Der mit dem Wolf lebt von Amaya-sama ================================================================================ Kapitel 1: Nightmare -------------------- Zu Anfang erst einmal eine Entschuldigung: Ich habe angegeben, dass das hier eine Songfic ist, aber die ersten 7 Kapitel sind leider noch ohne Songs. Ich hatte sozusagen einen Sinneswandel und habe dann aus der FF ne Songfic gemacht. Ich hoffe trotzdem, dass sie euch gefällt! ;D Der mit dem Wolf lebt Nightmare Verwirrt und ängstlich lief ein gerade mal 8jähriger Sesshoumaru am Meer entlang. Die kleinen Wellen brachen sich schäumend am Strand und versuchten ihn Stück für Stück unter Wasser zu setzen und abzutragen. Das silberweiße Haar Sesshoumarus wehte hinter ihm her, als er von Laufen ins Rennen überging. „Vater!“, rief er in die Einsamkeit, die ihn kalt und gnadenlos umgab. „Vater!!!“, schrie der junge Youkai verzweifelt. Er sah sich in der unendlichen Leere um. Sesshoumaru stand inmitten des kilometerlangen Strandes, der selbst zum Land hin kein Ende zu nehmen schien. Plötzlich kam Wind vom Meer her auf und zerrte am weißen Gewand des Youkais und zerzauste seine langen Haare. Seine goldenen Augen wanderten prüfend über den Sand, als hoffe er, sein Vater könne plötzlich aus dem feinkörnigen Sand entsteigen. „Vater…“, flüsterte ein sich nun verloren fühlender Sesshoumaru. Warum war er hier? Wie ist er hierher gelangt? Mit dem Meer hatten die Inu – Youkais grundsätzlich nicht viel zu tun. Also warum war er hier? Was war der Zweck seines Seins? Sein Platz war an seines Vaters Seite, egal wie groß die Gefahr auch war. Warum hatte der große Inu Taishou ihn im Stich gelassen? War er ein schlechter Sohn oder gar eine Schande für die Hundedämonen gewesen?!? Er wusste nicht, was es war, doch sein Vater würde ihn bestimmt nicht ohne einen ersichtlichen Grund an diesem gottverlassenem Ort lassen. Hatte er ihn denn überhaupt hier gelassen? Hatte er ihn hierher gebracht? Er wusste es nicht. Nun ließ der junge Youkai den Blick über das ruhige Meer gleiten. Er mochte das Wasser. Er machte ein paar unsichere Schritte zum Meereswasser hin und blieb wieder stehen. Er war vergessen worden. Er war von seinem Vater vergessen worden!!! Diese Vermutung, die Sesshoumaru allerdings als eine Erkenntnis erschein, überfiel ihn hart und gnadenlos und ließ Zorn in ihm aufbrennen. Zorn, der sein ganzes Leben prägen würde. Der Inu Taishou hatte ihn ohne erdenklichen Grund alleine und sich selbst überlassen!!! Oder war das alles nur ein Test?!? Ein Test, um zu sehen, ob Sesshoumaru im ernstesten Fall alleine überleben könnte? Er wusste es nicht. Um dem Zorn über seine Unwissenheit Luft zu machen, ließ er eine lange Energiepeitsche an Zeige und Mittelfinger seiner rechten Hand entstehen und schlug damit hart auf den Sandboden ein. Eine Wolke erhob sich von der Stelle, an der die Peitsche aufschlug und wurde sogleich vom nun stetig wehenden Wind erfasst und davon getragen. Der junge Inu Youkai fand Gefallen daran seinen Frust, seinen unermesslichen Zorn am Sand auszulassen. Mit immer größer werdendem Elan schlug er auf ihn ein, bis er nicht mehr konnte. Erneut übermannte ihn der Frust und der Zorn über seine Einsamkeit… an der ausschließlich sein Vater Schuld war!!! Ja, aber war er das? War er für all das hier verantwortlich? Sesshoumaru wusste es nicht. Doch plötzlich rührte er sich nicht mehr. Er hatte etwas gehört und aus Erfahrung von den Reisen mit seinem Vater wusste er, dass man dann vorsichtig zu sein hat, da man vorher nie wusste, ob es ein Freund oder Feind war, der das Geräusch verursacht hat. Sesshoumaru sah sich um. Nichts war zu sehen und es gab auch weit und breit kein Gebüsch, indem man sich hätte verstecken können. Hatte er sich das Geräusch etwa nur eingebildet?!? Das konnte nicht sein! Die Sinne eines Inu – Youkais konnten nicht betrogen werden, das hatte der Inu Taishou