Wolfsgesang von Satnel ================================================================================ Kapitel 5 --------- Titel: Wolfsgesang Teil: 5/38 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy Kommentar: Interessante Einblicke in die Vergangenheit und ein neues Problem taucht auf. „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall. Marc seufzte als ihn die Dunkelheit der Nacht wieder empfing. Vielleicht war das ein Fehler gewesen, das spürte er jetzt als er das Gebäude wieder verlies. Zeno würde das bestimmt nicht gutheißen. Er hatte ihm zwar freie Hand in dieser Sache gegeben, doch durfte er sich darauf nicht allzu sehr verlassen. Auch wenn er nicht viel auf Zenos Anweisungen gab, war es nicht ratsam es sich mit ihm zu verscherzen. Nicht umsonst war er der Ranghöchste unter ihnen. Doch die Situation war so verlockend gewesen. Wenn auch ziemlich riskant, vor allem in Hinsicht auf Rin. Er war schwer einzuschätzen, mal war es leichter und mal schwerer mit ihm auszukommen. Doch die Wandlung die er durchgemacht hatte war erstaunlich. Als er ihn das erste Mal getroffen hatte, war er nur ein kleiner Bauernjunge gewesen, gleich dem den er gerade gerissen hatte. Das nächste Mal traf er ihn als jungen Mann in der Burg irgendeines Herzogs, wo einer seiner Rasse sein Unwesen trieb. Damals hatte er ihn nicht wieder erkannt. Rin war nur ein niedriger Diener gewesen und er der Oberbefehlshaber der herzoglichen Garde, trotzdem hatte er seine Aufmerksamkeit erregt. Marc seufzte in Gedanken versunken. Diese Erinnerungen waren so schwer zu verdrängen. Dabei war es für ihn normalerweise ganz leicht die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch alles was Rinion anging war sowieso eine Ausnahme. Wenn er ihn damals nicht verführt hätte, wäre heute alles viel einfacher. Doch er hatte es getan und obwohl er Menschen eigentlich nur als Futter oder Zeitvertreib ansah merkte er, das dieses Menschenjunges begann wichtig für ihn zu werden. Hätte der Vertreter seiner Rasse sich zurückgehalten wäre nicht alles aufgeflogen. Doch durch seine Unbedachtheit war Marc gezwungen gewesen zu handeln. Ihn zu verletzen war ja noch okay gewesen, er hätte es als Ausrutscher behandelt, doch Rinion angreifen zu wollen war die letzte falsche Entscheidung im Leben seines Artgenossen gewesen. Marc sah noch heute, in seinen Träumen, den ungläubigen Blick seines Artgenossen als er ihm die Kehle zerriss, ebenso wie Rins Entsetzen als er bemerkte wer sein Geliebter war. Noch in dieser Nacht verschwand der Junge, den er durch seine Verletzung gehandicapt nicht hatte folgen können. Wäre er damals stärker gewesen, dann hätte er ihn zu einem Artgenossen gemacht und zu seinem Gefährten. Doch das erstaunlichste Treffen mit ihm hatte er vor hundert Jahren. Ein Treffen mit weitreichenden Folgen. Daran erinnerte er sich noch, als wäre es erst gestern gewesen. Ein Jäger bereitete ihm und anderen seiner Rasse damals große Probleme. Viele seiner Artgenossen waren durch dessen Hand gestorben und Zeno war so zornig wie schon lange nicht mehr. Er hatte Marc damit beauftragt diesen Störfaktor zu beseitigen. Marc hatte sich nichts dabei gedacht, es gab schon immer Jäger die auf sie Jagd machten, wenn sie zu lästig wurden eliminierte man sie einfach. Dieser Jäger hatte eben bis jetzt nur Glück gehabt. Also machte er sich auf die Jagd nach ihm. Im Dunkel lauerte er ihm auf und überwältigte ihn. Doch dieser war nicht wie die Anderen. Zum einen war er jung und trainiert, des weiteren schien er sich mit seiner Rasse bestens auszukennen, doch das Erstaunlichste an ihm war, dass er nach Werwolf roch. Schwach, doch Marc wusste was das bedeutete, dieser Jäger war ein Mischling. Aufgrund dieser Tatsachen zog er sich an diesem Abend zurück um Zeno Bericht zu erstatten. Doch dieser hatte davon nichts hören wollen und schickte ihn wieder los diesen Jäger zu beseitigen. Fest dazu entschlossen, legte er sich wieder auf die Lauer, doch diesmal war er die Beute und nicht der Jäger. Sein Widersacher hatte ihm eine Falle gestellt in die er ahnungslos hineintappte. Nur mit viel Geschicklichkeit und Glück überlebte er die Attacken seines Feindes. Was dann geschah würde er sein Leben lang nicht vergessen. Die Maske des Jägers löste sich während ihres Kampfes und Marc sah in das Gesicht seines Geliebten. Doch dieser Mensch hatte fast nichts mit seinem damaligen Freund gemeinsam. Seine Bewegungen waren nicht mehr so ungelenk wie damals und aufgrund seiner Wandlung hatte sich auch sein Geruch geändert, doch alles andere war noch so wie damals, nicht eine einzige Falte mehr verunstaltete dieses engelsgleiche Gesicht. Allerdings hatte er aufgrund dieser Entdeckung ganz vergessen, dass sie noch immer Feinde waren und Rinion nutzte diese Gelegenheit um ihn mit seinem Schwert