Sommerferien von SonnigeAlm (15 Folgen) ================================================================================ Kapitel 16: 15. Folge: Der Familienvorstand ------------------------------------------- 15. Folge: Der Familienvorstand „Nein, Vater! Ich werde nie in deine Fußstapfen treten. Nicht einmal in 100 Jahren! Also, vergiss es!“ „Oh, und ich sage dir, DU wirst der neue Boss werden und zwar noch dieses Jahr!“ Ein neues Schuljahr beginnt an der Starlet-Luna-High. Für Janet und Jo ist es nun das 6. Jahr an dem Zauber- und Hexereiinternat irgendwo in Süddeutschland. Da ein großes Quidditchmatch angekündigt ist, sind alle Schüler aufgeregt. Wegen diesem Ereignis kommen sogar auch Schüler der anderen drei europäischen Schulen für Zauberei und Hexerei um daran teilzunehmen. Bis zur Ankunft der Repräsentantenteams ist es noch eine Woche Zeit. Das Schulgebäude muss bis dahin noch für solch eine Feier zurecht gemacht und geschmückt werden, wobei die Ideen und der Einsatz der Schüler gefördert werden. Jo und Janet gingen nach dem Frühstück zu ihrer >Lieblingslehrerin< und der Vorstandslehrerin des Sunhauses Professorin Yoko Tinoziki. Nach etwa einer ½ Stunde wurden Alexis Vynner, Marion O’Sim, Cathy McOven und May Meiou ins Sprechzimmer von Professorin Y. Tinoziki gerufen und sie kamen auch. Im Sprechzimmer der Prof. Y. Tinoziki Prof. Tinoziki lehnte sich in ihrem Drehstuhl etwas zurück: „So Ladies! Janet und Jo haben mir den Vorschlag gemacht, dass sie mit euch eine Band gründen wollen, denn sie sind der Meinung, dass zu einer Begrüßung auch Musik gehört. Ich akzeptiere diesen Vorschlag und helfe euch auch ihn in die Tat umzusetzen. Mein Sprechzimmer kann ich euch leider nicht zur Verfügung stellen, aber ich werde den Hausmeister fragen, wo es einen leeren Raum gibt, der euch die ganze Zeit über gehört und von niemand anderem betreten wird. Und nun gebe ich das Wort an Janet und Jo ab.“ Jo und Janet rückten ihr Stühle rum, so dass die anderen sie ganz sehen konnten. Jo fing an: „So wir haben uns Folgendes ausgedacht: Da diese Schule eigentlich zu Japan gehört, sollten wir japanische Lieder vortragen. Ihr seid für das Instrumentspielen beziehungsweise für die Technik und Lichteffekte der Show zuständig. Und da wären wir auch schon beim Einteilen der Aufgaben. Wir haben alle verteilt und Janet hat sich das sogar aufgeschrieben. Liest du sie vor?“ Janet nickte: „Für Technik/Lichteffekte der Show May Meiou, weil du gut mit PCs umgehen kannst.“ May nickte. „Fürs Schlagzeug Marion O’Sim, für die Geige Alexis Vynner, als Zweitsängerin und für die E-Gitarre Cathy McOven, fürs Keyboard Jo Itaki und ich als Erstsängerin und für den E-Bass. So weit alles klar?“ Die anderen nickten. Cathy meldete sich und Prof. Tinoziki sagte lächelnd: „Miss McOven, Sie brauchen sich nicht zu melden. Sie können einfach fragen oder etwas sagen ohne sich zu melden.“ Cathy nickte: „Gut! Ich habe eine Frage, wie lautet der Bandname?“ Jo und Janet schauen sich verwundert an: „Ups, den haben wir uns noch nicht überlegt!“ Am Flughafen in München „Das ist also München! Hübsch hier, oder Boss?“ „Wodka! Wir sind nicht hier um uns München anzugucken, wir haben einen Job zu erledigen, vergiss das nicht!“ „Natürlich nicht, Boss! Aber ich war noch nie zuvor außerhalb von Japan.