2012: Just4Peace von Rhage_War (Transilvania) ================================================================================ Kapitel 3: The Death Night -------------------------- Can you hear the Voice? Plötzlich war Dunkelheit eingekehrt, vollkommen Dunkelheit. Sica konnte Devi nicht mehr sehen, wäre sie nicht fähig gewesen zu fühlen wie sich die Siebzehnjährige an sie presste hätte sie geglaubt alleine zu sein. Die Blitze. Der Donner. Die Abaddon. Das brennende Motorrad. Der Wolfsdämon. Alles war verschwunden. Cash blickte auf seinen Joint, er sah das Glimmen, jedoch schien es die Dunkelheit zu verschlucken. Durch einen tiefen Zug löschte er auch diese Lichtquelle. Rock hielt inne und genoss es, schon lange war dies nicht mehr geschehen. Er fühlte wie die Angst von ihm Besitz ergriff, dieses sanfte Kribbeln welches sich über seinen Rücken zog. Heretic verwandelte sich zurück. Erschöpft sah er sich um und er Begriff wer dafür verantwortlich war. Er roch die Angst die von all diesen Wesen ausging förmlich. Diese Dunkelheit war vollkommen, endlos und beklemmend. Sie verbreitete die Angst. Jeder der Anwesenden konnte ein leises Lachen in seinem Kopf vernehmen. „Kinder, fürchtet nicht die Dunkelheit, fürchtet was in ihr lauert“, es war dieselbe Stimme welche kurz zuvor gelacht hatte. Kaum hatte sie diese Worte gesprochen Lockerte sich die Dunkelheit. Niemand konnte einen anderen sehen, aber alle den einen. ER stand inmitten der Dunkelheit und lächelte schelmisch und ruhig, so als wäre nichts gewesen. Ein letztes Mal hüllte die Dunkelheit alles ein. Dann wurde es schlagartig Hell. Die Morgensonne ging gerade auf. Das Unwetter hatte sich gelegt. Rock und Heretic standen beisammen und rauchten gemütlich einen dicken Joint. Sie lachten und scherzten als ob der Kampf niemals stattgefunden hätte. „Nun vielleicht hat er das auch niemals“, dieser Gedanke spukte so ziemlich allen durch den Kopf. Lediglich Cash beschwerte sich. „Verdammt was soll der scheiß!? Ich hätte Gewonnen verdammt!“ Jeder der gesetzt hatte ging zu Cash und fragte ihn wegen des Geldes. Dieser Blickte noch einmal kurz auf den fetten Stapel Geldscheine und küsste ihn. „Hell Yeah! Ihr kriegt es zurück, auch wenn es mir wehtut“, mit diesen Worten gab er jedem den genauen Einsatz wieder zurück. Als letzter drehte er sich zu Jack, er überlegte eine weile. Schließlich drückte er ihm zehn Riesen in die Hand. Verdattert war der Blick dem er nun aus Jacks Augen begegnete. „Schau nicht so. Meine Mutter hatte einmal gesagt man solle einmal am Tag ein gute Tat vollbringen, und das habe ich eben getan.“ „Deine Mutter muss dir verdammt viel bedeutet haben wenn du so etwas machst“, stellte Jack überrascht fest. Cash kommentierte das ganze nur mit einem lächeln und nickte leicht. Danach ging er schnurstracks zur Bar und ignorierte das leise Geräusch eines Motors. Jack folgte ihm und ging hinter den Tresen, nur um ihn ein Glas mit Rum zu füllen. Den beiden folgten all die anderen, nur die Frauen so wie Heretic und Rock blieben draußen stehen. Während sich innerhalb der Abbadon wieder alles zu normalisieren schien war Sica draußen immer noch in ihrer, knapp ein dutzend Fuß großen, Dämonenform. Sie blickte lächelnd auf Devi hinab und strich ihr über den Kopf bevor sie sich zurückverwandelte. Entgegen aller Erwartungen Devis war die Dämonin nun wieder bekleidet. „Wie...“, begann Devi ihre Frage doch Sica unterbrach sie. „Das ist mein Geheimnis, aber eines sage ich dir. Es funktioniert nicht immer.“ Die beiden lächelten küssten sich liebevoll und gingen lachend und scherzend in das Haus in dem die Bar untergebracht war. Dort schlugen sie den Weg zu Devis Zimmer ein, und so schnell würden sie von dort auch nicht wiederkommen. Während das Motorengeräusch immer lauter wurde kam Jack zu dem Schluss, dass wirklich wieder alles Normal war. Sein Blick wanderte zur Tür in deren Rahmen immer noch Heretic und Rock standen und rauchten. Nun sahen sie aus als wären sie Brüder und nicht bloß alte Bekannte. Er schüttelte den Kopf über diesen blöden Gedanken und Griff nach einem staubigen Glas. Niemals würde Rock ihm diese Frage beantworten, dessen war er sich bewusst. Mit diesem Wissen begannt er das Glas zu polieren. Es stellte sich heraus, dass das Motorengeräusch zu der Maschine von Abraxas gehörte. Die Nachtschwarze Honda DN-01 stand zusammen mit den drei anderen Modellen vor der Tür. Lachend standen die sechs beisammen. Während die Mädels immer noch nicht aufgetaucht waren hatten sich die Jungs ausgetauscht. Rock wollte nicht so recht glauben was mit Marcus passiert war. Heretic meinte nur es sei zu erwarten gewesen. Cash mussten sie aufklären. Aber nach dieser schlechten Neuigkeit begann Cash ein wenig zu scherzen und die anderen stiegen sofort darauf ein. Mittlerweile hatte sich die Bar auch ein wenig gelehrt. Als das lachen verstummte rauschten Devi und Sica plötzlich ins Zimmer. Devi schien hellauf begeistert. „Jungs“, begann sie, „Heute Abend gibt es ein Metal Festival im Knochenhof, was haltet ihr davon hinzugehen?