Dark Hearts von Sockendaemon (Takeru x Nell-Story) ================================================================================ Kapitel 8: ~Feelings~ --------------------- Irgendwann nahm die Welt um mich herum wieder Gestalt an. Erst verschwommen und dann allmählich immer klare konnte ich meine Ungewohnte Umgebung wahrnehmen. Ich brauchte lange um zu begreifen wo ich mich befand. Dann bemerkte ich, dass ich nicht einmal alleine hier war, irgendwo aus einer anderen Ecke des Raumes hörte sich leise Stimmen miteinander reden. Sie flüsterten beinahe, als seien sie vorsichtig und wollten mich nicht wecken. Ich versuchte gerade zu verstehen was sie sagten, als ich hörte wie jemand aufstand und langsam zu mir kam. Ich lag auf dem Bauch und das Gesicht zur Wand, deswegen konnten sie eigentlich nicht sehen das ich wach war, doch plötzlich erschein Pa-kuns lächelndes Gesicht in meinem Blickfeld und fragte. „Na schon wieder wach?“ als wenn er das nicht sehen würde. Ich antwortete nichts und drehte mich nur auf den Rücken ... meine Wunden taten fast gar nicht mehr weh, ich senkte den Kopf um nachzusehen warum. Ich war mit einem weißen, sauberen und richtigen Verband umwickelt, der gut saß und wohl ziemlich frisch war. Ich strich kurz Gedankenverloren darüber und sah hoch an die Decke. Was war nochmal passiert bevor ich in Ohnmacht gefallen bin ... mir wollte es partout nicht einfallen. „Warum bin ich nochmal hier?“ murmelte ich leise und mein Hals war staubtrocken und brannte. Pa-kun schien über die Frage leicht verwirrt zu sein. Er setzte sich neben mir aufs Bett und dachte kurz nach bevor er antwortete. „Dein Dämon hat Rosian umgebracht und dich verarztet nachdem du ohnmächtig geworden bist.“ Erschrocken fuhr ich auf. „Er hat was?...“ fragte ich entsetzt. Dann sah ich mich um ... ein riesiges und nicht zu übersehenes Loch war durch die Wand geschlagen worden und im anderem Raum waren immer noch unentfernbare Blutspritzer zu sehen. Auch lag, mitten im Raum wie ein Symbol, eine rot besprenkelte Feder auf dem graugrünen Teppichboden mit dem großen dunkelbraunen Fleck. Ich konnte es nicht fassen und eine ungeahnte Wut stieg in mir hoch. Wie konnte Takeru.. dieses Monster, einen so sanften und wunderschönen Engel einfach umbringen. Ich konnte und wollte das nicht wirklich glauben, auch regte mich auf das die anderen so ruhig und gelassen blieben, Takeru war ein kaltblütiges Monster und er könnte jeden als nächstes töten. „ist er noch hier?“ Fragte ich mit einem zornigen Funkeln in den Augen. Pa-kun schien überrascht zu sein und antwortete nur knapp auf meine Frage. „Im Flur ... aber ...“ Doch mir war egal was er noch sagen wollte. Mit einem Satz sprang ich aus dem Bett und schwankte, fast wäre ich wieder umgefallen, hätte Pa-kun nicht rechtzeitig reagiert und mich gestützt. Doch ich wimmelte ihn nur undankbar ab und stapfte durch die Tür zum Flur. Dort stand Takeru wirklich ... mit dem Rücken zu mir und das Gesicht zum Fenster gewandt. Seine ledernen Schwingen waren angelegt und sein Schwert dunkelrot gefärbt. Meine Ruhe dauerte nicht lange an, denn schon bald hörte ich Schritte hinter mit und dann diese weinerliche Stimme, die leise „Monster“ flüsterte. Ich sah kurz mit einem winzigen Blick zu ihm, nur um mich zu vergewissern das es wirklich die Person war, welche ich vermutete. Doch auch weil ich mich durch dieses Wort sehr