“ „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Wobei ich zugeben muss, dass dieser Job ein pures Vergnügen für mich sein wird!“ Gin grinste boshaft. „Aber, Boss, wie gelangen wir dorthin? Es heißt, dass nur Zauberer und Hexen das Schloss sehen können.“ „Keine Panik! Wir haben Verbündete im Schloss, die uns reinlassen werden und uns auch sonst zur Seite stehen.“ „Also, auch noch Zeugen! Ist das nicht was Schlechtes, Boss?“ „Wenn sie ihre Arbeit getan haben, legen wir sie selbstverständlich auch um. Das wird kein Problem sein!“ Zurück in der Starlet-Luna-High Janet und Jo hatten gerade das Mittagessen beendet und wollten sich wieder mit den anderen Bandmitgliedern im Sprechzimmer von Prof. Tinoziki treffen um weiter mit den Besprechungen und Vorbereitungen voranzukommen. Aber noch eh sie den Suntisch verließen, wurde ihnen der Weg von ein paar Jungs versperrt. „Was soll das?“, fragte Jo wütend. Der riesenhafte Junge in der Mitte mit einem weißen Umhang und ansonsten schwarzen Sachen sowie einer Sonnenbrille auf der Nase lächelte etwas düster: „Na, was wohl?“ Jo schaute zu Janet, aber die hob nur die Schultern. „Estúpidas chicas!“, knurrte der Riese, „Wir haben nur eine Woche um zulernen als Team zusammenzuarbeiten. Habt ihr das geschnallt?“ Janet sagte zu Jo auf Japanisch, ohne die Worte von dem Jungen richtig ernst zu nehmen: „Ich schätze, der redet von dem Quidditchturnier!“ „Ach so, und das davor?“, gab Jo von sich in derselben Sprache, mit der Janet sie zuvor angeredet hatte. Der Junge wurde allmählich ungeduldig und erklärte ihnen ebenfalls in der Sprache: „Vergesst es, ich verstehe auch Japanisch!“ Dann sprach er wieder für alle verständlich in Englisch: „Da die besten Spieler der Starlet-Luna-High ein Team gründen und damit gegen die anderen Schulteams antritt, bin ich der Meinung...“ Rob, der rechts von dem Jungen stand, räusperte sich sehr laut. „Wir sind der Meinung...“ Rob nickte. „ ..., dass es besser ist, wenn wir zusammentrainieren.“ „Ah, ja!“, machte Jo nur und Janet meinte: „Wow, die Jungs scheinen ihren Krieg beendet zu haben.“ Rob stimmte dem zu: „Ja, aber nur solange, wie das Turnier im Gang ist!“ Er warf einen feindseligen Blick zu Yves Lupin, ein Junge aus dem Loveteam der links vom Riesen stand, und dann zu Diego Oscuro, der Riese höchstpersönlich. Lucas-Fabian Soleil, ein blonder Junge aus dem Loveteam, und Alexander Niemeyer, ein Zweitklässler aus dem Plutoteam, standen etwas abseits hinter den Dreien. „Dann werden wir wohl müssen!“, bemerkte Jo nur knapp und die Zwei folgten den Jungs zum Sportstadium. In der Umkleidekabine der Jungs Rob sprach zu Diego im Flüsterton: „Und was zum Henker, war jetzt so schwer daran, es dem Sunkapitän und Jo zu erzählen?“ Diego würdigte Rob nur einen Blick und zog dann das T-Shirt über den Kopf. Rob schrie empört: „Ich will eine ANTWORT von dir. Verdammmich!“ „Vergiss es, du kriegschst keine!“, erwiderte Yves mit französischem Dialekt, „Er ischt stür! Vielleischt ischt er in sie... l’amour naturellement!“ Rob starrte abwechselnd Yves und Diego an und begriff die Welt nicht mehr: „Du und Liebe? Seit wann denn das? Du sagst immer, Vampire haben kein Herz. Wie kannst du dann Liebe empfinden so ohne Herz?“ Diego war fertig mit Umziehen. Er nahm seinen Besen und knallte die Schließfachtür zu. „Das geht dich einen Scheißdreck an. Und Mr L’amour-naturellement, höre ich noch so ein Kommentar von dir, wirst du den nächsten Morgen nicht mehr erleben.