Fear - Angst von Noa-Willow (Yuki xShuichi, Hiro x Fujisaki, Ryuichi x Tatsuha) ================================================================================ Prolog: Es beginnt ------------------ Fear - Prolog - Niemand schob ihn einfach so ab, niemand und schon gar nicht wegen so einer Niete von Sänger, wie Shindo Shuichi und diesem verdammten Autor Yuki Eiri! dachte Taki voller Wut, wenn er sich daran erinnerte, dass Thoma ihn nicht nur vor ein Auto geschubst hatte, nein, er hatte auch noch seine Band ASK aus NG rausgeworfen. Daraufhin hatte ASK sich getrennt und er, die einzigen Freunde, die er je gehabt hatte verloren. Nach einer Weile war auch das Geld das er mit ASK verdient hatte so gut wie aufgebraucht gewesen und so hatte er seine schicke Wohnung und all seine Besitztümer, wie sein Auto etc. veräußert, um über die Runden zu kommen. Dann hatte er sich auch noch einen Job suchen müssen und ohne gescheite Ausbildung verdiente er seinen Lebensunterhalt jetzt damit in einem kleinen Supermarkt, um die Ecke, die Böden aufzuwischen. Mit der Zeit war seine Wut und die Verzweiflung über seine Situation zu Wahnsinn geworden, diese trieb ihn dazu Rache nehmen zu wollen, an allen, die seiner Meinung nach für seinen tiefen Fall verantwortlich waren, dass er an seiner momentanen Lage nicht gerade unschuldig war erkannte er in seinem Wahn nicht. Vor einiger Zeit hatte er dann damit begonnen einen Plan, einen grausamen Racheplan, auszuhecken. Dafür hatte er das wenige, was er noch hatte, zusammengekratzt, um alles Nötige zu besorgen. Kontakte hatte er ja, hatte er doch auch früher schon unliebsame Konkurrenten auf die eine oder andere Art aus dem Weg geschafft. Und so stand er kurz davor seinen Plan ausführen zu können. Aber erst einmal saß er nun in seiner kleinen, schäbigen Einzimmerwohnung und starrte in seinen alten, klapprigen Fernseher, in dem gerade mal wieder ein Bericht über NG und deren Künstler gezeigt wurde. Ein grausames und irres Lächeln legte sich auf seine Lippen. Bald schon, bald würde er endlich seine wohlverdiente Rache bekommen. - 7:30 Uhr - Die Sonne ging gerade auf und ein heller Lichtstrahl schien durch einen schmalen Spalt des dunkeln Vorhanges direkt auf das Bett in dem Yuki Eiri mit seinem jungen, pinkhaarigen Geliebten lag. Shuichi hatte sich dicht an Yuki geschmiegt, so dass er mit seinem Kopf auf dessen Brust lag und im Schlaf dem ruhigen Herzschlag seines Liebsten lauschen konnte. Das Tageslicht, das in das Zimmer fiel brachte Yuki, langsam aber sicher, dazu aus seinem tiefen Schlaf aufzuwachen. Zaghaft öffnete er seine Augen, um sie dann aufgrund der plötzlichen Helligkeit, die seinen Augen wehtat, wieder zu schließen und sie letztendlich wenige Augenblicke später doch wieder zu öffnen. Gleich darauf fiel sein noch recht verschlafener Blick auf Shuichi und ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, ohne das er es so richtig registrierte. Shuichi sah so niedlich aus, wenn er schlief, mit seiner allerbasterfarbenen Haut, den vollen, sinnlichen Lippen und dem wunderschönen, pinken Haar. Sanft strich Yuki Shuichi einige Haare die ihm ins Gesicht gefallen waren aus ebend diesem, woraufhin Shuichi zufrieden im Schlaf aufseufzte. Einen momentlang betrachte Yuki noch das Gesicht seines jungen Geliebten, bevor er diesen vorsichtig, um ihn nicht zu wecken von sich schob, ihn mit ihrer Bettdecke zudeckte und sich dann erst einmal auf die Bettkante setzte. Anschließend streckte er sich ausgiebig, um auch den letzten Rest von Müdigkeit von sich zu werfen. Dann viel sein Blick auf ihre Kleidungsstücke, die überall im Zimmer verstreut waren und es schlich sich erneut ein Lächeln in sein Gesicht. Sie hatten gestern Nacht viel, sehr viel Spaß miteinander gehabt und am liebsten hätte er jetzt daran angeknüpft, aber er musste arbeiten und auch Shuichi musste bald zur Arbeit. Also ließ er Shuichi lieber noch etwas schlafen und stand stattdessen in seiner ganzen, nackten Pracht auf, schnappte sich ein paar frische Sachen aus dem Schrank und verschwand anschließend im Badezimmer. Shuichi indes kuschelt sich, nun da er sich nicht mehr an seinen Yuki kuscheln konnte in seine Kissen und schlief friedlich, mit einem Lächeln auf den Lippen, weiter. Nachdem Yuki mit dem Duschen, anziehen, Zähneputzen, rasieren etc. fertig war begab er sich in sein Arbeitszimmer. Es galt wie immer eine Deadline einzuhalten und er musste heute noch unbedingt das letzte Kapitel seines neues Romans schreiben, sonst würde ihn seine Agentin wieder nerven und da ihm Shuichi meist schon den letzten Nerv raubte, weil er ihm seiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit schenkte, wollte er einen Heulkrampf seiner Agentin in seiner Gegenwart tunlichst vermeiden. Den bekam er nämlich schon oft genug von Shuichi zu sehen. Shuichi, dem langsam aber sicher seine Wärmequelle fehlte, wachte allmählich auch auf. Verschlafen setzte er sich auf, fuhr sich einmal mit der Hand durch sein verstrubbeltes Haar und blickte sich anschließend nach Yuki um, doch dieser war nicht mehr neben ihm im Bett. Enttäuscht seufzte Shuichi kurz auf. Zu gern hätte er noch eine Weile kuschelnd mit Yuki im Bett verbracht, doch er konnte sich schon denken, dass dieser mal wieder vor seinem Laptop sitzen und an seinem neusten Roman schreiben würde. Aber so war sein Yuki nun einmal und er hatte gelernt damit zu leben. Außerdem nahm sich Yuki dafür jetzt ja auch am Abend, wenn er nachhause kam, mehr Zeit für ihn als früher, weil er genau wusste, dass Shuichi ihn eh nicht mehr weiterarbeiten lassen würde. Nach einem herzhaften Gähnen stand Shuichi nun auch auf. Noch immer reichlich schlaftrunken begab sich er sich, nur mit seiner smaragdfarbenen Boxershorts die er sich vom Boden gegriffen und angezogen hatte, bekleidet, ins Badezimmer. Fünfunddreißig Minuten später kam er frisch geduscht, gewaschen und angezogen (frische Sachen hatte er sich aus dem Schrank im Schlafzimmer geholt) wieder aus dem Bad. Anschließend begab er sich in die Küche. Er kochte für Yuki einen starken Kaffee und schmierte ihm einen Toast mit Honig, welche er diesem anschließend auf einem Tablett ins Arbeitszimmer brachte. Yuki beachtete ihn wie immer kaum, also stellte Shuichi das Tablett neben Yukis Laptop auf den Schreibtisch, um anschließend wieder das Zimmer zu verlassen. Im Türrahmen blieb er noch einen momentlang stehen und als er sah wie Yuki zuerst ein Schluck Kaffee trank und dann einen bissen vom Toast aß, bevor er weiterarbeitete, war er froh, dass es Yuki, trotz seiner nicht vorhandenen Kochkünste, zu schmecken schien. Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen ging er anschließend zurück in die Küche, um sich über seine heiß geliebten Porkis und seinen Kakao, den er sich gemacht hatte, herzumachen. Nachdem er einige Zeit später seine leere Frühstücksschüssel samt Löffel und seiner leeren Tasse in die Spüle gestellt hatte räumte er noch schnell ihr Schlafzimmer auf. Das hieß er steckte ihre verstreute Kleidung in den Wäschekorb, der neben der Zimmertür stand und machte dann ihr Bett. Als er fertig war suchte er seine Sachen zusammen, die er heute brauchen würde und steckte diese in seinen Rucksack, den er anschließend schon einmal an die Haustür stellte. Wenig später musste er dann auch schon los. Also schnappte er sich seine Jacke u und ging zur Haustür. Anschließend rief er Yuki zu, dass er jetzt gehen würde und wünschte ihm noch einen schönen Tag, dann war er auch schon samt seines Rucksacks aus der Tür heraus. Doch etwas hatte er zuhause vergessen und zwar sein Handy. Dieses lag einsam und verlassen auf dem Wohnzimmertisch. Yuki, der Shuichi hatte rufen hören blickte kurz zur Tür seines Arbeitszimmers, um dann seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Arbeit zu richten. - 8:55 Uhr - Shuichi traf in dem Moment am NG Gebäude ein, als auch Hiro mit seinem Motorrad angefahren kam. Dieser hielt neben ihm, kurz vor dem Eingang des Gebäudes, und stieg dann vom Motorrad ab. „Hey, Shuichi!“ kam es von Hiro, während er seinen Motorradhelm abnahm und ihn am Motorrad verstaute. Hi! erwiderte Shuichi mit einem Lächeln. Hiro war sein bester Freund und auch wenn sie sich durch ihre gemeinsame Arbeit jeden Tag sahen, freute er sich doch jedes Mal riesig Hiro zu sehen. „Und wie war das Wochenende mit deinem Schatz? Hat er dich mal wieder so richtig durchgenommen?“ wollte Hiro daraufhin mit einem fiesen Grinsen von seinem pinkhaarigen Freund wissen. Er wusste nur zu gut wie er Shuichi necken konnte und tat dies immer wieder gern, denn es war zu niedlich wie Shuichi sich immer aufregte. Aber lange blieb Shuichi ihm eh nicht böse, dazu war Shuichi ein viel zu friedliebender Mensch. Shuichi wurde nachdem was Hiro gerade gesagt hatte auch prompt rot, erinnerte er sich doch noch zu gut an das, was er und Yuki letzte Nacht getan hatten. „Ah, wusste ich es doch!“ erwiderte Hiro, dem Shuichis allzu deutlicher Farbwechsel aufgefallen war, daraufhin lachend. „Du bist so fies! Über so was redet man in der Öffentlichkeit doch nicht. Na, warte ich krieg dich!“ rief Shuichi aufgebracht, schließlich hatte niemand zu wissen, was er und Yuki so miteinander trieben, im wahrsten Sinne des Wortes. Hiro nahm daraufhin schon mal reiß aus, während Shuichi versuchte ihn einzuholen. - 8:40 Uhr, kurz bevor Shuichi und Hiro an der NG ankommen werden - Tatsuha, der zurzeit in der Stadt war und bei seiner Schwester Mika und dessen Ehemann wohnte, stieg gerade von seinem Motorrad ab, mit dem er zum NG Gebäude gefahren war, um Thoma eine Akte zu bringen, die er heute benötigen würde. Eigentlich hatte er ja gar nicht herkommen wollen, doch seine Schwester hatte ihm die Akte in die Hand gedrückt und ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er wenn er die Akte nicht zu Thoma bringen würde er sich auf der Stelle eine neue Bleibe suchen müsse. Da mit seiner hochschwangeren Schwester eh nicht zu reden war und er bestimmt keine Lust hatte bei Shuichi und Yuki um Asyl zu bitten und sich den Stress an zutun, den die beiden unweigerlich immer hatten wenn sie zusammen waren, war er also murrend hergekommen. Er betrat gerade das NG Gebäude, als er Noriko und Ryuichi in der Eingangshalle des Gebäudes miteinander reden sah. Die beiden waren vor ein paar Minuten eingetroffen und jetzt auf den Weg zu ihrem Aufnahmestudio im sechsten Stockwerk des Gebäudes. Tatsuhas Herz begann unwillkürlich schneller zu schlagen, als er seinen persönlichen Gott sah. Er hatte Ryuichis Karriere von Anfang an, genauso wie Shuichi, verfolgt und hatte sich mit jedem Jahr mehr und mehr in den um Jahre älteren Sänger verliebt. Und das noch mehr, als sie sich dann bei einem Konzert persönlich kennen gelernt hatten. Seitdem hatten sie sich immer mal wieder getroffen und mit der Zeit waren die beiden sich ziemlich nahe gekommen. Leider bestand Ryuichi darauf ihre Beziehung noch vor ihren Freunden und der Öffentlichkeit zu verheimlichen. Tatsuha verstand Ryuichis Beweggründe (die er ihm auch nicht wirklich dargelegt hatte, weil er ihm meistens auswich, wenn es um dieses Thema ging) nicht. Darum war er Ryuichi wohl auch aus Trotz in letzter Zeit aus dem Weg gegangen. Er hatte sich geradezu in die Arbeit, im Tempel seiner Familie, gestürzt. Tatsuha war nicht mal an sein Handy gegangen, wenn es klingelte und dabei war es ihm egal gewesen, ob es sich beim Anrufer wirklich um Ryuichi oder sonst jemanden gehandelt hatte. Doch in den letzen Tagen war seine Sehnsucht nach Ryuichi immer größer geworden und so war er nach Tokio gekommen, um früher oder später mit diesem zu reden. Bisher hatte er sich aber einfach noch nicht überwinden können ihn anzurufen. Und nun stand Ryuichi ihm keine 5 Meter entfernt gegenüber. Seine Hände die, die Akte, vor seiner Brust umklammert hielten wurden langsam feucht und sein Herzschlag beschleunigte sich. Was sollte er den jetzt tun? Ihn einfach ansprechen? Oder warten was Ryuichi tun würde wenn er ihn sah? Er entschied sich für letzteres und setzte seinen Weg fort. Ryuichi, der gerade mit Noriko über einen neuen Song sprach, den er geschrieben hatte, verstummte augenblicklich, als sein Blick auf Tatsuha fiel, der gerade das Gebäude betreten hatte. Denn dort am Eingang stand er, der Traum seiner schlaflosen Nächte, Tatsuha Uesugi. Der 17. Jährige schien jedes Mal, wenn sie sich sahen noch anziehender auf Ryuichi zu wirken. Aufgeregt und mit seinem Kumagoro in den Armen, hüpfte Ryuichi geradezu zu Tatsuha herüber, um ihn zu begrüßen. Sie hatten sich schon zwei Wochen nicht mehr gesehen, wahrscheinlich weil Tatsuha nicht ganz verstehen konnte, wieso er ihre Beziehung erst einmal geheim halten wollte. Ein wenig kindisch fand er dieses Verhalten schon, aber Tatsuha hatte ihm gefehlt. Sehr sogar. Sonst sahen sie sich wenigstens ein oder zwei Mal die Woche. Entweder fuhr er nach Kioto, wo sie sich dann in einem kleinen unbekannten Hotel trafen oder Tatsuha kam unter dem Vorwand seine Geschwister oder Freunde zu besuchen nach Tokio und traf sich dann mit ihm in seinem Apartment. Oft unternahmen sie auch etwas miteinander. Zwar musste Ryuichi sich deswegen gut tarnen, doch die Zeit, die er dadurch, mit dem Schwarzhaarigen verbringen konnte war ihm das wert. Doch nun hatten sie sich schon zwei lange Wochen nicht gesehen und Tatsuha fehlte ihm einfach schrecklich. Ein paar mal war er schon drauf und dran gewesen ihn anzurufen, doch dann hatte er es doch gelassen. Er wollte Tatsuha Zeit geben über seine Bedingung in Ruhe nachzudenken und sich abzuregen, denn das Tatsuha es gar nicht gefiel ihre Beziehung vor der Öffentlichkeit und ihren Freunden zu verstecken, war ihm mehr als klar. Tatsuha lächelte den anderen freundlich an und verbeugte sich dann höflich, als Ryuichi zu ihm herüber gehüft kam. Schließlich musste er doch den Schein waren, dass sie nur gute Freunde waren, da konnte er den anderen ja schlecht in aller Öffentlichkeit zur Begrüßung küssen. „Tatsuha! Was führt dich den her?“ wollte Ryuichi daraufhin mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen, das ihm in seiner momentanen Gefühlslage nicht gerade leicht viel, von dem Schwarzhaarigen wissen. „Ich soll Thoma eine Akte bringen, die er zuhause vergessen hat“ antwortete Tatsuha auf die Frage. Irgendwie war Ryuichi schon enttäuscht, dass Tatsuha nicht seinetwegen hier war, aber so schnell würde er den anderen heute nicht mehr gehen lassen. Am liebsten hätte er ihn ja einfach genommen und gegen die nächste Wand gedrückt und geküsst, doch das ging nun mal nicht, sie waren in der Öffentlichkeit und er wollte einfach nicht, dass Tatsuha in die Schusslinie der Presse gelangte. Als die Beziehung von Shuichi und Yuki öffentlich wurde, war es schon eine ziemlich harte Zeit für die beiden gewesen, besonders für Shuichi und das wollte er Tatsuha nicht zumuten. Zumindest im Moment nicht. Wenn ihre Beziehung erst einmal nicht mehr so frisch sein würde, dann würde er es der ganzen Welt mitteilen und dann könnten ihn die ganzen Journalisten mal Kreuzweise. Aber im Moment wollte er nicht riskieren, dass seine noch so junge Beziehung mit Tatsuha nur wegen dem Presserummel zerbrechen könnte, dazu war ihm der Schwarzhaarige einfach zu wichtig. „Tatsuha schön dich zu sehen!