Der ewige Kampf [TaKa] von phinix (Zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 18: Massaker -------------------- Kapitel 18: Massaker ~Traumsequenz~ Ich sitze an einem reich bedeckten Tisch und warte auf jemanden. Alles ist so wie jeden Abend. Das Essen ist fertig und nun warte ich nurnoch auf meinen Ehemann, welcher sich noch um die Tiere kümmert. Manchmal denke ich, dass sie ihm wichtiger sind als ich. Er ist länger bei ihnen als bei mir. Da könnte ich ja glatt eifersüchtig werden. Draußen dämmert es schon. Bald müsste mein Mann endlich zurückkommen ins Haus. Ich blicke auf den Tisch. Dort steht das Essservice, dass ich zur Hochzeit von meiner Großmutter bekommen habe, bedeckt mit dem selbstgemachten köstlichen Essen. Plötzlich schüttel ich leicht den Kopf. Großmutter? Ehemann? Was soll das alles? Ich bin doch nicht verheiratet und in diesem Haus wohne ich sicherlich auch nicht. Mein Blick wandert durch das Zimmer. Es wirkt gemütlich und strahlt eine beruhigende Atmosphäre aus. Nett, keine Frage, doch das hier ist nicht mein Leben, auch wenn ich mich hier irgendwie heimisch fühle gehöre ich nicht hier her... Ich stehe vom Holzstuhl auf und gehe zum Fenster. Mein Blick weitet sich überrascht als ich durch die Scheibe sehe. Aber das ist doch... Die Scheune der zerstörten Farm, welche ich zusammen mit Tala entdeckt habe! Nichts weißt jetzt jedoch mehr auf diese Zerstörung hin. Alles wirkt so friedlich, das ist doch verrückt. Und vorhin meine Gedanken und Erinnerungen, das waren ganz bestimmt nicht meine Eigenen. Vielleicht von einer anderen Person, oder das alles ist nur ein einfacher Traum, ausgelöst von der gesehenen Zerstörung. Vielleicht will ich diese einfach verdrängen. Ja, dies klingt mir logischer. Ein seltsamer Traum, mehr nicht. Also soll ich dies vielleicht einfach nur genießen um das schöne dieses Ortes zu sehen. So könnte ich den Schrecken den ich mit diesem Ort verbinde vergessen und vielleicht was schönes erleben. Plötzlich wird die Haustür aufgerissen, was mich aus meinen Gedanken reißt, und ein Mann in Landarbeiterkleidung tritt ein. Seine Haut ist von der vielen Feldarbeit in praller Sonne gebräunt. Die Gesichtszüge von ihm sind hart, trotzdem wirkt er auf mich keinesfalls böse. Diese grünen Augen scheinen so, als könnte er viel Spaß ertragen, doch momentan sind sie überrascht geweitet. Der Atem des Mannes geht schnell, fast gehetzt. Fahrig streicht er durch sein schwarzes Haar, während er nach Luft ringt. „Komm schnell, das musst du dir unbedingt ansehen! Das ist unglaublich!“, meint er schon fast begeistert, während er mich auffordernd ansieht. Scheinbar will er mir unbedingt was draußen zeigen. „Was ist denn los?“, kommt es mir wie von selbst über die Lippen. Ich kenne diesen Mann, doch zugleich auch nicht. Aber bevor ich mir noch weiter darüber den Kopf zerbrechen kann kommt er schon auf mich zu. Sanft greift er nach meiner Hand und zieht mich mit sich mit aus dem Haus. Ich bin so sehr von dieser Aktion überrascht, dass ich mich nicht mal mehr wehren kann, selbst wenn ich es gewollt hätte. Aber irgendwas in mir könnte diesem schwarzhaarigen Mann nie was antun. Ich krieg hier noch Kopfschmerzen.... Das macht mich alles einfach fertig. Wenn ich nur aufwachen könnte um aus diesem verdammt seltsamen Traum zu entkommen. Draußen sehe ich wie gerade die Sonne untergeht und es anfängt zu dämmern. Im ersten Moment überkommt mich Panik, als das verschwindende Sonnenlicht meine Haut berührt. Es wird mich verbrennen, sodass ich zu Staub verfalle. Doch nichts dergleichen geschieht mit mir. Verwundert blicke ich auf meine Hand, welche nicht auf das Sonnenlicht reagiert, dass sie berührt. Ich verbrenne nicht. Fasziniert sehe ich auf meine Hand, die vom Sonnenlicht erhellt wird. Wie lange ist es her, dass ich dies getan habe? Es ist bestimmt eine Ewigkeit. Bevor ich von meinem Großvater zu einem Vampir gemacht worden bin. Ich habe schon fast vergessen wie es sich anfühlt, wenn das Licht die Haut erwärmt. Einfach wundervoll... Aber das alles heißt doch nur, dass das hier nicht real ist. Ich bin nicht wirklich hier. Das alles ist der eindeutige Beweis dafür, denn Vampire wandern nicht durchs Sonnenlicht. Der Mann zieht mich derweil weiter vom Haus weg über einen gepflasterten Weg, bis wir schließlich anhalten. In einiger Entfernung zum Haus bleiben wir stehen. Ich muss mehrmals blinzeln, da mir die untergehende Sonne in die Augen scheint und mich so blendet. Doch immer noch nicht sehe ich etwas unglaubliches, was ich mir ansehen soll. Verwirrt blicke ich mich um... Nichts. Hier ist nichts. Entweder ist dieser Mann sehr seltsam im Kopf, oder ich habe das was er mir zeigen will irgendwie übersehen. Vielleicht ist es ja was schönes, oder so.... „Da!