A finaly mysterium von abgemeldet (an eternal life) ================================================================================ Kapitel 10: Gegenwart --------------------- Wer ruft mich? Wessen Stimme ist das? Noch immer höre ich ihre Stimme in meinem Kopf: "...ich brauche dich nicht mehr." Bin ich so nutzlos? Braucht mich denn noch irgendjemand? Wäre es besser, wenn ich nicht mehr hier wäre? Vielleicht... Was für einen Sinn hat mein Leben denn überhaupt noch?! Es gibt niemanden mehr, der mir noch etwas bedeutet... Das Leben hat nur in den Augen anderer einen Sinn. Aber ich bin allein. Seit hunderten von Jahren... eine halbe Ewigkeit. Ich spühre, dass meine Zeit bald vorbei ist, aber jetzt noch nicht. Immer, wenn ich dachte es könnte nicht mehr schlimmer kommen, fand ich doch noch Kraft wieder aufzustehen und weiterzugehen. Doch jetzt fehlt mir diese Kraft. Also bleibe ich liegen. Aber was wird aus mir, wenn ich tot bin? Geht es mir dann besser? Das erhoffe ich mir doch. Ein ewiger schöner Traum...es ist Zeit aufzuwachen. Habe ich wirklich geglaubt, dass es mir besser geht, wenn ich tot bin?! Vielleicht existiere ich dann nicht mehr. Werde einfach ausgelöscht. Meine Erinnerungen werden verblassen, bis auch die letzte verschwunden ist. Kein Leben mehr...bedeutet das auch kein Denken mehr? Was sind wir denn ohne Gedanken, ohne Erinnerungen? Grade unsere Erinnerungen formen doch unsere Seelen! Ohne Erinnerungen...sind wir so gut wie tot. Und wenn es keine Erinnerungen an die geben wird, die nicht mehr hier sind? Dann sind wir endgültig gestorben. Nur noch ein Häufchen Staub in einem Sarg...dein Name auf dem Grabstein. Mehr wird von dir nicht bleiben...und je mehr Zeit vergeht... desto mehr vergessen dich die Menschen....bis nichts mehr von dir übrig ist. Wieder diese Stimme. Lass mich in Ruhe! Ich will nicht zurück! Ich kann nicht zurück... Hör auf mich zu rufen! Wer immer du auch bist... Was ist das, das auf mein Gesicht tropft? Tränen? Nein, das kann nicht sein. Oder doch?! Ich blinzelte. Helles Licht umgab mich. Dunkle Vorhänge vor geöffneten Fenstern. Der Wind ist kalt, doch die Sonne wärmt. Du..., der du um mich weinst, warum tust du das? Was hast du davon? Was nützt es dir, Mana? Ein Lächeln schleicht sich auf dein Gesicht. Du siehst traurig aus, doch gleichzeitig auch glücklich. Du hälst mich in deinen Armen. Dachtest du nicht, ich wäre tot? Warum tust du das? Ich verstehe dich nicht! Habe ich dir nicht gesagt, dass es vorbei ist!? Ein Spiel, nichts weiter. Jetzt ist es aus; vorbei. Was verstehst du daran nicht? Bedeute ich dir so viel?! Vorsichtig stehe ich auf. Immernoch lächelst du mich an. Warum? Sonst lächelst du viel zu selten... warum ausgerechnet jetzt? Du sagst etwas zu mir, aber ich verstehe es nicht. Du kommst auf mich zu...und umarmst mich. Warum tust du das?! "Mana, warum...? Es ist vorbei." Ich wollte es nicht noch einmal sagen, doch ich habe es getan. "Warum? Weil ich dich liebe! Egal was du mir gegenüber fühlst... ich möchte bei dir bleiben! Bitte..." "Gomen ne, ich...brauche ein bisschen Zeit für mich allein. Würdest du bitte gehen." Manas Blick war traurig, doch er folgte meiner Anweisung. Die Kirchenglocken läuteten 13 mal. Ich schaute auf die Uhr: 22:48 Uhr. Warum haben die Glocken geläutet? Irgendwie kommt mir das bekannt vor.... Ich hielt vor Schreck die Luft an. Das konnte nicht sein. Ich hatte versagt. Dabei habe ich mir doch gesagt, dass ich nicht alleine kämpfen soll! Aber was war mit Juniko? War sie wieder verschwunden, nachdem ich mich zurückgeschickt habe? Waren die Toten aus ihrem Schlaf erwacht? Ich lauschte dem Wind. Nichts. Nur Stille. Oder? Weit weg...in der Ferne....ein Schrei. "Der Schlaf der Toten ist nun vorbei. Das Siegel ist gebrochen. Wieder konnte ich es nicht verhindern. Verdammt!" Ich schlug mit meiner Hand gegen die Tür. Den Schmerz spührte ich kaum. "Airiin? Alles ok bei dir?" Manas Stimme klang so friedlich...so ruhig. "Hai, alles ok." Er glaubte mir nicht, denn kurze Zeit später stand er vor meiner Tür. Ich hatte mich auf das Bett gelegt, ich war müde. Er betrat leise mein Zimmer. Ich hatte das Licht ausgeschaltet. Er bahnte sich einen Weg zu meinem Bett und setzte sich. Sein Gesicht wirkte im Mondlicht noch blasser, als es sowieso schon war. Er legte sich auch hin und schwieg. Leise gesprochene Worte, nicht mehr als ein Flüstern: "Was willst du jetzt tun?" "Soll ich ehrlich sein... ich weiss es nicht. Ich weiss nicht was geschehen wird. Ich habe schon wieder versagt. Jede meiner Entscheidungen scheint falsch zu sein! Mana...was soll ich jetzt tun?", fragte ich und vergrub mein Gesicht unter einem Kissen. Ich spührte, dass Mana näher zu mir krabbelte. Ich muss echt verrückt geworden sein, mit ihm Schluss zu machen!!! Wie konnte ich überhaupt nur daran denken!? Wollte ich ihn doch nur vor dem beschützen, was ich schon ahnte... selbst, wenn ich dafür meine Liebe zu ihm hätte aufgeben müssen; doch nun ist es eh zu spät... Ich kuschelte mich an Manas warmen Körper und lauschte seinem Herzschlag. "Mana?" "Was ist denn?", fragte er liebevoll und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Gomen nasaii. Ich hätte soetwas niemals zu dir sagen dürfen! Ich liebe dich doch..." "Ich weiss." Lächelnd schlief er neben mir ein, doch ich konnte noch lange nicht schlafen. Wie sollte ich Neko und Tsuki bloß erklären, was mit mir los war? Könnte ich ihnen überhaupt so etwas wichtiges anvertrauen? Neko war schließlich nicht einmal ein Vampir, und erst recht kein Werwolf! Und Tsuki... sie war auch nur ein Halbvampir. Während ich so darüber nachdachte, fielen mir langsam die Augen zu, bis sich meine Gedanken in meinen Traum einschlichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)