“ „Ich bin dabei! “, brüllte Rock begeistert. Heretic und Abraxas begannen zu überlegen während Cash eher geschockt wirkte. Dennoch schien auch er das ganze zu überdenken, was er aber genau dachte konnte man nicht einmal in seinen Augen lesen. Schließlich brach Abraxas das schweigen. „Gehst du auch mit Schwesterchen?“ Es kehrte vollkommene Stille ein. Rock und Heretic sahen einander an. Irgendwie schienen sie miteinander zu kommunizieren ohne ein Wort zu wechseln. Sica ergriff das Wort. „Klar geh ich mit Bro.“ „Gut dann werde ich euch begleiten“, ein grinsen huschte über sein Gesicht, „ Ich will schließlich nicht das einer meiner beiden Schwestern etwas passiert weder der leiblichen noch der seelischen.“ Rock und Heretic grinsten, es schien als ob sie beide jemanden gefunden hätten den sie schon lange suchten. Cash bemerkte davon nichts, sein Gesichtsausdruck deutete eher auf Unverständnis hin. „Ok, Jungs klärt mich mal auf was hier los ist!“ Abraxas und die beiden anderen Grinsten während sich Devi und Sica mit mühen das lachen verkniffen. „Hey Cash, du siehst verdammt blöd aus“, meinte Rock. „Ich würde schnell anders dreinschauen sonst könnte dir das bleiben“, setze Sica nach, wobei sie beinahe losprustete. „Witzig Sica... nun sagt mir schon was los ist“, beharrte Cash. „Nicht so wichtig mein Freund, es ist lediglich das Sica und ich ... nun sagen wir mal den gleichen Vater haben ... ob man es in meinem Fall Mutter nennen kann ist eine andere Frage“, Abraxas erklärte in seinem üblichen ruhigem Tonfall. „Ich würde schon sagen, aber im Übrigen gilt was für mich gilt auch für den da“, bei den letzten Worten zeigte die Dämonin auf Murray, welcher sich gerade an Cashs Rum gütlich tat. „Hey Finger weg von meinem Rum!“, Cash schrie aus vollem Hals und stürmte auf die Theke zu. Unterdessen hatte auch Heretic zugestimmt mit den anderen mit auf das Festival zu gehen. Nun berieten sie gemeinsam wie hoch die Chancen standen das Cash auch mitkommt, ob es überhaupt sinnvoll wäre ihn mitzunehmen und wie sie am besten zum Knochenhof kommen würden. Als Cash wieder zurückkehrte war das Gerede um Verwandtschaften vergessen und alle wandten sich dem nicht Metal Hörer zu. Cash sah sie an und hob fragend die Augenbrauen. Als Rock darauf hin grinste wich er einen Schritt zurück um außer Reichweite zu sein. „Ok. Was ist los?“, wollte er dann wissen. „Nichts Cash, nur das du mitkommst“, gab ihm Rock grinsend zur Antwort. Cash nahm sich einige Augenblicke Zeit und sah den anderen ins Gesicht, als jeder von denen nur mit den Schultern zuckte und in Rocks Richtung nickte verstand er. „Das ist auf deinem Mist gewachsen wie Rock?“ „Darauf kannst du deine Eier verwetten, ebenso wie darauf, dass du mitkommst. Ein bisschen guter Metal hat bisher noch niemandem geschadet. „Ach du scheiße“, war alles was Rock als Antwort erhielt. Da nun alle, mehr oder minder, einverstanden waren verstreuten sie sich wieder in der Bar. Devi sah auf die Uhr und ging zu ihrem Vater. Abraxas wartete einige Atemzüge und folgte seiner kleinen Schwester. Als er ihr sanft die Hand auf die Schulter legte fuhr sie herum und Schlug zu. Ihre Augen weiteten sich als sie Abraxas erkannte. „Tut mir leid Bruderherz!“, ihre Stimme klang entsetzt und schmerzhaft. „Mir hat es Leid zu tun Teufelchen“, mit diesen Worten ließ er Ihre Hand los welche sie sich gleich rieb. „Das hat weh getan... aber ich hätte dich nicht schlagen sollen.“ „Lass das Gerede über sollen und nicht sollen. Ich wollte dir nur etwas geben. Du weist das die Todesnacht nichts Ungefährliches ist, deshalb solltest du eine Waffe bei dir tragen...“ „Aber sie kann doch mit keiner Waffe umgehen“, schaltete sich Jack erbost ein. Der scharfe Blick den er daraufhin von Abraxas erhielt ließ ihn innehalten und lauschen. „Ich habe dir vor Jahren beigebracht mit einem Katana zu kämpfen, auch ohne Erlaubnis deines Vaters. Deshalb möchte ich dir Harusame schenken.