Glasperlen von abgemeldet (Sess/Kagome) ================================================================================ Kapitel 4: Spur ins Gestern --------------------------- Kapitel IV: Spur ins Gestern Ja, wir nähren uns dem Ende mit irgendwie schnellen Schritten! Wir erinnern uns: Nachdem Hasumi Bekanntschaft mit Kouga und seinem Rudel gemacht hat, ist sie auf dem Weg durch die Berge auch Menschen begegnet. Leider war dieses Treffen weniger erfreulich. Sesshoumaru derweil kommt seiner Tochter immer näher, besonders nach dem er nun weiß, wo sie hin will. ~oO@Oo~ Der Vollmond beleuchtete den Weg, der vor ihr lag, dennoch stand Hasumi schon seit einigen Minuten einfach bewegungslos in der Gegend herum. Vor ihr lag ein Dorf, in dem langsam Ruhe einzukehren schien, dennoch brannten am Dorfeingang einige Fackeln. Es wirkte anheimelnder als das Dorf, über das sie vor wenigen Stunden geflogen war, denn dort schien alles zerstört gewesen zu sein. Offensichtlich das verlassene Dorf der Dämonenjäger. Hasumi betrachtete ihre Hände, dann ihre Haare und fuhr sie schließlich mit der Zunge über ihre Eckzähne. Alles war rein menschlich und wahrscheinlich waren auch ihre Augen nun braun. Sie mochte es nicht, wenn sie in dieser menschlichen Gestalt gefangen war. Da fühlte sie sich erst recht schutzlos und war deshalb auch immer in der Nähe ihres Vaters. Doch da sie diese Möglichkeit im Moment nicht hatte, setzte sie ihren Weg fort. Hier rum zustehen brachte ihr auch absolut nichts. Dann jedoch fiel ihr etwas ein und sie sah zu Ahun, der ihr beide Köpfe zuwandte. Sie erinnerte sich noch gut daran, dass Menschen empfindlich auf Dämonen reagierten. Sie selbst war jetzt zwar ein Mensch, doch Ahun war und blieb ein Drache mit zwei Köpfen, der bedrohlich aussah, obwohl er es eigentlich vorzog seinen Frieden zu haben. Hasumi überlegte noch immer, ob sie ihren einzigen Schutz aufgeben sollte, als sie plötzlich jemanden rufen hörte und den Kopf wandte. Vor ihr stand eine noch relativ junge Menschenfrau die scheinbar etwas außer Atem war, da sie wohl gerannt war. „Kagome-chan.“, murmelte sie dann. Hasumi wollte schon etwas erwidern, als sie sich in eine feste Umarmung gezogen fühlte, der sie nicht zu entkommen vermochte. „Sango, ich du glaube du solltest die Kleine loslassen. Wahrscheinlich weiß sie noch nicht einmal etwas mit Kagome-sama, mit der du sie zu offensichtlich verwechselt, anzufangen.“, hörte Hasumi da einen Mann sagen, der die Kleidung eines buddhistischen Mönches trug und nun lächelnd zu dem Kind hinuntersah. Hasumi spürte, dass die Frau sie freigab und sich einige Tränen aus den Augenwinkeln wischte. „Verzeih, Mädchen. Du siehst nur einer sehr guten Freundin von mir ähnlich.“, sagte sie. Hasumi schluckte leicht, bevor sie doch endlich den Mund aufbekam. „Seid ihr Sango und Miroku?“, fragte sie und nun war sie es, die einen verblüfften Blick bekam. „Woher kennst du uns?“, fragte der Mönch und sah sie nun doch prüfend an. Die Ähnlichkeit mit Kagome war auch für ihn verblüffend. Hasumi derweil suchte nach den richtigen Worten. „Ich habe mich zu euch durch gefragt. Ich dachte, dass ihr mir etwas über meine Mutter erzählen könnt.“, sagte sie schließlich. „Bist du Sesshoumarus und Kagomes Tochter?“, fragte Sango erstaunt und packte das Mädchen nun an den Schultern. Diese nickte etwas verschreckt, denn grobe Behandlung war sie nur in den seltensten Fällen gewöhnt. „Am Besten gehen wir erst mal ins Dorf.