angesprochen fühlte und wissen wollte ob er noch etwas hinzufügte, oder er es dabei beließ. Allerdings sprach er weiter, gerade als ich meine Aufmerksamkeit wieder diesem gelben Licht zuwenden wollte. Er kam etwas näher auf mich zu und sprach lauter als vorher, doch schien er sich wirklich zusammen reißen zu müssen, damit keine Tränen aus seinen grünen Augen kullerten und über die befellte Wange glitt, nur um am Kinn hinunter zu tropfen und einen kleinen dunklen Punkt auf den Holzdielen zu hinterlassen. „Du bist ein kaltes, grausames Monster Takeru.“ Langsam drehte ich mich um und zuckte leicht mit den Schultern. Was dacht der Kleine eigentlich wen er vor sich hatte, ich war doch kein Schoßhund, der immer brav machte was man ihm sagt. Ich bin ein Black Soldier und diese töten, verletzen und quälen für ihr Leben gern. Hatte er das nicht schon bei unserer ersten Begegnung gemerkt, als ich ihn gewaltsam genommen hatte? „Das weiß ich ... und?“, fragte ich und meine Stimme war vollkommen ausdruckslos, doch zeigten meine Augen ganz genau, das wie ich über diese Feststellung dachte. Doch schien ihm das nicht sonderlich zu gefallen, denn sein Blick wurde aggressiver und er schrie mich halb an, wobei ich fast zusammengezuckt wäre, doch hatte ich mich genug unter Kontrolle um es nicht zu zeigen. „Warum hast du ihn getötet ...“ „warum musst du immer alle umbringen ... wer wird der nächste sein ... diese unschuldigen Wesen .. oder Ich?“ Doch nach dem letzten Wort lachte ich nur bitter. „nein .. mich wirst du wohl nicht umbringen ... du wirst mich ewig zwingen bei dir zu bleiben, denn das ist eine viel schlimmere Strafe als ein schneller Tod.“ ich schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte leise. Doch nicht lange, dann hatte ich mich soweit wieder gefasst und sah ihn mit rot verquollenen Augen, kalt an. „Warum verschwindest du nicht einfach und lässt mich in Frieden ...“ Diese blutroten, scharfen Augen hatten mich nur die ganze zeit regungslos gemustert. Wie sehr fürchtete und bewunderte ich sie doch ... ich ging vorsichtig ein par Schritte zurück und hielt seinem Blick stand. Doch irgendwann konnte ich nicht mehr, denn wie zwei Laser schienen sie mich zu durchbohren und mein Innerstes sensorisch abzutasten. Ich drehte mich um und rannte in das Zimmer rein, welches der Schauplatz eines so grausigen Specktakels war. Erst jetzt, wo Nell die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fielen lies, konnte ich über das alles nachdenken. Ich drehte mich wieder um und sah hinaus auf die schwarze Straße. Die Laterne war erloschen und kein Licht regte sich, nur zwei kleine grüne Punkte leuchteten mich durch die Dunkelheit an, wandten sich dann aber ab und verschwanden irgendwo in einer der vielen Seitengassen. Da es nun keinen Punkt mehr gab, auf den ich mich konzentrieren konnte, wurde ich zusehends unruhiger. Besonders da mir die ganze Zeit Nells Worte im Kopf herum spuckten. Wieso hatte er mich angeschrien als er merkte, dass der Engel tot war? Hatte ihm niemand gesagt das er sie nur hinterging, oder war es ihm im Nachhinein sogar egal ... War es ihm etwa egal das er auch ein Black Soldier war, mochte er nur sein äußeres und wie er sagen würde ‘sanfte Stimme’... doch war das nicht sein wahres Äußere, auch ich sah mit eingezogenen Flügeln wie ein normaler Mensch aus, auch wenn ich viel dagegen hatte, brachte das