“ „Schenken? Ich brauche es doch nur in der Todesnacht Bruder. Harusame ist dein ein und alles“, antwortete sie ihm und wurde dabei immer lauter, „Ich weis von wem du es bekommen hast!“ Nun hatten sich beinahe alle Augen auf die beiden und Jack gerichtet. Lediglich Heretic schien verbissen etwas in seinem Laptop zu suchen. „Nimm es Devi, ich weis das es bei dir gut aufgehoben ist, und das mit der Dauer... ich habe das Gefühl du wirst es länger brauchen“, bei den letzten Worten richtete er seinen Blick abermals auf Jack. Jack erwiderte den Blick fragen und begann dann zu verstehen. Es war als würde Abraxas ihm befehlen seine Zeit gut zu nutzen. Bisher hatte Abraxas immer Recht gehabt was Vermutungen anbelangte. Der Barkeeper sah kurz auf die Uhr, es war fünf vor zwölf, und dann wieder zu Abraxas der 4 Finger hob. Jack nickte als man eine Freudenschrei Heretics vernahm. „Mann, hast du vielleicht ein scheiß Passwort“, erläuterte er in Cashs Richtung. „Wie Passwort, was meinst du?“ „Das Ding in deinem Nacken ich hab nun so einige Infos über dich, Lykaner“, Heretic setzte ein Siegessicheres grinsen auf. „Verfluchte Kacke!“, schrei Cash und stand auf, „Ich wusste dass das Ding mir Ärger bringen wird.“ Cash sah aus als würde er sämtliche Muskeln in seinem Körper anspannen. Ein Wort fiel, in einer längst vergessenen Sprache. Heretic wandte sich um und teilte Abraxas mit was er soeben herausgefunden hatte. „Verflucht ihr Idioten braucht erst gar nicht Frühägyptisch zu reden! Ich verstehe euch auch so!“, donnerte Cash nun sichtlich wütend. Bevor auch nur einer der beiden etwas erwidern konnte formte sich Cashs Rechte zu der Klaue eines Werwolfes. Er fasste sich in den Nacken und Riss an, dann schmiss er etwas auf den Boden und trat drauf. Der Arm verwandelte sich wieder zurück und Cash warf sich die Haare aus der linken Gesichtshälfte welche er die ganze zeit über verdeckt gehalten hatte. Sie war von Narben nur so entstellt. Grinsend sah er zu Abraxas und Heretic. Dann sagte auch er etwas auf Frühägyptisch. Als die zwei nickten schien er sich zu beruhigen. Die Haare fielen ihm wieder ins Gesicht. Alle anderen Gäste wandten sich auch wieder ihren Beschäftigungen zu. Die Musik in der Abaddon setzte aus und die Uhr schlug zwölf. Mit einem Mal setzte eine Dämmerung ein und nach einigen Augenblicken war es tiefste mondlose Nacht. Der Strom entfiel und überall in der Abaddon flackerten Kerzen und Fackeln auf. Abraxas und Rock schüttelten leicht ihre Köpfe als man eine Laute Stimme vernahm. „Ihr Kinder des Satan genießt diese Nacht! Die Nacht am Tag! Die Stunden der Dunkelheit! Die Momente des Todes! Feiert sie! Feiert die Todesnacht!“ Kaum war die Stimme verhallt erhoben sich einige Gäste, sie alle trugen einen Mantel mit einer tief ins Gesicht reichenden Kapuze. Während sie diese mit der einen Hand zurückschlugen zückten sie mit der anderen Pistolen und begannen zu schießen. In ihren Augen leuchtete etwas Dämonisches. In den ersten Augenblicken starben viele der anderen Gäste. Jack hatte sich in Deckung geworfen und Devi mitgerissen. Cash blickte verwundert, zog seine Pistole und begann wahllos die Kapuzenträger zu erschießen. Abraxas, Heretic und Rock taten es Cash gleich. Einige Atemzüge später war wieder Stille in der Abaddon eingekehrt, mal abgesehen von dem stöhnen der Verwundeten. Der erste warf Rock einen Blick zu welchen dieser mit einem Nicken beantwortete. Während Heretic seinen Laptop wegpackte erschossen Rock und Abraxas jeden der Verwundeten. Dabei selektierten sie nicht: Schwer Verwundete wurden genau so erschossen wie halb tote und nur leicht angeschossene. Sica legte den Kopf schief, erstaunt über diese Effizienz. Devi hingegen achtete nicht auf das, was ihr Bruder und sein Gefährte taten. Cash zuckte kurz mit den Schultern und ging nach draußen zu Heretic, welcher gerade am Kofferraum seines Nissan Sport herumhantierte. Die Beiden Wechselten einige Worte und Cash legte seine MP5 zu der M4A1 in den Kofferraum. Devi betrachtete die ganze Umgebung mit nassen Augen. Als Sica ihr sanft eine Hand auf die Schulter legte und tröstende Worte in ihr Ohr flüsterte kniff sie kurz sie Augen zu. Als sie diese wieder öffnete waren keine Tränen mehr zu sehen. Die Beiden gingen zu Heretic und Cash nach draußen, welche derweil gemütlich einen Joint rauchten. „Abraxas?