Werewolf von Rejah (A Marauderstory [RLxSB]) ================================================================================ Kapitel 3: Enthüllung --------------------- Kapitel III : Enthüllung „Ihr missratenen Söhne einer von Merlin verdammten Squib! Was habt ihr mit meiner Katze angestellt?“ Filch, der junge Hausmeister von Hogwarts, kochte vor Wut. Die vier hatten Filchs Katze, Mrs Filly, in die Ritterrüstung im ersten Stock gesperrt. Das wäre ja an sich ganz lustig gewesen, wenn er, Filch, nicht gerade in diesem Moment um die Ecke gekommen wäre und sie dabei erwischt hätte. Jetzt zog er sie an den Ohren die Gänge entlang in sein Büro, wo sie vermutlich Strafarbeiten aufgehalst kriegen würden. Es war James’ Idee gewesen. Vor allem er und Sirius waren für den Streich verantwortlich; Remus hatte nichts dazu beigetragen, hatte aber auch keinen Versuch unternommen, sie davon abzuhalten. Und Peter hatte den beiden ehrfürchtig zugeschaut. Trotzdem saßen sie jetzt alle vier in der Patsche. Was wird Dumbledore von mir denken? Remus hatte nicht vorgehabt in irgendeiner Weise negativ aufzufallen. Hatte überhaupt nicht vorgehabt aufzufallen. Er war schon froh genug gewesen, nach Hogwarts gehen zu dürfen. „So! Ihr werdet jetzt das hier…“ Er zeigte auf eine große rechteckige Holzkiste in der einen Ecke des Raumes. „…sortieren. Und zwar in die Schubladen dort drüben. Und wehe, ihr seit noch nicht fertig, wenn ich wiederkomme!“ Die Tür wurde mit einem lauten Knall zugeschlagen. Stille. „Äh…Sollen wir anfangen?“ fragte Remus zögerlich. Sirius blickte auf, ein belustigtes Glitzern in den Augen. „Wartet mal, ich kenne da so einen Zauber…“ Er zückte seinen Zauberstab. „Was hast du vor?“ James’ Neugier war entflammt. „Wart’s ab!“ Sirius grinste. Mit einem gekonnten Schwung fuhr er mit dem Zauberstab durch die Luft, tippte auf die Kiste und sagte: „Digerero cito!“ Sofort flatterten die kleinen Blätter und Kärtchen, mit denen die Kiste bis zum Bersten gefüllt gewesen war, durch die Luft, flogen durcheinander und in die Schubladen hinein. Peter zog eine auf. Er bekam große Augen. „Alles sortiert…“ „Fertig!“ Er war sichtbar zufrieden mit sich. Remus allerdings war sich nicht so sicher, ob er froh sein sollte oder nicht. „Glaubst du nicht, Filch wird das merken? Das wir das mit Magie gemacht haben?“ fragte er zaghaft. „Ach was. Und selbst wenn, er hat nicht gesagt, dass wir es auf Muggelart machen sollen.“ antwortete James und er und Sirius lachten. In den nächsten Monaten passierte nichts wirklich Aufregendes. Die Vollmonde kamen und gingen und allmählich gewöhnte sich Remus daran, dass das Erste, was er nach so einer Nacht sah, Sirius’ Augen waren. Sie merkten schon bald, dass Slytherin und Gryffindor verfeindete Häuser waren und mieden sie. Besonders die beiden Jungen, die so schnell nach Slytherin zugeteilt worden waren, versuchten ihnen das Leben schwer zu machen. Remus hatte sich angewöhnt, abends ins Bad zu gehen um sich umzuziehen, damit niemand seine Narben sah. James hatte die Idee, dass sie, also er, Sirius, Remus und Peter, sich ‚Die Marauder’ nennen könnten. Kein anderer Name hätte besser zu ihnen gepasst. Denn Rumtreiber waren sie wirklich. Statt zu lernen, was James und Sirius sowieso nicht nötig hatten, da sie das Meiste schon auf Anhieb verstanden, lagen die vier fast immer auf den Wiesen von Hogwarts und faulenzten; Remus hatte eigentlich immer ein Buch dabei, was Sirius aber eines Tages zu stören schien. Jemand warf einen dunklen Schatten über das Buch, in dem Remus gerade las. Er blickte auf. „Hey, heute ist ein wunderschöner Tag, da kannst du doch nicht lesen!