Der ewige Kampf [TaKa] von phinix (Zwischen den Fronten) ================================================================================ Kapitel 23: Der Überfall ------------------------ Kapitel 23: Der Überfall Eng aneinander geschmiegt liegen Tala und ich auf einem der Felle. Mein Kopf befindet sich auf seiner unbehaarten Brust. Deutlich vernehme ich sein monotones Herzklopfen. Es ist ein unglaublich beruhigendes Geräusch. Eine Hand streicht derweil unablässig durch meine graublauen Haare und bringt mich zu einem sanften Lächeln. Dieser Moment ist wunderschön und ich wünsche mir, dass er niemals endet. Ich lege nun mein Kinn auf seine Brust um zu Tala aufzusehen. Sofort versinke ich in den eisblauen Augen, welche mich voller Liebe ansehen. Sie strahlen förmlich von innen hinaus. Noch immer kann ich jedoch nicht wirklich glauben, was eben geschehen ist. Aber das Prickeln in meinem Körper, das Gefühl seiner nackten Haut auf meiner, zeigt mir deutlich dass es kein Traum ist. Ich fühle mich nun das erste Mal seit einer Ewigkeit lebendig. Und das soll was heißen, da ich ein Vampir, ein gewissermaßen untotes Wesen bin. „Das war wirklich schön“, hauche ich, was Tala zum lächeln bringt. „Das will ich doch auch hoffen, immerhin heißt das, dass wir es bald wieder machen können.“ Ich lache auf bei diesem Kommentar. Scheinbar kann er nur noch an das Eine denken. Fast so wie ich. Aber genieße ich auch alles mit ihm. Auch dieses Kuscheln ist schön. Trotzdem nicke ich zustimmend. „Natürlich“, versichere ich ihm und will mich dann jedoch von ihm lösen. Aber eisern hält er mich fest. Scheinbar will er nicht, dass ich gehen. „Wo willst du hin? Es ist doch gerade so schön.“ Täusche ich mich, oder schmollt der Lycaner wirklich gerade? Die leicht verzogene Unterlippe, dieser seltsame Ausdruck in den saphirblauen Augen... tatsächlich... er schmollt. Das ist das erste Mal, dass ich sowas bei ihm erlebe. Süß irgendwie. Ich küsse ihn auf seine weichen Lippen. Entschuldigend meine ich: „Ich weiß doch Wölfchen, aber die Sonne geht unter und dann kommen deine Artgenossen zurück. Ich möchte ungern von ihnen so entdeckt werden. Das Privileg mich entblößt zu sehen gehört nur dir.“ „Das will ich auch hoffen. Aber du hast Recht. Ziehen wir uns an. Falls du dich noch bücken kannst oder nicht sonst irgendwelche Probleme beim Anziehen hast. Wenn doch, sag mir ruhig bescheid und ich helfe dir mit Vergnügen.“ Ich funkel ihn auf Grund dieser Worte an und stütze mich auf seiner Brust in eine sitzenden Position. Was denkt der bloß von sich? Als ob er so gut ist, dass ich mich nicht mehr bewegen könnte. Auch wenn er mehr als geil war... Zurück zu meinem Stolz und nicht daran denken wie gut es war. Grinsend sehe ich den Rothaarigen an. „Ich muss dich enttäuschen. Ich kann mich sehr gut bewegen. Warst wohl doch nicht so gut, wie du gedacht hast.“ Leise knurrt der Rothaarige, doch dann glitzern seine Augen unheilverkündend bevor er grinst. Schon kam er mir mit einem wölfischen Grinsen auf den Lippen entgegen. „Das war ja auch nur zum aufwärmen. In der nächsten Runde wollte ich es dir erst so richtig zeigen.“ Ich erschauere unter diesen Worten. Das hört sich überhaupt nicht gut an. Verdammt, warum habe ich ihn auch praktisch herausgefordert? Ich Idiot. Sicherlich werde ich nie wieder sitzen können. Trotzdem lasse ich mir nichts anmerken. Schaffe es sogar belustigt zu Lachen. „Aber sicher doch Schatz, aber nicht jetzt. Wir müssen uns nämlich endlich anziehen, denn die anderen Lycaner können jede Sekunde kommen“, erinnere ich ihn erneut und stehe endlich auf. Schon suche ich meine Kleidung vom Boden, die im ganze Zelt verstreut ist. Zumindest ist nichts beschädigt worden als Tala förmlich über mich hergefallen ist. Ich ziehe mich schnell an, wobei mir ein Rascheln verrät, dass der blauäugige Werwolf es mir gleich tut. Gerade will ich mich zu ihm umdrehen, als draußen ein tiefes Heulen ertönt, dass mir bis t ief ins Mark geht. Sofort lässt es mich an die Fatureks denken, die beim Bauernhof so gewütet haben. Ihr Heulen klang fast genauso... Aber das ist sicherlich nur Einbildung. Vielleicht sind es nur die Lycaner, die sich verwandelt