“, schlug Miroku vor, da er das untrügliche Gefühl hatte, dass es viel zu erzählen gab. XXIV Hasumi hatte sich an Ahun gelehnt, der fast den gesamten Platz in der kleinen Hütte ausfühlte, aber Sango und Miroku hatten nichts dagegen gehabt, das sie den Drachen mit in Trockene nahm. Der Himmel, der bis zu ihrer Ankunft noch sternenklar gewesen war, hatte sich sehr schnell zugezogen und jetzt ging ein heftiger Regenschauer auf die Erde nieder. Das Mädchen nahm dankbar die Teetasse entgegen, die man ihr reichte und sah dann zu der kleinen Dämonenkatze die sie neugierig ansah. Und sie war nicht die Einzige. Auch ein junger Fuchsdämon war hier und musterte sie interessiert. Er sah rein äußerlich so aus, als könnte er auch zwölf Jahre alt sein, doch Hasumi wusste, dass richtige Dämonen sehr viel langsamer alterten. Hanyous, wie sie, wuchsen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt genauso schnell wie Menschenkinder, erst dann verlangsamte sich ihr Alterungsprozess. „Seid ihr lange mit meiner Mutter durch die Gegend gezogen?“, fragte Hasumi schließlich und Sango seufzte leise. Wo sollte sie anfangen zu erzählen? „Sie hat uns fast zwei Jahre begleitet.“, sagte sie dann. XXV Sesshoumaru sah ärgerlich zum Himmel hinauf, von dem immer noch Eimerweise Wasser auf die Erde geschüttet wurde. Nahm dieses Unwetter denn gar kein Ende? Er hatte sich unterstellen müssen, da er absolut keine Lust verspürte komplett durchweicht zu werden, zumal er wusste, dass Hasumi sich in dieser Nacht wohl auch einen sicheren Ort suchen musste. Vielleicht war sie auch schon bei Kagomes Freunden angekommen, wer wusste das schon. Wenn ja, würde sie zumindest einige für sie vollkommen neue Dinge erfahren, besonders was Inu Yasha und Kagome betraf. Sein Blick glitt wieder zu den Wolken. Wollten ihn die Götter ärgern oder warum hörte es einfach nicht auf zu schütten? XXVI Das Feuer in der Hütte war fast erloschen und Hasumi kuschelte sich bereits an Ahun. Lange hatte sie den Erzählungen der Erwachsenen gelauscht und war nun wirklich erstaunt, aber auch verwirrt. Ihre Mutter war ganz offensichtlich eine starke Frau gewesen, nicht nur, was ihre magischen Fähigkeiten betraf. Aber am meisten hatte sie erstaunt, dass ihre Mutter und ihr Onkel eigentlich in einander verliebt gewesen waren. Wären sie vielleicht sogar zusammen gekommen, wenn diese Kikyou nicht gewesen wäre? Hasumi krauste etwas die Stirn, bevor sie für sich entschied, dass sie es doch besser fand, wie es gekommen war. Nicht, dass ihre Mutter gestorben war natürlich, denn diese hätte sie gern bei sich gehabt. Doch wenn diese Kikyou nicht gewesen wäre, dann wären ihre Eltern sich nie so nahe gekommen und sie wäre auch gar nicht geboren worden. Hasumi drehte sich mit einem Seufzen auf die Seite. Sie konnte einfach nicht einschlafen. So vieles schwirrte in ihrem Kopf herum. Dieser Naraku und seine Abkömmlinge zum Beispiel. Miroku hatte erzähl, dass Sesshoumaru Naraku zur Strecke gebracht hatte. Hasumi kannte den Namen dieses langjährigen Feindes. Sie wusste, dass er es gewesen war, der ihre Mutter getötet hatte, Rin hatte ihr einmal davon erzählt und auch Jaken hatte diese Geschichte ausgeschmückt, ihre Mutter gerühmt. Kagome war damals gestorben um sie, Hasumi, zu beschützen. Das Mädchen lächelte traurig. Ihre Mutter hatte sie zweifellos geliebt, soviel stand schon mal fest, ebenso wie Kagome auch ihren Gefährten geliebt hatte. Unwillkürlich erinnerte sie sich an etwas, was Sango ihr erst vor wenigen Stunden erzählt hatte. Wie ihre Mutter vor mehr als dreizehn Jahren mit ihrem Vater gegangen war. (Rückblende) „Wo willst du hin, Kagome-chan?