“, meldete sich Jack als er aus seiner Deckung hervorkam. „Ja?“ „Pass auf sie auf, versprich mir das“, bat er mit trauriger Stimme. „Das werden wir... Jackal.“ Jack lächelte traurig und sah Abraxas hinterher als er die Bar verließ, die Augen aller überlebender folgten ihm. Kaum hatte der Vampir das Lokal verlassen trat Rock zu Jack an die Theke. „Ruhe in Frieden alter Freund.“ „Danke, Rock, das werde ich.“ Rock nickte anerkennend und wandte sich um, um das Lokal zu verlassen. An der Tür hielt er jedoch noch einmal kurz inne und ritzte mit seinen Klauen eine alte Rune in das Holz. Als er draußen ankam gestikulierte Cash heftig durch die Gegend. Devi gab sich große Mühe ihm auszuweichen und Zeitgleich das Katana an ihrem Gurt zu befestigen. Der Vampir musste Grinsen und ging direkt auf Cash zu. Während er knapp an ihm vorbeiging griff er nach dessen Hemdkragen und schleifte ihn nach. Als ihm nach einigen Schritten noch keiner gefolgt war sah er zurück. „Na worauf wartet ihr Leute, so schnell kommen wir nicht wieder auf ein Metal Festival“, meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Die anderen sahen sich kurz gegenseitig in die Augen und nickten dann. Abraxas und Heretic zogen mit Rock gleich, während Sica und Devi vor den Jungs gingen. Heretic Rauchte gemütlich an seinem Joint während sie gemächlich dahinschlenderten. Cash hingegen beschwerte sich über diese unbequeme Art zu reisen und meinte immer noch, dass er nicht auf das Festival gehen wolle. Abraxas griff in seinen Mantel. Ein einzelner Schuss hallte durch die Nacht. Während er die Waffe wegsteckte und so tat als sein nichts geschehen sackte ein schwarzer Priester in sich zusammen. „Warum hast du den erschossen Abraxas? Er war ein Priester“, wollte Devi wissen. „Inquisitor Devi, nicht schwarzer Priester.“ Bei diesen Worten verstummte Cash und musterte kurz seinen Rosenkranz. Er kam zu dem Schluss, dass er wegen einer solchen Kleinigkeit sein Erbstück nicht ablegen würde, selbst wenn er es dabei sein Leben riskierte. „Aber du hast doch sonst nie gleich geschossen“, begehrte die junge Frau auf. „Das mag sein, allerdings hatte dieser etwas an sich.“ „Ich verstehe.“ „Eigentlich verstehe ich nicht, aber wenn er diesen Tonfall drauf hat ist es sinnlos mit ihm zu diskutieren. Er würde nicht locker lassen und mir auch nicht erklären warum er ihn erschossen hat“, dachte Devi und harkte bei Sica ein, welche ihr den Arm angeboten hatte. Unterdessen war es um die vier Männer ziemlich ruhig geworden. Cash hatte sich offensichtlich damit abgefunden auf das Festival zu gehen und die drei anderen waren ohnehin nie so Gesprächig wenn sie unterwegs waren. Plötzlich hielt Rock inne. „Das gefällt mir nicht.“ „Was“, wollte Abraxas wissen. „Das“, Rock hatte sich umgedreht und deutete auf das Hemd von Cash welches mit Steinen beladen war. „Tja Rock, deine Methoden funktionieren nicht immer“, meinte Heretic und grinste ihn dabei an. „Kann schon sein“, antwortete dieser Schulterzucken, „Ich hol ihn uns wieder. Fünf Minuten, mehr brauch ich nicht.“ „Tu dir keinen zwang an, den brauchen wir nicht“, meinte Sica und ging weiter. Rock grinste nur wandte sich um und rannte los. Er wollte Cash zurückbringen. Die übrigen drei gingen mit Sica weiter. Rock sah sich nach Hinweisen über Cash’ verbleib um. Nachdem er keine Anzeichen erkennen konnte, langte er in seine Tasche und angelte daraus ein Zigarettenetui und ein Feuerzeug hervor. Beide waren Silber und trugen einen geflügelten Totenkopf -welcher mit einem aufwendigen Tribal hinterlegt war- als Zierde. Er nahm eine Zigarette heraus und zündete sie. „Light it up, smoke it up“, flüsterte er leise nachdem er den ersten Zug genommen hatte. Als sich der Vampir ein weiteres Mal umgesehen hatte entschloss er das Cash wohl den Weg eingeschlagen hatte der am schmalsten war und folgte diesem, nicht aber ohne Etui und Feuerzeug vorher sicher in der Manteltasche zu verstauen. Rock kannte diese Gasse nur zu gut. Hier war es wo er seinem Vampirischen Bruder zum ersten Mal begegnet war und mit ihm gesprochen hatte. Dabei entdeckten sie ihre vielen Gemeinsamkeiten die, wie sie wussten, auch ihr anderer Bruder Teilte. Wie es schien hatte ihr Schöpfer sie nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Sie Alle drei waren fähig zu Herrschen und dabei das Verhältnis von Macht und Vertrauen nicht zum kippen zu bringen. Obwohl, zugegebenermaßen sein Bruder etwas grausam regiert. Er schüttelte den Kopf um die Gedanken an dieses treffen zu verscheuchen. Konzentration, das war jetzt nötig um Cash aufzuspüren. Mit geschlossenen Augen versuchte Rock, sich auf seinen vampirischen Sinn verlassend, den entflohenen zu finden. Ein Grinsen auf seinem Gesicht verriet das er erfolgreich war, kurzerhand rannte er auf sie Mauer zu und stieß sich ab. Dies wiederholte er abwechselnd mit der anderen mauer um auf die Dächer zu gelangen. Dort angekommen begab er sich auf alle viere und begann so die Fährte aufzunehmen welche er gefunden hatte. „Hell! Der Bursche holt schnell auf!