“ „Was mich die ganze Zeit schon wundert ist: Wieso zerfällst du eigentlich nicht zu Staub?“, wollte Lucas-Fabian wissen. „Weil ich nicht zu 100% Vampir bin und selbst wenn, mein Vater ist ein Albinovampir. Er sieht aus wie ein normaler Spanier und er verträgt auch das Sonnenlicht, nur sind seine Augen rot.“ „Genau wie deine!“, bemerkte Alexander, „Deshalb trägst du eine Sonnenbrille, damit man es nicht so schnell erkennt, nicht wahr?“ „Nicht nur! Nur weil meine Haut das Sonnenlicht abkann, heißt es noch lange nicht, dass das auch für meine Augen gilt.“ Im Mädchenumkleideraum Außer Jo und Janet waren noch May Meiou und Avispa Ola als die besten Spieler der Starlet-Luna-High ernannt worden. „Juhu, ich dachte schon, wir wären die einzigen Mädchen im Team.“, freute Jo sich und umarmte erst May und dann Avispa, aber die schubste sie sofort zurück. „Ich lasse mich nicht von jedermann betatschen.“, gab Avispa als Antwort auf Jos fragenden Blick. Etwas wütend erwiderte Jo nur: „Na dann halt nicht, ich wollte nur freundlich sein!“ An May gerichtet sagte Avispa wieder in dem gleichgültigen Ton mit spanischem Akzent: „Ich bin erstaunt über Ersatzspieler.“ „Nein, nein! May ist unser Sucher.“, stellte Janet klar. „Diego sagte, dass Alexander Sucher ist und May nur Ersatz.“ „WAS?“, fuhr Jo auf 180, „Was nimmt sich dieser Kerl heraus die Spieler festzulegen? Das ist Kapitänssache! Oder haben wir ihn zum Kapitän ernannt?“ „Das ist typisch Diego! Er spielt doch überall Boss!“, erklärte ein kleines, rothaariges Mädchen, das gerade in den Raum eintrat.“ „Wer bist du?“, fragten alle. „Carmen ist mein Name. Freut mich Euch kennen zulernen, Miss Zywan. Ich bin ein riesiger Fan von Euch. Könnte ich ein Autogramm kriegen?“ Janets Mund stand weit offen und ihre Augen sahen aus, als ob sie gleich rausfallen würden. „Moment mal, wofür oder wo drin ist Janet denn deiner Meinung nach berühmt?“, hakte die ebenfalls ungläubige Jo noch mal nach. „Na, sie ist doch in der Position des Jägers die Beste der Schule. Natürlich hinter Diego!“, schwärmte das Mädchen. „Natürlich hinter Diego!“, äffte Jo sie nach und verzog gelangweilt das Gesicht, „Der Typ ist doch das Letzte! Wir dürfen uns nichts von dem gefallen lassen oder wir sind schneller seine Schachfiguren, als uns lieb ist.“ „Da muss ich passen!“, hörte man Avispas gelangweilte Stimme sagen, „Er ist mein Boss! Schließlich gehöre ich auch zum Moonteam und Diego ist eben der Kapitän des Moonteams. Er kann jeden gut einschätzen und weiß, wo jeder einzelne seine Grenzen hat.“ „Ach, und wieso verliert, dann das Moonteam jedes Jahr gegen unser Sunteam?“ „Ihr habt eben mehr Glück als Verstand!“ „WAS?“ Jo wurde sehr wütend und wollte auf Avispa losgehen, aber Janet und May hielten sie zurück. „LASST MICH LOS! DIESER TUSSI DREHE ICH DEN HALS UM, DIE SPINNT DOCH!“ Carmen schien wieder etwas eingefallen zu sein. Sie ging zu Avispa und sprach mit ihr: „Du sollst zum Vorstandslehrer des Hauses Moon Prof. Antonio Gracias kommen. Du findest ihn in eurem Klassenzimmer der 6a.“ „Soll ich sofort kommen? Ich meine, er weißt doch, dass ich jetzt mit den anderen trainieren wollte. Diego hatte mit ihm darüber gesprochen und er hat gleich ohne zu zögern zugestimmt und sagte, dass er uns den restlichen Tag für Quidditch freigibt.