haben, jedoch... Es macht keinen Sinn. Deren Mission beruht doch darauf nicht entdeckt zu werden, jedoch tun sie genau das Gegenteil mit dem Geheule... Das macht alles keinen Sinn! Fragend blicke ich zu Tala, dessen Stirn nachdenklich gerunzelt ist. Dann weiten sich seine blauen Augen. Ohne ein Wort zu verlieren stürmt er zum Zelteingang und legt jenen frei. Es scheint förmlich als gelangen wir in eine andere Welt. Wie auf Kommando geht der Lärm plötzlich los. Ein lautes Wolfsgeheule erklingt erneut und kurz darauf ertönen immer mehr. Sie scheinen von überall zu kommen. Scheppern und das reißen von Stoff ist ebenfalls zu hören, als etwas in ein Zelt eindringt, welches kurze Zeit später zusammenbricht. Nur schwer kann man eine Gestalt unter dem ganzen Stoff erkennen. Schreie der überrumpelten Lycaner sind zu hören, als diese ihren Tod finden. Noch immer habe ich keinen der Angreifer gesehen, aber scheint es fast sicher für mich, dass sie es doch sind... Fatureks... Ich fauche leise, als mir ihre Schandtaten wieder einfallen. Plötzlich taucht etwas wie aus dem Nichts auf und setzt bereits zum Sprung an. Ich sehe es gerade noch aus dem Augenwinkel und wirbel herum. Ein großer schwarzer Wolf stürzt sich so eben auf Tala. Die Augen glühen drohend in der Dunkelheit und das spärliche Licht lässt die Zähne im weitaufgerissenen Maul aufblitzen. Mein Körper spannt sich bereit um den Feind entgegen zu stürmen, als von der Seite etwas den Faturek angreift. Ein grauer, verwandelter Lycaner stürzt sich wütend knurrend auf ihn. Einen Moment sieht man nur ein Bündel aus grauem und schwarzen Fell. Blindlings schlagen sie mit den Krallen um sich und vergraben ihre Zähne im Körper des Anderen. Als jemand nach meinem Arm greift zucke ich zusammen, doch sehe ich nur in ein paar eisblaue Augen. „Komm! Wir werden woanders gebraucht. Bryan kommt schon alleine zurecht!“, ruft er mir über den Kampflärm hinweg zu. Verstehend nicke ich. Noch einmal sehe ich zum kämpfenden Bryan, der gerade die Oberhand gewinnen zu scheint. Dann wende ich mich endgültig ab und folge meinem rothaarigen Freund durchs Lager. Feuer brennt lichterloh in die Höhe als eines der Zelte direkt in die Flammen eines Lagerfeuers umgerissen wird. Flammenzungen lecken über den Boden auf der Suche nach mehr Nahrung um sich auszubreiten. Selbst durch den ganzen Lärm hindurch höre ich Tala fluchen. Schon tauchen weitere Fatureks auf und stürzen sich auf uns. Da ich keine Waffen habe werde ich wohl so kämpfen müssen. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie langsam roter Pelz Talas Körper bedeckt. Er ist mitten in der Verwandlung zu seiner anderen Seite. Auf der Haut bildet sich dichter, roter Pelz. Seine Fingernägel werden härter, schärfer, während sich seine Hände in Klauen verwandeln. Er legt seinen mächtigen Wolfskopf in den Nacken und stößt ein schauriges Heulen aus, als die Verwandlung abgeschlossen ist. Sofort stürzen sich die ersten Fatureks auf ihn. Ich renne los um ihm zu helfen, während ich sehe, dass sich scharfe Zähne in den Arm des Blauäugigen bohren. Schmerzhaft jault er auf und schlägt mit seiner Kralle auf den Wolfsgeist ein. Blutige Spuren hinterlassen sie auf der Schnauze des Tieres, welches sich schnell zurückzieht. Drohend knurrt der Faturek und verengt wütend seine braunen Augen. Fasst bin ich endlich bei Tala, als plötzlich ein Körper gegen mich drückt. Schon wurde ich zu Boden gedrückt. Heißer, fauliger Atem schlägt mir entgegen. Ich fauche wütend, als ich direkt ins Gesicht eines der Fatureks sehe. Seltsamerweise hat er mich bisher nicht verletzt und auch jetzt macht er keine Anstalten dies zu tun. Was geht hier nur vor sich? Da ich das jedoch nicht wissen will schlingt sich meine Hand um die Kehle des Wolfes. Fest drücke ich zu, so dass meine Nägel den dichten braunen Pelz durchdringen ebenso das Fleisch. Tief bohren sie sich in die Haut, so dass es bereits anfängt zu bluten. Ein schmerzhafter Laut schlägt mir entgegen während der Faturek versucht zurückzuweichen. Doch lasse ich nicht los. Ich schaffe es sogar die Luftröhre zu durchtrennen, so tief befinden sich meine Finger bereits. Der Wolf gurgelt, schnappt nach Luft, bevor er