Wenn die Liebe in die Pfütze fällt von Ayame-chan (SetoxJoey BakuraxMarik) ================================================================================ Kapitel 11: First Date ---------------------- 11. First Date „Was soll die Frage? Du weißt genau, was ich über dich denke.“ „Nein, weiß ich nicht.“ „Stell dich nicht so blöd an, ich hab’s dir schon oft genug gesagt.“ „Dann hasst du mich also doch.“ Seto seufzte „Lass mich doch endlich damit in Ruhe.“ „Du bist gemein, ich stell dir doch nur eine ganz normale Frage, warum kannst mir nicht einmal eine vernünftige Antwort geben?“ „Jetzt heul doch nicht gleich.“ „Ich heule doch gar nicht!“ Joey kämpfte mit den Tränen und Seto biss sich auf die Lippen. Wieso gab er in letzter Zeit immer nach, wenn Joey weinte? „Joey, jetzt komm schon. Du benimmst dich wie ein kleines Kind.“ „das ist mir egal.“ „Ich mag aber keine Kinder.“ „Ein Glück für mich, dass ich kein Kind sondern ein elender stinkender Straßenköter bin!“ Der Junge wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Warum kannst du nicht einmal nett sein. Warum lachst du nicht mehr?“ (Huch, wie kommt denn die Frage da hin?) „Musst du jetzt auch noch so anfangen wie Mokuba?“ „Nein, ich will einfach nur die Wahrheit wissen.“ „Ich sage immer die Wahrheit.“ „Dann sag sie auch und weich mir nicht immer aus!“ Erneut seufzte der Konzernchef und ließ sich aufs Bett sinken. „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich es nicht weiß.“ „Das ist keine Antwort.“ „Was soll ich denn sonst sagen?“ „Das du mich liebst.“ „.....“ „Wenn man jemanden liebt, dann muss man ständig an ihn denken. Dann kribbelt es in der Magengegend, wenn man ihn sieht. Und man hat Angst etwas Dummes zu tun. Kommt es deinen Gefühlen nah?“ „Wenn das Liebe ist, dann muss ich dich wohl doch hassen.“ Diesmal seufzte Joey. „Ok, neuer Versuch. Als du mich geküsst hast, wie hast du dich da gefühlt?“ „Ich weiß nicht.“ Gleich spring ich aus dem Fenster, dachte Joey. „Entweder du sagst mir jetzt was, oder ich küss dich noch mal.“ „Was soll ich denn sagen, ich kenn mich damit doch nicht aus!“ was sag ich denn da, fragte sich Seto. Da rutschte Joey zu Seto und als Seto zurückweichen wollte küsste Joey ihn auf die Nasenspitze. „Hey, was soll das denn jetzt? Wenn du mich schon küssen willst, dann mach es auch wenigstens richtig!“ Verwundert blickte ihn der Blonde an. „Du....willst?“ „Ich....will?“ „Okay.“ „Nein, Joey blieb weg. Dass hab ich so nicht gemeint.“ Joey schlang schnell seine Arme um den Braunhaarigen, bevor dieser flüchten konnte, wodurch dieser wie hypnotisiert von den braunen Augen war. Der Blonde näherte sich dem Gesicht Setos, sodass sich ihre Lippen fast berührten und hielt inne. Laaaange Zeit inne. Dem Blauäugigen platzte schließlich der Kragen. Er vergrub seine Hand in Joeys Harre und küsste ihn verlangend. Der Braunäugige riss seine Augen auf, so überrascht war er darüber, dass Seto ihn nicht so hatte stehen lassen, sondern ihn geküsst hatte. Der Blonde schloss wie Seto die Augen und ließ sich nach hinten aufs Bett sinken. Seto ließ sich mit ihm ziehen und sein Kuss wurde fordernder und dann spürte Joey eine warme Zunge über seine Lippen streichen. Vollkommen verwirrt kam er der Bitte nach und öffnete bereitwillig den Mund. Doch als die Zunge das neue Gebiet erkunden wollte, wurde der Braunhaarige in die Realität zurückgeholt, was dazu führte, dass er seinen Kopf zurückriss und sich entsetzt über seine Tat aufrichtete. Der Blonde war verwundert, doch als er Setos entsetztes Gesicht sah grinste er wieder. „Ich wusste es doch. Du magst mich.