“ „Es scheint, dass er sich es nun doch anders überlegt hat. Du sollst JETZT zu ihm kommen!“ Avispa fand es immer noch merkwürdig, aber sie verließ in ihrem Quidditch-Trikot trotzdem den Umkleideraum und wurde von Carmen verfolgt. Jo war immer noch wütend. Die Mädchen zogen sich weiter um. Als sie fertig waren, nahmen sie ihre Besen und gesellten sich zu den Jungs auf den Stadiumsrasen. „Da seid ihr ja endlich!“, knurrte Diego, „Das nächste Mal muss euer Umziehen schneller gehen, sonst helfe ich euch!“ „Um mal eins gleich klarzustellen.“, gab Jo kontra, „Du bist nicht unser Boss, also spiel dich hier nicht so auf! Klar?“ „Einer muss doch der Boss sein und wer kommt schon außer mir in frage?“ „Janet zum Beispiel!“ Janet zuckte überrascht zusammen. Diego wandte seinen Kopf zu Janet: „Janet möchte also Teamkapitän werden. Ist das so?“ „Natürlich, will sie!“, rief Jo ohne Janet anzugucken, denn die wollte am liebsten auf der Stelle im Erdboden versinken und lächelte nur verlegen. Diego umkreiste alle insgesamt und kam dann auf seinen Platz vor Janet wieder zum Stehen: „Meinetwegen können wir abstimmen, wer von uns beiden Teamkapitän werden soll. Was sagen die anderen?“ „Was gibt es da dennoch lange zu überlegen?“, gab Alexander barsch von sich, „Ich stimme für Diego. Von einer Frau nehme ich keine Befehle entgegen!“ „Isch ebenfalls!“, näselte Yves. „Nimm es nicht persönlich, Janet, aber ich stimme ebenfalls für Diego!“, bat Lucas-Fabian. „Rob, wehe!“, drohte ihm Jo mit der Faust. Rob schüttelte den Kopf: „Mag sein, dass Janet in der Lage ist das Sunteam zum Sieg zuführen. Aber Japaner sind eben besser unter Kontrolle zuhalten als Europäer. Ich bin ebenfalls für Diego so sehr ich ihn auch hasse, aber in Quidditch ist er nun mal ein As!“ „Avispa wird ebenfalls für mich stimmen.“, grinste Diego etwas schwach, „Also steht es damit 5:2 oder stimmt Miss Meiou auch für mich?“ Alle starrten May an. May blickte Janet kurz an und lief dann auf die Seite, wo Rob und die anderen Jungs standen – hinter Diego. „WAS? VERRÄTERIN!“, brüllte Jo. „Lass gut sein, Jo!“, sagte Janet kaum hörbar, „Ich wollte eh nicht Teamkapitän werden. Ich hätte ebenfalls für Diego gestimmt.“ „DU SPINNST DOCH!“ „DU hast mich überhaupt nicht gefragt, ob ich will oder nicht!“ Jo öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber sie sagte dann doch nichts. Sie drehte sich nur um und machte dicke Backen, so als ob sie die Luft anhalten würde. „Jetzt ist es eh egal. Die Mehrheit hat entschieden: ICH bin Teamkapitän und wenn dir das nicht passt, Jo, du kannst gerne austreten aus dem Team, wir haben Ersatz für dich.“ „Nein!“, war Janet schockiert und rannte zu Jo hin, während sie zu den anderen sagte, „NIEMAND ist besser als Jo in der Position des Hüters.“ Diego zuckte nur mit den Schultern: „Egal, lasst uns anfangen mit dem Training! Wo ist eigentlich Avispa?“ „Ein rothaariges Mädchen kam vorhin in unsere Kabine und sagte zu Avispa, dass Professor Gracias mit ihr sprechen wollte. Dann haben beide die Kabine verlassen.“, erzählte May. Diego stutzte: „Professor Gracias? Und du hast dich nicht verhört?“ „Nein!“ „Fangt an euch warm zu machen und fliegt euch ein! Ich muss etwas erledigen!