“, entfuhr es Cash der seinen Häscher fühlen konnte. Zwei schritte später floh kein Mensch mehr, sondern ein Wolf. Ein Teil seines Fells war eisblau und flatterte aufgrund seiner Länge im Wind. Cash begann die Hetzjagd welche eigentlich stattfand zu vergessen und genoss es den Wind in seinem Fell zu fühlen. Ohne es zu merken wurde er dabei schneller. Plötzlich tauchte vor ihm ein Schatten auf. Cash ignorierte ihn. Augenblicke später wurde er umgerissen. Ein pechschwarzer Wolf baute sich knurrend vor ihm auf. Der Gejagte erkannte ihn ihm seinen Häscher. Beide standen sich gegenüber. Mit gefletschten Zähnen. Die blicke Starr auf einander gerichtet. Alle Muskeln angespannt. Langsam, löste sich die Spannung. Ruhig begannen die beiden sich zu umkreisen. Jeder wartete auf einen Fehler des anderen. Sekunden der Stille verstrichen. Bis einer von ihnen das Wort ergriff. „Ich dachte du bist ein Kainiet.“ „Bin ich auch Cash.“ „Warum kannst du dann ein Wolf werden.“ „Erklär ich dir später. Wo wolltest du hin?“ „Zurück.“ „Zur Abbadon?“ „Ja“ „Musst du dir wohl erkämpfen.“ „Hell Yeah! Das werde ich!“ Mit diesen Worten stieß der Wolf mit der eisblauen Mähne sich ab und kam mit aufgerissenem Maul auf seien Kontrahenten zu. Dieser wartete, nur, um im letzten Moment auszuweichen. „Pha du musst schneller werden, Großmaul.“ Cash fuhr herum und verbiss sich in einer Hinterpfote. Rock jaulte kurz auf. Stille. Dann jaulte der andere Wolf. Er schüttelte den Kopf und richtete sich wieder auf. Verbissen stürmte er zu seinem Häscher und versetzte ihm einen Schlag. Als dieser sich wenige Augenblicke später aufrichtete meinte er: „Na, wer ist jetzt das Großmaul, Rock? Du versuchst mich bei etwas zu besiegen das quasi mein Instinkt ist.“ Rock entgegnete nichts. Er beließ es bei einem knurren. Es war nun an ihm anzugreifen. Er sprang direkt auf Cash zu, dieser wich aus. Den dabei ungedeckten Rücken nutzte sein Kontrahent. Mit einem erneuten Angriff konnte er seine Zähne im Nacken des Eisblauen vergraben. „Shit“, kam es von dem nunmehr wieder menschlichen Cash. „Richtig junge“, meinte Rock, „Der Wolfskampf liegt mir sehr wie du gemerkt hast.“ „Hey! Willst du damit sagen ich bin eine Niete?“, begehrte Cash auf. „Keineswegs“, grinsend entzündete Rock sich mit einer Hand eine Zigarette und gab auch Cash eine, „Ich will damit lediglich sagen, dass ich um einiges mehr Erfahrung darin habe als du.“ „Schon klar du alter Sack, aber das nächste Mal kämpfen wir nach meinen Regeln. Lass meine Haare los und nimm mich wieder beim Hemd.“ „Erstens hast du dein Hemd bei den anderen gelassen“, mit diesen Worten gab er es ihm, „Und zweitens fall ich auf deinen Trick nicht noch einmal rein.“ „Shit. Und Drittens?“, wollte Cash wissen während er sein Hemd anzog. „Solltest du die schnauze halten und mit folgen.“ „Kannst du vergessen.“ „Auch gut“, meinte Rock und ging, Cash an den Haaren hinter sich herziehend, zu den anderen zurück. Cash verkniff sich mit mühe seine Schreie, keine zehn Sekunden später folgte er Rock jedoch brav, in Wolfsform. Einige Passanten, welche wohl auch zum Festival gingen, mussten bei dem Anblick lachen. Rock, der Krieger hatte einen Wolf bei sich, einen Wolf der Gemütlich eine Zigarette rauchte und Musik hörte. Aus den Kopfhörern des Wolfes drang leise das Lied Changes von Tupac. Er schien sich beruhigt zu haben und auch Rock hatte inzwischen die Hand von ihm gelassen. Friedlich trotten die beiden nebeneinander her während keine zehn Meter weiter das Fest der Todesnacht gefeiert wurde. Schüsse hallten durch die künstliche Nacht. Schreie der sterbenden erfüllten die Straßen. Von all dem unberührt stand die Gruppe nun wieder beisammen. Cash hatte sich geweigert wieder menschlich zu werden und rauchte einen Joint während die anderen auf den Einlass warteten. Seine Frage, wie er denn zurück zur Abaddon kommt wurde von allen ignoriert. So standen