Pain von Butchy ================================================================================ Kapitel 3: Von Hass &' Liebe ---------------------------- Von Hass &’ Liebe Langsam wanke ich die Straße hinab. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass das noch nicht alles war! Ganz plötzlich scheinen alle meine Muskeln für eine Sekunde aus zusetzten und ich knalle mit voller Wucht auf den massiven Beton der Straße. Keuchend liege ich da und warte auf den ersten Brechreiz. Und da steigt auch schon das Gefühl in mir auf, das Gefühl, unglaublich schwer zu sein. Mein Kiefer klappt auf und eine Welle Blut bahnt sich den Weg ins Freie. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter: „Ahm, hey? Bist du Ansprechbar?“. Ich sehe nur verschwommen wie sich Etwas vor mich hin hockt und versucht Kontakt mit mir auf zunehmen. Schwach nicke ich einmal und will mich wieder aufrichten, doch er drückte mich, sanft aber bestimmt, auf den Boden zurück. „Bleib lieber erstmal liegen!“, Sagte das Etwas, welches ich inzwischen als einen Jungen identifizierte. „N- Nein, ich will aufstehen!“, knurre ich. Ich hebe meine Oberkörper, gegen den Widerstand seiner Hand, an und Kann ihn so endlich ansehen. Für einen Jungen sieht er unglaublich gut aus! Ich starre ihn eine ganze Zeit lang an, bis er mich fragt ob alles o.k. sei, oder wieso ich ihn so anstarre. Schnell lass ich mich von ihm wieder auf den Boden drücken. Nach einer Weile, die für mich viel zu kurz war, bietet er mir seine Hand zum aufstehen an, doch ich lehne ab. Ich frage mich immer wieder selber, was los ist. Wieso reagiere ich so komisch auf ihn? Es ist doch nur ein Junge wie jeder andere auch! „Nun ja, ein besonders gut aussehender Junge“, Zischt mir eine leise Stimme aus meinem Hinterkopf zu. Ich schüttele heftig den Kopf um diese ganzen bescheuerten Gedanken los zu werden, während mich mein Gegenüber erstaunt beobachtet. „Gib mir mal deine Schultasche!“, Sagt er bestimmt und hält mir die Hand auffordernd hin. „Äh, nein das schaff ich schon- Hey!“, Mit einem Ruck will er mir meine Schultasche entreißen, doch ich halte sie fest, so dass er mich genau in seine Arme zieht. Sofort lass ich meine Tasche los und drehe mich weg. Der Typ, dem ich jetzt meinen Rücken zu gekehrt habe, fängt an zu lachen! Perplex drehe ich mich um. Wieso lacht der jetzt so doof? Er grinst mich an:„ Du bist ne ganz schöne Zicke!“. Ich spüre genau, wie die Hitze in den Kopf steigt und meine Wangen sich rot färben. Nach dieser Feststellung packt er mich am Arm und zieh mich mit sich. „Komm, ich lad dich zu ner Cola oder so ein. Dann kriegst du auch mal normale Farbe ins Gesicht!“, Grinst er und zieht mich zielstrebig hinter sich her. Ich wage gar nicht, mich gegen ihn zu wieder setzten! Er ist ein kleines Stück größer als ich, vielleicht so 10- 12 Zentimeter, Seine Raben schwarzen Haare sind kurz, nur ab und an hängen ihm etwas längere Strähnen ins Gesicht. Seine Augen strahlen ein so knallendes braun aus, das es fast schon blutrot aussieht, in seiner rechten Augenbraue steckt ein Piercing und sein Kleidungsstil ist sportlich. Im Großen und Ganzen ist er genau der Typ, auf den die Mädel noch mehr, als auf mich, abfahren. Endlich bleibt er vor einem hübschen kleinen Cafe stehen und hält mir die Tür auf. Ich trete ein und laufe vor raus auf einen Tisch für zwei Personen in der hintersten Ecke zu. Er hängt meine Tasche über die Stuhllehne von meinem Stuhl und lässt sich dann auf den Stuhl mir gegenüber fallen. „Im Übrigen heiße ich Akira! Und du??