Dark Hearts von Sockendaemon (Takeru x Nell-Story) ================================================================================ Kapitel 10: ~Lonely Cat~ ------------------------ Ich wachte genauso verheult auf wie ich eingeschlafen war. In der Stadt war es zwar relativ Windstill, doch die Luft wurde allmählich immer kälter. Es ging langsam auf den Winter zu. Ich nieste laut und sah mich entschuldigend um, aber hier war niemand der Anstoß daran nehmen könnte. Ein kurzer Blick sagte mir das mir dieser Ort nichts mehr zu bieten hatte, ich musste näher ins Zentrum um Arbeit und Essen zu finden. Es würde wohl das Beste sein wenn ich in dieser Stadt blieb, hier gab es viele Wesen die so waren wie ich und sicherlich hatte ich hier mehr Chancen als anderswo. Um Takeru machte ich mir keine großen Sorgen. Ich war sicher das er bald weiterziehen würde. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns hier trafen. Wie ungern er doch in Städten unterwegs war. Ich ordnete noch ein wenig meine verdreckten und zerrissenen Klamotten und ging los, in ein besseres Viertel. Diese Stadt war wirklich noch viel größer als ich es geglaubt hatte. Die Menschen liefen geschäftig durch die Gegend und jeder schien etwas sehr wichtiges zu tun zu haben. Ich ging in irgendeinen Laden um mich nach einem Job zu erkundigen, irgendwo musste man ja mal anfangen. Doch der Verkäufer schickte mich unfreundlich weg. Na gut, sagte ich mir schulterzuckend, versuche ich es halt woanders. Doch woanders hatte ich auch nicht mehr Glück als hier. Wollten die Menschen etwa niemanden wie uns bei sich haben? Ich konnte es nicht wirklich verstehen. Oder lag es an meiner schon recht unansehnlichen Kleidung? Aber dagegen konnte ich momentan leider nichts tun, wie denn auch, ohne Geld. Und so bekam ich eine Abfuhr nach der anderen und meine zuerst noch so starke Zuversicht schrumpfte mit jedem 'nein' das ich hörte. Dann wurde es wieder spät und dunkel. Mein leerer Magen knurrte laut als ich mich geknickt zurück in die Gasse schleifte in der ich letzte Nacht schon geschlafen hatte. Morgen war auch noch ein Tag an dem ich es probieren konnte. Doch dann ... dann bekam ich plötzlich und unerwartet meine heiß ersehnte Chance. Ein Mann mit schmierigerer Stimme und schmierigen Haaren stand an einer Wand und rauchte. „Suchst du einen Job?“ fragte er und seine Stimme schien dabei auf den Boden zu tropfen. Ich nickte leicht, obwohl das in der Dunkelheit vielleicht schlecht zu erkennen war, doch er erriet meine Antwort. „Dann habe ich wohl etwas für dich. Kannst du Leute bedienen?“ Ich dachte kurz nach und nickte wieder. „Sehr gut.“ Sein Zigarrenstummel glühte auf als er genüsslich daran zog. Dann schmiss er ihn weg, kam auf mich zu und reichte mir eine Karte. „Ich bin der Besitzer dieses kleinen Clubs und du bist genau der den wir suchen.“ Fragend und ungläubig sah ich zu ihm auf. „Ich?“ „Genau du, du wirst alles bekommen was du brauchst. Eine Wohnung, genügend zu essen und sogar kleines Gehalt von dem wir dann deine Unkosten abziehen. Das ist deine Gelegenheit Kleiner.“ Er grinste mich schmierig an. Dieser Mann war mir irgendwie unsympathisch, doch so eine Chance würde ich wohl nicht wieder bekommen. „Gut, ich mache mit.