eine schwere Verletzung quer über die Brust zuzufügen. Nur mit knapper Mühe schaffte er es sich zu retten. Die darauf folgenden Wochen hatte er mehr als genug Zeit um über alles nachzudenken, da er das Bett nicht allzu oft verlassen durfte. Er kam zu dem Schluss, das alles in ihrer letzten Nacht passiert sein musste, als er von dem anderen Werwolf verletzt wurde. Irgendwie musste sich sein Blut mit Rinions vermischt haben oder der Junge hatte es unbeabsichtigt geschluckt. Egal wie es geschehen war, es bedeutete das dieser Junge von nun an zu ihm gehörte. Kein anderer seiner Rasse durfte Hand an ihn legen, nur ihm stand es zu ihn zu bestrafen oder zu töten. Jeden Anderen der das tat konnte Marc fordern und töten. Das war es was Rin bis heute schützte. So in seinen Erinnerungen verstrickt merkte er gar nicht, dass er schon vor dem Gebäude angekommen war in dem seine Wohnung lag. Erst als der Portier ihn wie immer freundlich grüßte bemerkte er es. Mit einem nichts sagendem Lächeln erwiderte er seinen Gruß und stieg in den Aufzug. Die Fahrt in den dreizehnten Stock verging so rasch, dass Marc sich nicht einmal die Mühe machte die anderen Fahrgäste genauer zu mustern. Als er seine Wohnung betrat und den Mantel auszog, läutete das Telefon. Einen Blick auf die Uhr werfend die schräg gegenüber an der Wand hing seufzte er. Es gab nur einen der ihn um vier Uhr morgens anrief. Sich ein Lächeln auf die Lippen zwingend hob er den Hörer ab. In vielen Jahren des Trainings hatte er bemerkt, dass es sein Gesprächspartner sehr wohl merkte ob man lächelte oder nicht, so erstaunlich es war man hörte es heraus und Zeno wollte er nicht verärgern. „Weißt du eigentlich wie spät es ist? Normale Leute schlafen um diese Zeit.“ „Als ob du normal wärst.“ Marc fluchte innerlich. Zeno war seiner Stimme nach nicht gut aufgelegt. „Was ist passiert? Die Jagd nicht erfolgreich?“ „Wenn es eine Jagd gegeben hätte vielleicht, aber stattdessen musste ich mir die halbe Nacht die Beschwerden unserer Leute anhören. Dein Mensch hat heute Nacht anscheinend wie ein Teufel gewütet. Da kein Vollmond ist hat es nur solche getroffen, die ihre Verwandlung beherrschen und sich zwischen den Vollmonden einen kleinen Snack besorgen wollten. Verdammt Marc ich hab gesagt du sollst das regeln!“ „Das ist völlig unmöglich Zeno. Mein Mensch hat nichts damit zu tun, da ich die ganze Nacht bis jetzt mit ihm zusammen war.“ Das war eigentlich etwas das Zeno nicht unbedingt hätte erfahren müssen. Allerdings gab es keinen sicheren Weg um Rin zu beschützen und es war die Wahrheit. „Stimmt das auch?“ Der misstrauische Ton in Zenos Stimme machte ihn wütend. „Natürlich. Glaub mir ich wüsste es wenn es nicht so wäre.“ „Dann weißt du was das bedeutet Marc.“ Oh ja, das wusste er und es war kein Grund sich zu freuen, nun musste er sogar noch mehr aufpassen. „Ja Zeno. Wir haben einen neuen Jäger in der Stadt.“ „Das oder einen Vampir. Kümmerst du dich darum?“ Das wurde ja immer besser. Ein Vampir war ja noch schlimmer als ein Jäger, die waren wenigstens leicht zu beseitigen. Wenn es ein Vampir war, dann hieß das wieder Verhandlungen unter den Clans und was noch schlimmer war Rudelbildung. Den ganzen Tag zusammen mit einigen anderen seiner Rasse verbringen und dann auch noch mit ihnen gemeinsam jagen, war eines der Dinge die er am meisten hasste. Ja gut, er war ein Werwolf, ein Rudeltier, auch er mochte es mit Anderen zu balgen oder untereinander Zärtlichkeiten auszutauschen aber nur ab und zu und niemals als Mensch. Wenn er Pech hatte bekam er auch noch ein paar Neulinge. Apropos Neuling, da gab es etwas das Zeno noch wissen musste. „Nein das geht nicht. Ich habe genug mit meinem Menschen zu tun, außerdem muss ich meinen Schüler ausbilden. Da hab ich keine Zeit um nach einem Vampir oder Jäger zu suchen. Schick einen Anderen, es gibt bestimmt keinen Mangel an Leuten die deine Befehle mit Freuden ausführen. Gute Nacht.“ Damit legte er auf und ging in sein Schlafzimmer. Nun war er wirklich müde, vielleicht hätte er sich noch eine Zwischenmahlzeit genehmigen sollen als er heimging. Und sei es nur um seinen Jagdtrieb zu befriedigen. Doch diese Chance war schon verstrichen, die Nacht war schon zu weit fortgeschritten um noch interessante Opfer zu finden und sie zu jagen. Na ja, das war nicht schlimm, wenn es so weiterging musste er sowieso bald jagen gehen um seinem Schüler eine Beute zu fangen und ihm seine erste Unterrichtstunde zu geben. Da konnte er sich dann austoben. Rasch zog er sich aus und legte sich nackt in sein Bett. Mit einer beiläufigen Bewegung aktivierte er noch den Wecker, damit er heute nicht verschlief. Zur Zeit mochte er seinen Job noch, aus diesem Grund würde er die verbleibenden drei Stunden noch gewinnbringend nutzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)