sie also beisammen, jeder bis auf Rock und Sica hatte den Mp3-Player angeworfen und hörte Musik. Während Sica sich mit einem Blickgefecht zwischen ihr und dem Türsteher begnügte fing Rock mit einer Runde Schattenboxen an. Kurz, man vertrieb sich die Zeit. Es dauerte auch keine Minute mehr bis sich leise knarrend das Tor des Knochenhofes öffnete. Bei dem nun entstehenden Gedränge verloren sich Devi und die anderen kurz aus den Augen, Cash aber blieb ihnen vollends verborgen. Die Bühne selbst war in schwärze gehüllt, lediglich vier glühende Augenpaare waren zu sehen. Zwei eisblau, zwei blutrot. Kerzen glommen auf. Es waren riesige pechschwarze Kerzen. Getragen wurden sie von majestätischen barocken Haltern aus reinem Silber. Das matte Licht das sie auf die Bühne warfen beleuchtete die vier Gestalten drauf nur dürftig. Alles was man erkennen konnte war das es zwei männliche und zwei weibliche Personen waren. Devi wandte sich an Abraxas. „Kennst du die, Bruderherz?“ „Kann schon sein“, gab er ihr als antwort darauf. Sie schenkte ihm kurz einen verärgerten Blick, dann sah sie aber auch schon wieder nach vorne. Leise, kaum hörbar hatte das traurige Spiel einer Violine eingesetzt. Bisher war das Gemurmel der Menge zu hören gewesen, nun herrschte vollkommene Stille. Cash, der ganz hinten stand, nahm seine Kopfhörer ab und lauschte der Violine. Während ein Cello die Klänge der Violine melancholisch unterstrich, nahm der Schein der Kerzen zu. Eine wunderschöne Frau mit langen Pechschwarzen Haaren spielte die Violine, ihre einstmals eisblauen Augen waren dabei geschlossen. Unweit von ihr saß der Cello-Spieler. Sein Haar war schlohweiß und fiel ihm offen auf die Schultern. Die Blutroten Augen blickten dabei verträumt auf die Violinistin. Die klassischen Töne die dem Klavier von der zweiten Frau entlockt wurden gesellten sich zu denen der Streichinstrumente. Auch ihre Augen waren geschlossen, den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt. Schweigsam und starr auf die Menge blickend, saß das vierte Bandmitglied am Schlagzeug. Die klaren blauen Augen blitzen kurz auf. Dann setzte auch er ein. Dennoch blieb das Lied traurig langsam und überraschend leise. Auch als das Stück zu Ende war änderte sich nicht an der Stille der Menge. Ein Chor setzte ein. Dutzende junger Mädchen kamen hinter der Gruppe zum Vorschein. Doch nun war es keineswegs ruhig, Spannung war deutlich in der Luft zu spüren. Der Gesang des Chors wurde immer lauter, als er sich gipfelte und abrupt endete setzten wieder die Streichinstrumente ein. Dieses mal jedoch fordernder, dynamischer und lauter. Rotschwarze Rauchschwaden stiegen auf und schienen den Klang der Instrumente zu verstärken. Die Violinistin ließ von ihrem Instrument ab und hauchte einen Namen, leise, dennoch klar und deutlich für alle hörbar. „Moonhire“ Kaum war dieses Wort verklungen, begann der Schlagzeuger zu zeigen was er auf dem Kasten hatte. Bewegung kam in die Menge. Hände schnellten in die Luft. Der Rhythmus bewegte die Massen. Kaum merklich, aber von Sekunde zu Sekunde stärker klingend setzten E-Bass und E-Gitarre ein. Zwei bisher verborgene Musiker landeten auf der Bühne und falteten ihre ledernen Schwingen. Einer der Dämonen, die Frau, begann zu singen. Augenblicklich johlte die Menge auf. Lachend unterbrach sie das singen, nur um mit einen verführerischen Lächeln auf den Lippen fortzufahren. Nun hatte es begonnen, das Festival der Todesnacht. Alle im Knochenhof ließen sich von der Musik und der Stimme der Sängerin mitreißen, alle bis auf einem. Ganz hinten an der Mauer stand Cash, als Mensch. Nach dem ersten Lied hatte er seine Kopfhörer wieder aufgesetzt. Leise war aus ihnen So Many Tears von Tupac zu hören. Das erregte die Aufmerksamkeit einiger Metalheads. Sie umringten Cash, welcher davon nichts Mitbekam. Gerade als der zweite Song endete rempelte einer von ihnen Cash an. Dieser schenkte ihm einen verächtlichen Blick, damit war für ihn die Sache auch schon wieder gegessen. Die Metalheads schienen das allerdings anders zu sehen. Einer von ihnen langte nach Cashs Kopfhörern und nahm sie ihm ab. „Du bist hier auf einem Metal-Festival du Penner! Hier hört man keinen Hip-Hop!