Der ewige Kampf [TaKa] von phinix (Zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 20: Freund oder Feind? ------------------------------ Kapitel 20: Freund oder Feind? „Tala?“, erklingt über uns eine verblüffte Stimme. Diese Person scheint nicht zu glauben, dass der Rothaarige hier bei mir ist, vor allem dass wir so friedfertig miteinander umgehen. Kein Kampf zwischen einem Lycaner und einem Vampir. Es gibt keinen blinden Hass zwischen uns, der sonst jegliches Gefühl der Freundschaft verhindert. Dem anderen muss bewusst geworden sein, dass Tala und ich keine Feinde sind. Außerdem dass ich nicht dessen Gefangener bin. Ich trage keine Fesseln. Ein Akt des Vertrauens was bei anderen Lycanern sicher für Verwirrung sorgt. Leicht genervt verdreht Tala seine blauen Augen. „Ja, ich bins. Hättest du nun endlich die Güte das Gitter wegzunehmen damit wir raus können? Andernfalls vergesse ich mich!“ „Wir? Ich hoffe, du meinst nur du, denn der Vampir bleibt da unten! Er st ein Feind. Ich verstehe nicht was hier vorgeht!“ Ich seufze leise. Das ist ja alles so vorhersehbar gewesen. Ich blicke mit meinen roten Augen zu meinem Geliebten und sehe ihn fragend an. Dieser zuckt kaum merklich mit den Schultern, bevor er erneut anfängt zu sprechen: „Bryan lass diesen Mist. Es ist viel passiert, doch würde ich es lieber woanders besprechen, als hier in diesem beschissenen Loch zu sitzen!“ „Meinetwegen kannst du hochkommen, doch bleibe ich dabei, dass dieser Blutsauger dort unten bleibt!“ Ich schnaube genervt. Langsam reicht mir das alles. Dieser wichtigtuerische Lycaner da oben geht mir gewaltig auf die Nerven. Was denkt er eigentlich wer er ist, dass er es wagt so über mich zu reden? Ein leises Knurren entweicht meiner Kehle, während ich wünschte dass dieser Bryan tausend qualvolle Tode stirbt. Einer grauenvoller als der Andere. Beruhigend greift mein Geliebter nach meiner Hand und ich spüre seine entspannende Wärme. Meine verkrampften Muskeln lockern sich und leise seufze ich. „Bryan! Mach endlich das Gitter weg oder ich werde wirklich sauer!“, droht Tala gereizt und knurrt wie ein wütender Wolf. Diese eindeutige Drohung verstehend entsteht eine Stille, welche erst von einem schleifenden Geräusch unterbrochen wird. Das Gitter wird vom Loch hinweg über das Gras geschoben, so dass die Öffnung endlich freigelegt wird, so dass der Befehl des Rothaarigen ausgeführt wird. Der Druck auf meiner Hand wird stärker und fast lautlos versichert mir Tala: „Keine Angst, dir wird nichts geschehen, dass verspreche ich dir. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendwer was antut. Also fürchte dich nicht, denn ich würde alles für dich opfern.“ Ich lächel ihn dankbar auf Grund dieser Worte an, auch wenn dieses Versprechen viel mehr ist, als ich wirklich will. Niemals soll er sein Leben für mich geben. Nicht meinetwegen soll er sterben, dafür werde ICH alles tun. „Komm“, fordert Tala mich dann bereits auf und zieht leicht an meiner Hand, die er noch immer festhält. Verstehend nicke ich und stoße mich zeitgleich mit dem Blauäugigen vom Boden ab. Mit einem Satz springen wir aus dieser ungemütlichen Fallgrube. Sanft landen wir auf den Boden, doch bevor ich die Umgebung realisieren kann spüre ich bereits kaltes Metall, was drohend gegen meine Kehle gehalten wird. Ich verstehe