doch auch viele Vorteile ... allerdings sah ich immer noch brutal und gefährlich aus ... nicht so wie der ‘Engel’, denn diese waren doch heilig und wurden von Gott, wenn es einen gibt, erschaffen um die Menschheit zu beschützen ... im Gegensatz dazu war ich wohl ein Dämon, oder sogar der Teufel? Welcher nur auf die Erde kam um den Menschen und Wesen zu schaden... Ich lachte leicht auf, denn jetzt bemerkte ich wahrscheinlich zum ersten mal, das die Menschen recht hatten. Sie hatten vollkommen recht wenn sie uns als ‘Dämonen’ oder ‘Monster’ beschimpften, denn wir waren nichts anderes. Nur das sie uns selber erschaffen hatten. Erschaffen um ihre eigenen Fähigkeiten auszutesten ... um mit unserer Kraft Kriege zu gewinnen ... vieleicht auch nur als Ausgleich zu den friedlichen und reinen Menschenwesen, welche auch nur als Spielzeug erschaffen wurde... Warum hatte Nell befürchtet das ich diese Wesen töten würde? Immerhin hatte ich die beschützt. Auch wenn nicht ganz freiwillig, denn der Kleine wäre sicher ausgrastet hätte ich die anderen einfach abschlachten lassen. Doch hatte ich es getan. Langsam loderte in mir eine Wut auf diese Wesen auf. Denn eigentlich waren nur sie, bzw. dieser dämliche Panda, schuld das wir überhaupt in diese Lage gekommen waren, er hatte Nell überredet mit ihm zu kommen, da er ihm unbedingt in diese Organisation bringen wollte. Wegen ihm hatte er den ‚Engel’ kennen gelernt und war mit ihm ins Zimmer verschwunden, nur wegen ihm dachte Nell das ich ihn töten wolle. Ach nein, das dachte er nicht... denn wie richtig erraten lies ich ihn am Leben, doch schien das den Kleinen auch nicht zu gefallen. War es denn so schlimm in meiner Nähe sein zu müssen ... Ja klar war es das, denn er konnte nie wissen wann ich ihn das nächste Mal vergewaltigen würde, außerdem lief er bei mir immer in der Gefahr das er mir irgendwann zu lästig werden würde und ich ihn dann einfach ausradierte. Doch würde das wohl nie der Fall sein, denn auch wenn ich es mir nicht selber eingestehen wollte, genoss ich seine Anwesenheit... Ich ignorierte die neugierigen Blicke die auf mich gerichtet waren und schmiss mich nur laut schluchzend auf das Bett auf dem ich auch aufgewacht war. Es war grauenvoll... ich konnte ihn einfach nicht hassen, ich verabscheute ihn zutiefst.. doch auch gleichzeitig hielt mir mein immerwährendes Gewissen all die guten und positiven Aspekte seines Wesens dagegen. Warum musste ich jetzt, wo ich ihn doch eigentlich hassen wollte an seine Augen, seinen starken Körper und seine so zärtliche Art denken wenn er mich küsste. So etwas war nicht fair. Wenn ich jetzt ein Monster wäre, würde ich einfach gegen ihn kämpfen ... ihn umbringen oder bei dem Versucht sterben, so einfach war das. Doch ich brachte das nicht zustande. Irgendwann spürte ich wie jemand fürsorglich seinen Arm um meine von Schluchzern geschüttelten Schultern legte. Mit roten brennenden Augen sah ich zum Panda hoch der mich so tröstend im Arm hielt. Ich klammerte mich an ihn, doch mein schluchzen war verebbt und die Tränen ließen weiter nach. „Pscht ... Nell.“ sagte er leise mit beruhigender Stimme während er sachte über meinen Rücken strich. „Du hast das falsch verstanden... Takeru ist nicht der Schuldige, Rosian hatte ihn provoziert und dich und uns alle hintergangen.