“ kam es jetzt auch von Noriko, die Ryuichi zu Tatsuha gefolgt war, nachdem dieser sie einfach hatte stehen lassen. „Freut mich auch!“ erwiderte Tatsuha, während er seine Aufmerksamkeit auf Noriko richtete und diese freundlich anlächelte. Ryuichi, der daraufhin ein wenig eifersüchtig wurde klammerte sich deswegen an Tatsuhas Arm. Dieser sah den Sänger überrascht an. Schien da jemand eifersüchtig zu sein? „Tatsuha? Kuma möchte dich etwas fragen!“ sah Ryuichi Tatsuha an und hielt ihm dann Kumagoro vor das Gesicht. Noriko konnte nur den Kopf schütteln, Ryuichi benahm sich manchmal echt wie ein Kleinkind, Ok, eigentlich fast immer. Tatsuha sah den pinkfarbenen Hasen freundlich an und meinte dann „Also gut! Dann frag mal!“ „Kumagoro möchte dich gerne Fragen, ob du nachdem du bei Thoma gewesen bist nicht bei den Musikaufnahmen dabei sein möchtest?“ Erwartungsvoll warteten Ryuichi und Kuma auf eine Antwort des Schwarzhaarigen. Eigentlich hatte Tatsuha danach ja vorgehabt wieder zu Mika zu fahren und sich dort auf die Couch zu werfen und fernzusehen oder sich selbst zu bemitleiden, aber das Angebot war natürlich viel besser und so konnte er vielleicht noch mal in Ruhe mit Ryuichi sprechen. Schließlich war er ja auch deswegen nach Tokio gekommen und Ryuichi war ja auch auf ihn zugekommen. „Gern … Sehr gern!“ lächelte Tatsuha Ryuichi und Kuma daraufhin glücklich an. Genau in diesem Moment rannte Hiro in einem ziemlich schnellen Tempo an ihnen vorbei. Gleich darauf kam auch schon Shuichi, der seinen Freund zu verfolgen schien, angelaufen. Als dieser Ryuichi, Noriko und Tatsuha erkannte blieb er kurz stehen verbeugte sich kurz, begrüßte die drei und lief dann Hiro mit einem noch immer reichlich geröteten Gesicht weiter nach. Verwirrt sahen die drei Shuichi hinterher. Dann aber mussten sie doch Grinsen, das war halt der Shuichi, den sie alle kannten und mochten. „Wir sehen uns dann nachher! Ok?“ richtete sich Ryuichi wieder an Tatsuha. Er wollte sich einfach noch mal vergewissern, dass der andere nicht einfach verschwinden würde. Dieser nickte, verabschiedete sich dann, um die Akte so schnell wie möglich bei Thoma abzugeben und wieder zu Ryuichi zu kommen. „Du magst den Jungen sehr, oder?“ kam es nun von Noriko, der Ryuichis Interessen an dem jungen Mann keineswegs entgangen war. Ryuichi der Tatsuha hinterher gesehen hatte drehte sich daraufhin zu Noriko. „Wie kommst du darauf?“ blickte er diese ein wenig überrascht an. „Ich mein ja nur, so wie du ihn ansiehst und er dich!“ lächelte Noriko ihren Freund wissend an. Gedanken verloren blickte Ryuichi in die Richtung in die Tatsuha gelaufen war. Konnte man ihm seine Gefühle für Tatsuha wirklich schon ansehen? Ryuichi, der noch immer in Gedanken war, wurde nun von Noriko mit sich zum Fahrstuhl gezogen, irgendwann sollten sie ja mal endlich ins Studio kommen. Schließlich hatten sie noch viel für ihr neues Album zu tun. Kurz darauf schlossen sich die Türen des Fahrstuhls, in den sie gestiegen waren und sie fuhren in das sechste Stockwerk. - 9:10 Uhr - Fujisaki war schon seit einer ganzen Weile im NG Gebäude, besser gesagt in dem Studio, in dem Bad Luck zurzeit ihre neue CD aufnahm. Er war an diesem Tag früher da, weil er noch ein paar Arrangements für eines ihrer neuen Lieder abändern wollte. Wenn er erst mal eine Idee hatte, dann ließ ihm diese meist solange keine Ruhe, bis er sie nicht ausprobiert hatte und daher war er schon seit einer knappen halbe Stunde in ihrem Studio, im dritten Stockwerk des NG Gebäudes. Da er jetzt mit dem Arrangement, das er bearbeitet hatte zufrieden war wollte er sich eine Cola aus dem Getränkeautomat gegenüber von ihrem Studio holen. Und so machte er die Tür zum Flur auf, um hinauszutreten, als Hiro, der ihn nicht gesehen hatte mit voller Wucht gegen ihn rempelte und sie beide nach hinten fielen. Überrascht blickte sich die beiden im fallen in die Augen. Einen Augenblick später lagen beide auch schon auf dem Boden. Wobei Fujisaki, der sich den Hinterkopf angeschlagen hatte, unter Hiro lag. Dieser konnte Fujisakis warmen Atem an seinem Hals spüren und ein warmer Schauer breitete sich über seinen Körper aus. Hiro, dem diese Situation schon irgendwie peinlich war hob nun seinen Kopf an, um sich zu vergewissern, dass sich Fujisaki nicht verletzt hatte. Doch als sein Blick den des Grünhaarigen suchte registrierte er, dass Fujisakis Augen geschlossen waren und dieser sich nicht rührte. Daraufhin war Hiro ziemlich schnell von Fujisaki runter und kniete dann, genau wie Shuichi, der dem ganzen zuerst mit Lachen und letztendlich mit Besorgnis gefolgt war, neben dem augenscheinlich bewusstlosen Keyboarder. „Ist … Ist er Tod?“ wollte Shuichi mit vor tränenschwimmenden Augen von Hiro wissen. Dieser sah Shuichi ernst an und antwortete anschließend „Red nicht solch einen Quatsch!“ Allein die Vorstellung Fujisaki könnte Tod sein schien Hiros Herz vor Schmerz zerbersten zu lassen. Also beugte er sich über Fujisaki und gab ihm leichte Klapse auf die Wangen. „Fujisaki! Hey! Komm schon! Mach die Augen auf!“ versuchte er den Grünhaarigen zu wecken. Dieser regte sich auch endlich wieder und öffnete verwirrt seine Augen. “Was … Was ist passiert?“ wollte er verwirrt wissen. „Wir hatten einen kleinen Zusammenstoß und du warst einen Moment weg! Ist alles Ok? Sollen wir einen Arzt kommen lassen oder dich zu einem bringen?“ kam es von einem ziemlich besorgt dreinblickenden Hiro. „Es ist alles Ok?“ versicherte Fujisaki und ließ sich dann von Hiro auf die Beine helfen. Sofort hatte er einen heulenden Shuichi am Hals hängen, der immer wieder wissen wollte, ob es ihm wirklich gut ginge. Shuichi war zwar manchmal ein richtiger Quälgeist und ab und an hatte er wirklich das Bedürfnis Shuichi zu erwürgen, aber Fujisaki war dennoch froh, dass der Pinkhaarige zu seinen Freunden zählte. Nachdem er diesen mehrmals versicherte hatte, dass es ihm gut gehe und Hiro ihm eine gekühlte Coladose geholt hatte, die er auf seine Beule am Hinterkopf hielt, beruhigte sich Shuichi langsam wieder. Etwa eine halbe Stunde später konnte sie auch endlich damit anfangen an ihrem neuen Album weiterzuarbeiten. Hin und wieder spürte Fujisaki Hiros Blick auf sich, während sie eines der neuen Lieder einspielten und er musste sich eingestehen, dass ihm das gefiel. Genauso wie ihm Hiro gefiel. Schon vor einer ganzen Weile hatten sich seine Gefühle für Hiro begonnen zu verändern, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Hiro seine Gefühle jemals erwidern würde. Schließlich gab es da ja auch noch Ayaka in Hiros Leben. Aber vorerst verdrängte er den Gedanken daran, um sich ganz seiner Arbeit am Keyboard zu widmen. Nachdem Tatsuha Thoma die Akte gebracht hatte und er sich von Thoma erklären hatte lassen, wo genau das Studio von Nittle Grasper war hatte er sich umgehend dorthin begeben. Thoma gab anschließend noch Mika bescheid, dass Tatsuha nicht nachhause kommen sondern bei den Aufnahmen von Nittle Grasper dabei sein würde, damit sich diese keine Sorgen über den Verbleib ihres kleinen Bruders machen musste. Als Tatsuha das Studio von Nittle Grasper betrat richtete sich sofort der Blick von Ryuichi, der in dem Schalldichtenaufnahmeraum hinter einer dicken Glasscheibe stand, auf ihn. Auch Noriko hatte ihn sofort gesehen und ihm freundlich zu gewunken. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ryuichis Lippen, bevor er anfing das nächste Lied einzusingen. Thoma brauchte bei diesen Aufnahmen nicht anwesend sein, weil er die Keybordsequenzen schon eingespielt hatte und diese in das fertige Lied eingefügt werden würden. Dies würde der Tontechniker machen, der sich mit Tatsuha in einem Raum befand. Besser gesagt, am Aufnahme- und Mischpult genau vor dem Sichtfenster zum Aufnahmeraum. Tatsuha lächelte zurück und ließ sich anschließend auf die Couch, die sich genau gegenüber vom Aufnahmeraum im Zimmer des Studios befand fallen und lauschte begeistert dem neuen Lied von Ryuichi, das er durch die Lautsprecher, die sich im Raum befanden mitverfolgen konnte. Ryuichi war wie immer in Bestform und hatte nichts Kindliches mehr an sich. Tatsuha fand es immer wieder interessant zu beobachten, wie leicht Ryuichi von einer Seite seiner Persönlichkeit zur anderen wechseln konnte. Aber er konnte nicht sagen, welche ihm besser gefiel, denn im Grunde liebte er Ryuichi so wie er war und das würde sich auch nie ändern, war sich der Schwarzhaarige mehr als sicher. Gedankenverloren lauschte Tatsuha weiter der Musik, während Ryuichi sang und der Tontechniker aufnahm. Einige Stunden später – Abend – Draußen dämmerte es und die meisten Angestellten von NG waren schon nachhause gegangen. Taki hatte sich eine Uniform der Putzkolonne besorgt und sich unbemerkt unter diese gemischt. Die Baseballkappe hatte er sich tief ins Gesicht gezogen, während er sich mit einem der Reinigungswagen, in dem er seinen Rucksack versteckt hatte von der Putzkolonne entfernte. Niemand beachtete ihn oder erkannte in ihm den ehemaligen Leadsänger von ASK. So wie es kaum ein ehemaliger Fan von ASK tun würde. Und das war auch gut so, denn nur so konnte er seinen Plan auch ausführen ohne erwischt zu werden. Zuerst hatte er zwei der sechs Bomben, die er sich auf dem Schwarzmarkt besorgt hatte, im ersten Stock, in den Abfalleimern, angebracht, dann die nächsten zwei im dritten Stock, eine davon genau gegenüber vom Studio von Bad Luck. Dann ging es weiter in den sechsten und neunten Stock. Das würde kräftige Explosionen geben, die hoffentlich genau die treffen würde, denen er in seinem Wahn nichts anders als den Tod selbst wünschte. Nach getaner arbeit zog er mit der Putzkolonne wieder ab. Sobald er einen gewissen Abstand zwischen sich und die NG gebracht haben würde, würde er die Bomben zünden. Ein teuflisches Grinsen legte sich auf seine Lippen, als er immer weiter in seinem altersmüden Wagen, den er sich bei einem Gebrauchtwagenhändler gekauft hatte, in die Richtung seiner Wohnung fuhr. - 18:01 Uhr - Sakano war am Vormittag zu Shuichi und den anderen gestoßen. Wie immer war er nervös und einem Nervenzusammenbruch nahe, weil Shuichi mal wieder ein paar seiner Anwandlungen bekommen hatte und sich von allem und jeden von der Arbeit ablenken ließ. Sakano war nah dran sich erneut aus dem Fenster zu stürzen, nur dass sie sich diesmal nicht mehr im Erdgeschoss befanden sondern im dritten Stockwerk. Hiro hatte seine Mühe und Not ihn davon abzuhalten. Er schaffte es auch nur, weil Fujisaki Shuichi unmissverständlich klar machte, dass sie durch sein Verhalten nur noch länger für die Aufnahmen brauchen würden und er deswegen erst später nachhause zu Yuki kommen würde. Daraufhin war Shuichi hochkonzentriert bei der Arbeit, schließlich wollte er, wenn sie sich schon tagsüber nicht sahen, wenigstens den Abend zusammen mit Yuki verbringen. Am Abend waren sie auch endlich mit den Aufnahmen fertig. Und nicht nur mit den heutigen sondern mit denen fürs ganze Album. Eigentlich hatten sie erst in zwei Tagen fertig sein müssen, doch nach Fujisakis Motivation war Shuichi so konzentriert, dass sie schon jetzt damit fertig waren. In den nächsten Tagen mussten sie nur noch die Feinabstimmungen vornehmen. „Ihr könnt dann nachhause gehen! Ich werde noch schnell die Rohversion des Albums zum Chef bringen, dann werde ich auch gehen!“ kam es daraufhin von Sakano, der sich dabei seine Brille auf der Nase zu Recht rückte. Shuichi, der sich irgendwie bei Sakano für sein unprofessionelles Verhalten am heutigen Vormittag entschuldigen wollte bot an dies für ihn zu tun. Überrascht sah Sakano seinen Schützling an. Normalerweise ging Shuichi nicht gern zu Thoma und manchmal auch nur unter Zwang. Dies lag wohl daran, dass Thoma nicht gerade einverstanden mit Shuichis Beziehung zu Yuki Eiri war und schon einiges unternommen hatte, um die beiden voneinander zu trennen. Aber wenn er es schon mal anbot, warum sollte er da nein sagen. „Ok! Aber sag mir nachher bescheid, das du die CD abgegeben hast. Ich will sicher gehen, dass der Chef sie auch bekommen hat.“ Hiro musste grinsen, ja so war ihr Produzent, immer auf Nummer sicher gehen. Daraufhin gab Sakano Shuichi, der vor ihm stand die CD-Hülle mit der CD drin, bevor dieser sich recht schnell auf den Weg zu Thoma machte. Schließlich wollte er nicht allzu spät zuhause ankommen. Vielleicht sollte er von unterwegs was zu essen mit nachhause bringen, den so wie er Yuki kannte, saß dieser noch immer vor seinem Laptop, von dem er sich seit heute Morgen bestimmt noch nicht weg bewegt hatte dachte Shuichi, während er mit dem Fahrstuhl, in den er gestiegen war, auf den Weg zu Thomas Büro im neunten Stockwerk war. Die andern hingegen suchten ihre Sachen zusammen. Der erste der ging war der Tontechniker, die anderen brauchten etwas länger. Sakano hätte auch schon gehen können, doch er wollte sicher gehen, das alles aus und verschlossen sein würde. - 8:06 Shuichi kam wenig später vor Thomas Büro an. Die Sekretärin, die sonst immer vor dem Büro ihren Platz hinter dem Schreibtisch einnahm war auch schon nachhause gegangen, so dass er sich nicht extra anmelden musste. Also trat er auf die Bürotür zu und klopfte. Nach einem kurzen Moment hörte er ein Herein. Daraufhin öffnete Shuichi die Tür und betrat dann das Büro. Thoma saß hinter seinen großen, modernen Schreibtisch, den er sich erst vor kurzem angeschafft hatte und sah ihn überrascht an. Hinter Thoma konnte man durch die, ganz aus Glas, bestehende Wand, den atemberaubenden Ausblick auf Tokio genießen, was Shuichi aber im Moment weniger interessierte. Er wollte nur schnell nachhause. Thoma fragte sich was Shindo wohl von ihm wollte? und blickte diesen durchdringend an. Shuichi trat nun auf den Schreibtisch zu. Ein wenig unwohl war ihm schon, eigentlich wie immer, wenn er in der Nähe von Thoma war, es war förmlich so, dass er Thoma´s Abneigung gegen ihn spüren konnte. Verstehen konnte er zwar noch immer nicht, wieso Thoma gegen seine Beziehung mit Yuki war. Aber das war ihm im Grunde auch vollkommen egal, denn er würde Yuki niemals aufgeben, dafür liebte er seinen Eisklotz viel zu sehr und er war sich ziemlich sicher, dass auch dieser ihn liebte. Er zeigte es ihm zwar nie direkt und gesagt hatte er es ihm auch noch nie, aber Shuichi konnte dessen Zuneigung, in jeder liebevollen Geste und Blick erkennen, die ihm Yuki ab und an zukommen ließ. „Was kann ich für dich tun?“ kam es jetzt mit neutraler Stimme von Thoma, der ihn noch immer fragend ansah. „Ich wollte nur kurz die Rohfassung unseres neuen Albums herbringen!“ erwiderte Shuichi auf die Frage. „Aha!“ blickte Thoma Shuichi interessiert an. Dieser reichte daraufhin Thoma die CD-Hülle. Thoma konnte kaum fassen, dass Bad Luck mal vor dem Stichtag mit den Aufnahmen fertig war, normaler weise brauchten sie immer ein oder zwei Tage länger, was meist an Shuichi lag, der sich immer wieder von noch so banalen Dingen von seiner Arbeit ablenken ließ. Im Grunde hätte er ihn wegen dieses Verhaltens schon mehrmals rügen müssen, doch er verdiente mit Bad Luck viel Geld, also ließ er Shuichi einiges Durchgehen. „Ok! Ich werd dann mal gehen!