“ antwortete ich und war teils misstrauisch und teils erleichtert. Endlich hatte ich etwas von dem ich eigenständig leben konnte, ich musste nicht in irgendeiner kalten Gasse erfrieren oder langsam verhungern. Ab jetzt ging es bergauf. Er schüttelte mir kurz die Hand und bat mich ihm zu folgen. Wir gingen einige Gassen entlang und ich wusste bald nicht mehr wo ich war. Von dem Mann erfuhr ich das er Mister Jason hieß und schon seit acht Jahren diese Bar führte. Er stellte wohl Hauptsächlich Menschenwesen ein. Dann kamen wir auch schon an. Es war ein kleines Fachwerkhaus das wohl schon eine Menge hinter sich hatte und über der Braunen Tür hing ein beleuchtetes rosanes Schild. Darauf waren zwei Mädchen abgebildet die sich an den Händen hielten. Eins war so etwas katzenähnliches wie ich und das andere sah aus wie Pa-kun. Darunter stand mit schönen großen Buchstaben das Wort 'Mazoo' das musste dann der Name der bar sein. Kurz bevor wir reingehen wunderte ich mich noch wie leicht bekleidet die Mädchen waren, doch was bedeutete denn schon so ein Schild. Von innen wirkte die Bar sehr gemütlich. Die Wände waren in warmen Farben gestrichen und an einer Wand flackerte ein schönes Feuer in einem Kamin, an den Tischen saßen viele Leute, tranken Bier und amüsierten sich. Um sie herum wuselten die Kellnerinnen es waren allesamt menschenwesen und sie trugen niedliche knappe Hausmädchenkostüme. Es gab wenige männliche kellner hier und auch die hatten alles etwas Feminines an sich. Unser eintreten wurde nur von wenigen bemerkt. Mister Jason führte mich gleich weiter Hinter den Tresen in ein kleines Büro, an dem ein Mann mit einer kleinen runden Brille und Braunen kurzen Haaren saß und irgendwelche Unterlagen bearbeitete. „Wir haben Neuzugang.“ verkündete Mister Jason und der Mann sah auf. „Dies ist Flynn kümmer dich um den kleinen ich habe noch zu tun.“ damit war mein Zukünftiger Boss auch schon verschwunden und ich stand alleine mit Flyn in diesem Raum. „In Ordnung.“ seufzte der Mann leicht angestrengt und bot mir einen Stuhl gegenüber von sich an. „Wie ist denn dein Name kleiner.“ fragte er und sah mich nicht sonderlich interessiert an. „Nelladel, doch ich werde eigentlich nur Nell genannt.“ „In Ordnung Nell ich hoffe Jason hat dir schon das Meiste erzählt, du wirst hier Kellnern bei den Shows auftreten und die Kunden bedienen, kannst du kochen?“ fragte er mich und schrieb etwas in ein leeres Formular. „nein.“ antwortete ich und schüttelte leicht den Kopf. Der Mann seufzte wieder. Dann schrieb er eine Weile schweigend weiter und schob mir dann das Blatt und einen Stift rüber. „Drei kreuze reichen als Unterschrift.“ meinte er. Ich nahm den Stift und schrieb schön sauber und Ordentlich meinen Namen. „Du kannst schreiben.“ bemerkte Flynn. „Das ist gut, wir haben ein wenig mangel in der Verwaltung.“ dann nahm er mir den zettel wieder weg und packte ihn in einen großen Ordner. „Willkommen in unserem Team.“ begrüßte er mich mit nicht sonderlich viel Elan und schüttelte mir kurz die Hand. Dann reichte er mir einen zettel. „Gib das Trixie sie wird dir den Rest erklären und dein Zimmer zeigen und so weiter.