diese eindeutige Drohung mehr als deutlich und rühre mich nicht vom Fleck. Dann sehe ich einen grauhaarigen Lycaner mit lila Augen, welcher mich bedroht. Wütend sehe ich ihn an. Wenn einer von den anwesenden Werwölfen kein Freund von Tala wäre, hätte ich denen schon längst meine schlagkräftigen Argumenten gezeigt, damit sie mich in Frieden lassen. Aber so halte ich mich erstmal zurück. Dafür mischt sich nun mein Geliebter ein, welcher sofort realisiert hat, dass ich bedroht werde. Erneut steigt unscheinbar unglaubliche Wut in mir auf als ich das merke, dass ich mich scheinbar wie eine holde Maid beschützen lassen muss. Ich hasse diese Situation. „Bryan nimm sofort die Waffe runter!“, knurrt Tala den Grauhaarigen an, welcher derjenige ist, der mich mit dem Schwert bedroht. Scheinbar ist mein Geliebter genauso wütend wie ich, wenn auch aus anderen Gründen. „Nein! Er ist einer der widerlichen Blutsauger! Ich sollte ihn hier und jetzt köpfen, damit er keinen Schaden mehr verursachen kann. Wir haben eh besseres zu tun!“, wiederspricht Bryan und seine Hand festigt sich um den Schwertgriff. Verwirrt runzelt mein Freund die Stirn. „Wie meinst du das? Verfolgt ihr etwas? Wenn ja was?“ Bryan schweigt, doch um eine Antwort zu finden Blicke ich tief in seine Augen. Versuche in meine Gabe zu lenken, und so herauszufinden was los ist. Jedoch kann ich nichts außer wirren Gefühlen wahrzunehmen, keine Bilder, die mir Genaueres sagen könnten. Aber nehme ich deutlich das Grauen wahr, dass tief in seinem Inneren sitzt. Diese Gefühle erdrücken mich und erinnern mich an meine Eigenen.. Vorhin auf diesem Bauernhof... Konnte es sein? Meine roten Augen wandern zu Tala. „Ich glaube sie jagen das, was diese Zerstörung beim Bauernhof angerichtete hat“, teile ich ihm meine Vermutung mit. Fragend zieht der Rothaarige eine Augenbraue hoch, doch kommt er nicht dazu es laut auszusprechen. Schon drückt sich die Schwertspitze fester gegen meine Kehle. Ein leichtes Stechen verspüre ich bereits, doch bin ich mir sicher, dass meine Haut noch unverletzt ist. „Woher weißt du das Vampir?!“, knurrt Bryan wütend, woraufhin ich nicht daran vorbei komme zu lächeln. „Von dir. Es war nur eine Vermutung, welche du mir soeben bestätigt hast Werwolf. Aber könnten wir bitte aufhören uns gegenseitig mit der jeweiligen Art anzusprechen sondern lieber beim Namen nennen? Es nervt“, bitte ich ihn, während sich mein Körper langsam entspannt. Ein wütendes Knurren lässt mich in ein paar lila Augen sehen. „Sei nicht so frech Vampir!“ Bevor er jedoch endgültig die Beherrschung verliert mischt sich Tala ein. Vorsichtig legt er eine Hand auf die stumpfe Seite der Klinge vom Schwert und drückt es gegen den Boden. Sofort verschwindet der Druck gegen meinen Hals. Erleichtert streiche ich über meine Kehle um mich zu vergewissern, dass ich wirklich unverletzt bin. „Das reicht Bryan. Lass Kai zufrieden. Hast du verstanden?!