“ Sango war stehen geblieben und starrte die junge Miko an, die sich langsam zu ihr umdrehte. „Es tut mir wirklich leid. Aber ich kann nicht hier bleiben.“, erwiderte Kagome. „Ist es wegen Inu Yasha und Kikyou?“ Sango wusste, dass es ihre Freundin schmerzte die beiden nun zusammen zu sehen. Doch zu ihrer Überraschung schüttelte die andere Frau nur den Kopf. „Das habe ich seit einiger Zeit überwunden. Und ich kam ja auch nur, um mich von euch zu verabschieden.“ „Aber was wird aus der Jagd nach Naraku? Der Juwel der vier Seelen?“ „Sango-chan, auch wenn dies jetzt egoistisch klingen mag, ich habe eigentlich nichts mit Naraku zu tun und den Juwel kann auch Kikyou zusammen mit Inu Yasha wieder vervollständigen. Du musst verstehen, dass ich mich auch um mein eigenes Leben kümmern muss.“, erwiderte Kagome. „Aber du warst fast zwei Monate in deiner Zeit. Ich dachte du hättest alles geregelt. Das hast du doch erst gestern gesagt, als Miroku-sama dich fragte, ob du nun in dieser Zeit bleibst.“, meinte Sango. Sie war sichtlich niedergeschlagen darüber, dass die Freundin so einfach gehen wollte. Bestand denn überhaupt die Möglichkeit, dass sie sie je wieder sahen? Kagome seufzte leise. „Es stimmt, dass ich in dieser Zeit bleiben werde. Aber nicht bei euch. Ich werde bereits von jemand anderem erwartet.“ „Von wem?“, hakte Sango sofort nach. „Meinem Gefährten. Bei ihm war ich auch die letzten zwei Monate, wenn man mal von letzter Woche absieht. Da war ich tatsächlich in meiner Zeit.“, erklärte die Jüngere. Sango hatte kurz die Luft angehalten. Nur Dämonen sprachen von ihrem Gefährten oder ihrer Gefährtin. Sollte das etwa heißen…? Ihr Blick wurde auf eine Bewegung im Hintergrund gelenkt und sie starrte nun an der Freundin vorbei. Ihre Augen wurden groß und nun blieb ihr tatsächlich die Luft weg. Kalte goldene Iriden blickten sie ruhig an, doch Sango wusste nur zu gut, dass der Dämon der nun langsam auf Kagome zukam, alles andere als friedlich war. Warum drehte ihre Freundin sich nicht wenigstens um? Sesshoumaru stand schon fast hinter ihr und wer wusste schon, was er heute wieder im Schilde führte. Die Dämonenjägerin überlegte, wo sie ihren Bumerang und ihr Schwert gelassen hatte. Natürlich beim Lager, wo sonst. Zumal sie ja bezweifelte, dass ihre Waffen etwas gegen einen Youkai wie Sesshoumaru ausrichten konnten. Wahrscheinlicher war, dass er sie innerhalb eines Augenblicks tötete. Dann sah sie jedoch, wie Kagome langsam den Kopf wandte und zu dem Hundefürsten aufsah, als dieser nun direkt hinter ihr stand. Und zu Sangos Überraschung lächelte die Miko sogar. Aber wieso…? Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. „ER?“, fragte sie fassungslos, als sie begriff, dass Kagome von Sesshoumaru geredet hatte, als sie sagte, ihre Gefährte wartete auf sie. „Ich verlange nicht, dass du meine Entscheidung akzeptierst oder verstehst. Aber ich möchte auch nicht, dass du sie verurteilst.