BlueCuracao von abgemeldet (Nacht der Ahnen) ================================================================================ Prolog: `just a wish~ --------------------- Pan sah sich auf dem alten, verstaubten Dachboden um. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen, doch heute hatte er sich entschieden, wie früher mal wieder die Schätze der Vergangenheit auszugraben, welche sich hier versteckt hielten. Das Haus war schon alt, sehr alt, das genaue Datum wusste niemand mehr aus seiner Familie. Immer wieder war es renoviert worden, noch immer wirkte es wie neu, selbst der Krieg hatte es nicht zu zerstören vermocht. Seine Eltern hatten ihn allein zu Hause gelassen, würden erst in ein paar Tagen zurückkommen. Der große, silberne Vollmond schien durch das Dachbodenfenster, ließ die Spinnweben in seinem kalten Licht glitzern. Allein den Gedanken, das Licht anzumachen, und damit diesen Anblick zu zerstören, empfand Pan als einen Frevel. Pan... warum hatten eigentlich alle in seiner Familie so merkwürdige Namen? Es war schon beinahe eine Tradition. Er schüttelte den Kopf. Plötzlich fiel sein Blick in die hintere Ecke des Raumes, auf eine sehr alt aussehende Truhe, welche er noch nie zuvor bemerkt hatte. Neugierig trat er näher, kniete sich davor. Eine dicke Staubschicht lag darauf. Vielleicht ist es ja eine Schatztruhe... Vorsichtig öffnete er den Deckel. Kein Schatz. Nur alte Kleider, welche vor 200 Jahren sicher die neueste Mode gewesen sein mussten. Morgen war Halloween, vielleicht sollte er sich ja verkleiden und den klingelnden Monstern einen Schrecken einjagen. Ein paar Briefe... ein Kompass... eine silberne Kette, mit einem filigranen, verschlungenen Anhänger, mit einem Rubin und einem Diamanten versehen. Sie sah sehr wertvoll aus. Mit leuchtenden Augen nahm Pan sie aus der Truhe, betrachtete sie. "Wow..." Er hängte sie vorsichtig um seinen Hals, nahm den Anhänger in beide Hände. Ob sie von einem edlen Prinzen an seine Liebste verschenkt worden war? Sie sah aus, als wäre sie so teuer, das nur Könige sich so etwas hätten leisten können. 'Ich wünschte... ich wäre auch einmal... für jemanden so wertvoll, das man mir ein solches Geschenkt macht...', dachte er. Auf einmal klingelte das Telefon, schrillte laut durch das ganze Haus und zerstörte Moment. Können die sich nicht ein modernes Telefon zu legen? Das nicht so penetrant ist? Entnervt lief er die Treppe hinab in die untere Etage des großen Hauses, nahm den Hörer ab. Der übliche Kontrollanruf seiner Eltern, ja, mir geht es gut, ja alles bestens, blablabla, die üblichen Antworten. Seufzend wünschte er eine gute Nacht und legte auf. Er warf einen kurzen Blick nach oben. Nein, die Lust war ihm vergangen, weiter in den alten Sachen zu stöbern... Pan ging ins Bad, machte sich fertig, kontrollierte nocheinmal die Türen ob sie auch wirklich verschlossen waren, und ließ sich dann in sein Bett fallen. Längst hatte er vergessen, das die Kette noch immer um seinen Hals hing, er spürte sie kaum noch, als würde er sie schon ewig tragen. Müde schloß er die Augen und schlief bald darauf ein. ~ Pan schlief tief und fest, einen traumlosen Schlaf. Er merkte nicht, wie die Kette in einem eigenartigen, weißblauen Licht zu schimmern begann, während in der gleichen Zeit weiter oben auf dem Dachboden, der Staub von einem Windstoß aufgewirbelt wurde, welcher sich zu drehen begann wie ein Tornado. Plötzlich wurde der ganze Dachboden für Sekundenbruchteile in ein gleißendes Licht getaucht, als hätte ein Blitz eingeschlagen; aber ohne Donner. Langsam schwebte der Staub wieder zu Boden, kein Lüftchen wehte mehr. Die Stille kehrte zurück, als wäre das Haus nur kurz aus einem tiefen Schlaf erwacht, bevor es friedlich weiter schlummerte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)