“ Ich erstarrte zu einer leeren regungslosen Puppe. „Rosian war in Wahrheit auch eines der Monster ... doch die ganze zeit ahnten wir nichts, wir können es Takeru verdanken das er uns noch rechtzeitig vor ihm gerettet hat, denn wir fanden bei ihm einen Brief der unser aller Tod beschreiben sollte. Er wollte uns hintergehen und verkaufen. ... es tut mir leid Nell, aber Takeru ist unschuldig.“ Pa-kun drückte mich fest an sich und die einsamen Worte 'Takeru ist unschuldig' schwebten durch meinen leeren Verstand. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis sie halt fanden und ich dies alles erfassen konnte. Ich hatte Ihm Unrecht getan... ganz ohne Grund hatte ich ihn angeschriene und verletzt. Diese Erkenntnis versetzte mir einen unerträglich schmerzvollen Stich ins Herz. Ich musste mich entschuldigen.. obwohl eine einfache Entschuldigung das bei weitem nicht wieder gut machen würde was ich zu ihm gesagt habe. Ich löste mich aus Pa-kuns Umarmung und seufzte leicht, aber entschlossen. Ohne ein weiteres Wort stand ich wieder auf und ging wieder den mir unendlich lang erscheinenden Weg zum Flur, mit jedem Schritt wurden meine Beine schwerer und mein Herz schlug so wild als wolle es mir aus der Brust springen. Ich wusste dass ich es tun musste, doch aus einem Unerfindlichen Grund hatte ich schreckliche Angst davor. Leise öffnete ich die Tür und sah Takeru wie vorhin schon am Fenster stehen und hinausschauen. Ich schloss sie wieder hinter mir als ich draußen stand und presste mich unsicher dagegen... doch mir fehlten die richtigen Worte. Wohl eine Weile stand ich so da und sah unsicher auf ein Stückchen Boden vor meinen Füßen, als ich erneut hochschaute erschrak ich. Takeru hatte sich umgedreht und sah mich finster an. Er wirkte nicht wütend, sondern ... es ist einfach schwer zu beschreiben, er wirkte misstrauisch und unangenehm überrascht von meinem Erscheinen. Jetzt wagte ich es erstrecht nicht ihn anzusprechen. Wie ein Hase, war ich erstarrt unter seinem funkelnden Raubtierblick. Nun bewegte er sich langsam auf mich zu bis er so dicht vor mir stand das nur noch wenige Zentimeter unsere Körper voneinander trennten. Mit einem kalten Blick sah er auf dieses Zitternde etwas vor ihm herab. „Was ist ... hast du etwa Angst vor mir?“ ein raubkatzengleiches, böses Lächeln zeichnete sich deutlich in seinen Zügen ab. Ich starrte aber nur in seine Augen die nicht den geringsten Hauch eines Lächelns zeigten, sondern mich zu ergründen versuchten. Er hob seine Klauenhand, deren Metallkrallen in der untergehenden Sonne gefährlich aufblitzen, und stricht mir sanft über die leicht zitternde Wange. Dann legte er sie unter mein Kinn und drückte es noch ein Stück hoch, während er jetzt auch seinen Körper leicht gegen meinen lehnte und mich so weiter in die Enge trieb. „darfst du auch, denn wie du selbst festgestellt hast, bin ich ohne Reue, gnadenlos und grausam. es lohnt mich zu fürchten. Und du hast Angst, ich kann sie riechen, sie bei dir fühlen und deutlich in deinen Augen sehen.“ Dann beugte er sich langsam zu mir herunter um mich zu Küssen während er mich weiterhin mit seinen Blick zu ergründen suchte. Doch plötzlich Blitze kurz eine Entschlossenheit in meinen Augen auf. Ich schlang die Arme um seinen muskulösen Körper und kam ihm die letzten Zentimeter entgegen. Wenn er überrascht war schien er es nicht zu Zeigen ... warum war dieser Typ auch so ein verdammt guter Schauspieler, wie unfair. Ich schloss die Augen während unseres kurzen Kusses und sah ihn danach entschlossen an. „nein ..