“ „Tu ich nicht!“ „Doch, tust du.“ Joey langte nach vorne und schlang seine Arme um Setos fliehen wollende Taille. Seto ließ den Kopf hängen. Ich hab verloren und das gegen einen zweitklassigen Duellanten. „Was wir das denn jetzt schon wieder?“ fragte der Konzernchef. „Gar nichts.“ „Das sehe ich.“ „Ich liebe dich, mein Set-chan.“ „Und ich hasse dich dafür du Köter.“ Beide lächelten, wenn auch Joey dessen mehr bewusst war, als Seto, der dies nicht bemerkte. (Umfrage: Wer bemerkt alles nicht, wenn er lächelt?) Doch dafür spürte er, wie seine Finger plötzlich über Joeys Hände strichen. Sofort packte er diese und riss sich los, um schnell ins Bad verschwinden zu können. Familie Ishtar aß gerade zu Abend, als es an der Tür klingelte. „Wer kommt denn noch um diese Uhrzeit vorbei?“ fragte Ishizu und erhob sich, um die Tür zu öffnen. Marik hörte, wie seine Schwester jemanden begrüßte und verschluckte sich am Brot, als er die Stimme Bakuras erkannte. Oh nein, bitte nicht, dachte er. „Marik, dein Schulfreund Bakura ist hier, er sagte ihr müsstet noch was für ein Referat besprechen,“ sagte Ishizu, als sie in die Küche trat und ein weißer Haarschopf ihr gefolgt war. „Ja genau, wir fangen besser gleich an,“ rief Marik schnell, damit Bakura keine Andeutungen gegenüber Ishizu äußern konnte und funkelte ihn böse an. Dieser schenkte ihm jedoch nur sein fieses Grinsen. Nur wenige Sekunden später befanden sie die Jungen in Mariks Zimmer. Marik hatte sich aufs Bett gesetzt, bemerkte jedoch zu spät, dass dies wahrscheinlich nicht so gut gewesen war und er sich lieber auf einen Stuhl hätte setzten sollen. Bakura hatte dies sofort bemerkt und sein Grinsen wurde noch breiter. Marik wünschte sich in diesem Moment, dass ein Loch sich auftat und einen von ihnen verschluckte, während Bakura seeelenruhig auf die Anlage zuschritt, sie anschaltete und die Lautstärke voll aufdrehte. „Was soll das?“ Rief Marik gegen die Musik an, woraufhin sich der Braunäugige neben ihn sinken ließ und nahe an sein Ohr kam. „Damit deine Schwester uns nicht hört my sweety.“ „Und warum darf sie uns nicht hören?“ fragte der Ägypter, obwohl er die Antwort schon kannte. Und die wurde auch bestätigt, indem Bakura seine Hand ergriff. „Weil ich dich jetzt verführen werde. Und ich weiß noch sehr genau, wie du dabei geklungen hast...“ Marik stieg die Röte ins Gesicht. Irgendwie musste er Bakura doch entkommen, doch das einzigste, was er tun konnte, war zur Seite zu rutschen doch dann würde er auf dem Bett liegen und das wäre dem Weißhaarigen nur Recht. Bakura stütze sich nun mit seinem linken Arm neben Mariks rechter Seite ab, sodass sich ihre Gesichter fast berührten. „Na mein Süßer? Hättest du Lust?“ „Mit dir schon mal gar nicht.“ „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst lieb zu mir sein? Du brichst noch mein armes krankes Herz.“ „Das glaubst du doch wohl selbst nicht.