“ holte Shuichis Stimme Thoma aus seinen Gedanken zurück. Shuichi wandte sich daraufhin um und wollte sich anschließend zur Tür begeben, als er Thomas Stimme hinter sich vernahm. „Wie geht es Eiri?“ fragte dieser ihn neugierig und doch mit ziemlich neutraler Stimme. Daraufhin wandte sich Shuichi wieder Thoma zu. „Es geht ihm gut!“ erwiderte er, fragte sich aber, wieso Thoma das wissen wollte. „Das ist gut!“ kam es erleichtert über diese Antwort von Thoma. Er hatte Eiri schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen. Was wohl daran lag, dass dieser ziemlich verstimmt war, weil er immer wieder versuchte ihm seine „quasi“ Beziehung mit Shuichi auszureden. Vor kurzem hatte Eiri genug gehabt und ihn vor die Tür gesetzt, dass er darüber überrascht gewesen war wäre milde ausgedrückt, er war geschockt. Niemals hätte er geglaubt, dass Shuichi Eiri anscheinend so viel bedeuten zu schien, dass er sogar seinen eigenen Schwager vor die Tür setzte. Insbesondere, wenn man sah wie mies er diesen von Zeit zu Zeit behandelte. „Aber wieso willst du das wissen?“ sah Shuichi Thoma fragend an. - 8:11 Uhr - Noriko und der Tontechniker von Nittle Grasper hatten sich vor ungefähr 15 Minuten auf den Weg nachhause gemacht. Sie waren gut vorangekommen und würden morgen garantiert die Aufnahmen abschließen. Nachdem Ryuichi die Tür des Studios hinter sich und Tatsuha abgeschlossen hatte machten sich die beiden auf den Weg zum Fahrstuhl. Die Fahrstühle lagen in der Mitte eines jeden Stockwerks. Den ganzen Tag über hatten sie kaum miteinander reden können und wenn, dann garantiert nicht über sich. Schließlich war immer jemand in ihrer Nähe. Schweigend traten beide in den Fahrstuhl, den Ryuichi mit betätigen des Rufknopfs zu ihnen in das sechste Stockwerk hinauf gerufen hatte. Tatsuha betätigte anschließend den Knopf für das Erdgeschoss. Kaum das sich die Türen des Fahrstuhls schlossen und der Fahrstuhl sich in Bewegung gesetzt hatte, da fielen die beiden schon beinahe über einander her. Hart presste Ryuichi seine Lippen auf die des Jüngeren. Wie sehr hatte er Tatsuhas Geschmack vermisst, es vermisst ihn anfassen zu können. Und auch Tatsuha ging es nicht anders, so dass ein leidenschaftlicher, verzweifelter Kuss daraus wurde. Eigentlich hatte er ja erstmal nur mit Ryuichi sprechen wollen, doch seine Liebe zu dem Älteren hatte ihn einfach übermannt und so ergab sich Tatsuha einfach seinen Gefühlen, auch wenn das nicht hieß, dass es nicht noch einiges zwischen ihnen zu klären gab. Aber in diesem Moment verdrängte er dieses Thema für einen Augenblick aus seinen Gedanken und genoss einfach den Kuss. - 18:13 - Als er sicher war, dass er weit genug weg war, nahm Taki den Fernzünder in die Hand und betätigte den Auslöser. Ein diabolisches Grinsen verzerrte sein Gesicht zu einer furchterregenden Fratze, während er sich ausmalte, was jetzt im NG Gebäude passieren würde. Die kleinen Lämpchen an den Bomben, die bisher noch auf grün gestanden hatten schalteten sich auf rot und es folgten sechs gewaltige Detonationen. Das ganze NG Gebäude bebte förmlich, Fenster zerbarsten, Feuer loderte auf. Teile von Decken und Wänden wurden zerstört und Teile davon zu tödlichen Geschossen. Ein gewaltiger Ruck ging durch den Fahrstuhl in dem sich Tatsuha und Ryuichi noch immer befanden. Durch den Ruck wurden die beiden von einander getrennt. Ryuichi landete hart mit dem Hintern auf dem Boden des Fahrstuhls, während Tatsuha schmerzhafte Bekanntschaft mit der Wand der Kabine machte, als er dagegen geschleudert wurde. Im Moment befanden sie sich zwischen dem fünften und vierten Stockwerk und es schien ihnen, als würden sie sich im freien Fall mit dem Fahrstuhl in die Tiefe befinden. Dann ganz plötzlich gab es einen weiteren Ruck und der Fahrstuhl bremste hart ab. Sie hörten ein markerschütterndes quietschen, als die Bremsen den Fahrstuhl zwischen dem zweiten und ersten Stockwerk zum stehen brachten. Das Licht in der Fahrstuhlkabine ging aus und es wurde dunkel. So dunkel, dass man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen konnte. „Tat … Tatsuha?“ kam es mit zitternder Stimme von Ryuichi. Er konnte einfach nicht glauben, was da ebend passiert war, doch machte er sich im Moment weitaus mehr sorgen um seinen Freund, als um ihre momentane Situation oder um die Frage, was eigentlich passiert war. Hiro hatte seinen Sachen schon zusammen gesucht und wartete nur noch auf Fujisaki, der im Aufnahmeraum noch seine Notenblätter zusammen suchte. Auch Sakano wartete schon darauf, dass er endlich das Studio abschließen konnte und so meinte er zu Fujisaki, dass er sich doch beeilen solle. Dieser nickte und zog sich schnell seine Jacke an, als eine gewaltige Explosion das Gebäude erschütterte. Die Explosion sprengte Teile der Wand, hinter dem sich das Studio von Bad Luck befand, weg und zwar ins innere des Studios. Hiro wurde von der Wucht der Explosion gegen das Mischpult geschleudert. Er konnte das Knacken von Knochen spüren und dann ergriff ihn ein unbändiger Schmerz im Brustkorb. Wie es schien hatte er sich mindestens zwei Rippen gebrochen. Ächzend ging er zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb. Sakano hingegen hatte nicht solch ein Glück, ein Teil der Decke hatte sich gelöst und war auf ihn drauf gefallen. Er hatte noch versucht zur Seite zu springen, doch er hatte nicht entkommen können. Das massive Betonstück der Decke begrub ihn unter sich und brach ihm nicht nur das Rückrat sondern auch das Genick. Sakano war auf der Stelle tot. Seine Augen stumpf ins Nichts gerichtet lag er unter dem Teil der Decke der ihm den Tod gebracht hatte. Auch Fujisaki war nicht von der Wucht der Explosion verschont geblieben, denn er war durch diese gegen die hintere Wand des Aufnahmezimmers, in dem er sich befand, geschleudert worden. Bewusstlos lag er zu Füßen der Wand. Zudem kamen auch in diesem Raum teile der Decke herunter doch „glücklicherweise“ wurde nur Fujisakis rechtes Bein unter einem der Betonstücke begraben und da er ohne Bewusstsein war blieben ihm erst einmal die Schmerzen seiner Verletzung erspart. Hier und da loderten kleine Feuer in den zerstörten Räumen des Studios auf und der Staub der aufgewirbelt worden war legte sich allmählich wieder. Es herrschte eine bedrückende Stille. Shuichi sah Thoma noch immer auf eine Antwort wartend an. Er fragte sich wirklich, wieso Thoma ihn nach Yukis Befinden fragte. Normalerweise wusste Thoma doch meist schon vor ihm, wenn etwas mit Yuki war. Wie damals, als Yuki Blut gespuckt hatte. Thoma wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als auch im neunten Stockwerk die beiden Bomben detonierten. Die gewaltige Druckwelle sprengte Teile der Wand von Thomas Büro weg. Die große Bürotür wurde zur Seite geschleudert und krachte dann mit einem ohrenbetäubenden Geräusch zu Boden. Das Glas der Wand hinter Thoma ging durch den Druck zu Bruch und die Splitter wurden aus dem Fenster in die Dunkelheit geschleudert. Shuichi, den die Druckwelle erfasst hatte wurde über den Schreibtisch auf Thoma geschleudert. Thoma´s Schreibtischstuhl kippte deswegen mit voller Wucht zur Seite und beide machten schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden. Woraufhin beide bewusstlos hinter Thomas Schreibtisch am Boden liegen blieben. Die Druckwelle ließ nach, hier und da loderten Feuer auf und teile der Decke und der Wände rieselten zu Boden. Ein Wasserrohr war gebrochen und setzte ein Teil des Büros unter Wasser und löschte so einige der Feuer. Das Licht, dass noch an der Decke hing flackerte immer wieder auf ohne richtig anzugehen. Dadurch herrschte in dem großen Büro eine gespenstische Atmosphäre. Fortsetzung folgt … Kapitel 1: Hiro und Fujisaki ---------------------------- Hiro und Fujisaki Hiro der noch immer mit dem Gesicht zum Aufnahme- und Mischpult bewusstlos am Boden lag, kam langsam wieder zu sich. Kaum das er seine Augen wieder geöffnet hatte durchzuckte ihn ein fruchtbarer Schmerz in der Brust. Vorsichtig tastete er darüber. Wie es schien hatte er sich wohl mindestens zwei Rippen gebrochen und das war weiß Gott sehr schmerzhaft. Vorsichtig setzte er sich erst einmal wieder auf. Aber nicht ohne dabei vor Schmerz zusammen zu zucken und zu keuchen. Anschließend stand er mühevoll und schwankend auf, wodurch ihn eine erneute Schmerzwelle erfasste und er sich erst einmal am Mischpult festhalten musste, um nicht gleich wieder zu Boden zu gehen. Nachdem der Schmerz nachgelassen hatte blickte er sich erst einmal verstört und zu keinem klaren Gedanken fähig im zerstörten Studio um. Über all lagen Trümmer der weg gesprengten Wand und Teile der Decke, die sich durch die Druckwelle gelöst hatten im Raum herum. Feuer loderten hier und da auf. Durch eines der Löcher in der Decke konnte er in das Stockwerk über ihnen sehen. Was verdammt noch mal war hier nur geschehen? fragte sich Hiro mehr als verwirrt. Gerade eben war noch alles normal gewesen und dann war da auf einmal diese gewaltige Detonation. War es vielleicht ein Gasleck gewesen oder vielleicht ein Anschlag? Als Hiro seinen Blick weiter durch den Raum schweifen ließ fiel sein Blick plötzlich auf eine Gestalt, die unter einem großen Teil der Decke eingeklemmt zu sein schien. Es musste sich um Sakano handeln, denn der jenige, der unter dem Teil der Decke lag hatte schwarzes Haar und einen dunklen Anzug an. Schwankend und seine Rippen haltend bewegte sich Hiro langsam auf Sakano zu. Wenn er konnte musste er ihm helfen! Als er bei ihm angekommen war ließ er sich neben diesen auf den Knien nieder. „Sakano? Hey?“ sprach er ihren Produzenten besorgt an. Doch dieser reagierte nicht. Hiro blickte ihm daraufhin ins Gesicht und wich erschrocken und geschockt zugleich ein wenig zurück. Sakano, ihr Manager, war Tod. Seine stumpfen Augen schienen Hiro durchdringend und anklagend anzublicken. Nein … Nein, das … das konnte nicht sein! Er war doch gerade noch am Leben gewesen! dachte Hiro voller Unglauben, während ihm schlecht wurde und er den Drang verspürte sich zu übergeben, doch er riss sich zusammen. Erst einmal zog er sich nun vorsichtig, wegen seiner gebrochenen Rippen, seine Lederjacke aus, bevor er sie über Sakanos Gesicht legte. Er konnte den furchtbaren Anblick von Sakanos Augen nicht mehr ertragen. Dann plötzlich schoss ihm ein weiterer Gedanke durch den Kopf. Fujisaki! Wo war Fujisaki? So schnell er konnte war er wieder auf den Beinen und rief nach dem grünhaarigen Keyboarder. Hiro hoffte verzweifelt, dass es Fujisaki nicht genauso ergangen war wie Sakano. Das würde er nicht ertragen, dafür bedeutete ihm Fujisaki viel zu viel, auch wenn er es ihm noch nicht gesagt hatte. Fujisaki nahm dumpf wahr, dass jemand nach ihm rief. Also versuchte er verzweifelt wieder zu Bewusstsein zu kommen, was ihm auch mit Mühe gelang. Dann ganz plötzlich raste ein unglaublicher Schmerz durch seinen Körper und er schrie laut auf. Hiro, der den Schrei gehört hatte wusste jetzt wo Fujisaki sein musste. Im Aufnahmeraum. Doch leider war der Durchgang durch die Tür, durch eine Menge an Schutt, versperrt. Er hörte Fujisaki vor Schmerz wimmern und es zerriss ihm schier das Herz. Er musste zu ihm! Nur wie? Hiros verzweifelter Blick viel auf das Mischpult, darüber war einmal das Sichtfenster zum Aufnahmeraum gewesen. Wenn er dadurch kletterte, würde er ohne weiteres zu Fujisaki kommen. Also begab er sich dorthin. Er kletterte unter Schmerzen auf das Mischpult und dann durch das zerstörte Sichtfenster in den Raum. Über all lagen dort Trümmer der Decke und Glassplitter herum. Genauso wie die Teile ihrer zerstörten Musikinstrumente. Kaum das er im Raum war fiel sein Blick auf Fujisaki. Dieser lag an der hinteren Wand, sein rechtes Bein war unter einem kleineren Teil der Decke eingeklemmt. Höchstwahrscheinlich war dies auch der Grund für den Schrei gewesen. Er wollte sich gar nicht vorstellen wie weh das tun musste, taten ihm doch seine gebrochenen Rippen allein schon höllisch weh. Ohne zu zögern stürze Hiro auf Fujisaki zu und kniete sich neben diesen hin. Der Grünhaarige war furchtbar blass und versuchte weitere Schreie aufgrund der Schmerzen zu unterdrücken. „Fujisaki! Ganz ruhig! Ich hol dich hier raus!“ versuchte Hiro Fujisaki zu beruhigen und strich dem anderen dabei sanft über das Haar. Als wäre Fujisaki erst gerade ebend richtig zu sich gekommen fiel sein Blick jetzt auf Hiro. „Es … Es tut so weh!“ wimmerte er daraufhin vor Schmerzen. „Das wird wieder! Keine Sorge!“ antwortete Hiro mit ernster und doch beruhigender Stimme. „Ich versuche jetzt das Teil von deinem Bein zu nehmen, OK?“ sah Hiro Fujisaki fragend an. Er wusste, dass er Fujisaki wehtun würde, aber es musste ihn hier rausbekommen, wer weiß wie lange die Decke über ihnen noch halten würde. Fujisaki nickte daraufhin nur. Er vertraute Hiro bedingungslos und er wusste selber, dass sie hier unbedingt weg mussten. „Eins, zwei und drei!“ und mit diesen Worten brachte Hiro trotz seiner Verletzung all seine Kraft auf und hievte das schwere Teil von Fujisakis Bein. Dieser biss sich auf die Lippe, damit er nicht laut aufschrie, er wollte nicht das Hiro dachte er wäre ein Schwächling. Doch die Schmerzen waren so groß, dass er das Bewusstsein verlor und mit einem erstickten Schmerzlaut in sich zusammen sank. Hiro warf das Teil zur Seite, dann stöhnte er auf. Die Aktion war nicht gerade gut gewesen für seine verletzten Rippen, doch das war jetzt nicht wichtig, wichtig war nur Fujisaki. Als er seine Aufmerksamkeit wieder auf diesen lenkte merkte er, dass dieser ohne Bewusstsein zu sein schien. Sofort beugte er sich über Fujisaki und überprüfte mit zitternden Händen dessen Puls und Atmung, als er sicher war, dass sie vorhanden waren beruhigte er sich langsam wieder. Einen momentlang hatte er schon geglaubt Fujisaki wäre Tod, doch so war es nicht und er würde es auch niemals dazu kommen lassen nahm sich Hiro vor alles zu tun, um Fujisaki hier lebend heraus zu bekommen und wenn es ihn sein eigenes Leben kosten würde. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte widmete er sich Fujisakis verletztem Bein. Ein wenig froh war er schon, dass Fujisaki im Moment Ohnmächtig war, denn so konnte dieser die Schmerzen, die die Untersuchung seines Beines nach sich ziehen würde zumindest nicht spüren. Vorsichtig zog er Fujisaki daraufhin den Schuh, sowie den Socken aus und schob das Hosenbein weiter nach oben, um sich das Bein genau anzusehen. Wie es aussah hatte sich der Grünhaarige das Bein gebrochen, denn es hatte sich eine starke Schwellung gebildet und der Knochen schien ein wenig verschoben zu sein. Zum Glück war es aber kein offener Bruch. Er wünschte sich nur, dass er etwas haben würde, um das Bein zu schienen, doch nichts was er zur Verfügung hatte war dafür verwendbar. Also musste er sehen, dass er Fujisaki so schnell es ging aus dem Gebäude und zu einem der Notärzte oder Feuerwehrleute brachte, die sicher schon bald hier eintreffen würden oder es bereits schon waren. Fujisaki begann sich nun langsam wieder zu regen. Benommen schlug er die Augen auf. Sofort war der Schmerz in seinem Bein wieder da und auch die Erinnerung an das, was geschehen war. „Hi … Hiro! Was ist mit meinem Bein?