“ meinte er und wandte sich wieder seinen Unterlagen zu. Ich blieb noch etwas verwirrt sitzen, doch es schien wohl nichts mehr zu kommen, also stand ich auf und ging wieder raus. Trixie ... wo sollte ich sie denn bitte finden. In der Bar war weiterhin reger Betrieb und obwohl ich ein kleines schlechtes Gewissen hatte weil ich sicher vom Arbeiten abhielt, hielt ich eine der niedlichen geschäftigen Kellnerinnen auf. Diese hier hatte spitze, gepiercte Ohren, scharfe Eckzähne und scheinbar von Natur aus grüne Haare und eine zierliche Figur mit einer zarten blassen haut. Sie sah aus wie eine Elfe. Ich fragte sie nach Trixie und zuerst bekam ich einen kurzen bemitleidenden Blick der jedoch schnell verflog und sie wies mich an in, die alte modrige Treppe am Ende des Raumes zu nehmen und dann im zweiten Stock an die erste Tür rechts neben der Treppe zu klopfen. Ich bedankte mich freundlich und erleichtert und folgte dann ihren Anweisungen. An der Tür hing ein Schild 'Verwaltung II' ich glaubte langsam das es nicht unbedingt häufig war das Leute wie ich lesen konnten. Vorsichtig klopfte ich an und wurde von einer leicht genervten weiblichen Stimme hineingerufen. Eine gut genährte mütterlich aussehende Frau saß. Sie war wahrscheinlich ein Mensch denn ihr fehlten so eindeutige Merkmale wie besondere Ohre, Haare oder Hautfarbe. Sie schien leicht überrascht und bat mich nun freundlicher in den Raum. „na .. was möchtest du denn kleiner.“ fragte sie mich mit einem liebevollen Blick. Irgendwie fühlte ich mich hier sofort wohl. „Ich habe einen Vertrag unterschrieben ... ich arbeite jetzt hier und wurde dann zu ihnen geschickt.“ sie nickte wissend als ob sie schon gewusst hätte was ich sagen würde. „Wie ist denn dein Name Kleiner.“ fragte sie freundlich und sehr mütterlich. „Und du brauchst mich nicht zu siezen .. alle nennen mich nur Trixie.“ „Mein Name ist Nell.“ erwiderte ich freundlich.“Mir wurde gesagt das du mich hier einweist ... kriege ich dann auch ein Zimmer und so?“ fragte ich. „Natürlich. Komm mit ich bringe dich hin und erkläre dir den Rest zwischendurch.“ Sie stand auf und war etwas größer als ich und als sie um den Tisch herumtrat staunte ich nicht schlecht. Ihre Beine waren ... ja .. keine Menschenbeine. Sondern schokobraun beharrte Pferdeähnliche Beine die an zwei schwarzen hufen endeten und unter dem halblangen schlichten Rock hervorschauten. „Du bist auch ..“ sagte er leicht überrascht und konnte den Blick nicht davon abwenden. „ja .. ich bin genau so wie ihr auch.2 sagte sie lächelnd und ging zur Tür. Ihre Gangart war verwirrend ,doch wirkte sie elegant und geschmeidig. Ihr Hufe Pochten leise bei jedem Schritt. Ich wandte weinen Blick davon ab und folgte ihr. Es war unhöflich jemanden so anzustarren, denn ich war mit meinem schweif und den Streifen ja auch nicht besser. Wir gingen den Gang entlang und sie erklärte mir so einiges. Das dies eine bar war wo ausschließlich menschenwesen kellnerten und besonders süße vor allem. Es gab auch eine Show die einmal am Abend vorgeführt wurde und halt den kleinen Nebenverdienst der Bar. Ich sah sie fragend an. „Nebenverdienst? Was meinst du?“ Sie seufzte leicht und wirkte dann leicht bemitleidend. Dann strich sie mir kurz über den Rücken. Doch antwortete sie nur mit einer Gegenfrage. „Du bist süß... bist du noch unberührt?“ ich brauchte etwas um den Sinn zu verstehen. Fast hätte ich 'ja' gesagt. Doch dann sah ich nur zu Boden und schüttelte leicht den Kopf. Nein .. das war ich nicht mehr ... dank diesem Monster. „Nein. Warum fragen sie das?“ murmelte ich leicht ängstlich und schaute sie wieder an. Irgendwie hieß diese Frage nichts Gutes. „Das ist gut ... dann dürfte es ja nicht das Problem sein. Denn in deinem Vertrag steht das du entgeltliche Körperliche Nähe der Besucher und darauffolgenden Geschlechtsverkehr nicht verweigern darfst... das heißt also du schläfst für Geld mit den Leuten die dafür bezahlen. Du bekommst dein eigenes Zimmer und alles Lebensnotwendige als Bezahlung.