“ Bakura grinste fies und näherte sich Mariks Lippen. Der Sandblonde hatte keine Chance dem Kuss auszuweichen und so spürte er schnell die heißen Lippen auf seinen. Für einen kurzen Moment erwiderte er den Kuss. Wie hatte er es nur ohne ihn ausgehalten? Moment mal, was denke ich denn da? Hastig schlug Marik die Augen wieder auf und blickte in die lüsternen braunen seines Gegenübers. Der Ägypter versuchte ihn wegzudrücken, doch Bakura drückte ihn mit dem Rücken aufs Bett. Dann ließ er seine Zunge über Mariks Lippen gleiten und forderte um Einlass. Der Sandblonde hatte allerdings nicht vor ihm diesen zu gewähren und presste seine Lippen fest aufeinander. Sauer sah der Weißhaarige ihn an und ließ schließlich von ihm ab. „Was soll das, dass macht gar keinen spaß, wenn du dich so wärst.“ Vorwurfsvoll starrte er den Unterliegenden an. „Bitte? Was soll das denn heißen? Ich denk du willst mich um jeden Preis ins Bett kriegen.“ „So was macht man nur, wenn man der One-Night-Stand-Typ ist und mit seinem Opfer sowieso nur einmal schlafen will, oder mit Strichern, die währen sich ja sowieso nie. Aber ich will ja öfter mit dir schlafen und auch noch ein bisschen mehr.... also wär’s auch nett wenn du dich nicht so zieren würdest!“ (ist da eigentlich Logik drin, bei dem was ich geschrieben habe?) Vollkommen verdattert sah Marik ihn an. „War das dein Ernst?“ „Ach, jetzt willst du auf einmal oder was? Mir ist die Lust vergangen. Ich geh nach Hause.“ „Hey, warte doch mal.“ Marik sprang auf und hielt Bakura zurück, der das Zimmer verlassen wollte. „Also....wenn, wenn es dir wirklich ernst ist und du eine Beziehung aufbauen möchtest, dann könnten wir ja mal zusammen ausgehen.“ „Von Beziehung hab ich zwar nichts gesagt, aber Date klingt nicht schlecht.“ „Nix da! Es gibt keine Fick-Beziehung klar? Entweder richtig, oder gar nicht.“ „dann kann ich ja ewig warten.“ „Wieso denn das?“ „Glaubst du etwa, ich benehme mich so, wie in den Liebesschnulzen? Wo man sich gegenseitig Blumenkränze ins Haar setzt?“ „Nichts gegen deinen Geschmack was Filme angeht, aber...“ „ICH SEHE MIR KEINE SCHNULZEN AN!!!!“ „Ist ja gut! Pass auf, ich mach dir einen Vorschlag. Wenn du aufhörst so aufdringlich zu sein und dich benimmst, dann...ähm na ja dann.....Sehen wir erst mal, ob das mit dem Date klappt.“ Mariks Wangen färbten sich rot. Etwas enttäuscht schaute Bakura drein hob dann jedoch Mariks Kinn an und lächelte sein fieses Lächeln. (Wat ne Grinsekatze) „Na gut. Aber wo soll unser Date statt finden. Bei dir, oder bei mir?“ „Einen Kuss gibt’s erst, wenn du dich beim Date benommen hast,“ sagte der Ägypter und schlug die Hand weg, die sein Kinn umgriff. „Und ein erstes Date findet normalerweise außerhalb des Hauses ab. Erst später trifft man sich zu Hause.“ „Normalerweise, aber unsere Beziehung gehört nicht zu den normalen.“ „Entweder so oder gar nicht.“ Bakura murrte. „Wenn’s sein muss.“ „Dafür darfst du mich dann auch mit Spitznamen titulieren, aber wehe du wirst wieder zu aufdringlich.“ „Wann nennst du eine Situation denn aufdringlich?“ „Wenn.....Warte hier.“ Marik huschte aus dem Zimmer und kam einige Zeit später mit einem Buch zurück. „Das gehört Ishizu. Ließ es und halt dich an das, was darin steht.