“ richtete sich Fujisaki an Hiro, der sich, nachdem er mitbekommen hatte, dass Fujisaki wieder zu sich kam über diesen gebeugt hatte. „Es scheint gebrochen zu sein, aber keine Sorge das wird wieder heilen, aber wir sollten sehen, dass wir hier weg kommen. Ich weiß nicht wie lange die Decke noch halten wird.“ Das knartschende Geräusch das ihm schon ein paar Mal aufgefallen war wurde lauter und es schien genau über ihnen zu sein. „Ok!“ kam es schwach von Fujisaki, der immer noch nicht glauben konnte, dass das hier wirklich passierte. Normalerweise sah man so was immer nur in Actionfilmen oder in den Nachrichten. Aber es passierte einem doch nicht selbst. Doch der fürchterliche Schmerz in seinem Bein zeigte ihm, dass das die Realität war und es hier um ihr Leben ging. Fujisaki nahm jetzt seine ganze Kraft zusammen und ließ sich von Hiro auf die Beine bzw. auf ein Bein helfen. Es tat höllisch weh, aber er wollte vor Hiro nicht als Schwächling da stehen und so versuchte er den Schmerz zu unterdrücken, was ihm aber nur bedingt gelang, denn ein wenig stöhnte er dennoch vor Schmerz auf, sobald er erst einmal nur auf einem Bein stand. Damit sie nun endlich gehen konnten legte er einen Arm über Hiros Schulter, während dieser ihn an der Hüfte festhielt, um ihm halt zu geben und ihn zu stützen. So machten sich die beiden langsam, da Fujisaki ja nur auf einem Bein hüpfen konnte auf dem Weg zum Sichtfenster. Kaum das sie ein paar Schritte weit waren stürzte auch schon ein Teil der Decke hinter ihnen ein. Geschockt blickten sich die beiden um. Wenn sie noch eine Minute länger dort gewesen wäre, wäre das ihr Tod gewesen dachten beide geschockt. Fujisaki schien noch bleicher zu werden als er es ohne hin schon war und Panik stieg in ihm auf. Und nicht nur in ihm. Auch Hiro wusste, dass sie sich beeilen mussten hier raus zukommen, wenn sie nicht genauso wie Sakano enden wollten. Und so nahm er Fujisaki kurz entschlossen auf den Arm. Dabei biss er die Zähne zusammen, denn er wollte diesem nicht zeigen, dass er selbst Schmerzen hatte. Sobald er Fujisaki auf dem Arm hatte rannte er auch schon so gut es, wegen den Trümmern, ging zum Sichtfenster und schob Fujisaki eilig und nicht gerade sanft hindurch, dann kletterte auch er heraus. Keine Sekunde später knallte der Rest der Decke hinter ihnen herunter und eine riesige Staubwolke hüllte sie ein. Hustend und zitternd saßen sie nebeneinander auf dem Mischpult. „Fujisaki, ist alles Ok?“ wollte Hiro noch immer hustend wissen, als sich der Staub langsam wieder legte und er damit begann den Grünhaarigen mit seinen Blicken und zitternden Händen nach neuen Verletzungen ab zu suchen. „Ja und du? Bist du in Ordnung?“ kam es noch immer reichlich geschockt von Fujisaki, während er nach Hiros Händen griff und diese einen momentlang festhielt. Er spürte Hiros Aufregung und Angst, denn ihm selbst erging es nicht anders. „Keine Sorge, mir geht es gut!“ antwortete Hiro beschwichtigend, bevor er Fujisaki seine Hände entzog, vorsichtig vom Mischpult stieg und dann auch Fujisaki hinunter half. Einen Augenblick lang standen sich die beiden nun gegenüber. Hiro hielt Fujisaki mit seinen Händen an der Hüfte fest damit dieser nicht fallen konnte und Fujisaki hatte seine Hände auf Hiros Arme gelegt, damit er einen sicheren Halt hatte. Um sie herum schien es totenstill geworden zu sein und es schien in diesem Moment nur sie alleine zugeben. Ihre Blicke trafen sich und beiden schien es so, als würden sie in den Augen des anderes zu versinken drohen. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür und so war dieser Moment auch schon vorbei und beide sahen ein wenig verlegen zur jeweils anderen Seite des völlig zerstörten Aufnahmestudios. Fujisaki konnte kaum glauben, dass der Raum in dem sie sich befanden einmal ihr Studio gewesen war. Nichts erinnerte mehr daran wie es vor der Detonation ausgesehen hatte, alles war zerstört. Nachdem sie sich wieder zusammen gerissen und ihre Klamotten ein wenig vom Staub befreit hatten machte man sich gemeinsam auf den Weg aus dem Studio, den hier war es nicht mehr sicher für sie. Wer konnte den wissen, ob nicht auch hier gleich die Decke herunter kommen würde. „Was … was ist mit Sakano! Und was ist eigentlich passiert?“ wollte Fujisaki nach ein paar mühsamen Schritten wissen, während er wegen seines Beines gequält aufstöhnte. War Sakano vielleicht schon vorgegangen um Hilfe zu holen? fragte sich Fujisaki. Oder war ihrem Manager etwa was zugestoßen? Wenn ja, dann hoffte er, dass sie ihn lebend in diesem Chaos finden und ihm helfen konnten. Hiro schluckte. Sollte er Fujisaki jetzt die Wahrheit sagen, oder nicht? Er wollte den anderen nicht noch mehr aufregen. Aber letztendlich entschied er sich doch für die Wahrheit. Schließlich war Sakano auch ein Freund von ihm gewesen und er hatte ein Recht darauf zu erfahren was geschehen war, egal wie schmerzhaft die Wahrheit für den Grünhaarigen auch sein würde. „Sakano ist Tod! Ein Teil der Decke hat ihn unter sich begraben, ich … ich glaube nicht, dass er leiden musste!“ erklärte Hiro Fujisaki mit einem mehr als traurigen Ausdruck in den Augen, was mit ihrem Manager und Freund passiert war. Nein, das … das konnte doch nicht sein! dachte Fujisaki entsetzt. Sakano sollte Tod sein! Sie würden nie wieder mit ihm reden oder miterleben können, wie er mal wieder wegen Shuichi einen hysterischen Anfall bekam, das … das durfte einfach nicht sein. Bitte nicht! dachte er verzweifelt und voller Trauer. Hiro konnte an Fujisakis Gesichtsausdruck erkennen, wie sehr ihn Sakanos Tod mitnahm und es tat ihm im Herzen weh Fujisaki so traurig zu sehen und so zog er den Jüngeren in eine sanfte Umarmung. Auch ihm ging es nicht anders, er hatte Sakano sehr gemocht und ihn als Freund und Menschen verloren zu haben setzte ihm sehr zu, aber Fujisaki durfte sich jetzt nicht in seiner Trauer verlieren. Sie brauchten einen klaren Kopf, um aus dieser Situation heil heraus zu kommen. Als Fujisaki nun etwas auf Sakanos Tod erwidern wollte begann Hiro weiter zu sprechen. „Zudem glaube ich, dass jemand einen Anschlag auf das Gebäude verübt hat, zumindest würde dies die ganzen Zerstörungen erklären!“ Geschockt blickte Fujisaki daraufhin zu ihm auf und seine Augen begannen vor Tränen zu schimmern. Das … Das konnte doch nicht sein! Wie konnte jemand nur so etwas tun und damit auch noch einen ihrer Freunde töten? Wenn nicht sogar mehr als einen ihrer Freunde. Schließlich konnte er nicht wissen, was mit Shuichi und Thoma war, oder wer sich sonst noch im Gebäude aufgehalten hatte. Tränen benetzten seine Wangen, als er sich enger an Hiro´s Brust drückte. Dieser schloss ihn noch fester in seine Arme. Er wollte ihn ein wenig trösten, auch wenn sie womöglich noch mehr Leid erfahren würden. Schließlich wusste keiner von beiden, ob ihre Freunde noch am Leben waren. Leise weinte Fujisaki, um ihren Freund, dann riss er sich tapfer wieder zusammen, später konnte er noch genug trauern, aber jetzt mussten sie erstmal aus diesem Gebäude kommen und das lebend. Er hoffte nur, dass sie auch die anderen lebend wieder sehen würden und das derjenige, der ihnen das angetan und Sakanos Tod zu verantworten hatte gefunden und dafür hart bestraft werden würde. _______________________________________________________________________ Mika wurde sofort nachdem die Bomben detoniert waren von der Polizei darüber informiert. Geschockt hatte sie erst noch eine Weile vor sich hingestarrt und den Hörer des Telefons in ihren Händen gehalten. Das … das konnte doch nicht sein! Wer würde so was tun? dachte sie verzweifelt und … und was war mit Thoma und den anderen, die sich um diese Zeit bestimmt noch im NG Gebäude aufgehalten hatten? Was war mit Tatsuha, ihrem kleinen Bruder und Shuichi? fragte sie sich voller Angst. Zudem machte sie sich Vorwürfe, dass sie Tatsuha dorthin geschickt hatte, denn ansonsten wäre er jetzt hier bei ihr und nicht in dem Gebäude und in Gefahr. Aber sie musste sich jetzt zusammenreißen und hoffen, dass sie alle lebend wieder sehen würde. Kurz strich sie beruhigend über ihren Bauch, sie war jetzt im 8 Monat schwanger und sie wusste, dass sie sich nicht aufregen durfte, um ihres und Thoma´s Kindes willen. Mit zitternden Händen wählte sie anschließend die Nummer ihres Bruders Eiri, er musste erfahren was passiert war, schließlich ging es hier auch um seine Familie und Freunde. Anschließend würde sie zum NG Gebäude fahren und beten, dass sie alle wohlbehalten vorfinden würde. Sie wusste, dass die Feuerwehr alles menschenmögliche tun würde, um die Menschen in dem Gebäude zu retten, doch verringerte dies ihre momentane Angst nicht im geringsten. _____________________________________________________________________ Yuki war gerade mitten ins Schreiben vertieft, als sein Handy anfing zu klingeln. Aber er sah es nicht für nötig an, an dieses heran zu gehen. Wenn es wichtig war, dann würde derjenige, der gerade anrief, sich schon wieder melden. Aber das klingeln hörte einfach nicht au, es trieb ihn vielmehr langsam aber sicher in den Wahnsinn. Verärgert blickte Yuki auf sein Handy, das neben seinem Laptop auf dem Schreibtisch lag. Nachdem wohl zehnten Klingeln griff Yuki nach seinen Zigaretten und machte sich eine davon an. Genervt vom Klingeln des Handys zog er an dieser und blies den Rauch dann wieder aus. Da der Anrufer einfach nicht auf gab ging er letztendlich doch ziemlich verstimmt, wenn nicht sogar sauer ran. Verärgert brüllte er in sein Handy „Wer auch immer dran ist, ich hoffe es ist was wichtiges, denn andernfalls können sie was erleben! Und wenn du es bist Shuichi, dann brauchst du heute ….“ „Eiri …“ hörte er auch einmal die leise und irgendwie beunruhigend klingende Stimme seiner Schwester. Sofort versteifte sich Yuki. War etwas passiert? Oder ging es mal wieder um seinen Streit mit Thoma? Aber warum klang sie dann so aufgelöst? fragte er sich ein wenig besorgt, während er einen weiteren zug von seiner Zigarette nahm. Mika hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt das ihr Bruder ran gehen würde, war aber froh, dass er es doch getan hatte. Sie wäre nur ungern in ihrem momentanen Zustand durch die halbe Stadt gefahren, um zu Yuki zu kommen und ihm die furchtbare Neuigkeit persönlich mitzuteilen. „Mika, was willst du?“ fragte er dann aber immer noch recht ärgerlich über die Unterbrechung seiner Arbeit, obwohl auch ein wenig Sorge in seiner Stimme mitschwang. „Eiri … es … es ist etwas Schreckliches passiert!“ kam es mit brüchiger Stimme von Mika. Sofort begann Yuki sich zu versteifen und sorgen zu machen. Sorgen um seine Schwester, auch wenn er oft ruppig zu ihr und auch den anderen war, hatte er sie dennoch auf seine Art und Weise gern. Sehr gern sogar. „Mika, ist was mit dir oder dem Kind? Soll ich sofort zu dir kommen?“ wollte er sofort besorgt wissen, während er seine Zigarette eilig im Aschenbecher auf seinem Schreibtisch ausdrückte und aufsprang. Es war nicht mehr lang bis zum errechneten Geburtstermin, hatte seine Schwester vielleicht schon Wehen bekommen oder Schmerzen? fragte er sich voller Sorge. Mika legte beschützend eine Hand auf ihren dicken Bauch, bevor sie ihrem Bruder antwortete. „Nein, mir und dem Kind geht es gut, aber ….“ Tränen traten ihr in die Augen, als sie mit tränenerstickter Stimme weiter sprach „Auf … Auf das NG Gebäude wurde ein Anschlag verübt. Jemand hat mehrere Bomben gezündet. Oh, Gott, Eiri! Thoma; Tatsuha, Shuichi und die anderen sind noch da drin!“ begann sie daraufhin haltlos zu weinen. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und sie bekam sich kaum noch unter Kontrolle, dabei war sie doch sonst eine so starke Persönlichkeit. Diese Nachricht schlug bei Yuki ein wie eine Bombe. Wie erstarrt blieb er stehen und starrte vor sich hin. Er hatte zwar gehört was seine Schwester gesagt hatte, aber wirklich registrieren tat er es nicht. So hörte er auch nicht, dass seine Schwester angefangen hatte zu weinen. Das einzige das immer und immer wieder in seinen Gedanken wieder halte war, dass auf das NG Gebäude ein Attentat verübt wurde und Shuichi und die anderen sich noch darin befanden. Das sie vielleicht Tod waren oder verletzt. Nein … bitte das durfte nicht sein! dachte er verzweifelt. Vor seinem inneren Auge sah er Shuichi vor sich, wie er ihn anlächelte und ihm sagte, dass er ihn liebte und dann löste er sich plötzlich in Luft auf. War nicht mehr da, lies ihn einfach alleine zurück! Nein … Shuichi lebt und die anderen auch! sagte sich Yuki immer und immer wieder, um sich damit selbst Mut zu machen. Doch spürte er tief in sich noch immer die wahnsinnige Angst Shuichi zu verlieren oder ihn eventuell schon verloren zu haben. Aber er musste sich jetzt zusammenreißen. Shuichi brauchte ihn. „Eiri … Eiri?“ holte ihn die besorgt klingende Stimme seiner Schwester aus seinen Gedanken zurück. Mika hatte sich langsam wieder unter Kontrolle bekommen, machte sich nun aber Sorgen um ihren Bruder, da dieser gar nicht mehr auf sie reagiert hatte. „Ja … Ja, ich bin noch dran!“ erwiderte Yuki noch immer etwas abwesend. „Ich werd gleich zum NG Gebäude fahren und sehen wie es dort voran geht und ob sie die anderen schon gefunden haben“ kam es nun von Mika. Ich komme auch, wir sehen uns dann dort!“ sagte Yuki kurz angebunden, bevor er auflegte und sich erst mal mit einer Hand fahrig durch die goldblonden Haare fuhr. Sein Körper zitterte und er versuchte sich verzweifelt wieder zu beruhigen, doch der Gedanke daran, dass Shuichi jetzt gerade in diesem Moment vielleicht um sein Leben kämpfte ließ seinen Magen sich verkrampfen. Um sich wieder zu beruhigen atmete Yuki erst einmal ein paar Mal tief ein und aus. Anschließend schaltete er seinen Laptop eilig aus, um sich dann seinen Mantel und die Autoschlüssel zu schnappen und sich so schnell es ging auf den Weg zur NG zu machen. ___________________________________________________________________ Mika war ein wenig erleichtert, dass Yuki auch zum NG Gebäude kommen würde und sie das alles nicht allein würde durchstehen müssen. Und so machte auch sie sich wenige Augenblicke später auf den Weg zur NG. __________________________________________________________________ Währenddessen traten Hiro und Fujisaki aus dem Studio in den Flur. Fujisaki wurde dabei wie schon vorhin von Hiro gestützt. Man sah Fujisaki an, dass sein Bein ihm sehr zu schaffen machte. Er war sehr blass, bemühte sich aber nicht ständig der Schmerzen wegen aufzuschreien. Auf dem Flur mussten die beiden erkennen, dass ihnen der Weg nach links zum Treppenhaus versperrt war. Ein riesiges Loch klaffte im Boden, so dass man ins untere Stockwerk hinunter sehen konnte. Leider war das Loch zu groß, als das sie hätten hinüber steigen können. Also machten sie sich auf den Weg nach rechts zum anderen Treppenhaus, denn den Fahrstuhl konnte man in solche einer Situation allein schon aus Sicherheitsgründen nicht benutzen. Außerdem zweifelte Hiro daran, dass der Fahrstuhl überhaupt funktionieren würde. „Geht es noch?