“ flüsterte ich heiser. „nein das stimmt nicht.“ langsam wurde meine Stimme kräftiger und ich ließ ihn nicht los. „ich kann dich nicht hassen, oder fürchten. Ich bin hier um mich zu entschuldigen ... ich habe dir Unrecht getan... ich wusste es nicht besser ... bitte.“ nun trat ein flehender Blick in meine Augen und ich drückte mich enger an ihn. „Verzeihe mir.“ Doch wie immer blieb es gleich er schwieg. Wie sollte ich denn wissen wie ich das zu deuten habe. Geknickt senkte ich meinen Kopf wieder. „Sag doch was... bist du mir noch böse, oder nicht...“ Takeru schwieg. Genauso hätte eine Wachsfigur vor mir stehen können. Deswegen machte ich mich einfach wieder ausseinem Armen los und er ließ es geschehen. „Du kannst ja noch drüber nachdenken“ murmelte ich leise und verschwand wieder im Zimmer. Obwohl ich mich ausgesprochen hatte, war ich schonwieder deprimiert. Warum musste dieses Monster auch so furchtbar kompliziert sein... wie sehr wünschte ich mir doch Gedanken lesen zu können um herauszufinden was in ihm vorging, während er wie immer schwieg. Pa-kun versuchte mich anzusprechen, doch ich machte deutlich dass ich in Ruhe gelassen werden wollte. Er akzeptierte das und nahm die anderen mit hinaus. Sodass ich alleine auf dem blauen Bett lag und mal wieder über Takeru Balrock nachgrübelte. Ich döste so langsam vor mich hin. Zwar bemerkte ich dass die Tür geöffnet wurde und jemand hereintrat, doch ich war nicht wach genug um mir Gedanken über die Identität dieser Person zu machen. Dann setzte sich etwas Schweres neben mich aufs Bett. Dann kam es mir mit Schrecken in den Sinn. Das war sicher Takeru. Aber was machte er hier? Er glaubte bestimmt dass ich schlief. Ich wollte mich nicht verraten und versuchte weiterhin ruhig zu Atmen. Doch mein Herz schlug mir aufgeregt bis zum Hals. Dann spürte ich wie sie eine klauenbesetzte Hand vorsichtig auf meinen Kopf legte. Sie strich vorsichtig über meine Haare, meinen Nacken und die Wirbelsäule entlang weiter nach unten. Leichte Schauer durchliefen mich. Und eigentlich war es gar nicht so schlimm, ja nahezu angenehm... doch die Hand hörte da nicht auf. Sie Strich sanft über meinen Hintern und schob sich dann vorsichtig zwischen meine Beine. Doch da konnte ich nicht mehr ruhig liegen bleiben. Mein Körper verkrampfte sich und ruckartig setzte ich mich auf. Ich setzte mich in die Bettdecke gewickelt mit dem größtmöglichen Abstand zu dem Monster. „Schon wach?“ grinsten mich seine blitzenden Zähne an und in seinen Augen funkelte etwas Lüsternes. Ich nickte nur leicht. Wenn er das wirklich so wollte hatte ich keine Chance. Hatte ich ja damals auch nicht. Ich stand auf und ging zur Tür. „Ich werde mal nachsehen wo die anderen bleiben.“ sagte ich mit einem verlegenen Lächeln und hatte die Hand schon an der Klinke. „warte.“ hielt er mich zurück und ich erstarrte zu einer regungslosen Salzsäule. „Du wolltest doch wissen ob ich dir verzeihe.“ langsam ... wie in Zeitlupe drehte ich mich um und sah den Dämon an. Dann nickte ich leicht. „Ich verzeihe dir unter einer Bedingung ... du musst ...