“ Der Weißhaarige drehte das Buch in den Händen. Das erste Date hieß es. „Gut, ich hol dich dann morgen ab. Ist drei Uhr ok?“ „M-morgen schon?“ „Klar, denkst du ich will bis Weihnachten warten?“ „Nein, aber ich....ok.“ Bakura grinste wieder. „Na dann. Träume süß mein kleiner Prinz.“ Die Zimmertür schloss sich und Marik stand da mit rotem Kopf. Bitt lass mich sterben, dachte er und setzte sich aufs Bett. Das konnte ja was werden. Aber wenn Bakura wirklich mehr wollte, als nur mit ihm schlafen, dann dürfte es nicht so schlimm werden. „Marik! Mach die Musik leiser!!“ Brüllte Ishizu durch die Wohnung. Den Rest des Abends über wanderten Mariks Gedanken immer wieder zwischen dem Kuss, den längst vergessenen Geschmack Bakuras und dem morgigen Date hin und her. Heißt also, Alpträume waren vorprogrammiert. 5Uhr in der Früh. Yami lauschte an seiner Zimmertür. Noch war alles ruhig, denn die Krankenschwester würde erst später an seinem Zimmer vorbeikommen. Leise öffnete er die Tür und huschte hinaus. Er hielt es in diesem Krankenhaus keinen Tag länger aus. Yugis Großvater und der Arzt befanden sich ständig in seiner Nähe und machten ihm ständig Hoffnungen, an die er sowieso nicht glaubte. Als erstes würde er in die Wohnung von Familie Muto gehen, schließlich befand sich der Schlüssel nicht umsonst in seiner Hosentasche und immerhin brauchte er Geld, um seinen Plan durchzuziehen. (Dieb, Dieb) Seto Kaiba war kein Langschläfer und deshalb schon wach. (Da ist Samstag und man kann einmal ausschlafen und dann ist der schon so früh auf?) Er machte sich aber nicht die Mühe aufzustehen, wo doch was viel besseres neben ihm lag... Das Licht, welches durch die halb aufgezogenen Vorhänge fiel, fiel genau auf den blonden Jungen, der wie immer wie eine Katze zusammengerollt im Bett lag und noch tief und fest zu schlafen schien. Er war ja so süß, wenn er schlief! Der Braunhaarige hatte sich mit dem Arm aufgestützt und den Kopf darauf gelegt, um Joey besser beobachten zu können. Seto beugte sich etwas vor und strich dem Blonden einige Harrsträhnen aus dem Gesicht, worauf dieser mit leisem Schnurren antwortete (Ja wo ist denn die Mieze? Ja wo isse? Ja wo isse denn?) (Sorry, aber das musste jetzt sein). Kaiba musste grinsen und konnte der Versuchung nicht wiederstehen Joey hinter den Ohren zu kraulen. Dieser schien davon sogar ganz angetan und streckte nun seine Arme nach seinem Krauler aus. (Anmerkung: Er schläft noch immer) „Mmmm, Set-chan...“ murmelte der Jüngere und schlang seine Arme um Setos Hals. Junge wovon träumst du? fragte sich der Konzernchef und merkte Joeys Gesicht näher kommen und dann hatte er ihm auch schon einen Kuss aufgedrückt. Erleichtert atmete Seto wieder auf, als sich Joeys Lippen von ihm lösten. Na toll, jetzt überfällt er mich schon im Schlaf, dachte er während er Joey weiter beobachtete, der nicht vor hatte seine Arme wieder von ihm zu lösen. Ein Seto Kaiba gibt sich niemals geschlagen, aber in diesem Fall weiß ich nicht, was ich anders tun soll. Gestand der Blauäugige ein. Warum musste Joey auch immer so süß aussehen und so gut ....?riechen? Anscheinend konnte sich noch nicht mal er gegen die Liebe währen. (Uff, ich glaube so langsam kommt er auf die richtige Bahn.) (Bevor ihr weiter lest: ich hoffe diese Stelle ist nicht zu übertrieben geworden) „MARIK!! VERSCHWINDE SOFORT IN DEIN ZIMMER!!!