“ blickte Hiro Fujisaki, der wieder einmal gequält aufgestöhnt hatte, besorgt an. Dieser nickte tapfer und gemeinsam bahnte man sich einen Weg durch den Schutt der überall auf dem Boden herum lag und ihnen teilweise den Weg versperrte, so dass sie immer wieder einen Weg, um diesen herum suchen mussten. Im Treppenhaus angekommen machten sie erst einmal eine kurze Pause. Hiro hatte Fujisaki auf eine der Treppenstufen gesetzt. Erschöpft versuchte Fujisaki erst einmal wieder zu Atem zu kommen. Sich nur auf einem Bein fort zu bewegen zerrte sehr an seinen Kräften, auch wenn Hiro ihm so gut es ging half. Hiro suchte indes in seinen Hosentaschen nach seinem Handy, aber wie es schien hatte er es zuhause vergessen oder es war mit seinen anderen Sachen unter Trümmern begraben worden. „Fujisaki, hast du dein Handy dabei?“ fragte er daraufhin den Grünhaarigen. Dieser schüttelte bedauernd seinen Kopf, denn seins war hundertprozentig zusammen mit seinen anderen Sachen unter der eingestürzten Decke begraben worden. „Ok, dann können wir keine Hilfe rufen! Ich denke nämlich nicht, dass die Telefone im Gebäude noch funktionieren werden, nicht bei den Erschütterungen, die es gegeben hatte. Aber wir kommen auch so hier raus!“ richtete sich Hiro, während er sich ein wenig zitternd durch sein langes, braunes Haar strich, an Fujisaki. „Bist du dir da sicher?“ wollte dieser daraufhin von ihm wissen, ob er das auch wirklich glaubte. „Ja, keine Sorge, ich werde nicht zu lassen, das dir was passiert!“ versicherte er Fujisaki mit einem aufmunternden Lächeln, das alles gut werden würde. Zum Teil auch um sich selbst Mut zu machen, den so gut sah ihre Lage im Moment nicht aus. Aber das konnte er Fujisaki unmöglich sagen. Diesem hatte sich nach Hiros Worten ein leichter Rotschimmer auf die Wangen gelegt und er blickte verlegen zu Boden. Hiro sorgte sich um ihn und er wollte ihn beschützen, das war ein schönes, wenn auch ein zeitgleich ein trauriges Gefühl, den der Langhaarige sagte das nur, weil sie Freunde waren und nicht weil er ihn liebte. Aber zumindest war er ihm auf eine Art wichtig und das würde ihm reichen müssen, auch wenn es ihm schwer fallen würde seine Gefühle für den Gitaristen auf lange sicht zu verbergen. Plötzlich durchdrang Hiro ein starker Schmerz in seiner Brust und nicht nur dort, die Schmerzen begannen auszustrahlen. Nun tat ihm neben seiner Brust auch schon der Oberbauch weh. Zudem fiel ihm das Atmen langsam aber sich schwerer. Doch vor Fujisaki wollte er keine Schwäche zeigen, denn er wollte den anderen auf keinen Fall Angst machen und so war er ganz froh, dass dieser im Moment zu Boden sah und nicht sehen konnte, wie er sein Gesicht vor Schmerz verzog. Ein paar Augenblicke später war der stechende Schmerz fürs erste vorbei, doch es blieb ein dumpfer Schmerz zurück. Hiro hoffte, dass die Schmerzen nicht noch schlimmer werden würden. Fujisaki der seinen Blick wieder auf Hiro gerichtet hatte war trotz dessen, das dieser versuchte seine Verletzungen vor ihm zu verbergen, aufgefallen, das irgendwas nicht mit diesem zu stimmen schien, denn Hiro war recht blass und atmete schwer. „Hiro, ist alles in Ordnung?“ sah er den Älteren darum voller Sorge an. Hiro richtete sich daraufhin an diesen und meinte dann „Es ist alles in Ordnung! Keine Sorge!“ „Bist du dir sicher?“ wollte sich Fujisaki versichern, dass dies auch wirklich stimmte. Hiro sah ihn ernst an und versuchte dabei so schmerzlos wie möglich zu wirken auch wenn ihm das nicht leicht viel. „Ja! Wir sollten weiter gehen!“ versuchte er den Grünhaarigen anschließend von ihrem momentanen Gesprächsthema abzulenken. Skeptisch sah der Grünhaarige den anderen an, aber was sollte er tun, er konnte Hiro wohl kaum dazu zwingen ihm zusagen, ob was nicht mit ihm Stimmte, aber er nahm sich vor ihn im Auge zu behalten. Er wollte nicht, das diesem etwas geschah. Lieber würde er sein eigenes Leben geben um ihn zu retten, als ihn sterben zu sehen. „In Ordnung!“ kam es dann von Fujisaki, der sich anschließend wieder von Hiro aufhelfen ließ, ihn aber immer noch besorgt musterte. Hiro dem bewusst geworden war, dass sie wenn sie so wie bisher weitergehen würden noch eine ganze Weile dafür brauchen würden hier raus zukommen ging daraufhin vor Fujisaki in die Knie und bat ihn auf seinen Rücken zu steigen. „Hiro, ich … ich glaube nicht das … das, das so gut ist!“ versuchte er den anderen davon abzubringen ihn tragen zu wollen. Doch dieser ließ nicht mit sich reden und so ließ er sich letztendlich noch immer unter Protest von Hiro Huckepack nehmen. Im ersten Moment zuckte Hiro vor Schmerz zusammen versuchte dies aber so gut es ging vor Fujisaki zu verbergen. Die Schmerzen wurden immer unerträglicher, doch er musste sich zusammenreißen, um Fujisakis Willen. Dieser hielt sich so gut es ging an Hiro fest, während dieser nun die Treppe in das zweite Stockwerk hinunter stieg. Eigentlich hatte Hiro, als er im zweiten Stockwerk ankam gehofft einfach die Treppe weiter herunter gehen zu können, doch zu seinem Ärger war dies nicht möglich, weil die weitere Treppe eingestürzt war. Leise fluchend betrat er also mit Fujisaki auf dem Rücken den Flur des zweiten Stockwerks. ____________________________________________________________________ Währenddessen war Mika schon am NG Gebäude angekommen, da sie mit Thoma in der Nähe wohnte hatte sie keinen weiten Weg gehabt. Vor dem Gebäude standen viele Einsatzwagen der Feuerwehr, der Polizei und der Rettungskräfte. Der Einsatzleiter hatte ihr mitgeteilt, dass man zuerst einige Feuer im Erdgeschoss, die durch die Explosion in der ersten Etage entstanden seien löschen müsse, bevor man in das Gebäude könne, um nach den Personen zu suchen, die sich noch immer in dem Gebäude befanden. Mika ging das zwar alles viel zu langsam, doch was sollte sie tun, es würde schließlich niemand auf sie hören und selbst in das Gebäude zu stürmen und nach Thoma und den anderen zu suchen, war wegen ihrer Schwangerschaft mehr als unmöglich. Plötzlich hörte sie jemanden ihren Namen rufen, als sie sich umdrehte sah sie ihren Bruder Yuki durch die Menge von Schaulustigen, die sich gebildet hatte, auf sich zu laufen, dabei stieß er einige von den Schaulustigen nicht gerade sanft aus seinem Weg. Diese maulten zwar hinter ihm her, aber das war ihm im Moment herzlich egal. Er hatte wichtigeres zu tun, als sich um diesen Abschaum von Menschen zu kümmern, die sich an dem Schmerz anderer weideten und doch nur darauf warteten, dass sie jemanden verletzten oder Toten zu sehen bekamen. Yuki war gerade ebend erst angekommen, denn die Straßen waren fast alle dicht gewesen, wegen dem Aufgebot der Rettungskräfte die auf dem Weg zum NG Gebäude gewesen waren. Nachdem er endlich angekommen war, hatte seinen Wagen abgestellt und sich dann auf die Suche nach seiner Schwester gemacht. Unterwegs zur NG hatte er versucht über sein Handy Thoma zu erreichen, den Shuichis Handy lag ja auf ihrem Couchtisch. Wie es schien hatte Shuichi es, wie so oft schon, zuhause vergessen. Aber er bekam immer wieder nur eine weibliche Stimme zu hören, die ihm auf verschiedenen Sprachen zu verstehen gab, dass der Mobilfunkteilnehmer nicht zu erreichen sei und man es später noch einmal versuchen solle. Frustriert und doch voller Sorge hatte er sein Handy auf den Beifahrersitz geworfen und wütend vor sich hin geflucht. Als er dann schon von weitem trotz der Dunkelheit, die Feuer, die in der NG brannten, gesehen hatte, hatte seine Angst noch zugenommen. Bei seiner Schwester angekommen blieb er außer Atem neben dieser stehen. „Haben … Haben sie schon jemanden gefunden?“ wollte er atemlos von seiner Schwester wissen. Diese schüttelte bedrückt den Kopf und erklärte ihm dann, was ihr der Einsatzleiter gesagt hatte. Yuki rastete fast aus. Er konnte nicht verstehen, wieso die Feuerwehrleute nicht endlich rein gingen und nach Shuichi und den anderen suchten. Wenn die so weiter machen würden, würden sie bestimmt zu spät kommen dachte Yuki verzweifelt. Das die Feuerwehrleute ihren Job ernst nahmen und sich nun einmal auch selbst absichern und nicht kopflos ins Gebäude rennen konnten verdrängte er einfach. Im Moment dachte er nur an Shuichi und natürlich auch an die anderen, die dringend Hilfe brauchten und so fasste er den Entschluss selbst in das Gebäude zu gehen und nach ihnen zu suchen. „Mika, du musst mir helfen!“ richtete er sich mit ernster Stimme an seine Schwester. Diese blickte ihn verwirrt an. Wobei wollte Eiri denn jetzt ihre Hilfe? fragte sie sich. „Ich möchte, dass du die Leute eine Weile ablenkst, damit ich ins Gebäude kann!“ kam es mit entschlossenem Gesichtsausdruck von Yuki. „Eiri, das … das meinst du doch nicht ernst?“ sah Mika ihren Bruder entgeistert an. „Doch … Ich … ich muss Shuichi und natürlich auch die anderen finden! Ich kann hier nicht einfach rum stehen und nichts tun! Bitte versteh das und hilf mir!“ sah er seine Schwester beinahe schon flehend an. Mika hatte Angst, große Angst, denn sollte sie ihm wirklich helfen, dann könnte auch er ums Leben kommen und das würde sie sich nie verzeihen. Doch nach einem weiteren Blick in Yukis entschlossenes Gesicht stimmte sie schweren Herzens seiner Bitte zu. Aber bitte sei vorsichtig! Ich will dich nicht verlieren! sah sie ihren Bruder bittend an. Nachdem dieser ihr versprochen hatte auf sich aufzupassen stellte sie ihr Schauspieltalent zu tage, als sie anfing hysterisch zu schreien. Warum … Warum tut denn nicht endlich einer was? Mein Mann … Mein Mann ist da drin, der Vater meines Kindes und andere mir wichtige Menschen! Wenn nicht endlich was passiert werde ich sie verlieren und mein Kind niemals seinen Vater kennen lernen! schrie sie laut und voller Verzweiflung in die Nacht hinaus. Ihren Bauch hatte sie dabei mit ihren Händen umfasst und Tränen liefen ihr unablässig über die Wangen. Sofort hatte sie fast die gesamte Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte auf sich. Von denen einige auf sie zustürzten, als sie ein wenig gequält anfing zu stöhnen. Schließlich hätte es ja sein können, dass die Aufregung dem Baby schadete und die Wehen eingesetzt hatten. Was zum Glück ja nicht der Fall war! Andere sahen zwar zu ihr herüber waren aber mit anderen Dinge beschäftigt, die im Moment anscheinend wichtiger für sie zu sein schien, als eine Frau, die panische Angst um ihr wichtige Menschen hatte. Dies wiederum brachte Yuki einen gewissen Vorteil, denn so schnell würde er niemanden auffallen. Yuki begab sich, nachdem Mika mit ihrer Vorstellung begonnen hatte, zu einem der Feuerwehrwagen und tauschte dort seinen Mantel gegen eine Feuerwehrjacke, die an dem Wagen hing. Anschließend lief er mit eiligen Schritten auf den Eingang des Gebäudes zu. Kurz warf er noch einen Blick zurück zu seiner Schwester, die jetzt hemmungslos zu weinen und kaum mehr zu beruhigen zu sein schien. Einer der Feuerwehrmänner, die jetzt um sie herumstanden, führte sie daraufhin, leise auf sie einsprechend, zu einem der Rettungswagen. Damit man sich dort um sie kümmern konnte. Gedanklich beglückwünschte Yuki seine Schwester zu ihrer Vorstellung, doch schnell besann er sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben. Im Gebäude angekommen sah er, dass der Weg zum, von sich aus rechts gesehenen, Treppenhaus frei zu sein schien, da die Feuer auf dieser Seite schon gelöscht worden waren. Eilig lief er auf die Tür zum Treppenhaus zu, doch kurz bevor nach der Klinke der Tür greifen konnte ertönte hinter ihm eine dunkle Stimme „Was tun sie da? Sie können da nicht hoch!“ Yuki blickte sich kurz zu dem, um Jahre älteren Mann, der anscheinend der Einsatzleiter war, um. Ignorierte ihn dann aber, um dennoch zu gehen, doch der Mann griff nach ihm und hielt ihn an der Jacke fest. Lassen sie mich los. „Ich muss da rein! Mein Lebensgefährte und Menschen die mir viel bedeuten sind da drin!“ kam es zischend von Yuki, nun war er schon so weit gekommen, da würde er sich bestimmt nicht doch noch aufhalten lassen. „Das geht nicht! Wir tun alles um sie zu retten, aber wir müssen vorsichtig vorgehen, wir wissen nicht wie stark das Gebäude beschädigt ist. Ich verspreche ihnen wir werden alles tun um ihren Lebensgefährten und ihre Freunde zu retten, aber kommen sie da weg!“ versuchte der Mann ihn zu beruhigen, während er mit einer Geste zwei Kollegen von sich um Hilfe rief, um Yuki wieder aus dem Gebäude zu bekommen. Doch Yuki hatte dies mitbekommen und riss sich mit aller Gewalt los, öffnete die Tür und rannte die Treppe hinauf. Er konnte die Feuerwehrmänner etwas hinter ihm herrufen hörten, das sich an hörte wie „Verdammt!“ Aber das scherte ihn nicht, er musste Shuichi und die anderen finden. Das war alles was er jetzt wollte. ________________________________________________________________ Der Einsatzleiter verfluchte Yuki gedanklich und rief ihm hinterher, dass er zurückkommen solle, doch dieser schien ihn nicht zu hören oder hören zu wollen und darum rief er frustriert „Verdammt!“ Anschließend gab er seinen Leuten die Anweisung sich fertig zu machen und ins Gebäude zu gehen. Und nach Überlebenden und dem in seinen Augen total Verrückten zu suchen, der meinte den Helden markieren zu müssen. Mika war inzwischen der Meinung, dass Yuki bestimmt schon im Gebäude war und tat so, als würde sie sich langsam beruhigen. Um die Leute um sich herum nicht misstrauisch zu machen stellte sie sich noch etwas schwach und ließ sich dann geduldig untersuchen. So konnte sie wenigstens sicher gehen, dass es dem Kind in ihrem Leib auch wirklich gut ging. Dabei versicherte sie aber, dass es ihr schon besser gehen würde und sie unbedingt hier bleiben wolle. Die Rettungskräfte waren zwar skeptisch, aber nachdem sie Mika das Versprechen abgenommen hatten in der Nähe des Rettungswagens zu bleiben und sie nichts Unberuhigendes bei der Untersuchung herausfinden konnten, stimmten sie ihrer Bitte zu. Diese war erleichtert, dass man sie nicht gezwungen hatte ins Krankenhaus zu fahren und betete nun, dass alle wieder gesund aus dem Gebäude kommen würden. ____________________________________________________________________ Hiro und Fujisaki befanden sich währenddessen noch immer im zweiten Stock. Von weitem konnte sie schon am Ende des Flures ein Feuer brennen sehen, dass ihnen den Weg zum Treppenhaus versperrte. Verdammt! dachte Hiro. Fujisaki indes begann langsam zu verzweifeln. Es schien ihm beinahe schon so, als wolle eine höhere Macht verhindern, dass sie aus dem Gebäude herauskamen. Hiro dagegen ging unbeirrt weiter. Ihm würde schon noch etwas einfallen. Von so einem Feuer würde er sich bestimmt nicht aufhalten lassen. Niemals! dachte er grimmig. Ein ganzes Stück vor dem Feuer angekommen ließ Hiro Fujisaki sich auf den Boden setzen. „Fujisaki, du bleibst hier sitzen und wartest auf mich!