“ Bedrohlich schaut der Rothaarige seinen besten Freund an. Missmutig nickt dieser trotz allem. Scheinbar steht Tala in der Rangordnung bei den Lycaner über ihm. „Schön... Du fragst dich sicherlich woher wir über das Schrecken, der das Land heimsucht, bescheid wissen. Wir fanden nicht weit von hier einen zerstörten Bauernhof. Alles war verbrannt und jedes Lebewesen war förmlich zerrissen. Es war ein grauenhaftes Bild. Die Fatureks und deren Anführer haben ganz schön gewütet. Wir, Kai und ich, müssen sie nur knapp verfehlt haben. Zum Glück, oder auch nicht, dass ist nun egal. Zumindest sind wir nun hier. Doch wundert es mich, dass ihr dort drüber bescheid wisst. Ihr kommt aus der entgegengesetzten Richtung und ich hab unterwegs keinen Werwolf gewittert, der Bericht erstattet haben könnte. Also, woher wisst ihr davon?“ Mit der freien Hand reibt sich Bryan über die Schläfe. „Du bist gut informiert, dafür dass sie noch nicht da gewütete hatten wo du warst. Vor allem das mit den Fatureks ist erstaunlich. Selbst wir wissen das erst seit gestern, dabei verfolgen wir diesen Trupp schon seit über einer Woche.“ Überrascht und geschockt zugleich weiteten sich die blauen Augen. „Eine Woche? Soll das heißen, sie haben bereits woanders gewütet und nun jagt ihr sie um zu töten, damit es endlich zu Ende ist?“ Ein leichtes Nicken erhält er daraufhin als Antwort. „Ganz genau. Sie haben eine richtige Blutspur durch das Land gezogen. Wir verfolgen sie, doch bisher konnten wie sie nicht einhohlen... Aber dazu später. Komm ich bringe dich erst mal zu unserem Lager.“ Ich höre abwesend zu. Eine Blutspur... Vielleicht ist es überall so grauenvoll gewesen wie bei diesem Bauernhof... Das möchte ich aber glaube ich lieber doch nicht wissen und erst recht nicht sehen. Dieses eine Mal hat mir auf alle Fälle gereicht. Sicherlich würde es mir nur noch mehr Alpträume bescheren. Als Bryan dann davon spricht zum Lager zu gehen macht er eine für mich undeutbare Geste. Verwirrt runzel ich die Stirn, doch bevor ich mir darüber überhaupt Gedanken machen kann packt mich ein anderen Lycaner hart an dem Arm. Blitzschnell dreht er mir die Arme auf den Rücken. Ich schaffe es nicht einmal zu reagieren. Schon fesselt er meine Handgelenke mit Eisenketten auf den Rücken. Krampfhaft spanne ich die Muskeln an um frei zukommen, doch wollen diese Fesseln einfach nicht nachgeben. Wütend fauche ich auf, was Bryan zum Lachen bringt. Schon mischt sich meine Rettung ein. Tala tritt vor. „Lass ihn die Ketten wieder abnehmen Bryan. Von ihm geht keine Gefahr aus. Er wird mitkommen ohne Probleme zu machen. Ich schwöre.“ Leise schnaubt der Grauhaarige. „Ja, sicher... Auch wenn ich dich sehr schätze Tala. Ich werde diesem Blutsauger die Ketten nicht abnehmen lassen! Aber vielleicht doch... Entweder bleiben diese Ketten, oder ich benutze mein Schwert um den Kopf des Vampirs von dessen Schultern zu trennen... Also?“ Verzweifelt sieht mein Geleibter zu mir. Aber wir haben keine Wahl, dass wissen wir beide. Ich nicke ihm also nur zustimmend zu. Leise seufzt Tala. „Also gut, dann bleibt es erstmal so. Doch keiner tut ihm was an und er bleibt immer an meiner Seite!“ „Gut“, stimmt sein Freund zu und geht vorwärts durch den Wald, der Rothaarige geht neben ihm her. Langsam folge ich beiden. Doch denkt mein Aufpasser wohl ich wäre zu langsam, denn er verpasst mir einen kräftigen Stoss, so dass ich einige Schritte nach vorne taumle. Leise knurrend fang ich mich jedoch schnell wieder. Wenn dieser Typ das noch einmal macht schupse ich ihn mal! Dabei ist es mir egal, dass ich gefesselt bin. Ich lasse mir das alles hier nicht mehr lange fallen... *********** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)