“ Und dann ging Diego schnellen Schrittes Richtung Schloss. Irgendwo anders „Es dauert noch ein paar Stunden, bis ich den Männern in Schwarz begegnen werde. Ach, ich bin so aufgeregt! Papa hat mir schon soviel Tolles über die erzählt. Mit Profis zusammenzuarbeiten wollte ich immer schon gerne. ... So das Mädel wacht vor 1.00 Uhr nicht auf und finden wird sie dort eh niemand.“, das rothaarige Mädchen grinste zufrieden und tätschelte ihren Klappspiegel, der sich in ihrer Rocktasche befand. „Es tut mir leid, Bruder, aber ich stehe auf Vaters Seite. Als Zweitälteste muss ich dafür sorgen, dass du die Nachfolge antrittst und deine absolute Schwachstelle finde ich noch. Avispa zu entführen war erst der Anfang!“ Im Stadium Diego kehrte zurück und alle flogen hinunter und bildeten einen Kreis um ihn. „Ich habe überall gesucht und auch mit dem Professor gesprochen, aber er sagte nur, dass er niemand geschickt hat mit solch einer Bitte. Avispa ist spurlos verschwunden!“ „Können wir nicht Cathy McOven an der Stelle von Avispa ins Team aufnehmen?“, schlug Jo vor, die wie es schien sich wieder beruhigt hatte, „Sie ist sehr gut als Treiber!“ Diego nickte. Jo freute sich. Im Schloss nach Mitternacht Janet versuchte Schlaf zu finden, aber es gelang ihr nicht. Sie drehte sich hin und her. Schließlich stand sie auf und verließ den Suntower. Sie ging ohne auf den Weg zu achten in den Blumengarten zum Pavillon. Diego war dort. Janet wunderte sich nicht, er hatte sie gerufen mit seinen übersinnlichen Kräften. „Wir haben nur noch dieses eine Jahr zusammen.“, fing er an zu erklären, „Du kennst meinen Vater. Er ist drauf und dran mich zu seinem Nachfolger zumachen, obwohl ich ihm schon so oft erzählt habe, dass ich es nicht machen werde.“ Er nahm Janets Hand, hielt sie an seine Wange und mit dem anderen Arm umschlang er Janets Hüfte. „Ich hab Angst um dich!“, flüsterte er ihr ins Ohr, „Jetzt darf erstrecht niemand von uns erfahren!“ „Das rothaarige Mädchen!“, wisperte Janet. Diego ließ sie los und rannte in die Richtung, die Janet gezeigt hatte. Janet blieb im Pavillon stehen. Plötzlich legte sich eine Hand mit einem chloroformgetränkten Taschentuch über ihren Mund. Sie schlief ein. Wodka packte das Mädchen, was er gerade mit Chloroform betäubt hatte, über seine Schulter und trug sie aus dem Pavillon, durch den Blumengarten bis zu einem schwarzen Porsche. „Da bist du ja endlich!“, kam Gin aus dem Wagen hervor und öffnete die Kofferraumtür. Wodka legte das Mädchen hinein. „Hat ziemlich lange gedauert!“, knurrte Gin. „Tut mir leid, Boss! Aber ich musste warten bis sie alleine war.“ „Wer war denn bei ihr?“ „ER, Boss! ER war bei ihr.“ „Wieso nennst du das Kind nicht beim Namen?“ Gin blickte Wodka kurz an und setzte dann fort: „Der Junge heißt Diego Oscuro und wenn wir den Job gut machen, wird er unser nächster Boss.“ „Aber haben wir uns nicht gerade ein Grab geschaufelt? Die Kleine da, das muss seine Freundin sein!“ „Eben drum wird er nachgeben!“ „Er wird sich doch rächen an uns, oder?“ „Nein! Denn da kommt ihr eigentlicher Aufenthaltsort. Diego wird nie erfahren, dass wir dahinter stecken. Überlass alles mir!“ Das rothaarige Mädchen erschien wie vereinbart. „Ah, ihr habt es geschafft!“, sagte sie, während sie ihren Klappspiegel hervorholte. Sie murmelte ein paar Wörter und dann wurde Janet in den Spiegel eingesaugt. „Wunderbar, jetzt sind es schon fünf.