“ Jetzt stand er auf und kam auf mich zu. Seine Augen glühten geradezu. Schonwieder war ich gegen eine Tür gedrängt. Als er direkt vor mir stand streckte er seine eiserne Klauenhand nach meinem Gesicht aus, doch ich zuckte zurück, zu sehr hasste ich diese furchteinflößenden Momente ... in denen mir dieses Monster wie ein richtiges Monster vorkam... Mit einem schwachen wütenden aufblitzen in den Augen ließ er sie wieder sinken. „Du darfst dich nie wieder in die Nähe dieser widerlichen Kreaturen begeben, ich verbiete dir jeden Kontakt.“ Entgeistert und mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Das konnte er doch nicht ernst meinen ... ich sollte nie.. nie wieder etwas mit meinesgleichen tun? Wie konnte er das nur von mir verlangen. Doch dann grinste er und streichelte mir über mein erstarrtes ungläubiges Gesicht. Dann wurde sein Blick plötzlich nachdenklich und er fuhr mit den lauen gegen den Strich meines Fells. „Und werd endlich mal diese verdammten Haare los ... sie stören mich an dir.“ dann lächelte er. Ein böses dämonisches Lächeln. Und sein Gesicht bewegte sich langsam auf meines zu. Ich wollte mich wehren ... doch mir fehlte die Kraft ... ich konnte mich nicht rühren und blieb so erstarrt in dem verlangenden Kuss den er mir aufdrückte. Ich stand einfach da, das Gehirn überfordert mit all den Dingen die sich dort gleichzeitig breit machten, mit all den Fragen auf die ich einfach keine Antworten geben konnte ... leise tropfen salzigen Wassers rannten aus meinen Augen die befellten Wangen hinunter. Als sich seine Lippen endlich von meinen trennten und sich auch seine Zunge zurückzog, bemerkte er wohl die stummen Tränen... es schien ihn wütend zu machen. „was weinst du denn schon wieder .. weinst du, weil du deine kleinen dummen Freunde nicht mehr sehen darfst? ... oder weil du mich so sehr hasst.“ Er ging ein par Schritte zurück und grinste überlegen. „Ach ich vergaß. Du bist ja ein Menschenwesen ... ein gezüchteter Organismus der nicht fähig ist zu hassen.“ wie wilde ströme flossen die Tränen aus meinen Augen und ich versuchte sie krampfhaft wegzuwischen ... doch es wurden immer mehr und ein leises Schluchzen kam hinzu .. hatte er denn nicht genug? „Na komm schon, versuch es doch wenigstens ... ich soll dir verzeihen .. phh ... als wenn du das wolltest. Du bist willenlos, du gehörst mir und ich kann alles tun was ich will.“ ich vergrub mein Gesicht in den Händen und schluchzte laut. Er sollte aufhören.. aufhören so etwas zu sagen. Meine Beine gaben nach und ich rutschte mit dem Rücken an der Tür hinunter. Doch er zog mich hoch. „weißt du? .. Ich kann dich auch nicht mehr ertragen. Du behinderst mich, du störst mich. Verschwinde einfach. Ich brauche dich nicht.“ er Riss mir die Hände vom Gesicht und zwang mich in seine vor Aufregung funkelnden, roten Augen zu schauen. „Sag etwas... du bist doch sonst so gesprächig.“ Was tat er denn nur .. so war er noch nie.. ich konnte es nicht verstehen. „Ich geh.“ das war das einzig verständliche was ich zwischen meinem heftigen Schluchzen verständlich zustande brachte. „Wenn du willst, dann gehe ich ...“ mühsam machte ich mich aus seinen Händen los ... und erstaunlicherweise ließ er mich. Langsam öffnete ich die Tür hinter mir und lief hindurch. Nicht einen Blick warf ich zurück. Ich rannte an den fragend guckenden Menschenwesen vorbei ... raus aus diesem Haus und weiter, dunkle Gassen entlang bis in die unbewohnten Viertel hinein ... in der nächstbesten Ruine ließ ich mich fallen und weinte ... weinte so lange bis ich endlich einschlief. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)