“ Sirius schnaubte empört und schnappte ihm das Buch weg. Dann lief er ein paar Meter von ihm weg. „Komm, du musst schon aufstehen, wenn du es haben willst!“ Remus stand auf. „Krieg’ ich es jetzt wieder?“ fragte er sarkastisch. Sirius tat so, als ob er konzentriert nachdenken würde und runzelte die Stirn. Ein Grinsen trat in sein Gesicht. „Nein.“ sagte er und lief weg, das Buch unter den Arm geklemmt. James seufzte. „Da musst du ihm wohl hinterher.“ Er schloss die Augen und döste weiter. Remus sah, wie Sirius hinter einem Felsen nahe dem Seeufer verschwand und folgte ihm. Aber als er hinter dem Felsen angekommen war, war Sirius nirgends zu sehen. Er muss hier sein! „Sirius?“ fragte er zögerlich in die Luft. Keine Antwort. „Sirius!“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter und er zuckte zusammen. Er drehte sich um. Wie er erwartet hatte, stand Sirius hinter ihm. „Für einen Werwolf bist du aber ganz schön schreckhaft.“ meinte er lächelnd. Remus versteifte sich. „Sprich mich bitte nicht darauf an…“ murmelte er und senkte den Kopf. Er hörte, wie Sirius seufzte. „Du kannst dich und deine Idendität nicht ewig verstecken. Vor allem nicht vor-“ „James, ich weiß. Er hat wohl schon gemerkt, dass ich etwas vor ihm verberge.“ Traurig schloss er die Augen. Knirschende Schritte verrieten ihm, dass Sirius näher kam. Dann spürte er, wie sich zwei Arme um ihn schlossen. Er umarmt mich? „Du“, flüsterte er Remus ins Ohr, „verbirgst schon mal gar nichts. Wenn schon wir, klar?“ Sie blieben noch eine Weile so stehen, eng umschlungen. Man hätte sie für ein Pärchen halten können. Dieser Gedanke war auch Remus gekommen, denn plötzlich löste er sich von Sirius. Dieser blickte ihn an, seine Augen verrieten nichts. „Wir sollten besser wieder zurückgehen.“ entschuldigte sich Remus. Sirius nickte und wandte sich um. „Danke…“ flüsterte Remus, mehr zu sich selbst, sodass Sirius es nicht mehr hörte. Es war schon sehr spät, als die selbst ernannten Rumtreiber in ihren Schlafsaal gingen. Remus ging wie immer zum Umziehen ins Bad. Er hatte sich gerade das Hemd ausgezogen, als James hereinkam. Schnell zog er sich das Hemd hoch, doch zu spät: Erschrocken sog James die Luft durch die Zähne ein. „Remus, woher-“ „Was ist los, James?“ ertönte Sirius’ Stimme und einen Moment später kamen auch er und Peter herein. Sirius musterte ihn; ihm war bewusst, dass Remus solche Narben hatte, aber gesehen hatte er sie, abgesehen von denen auf Remus’ Arm, noch nie. Er tat es auch jetzt nicht, denn Remus hielt sich das Hemd immer noch bis unters Kinn. Keiner sagte etwas, bis James seine Frage von eben zu Ende führte. „Remus, woher hast du die ganzen Narben?“ Plötzlich schien er nicht mehr so albern wie sonst; er wirkte sehr ernst. O Merlin! Wie soll ich ihnen das erklären? Sirius trat zu Remus heran. „Ich denke, wenn er es nicht sagen will, sollten wir ihn auch nicht bedrängen.