“ wies er den Jüngeren an sich nicht weg zu bewegen, was angesichts seines gebrochenen Beins kaum möglich war. Dieser nickte woraufhin Hiro den Weg zurück lief, den sie gerade gekommen waren. Im Treppenhaus angekommen sah er sich nach den Feuerlöschern, die auf jedem Stockwerk angebracht waren um. Doch leider konnte er auf dem zweiten Stockwerk keinen finden, wahrscheinlich war er mit der Treppe in die Tiefe gestürzt. Also lief er in das dritte Stockwerk hoch, aber auch hier wurde er nur bedingt fündig, zwar lag ein Feuerlöscher auf dem Boden, doch war dieser stark beschädigt und somit unbrauchbar. Langsam wurde Hiro wütend, aber das brachte jetzt wirklich niemanden etwas. Also lief er wieder herunter in das zweite Stockwerk und zu Fujisaki zurück. Während Hiro weg war hörte Fujisaki plötzlich Geräusche, die aus dem Fahrstuhl zu kommen schienen. Also robbte er so gut es ging und unter höllischen Schmerzen zu diesem herüber. „Hallo … Hallo ist da jemand drin?“ rief er laut. Zuerst kam keine Antwort, aber dann schlug jemand heftig gegen die Aufzugtüren und rief nach Hilfe. Fujisaki erkannte die Stimme, es war Ryuichi. „Ryuichi, bist … bist du das?“ wollte er besorgt wissen. „Ja! Fujisaki?“ Tatsuha ist auch hier, er ist verletzt und der Fahrstuhl sitzt zwischen den Stockwerken fest. Über uns im Schacht ist ein Feuer ausgebrochen und die Fahrzugkabel sind abgerissen und der Fahrstuhl wird nur noch von den Bremsen gehalten. „Wir brauchen Hilfe!“ erwiderte Ryuichi aufgeregt und voller Angst. „Wir werden Hilfe holen!“ versprach Fujisaki Ryuichi. „Wir?“ rief dieser fragend. „Hiro … Hiro und ich!“ kam es daraufhin von Fujisaki. „Gut, aber beeilt euch!“ bat Ryuichi Fujisaki sich zu beeilen. „Ja, das werden wir!“ sagte Fujisaki auch wenn er Angst hatte, sein Versprechen womöglich zu brechen, schließlich saßen Hiro und er doch auch in dieser Etage wegen dem Feuer fest. Wenn das so weitergehen würde, dann würden sie hier noch sterben und wegen ihm dann auch noch Tatsuha und Ryuichi und das nur, weil sie keine Hilfe holen konnten dachte Fujisaki verzweifelt. Panik ergriff ihn und er begann leise zu weinen, da er nicht wollte, das Ryuichi und Tatsuha in womöglich hörten robbte er unter Schmerzen wieder zurück zu seinem vorherigen Platz, wo er haltlos anfing zu weinen. Zurück im zweiten Stock fand Hiro Fujisaki noch immer weinend vor. Dieser verlor immer mehr die Hoffnung hier noch lebend heraus zu kommen und ihre Freunde, die ihm Fahrstuhl festsaßen zu retten. Hiro ging mit einem gequälten Gesichtsausdruck, der Fujisaki dadurch, dass er sein Gesicht in den Händen vergraben hatte nicht auffiel, vor diesem in die Knie. Anschließend zwang er Fujisaki sanft dazu ihn anzusehen. Dieser sah ihn aus verweinten, panischen Augen an. „Was ist los?“ wollte Hiro besorgt wissen. „Wir … wir kommen hier niemals lebend heraus! Außerdem brauchen Ryuichi und Tatsuha doch Hilfe!“ wimmerte Fujisaki völlig aufgelöst. Tatsuha und Ryuichi? Wie kam Fujisaki, den plötzlich auf die beiden? fragte sich Hiro verwirrt. Halluzinierte Fujisaki etwa? Hatte er sich vielleicht noch schwerer am Kopf verletzt, als heute morgen bei ihrem Sturz? „Fujisaki! Sieh mich an!“ forderte Hiro den Grünhaarigen auf ihn anzusehen, da dieser den Blick wieder gesenkt hatte. Daraufhin sah dieser ihm erneut in die Augen. „Was meinst du mit Tatsuha und Ryuichi?“ wollte er aufgeregt von dem Jüngeren wissen. „Sie … Sie sitzen im Fahrstuhl fest und kommen nicht mehr raus!“ kam es weinend von Fujisaki. Daraufhin stand Hiro auf, um sich selbst davon zu überzeugen, dass Fujisaki sich das nicht nur eingebildet hatte. Als er erkannte, das Fujisaki wirklich recht mit seiner Behauptung hatte, war er zum Teil froh, aber andererseits auch besorgt um das Leben ihrer Freunde. Fujisaki bekam kaum mit was Hiro mit Ryuichi sprach so aufgewühlt war er. Aber er meinte zu hören, wie Hiro versprach ihnen auf jeden fall Hilfe zu schicken. Kurz darauf kam Hiro auch schon zurück, um dann wieder vor Fujisaki in die Knie zu gehen. Dieser war nun vollends in Panik geraten. Immer und immer wieder wiegte er sich vor und zurück und wimmerte vor sich hin, das sie sterben würden. Hiro brach es das Herz den Grünhaarigen so zu sehen. Aber erst einmal musste er ihn wieder in die Realität zurückholen. Und darum versicherte er Fujisaki mit den Worten „Wir kommen hier raus! Ich verspreche es dir!“ Immer wieder, dass alles gut werden würde. „Woher willst du das wissen? Siehst du das Feuer nicht, wir kommen hier nicht raus, niemals! Wir werden sterben! Wir alle!“ schrie Fujisaki plötzlich hysterisch wobei er schon beinahe anfing zu Hyperventilieren. „Fujisaki beruhig dich! Fujisaki!“ versuchte Hiro ihn zu beruhigen, er wollte nicht, dass die anderen beiden was von Fujisakis Ausbruch mitbekommen würden. Doch das brachte nichts! Dieser schien sich nur noch mehr aufzuregen. Daraufhin tat Hiro etwas, dass er eigentlich erst hatte tun wollen, wenn sie hier raus waren. Er küsste Fujisaki leidenschaftlich. Der riss seine Augen vor erstaunen weit auf, während Hiro ihn noch immer küsste, dann schloss er sie wieder und erwiderte den Kuss zaghaft. Das hatte er sich schon immer gewünscht und nun ging sein Wunsch endlich in Erfüllung, wenn auch in solch einer schrecklichen Situation. Das Gefühl das ihn durchströmt war einfach unglaublich sein ganzer Körper erschauderte und für einen Moment waren die schrecklichen Schmerzen wegen seines gebrochenen Beins sowie seine Panik vergessen. Auch Hiro genoss diesen Kuss sichtlich, fest presste er seine Lippen auf die des Grünhaarigen, stupste immer wieder mit seiner Zunge an dessen Lippen, um Einlass bittend, der ihm auch gewährt wurde. Beide genossen den Kuss noch eine Weile, bevor Hiro wieder von dem anderen abließ und ihn anblickte. Auf Fujisakis bleichem Gesicht hatte sich eine leichte röte gelegt. „Was? Warum hast … hast du das getan?“ brachte er verwirrt hervor. Fragend blickte er Hiro an. Dieser sah ihn ernst an und meinte dann „Ich mag dich, sehr sogar und irgendwie musste ich dich doch ruhig bekommen!“ Hiro … Hiro mochte ihn! Sehr sogar! hallte es in seinem Kopf nach. Nie hätte er darauf gehofft. „Aber was … was ist mit Ayaka?“ wollte er dann wissen. Fujisaki hatte keineswegs vor sich in eine Beziehung hinein zu drängen und sie womöglich zu zerstören. „Wir haben uns getrennt!“ war Hiros knappe Antwort. Anscheinend wollte er darüber jetzt nicht reden und Fujisaki hatte auch nicht vor nachzuhaken. Zumindest nicht bis sie hier raus waren. „Ich …“ wollte er gerade etwas auf Hiros Geständnis erwidern, als dieser ihm einen Finger auf die Lippen legte und ihn so am sprechen hinderte. „Sag jetzt nichts dazu, sag es mir später. Erst einmal müssen wir hier heraus! Ok!“ kam es nun von Hiro. Er wollte nicht, dass Fujisaki ihm nur deswegen sagte, dass er ihn auch mögen würde, nur weil sie hier beide gemeinsam um ihr Leben kämpften. Zudem wollte er im Moment auch nicht hören, dass er seine Gefühle nicht erwidern würde. Erst einmal mussten sie hier raus, Hilfe für Tatsuha und Ryuichi finden und dann konnten sie in Ruhe über ihre Gefühle für einander reden. Fujisaki nickte verstehend. Hiro erhob sich nun wieder. Es musste schließlich noch immer eine Lösung gefunden werden wie sie durch das Feuer kommen konnte. Verzweifelt sah er sich um. Es musste doch hier etwas geben, was ihnen helfen konnte. Dann fiel sein Blick plötzlich auf den Wasserspender, er ihm zuerst gar nicht aufgefallen war, und die große Wasserflasche, die darauf angebracht und noch randvoll war. Wie durch ein Wunder, hatte die Flasche nichts bei den Detonationen abbekommen. Eilig lief er zum Wasserspender und legte diesen mit einigem Krafteinsatz seitlich auf dem Boden. Dabei entwich ihm ein leiser Schmerzlaut. Verdammt, warum hatte er sich auch die Rippen brechen müssen dachte er sauer. Nachdem der Wasserspender am Boden lag musste erneut einiges an Kraft einsetzen, um die Wasserflasche abzubekommen und sie zu Fujisaki herüber zu bringen. Dieser hatte ihm interessiert bei seiner Arbeit beobachtet, verstand aber nicht, was ihnen das bringen sollte. Mit der geringen Menge an Wasser würde sie das Feuer niemals löschen können. Doch das hatte Hiro auch gar nicht vor. Erst einmal forderte er Fujisaki auf seine Jeansjacke auszuziehen, die er dann mit Wasser tränkte. Anschließend goss er das restliche Wasser über sich und Fujisaki, bis sie klitschnass waren. „Hiro? Was … Was hast du vor“ sah dieser ihn ängstlich an. Noch immer wusste er nicht, was Hiro tun wollte. „Du wirst gleich wieder auf meinen Rücken steigen, und dann werden wir uns deine Jacke über die Köpfe legen und durch das Feuer laufen. Es ist nicht sehr breit und das Wasser wird verhindern, dass wir Feuerfangen!“ richtete sich Hiro, der erneut vor Fujisaki in die Knie gegangen war, an diesen. „Das meinst du doch nicht ernst!“ kam es entgeistert von diesem. „Doch! Es gibt sonst keine Möglichkeit dadurch zu kommen“ erwiderte Hiro mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck. Fujisaki dachte verzweifelt über eine andere Möglichkeit nach, doch ihm viel keine ein. Also würden sie es so machen müssen wie Hiro es wollte. Er hoffte nur, dass alles gut gehen würde. _________________________________________________________________ Yuki war nun im ersten Stock. Als er die Tür zum Flur des ersten Stocks öffnete klaffte dort ein riesiges Loch, also schlug er die Tür schnell wieder zu und lief die Treppe weiter hinauf. Shuichis Studio lag im dritten Stock, das von Ryuichi im sechsten und Thoma´s Büro lag im neunten. Er hoffte nur, dass sich die anderen dort auch befinden würden. Und er hoffte, dass die Zerstörungen in diesen Stockwerken nicht so groß waren wie in dem in das er gerade gesehen hatte. Auf halber Strecke nach oben klaffte dann plötzlich eine Lücke in der Treppe, die aber nicht gerade groß war, so dass er sie gut überwinden konnte, in dem er mit seinen langen Beinen über sie hinweg stieg. _________________________________________________________ Fujisaki war in der Zwischenzeit wieder auf Hiros Rücken gestiegen. Man hatte sich die nasse Jacke über den Kopf gezogen und war dann in Richtung des Feuers losgelaufen. Dann hatten sie das Feuer erreicht und waren in dieses hinein getreten. Um sie herum herrschte eine furchtbare Hitze, die Flammen schienen nach ihnen zu greifen. Doch das Wasser schützte sie. Fujisaki musste ein paar Mal husten durch den Rauch der sich gebildet hatte und auch Hiro erging es nicht besser. Nur das ihm jeder Atemzug höllisch weh tat und er das Gefühl hatte, eine metallisch schmeckende Flüssigkeit im Mund zu haben. Wahrscheinlich Blut. Aber er lief tapfer mit Fujisaki auf dem Rücken weiter und dann waren sie auch schon durch das Feuer durch. Erleichtert atmeten beide auf. Sie waren durch. Einen momentlang durchflutete sie ein Glücksgefühl und sie hofften, dass sie nun endlich ohne Probleme weiterkommen würden. „Fujisaki, ist alles OK?“ wollte Hiro dann schwer atmend wissen. „Ich bin in Ordnung, lass uns weiter!“ antwortete Fujisaki hustend. Hiro stieß nun die Tür zum Treppenhaus auf und ging durch diese hindurch. Sie waren einige Schritte die Treppe hinunter gegangen, als sie jemanden die Treppe herauf kommen hörten. Einen Augenblick später standen sie Yuki gegenüber. Dieser sah die beiden überrascht und doch erfreut an. Hiro konnte kaum glauben, dass er Yuki, der mit einer Feuerwehrjacke bekleidet war, gegenüber stand niemals hätte er damit gerechnet. Anscheinend bedeutete ihm Shuichi doch mehr als er zugeben wollte. Warum sonst sollte er sich in solche eine Gefahr begeben? „Hiro, Fujisaki! Sind die anderen bei euch? Wo ist Shuichi?“ bestürmte dieser sie auch sogleich aufgeregt mit seinen Fragen. „Shuichi ist kurz vor den Detonationen hoch zu Thoma und Ryuichi und Tatsuha sind im Fahrstuhl eingesperrt! Wir haben versprochen Hilfe zu holen! Und Sakano … Sakano ist Tod!“ erwiderte Hiro auf Yukis Fragen. „Das tut mir leid!“ kam es betroffen von Yuki, er hatte Sakano nur ein paar Mal getroffen, aber er schien sehr nett gewesen zu sein, wenn auch etwas zu nervös. Doch Shuichi war im Augenblick wichtiger und dieser war irgendwo im neunten Stock. Gut, dann muss ich da hoch! dachte Yuki. Ryuichi und Tatsuha würden auf jeden Fall Hilfe erhalten, dafür würden Fujisaki und Hiro sorgen, also konnte er in Ruhe nach Thoma und Shuichi suchen. „Wie sieht das mit der Treppe aus? Können wir da runter, oder müssen wir was beachten?“ brachte sich nun Fujisaki mit seiner Frage in das Gespräch ein. Ein kleiner Teil der Treppe ist zerstört, aber es ist kein Problem darüber zu kommen. Yuki fiel erst jetzt auf, wie blass und zu dem klitschnass Hiro und auch Fujisaki waren. „Geht es euch soweit gut?“ wollte er darum von den beiden wissen. „Fujisaki hat sich das Bein gebrochen und mir geht es soweit gut!“ erwiderte Hiro, wobei er aber ziemlich angeschlagen aussah. Yuki erkannte sofort das Hiro log, aber anscheinend wollte dieser nicht, dass der Grünhaarige etwas davon erfuhr, also nickte er nur kurz verstehend. „Ich werd euch bei der Lücke in der Treppe helfen!“ und mit diesen Worten gingen Yuki die Treppe wieder ein Stück hinunter. Hiro war Shuichis bester Freund und sollte er diesem nicht helfen war sich Yuki sicher, dass Shuichi ihm, wenn er ihn finden würde, die Hölle dafür heiß machen würde und das wollte er unter keinen Umständen riskieren. Wusste er doch aus Erfahrung wie furchtbar das werden konnte. Hiro war über Yukis Hilfsbereitschaft verwundert, dankte ihm im Stillen aber und folgte ihm dann. An der Lücke angekommen ließ Hiro Fujisaki von seinem Rücken. Dieser wurde dann sogleich von Yuki auf dessen Arme genommen. Hiro überwand währenddessen die Lücke. Einen Augenblick lang blieb er gekrümmt auf der anderen Seite stehen. Er bekam einen momentlang keine Luft und musste husten. Etwas Blut kam aus seinem Mund worauf er automatisch mit seiner Hand an diesen fasste. Wie erstarrt blickte er das Blut an seiner Hand an, bevor er sich die Hand an der Hose abwischte und wieder zu Atem kam. Besorgt hatten Fujisaki und Yuki ihn angesehen hatten aber nicht genau erkennen können was los war, da Hiro mit dem Rücken zu ihnen stand. „Ist alles in Ordnung?“ wollte Yuki daraufhin besorgt wissen. „Ja, alles Ok!“ log Hiro, während er sich zu den beiden herumdrehte. Fujisaki und auch Yuki sahen ihn skeptisch an, aber Hiro ging nicht darauf ein. Er nahm viel mehr nun Fujisaki, den Yuki ihm herüberreichte auf seine Arme. Anschließend ließ er ihn wieder herunter. Seine Brust tat unheimlich weh und er hatte das Gefühl als hätte sich eine der Rippen verschoben. Ihm war schwindelig, aber den letzten Rest des Weges musste er nun auch noch durchhalten. Er musste Fujisaki in Sicherheit wissen, erst dann konnte er sich eingestehen, dass auch er sich ernsthaft verletzt hatte. „Ihr geht jetzt einfach die Treppe immer weiter runter, unten, oder auf den Weg nach unten werdet ihr Feuerwehrleute treffen, die euch helfen werden!“ kam es jetzt von Yuki. „Danke!