“, sagt der schwarzhaarige Mann plötzlich und deutet nach vorne auf den Hügel, hinter dem gerade die Sonne verschwindet. Sofort erkenne ich diesen Hügel wieder. Von dort sind Tala und ich gekommen. Dies ist der Ort, wo wir hinab ins Tal gesehen haben und das Schrecken erblickt haben, was dort herrschte. Ich blinzel weiter gegen das Licht und starre krampfhaft auf den Hügel hinauf. Das Licht brennt in meinen Augen. Aber entdecke ich noch immer nichts was der Mann neben mir meinen könnte. Doch dann kann ich mehrere schwache Konturen ausmachen. Es ist undeutlich, aber trotzdem jemand ist dort oben und er ist nicht alleine. „Wer sind sie?“, frage ich mich laut, während ich weiter hinauf sehe. Konnte es sein...? Der Grünäugige zuckt neben mir ahnungslos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Doch scheinen sie schon fast auf irgendetwas zu warten. Sie sind wie aus dem Nichts aufgetaucht und stehen seitdem dort auf dem Hügel. Es müssen ein Dutzend sein... Wenn nicht vielleicht sogar noch viel mehr auf der anderen Seite des Hügels. Es ist schwer was gegen die Sonne zu sehen.“ Plötzlich fällt mir etwas ein. Ich bin auf dem unzerstörten Bauernhof, wo noch nichts geschehen ist. Könnte es dann sein, dass diese Personen für die Zerstörung verantwortlich sind? Wenn ja würde das heißen, dass sie diese Farm bald angreifen werden. Dadurch werde ich endlich wissen, was hier geschehen ist, oder besser was noch passieren wird, außerdem werd ich endlich erfahren, wer dahinter steckt. „Ich hab ein ungutes Gefühl“, murmel ich leise. Der Mann neben mir lacht leise. „Du denkst auch immer das Schlechteste. Vielleicht sind das ja nur einige Händler oder so.“ Ich schüttelt meinen Kopf. „Das sind keine Händler.“ Aber es ist egal was ich sage, ändern kann ich das was gesehen wird nicht. Nichts hier ist real. Es ist nur eine Erinnerung der Toten; oder einfach nur meine Einbildung? Ich weiß es wirklich nicht. Spielt das überhaupt eine Rolle? Ich denke momentan nicht. Plötzlich setzt sich eine der Gestalten in Bewegung und prescht den Hügel hinab- es ist eindeutig zu schnell für einen Menschen. Je näher es kommt, desto deutlicher sehe ich es. Die Sonne ist fast verschwunden, wodurch sie mich endlich nicht mehr blenden kann. Das Wesen bewegt sich auf allen vieren vorwärts. Die riesigen Schritte lassen ein dumpfes Geräusch entstehen. Schwarzes Fell glänzt im verschwindenden Licht. Der Mann neben mir zieht scharf die Luft ein und bekreuzigt sich fahrig. „Mein Gott“, keucht er nur. Das Wesen hat gleich das Tal erreicht, doch hält der schwarze Wolf nicht an. Wolf? Nein, zumindest kein gewöhnlicher. Die Augen glühen und haben zugleich einen toten Ausdruck. Was immer es ist, es ist bestimmt kein normales Tier. Meine Augen weiten sich, als ich mich an eine alte Legende erinnere, an Wesen, welche schon lange aus dieser Umgebung verschwunden sind. Die Gespenster in Gestalt eines riesigen Wolfes. Blutrünstig, böse und unberechenbar. Fatureks, die Bestien in Tiergestalt. Eines der wenigen Gespenster, welche gewalttätig sind und nicht vor Mord zurückschrecken. Eines hebt diesen jedoch ab. Es besitzt scheinbar einen echten Körper und ist nicht körperlos wie Poltergeister oder gewöhnliche Fatureks. Vielleicht ist dies eine neue Mutation, wo der Faturek in den Köper eines Wolfes eindringt und dessen Seele aus den Körper verdrängt, bevor die Seele des Fatureks den Wolfskörper mit seiner böse Aura verändert. Alles nur theoretisch natürlich, da ich sowas noch nie gesehen oder gehört habe. Nie hätte ich gedacht eines zu sehen. Im selben Moment wo es ein schauriges Heulen ausstößt bin ich mir nicht so sicher ob ich überhaupt jemals einem Faturek begegnen möchte. Auf das Heulen ertönt gleichartige Antwort und noch weiter Wolfsgestalten rasen den Hügel hinab ins Tal, direkt auf uns zu. „Ins Haus schnell!