“, meinte Kagome. Sango suchte nach den richtigen Worten doch ihre Zunge fühlte sich eher wie taub an. So nickte sie nur. „Bitte sag den anderen schöne Grüße von mir und erklär es ihnen. Ich habe keine Lust mich mit Inu Yashas Anschuldigen anzufreunden, die er sicher parat hat. Er vergisst zu weilen, dass er es war, der mir regelmäßig das Herz gebrochen hat.“, sagte Kagome. Sango hatte derweil ihre Fassung wieder gefunden und sah nun zu Sesshoumaru, der nach wie vor nichts gesagt hatte. „Wenn du ihr etwas antust, wirst du es bereuen.“, fauchte die Dämonenjägerin. Der Youkai hob eine Augenbraue. „Wären wir allein, Menschenweib, würde ich dir für diese Drohung die Zunge herausreißen.“, erwiderte er ruhig. Sango lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als sie in seiner Miene ablesen konnte, dass er das vollkommen ernst meinte. Und dem sollte sie Kagome überlassen? Doch diese hatte jetzt etwas strafend zu Sesshoumaru aufgesehen, bevor sie wieder zu Sango blickte. „Leb wohl, Sango-chan. Wir treffen uns sicher noch einmal wieder.“, sagte sie mit einem Lächeln, als sie sich umwandte und zusammen mit Sesshoumaru verschwand. Sango musste sich zwingen tief durch zuatmen. Dann jedoch drehte auch sie sich langsam um. Egal was sie gesagt hätte, sie hätte nichts an Kagomes Entscheidung geändert, dass wusste sie nur zu genau. Und allein, dass der Youkai sie für ihre Drohung nicht in Streifen geschnitten hatte, zeigte ihr doch, dass er willens war zumindest Kagome zuliebe friedlich zu bleiben. Sango seufzte erneut laut. Das würde lustig werden, wenn sie das den anderen erklärte. (Gegenwart) Hasumi erhob sich lautlos sah sich in der Hütte um, bevor sie aus einem kleinen Fenster sah. Ein schmaler Lichtstreifen am Horizont zeigte, dass die Dämmerung gerade erst einsetzte, doch sie wusste, dass sie hier keinen Schlaf finden würde. Außerdem hatte es auch fast aufgehört zu regnen und wenn bald die Sonne aufging, würde sie auch ihre menschliche Gestalt ablegen. Leise nahm sie ihr Schwert und trat dann neben Sango, die verschlafen zu ihr hochblickte und sich schließlich aufsetzte. „Wo willst du hin?“, fragte sie. „Ich danke für die Gastfreundschaft, aber ich muss weiter. Ich möchte das Grab meiner Mutter finden, bevor mein Vater mich findet und er ist bestimmt bald hier.“, sagte das Mädchen leise. Sango überlegte kurz und nickte dann. „Ich weiß leider auch nicht, wo Kagomes Grab ist, aber dein Onkel müsste es wissen. Da ich aber auch nicht weiß wo er ist, gehst du am Besten zu Kaede. Sie ist die Schwester von Kikyou und diese ist immer in der Nähe von Inu Yasha. Wenn jemand weiß, wo die beiden sind, dann ist es Kaede. Es ist auch nicht weit von hier.“, erklärte Sango. Hasumi nickte bevor sie sich leicht verneigte und zum Gehen wandte. Sango sah der verschwindenden Hanyou nach und ging schließlich zum Fenster, wo sie gerade noch einen Blick auf Ahun erhaschen konnte, der mit dem Mädchen auf dem Rücken Richtung Himmel stieg. Ganz wohl war ihr dabei nicht das Kind einfach ziehen zu lassen, aber der Drache würde seine kleine Herrin schon verteidigen. Mit einem leisen Seufzen wandte sie sich der Glut des Feuers zu und griff schließlich nach etwas Holz. Schlafen würde sie nun eh nicht mehr, denn sie hatte die leise Vermutung, dass sich bald weiterer Besuch einstellen würde. XXVII Die aufgehende Sonne schickte die ersten wärmenden Strahlen über die Wiesen und das Licht brach sich in den Wassertropfen und Pfützen, die nun überall ihre Anwesenheit