“ bedankten sich die beiden aus ganzen Herzen, bei dem sonst so eiskalten und nicht gerade hilfsbereiten Autor. Dieser nickte nur und wollte dann seinen Weg fortsetzen, als Hiros Stimme ihn zurückhielt. „Yuki, nimm den Feuerlöscher, der oben an der Wand hängt mit, der weitere Weg nach oben über das Treppenhaus ist auf dieser Seite eingestürzt und du musst durch den zweiten Stock, doch da brennt hinter der Tür ein Feuer!“ gab Hiro nun seinerseits Yuki Anweisungen, wie er seinen Weg weiterfortsetzen konnte. Yuki nickte noch einmal dankend und setzte seinen Weg dann fort. Mit seinen Gedanken war er schon wieder bei Shuichi, den er unbedingt finden wollte. Hiro wollte Fujisaki jetzt wieder Huckepack nehmen, doch dieser weigerte sich. Den letzten Rest würde er so schaffen. Sein Bein tat zwar unheimlich weh und er stöhnte öfters gequält auf, aber das würde ihn nicht hindern nach unten zu kommen. Hiro hatte schon viel zu viel für ihn getan und so wollte er ihm jetzt etwas Ruhe gönnen, in dem er wenn es sein musste die Treppe auf einen Bein und sich am Geländer festklammernd herunter hüpfen würde, wenn Hiro ihn nicht stützen wollte. Langsam aber sicher war Fujisaki klar geworden, dass Hiro sich auch ernsthaft verletzt haben musste, es ihm aber nicht gezeigt hatte. Er verstand zwar nicht warum, aber er würde Hiro schon noch dazu kriegen es ihm zu sagen, aber erst dann, wenn er ihm gesagt haben würde, dass er sich in Hiro verliebt hatte und das schon vor diesem unglückseligen Tag. Hiro versuchte ihn zwar von seinem Vorhaben abzubringen, doch Fujisaki weigerte sich vehement. Also stütze Hiro Fujisaki wie am Anfang schon einmal beim gehen bzw. hüpfen. Als sie nach einer Weile im ersten Stockwerk ankamen kamen ihnen fünf Feuerwehrleute entgegen. Erleichtert weitere Hilfe gefunden zu haben und bald endlich aus dem Gebäude zu sein atmeten die beiden auf. Fujisaki wurden dann von einem von den Feuerwehrleuten auf die Arme genommen, während ein anderer Hiro ein wenig stützte. „Im Fahrstuhl sind zwei Personen eingeschlossen! Ryuichi Sakuma und Tatsuha Uesugi! Der Fahrstuhl sitzt zwischen dem ersten und zweiten Stock fest!“ kam es erschöpft von den Strapazen von Hiro. Schließlich hatte er den beiden versprochen ihnen Hilfe zu schicken. Drei der Feuerwehrmänner lief daraufhin nach unten, um Rettungswerkzeug sowie ein Rettungsteam zu holen. Anschließend würde man die beiden Eingeschlossenen aus dem Fahrstuhl bergen. Die anderen führten Hiro und Fujisaki nach unten, damit man sich um ihre Verletzungen kümmern konnte. ________________________________________________________ Yuki hatte wie Hiro ihm geraten hatte den Feuerlöscher mitgenommen und damit das Feuer hinter der Tür zum zweiten Stock gelöscht. Gern hätte er kurz mit Ryuichi und Tatsuha, die noch immer im Fahrstuhl festsaßen gesprochen, doch er hörte hinter sich schon die Feuerwehrleute die Treppe herauf kommen und er konnte und wollte sich nicht aufhalten lassen. Er musste Shuichi und auch Thoma finden und somit, stellte er den Feuerlöscher auf den Boden ab und lief dann so schnell es ging zum anderen Treppenhaus und dann die Treppe weiter hinauf bis in den vierten Stock. Leider war ihm dann erneut der Weg versperrt. Aus dem Schutt, der ihm den Weg versperrte sickerte Wasser und er fragte sich, ob vielleicht in einem der oberen Stockwerke ein Wasserrohr gebrochen war. Da es ihm aber nichts brachte weiter darüber nachzudenken betrat er nun den Flur des vierten Stocks. _________________________________________________________ Hiros Schmerzen wurden auf dem Weg nach unten immer schlimmer. Er bekam kaum noch Luft und musste ständig husten. Wobei er immer wieder den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund bemerkte. „Geht es ihnen nicht gut?“ fragte ihn der Feuerwehrmann, der ihn freundlicherweise stützte, als ihm auffiel, dass es Hiro immer schlechter zu gehen schien. „Ich … Ich kann …! Ich …“ doch weiter kam Hiro nicht mehr. Ihm wurde schwarz vor Augen und er brach bewusstlos in sich zusammen. „Verdammt! Wir brauchen sofort einen Notarzt hier!“ schrie der Feuerwehrmann, während er Hiro langsam zu Boden gleiten ließ. „Hiro!“ schrie Fujisaki, der alles mitbekommen hatte, verzweifelt. Er hatte panische Angst, das Hiro Tod sein könnte. „Lass … Lassen sie mich runter, ich muss zu ihm!“ schrie er den Feuerwehrmann an, der ihn trug. Doch dieser zeigte sich unbeeindruckt von seinem Ausbruch. Vielmehr versuchte er ihn zu beruhigen und ihm klar zu machen, das Hiro ärztlicher Hilfe bedarf und er nur im Weg sei. Zuerst wollte Fujisaki nicht hören, doch nach einem erneuten Blick auf Hiro, der furchtbar blass war und nur unregelmäßig zu atmen schien sah er ein, dass der Feuerwehrmann Recht hatte. Eine Augenblick später kamen auch schon der Notarzt und die Rettungsassistenten mit einer Trage und der Notfallausrüstung angelaufen. Hiro wurde behutsam auf die Trage gelegt. Anschließend begann der Notarzt, nachdem er sich von den Feuerwehrleuten erklären hatte lassen, was passiert war, damit Hiro zu untersuchen. Dabei prüfte er unter anderem den Puls, die Atmung sowie die Pupillenreaktion (dies machte er in dem er Hiro mit einem kleinen Lämpchen in die Augen leuchtete). Da der Puls erhöht und die Atmung erschwert war schnitt er Hiros T-Shirt auf und ließ ihn an ein tragbares EKG Gerät anschließen und ihm über eine Sauerstoffmaske Sauerstoff verabreichen. Zudem legte man einen Zugang, damit man Hiro jederzeit Infusionen oder Medikamente verabreichen konnte. Unter anderem Schmerzstillende Mittel. Anschließend tastete der Arzt vorsichtig Hiros Brustkorb ab. Wobei ihm sofort die Rippenfrakturen auffielen und er schon eine Ahnung hatte, was Hiro haben könnte. Nachdem er Hiros Lungen mit dem Stethoskop abgehört hatte war ihm klar, dass hier ein Hämothorax in Verbindung mit einem Pneumothorax vorlag. Eine Rippe hatte sich in die Lunge gebohrt und es war zu einer Einblutung in die rechte Lunge gekommen, woraufhin diese kollabiert war. Dr.! „Die Atmung ist kaum noch wahrnehmbar!“ richtete sich plötzlich einer der Rettungsassistenten an den Notarzt. Eilig begann dieser damit Hiro zu intubieren und damit die Sauerstoff Versorgung wieder zu gewährleisten. Dazu wurde Hiros Kopf nach hinten geneigt und ein Kunststofftubus über den Mund bis in die Luftröhre eingeführt und dort mit einem luftgefüllten Ballon zur Luftröhre hin abgedichtet. Anschließend wurde Hiro über den Tubus an ein Notfallbeatmungsgerät angeschlossen, welches ein handliches Gerät war, das nun wie das EKG Gerät zwischen Hiros Beinen auf die Trage gestellt wurde. Das Notfallbeatmungsgerät übernahm daraufhin für Hiro das Atmen. Die Liege wurde anschließend auf der Kopfseite aufrecht gestellt, damit die Beatmung erleichtert werden konnte. „Er muss sofort ins Krankenhaus und in den OP!“ richtete sich der Notarzt an seine Rettungsassistenten. Diese nickten und fuhren dann die Trage zum Rettungswagen. Hiro wurde in den Wagen gebracht und eine Minute später war er auch schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Fujisaki hatte in dem Wagen mitfahren wollen. Doch hatte man ihm dies verweigert. Vielmehr hatte man ihm ans Herz gelegt sich selbst behandeln zu lassen. Er hatte protestiert, wollte bei Hiro sein, ihm beistehen. Aber man ließ ihn nicht, er hatte geschrieen und getobt und sich erst beruhigt, als ein Rettungssanitäter zu dem man ihm gebracht hatte ihm sagte, dass sein Freund bestimmt wollen würde, dass er sich untersuchen ließe und das er ihn doch auch deswegen aus diesem Gebäude gebracht hatte. Also beruhigte sich Fujisaki wieder ein wenig und ließ sich dann behandeln. Seine Vitalwerte wurden überprüft und sein Bein nun durch eine Vakuumschiene geschient. Zudem verabreichte man ihm Schmerzmittel und ein leichtes Beruhigungsmittel, damit er sich beruhigen konnte und die Schmerzen erträglicher wurden. Man wollte ihn gerade, in eine dicke Decke gewickelt, auf der Liege in aufrechter Haltung in den Rettungswagen schieben, als Mika zu ihnen herüber gelaufen kam, so schnell es einer Schwangeren eben möglich war. Sie hatte gerade ebend erst erfahren, dass man zwei Personen aus dem Gebäude gerettet hatte. Als sie näher gekommen war hatte sie Fujisaki erkannt. Nachdem Mika am Rettungswagen angekommen war gab der Rettungsassistent ihr ein, zwei Minuten, um mit Fujisaki zu sprechen. „Fujisaki! Wie geht es dir?“ wollte sie besorgt wissen, während sie nach seiner Hand griff und diese kurz drückte. Schwach richtete sich dieser an Mika „Es geht, aber ich mache mir sorgen um Hiro! Er … er ist schwer verletzt!“ Somit wusste Mika nun, dass Hiro die zweite Person war, die man gerettet hatte. „Er ist zäh, dass wird schon wieder“ versuchte sie Fujisaki, in dessen Augen schon Tränen schimmerten zu trösten. Sie verstand wie Fujisaki sich fühlen musste, sie selbst hatte unglaubliche Angst Menschen die sie liebt zu verlieren. Insbesondere ihre Mann und ihre Brüder. „Ich hoffe es!“ erwiderte Fujisaki, während ihm einige Tränen über die Wangen liefen, die er sich aber eilig wegwischte. Er musste jetzt stark sein! Hiro brauchte ihn! dachte Fujisaki. Schließlich war dieser auch die ganze Zeit für ihn stark gewesen und hatte damit sein Leben aufs Spiel gesetzt. „Weißt du was über die anderen?“ fragte Mika jetzt, die Sorge, war ihr ins Gesicht geschrieben. „Tatsuha und Ryuichi sind im Fahrstuhl eingesperrt, aber die Feuerwehr kümmert sich jetzt um sie und Yuki ist weiter in Richtung des neunten Stockwerks gelaufen, um Shuichi und Thoma zu suchen!“ erwiderte Fujisaki auf ihre Frage, vergaß dabei aber zu erwähnen, dass Sakano den Anschlag nicht überlebt hatte. Er konnte sich denken, dass Mika wusste, dass Yuki sich auch in dem Gebäude befand und sagte ihr deshalb, was er über diesen wusste. „Sie werden es ganz bestimmt schaffen!“ versuchte Fujisaki Mika nun seinerseits Mut zu machen. „Ja, da hast du recht! Sie werden es schaffen!“ sagte Mika jetzt schon etwas optimistischer. Der Rettungsassistent bat sie dann zu gehen, da Fujisaki nun unbedingt ins Krankenhaus musste, damit man sich um seine gebrochenes Bein kümmern konnte. Diese tat wie ihr geheißen und trat zurück. Einen Augenblick später war auch Fujisaki auf den Weg ins Krankenhaus. Einen Moment lang blickte sie dem Rettungswagen noch hinterher, dann richtete sie ihren Blick auf das teilweise stark beschädigte NG Gebäude. Warum? Warum hatte das passieren müssen? Und wer verdammt noch mal war dafür verantwortlich? fragte sie sich erneut verzweifelt. „Mika!“ hörte sie einen Augenblick später eine Stimme, die sie aus ihren Gedanken riss. Es war Norikos Stimme. Sie war schon zuhause gewesen, als sie in den Nachrichten erfahren hatte, was passiert war. Sofort hatte sie sich auf den Weg zurück zum NG Gebäude gemacht. Schließlich waren dort Menschen in Gefahr, die ihr Nahe standen. Leider waren alle Straßen verstopft gewesen, wegen der Rettungsfahrzeuge und Wagen von den Medien, die auf den Weg zum Gebäude waren, so dass sie erst jetzt angekommen war. Als sie dann Mika so verloren zwischen den Rettungskräften hatte stehen sehen war sie sofort zu ihr geeilt, zuerst hatte man sie nicht durchlassen wollen, doch nachdem sie ihnen gesagt hatte wer sie war und das sie einer Freundin beistehen wolle hatte man sie zu Mika gelassen. Bei Mika angekommen ließ diese sich von Noriko in den Arm nehmen. Endlich konnte sie ihre angestauten Gefühle wie Angst und Hoffnungslosigkeit herauslassen. Und das tat sie auch sie weinte herzzerreißend, während Noriko sie still im Arm hielt und ihr beruhigend über den Rücken strich. Norikos Blick richtete sich dabei auf das NG Gebäude und sie betete, dass man ihre Freunde und Bekannten, die sich noch in dem Gebäude befanden so schnell es ging finden und retten würde. __________________________________________________________________ Währenddessen saß Taki selbstzufrieden grinsend zuhause vor seinem Fernseher! Er war mit dem was er getan hatte mehr als zufrieden und er hoffte, dass es bald mal ein paar Todesmeldungen geben würde. Und wenn nicht, dann wenigstens Meldungen, dass noch weitere von ihm gehasste Personen schwer verletzt wurden. Gespannt verfolgte er deswegen die weiteren Nachrichten über den Bombenanschlag auf das NG Gebäude, die auf so ziemlich jeden Fernsehkanal gebracht wurden. ___________________________________________________________________ Fortsetzung folgt … Kapitel 2: Tatsuha und Ryuichi ------------------------------ Nach langer Zeit endlich das nächste Kapitel! Ich hoffe es wird euch gefallen!!! Eure Noa-Willow ^^ Tatsuha und Ryuichi „Tat … Tatsuha?“ kam es mit zitternder Stimme von Ryuichi. Er konnte einfach nicht glauben, was da eben passiert war, doch machte er sich im Moment weitaus mehr Sorgen um seinen Freund, als um ihre momentane Situation oder um die Frage, was eigentlich genau passiert war. Im Fahrstuhl war es stockfinster, so dass man nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte. Irgendwo aus der Dunkelheit heraus antwortete der Angesprochene mit brüchiger Stimme „Es … es geht mir gut! Keine Sorge!“ Tatsuha saß, wie Ryuichi, auf dem Boden der Fahrstuhlkabine, nachdem seine Beine aufgrund des Schocks unter ihm nachgegeben hatten. „Und was ist mit dir?“ fragte der Schwarzhaarige seinen Freund besorgt nach dessen Befinden. „Alles Ok! Ich wünschte nur, das Licht wäre wieder an!“ erwiderte Ryuichi auf Tatsuhas Frage; während er sich in der Dunkel versuchte zurecht zu finden. Kaum das er zu Ende gesprochen hatte, da ging die Notbeleuchtung des Fahrstuhls plötzlich an. Zumindest konnten sie jetzt wieder etwas sehen, das Licht war zwar nur schwach, aber immer hin mussten sie jetzt nicht in der Dunkelheit hocken. Der Braunhaarige war dankbar, dass sein Wunsch sich so schnell erfüllt hatte. Tatsuha ging es da nicht anders. Wer würde auch schon gerne in einem stockfinsteren Fahrstuhl festsitzen wollen. Das erinnerte einen doch nur an Horrorfilme, die man mal gesehen hatte und mehr Angst, als sie schon hatten, wollte keiner von beiden haben. Das erste, dass Ryuichi auffiel, als er seinen Blick auf seinen Freund richtete, der ungefähr einen Meter von ihm entfernt auf dem Boden saß, war das dieser sich sehr wohl verletzt hatte und zwar an der Stirn. Blut lief aus einer Platzwunde an dessen rechter Gesichtshälfte herunter. Anscheinend war Tatsuha mit dem Kopf gegen die Fahrstuhlwand geknallt und hatte sich dabei diese Wunde zugezogen. „Tat … Tatsuha du … du blutest!