“ Erschrocken blieb ich stehen und sah diese .. Frau ... mit vor angst geweiteten Augen an. „das kann ich nicht.“ flüsterte ich heiser. „das können sie nicht von mir verlangen ... bitte nicht.“ Bedauernd drehte Trixie sich um. „Tut mir leid Nell .. aber der Vertrag ist unterschrieben ... ich möchte dir nichts schönreden .. aber viele teilen sich dein Schicksaal und viele Wesen wie wir haben es viel Schwerer in ihrem leben ... man gewöhnt sich an alles.“ tränen stiegen mir in die Augen. „nein ...“ flüsterte ich leise und schüttelte den Kopf. „nein das tue ich nicht ... ich kann das nicht .. es ist so schrecklich .. so .. so widerlich.“ mein letzter Satz zerbrach in einigen Schluchzern. „tut mir leid.“ wimmerte ich noch und drehte mich dann um wieder wegzulaufen. Während die Angst und die schrecklichen Visionen mir im Nacken saßen. Ich stürmte ungeachtet der starrenden Leute durch die bar und hinaus. Weiter wieder in die hintersten Ecken der Stadt. Warum wolle jeder nur meinen Körper .. war ich denn nicht mehr als ein Loch in das man seinen Schwanz stecken konnte? Das konnte doch nicht sein. ich rannte so lange bis ich irgendwo erschöpft zusammenbrach und laut heulend einschlief. Der nächste Tag kam viel zu schnell und ich versteckte mich irgendwo in einer stinkenden von Insekten und Ratten bevölkerten Ecke und wartete wieder auf die Nacht. Sicher suchten sie nach mir ... ich habe mich von dem schönen Angebot einwickeln lassen .. ich kann einfach niemandem vertrauen ... es gab niemanden der ehrlich war nur die wenigen die ihm gleich waren .. doch waren sie genau so machtlos. Ich beschloss jetzt etwas zu tun .. ich würde zu dieser Vereinigung der menschenwesen gehen ... ob Pa-kun und die Anderen noch dort waren? ... oder ob Takeru dort noch war? Es wurde dunkel und ich wagte mich wieder aus dem loch hervor. Dann striff ich unruhig und immer noch Hungrig durch die Stadt. Wo würden diese Leute, die mich sicher noch suchten sich am meisten umsehen ... sicherlich da wo man glaubte dass ich mich versteckte. Deswegen suchte ich mir eine Bar ,möglichst nahe der, aus der ich geflohen war. Ich ging hinein und man beachtete mich nicht einmal ... das war sehr beruhigend. Vorsichtig fragte ich an ob ich hier ein Zimmer bekommen würde, oder wie ich an Geld kommen könnte. Der Mann grinste leicht. „Was für ein lustiger Zufall das jetzt ein menschenwesen hier auftaucht ... seid knapp ‘nem Tag lungert hier schon ein Dämon rum der sich wegen einem wie dir die Augen ausweint oder vielmehr das Gehirn wegtrinkt.“ Ich sah ihn erschrocken an. „Hatte er ... lange schwarze Haare ... Metallklauen und rote Augen?“ „ja genau dieser.“ strahlte der Keeper. „Das ist ja echt ein verdammter Zufall. Ich wäre an deiner stelle nicht so hart zu ihm .. er scheint sich ziemlich mies zu fühlen ... sein Zimmer ist die 35. Erster Stock ganz hinten. Vielleicht könnt ihr das ja irgendwie noch regeln.“ Ratlos stand ich da und schaute in eine mir unbekannte Leere. Sollte ich wirklich zu ihm gehen? ... Er war traurig .. wegen mir? Er hat mich vermisst? Das kann nicht möglich sein ... er vermisste sicher nur meinen Körper ... bestimmt, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)