durch ein fast geheimnisvolles Funkeln kundtaten. Sesshoumaru sah Richtung Osten, während er seine Umgebung genau überprüfte. Doch da waren nur einige schwache Oni, die sich ihm aber nicht zu nähern wagten, da sie in ihm einen gefährlichen Gegner vermuteten. Sein Youki hielt er schließlich unterdrückt, da er bereits die unsichtbare Grenze der westlichen Länder weit hinter sich gelassen hatte. Hier herrschte ein anderer Dämonenfürst und Sesshoumaru hatte keine Lust sich mit diesem anzulegen. Durch ein fremdes Land mit gänzlich gezeigter Energie zu marschieren kam einer Kriegserklärung gleich. Am besten er fand Hasumi allmählich und er wurde dieses Verstecksspiels auch langsam müde. Allerdings hatte der Hundedämon mittlerweile sehr gut mitbekommen, welche Richtung seine Tochter einschlug. Sesshoumaru schüttelte leicht den Kopf. Suchte sein Welpe wirklich nach dem Grab Kagomes? Da konnte sie sich anstrengen wie sie wollte, sie würde es nicht ohne seine Hilfe finden. Andererseits hätte er sie vielleicht auch viel früher dorthin bringen sollen. Zumindest wusste er jetzt, dass es ein Fehler gewesen war, ihr die Vergangenheit vorzuenthalten. Doch viele Erinnerungen waren für ihn selbst schmerzlich genug, auch ohne das er sie irgendjemanden erzählen musste. Seine Gedanken schweiften zu einem Tag vor elfeinhalb Jahren. Kagomes Todestag. (Rückblende) Dichte Schneeflocken fielen zur Erde während sich Stille über den Wald gesenkt hatte, dessen Bäume fast gänzlich unter der weißen Pracht zu verschwinden schienen. Nur ein klägliches Wimmern halte durch das fast schon unnatürliche Schweigen. Es war der Schrei eines Babys, das nicht unweit von einem alten Brunnen lag und in dicke Tücher gewickelt war. Kaum sechs Monate zählte das kleine Mädchen, dessen Haare genauso weiß waren wie der Schnee um sie herum. Ein Knirschen in ihrer Nähe ließ die Kleine verstummen, denn ihr feines Näschen hatte durchaus gewittert, dass dort jemand bekanntes kam, ein Familienmitglied. Ihr Vater. Sesshoumaru sah zu seiner Tochter, die immer noch leise wimmerte, doch das Geschrei erreichte ihn kaum. Sein Blick wurde von der Person angezogen, die das Baby schützend immer noch im Arm hielt und er spürte, dass sich etwas wie eine eisige Hand um sein Herz legte. Der Youkai schloss kurz die Augen, in der Hoffnung, dass dies nur ein sehr böser Traum war und er jeden Moment aufwachen würde. Das SIE neben ihm sein würde, ihn anlächelte, so wie sie es immer tat. Doch als er die Augen wieder öffnete hatte sich nichts verändert. Sesshoumaru wusste, dass er sich noch nie in seinem Leben so hilflos gefühlt hatte, als er neben die im Schnee liegende Frau trat und sie langsam umdrehte. Kagomes Augen waren geschlossen, es wirkte als würde sie nur schlafen. Doch sie schlief nicht. Der rot verfärbte Schnee bewies es, ebenso wie das faustgroße Loch in ihrer Brust. Und überall lag ein Gestank in der Luft, den der Hundedämon nur zu gut kannte. Naraku hatte schlussendlich also doch sein Ziel erreicht und Kagome getötet. Der Youkai schloss den leblosen Körper in seine Arme. Er konnte sie noch nicht einmal zurückholen. Naraku, dieser verfluchte Bastard, hatte anscheinend an Tenseiga gedacht. Er hatte Kagome das Herz herausgerissen. Ohne ein schlagendes Herz brachte es auch nichts diesen Körper wiederzubeleben. Sie würde sofort wieder sterben. Warum straften ihn die Götter