“ Ein Zucken durchlief den Körper des Angesprochenen. Der nunmehr hünenhafte Cash fletschte die Zähne und senkte seinen Oberkörper um auf gleicher Höhe mit dem jungen Mann zu sein. Als er ihn anknurrte troff Speichel zu Boden. Kurz wich die kleine Gruppe zurück, fasste sich aber schnell wieder, Werwölfe waren hier keine Seltenheit. Mit der rechten holte er aus und zog durch. Ein hässliches Knacken ertönte. Gefolgt von dem reißen von Sehnen und Fleisch. Der kopflose Leichnam stand noch kurz aufrecht da, Cash nahm mit der linken seine Kopfhörer aus dessen Hand und setzte sie ruhig auf. Einige Augenblicke war der Rest der wagemutigen Gruppe wie versteinert. Cash konnte ihre Angst förmlich riechen und es gefiel ihm, dennoch lehne er sich wieder an die Wand und hörte weiterhin Musik. Als If I Could Turn Back The Hands angefangen hatte stand Cash ganz alleine hinten. Man hatte einen Sicherheitsabstand von einigen Metern eingenommen. Offensichtlich hatte er jetzt Ruhe. Cash schloss seine Augen und schien nachzudenken. Ein leichtes, von vielen unbemerktes, Lächeln verriet das er über etwas sehr schönes nachdenken musste, etwas, das ihm Freude bereitete. Mittlerweile stand Abraxas neben ihm, auch er lauschte nicht mehr der Band sondern der Musik aus Cash’ Kopfhörern. Niemanden schien das mehr zu stören. Als Abraxas das Gesicht von Cash beobachtete erlangte er eine Erkenntnis, zu der nicht einmal Heretic mit seinen Nachforschungen gekommen war. Cash war jemand auf den man sich verlassen konnte. Freunden würde er immer helfen. Wahrscheinlich unbewusst trug Cash einige gute Eigenschaften der Menschen in sich, die Dämonen und andere Wesen durch Arbeit von Jahrhunderten erlernen mussten. Zufrieden nickend legte Abraxas seine Hand auf Cashs Schulter. Obwohl er sich dabei etwas strecken musste hatte diese Geste nichts Lächerliches an sich. Cash schlug die Augen auf und spannte seine Muskeln an. Als er Abraxas erkannte lockerte er sich etwas und legte sich die Kopfhörer um den Hals. Der Saal war in der Zwischenzeit Leer geworden. Auf der Bühne sah man einige Wesen, die eifrig arbeiteten. Cash vermutete, dass sie alles für die nächste Band vorbereiteten. Deutlich kamen nun die Töne aus seinen Kopfhörern. Beide, Cash und Abraxas, standen sich nun lächelnd gegenüber. Es hatte den Anschein als wusste jeder was der andere sagen wollte. Ohne dass sich ihre Lippen bewegten nickten sie von Zeit zu Zeit. In dem Moment in dem Abraxas sich umwandte und wieder nach vor zu den anderen ging füllte sich der Saal wieder. Ein Mann, ungefähr Anfang der Dreißiger, nahm das Mikrofon in die Hände und erhob seine klare Stimme. Er sprach in einer mittlerweile beinahe ausgestorbenen Sprache, in Deutsch. Das schien allerdings nichts daran zu ändern das ihn beinahe alle verstanden. Jene die es nicht taten verstanden zumindest den Bandnamen. Thirdmoon. Als die fünf Jungs zu spielen begannen kam abermals Bewegung in die Menge. All die anwesenden Seelen schienen sich selbst zu vergessen und genossen die Musik. Auch der Sicherheitsabstand zu dem hünenhaften Werwolf war vergessen, nicht allerdings dass er hier Hip-Hop hörte. Obwohl er diesmal nicht angerempelt wurde, war eine Abneigung gegen ihn spürbar. Gut drei Duzend Seelen hatten sich um ihn versammelt und starrten in seine Richtung. Der Werwolf betrachtete sie kurz und schloss dann die Augen. Kaum hatte er das getan schnellten vier andere Werwölfe nach vor und hielten Arme und Beine fest. Es hatte den Anschein als ob er es nicht einmal bemerken würde. Unterdessen hatte ein gut zwei Meter großer Mensch mit Glatze vor Cash Aufstellung genommen. Grinsend langte er nach den Kopfhörern, die schon ein Leben gefordert hatten. Bevor er sie auch nur berührte wurde er von Cash gepackt. Der Werwolf, welcher seinen Arm gehalten hatte, flog ungebremst ins Gesicht des Glatzköpfigen. Knacken und reißend löste sich der Arm vom Oberkörper. Achtlos lies Cash diesen fallen. Bewegung kam in die anderen drei Werwölfe. Keinen Augenblick später lagen auch sie tot neben ihrem Kameraden. Ihre Körper waren mit hässlichen Schlitzwunden versehen, hier und dort ragten auch Knochen aus ihren Leibern. Cash stand, mit gesenktem Kopf inmitten der Leichen. Als er ihn hob glühten seine Augen vor Mordlust. Eine kurze Bewegung seiner Hände. Laut dröhnte aus den Ohrhörern Attack von System Of A Dawn. Er wirbelte kurze herum und stürmte auf die Feiernden zu. Abrupt hatte sich die letzte Reihe umgewandt, und ging mit Dolchen, wie Schwertern auf Cash los. Von Abraxas und den anderen unbemerkt tobte eine kleine Schlacht im Knochenhof. Cash mähte förmlich durch die Reihen. Schüsse fielen. Doch als Antwort darauf dröhnte nur die Musik lauter. Auch