ihm immer und immer wieder eingeschärft. Also sah der junge Youkai weiter umher. Er lief wieder. Seine Augen bemerkten jede Bewegung, die allerdings ausschließlich vom Wasser zu kommen schien, das stetig gegen den Strand brandete. ‚Wo bin ich?!?’, fragte sich Sesshoumaru, nicht annährend so verzweifelt wie vor wenigen Minuten. Nein, seine Einsamkeit war ihm jetzt sogar gleichgültig, da er sein gesamtes Denken und Tun auf den Wunsch richtete, von hier zu verschwinden und seinen Vater zu finden. Der junge Inu – Youkai blieb wieder stehen. Es war absolut hoffnungslos. Weit und breit war niemand zu sehen und er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er war. Warum nur war sein Vater nicht hier? Sollte Sesshoumaru etwa jetzt schon lernen, auf sich selbst aufzupassen?!? Sollte er jetzt schon auf eigenen Beinen stehen können?!? Ein etwas heftigerer Windstoß zerzauste sein Haar und ließ das Fell, das er über der rechten Schulter hatte, flattern. Sesshoumaru ließ seinen Blick zum wolkenbedeckten Himmel gleiten. Obwohl es noch nicht spät war, erreichte kein einziger Sonnenstrahl die Erde. Eine Strähne seines silberweißen Haares wurde ihm ins Gesicht geweht. Geistesabwesend strich Sesshoumaru sie fort. Plötzlich hörte er es wieder und er wirbelte herum. Wieder war nichts zu sehen. Konnte das wahr sein? Man konnte sich doch nirgends verstecken… außer vielleicht im unendlich tiefen Meer… Ungläubig wandte sich Sesshoumaru dem Meer zu, das friedlich und vollkommen unschuldig gegen den Strand brandete. Allmählig wurde Sesshoumaru das alles zu blöd und er spielte mit dem Gedanken, einfach wild um sich mit seiner Peitsche zu schlagen. Stattdessen rief er laut in die Einsamkeit: „Komm’ raus!!!“ Seine noch kindliche Stimme hallte einmal noch kurz wieder, dann war wieder alles still. Nun schlich sich wieder die Angst in Sesshoumarus Gefühle. „VATER!!!“, schrie er verzweifelt und so laut er konnte. Nach einer kleinen Pause der Stille bekam er endlich Antwort. „Sesshoumaru?!?“, rief die kräftige Stimme des Inu Taishous aus dem nichts heraus. „Vater!“, rief der junge Youkai überglücklich und rannte eine Düne hinauf. Dort war soeben sein Vater, Herr des Westens und Fürst der Inu – Youkais, erschienen. Dieser hatte seine langen ebenfalls silberweißen, leicht gewellten Haare zu einem hochgesteckten Pferdeschwanz zusammengebunden. An seinen Wangen hatte er je einen dunkelvioletten Strich; das Merkmal der Dämonen. Auf seiner Stirn prangte ein blauer Sichelmond, der dem Sesshoumarus unwahrscheinlich glich. Auch der Inu Taishou hatte ein Fell, das seinen gesamten Rücken wie eine Art Umhang bedeckte. An den Schultern hatte er je einen schweren Schild mit je drei Dornen darauf. Das Gewand, das aus Seide bestand und dem Sesshoumarus stark glich, umhüllte seinen starken Körper. Er hatte drei Schwerter, von denen er zwei an der Hüfte und eins am Rücken unter dem Fell trug. Der Inu Taishou hatte ein längliches Gesicht, elfenartige Ohren und feine Gesichtszüge, die ihn mehr als nur attraktiv aussehen ließen. Das auffälligste an ihm allerdings waren seine goldenen Augen, die er an Sesshoumaru vererbt hatte. Im Ganzen machte der Herr des Westens einen starken und stolzen Eindruck, wobei auch Weisheit schon von weitem an ihm zu erkennen war. „Vater! Warum hast du mich hier allein gelassen?!?“, fragte Sesshoumaru seinen Vater eher vorwurfsvoll. Der Angesprochene kniete sich hin, um seinem Sohn direkt in die Augen sehen zu können. „Ich wurde von einem Freund um Hilfe gebeten. Ich musste gehen, mein Sohn. Doch sage mir, wie bist du hierher gelangt?