“ Ishizu war aufgesprungen und zeigte nun mit ausgestreckten Arm auf die Wohnzimmertür. „Aber,“ begann Marik „Nichts aber! Ich muss meine heutige Führung vorbereiten und du trägst nicht gerade zu ihrer Vollendung bei.“ „Kannst du mir trotzdem deinen Rasierer leihen?“ „....“ „Komm schoooon.“ „Was willst du mit meinem Rasierer?“ „Nun ja...ich hab da so Haare...und die stören etwas....Es sind ja nur drei.“ (Ich hab drei Haare auf der Brust ich bin ein Bär. Bär, Bär. Ich zähle sie jeden Tag, es werden halt nicht mehr. Mehr, mehr.“ Fröhlich sing) „Wo bitte schön?“ „Na..... dass ist doch egal. Krieg ich ihn jetzt oder nicht?“ Marik stand da mit hochrotem Kopf und wurde ungläubig von Ishizu angestarrt. „Marik, das ist dein erstes Date. Da geht man noch nicht so weit.“ „Das hab ich auch nicht vor! Außerdem sind die Haare nicht da, wo du denkst!“ „Und warum brauchst du dann den Rasierer?“ „Darum. Wolltest du nicht in ruhe deine Führung vorbereiten?“ „Ja und deshalb kriegst du auch meinen Rasierer nicht.“ Ishizu setzte sich wieder an den Tisch und nahm einen großen Schluck von ihrem Tee. „Warum denn nicht?“ „Darum.“ Erneut nahm sie einen Schluck und versuchte sich auf ihre Unterlagen zu konzentrieren. Legte sie aber nach kurzer Zeit wieder zurück, da ihr Bruder noch immer wild durchs Zimmer sprang und sie einfach nicht in Ruhe ließ. „Also gut komm mit.“ Sagte sie schließlich und ging ins Bad, dicht gefolgt von Marik. „Hier.“ „Hä, was soll ich denn damit?“ Fragend starrte Marik die Pinzette an, die Ishizu ihm hinhielt. „Na deine drei Haare vernichten.“ „Spinnst du? Ich zupf mir doch nicht die Haare weg!!!“ „Zupfen ist viel effektiver als rasieren und außerdem machst du nur wieder meine Klingen stumpf.“ „Aber, aber...das...das geht nicht!“ „Was geht nicht?“ „Na zupfen! Weißt du wie weh das tut?“ „Jetzt stell dich mal nicht so an! Wir Frauen machen das schließlich auch.“ „Ihr Frauen kriegt ja auch Kinder!“ „Na gut, dann halt nicht. Hör mal: Das ist dein erstes Date. Kein Grund gleich zu Hyperventilieren.“ „Aber, aber...“ „Und nun lass mich in Frieden.“ „Ich hasse dich.“ schluckste Marik mit Tränen in den Augen und den Blick auf die Pinzette gerichtet. „Ich dich auch.“ Kam es von Richtung Flur. Wimmernd ging Marik in sein Zimmer und betrachtete noch immer das Mordinstrument in seiner Hand. Wie ich meine Schwester hasse, dachte er erneut und ließ sich erst mal aufs Bett sinken... Um 14.55Uhr starrte Marik ununterbrochen aus seinem Fenster und trommelte mit seinem Fingern auf den Tisch. Wie als ob Petrus gehört hätte, dass heute ein erstes Date statt fand hatte sich der Regen verzogen und die Sonne war rausgekommen. Dafür jedoch gab es einen riesigen Kälteeinbruch. Doch das kam Marik nur recht, denn so konnte er sich warm anziehen und Bakura würde nicht so gucken. Endlich. Pünktlich um drei läutete es an der Tür. Sofort war Marik aufgesprungen und stolperte erst mal über seine eigenen Füße. „Autsch, verdammt.“ Hastig rappelte er sich wieder auf, rannte durch den Flur und öffnete mit Schwung die Tür. Bakura sah natürlich unwerfend gut aus. Er trug eine schwarze enge Hose und eine dünne Jacke, die zusätzlich auch noch halb offen war und die Sicht auf ein dunkelrotes Shirt frei gab. „Bist du noch zu retten?!