu nehmen. Doch er mochte seine Hausbewohner inzwischen und wenn er helfen konnte, tat er das auch. Nur mit Bakura war es eben etwas schwierig. „Das Bakura auf dich so reagiert, ist wohl irgendwie... meine Schuld.“ Der Weißhaarige senkte den Blick leicht und wirkte einen Moment, als wäre ihm sehr unbehaglich zumute. Er konnte hören wie Kura durchatmete und sah ihn schließlich wieder an. Der Hüne sagte nichts und wartete still, bis er in seiner Erzählung fort fuhr. „Es ist so. Bakura und ich reden viel. Seit einer Weile ist er viel gesprächiger geworden und ich hab bemerkt, dass er sich viel mehr Gedanken macht, als man ihm zutraut.“ „Das weiß ich. Der macht sich über alles und jeden Gedanken und frisst sie in sich rein. Aber warum kommt er damit nicht zu mir?“ Kura sah ihn missmutig an. Ryou konnte die Frage durchaus verstehen. Kura stand Bakura immerhin viel näher als er selbst. „Grade weil du es bist, kommt er damit nicht zu dir. Er meinte, dass du ihn nicht ernst nimmst. Und... da hab ich gefragt, was für eine Beziehung ihr zueinander habt. Bakura redet ja auch dauernd von dir.“ Kura starrte den Kleineren an, der sich jetzt wirklich höchst unwohl in seiner Haut fühlte, fuhr jedoch fort. „Daraufhin sagte er, dass ihr halt Cousins seid und ihr euch schon lange kennt. Das er dir was schuldig ist und dass ihr halt Sex habt.“ Früher wäre er dabei wohl rot geworden. Aber nach Monaten in diesem Haus brachte einen nichts mehr so schnell in Verlegenheit. Kura sah Ryou nachdenklich an und als er sprach klang seine Stimme etwas gedämpft, da er wohl die Zähne aufeinander biss. „Und was ist jetzt genau an all dem so schlimm, dass er mich nicht mehr ansehen will?“, wollte er wissen und knurrte leise. Der Kleinere fühlte sich unwohl, doch Kura sprach weiter. „Daran ist nichts schlimm. Wir haben eben viel hinter uns. Und wieso fragst du, was für eine Beziehung wir zueinander haben? Ist das nicht offensichtlich?“ Der Jüngere hob beide Brauen und schüttelte den Kopf. „Nein. Sag du es mir doch.“ Kura stutzte. Es sagen? Aber was? Jetzt wo er darüber nachdachte, viel ihm auf, dass er keine Ahnung hatte. Sie lebten zusammen, schliefen miteinander und redeten eigentlich über fast alles. Jedenfalls war es früher so gewesen. Das Bakura öfter mal eifersüchtig reagiert hatte, hatte er ja selbst bemerkt. Kura fand das mal süß, mal nervtötend. Doch ihm ging ein Licht auf. „Du hast ihn gefragt, ob es sein kann, dass er in mich verliebt ist, oder?“ Der Hüne seufzte schwer, nachdem Ryou dazu nur leicht nickte. „Kura, tut mir leid, aber... ich musste einfach fragen. Ich kann Bakura kaum einschätzen. Mal wirkt er so, als ist er an mir interessiert und dann ist er eifersüchtig, weil du dich viel um Malik kümmerst. Was soll ich davon halten?“ Ryou sah Kura direkt an und man sah, dass es ihm zwar leid tat, aber auch eine Art Entschlossenheit. Warum auch immer. „Und was hat er mit dir die ganze Woche über besprochen? Er war doch oft hier.“ „Genau genommen, haben wir gar nicht mehr darüber geredet. Einen Abend ist er hier auf dem Sofa eingeschlafen und ich hab ihn einfach dort schlafen lassen. Am nächsten Morgen war er weg.“ Der Größere der beiden nickte. Das Bakura eine Nacht erst sehr spät nach Hause kam, hatte er bemerkt. „Tja und wenn er bei mir war, hat er oft von dir gesprochen. Wahrscheinlich ist der Idiot komplett überfordert. Weißt du, Ryou... Gefühle sind nicht wirklich etwas, mit dem er umgehen kann.“ Bakura war dabei eine komplette Katastrophe. Das er inzwischen so viel redete und aus sich raus kam, war auch neu und Kura musste sich daran gewöhnen. Die aktuellen Veränderungen kamen alle so schnell und sein Cousin tat sich anscheinend viel schwerer damit, als er zugab. „Sag mal, Kura... Was fühlst du für ihn?“ Das Kura jetzt aussah, als hätte man ihm einen Hammer gegen den Kopf geschlagen, kümmerte Ryou herzlich wenig. Tatsächlich erinnerte ihn der Blick an den von Bakura. Das der Hüne jetzt weg sah und wohl genauso keine Ahnung hatte, wie sein jüngerer Cousin war offensichtlich. Wie konnte er immer nur in solche Dinge rein geraten? Am besten er hörte nur noch zu und regte keine Gedankengänge an, die man unangetastet lassen sollte. Kura riss sich offenbar am Riemen und Ryou sah, wie er den Kopf schüttelte. Doch Kuras Frage brachte ihn dann selbst aus dem Konzept. „Was ist mit dir, Ryou? Du magst ihn doch mehr, oder?“ Der Kleinere zog die Brauen zusammen. Was sollte das denn jetzt? „Man beantwortet keine Frage mit einer Gegenfrage. Und vom verliebt, kann hier keine Rede sein. Denkst du ich vergesse so einfach, was damals vorgefallen ist? Ich mag ihn. Ja. Inzwischen bin ich auch gerne mit ihm zusammen.