“, Fragt er mich. Akira also… Schöner Name. „Kato.“, Antworte ich kurz. Er nickt einmal und winkt dann einen Kellner heran. „Also Kato, was möchtest du?“, Er sieht mich fragend an während sich er Kellner nähert. „Also eigentlich garni-“, Will ich gerade verneinen, da kommt der Kellner an den Tisch. „Also, der Kleine hier nimmt ein Mineralwasser und ich würde gerne ne Cola haben!“, bestellt Akira. Der Kellner nickt und verschwindet dann wieder. In Gedanken verfluche ich ihn, was nimmt der sich eigentlich raus?? Ich habe doch gesagt ich will nichts!! Doch mein Herz und Körper ist ganz anderer Meinung als mein Kopf. Akira grinst mich wieder an und bricht das Schweigen:„ Wie alt bist du eigentlich??“. Prüfend schaut er an mir runter und wieder rauf. Sieht die Blauenflecke an meine Armen und die anderen Überbleibsel von Gestern Abend. „Ich bin 16. Und du??“, Sage ich und fange seinen Blick auf. Fasziniert starrt er in meine eisblauen Augen, ja er versinkt praktisch in ihnen. „Akira??“, rufe ich ihn aus seinen Gedanken zurück in die Realität. Er schüttelt kurz den Kopf und sagt dann:„ Ich bin 19! Aber sag mal, wenn du 16 bist, gehst du doch noch zur Schule, oder?“. Ich weiß genau worauf er hinaus will! Er fragt mich erst nach der Schule, warum ich nicht da war. Dann wird er fragen wieso ich auf dem Boden lag und Blut gekotzt habe! Ist er doch wie alle anderen?! Und ich hatte so gehofft, dass er’s nicht ist! „Ja, eigentlich müsste ich in der Schule sein, aber wie du gesehen hast ging es mir nicht gut!“, Beantworte ich kühl seine Frage. Wieder fällt sein Blick in meine Augen. Ohne es gewollt zu haben, hat sich mein Blick verändert. Nur merke ich das zu spät! Er kann genau darin lesen. „Ja, das hab ich gesehen…“, Murmelt er Geistesabwesend. Der Kellner kommt und stellt die Getränke auf den Tisch, dann geht er wieder. Ich bin leicht überrascht! Er hat nicht nachgefragt! Mein Herz macht einen Hüpfer! Er ist doch nicht wie alle anderen! Ich hatte die ganze Zeit gar nicht gemerkt, wie durstig ich eigentlich war. Schnell langt meine Hand nach dem Glas und führt es zu meinem Mund. Ich trinke es in einem Zug halb leer. Akira grinst wieder dieses unglaublich tolle Grinsen! Ich liebe sein Grinsen. Verdammt, was denke ich da?!! Er ist ein Junge! Kato ganz ruhig… Es ist nur ein Junge, nur ein Junge… „Du hast wunderschöne Augen, Kato!“, reißt Akira mich aus meinen Gedanken. Wieder spüre ich, wie die Hitze in meinen Kopf steigt und meine Wangen sich rot färben. Wir reden noch eine ganze Weile, dann steht er auf bezahlt die Getränke und fragt mich, ob er mich noch nach Hause bringen soll. Ich nicke und dann gehen wir los. Mit einem Mal vibriert meine Tasche. Ich zucke zusammen! Das kann nicht sein! Nein, das ist unmöglich! Ich bleibe stehen, knie mich auf den Boden und öffne mit schnellen Fingern die Tasche. Ich wühle darin herum und ziehe dann das alte Handy raus. Das ur alte Handy, welches mir meine Mutter vor Jahren schenkte. Aber das ist unmöglich, nur Du und meine Mutter haben meine Nummer… Ich zittere leicht und schaue auf den Display: Sie haben eine Kurzmitteilung erhalten! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)