Soldier of Fortune von Phoenix_Frost ("As far as I've traveled...") ================================================================================ Kapitel 2: dear angel... ------------------------ ~*~ Unmotiviert legte er den Stift beiseite. Es machte keinen Sinn mehr. Wieso saß er nur den ganzen Tag hier und versuchte, Briefe zu verfassen an einen Menschen, der nicht da war und nie wieder zurückkehren würde? Er war weg, warum sah er das nicht ein? Die Kälte kroch ihm in die Knochen und er wickelte die Decke, die um seine Schultern lag, noch enger um sich. Doch es half nicht. Die Zeit verstrich wie in Zeitlupe, wenn er einfach nur da saß und auf ihn wartete. Doch wenn er in den kaputten Spiegel sah, der an der Wand neben dem Kamin hing, sah er, wie schnell die Zeit nun doch verging. »...But I feel I'm growing older…« Er schien zusehen zu können, wie er immer älter wurde. Hin und wieder, wenn er etwas länger in den Spiegel sah, konnte er SEIN Gesicht sehen. Edwards Gesicht. Sein kesses Grinsen, wenn er es gewagt hatte, sich über ihn, seinen Vorgesetzten, lustig zu machen. »…and the songs that I have sung, echo in the distance…« Ein mattes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Vorsichtig strich er mit den Fingerspitzen der linken Hand über die Augenklappe, die sein linkes Auge verdeckte. Dieses Auge sah schlimme Sachen. Es hatte Déja-vus. Es erzählte ihm, wie der, auf den er hier wartete, gestorben sei. Das Lächeln verschwand. Wie oft hatten ihn die Anfragen seiner Kollegen erreicht, wann er denn endlich zurück an seinen Platz kehren würde. Zum Militär, da, wo er hingehörte und wo man ihn brauchte. »…like the sound of a windmill goin' 'round…« Doch er konnte nicht. Er konnte nicht zurückgehen. Er wollte nicht zurückgehen. Nicht, bis ER zurückgekehrt war. Bis er wusste, dass Alphonse IHN, Edward, gefunden hatte. Denn nur mit ihm machte all das Sinn. Erst, wenn er wieder da war, würde er selbst zurück kommen und sein Werk, welches er so lange geplant hatte, beenden und endlich nach ganz oben aufsteigen. Er hätte dies auch ohne Hindernisse ohne ihn tun können, doch es schien so sinnlos für ihn. Warum sollte er das noch wollen, wenn er nun auch fort war? Sein einziges Bisschen Motivation war fort. »…I guess I'll always be a soldier of fortune.« Erst starb sein bester Freund… Doch dann trat dieses Kind aus dem Hintergrund hervor und stachelte ihn dazu an, alles selbst in die Hand zu nehmen und weiter zu machen. Auch, wenn es noch so tat, als ob es ihn hasste, er wusste, es stand ihm bei. Der Junge hatte ihm bei gestanden. Edward war immer auf seiner Seite gewesen, auch, wenn es nie so aussah. Sie hassten sich nicht wirklich, sie waren sich nur viel zu ähnlich gewesen. Damals trafen zwei viel zu ehrgeizige Schlitzohren aufeinander. Nun waren sie Ewigkeiten voneinander entfernt und das eine weinte um das andere, was das andere Tat, wusste niemand. Es war nicht fair. Nein, es war einfach nicht fair, ihm sein letztes Bisschen Mut zu nehmen. Niemand konnte Edward ersetzen. Also musste er warten. Warten im tiefen Dunkel, bis der Engel, den man ihm genommen hatte, ihm ein Zeichen gab für seinen Einsatz. ~*~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ so... hier nun das relativ kurze, zweite kapitel... hope, u like it ;)~ ~edo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)