“ verteidigte er ihn. James schnaubte missbilligend. „Du hast gut reden, du kennst es ja schon!“ „Was“, sagte er angriffslustig, „kenne ich schon?“ „Sein Geheimnis!“ Remus fing an zu zittern, sodass Sirius an seine Seite trat und ihn festhielt. Remus wusste, dass es keinen Ausweg mehr gab und senkte den Kopf, um den Anderen nicht mehr in die Augen blicken zu müssen. „Er hat kein Geheimnis!“ „Und wie er das hat, Sirius, und das weißt du ganz genau! Also sag es, verdammt noch mal!“ „James, ich-“ „Sirius!“ Es war Remus. Er hatte ihn am Ärmel gepackt und blickte ihn verzweifelt an. „Sirius, i-ich werde…es ihnen jetzt s-sagen.“ Sirius blickte zurück. „Bist…du dir sicher?“ fragte er zögerlich. Remus nickte, dann wandte er sich James und Peter zu, ohne jedoch Sirius’ Ärmel loszulassen. „I-Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll…“ sagte er. „Sag’s einfach.“ James wirkte auf einmal wieder so lässig wie immer. „I-Ich…Merlin!“ Er zog an Sirius’ Ärmel und setzte einen flehenden Blick auf. „Sirius, k-kannst du es ihnen sagen? Ich bring es einfach nicht über mich!“ James zog eine Augenbraue hoch. „Wieso, Sirius konntest du es doch auch sagen, oder?“ „Nein.“ unterbrach dieser ihn. „Ich habe es gesehen.“ James blinzelte. „Du hast es…gesehen? Ein Geheimnis, das man sehen kann? Jetzt bin ich aber gespannt.“ Sirius blickte Remus an, so als wolle er sich noch einmal die Bestätigung holen, dass er es wirklich sagen dürfe, sogar müsse, und als dieser nickte, schaute er James in die Augen. „Er…ist ein Werwolf.“ Die verbotenen Worte waren ausgesprochen und hingen im Raum. Peter war bei ihnen einfach die Augen verdrehend in sich zusammengesunken. James’ Augen dagegen wanderten immer wieder von Remus zu Sirius und wieder zu dem Werwolf…Remus ließ das Hemd sinken, es hatte keinen Sinn mehr, seine Narben zu verstecken. Als Sirius’ Augen bei der unmittelbaren Bewegung instinktiv zu ihm wanderten, stockte ihm der Atem. In seinen Augen spiegelte sich Entsetzen. „Remus, warum hast du mir nicht gesagt, dass…es so schlimm ist?“ Es war eine rein rhetorische Frage, aber durch sie erwachte James aus seinem tranceähnlichen Zustand. „Es muss schlimm sein, ein…Werwolf zu sein…“ sagte er lahm. Dann kam ihm offensichtlich ein Gedanke. „Sirius, du hast gesagt, du hast es gesehen? Was genau hast du gesehen?“ James hatte die Neuigkeit, dass einer seiner besten Freunde ein Werwolf war, ziemlich gut überstanden. Jetzt war er nur noch neugierig. Sirius zögerte. „Ich habe gesehen, wie er sich verwandelt hat. Das erste Mal hier in Hogwarts.“ erwiderte er dann ernst. „Merlin…“ Vorsichtig näherte er sich Remus, jedoch nicht aus Angst, vielmehr, weil er ihm keine Angst machen wollte. „Remus…bitte glaub nicht, dass wir deswegen“, er machte eine wegwerfende Bewegung, „nichts mehr mit dir zu tun haben wollen. Ganz im Gegenteil. Ich meine…es ist doch sicherlich…interessant, oder?“ Schockiert sah Remus ihn an. „I-Interessant? Du findest meinen…Zustand interessant?!“ James fiel auf, dass er etwas Falsches gesagt hatte. „Sorry, Remus, so hab ich das nicht gemeint!“ sagte er hastig, doch Remus hatte sich schon von ihm abgewandt. Er rannte zur Tür hinaus und knallte sie zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)