Heart made to be mine von ToterKeks (Autos sind mein Leben!) ================================================================================ Kapitel 1: Unfall ----------------- Autos sind mein Leben! kiskil-lilla, ich hoffe, dir gefällt diese ff! Sie ist nämlich ein Teil deines Geburtstagsgeschenks!!!! Happy Birthday!^^ Unfall Want to leave this Want to leave this dark place until morning Want to leave this dark town far behind shaking loose this gloomy bitter feeling Please don’t leave me alone Please don’t leave me alone Alone with myself tonight Anita sang leise zur Musik mit, die aus den Autolautsprechern ertönte, während sie durch die nächtlichen Straßen nach Hause fuhr. Mal wieder hatte sie ein Autorennen gewonnen. Sie fuhr fast täglich, manchmal auch nachts Rennen. Jedes Mal von neuem riskierte sie nur für ihre Familie ihr Leben, denn das Geld hatten sie dringend nötig. Sie hatte zwei Kinder und einen schon fast todkranken Mann zu ernähren. Die Kinder gingen beide zur Schule, in die erste Klasse erst. Es waren Zwillinge. Anita seufzte. Katja und Marek. Katja, benannt nach einer früheren Freundin von ihr. Beide waren noch so jung und eigentlich wollte sie nicht, dass sie ihre Mutter durch einen Unfall auf der Rennstrecke verloren, doch Anita hatte keine andere Wahl. Sie liebte Autos. Würde sie nicht die Rennen fahren, sie hätte sich schon lange umgebracht. Hätte nie Kinder bekommen. Hätte noch nicht einmal geheiratet. Doch damals hatte sie sich entschlossen zu leben und der Gedanke daran, Autorennen zu fahren, hatte ihr geholfen, nicht vollständig in Depression zu versinken. Sie parkte das Auto vor dem Haus, stieg aus und ging hinein. Wie sie erwartet hatte, war keiner mehr wach. Die Kinder mussten morgen früh zur Schule und ihr Mann ging auch meist früh ins Bett. Dass er überhaupt noch die Kraft zum Aufstehen hatte und sich noch um die Kinder kümmern konnte, wunderte sie manchmal. Doch sein Wille war stark und bewegte ihn dazu, manchmal Dinge zu tun, zu denen er eigentlich schon zu schwach wäre. Nicht einmal die Ärzte verstanden es. Am allerwenigsten Anita. Nachdenklich goss sie sich etwas zu trinken ein und blickte auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht. Auch sie würde gleich zu Bett gehen. Der Tag war anstrengend gewesen, sie war mehrere Rennen gefahren, hatte auch ein paarmal verloren. Morgen konnte sie schön ausschlafen, denn sie hatte frei und musste ihr Auto glücklicherweise nicht vom Fleck bewegen. Glücklich? Nein, glücklich war sie darüber nicht. Sie fragte sich jetzt schon, was sie den Tag über machen sollte, wenn nicht fahren. Langsam schob sie ihren linken Ärmel hoch und betrachtete die feinen Narben auf ihrem Unterarm. Heute. Heute vor sieben Jahren hatte ihr Leben, ihr damals unbeschwertes und glückliches Leben, eine entscheidene Wendung genommen. Damals hatte sie erfahren, was es bedeutete, jemanden zu verlieren. Und verkraftet hatte sie es bis heute noch nicht. Der Geruch von Motoröl lag in der Luft, genau wie der verbrannten Gummis. Alles schien wie immer. Doch etwas war anders. Vielleicht kam dieses Gefühl des andersseins daher, dass der schwarze Wagen nicht am Start stand, wielleicht von dem Krankenwagen, der entfernt auf der Wiese parkte. Doch eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Niemand würde eine Anzeige in die Zeitung setzen. Selbst wenn dort eine wäre, keiner würde sie lesen. Niemand machte sich Sorgen. Es war ein Unfall, mehr nicht. Der Wagen war zwar völlig ausgebrannt, die Leiche bis zur Unkenntnis entstellt, aber das kam vor. Jeder war ersetzbar. Niemand wurde wirklich gebraucht. Nicht einmal die Unfallursache war bekannt. Drogen, hieß es. Auch wusste keiner, was mit dem zweiten Mitfahrer, einem jungen Mann geschehen war. Seine Leiche war fort. Fort, und die andere vollständig verbrannt. Auch was vor dem Unfall geschehen war, wusste man nicht. Er hatte mitten in der Nacht stattgefunden. Wo die junge Fahrerin vorher gewesen war konnte man noch sagen. Zeugen sagten aus, man habe sie kurz vor Mitternacht im Rotlichtmillieu gesehen, wie sie zusammen mit einem jungen Mann ins Auto eingestiegen und weggefahren sei. Danach war nichts mehr bekannt, außer dass man kurz nach Mitternacht eine Explosion hörte. Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen fanden eine Viertelstunde später nur einen Wagen, der sich überschlagen hatte und nun munter ausbrannte. Von den Insassen keine Spur. Das war traurig, doch niemanden interessierte es wirklich. Man fand nie raus, wer die Fahrerin war, noch wie der junge Mann hieß. Niemand meldete einen von beiden als vermisst. Sie stieg aus und schlug die Autotür hinter sich zu, blickte auf die Stadt zurück. Lange würde sie nicht bleiben. Wollte sich nur vergewissern, dass sie das richtige tat. Sollte sie wirklich gehen? Nach einer Weile stieg sie wieder in ihr Auto, einen dunkelroten Wagen mit Totenkopf auf der Heckscheibe ein, startete den Motor und führ langsam in Richtung Autobahn. Sie musste hier weg. Nur kurz, aber sie musste gehen. Ihr Herz hatte sie in der Stadt gelassen, hoffend, dass ihre Freundin ihr vergeben würde, dass sie, ohne ein Wort zu sagen, ohne Abschied gegangen war. Doch anders war es nicht möglich gewesen. Hätte sie etwas gesagt, sie wäre geblieben. Und das hätte sie nicht gewollt. Sie musste weg. Auf der Autobahn drückte sie das Gaspedal durch, stellte ihre Musik auf volle Lautstärke und stellte sich vor, wieder auf der Rennstrecke zu sein. Sofort ging es ihr besser, sie gröhlte laut mit, versuchte den Schmerz und die Sehnsucht zu vergessen. Sie wusste, was sie ihrer Freundin antat. Doch es musste sein. Irgendwann würde sie zurückkehren. Irgendwann würde sie es nicht mehr aushalten und zurückgehen. Und bis dahin musste sie stark sein, auch wenn es sie innerlich zerriß. Anita öffnete die Küchenschublade, nahm ein Messer heraus, setzte es an ihrem Arm an. „Mama?“ Sie fuhr herum, das Messer landete wieder in der Schublade. Hinter ihr, in der Küchentür stand ihr Sohn, Marek. Überrascht blickte sie ihn an. „Was machst du denn hier?“ „Ich... ich konnte nicht schlafen...“, nuschelte er leise. Mühsam rang sie sich ein Lächeln ab. „Na komm schon, ab ins Bett. Du musst morgen früh raus! Jetzt ist Schlafenszeit.“ Damit ging sie auf ihn zu, nahm in auf den Arm und trug ihn in sein Bett. Leise schloss sie die Tür wieder. Sie wollte nicht, dass eines von den Kindern wieder aufwachte. Marek war eben erst wieder eingeschlafen. Sie hatten noch lange leise miteinander geredet, über die Schule, über seinen Vater, über alles. Er hatte mal wieder viel wissen wollen. Doch irgendwann hatte er gefragt, was sie unten mit dem Messer hatte machen wollen. Da hatte Anita ihn abgewimmelt, ihm gesagt, dass es jetzt genug wäre. Sie konnte nicht darüber reden. Sie wollte es nicht. Es war zu schlimm für sie. „Warum lebe ich eigentlich noch?“, fragte sie sich leise. Jedesmal, wenn sie alleine war, nicht abgelenkt, kam ihr die Frage in den Sinn. Sie schob immer die Gründe vor, dass sie sich um eine Familie zu kümmern hatte, doch es war nicht die richtige Antwort. Die wusste sie selbst nicht. ~*~ Sie blickte auf die Stadt. Endlich war sie zurückgekehrt! Ob jemand sie erkennen würde? Es war unwahrscheinlich, denn alles lag schon sieben Jahre zurück. Das rote Haar war schwarz gefärbt, die langen Locken auf Schulterhöhe abgeschnitten und mühsam geglättet. Sie war stark geschminkt, trug knappe, rote Sachen. Niemand würde sie erkennen, zumal sie auch noch eine Sonnenbrille trug. So war sie sicher. Bevor jemand sie erkennen konnte, würde sie schon wieder fort sein, denn sie wollte nur nach jemandem sehen. Mehr nicht. Einen Tag lang würde sie in dieser Stadt verweilen. Als erstes zog es sie zur Rennbahn. Dort war sie viele Jahre lang gefahren, eine Spitzenfahrerin der illegalen Rennen. Sie stellte sich auf die Tribüne und blickte hinunter. Soweit sie es erkennen konnte, wurde gerade kein Rennen ausgetragen. Zwar befanden sich mehrere Wagen auf der Strecke, doch auch wenn sie mit voller Geschwindigkeit fuhren, es schien nur eine Übung zu sein. Sonst wäre, selbst wenn es ein illegaler Wettkampf wäre, mehr Puplikum anwesend. Plötzlich krachte es, die Tribüne erzitterte. Entsetzt blickte sie nach unten. Etwa zehn Meter links von ihr, war ein Auto mit voller Geschwindigkeit in die Wand gerast. Es hatte wohl noch zu bremsen versucht und den Lenker rumgerissen, denn der Wagen war mit der Fahrerseite gegen die Mauer geknallt. Sofort waren die anderen Wagen zur Stelle, die Fahrer sprangen heraus, versuchten den Verunglückten zu retten. „Das schafft ihr nie“, murmelte sie leise. „Der ist doch schon längst tot. Wenn der Unfall ihn nicht nicht gekillt hat, stirbt er gleich...“ Einige Männer hatten es geschafft, die Autotür zu öffnen und zerrten nun den Fahrer heraus. Als sie die langen schwarzen Haare sah, keuchte sie auf. „Nein...“ Fortsetzung folgt... Na? Hat's gefallen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)