so? Und warum musste es ausgerechnet seine Gefährtin treffen, die doch in ihrem Leben bei weitem genug gelitten hatte. Weshalb ereilte sie ein so grausames Schicksal? Der Youkai schloss erneut die Augen, als wollte er die Welt um sich herum ausblenden. Kagome, jene Frau, die er wirklich über alles geliebt hatte… Er wäre für sie gestorben, er hätte ihr die Welt zu Füßen gelegt. Doch im dem Moment, als sie ihn wirklich gebraucht hatte, war er nicht da gewesen. Er hatte sie im Stich gelassen, war zu spät gekommen. Kagomes fast warmer Körper bewies, dass es sich nur um einen Augenblick gehandelt haben konnte. Wäre er nur schneller gewesen, er hätte sie retten können oder zumindest verhindert, dass ihre Leiche so geschändet wurde. Ein lautes Wimmern schleuderte ihn unwillkürlich in die Wirklichkeit zurück. Sein Blick glitt abermals zu seiner Tochter und endlich klärten sich auch seine Gedanken wieder etwas. Er konnte nicht hier in der Kälte sitzen und trauern, er musste sich um sein Junges kümmern. Jetzt, da Kagome tot war brauchte die Kleine ihn mehr denn je. Vorsichtig hob er das Baby aus dem kalten Schnee und wickelte sie in sein warmes Schulterfell. Große goldene Augen sahen zu ihm auf, als ahnte das Mädchen, dass es seine Mutter nie wieder sehen würde und ihr Vater nun beide Elternteile für sie verkörpern musste. Sesshoumaru sah zu Kagome hinunter, die er wieder vorsichtig in den Schnee gebettet hatte. Dann legte er einen Bannkreis um sie, bevor er sich erhob. Vor einem Jahr hatte er Kagome versprochen, dass er ihr gemeinsames Kind beschützen würde und er wusste, dass Hasumi nun wirklich Vorrang hatte. Kagome würde er erst später beerdigen können. Aber durch den Bannkreis würde nichts mehr mit ihrem toten Körper passieren können, bis er zurückkehrte. (Gegenwart) Sesshoumaru beschleunigte seine Schritte nun wieder. Dieses Dorf, wo Kagomes Freunde wohnten, war nicht mehr fern. Er hatte seine Gefährtin schon nicht beschützen können, doch er würde alles dafür tun, dass er seine Tochter vor Unheil bewahrte. XXIX Hasumi streckte sich, als sie spürte, wie Krallen und Fangzähne zurückkehrten. Auch ihre Haare wurden zunehmend heller und sie fühlte sich augenblicklich wohler. Gestern Nacht hatte sie ein gewisses Gefühl der Hilfs- und Schutzlosigkeit einfach nicht verdrängen können. Ihr Blick glitt zur aufgehenden Sonne, der sie direkt entgegen flog. Hoffentlich war es nicht mehr weit bis zum Dorf dieser Kaede, denn sie hatte das Gefühl, dass ihr Vater näher war, als sie es momentan fühlen konnte. Wahrscheinlich hielt er sein Youki sowieso unterdrückt, etwas, was sie als Hanyou, weitaus schlechter hinbekam als ein richtiger Dämon. Hasumi seufzte leise. Gestern Abend hatte sie wirklich eine Menge über ihre Mutter erfahren und auch einige Dinge über ihren Vater, die sie etwas irritiert hatten. Miroku hatte ihr erzählt, dass Sesshoumaru Kagome wohl bei ihren ersten Begegnungen hatte umbringen wollen und allein Inu Yashas Anwesenheit den Hundedämon davon abgehalten hatte. Auch hatte sie erfahren, dass ihr Vater seinen linken Arm in einem Kampf mit ihrem Onkel verloren hatte und sich diesen erst später zurückgeholt haben musste. Hasumi schüttelte leicht den Kopf. Sie konnte sich ihren Vater nicht einarmig vorstellen und irgendwie wollte sie das ja auch gar nicht. Nein, es war schon so gut, wie es jetzt war. Das Mädchen sah auf die vorbei fliegende Landschaft unter sich. Hoffentlich brauchte sie nicht so lange bis sie das Grab ihrer Mutter fand. Vorausgesetzt, dass sie es fand. Schließlich hatten nicht einmal die besten Freunde Kagomes gewusst, wo die letzte Ruhestätte der verstorbenen Fürstin war. XXX „Das ist es wohl.