die Band schien nichts zu merken. Gerade als die Metalheads sich zurückzogen, und auch Cash zu seinem Platz an der Wand zurückkehrte, erschien ein Schatten. Er befand sich direkt hinter Cash. Lederne Schwingen breiteten sich aus und ein Schlangenähnlicher Körper legte sich um ihn. Während er noch überrascht an sich hinabblickte wurde er gegen die Mauer geschleudert wo er reglos liegen blieb. Eine Schlangendämonin mit der Schönheit einer Succubus bedeutete den Anwesend ihn nun zu ignorieren, was diese jedoch nach ihrem Verschwinden in Vergessenheit geriet. Unterdessen legte Rock eine Stage diving Aktion hin. Kaum war er aber wieder auf den Beinen und bei den anderen versammelte man sich weiter hinten um den Ohnmächtigen Cash. Nachdem sie ihn sorgfältig umzingelt hatten begannen sie mit ihren Stiefeln auf ihn einzutreten. Eine Weile lang schien ihn das auch gar nicht zu stören. Seitens der Bühne hallten die Klänge von Unleash The Soul durch die Halle. Mehr und mehr Metalheads strömten nach hinten um den Frevler zu strafen. Unentwegt traten sie auf den scheinbar Ohnmächtigen Werwolf ein als dieser sich plötzlich gähnend streckte, nur um sich gleich darauf vor Schmerzen zu krümmen. Keinen Lidschlag später war dieser auch schon auf den Beinen und lies die Angreifen den Sturm ernten den sie als Wind gesät hatten. Der Rest der Gruppe ging voll ab, während Cash für die meisten Anwesenden nun den Avatar des Schnitters verkörperte. „ Not a man can live forever, In vengeance I’ll be reborn.” Während dieser Zeilen ließen unzählige ihr Leben, viele durch Cash andere durch ihre eigenen Freunde. Der Rausch der Todesnacht griff auch im Knochenhof um sich. Freund und Feind existierte für viele nicht mehr. Der Rhythmus dirigierte ihre Bewegungen. Abraxas blickte in die Augen des Sängers. Trauer spiegelte sich in ihnen wieder. Dieser Mann liebte die Musik die er machte, aber niemals wollte er mit ihr solch ein Fest dirigieren. In seinen Augen las er eine stille doch drohende Frage: „Warum?“ Kurz trafen sich die Blicke der beiden Männer, während einem ruhigeren Part des Liedes. Auch der tobende Kampf kam dadurch zum Schweigen. Dennoch wussten beide, dass dies nicht ewig so sein würde, selbst wenn sich dieser Part ins unendliche ausdehnen würde. Getreu dem Album folgte Blood for Blood. Und wie die Ruhephase ihr Ende fand setzte auch das Morden und Sterben wieder ein. Viele waren von dem Kampf unbeeindruckt und genossen einfach nur die traumhafte Musik. Sie blieben verschont von all dem was Cash erlebte. Wenn man ihn nun genau betrachtet hatte er nichts mehr mit dem ruhigen Mann gemeinsam der er sonst zu sein schien. Es sah eher so aus als wäre er eine Bestie die einzig dazu geboren wurde mordend und tötend durch die Lande zu streifen und so viele Leben zu nehmen wie sie nur konnte. Mann um Mann fiel. Frau um Frau starb. Eine Seele verging grausamer als die andere. Es war kein Kampf mehr, es war ein Schlachtfest. Der letzte Kontrahent ging vor Cash zu Boden. Tief blickte er in ihre Augen. Er erkannte Reue in ihnen, sie hätte Leben können. Er war ihr Tod gewesen. Er und diese verfluchte Nacht. Still lauschend nahm er die Kopfhörer ab und blickte nach vor zu den Menschen auf der Bühne. Er schloss die Augen und senkte demütig den Kopf. Während er die eine zur Faust geballt auf seien Lippen legte umfasste er mit der anderen den Rosenkranz und ging langsam auf die Knie. Es sah aus als wolle er sich entschuldigen. Seinen Tribut entrichte er dadurch, dass er sich ein Lied von ihnen anhörte ohne ein zweites im Hintergrund zu haben. Nach diesem letzten Lied von Thirdmoon, nach Bleed your God, verdunkelte sich die Bühne wieder, die Kerzen erloschen und nur die Dochte glommen sacht. Cash erhob sich und schritt nach hinten an die Wand. Er setzte seine Kopfhörer wieder auf, verschränkte die Arme vor der Brust und senkte den Kopf leicht. Panik griff um sich als man leise doch durchdringlich die Stimme von Abraxas hören konnte. „Vergesst niemals was ihr heute gesehen habt. Auch du nicht Vladimir. Behalte diese Todesnacht in Erinnerung. Uns ihr Leute... erinnert euch, fürchtet nicht die Dunkelheit, fürchtet was in ihr lauert.“ Danach kehrte das Licht zurück und die nächste Band begann zu spielen. Cash war wieder ganz hinten und hörte seine Musik. Es schien als wären die Geschehnisse vollkommen normal gewesen. Denn alles war so wie zu beginn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)