erstickt und tot umfällt. Doch fällt er direkt auf mich drauf. Ich ächze unter diesem Gewicht auf. Meine Finger gleiten aus der Wunde und umfassen das Fell, bevor ich das tote Wesen zur Seite schiebe. Meine Muskeln fühlen sich bereits leicht taub an und prickeln, während ich aufstehe. Als ich es geschafft habe aufzustehen sehe ich mich nach Tala um. Schließlich entdecke ich ihn noch immer mit zahlreichen Gegnern kämpfend. Sein rotes Fell ist verklebt und eine dunkle Färbung zeugt vom Blut, aber ob seines oder das seiner Feinde vermag ich nicht zu sagen. Ich wende mich ab, da ich sicher bin, dass er auch alleine zurecht kommt. Schon beginne ich nach weiteren Feinden zu suchen, als mich erneut etwas von hinten rammt. Ich keuche, als ich etwas fest in mein Rücken bohrt, woraufhin ich durch die entstehende Wucht nach vorne taumle. Mein Körper gehorcht mir in diesem Moment nicht mehr. Ich schaffe es nicht mehr mein Gleichgewicht zu wahren und falle Richtung Boden. Vor meinen roten Augen spielt sich alles ganz langsam ab, fast wie in Zeitlupe. Ich sehe deutlich die harte Eisenstangen, die wohl vorher zu einem der Zeltstangen gehörte, auf dem Boden liegen und mich ihr stetig mit dem Gesicht nähere. Instinktiv schließe ich meine Augen, während meine Arme nach vorne schießen im einem Versuch den stürz abzufangen... Doch scheitert es gänzlich. Ich spüre einen harten Aufprall, den Schmerz in meinem Kopf, als er mit der Einsentange kollidiert, bevor alles bereits schwarz wird. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Kampf zwischen den Lycanern und den gegnerischen Fatureks ist hart und keine der beiden Seiten schenkt sich etwas. Es kommt so bei beiden Arten zu unabwendbaren Verlusten, bis sich die geisterhaften Wölfe plötzlich abwendend den Rückzug antreten, ohne scheinbar jeglichen Grund. Der rothaarige Lycaner steht wieder in menschlicher Gestalt mitten auf dem Schlachtfeld. Seine blauen Augen schweifen über die zerstörte Landschaft. Zahlreiche Tote liegen auf den blutgetränkten Boden. Der beißende Geruch von Rauch dringt in Talas Nase, woraufhin er diese rümpft. Noch immer lodern Feuer auf der Ebene. Liese seufzt der Blauäugige und wendet sich schließlich ab. All seine Sinne richtet er darauf eine bestimmte Person zu finden, welcher sein Herz gehört. Mit dem Namen auf den Lippen geht er weiter und ignoriert den Schmerz in seinem Arm. Es zählt nur eines für ihn. Nur Kai! Doch bisher fehlt von diesem jede Spur. Verzweiflung steigt in Tala auf, aber auch Angst, dass sein Geliebter tot ist. Sollte dies der Fall sein, dann ist es sinnlos nach einer Leiche zu suche, da es bei Vampiren wie ihm nur Staub nach dem Tod übrigbleibt. „KAI!“, ruft der Rothaarige noch immer, da er nicht aufgeben will. Die Möglichkeit, dass Kai vernichtet sein kann, will er nicht akzeptieren. Stur sucht er weiter nach dem Vampir, während er die restlichen Lycaner ignoriert. Er hilft nicht einem von ihnen, da sich seine Welt nur um den Rotäugigen dreht. Plötzlich legt sich eine Hand auf seine Schulter. Hoffnung, dass dies der Gesuchte sein kann breitet sich in Tala aus. Doch als er in ein paar graue Augen sieht wird erneut seine Hoffnung zerstört. Leise seufzt er. Auch wenn er froh ist Bryan lebend anzutreffen wird seine Laune weiter gesenkt. „Bryan“, meint Tala nur. Der Angesprochene nickt. „Ja. Wie es aussieht hast du auch überlebt. Darüber bin ich sehr froh.“ „Ja“, versichert der Rothaarige einsilbig, doch überrascht es ihn das Bryan nicht so direkt ist. Sonst hätte er sowas gesagt wie, dass es ihm gut geht, aber nicht überlebt. Diese Wortwahl passte einfach nicht zu ihm. Etwas ist seltsam... Die blauen Augen weiten sich vor Schock, als ihm eine grauenhafte Idee kommt. Sofort sieht er Bryan mit festen Blick an. „Du weiß was mit Kai los ist. WO ist er?!“, knurrt er aufgebracht. Beschwichtigend hebt der Angesprochene die Hände. „Beruhige dich bitte Tala. Das was ich zu sagen habe ist nicht gerade leicht...“ „Rede!“ „Na ja, du hattest Recht. Es geht um Kai. Es tut mir leid es dir sagen zu müssen, aber...“ ************************************************************************ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)