“, gab der Inu Taishou ruhig zurück. „Ich… ich weiß es nicht. Ich nahm an du…“, begann Sesshoumaru verlegen, doch es sollte ihm erspart bleiben, sich zu erklären. Urplötzlich erschien ein schwarzer Wolf am Horizont. Dicht neben ihm lief ein weiterer Youkai, der allerdings selbst auf die Entfernung nicht sehr freundlich aussah. Der Inu Taishou erhob sich, als er die Beiden Youkais sah und hatte bereits eine Hand auf dem Schwertgriff eines der Beiden Schwerter, die er an der Hüfte trug. Sesshoumaru hingegen rührte sich nicht und machte noch nicht einmal Anstallten in Sicherheit oder zumindest hinter seinen Vater zu gehen. Immer schneller kamen die Dämonen näher. Der Herr des Westens zog elegant sein Schwert, das sich sogleich in eine Art Reißzahn verwandelte. Er sah so aus, als wollte er die Fremden, sobald sie in Reichweite einer Attacke waren, angreifen und hob sein Schwert. Doch dann, ohne Vorwarnung ließ er es sinken und sein Gesicht nahm einen wehleidigen Ausdruck an. „Vater? Was ist?“, fragte Sesshoumaru, dem nicht entgangen war, dass etwas nicht stimmte und sah seinen Vater fragend an. „Kazutoyo…“, sagte der Inu Taishou tonlos. Sesshoumaru sah zu seinem Vater, dann zu den beiden Fremden, die schon in Reichweite einer Attacke waren und wieder zurück zum Inu Taishou. „Kennst du sie?“, fragte der junge Youkai misstrauisch. „Den Wolf… ja…“, antwortete der Angesprochene geistesabwesend. Mittlerweile waren die beiden Fremden bei Vater und Sohn angekommen. Schlitternd hielt der nachtschwarze Wolf. Dicht neben ihm blieb ein Youkai in menschlicher Gestallt stehen. Seine fettigen schwarzen Haare, die ihm bis zur Schulter gingen, umrahmten ein blasses, zwielichtiges Gesicht. Er war in ein nachtblaues Gewand gehüllt und an seiner Hüfte hing ein großes Schwert. „Der große Inu Taishou!“, sagte der Mann spöttisch. Die Muskeln des Herrn des Westens spannten sich bedrohlich, doch er hob nicht sein Schwert zu einer Attacke. Stattdessen wandte er sich dem Wolf zu: „Du hattest Recht. Ich nehme mal an, das ist er?“, fragte der Inu Taishou und deutete mit einer Kopfbewegung auf den anderen Youkai. Kaum hörbar jaulte der Wolf und nickte. Die Augen des Herrn des Westens verengten sich und er wandte sich dem Youkai zu, der ihn höhnisch angrinste. „Ich habe mir gedacht, dass ich Kazutoyo deinem Sohn vorstelle…“, sagte der Youkai und besah sich Sesshoumaru mit seinen dunkelroten Augen. „Lass’ meinen Sohn aus dem Spiel!!!“, brauste der Inu Taishou auf und hob bedrohlich sein Schwert. „Aber es geht hier um ihn!!!“, erwiderte der Youkai giftig. „Nein!!! Es geht hier um mich!!!“, gab der Herr des Westens zurück. „Und du benutzt meinen Freund um mich, wenn auch nicht körperlich, zu verletzen!!!“ „Für wahr, immerhin möchte man sich selbst nicht die Hände schmutzig machen… aber das müsstest du doch als Fürst mit deinen vielen Dienern selbst wissen, Oder?!“, entgegnete der Dämon. Der Inu Taishou ließ seine Handgelenke knacken, tat aber weiter nichts. Er hielt sich mit Gewalt so sehr zurück, dass es beinahe schmerzte. Wenn er dem Dämon irgendetwas antat, würde die Familie seines besten Freundes Kazutoyo sterben… Der schwarze Wolf schien sich unwohl zu fühlen und vermied es, Sesshoumaru und seinem Vater in die Augen zu sehen. Er fühlte sich einfach nur elend… „So, damit wir endlich zu dem kommen, weshalb wir hier sind…“, brach der Youkai die bedrückende Stille und deutete mit dem Zeigefinger und ausgestrecktem Arm auf… „Sesshoumaru, komm’ her!!!“, befahl der Inu Taishou. Der schwarze Wolf sah seinen Freund entschuldigend an und sprang auf dessen Sohn zu. Dieser rührte sich nicht. ‚Der Wolf ist genauso groß wie Vater, wenn er sich verwandelt hat…’, sann der junge Youkai, sich nicht bewegend. „SESSHOUMARU!!!“, schrie der Inu Taishou und wusste nicht, was tun. Das Leben seines Freundes, dessen Familie und seines Sohnes standen auf dem Spiel und egal wie er auch reagieren würde, irgendjemand würde sicherlich sterben… er fühlte sich hoffnungslos verloren und entzwei gespalten… was sollte er tun?!? Sesshoumarus Augen weitete sich, als der Wolf dicht vor ihm stehen blieb, seine Pranke hob und… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)