“ „Hat ER dich erwischt oder gar gesehen?“ „Nein, weder noch! Tja, ich bin eben schneller als er.“ „Wären das denn jetzt alle?“, fragte Gin das Mädchen. Sie schüttelte den Kopf: „Nein, einer fehlt noch! Der Drohbrief ist schon unterwegs, verdad?“ Gin nickte nur und zündete sich wieder eine Zigarette an. Am nächsten Nachmittag im Stadium „So geht das nicht weiter, Kapitän!“, meckerte Rob, „Wir müssen den Schuldirektor Professor Arthur Dumbledore verständigen. Unser Team ist um vier Leute geschrumpft. Die Position des Suchers können wir ganz vergessen, da der eigentliche Spieler sowie der Ersatzspieler verschwunden ist. Das Gleiche gilt für Janet und Avispa. Selbst die Neubesetzung von Avispas Position ist nicht mehr da. Und es ist überhaupt nicht normal, dass die Schüler an der Schule spurlos verschwinden. Ich tippe allmählich auf Entführung. Irgendjemand an dieser Schule will, dass wir verlieren. Und...“ „Und wo bitteschön hält der- oder diejenige die Entführten dann fest?“, unterbrach ihn Yves. „Was weiß ich, sehe ich aus wie der Entführer?“ Niemand sagte was dazu, es herrschte totale Stille im Stadium. „Ach, macht doch was ihr wollt, ich gehe der Sache auf den Grund. Meinetwegen auch alleine!“ Rob verließ das Stadium. Jo folgte ihm. „Lasst uns weitermachen mit dem Training!“, gab Diego nur von sich. Rob trug sein Trikot noch nicht und ebenfalls auch nicht Jo. Sie waren gerade auf dem Weg zum Schloss, als das rothaarige Mädchen Rob abfing und ihm erzählte, dass sein Hausvorstandslehrer Professor Karl-Heinz Meyer mit ihm sprechen wollte. Jo fand das sehr merkwürdig und da die Zwei, Rob sowie das rothaarige Mädchen, sie noch nicht bemerkt hatten, versteckte sie sich hinter einen Baum, der in ihrer Nähe stand. Die Zwei gingen weiter und Jo schlich hinter ihnen her. Im Schloss angekommen, verschwanden sie in einen menschenleeren Korridor. Jo guckte vorsichtig um die Ecke und sah noch, wie Rob in einen Klappspiegel hineingezogen wurde. Sie erschrak, sie erkannte dieses Mädchen erst jetzt. Es war Diegos kleine Schwester Carmen Oscuro. Carmen besaß Kräfte über die Jo nicht das Geringste wusste, geschweige denn wie sie sie besiegen könnte. Ihr blieb keine andere Wahl, sie musste Diego Bescheid sagen. Als sie sich gerade wieder dem Eingang zuwand, hörte sie die Stimme hinter sich sagen: „Du wirst den anderen Gesellschaft leisten, Jo Itaki!“ Carmen redete wieder in der anderen Sprache und Jo konnte sich nicht mehr bewegen und wurde müde. „HALT!“ Jo war wieder bei Sinnen und lief davon. Diego war erschienen. Seine Sonnenbrille saß nicht mehr auf der Nase und man konnte seinen Zorn sprichwörtlich in den Augen sehen. „Was fällt dir ein, Carmen, diese Menschen einzusperren?“ „Ha, ich lasse sie erst wieder frei, wenn du versprichst, nein besser, wenn du hier und jetzt zum neuen Anführer des Oscuro-Clanes wirst und damit der Boss der schwarzen Organisation.“ „NIEMALS!“ „Gut, ich kann auch anders. Du weißt doch hoffentlich, dass wenn dieser Spiegel kaputt geht, die Menschen da drinnen für immer im Nichts wandeln.“ „AHHH!“, schrie Jo aus ihrem Versteck hinter Diego, „Wehe dem! Gib Rob wieder zurück oder Diego wird dich töten!“ Carmen lachte und Diego erklärte wütend und auch traurig: „Halt dich daraus, Jo! Das ist Familienangelegenheit. Außerdem kann ich sie nicht töten, sie ist bereits tot!