“ rief Marik laut. „Wieso?“ „Na, hallo? Ist dir in dem Aufzug nicht kalt?“ „Nö.“ Marik kippte aus allen Wolken. Draußen war es schweinekalt und Bakura lief rum, als ob es mindestens 14°C wären. „Kommst du jetzt?“ lässig stand der Weißhaarige im Türrahmen und hielt die Hände in den Taschen. Hastig zog sich der Ägypter Schuhe und eine dicke Jacke an und trat aus der Wohnung „Bis später!“ Rief er seiner Schwester noch zu und spürte dann auch schon eine Hand um seine Hüfte. „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht so aufdringlich sein?“ Fragte Marik und schob die Hand wieder weg,. „Jetzt stell dich mal nicht so an.“ „Wenn’s dir nicht passt, dann geh ich wieder rein.“ „Hätte ich gewusst, dass du so zickig bist, hätt ich das Buch doch gelesen.“ „Sag nicht, du hast es nicht gelesen.“ „Ist aber so.“ „Wieso denn nicht?“ „Weil es darin nur um Weiber geht.“ Na toll, ich hab das falsche erwischt, dachte Marik. „Und wieso hättest du es dann doch gelesen?“ „Weil nur Mädchen so rumzicken.“ „Entschuldige mal! Was soll ich denn machen, wenn du jede kleinste Berührung gleich als Einladung zum Schlafen aufnimmst? Hast du das Buch denn wenigstens wieder mitgebracht?“ „Nö.“ Marik seufzte „Und warum nicht?“ „Na hör mal, da reißt man sich mal zusammen so ein Buch zu lesen und dann steht da noch nicht mal was vernünftiges drin.“ Dem Ägypter schwante übles„Und was hat das jetzt damit zu tun, dass du es nicht mitgebracht hast?“ „Ich hab’s zerrissen.“ „Du hast WAS?“ Der Sandblonde war abrupt stehengeblieben und starrte Bakura fassungslos an. „Du machst mich noch wahnsinnig,“ fügte er hinzu und setzte sich wieder in Bewegung. Seine Bemerkung ließ den Weißhaarigen grinsen. „Ich weiß...“ hauchte er verführerisch. „Das hab ich so nicht gemeint!“ „Ja sicher mein Süßer. Keiner kann meinem Charme wiederstehen....Auch nicht du.“ „Wenn du’s sagst. Wohin gehen wir überhaupt?“ „Ins Bucket.“ (eng. Eimer. Sehr einfallsreich, oder?) Das Bucket war ein kleines Cafe in den Straßen von Domino. Gemütlich eingerichtet und aus den Lautsprechern ertönten hauptsächlich traurige Musik, weshalb dieser Ort vor allem Leute anzog, die Liebeskummer hatten... Nun saßen die Beiden in einer Ecke der Fensterseite des Ladens und löffelten jeweils einen großen Becher Eis und tranken dazu heiße Schokolade (super Kombination oder?). Eigentlich mochte Bakura das heiße Schlürfgetränk, wie er es nannte nicht, doch als Marik feststellte, dass dieser bei der Kälte nur ein T-Shirt trug hatte er ihn dazu verdonnert was warmes zu trinken. (Aber Eis essen darf er) „Sag mal Bakura, warum hast du eigentlich das Bucket ausgewählt?“ „Na aus dem gleichem Grund, warum auch alle Anderen hier hin gehen, weil ich Liebeskummer habe.“ „Du hast Liebeskummer?“ fragte der Ägypter erstaunt. „Ja. Meine große Liebe lehnt mich ab und ich weiß nicht, wie ich darüber hinwegkommen soll.“ Leidvoll schüttelte er den Kopf und wischte sich mit einem Taschentuch über die *feuchten* Augen. „Idiot.“ „Du hast ja so recht. Was hab ich nur falsch gemacht? Ich werd nie mehr glücklich sein.