“ Und doch fühlte er, wie seine Wangen warm wurden. Ryou mochte Bakura wirklich. Der Weißhaarige hatte sich sehr viel Mühe mit ihm gegeben. Das amüsierte Lachen riss ihn allerdings aus seinen Gedanken, zurück zu Kura. „Klar, von verliebt sein, ist keine Rede. Ich hab auch nur von mehr mögen gesprochen. Du wirst grade rot. Das er sehr süß sein kann, weiß ich wohl am besten. Eigentlich ist er das nur bei mir. Das du diese Seite inzwischen aber auch kennst, ist mir bewusst.“ „Und das stört dich?“, wollte Ryou wissen und ignorierte mal, dass er Kuras eigentlichen Frage auswich. „Irgendwie schon, ja. Andererseits, kann man uns beide nicht vergleichen. Ich werde immer bei ihm sein, egal wie dumm er sich anstellt und egal, was für eine Scheiße er baut.“ Jetzt war es glatt an Ryou zu schnauben! „Was soll das denn heißen? Meinst du, ich lass ihn links liegen, wenn er Mist baut? Wäre das so, hätte ich das ja wohl schon lange getan, oder?“ „Willst du dich mit mir anlegen?“ Kuras Blick war kaum zu deuten, doch Ryou ließ sich nicht einschüchtern. „Wenn es sein muss: Ja.“ Das kam so spontan, dass der Kleinere selbst ganz überrascht war. Man sah es ihm sogar an. Kura allerdings lächelte nur schwach und stand auf. „Aus unserem Abend zu Dritt wird wohl nichts. Also hau ich ab, meinen Kleinen suchen.“ Wie vom Donner gerührt sah er dem Hünen nach und zuckte mit der Braue. Das gab es doch nicht! Was hatte er denn da gesagt? Jetzt verwirrten die beiden Weißhaarigen ihn auch noch. „So eine Scheiße!“ Ryou stand auf und ging in die Küche, wo sein Handy lag. Irgendwie war er nun ziemlich aufgewühlt und konnte das nicht zuordnen. Wieso war er denn jetzt da mitten rein geraten? Das war doch bescheuert! Auf sein Handy starrend setzte er sich wieder. Wenn er Bakura nun schreiben würde, würde er sich noch mehr einmischen, als er es ohnehin getan hatte. Unruhig kaute er auf seiner Unterlippe herum und ein weiterer leiser Fluch verließ seine Lippen und er rief bei Bakura an. Das Handy war aus. In einem anderen Teil der Stadt wurden unterdessen schweigend Waffeln vernichtet. Malik trank gerade etwas und sah sich noch etwas um Raum um. Das alles war irgendwie so unwirklich. Wie in einer schlecht geschriebenen Fanfiction. Doch das hier war leider die Realität. So wirklich wusste er nicht, was er sagen sollte. Wie eigentlich schon den ganzen Abend. Die Fragen die ihm auf der Zunge brannten, würde Mariku ihm wohl nicht beantworten und man sah dem Älteren sogar an, dass ihm das hier ein wenig zu viel war. Doch trotzdem war Malik dankbar dafür. Mariku hätte sich auch einfach mit ihm zusammen setzen können. Der Größere hätte ihn nicht herbringen lassen oder etwas zu essen und zu trinken vorbereiten müssen. Doch eine Frage hatte er dennoch. „Was erwartest du von mir, Mariku?“ Ihre Blicke trafen sich und Malik fühlte sich, als würde er in kühles Wasser getaucht. Marikus Augen waren für ihn so anziehend, dass es weh tat. Wie viele Stunden er sich schon in diesen dunklen Augen verloren hatte, konnte er nicht einmal ansatzweise schätzen. „Ich erwarte nichts von dir. Einfach gar nichts. Trotzdem... hab ich beschlossen dich mehr in mein Leben zu lassen. Nicht nur als Sexspielzeug, sondern als Freund. Ich habe dich immer für schwach gehalten. Doch inzwischen weiß ich, dass du mit mir auf Augenhöhe bist. Du hast eine andere Art von Stärke.“ Mariku löste den Blickkontakt und sah zur Seite. So etwas zu sagen viel ihm wohl alles andere als leicht. Doch die Worte entlockten Malik ein leichtes Lächeln. Es war schön es zu hören. Früher hatte er sich immer gewünscht von Mariku gleichberechtigt behandelt zu werden. Doch er hatte sich nie gegen ihn aufgelehnt und immer alles einfach passieren lassen. Ein wenig trug er auch die Schuld an dem, was passiert war. Malik hätte Mariku von Anfang an klare Grenzen zeigen müssen. „Dann... dann sind wir Freunde. Ich möchte dich kennen lernen. Den wirklichen Mariku. Eigentlich wusste ich immer, dass du anders bist, als du dich oft gibst. Wenn wir alleine waren, hast du andere Seiten von dir gezeigt und das war auch der einzige Grund, wieso ich so an dir gehangen habe“, gab Malik dann zu und sah, wie Mariku kurz nickte. „Wollen wir dann gleich gehen? Ich kann dich nach Hause fahren, wenn du willst.“ Malik blinzelte. Jetzt schon? Waren sie denn schon so lange hier? Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass sie tatsächlich schon eine geschlagene Stunde hier saßen. Gemütlich war es hier ja nicht wirklich. „Von mir aus, okay.“ Malik nickte. „Dann bring ich dich nach Hause und wir machen morgen wieder etwas zusammen?“ Mariku sah ihn dabei nicht an. „Ja. Das wäre schön.“ Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)