“, murmelte die Zwölfjährige und sah zu dem kleinen Dorf hinunter, das sich nun vor ihr erstreckte. Doch irgendwie hatte sie Zweifel, dass sie einfach so dort hinunter spazieren sollte. Immerhin lebten dort Menschen und sie hatte keine Ahnung wie diese zu Youkai und Hanyous standen. Im Dorf von Sango war nur Ahun merkwürdig beäugt worden, sie selbst hatte ja wie ein Mensch ausgesehen. Hasumi seufzte und setzte sich ins Gras, während sie die Stirn in Falten legte. Sie wusste, dass sie eigentlich wenig Zeit hatte, ihr Vater jeden Moment vielleicht hinter ihr stand und sie am Nacken packte um sie zu strafen, aber gleichzeitig hatte sie auch Angst, dass die Menschen hier sie wieder mit Steinen bewarfen. Warum war die Welt nur so furchtbar kompliziert? Und wenn Menschen und Dämonen sich doch so sehr verabscheuten und mieden, warum gab es dann überhaupt Hanyous? Wahrscheinlich hatten sich ihre Eltern zu sehr geliebt, als das sie sich darum gekümmert hätten was andere sagten. Nun, bei ihrem Vater konnte sie sich das ganz gut vorstellen, er ließ sich schließlich auch sonst von niemandem Vorschriften machen. Ein leises Knacken hinter ihrem Rücken ließ sie aufsehen und sie blinzelte etwas überrascht. „Wer bist du denn?“, wurde sie da auch schon gefragt. ~oO@Oo~ Chanti: Und jetzt dürfen wir alle mal raten, wer da plötzlich bei Hasu aufgetaucht ist! Gloomy: OH, wie schwer! *sarkastisch ist* Chanti: *ihr Grimasse schneide* Morwie: *kopfschüttel* Gloomy: Nun, auf alle Fälle kann man sagen, dass Sess seiner Tochter nun wirklich dicht auf den Fersen ist! Morwie: Es trennt sie nicht mehr viel! Chanti: Logischerweise, es bleiben ja auch nur noch zwei Kapitel übrig, also muss er ihr ja näher kommen! Gloomy: Zumal er ja auch viel schneller als Hasu ist! Morwie: Ja, ist er nicht großartig? *schwärm* Gloomy/Chanti: (…) Chanti: Schon recht, Morwie! Gloomy: Also, was passiert denn im nächsten Kapitel? Morwie: Du meinst im Vorletzten! Gloomy: Ja, dass auch! Chanti: Nun als erstes klären wir mal, wer da hinter Hasu steht! Morwie: Und außerdem trifft der von Sango erwartete Besuch ein! Gloomy: Und Hasu trifft ihren Onkel! Morwie: Wenn er schon in den ersten beiden Storys keinen Auftritt hatte, bekommt er wenigstens jetzt einen! Chanti: Aber nur ausnahmsweise! Gloomy: Na sicher! Chanti: Doch! Morwie: Du musstest ihn rein nehmen, sonst hätte deine Planung nicht mehr hingehauen! Chanti: *schmoll* Gar nicht war! Gloomy: Und das nächste Kapitel heißt: Morwie: Der erste Schnee! Gloomy: *auf Planung starr* (…) *blätter* Morwie: Was suchst du? Gloomy: Wo kommt im nächsten Kapitel Schnee vor? Chanti: Das meinte ich rein symbolisch! Morwie: Symbolisch für was? Chanti: *überlegt* Gloomy: Na? Chanti: *überlegt immer noch* Morwie: Du hast es nur genommen, weil dir der Titel so gut gefiel! Chanti: *grummel* Gloomy: Das kenne ich! Mach ich auch! Morwie: War ja klar! Chanti: Also, wer so nett ist einen Kommi hierauf zu hinterlassen bekommt eine ENS sobald ich sehe, dass das nächste Kapitel freigeschaltet wurde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)