“, ruft der menschliche Mann neben mir panisch, völlig von der Angst beherrscht und nicht mehr in der Lage logisch zu denken. Immerhin werden die Fatureks bestimmt nicht vor dem Haus halt machen. Blutrünstig werden sie es einreißen um an ihre Opfer, uns, zu kommen. Aber können wir überhaupt irgendwohin fliehen? Ist es nicht eigentlich aussichtslos? Das Ende ist bereits geschrieben und es ist nicht veränderbar. Die Wölfe greifen nicht gleich an. Sie ziehen Kreise um das Anwesen und scheinen zu warten. Nervös sehe ich mich dabei um. Auch wenn das alles nicht real ist bereitet mir diese Situation Unbehagen. Ich wünschte wirklich Tala wäre hier... Schließlich beginnen die Fatureks wieder zu heulen. Ein beängstigendes Geräusch, welches mir unter die Haut geht. Dann plötzlich Stille... Wie auf Kommando sind sie alle verstumm, genau zur selben Zeit. Unheimlich... Das erste Geräusch was dann wieder ertönt ist das Klappern von Hufen auf Stein. Überrascht wirble ich herum. Die Wölfe haben eine Art Gasse gebildet wo gerade ein berittenes Pferd lang trabt. Die Kapuze tief herab ins Gesicht gezogen vermag ich nicht das Gesicht des Reiters zu erkennen. Egal wer es ist, er muss eine Art machthabende Position haben, was seinen autoritären Auftritt erklären würde. Kurz vor uns hält das Pferd an. Ich kann Blicke auf meiner Haut spüren, bevor eine zischende Stimme sagt: „Wertloses Menschenpack. Ihr seid für uns unnötig, ebenso euer Eigentum, doch seid ihr Augenzeugen. sowas ist unbrauchbar, daher tritt euer Ende ein. Hört nun das Ende bricht an!“ Dann macht der Reiter eine einzelne Handbewegung und die Geister setzten sich sofort in Bewegung. Sie stürzen sich auf alles. Einer schlingt seine mächtigen Kiefer in die Flanken einer weidenden Kuh. Schmerzhaft brüllt sie auf, und das Geräusch von zermalmenden Knochen ist zu hören. Der Knochen ist wohl zersplittert worden, sodass das Bein einknickt. Noch bevor die Kuh zusammenbricht greift der Faturek erneut an. Seine scharfen Krallen schlitzen die Seite der wehrlosen Kuh auf, und schon spritzt Blut hervor und auch Innerein werden aus den Körper gerissen. Der Geruch von Blut ist in der Luft während Tiere niedergeschlachtet werden. Langsam nähern sich die Wölfe auch dem Menschen und mir. Wahrscheinlich wird uns derselbe grauenvolle Tod ergreifen wie diese Tiere. Aufgeschlitzt, verblutend, tot.... Ich spüre wie Angst in mir aufsteigt. Trotz der Gewissheit, dass dieser Moment für mich nicht real ist, sondern nur ein Traum, fürchte ich ihn. Doch nicht die Fatureks sind die Wesen, vor denen ich mich am meisten fürchte, sondern es ist dieser Reiter, welcher sein Gesicht mittels einer Kapuze verdeckt. Der Hauch des Todes schwirrt um ihn. Deutlich wird mir bewusst, dass er gefährlich sein muss. Der Anführer, welcher seine Horde eiskalt beherrscht. Schon werde ich aus den Gedanken gerissen als einer der Geisterwölfe sich auf den Bauern stürzt. Ein letzter Todesschrei, bevor er kopflos zu Boden fällt. Das abgetrennte Körperteil befindet sich in dem Maul, bevor der Faturek es schließt. Ein knackendes und zugleich zermatschendes Geräusch ertönt, als es den Kopf mit seinen Zähnen zermalmt um ihn zu essen. Mir wird heiß und kalt zugleich. Übelkeit steigt in mir auf. Das ist grauenvoll. Überall Blut und Leichen. Dann kommt ein schwarzer Faturek mit gesträubten Fell auf mich zu. Ängstlich weiche ich zurück. „Nein“, hauche ich entsetzte, als er losspurtet. Seine Beine stoßen sich vom Boden ab und er springt mich an. Die scharfen Klauen schlitzen meine Haut auf, gepeinigt schreie ich auf und spüre wie aus der brennenden Wunde Blut fließt. Dann öffnen sich die Kiefer des Wolfes erneut. Tief kann ich in den Rachen sehen und der heiße, faulige Atem schlägt mir entgegen. Rasch nähert sich mir das weit geöffnete Maul. Dem Reflex ergeben schließe ich meine Augen, während ein kaltes Lachen des Reiters ertönt. Deutlich spüre ich dann nur noch wie sich scharfe Zähne in mein Hals schlagen. ~Traumsequenz Ende~ ********************************************************************* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)