“ Nun putzte er sich auch noch lauthals die Nase. „Bakura es reicht! Und falls du es noch nicht gemerkt hast, geht deine große Liebe gerade mit dir aus!“ „Schnief. Wirklich?“ „....“ „Dann gibst du also zu, dass du mich liebst?“ „Bitte?! Wir reden von deiner großen Liebe, nicht von meiner.“ „Marik....Du brichst mir das Herz...“ Nun vergrub der Weißhaarige sein Gesicht in den Händen und *weinte*, dass selbst das kälteste Herz mitleid hatte (Na ja, ich glaube bei Seto machen wir da mal eine Ausnahme). „Bist du jetzt mal fertig?“ „Marik...Ich hätte nie gedacht, dass du so auf meinen Gefühlen rumtrampeln würdest.“ Auf einmal machte es klick bei Marik. Diesen Satz hatte er doch schon mal gehört. Natürlich! Die gestrige Liebesschnulze, die sich seine Schwester reingezogen hatte, auch wenn der Satz dort um einiges überzeugender geklungen hatte. „Sag mir nicht, dass du dir Liebesschnulzen reinziehst.“ „Behauptest du etwa, ich hätte diese Sätze aus einem Film und ich würde dir nicht von meinen wirklichen Gefühlen erzählen?“ „Jepp. Du hast es erfasst.“ Entsetzt schnappte Bakura nach Luft „Das ist ja wohl...“ Lächelnd beugte sich Marik vor. „Du bist ein schrecklich schlechter Schauspieler.“ Empört reckte er das Kinn hoch „Irgendwoher muss man doch Informationen erhalten, wenn Bücher nichts bringen.“ Dem Ägypter klappte der Mund auf. Hatte Bakura sich etwa nur den grauenhaften Film reingezogen, um seine Erwartungen zu erfüllen? Ihm schien also wirklich etwas an einer Beziehung zu liegen. Nun lächelte er wieder. „Lässt du mich mal von deinem Eis probieren?“ Bevor Bakura was erwidern konnte hatte Marik schon mit seinem Löffel über den Tisch gelangt und schob sich den nun vollen Löffel in den Mund. „Hmmm., lecker. Du auch?“ fragte er und hielt Bakura seinen Löffel hin, der nun mit seinem eigenen Eis gefüllt war. „Du bist vielleicht launisch,“ sagte Bakura und ließ sich dann den Löffel in den Mund schieben. „Nicht schlecht,“ sagte er und beugte sich dann vor, bevor er flüsterte „Aber ich kenn etwas, was noch viel besser schmeckt...“ Und bevor Marik noch was erwidern konnte hatte ihn Bakura schon an seinem Kinn zu sich gezogen und geküsst. „Mensch Bakura doch nicht hier.“ Hastig und mit roten Wangen blickte er sich um, ob jemand sie gesehen hatte. „Stell dich doch nicht so an, schließlich hab ich mich zurückgehalten.“ Sagte Bakura vorwurfsvoll. „Das nennst du zurückhalten?“ „Wenn’s nach mir ginge hätte ich dir einen Zungenkuss gegeben.“ „Du bist ein hoffnungsloser Fall. Oh, sieh doch. Ist das Schnee?“ Marik sah mit großen Auges aus dem Fenster, wo nun weiße Flocken zu Boden tanzten. „Natürlich ist das Schnee. Was denn auch sonst? Zuckerwatte?“ „Entschuldige mal! In Ägypten gibt es normalerweise keinen Schnee.“ Fasziniert betrachtete der Ägypter das weiße Treiben, was Bakura sichtlich eifersüchtig machte (Nein, er hat keine Minderwertigkeitskomplexe) „Wenn du Glück hast und es weiter schneit kannst du morgen einen Schneemann bauen.“ „Meinst du?“ Nachdenklich sah er aus dem Fenster, da kam Bakura eine Idee, was ihn wieder grinsen ließ. „Oder wir sehen nach, ob der See zugefroren ist und gehen Schlittschuhfahren.“ „Das würdest du machen?“ „Nur wenn ich noch einen Kuss krieg.“ Marik saß wie auf glühenden Kohlen und gab schließlich nach. „Na gut, aber nicht hier!