“ „Dann stopf ihr das Maul, sie hat eine nervige Lache!“ „Ich werde mich wohl ergeben müssen!“ „WAS? WIESO DENN?“ „Sie hat Janet!“ „Ah ja! Die Liebe!“ Diego ging seiner Schwester entgegen: „Du hast gewonnen, ich ergebe mich! Nun lass sie frei!“ „PACKT IHN!“ Jo zuckte zusammen. Um Diego herum waren plötzlich ein halbes Dutzend Vampire aus dem Nichts aufgetaucht. „Ich lasse deine Freunde jetzt frei, zumindest FAST alle!“ Carmen murmelte wieder etwas und dann erschienen May, Alexander, Avispa, Cathy und Rob in der Halle. Jo rannte zu ihnen hin und fiel Rob um den Hals. „Was ist mit Janet?“, fragte Diego, obwohl er die Antwort schon wusste. „DIE behalte ich natürlich noch etwas. Solange bis die Zeremonie zu Ende ist!“ Dann verschwanden alle Vampire. „Armer Diego!“, gab Rob von sich. „Wieso arm?“, warf Jo ein, „Janet tut mir eher leid! Zu Diego passt dieses Boss-Sein doch perfekt.“ An der Starlet-Luna-High am Tag der Ankunft des Hogwarts-, Beauxbatons- und Drumstrangteams Die Plätze im Zuschauerraum waren alle besetzt und unten vor und neben der Bühne standen auch noch Schüler. Es dauerte nicht lange und es wurde dunkel im Saal. Erst kam leise Musik und dann hörte man Janet mit Mikrofon in der Hand und E-Bass umhängend die Menge begrüßen in verschiedenen Sprachen. Danach spielte die Band „Magic Dreams“ mit Janet und Jo & Co. als Mitglieder ein paar japanische Lieder. Nachdem kam ein japanisches Theaterstück, was eine andere Gruppe aufführte. Am Abend gab es ein Festmahl mit japanischem sowie europäischem Essen. Am nächsten Tag begann das Quidditchturnier. Beauxbatons verlor gegen jedes andere Team. Drumstrang hingegen brachte alle anderen Teams ziemlich ins Schwitzen, aber verlor auch ständig. Die Punkte von Hogwarts und der Starlet-Luna-High waren fast gleich. Die Starlet-Luna-High hatte fünf mehr als Hogwarts und war damit Gesamtsieger. Diego verzichtete als Kapitän darauf den Pokal entgegenzunehmen und schickte Jo und Janet vor. Jo freute sich nicht so doll über den Pokal, da ihr Geld lieber gewesen wäre. Allerdings stimmte das Essen am Abend sie wieder fröhlich, es gab ihr Lieblingsessen Nudelsuppe mit Käse und Fleischstückchen. „Und was war jetzt so schlimm daran zum Nachfolger deines Vaters ernannt zu werden?“, fragte Jo Diego im Flüsterton. „Das Problem ist, dass von nun an jeder Vampir versucht mich zu besiegen um selbst Meister zu werden. Verstehst du es nun? Es wird kein ruhiges Leben für mich geben.“ „Was wird aus Janet?“ Diego grinste breit. Jahrzehnte gingen ins Land. Die Starlet-Luna-High bekam wieder neue Schüler und dieses Jahr waren SIE dabei. Gohan O’Sim, ein schüchterner Junge mit einem Momo namens Goten, und Sara Oscuro, eine furchtlose Halbvampirin mit einer Ratte namens Dark, kamen beide als Neulinge in das Sunhaus. Die Zwei sind seit ihrer Geburt miteinander befreundet, genauso wie es einst ihre Mütter waren und immer noch sind. Ihre Väter hingegen können sich immer noch nicht ausstehen. Jo Itaki hat Rob O’Sim, ein hochangesehener Kriminalkommissar, geheiratet und Janet Zywan ihren Diego Oscuro, ein Halbvampir und Mafiaboss. Während Jo nach Tokio umzog, ging Janet nach Andalusien. Aber die Zwei haben noch immer Kontakt zueinander und verbringen ihre Ferien stets zusammen. Ende! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)