“ „Ok.“ Noch immer grinsend griff er nach seiner Schokolade, nahm einen großen Schluck und....verzog angewidert sein Gesicht. Heißes Schlürfzeug gehörte absolut nicht zu seinen Lieblingen. Einige Stunden später standen die Verabredeten wieder vor Mariks Tür. „Also dann. Ähm....du holst mich dann morgen wieder ab?“ Fragte Marik schüchtern. „Klar. Aber wenn wir zum See wollen sollten wir uns schon morgens treffen, sonst ist der hinterher so überfüllt.“ „O-Ok. Wann wär es dir denn recht?“ „Passt dir 11Uhr?“ „Ja....ja natürlich.“ Wiedereinmal grinsend beugte sich Bakura zu Marik „Du bist richtig süß, wenn du rot wirst Sweety.“ „Ähm, ja...also ich müsste dann mal...wieder hoch.“ Verlegen wollte er den Schlüssel ins Schloss stecken, doch Bakura ergriff seinen Arm und hielt ihn zurück. „Hast du nicht was vergessen?“ „Was denn?“ „Na den Kuss.“ Geschickt zog der Weißhaarige seinen Liebling zu sich ran und küsste ihn. Marik erwiderte den Kuss, was Bakura natürlich dazu veranlasste mit seiner Zunge über dessen Lippen zu streichen. Nachdem Marik darauf nicht reagierte löste er den Kuss wieder, blieb jedoch so nahe an Mariks Gesicht, dass sie gegenseitig ihren Atem spürten. „Nun komm schon Sweety. Ich hab mich den ganzen Tag zurückgehalten, also sei jetzt mal etwas netter.“ „Wahrscheinlich lässt du mich vorher sowieso nicht hoch gehen oder?“ „Du hast es erfasst mein Süßer.“ Erneut trafen sich die Lippen der Beiden und diesmal öffnete Marik den Mund. Bakura nahm die Einlandung sofort an und erkundete das neue Gebiet ausgiebig mit seiner Zunge. Anschließend wurde dann noch die fremde Zunge angestupst und aufgefordert sich zu beteiligen. Zaghaft kam sie der Aufforderung nach und beteiligte sich an einem kleinen Kampf, den sie natürlich verlor. Obwohl es Marik gar nicht gepasst hatte, dass Bakura ihm unbedingt einen Zungenkuss aufdrücken musste, hatten sie sich nach seinem Geschmack wieder viel zu schnell von einander gelöst. (Ja, ja. Erst so, dann so. Wie es einem gerade passt.) „Träume süß mein Miezekätzchen.“ Hauchte der Weißhaarige noch, bevor er ging. „Gute Nacht!“ rief Marik ihm noch schnell hinterher und ging dann endlich ins Haus. Einige Kilometer entfernt, saß Yami am Domino-Hauptbahnhof und wartete auf dem Nachtzug, der ihm zum Flughafen bringen sollte. Dort würde er dann übernachten, um am nächsten morgen den ersten Flieger nach Ägypten zu nehmen. Ishizu hatte ihm von einem Mann erzählt, der ihm vielleicht helfen könnte, seinen Geist von Yugis zu trennen. Danach würde er in Ägypten bleiben, auch wenn das hieß seine Freunde und auch seine Liebe, die er eh nie gewinnen würde, nie wieder zu sehen. Aber er hielt es hier keine Sekunde länger aus. Er war schuld, an der Sache mit Yugi und dessen Arm, daran, dass sich Yugi und Joey zerstritten hatten und er konnte es nicht ertragen, dass Seto ihn so abblitzen ließ. Aber wenigstens hatte er Joey genauso behandelt und das dieser ihn nun auch nicht kriegte beruhigte ihn wenigstens ein wenig. (Wie man’s nimmt, ne?) Das Rattern des Zuges riss ihn aus seinen Gedanken. Yami erhob sich und freute sich auf die Wärme des Zuges, denn er zitterte bereits vor Kälte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)