“ kam es mit geschockter Stimme von Ryuichi, der sich sofort zu seinem Freund begab und vor diesem in die Knie ging. Tatsuha war die Verletzung gar nicht aufgefallen, zu sehr stand er noch unter Schock und nachdem er mit seiner Hand an die Wunde gefasst hatte und an dieser nun Blut war schien der Schock nur noch größer zu werden, den unwillkürlich begann er zu zittern. Ryuichi versuchte ruhig zu bleiben, sie durften jetzt nicht beide in Panik geraten. Ok! Eigentlich konnte er kein Blut sehen und ihm war schon ziemlich übel, aber er musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren und seinem Freund helfen, also riss er sich zusammen und überlegte, was zu tun war. Ihm wurde klar, dass er erstmal etwas finden musste, womit er die Wunde verbinden konnte, damit die Blutung gestillt wurde und die Wunde sich nicht infizierte. Anschließend musste er versuchen Tatsuha zu beruhigen, damit dieser wieder zu sich kommen würde. Nach einem Moment des Nachdenkens fiel ihm ein, dass er ja noch ein sauberes Stofftaschentuch in der Hosentasche hatte. Dieses nahm er jetzt aus seiner Tasche. Anschließend riss er ein längeres Stück Stoff von seinem T-Shirt ab, das er als Verband nutzen wollte um dem Taschentuch halt zugeben. Als nächstes legte er dann das Taschentuch auf die Platzwunde von Tatsuha. Dieser zuckte unmerklich zusammen. Die Wunde tat doch ganz schön weh, doch noch immer stand er so sehr unter Schock, so dass er kaum auf das reagierte, was der andere tat. Dieser nahm jetzt das längere Stück Stoff seines T-Shirts und legte es über das Taschentuch, um es dann am Hinterkopf von Tatsuha zu verknoten. Er hoffte nur, dass die Blutung dadurch zum Stillstand kommen würde. „Tatsuha! Komm schon sieh mich an!“ forderte Ryuichi Tatsuha anschließend auf ihn an zu sehen. Dieser reagierte aber nicht. Sanft fasste der Braunhaarige seinem Freund daraufhin mit einer Hand unter das Kinn und hob es ein wenig an, so dass der andere ihm in die Augen sehen musste. Doch Tatsuha blickte ihn nicht wirklich an, vielmehr schien er vollkommen weggetreten zu sein, was Ryuichi nur noch mehr Sorgen bereitete. „Tatsuha! Hey! Es wird alles wieder gut! Aber du musst wieder zu dir kommen!“ versuchte er es erneut. Ryuichi hatte große Angst um den Jüngeren, so hatte er ihn noch nie erlebt, normalerweise kam es ihm eher so vor, als sei der Schwarzhaarige der besonnene und erwachsenere in ihrer Beziehung und nun war dieser irgendwie weggetreten und das machte ihm wahnsinnige Angst. Nachdem Ryuichi noch eine Weile beruhigend auf seinen Freund eingeredet hatte schien es so als würde sich dessen abwesender Blick langsam wieder klären, so dass er Ryuichi endlich in die Augen sah. Tatsuha schien erst jetzt zu realisieren, was eigentlich passiert war! Daraufhin wischte er sich erst einmal das Blut, dass er noch immer an der Hand hatte an seiner Hose ab, um sich anschließend wieder an die Stirn zu fassen. Er spürte einen provisorischen Verband, den ihm sicherlich Ryuichi angelegt hatte, dass dies für Ryuichi, der eigentlich kein Blut sehen konnte eine beachtliche Leistung war wusste er sehr wohl zu würdigen. „Danke!“ bedankte er sich daraufhin bei seinem Freund mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. „Nicht, der Rede wert! Ich bin nur froh, dass es dir wieder besser geht!“ erwiderte dieser erleichtert, bevor er seinen Freund fest in die Arme schloss. Dieser schmiegte sich eng an ihn und ließ sich beschützend halten. Tatsuha konnte noch immer nicht glauben was gesehen war und er machte sich Sorgen über das was wohl noch kommen würden, denn so wie es schien würden sie hier wohl nicht so schnell herauskommen. Aber er war froh, dass Ryuichi bei ihm war und er war sich sicher, das sie aufeinander aufpassen und diese Situation gemeinsam durchstehen würden. Eine Weile hielten sich beide noch fest, machten sich damit Mut, bevor sie sich wieder von einander lösten. „Wir sollten jetzt mal zusehen, dass wir hier rauskommen!“ kam es anschließend von Ryuichi, der Tatsuha dabei fest in die Augen sah. Sein Freund war verletzt, also musste er die Führung übernehmen und sie hier herausholen dachte Ryuichi, während er überlegte wie sie hier wohl heraus kommen konnten. Tatsuha erwiderte daraufhin „Da hast du allerdings Recht!“ und stand dann leicht schwankend auf. Ryuichi der ebenfalls wieder aufgestanden war, hielt ihn sofort fest. „Willst du nicht lieber noch eine Weile sitzen bleiben?“ sah er diesen besorgt an. Tatsuha war sehr blass und es schien ihm anscheinend doch noch nicht wieder richtig gut zu gehen. Doch dieser winkte ab und meinte, dass schon alles in Ordnung sei und er sich keine Sorgen machen solle. Der Braunhaarige blickte ihn skeptisch an sagte dann aber nichts mehr dazu, nahm sich aber vor ein Auge auf den anderen zu haben. Zuerst versuchte Ryuichi mit seinem Handy Hilfe zu rufen, doch leider hatte er vergessen dieses zu laden. Am liebsten hätte er sich die Haare gerauft, warum konnte er auch nie an so was denken. „Hast du dein Handy dabei?“ sah er seinen Freund fragend an. Doch dieser schüttelte bedauernd seinen Kopf. „Ich hab es wohl bei Mika vergessen, als sie mich heute morgen aus dem Haus scheuchte!“ erwiderte der Schwarzhaarige bedrückt auf Ryuichis Frage. Gut! Das war Scheiße, aber dann musste sie halt etwas anderes versuchen, um hier heraus zu kommen. Als nächstes versuchte Ryuichi deshalb über den Alarmknopf, der unterhalb der Knöpfe zur Auswahl des Stockwerkes, angebracht war, Hilfe zu rufen. Doch wie es aussah war der Alarm durch den Absturz defekt. Also konnte sie das schon mal vergessen. Gut dann mussten sie halt versuchen die Fahrstuhltüren aufzubekommen, wenn sie Glück hatten waren sie soweit im nächsten Stockwerk, dass sie heraus klettern oder kriechen konnten. Also versuchte er es an den Fahrstuhltüren. Doch diese gaben keinen Zentimeter nach, egal wie sehr er sich auch anstrengte sie auseinander zu bekommen. „Tatsuha könntest du mir mal helfen!“ richtete er sich darum an den Schwarzhaarigen, der hinter ihm stand. Dieser nickte woraufhin man es gemeinsam versuchte. Doch auch das brachte nichts! Wahrscheinlich hatten sich die Türen bei dem kurzen Absturz verzogen und ließen sich darum nicht mehr öffnen. „Verdammt! Das gibt es doch nicht! Scheiß Türen!“ schimpfte Ryuichi vor sich hin, während er mit einem Fuß gegen die Fahrstuhltür trat. Doch das hätte er besser nicht tun sollen! Ein ohrenbetäubendes Quietschen ertönte und der Fahrstuhl sackte noch ein weiteres Stück nach unten! Beide hielten sich so gut es ging irgendwo fest, wurden aber dennoch ziemlich durchgeschüttelt. „Ich glaub, dass solltest du in Zukunft lassen, oder willst du uns womöglich umbringen?“ sah Tatsuha Ryuichi, noch blasser als bisher im Gesicht, tadelnd an, nachdem der Fahrstuhl nicht mehr weiter herunter sackte. Dieser schaute betreten drein und antwortete dann „Das hab ich ganz bestimmt nicht vor. Tut mir leid!“ „Wir leben ja noch!“ entgegnete Tatsuha daraufhin kurz angebunden. Er wusste, dass Ryuichi ihnen niemals absichtlich würde schaden wollen, aber das Absacken des Fahrstuhls hatte ihm doch einen gewaltigen Schreck eingejagt. „Wir sollten in Ruhe überlegen, ob es noch eine andere Möglichkeit gibt hier raus zu kommen!“ kam es nun wieder von dem Braunhaarigen, der nicht einfach tatenlos Rumstehen oder warten wollte bis vielleicht mal Hilfe kommen würde. “Ich glaube nicht, dass es noch einen anderen Weg gibt hier heraus zu kommen; als durch die Fahrstuhltüren!“ erwiderte Tatsuha nüchtern. „Es wird schon einen Ausweg geben!“ war Ryuichis gereizte Antwort. Tatsuha sollte ihm lieber helfen und nicht so pessimistisch sein. „Wie du meinst!“ antwortete dieser Müde. Sein Kopf und die Platzwunde taten ganz schön weh und er hatte keine Lust sich auf einen Streit mit seinem Freund einzulassen. Ryuichi, der noch immer wegen Tatsuhas Verhalten gereizt war, sah sich daraufhin genau im Fahrstuhl um, plötzlich viel sein Blick auf eine Platte in der Decke, die sich irgendwie von den anderen abhob. „Kannst du mir mal hoch helfen? Ich will mir die Platte da oben mal ansehen.“ bat er den Jüngeren ihm zu helfen, sein Tonfall war dabei nicht gerade freundlich. Zuerst wollte der Schwarzhaarige ja etwas Schnippisches erwidern, ließ es dann aber doch, schließlich wollte sein Freund sie hier ja nur rausholen und im Grunde war er ihm dafür ja auch dankbar. Also half er Ryuichi durch eine Räuberleiter hoch. Oben schaffte es dieser sogar die Platte hoch zu drücken und sie dann zur Seite zu schieben. Anschließend streckte er seinen Kopf aus der Öffnung. Vielleicht konnte sie ja irgendwie nach oben klettern und die Türen zu einem anderen Stockwerk per Hand öffnen. Doch seine Hoffnung darauf wurde jäh zerstört. Die Kabel, die den Fahrstuhl normalerweise hielten und die dazu da waren, dass der Fahrstuhl hoch und runter fuhr, waren gerissen. Und der Schacht über ihnen brannte Lichterloh. Wahrscheinlich durch die Flüssigkeit mit der der Fahrstuhl betrieben wurde. ^Toll wirklich toll!^ dachte Ryuichi sarkastisch. Nun würden sie wohl wirklich auf Rettung warten müssen und die sollte möglichst schnell kommen. Denn entweder würde der Fahrstuhl in nächster Zeit in die Tiefe stürzen, weil die Bremsen, die den Fahrstuhl hielten, den Geistaufgaben oder aber, das Feuer würde ihnen den Garaus machen. Ryuichi ließ sich daraufhin wieder in den Fahrstuhl gleiten und verschloss die Öffnung wieder sorgfältig mit der Platte. „Und?“ wurde er neugierig angesehen. „Die Kabel sind gerissen und der Schacht über uns brennt, da kommen wir nicht weg!“ antwortete der Angesprochene kraft- und mutlos. Entsetzt richtete Tatsuha kurz seinen Blick nach oben zur Decke des Fahrstuhls. Ihnen schien auch nichts erspart zu bleiben dachte er verzweifelt. Ryuichi hingegen machte sich langsam ziemliche Selbstvorwürfe. Er hatte sie hier herausholen wollen und stattdessen saßen sie immer noch im Fahrstuhl fest. In einer Todesfalle von Fahrstuhl. Wenn dem Schwarzhaarigen noch etwas weitaus schlimmeres zu stoßen sollte als ohnehin schon, dann wäre das ganz allein seine Schuld! dachte er verzweifelt. Warum hatte er ihn auch gefragt, ob er bei den Aufnahmen zusehen wolle, wenn er das nicht getan hätte, da war sich Ryuichi sicher, wäre der andere jetzt in Sicherheit und nicht hier mit ihm in diesem Fahrstuhl, der höchstwahrscheinlich ihr Tod sein würde. Voller Schuldgefühle blickte er in das noch immer blasse Gesicht seines Freundes. „Das … das tut mir alles schrecklich leid! Hätte ich dich, nicht gefragt ob du hier bleiben und dir die Aufnahmen ansehen willst, dann wärst du jetzt in Sicherheit und nicht hier bei mir und verletzt!“ kam es mit zitternder Stimme von Ryuichi, der sich dabei an der hinteren Wand des Fahrstuhls zu Boden gleiten ließ und sein Gesicht in den Händen vergrub. Entsetzt blickte Tatsuha Ryuichi an. Wie konnte sich sein Freund nur solche Vorwürfe machen. Er hatte doch der Bitte zugestimmt, es war also seine Entscheidung gewesen, er hätte schließlich auch nein sagen können. Tatsuha ging neben seinem Freund in die Knie und legte ihm eine Hand auf den Oberschenkel. „Ryuichi, nirgends wäre ich jetzt lieber als bei dir! Wenn ich da draußen wäre würde ich vor Sorge vergehen. Aber stattdessen bin ich hier bei dir und wir werden hier schon rauskommen. Ganz bestimmt!“ versuchte er seinen Freund wieder Mut zu machen. „Meinst du?“ wollte dieser, der daraufhin wieder aufsah, wissen. „Ja, ganz sicher!“ versicherte Tatsuha Ryuichi, der in diesem Moment wieder einmal recht kindlich rüber kam, dass alles gut werden würde. Insgeheim machte er sich zwar Sorgen darüber, aber sie mussten jetzt einfach die Hoffung gerettet zu werden am Leben erhalten. Ryuichi schmiegte sich daraufhin ganz dicht an Tatsuha. Dieser hielt ihn fest in den Armen. „Ich liebe dich, Tatsuha!“ nuschelte Ryuichi leise in Tatsuhas Jacke. Auf dessen Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und er erwiderte liebevoll „Ich dich auch!“ Noch eine ganze Weile saßen die Beiden, eng umschlugen, in dem Fahrstuhl, bevor sie sich wieder von einander lösten. Schweigend saßen die beiden dann dicht nebeneinander. Horchten auf jedes Geräusch außerhalb des Fahrstuhls. Auf Rettung hoffend. Doch niemand schien zu kommen. Und mit jeder Minute die verging wuchs die Hoffnungslosigkeit, die Angst und die Anspannung, die die beiden verspürten weiter an. Irgendwann hielt es Ryuichi dann nicht mehr aus und er stand auf. Nervös lief er immer wieder im Fahrstuhl hin und her. Was sich darauf beschränkte, dass er vier Schritte zur Seite und wieder zurück machte. Tatsuha ging dies langsam aber sicher auf die Nerven. „Gott, verdammt noch mal! Setz dich endlich wieder!“ schrie er schon beinahe vor Frust. Sein Freund machte die Situation in der sie sich befanden nicht besser, wenn er hier so herum lief und auch noch ihn verrückt machte. Er liebte Ryuichi von ganzem Herzen, aber manchmal ging er ihm wirklich auf die Nerven. Verdattert sah dieser seinen Freund an. Der Schwarzhaarige hatte noch nie so mit ihm gesprochen und er wollte gerade schon etwas Fieses erwidern, als er in die gereizt dreinblickenden Augen Tatsuhas sah. Also schluckte er das, was er sagen wollte herunter und setzte sich wieder neben diesen. Es brachte jetzt nichts Feuer ins Öl zu gießen und es auf einen handfesten Streit ankommen zu lassen. Zumal er sich gar nicht streiten wollte. Schweigend saßen die beiden daraufhin erneut neben einander. Die Stimmung war angespannt und die merkwürdigen Geräusche des Fahrstuhls ließ die Situation noch bedrohlicher erscheinen. Nach einer Weile hielt der Braunhaarige die Stille dann nicht mehr aus und er wollte Tatsuha doch noch ansprechen „Tatsu …,“ doch dann überlegte er es sich in letzter Minute doch wieder. Was hätte er auch sagen sollen. Sie waren beide gereizt, hatten Angst und was nicht noch alles und er konnte Tatsuha verstehen, er hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert, wenn dieser hier so nervös herum gelaufen wäre. Tatsuha blickte daraufhin zu Ryuichi herüber darauf wartend das er weiter sprach, doch das tat er nicht. Also richtete er seinen Blick wieder auf die Fahrstuhltüren vor ihm. Er fixierte sie schon geradezu, so als wolle er sie allein durch seinen finsteren Blick dazu bringen sich zu öffnen. Zudem schienen seine Kopfschmerzen nicht enden zu wollen. Vielleicht hatte er sich ja eine Gehirnerschütterung zu gezogen, verwunderlich wäre es jedenfalls nicht, so wie er mit dem Kopf gegen die Wand geknallt zu sein schien. Ryuichi hatte in der zwischen zeit Kuma hervorgeholt. Nervös knete er an diesem herum. Kumagoro hatte ihm bisher immer ein gewisses Maß an Sicherheit gegeben, doch heute, unter diesen Umständen, tat er es nicht. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als das sie hier gesund herauskommen würden. Aber so wie es schien würde das noch eine Weile dauern, denn bisher war noch niemand zu ihrer Rettung erschienen. Langsam wurde ihm ziemlich warm in dem Fahrstuhl, denn so wie es schien wurde dieser von dem Feuer, das über ihnen im Schacht wütete, langsam aber sicher aufgeheizt. Zudem kam es ihm so vor, als würde der Rauch, der durch das Feuer entstand zum Teil auch in die Kabine ziehen. Die Situation, in der sie sich befanden wurde von Minute zu Minute gefährlicher für sie. Er hoffte nur, dass man sie nicht zu spät finden würde. Tatsuha, dem sein vorheriges Verhalten Leid zu tun begann richtete sich nach einer Weile an seinen Freund. „Ich … Es tut mir leid! Ich wollte dich nicht so anfahren!“ entschuldigte er sich, mit leiser Stimme, bei diesem. Ryuichi sah Tatsuha daraufhin voller Liebe an und sagte dann „Schon gut! Diese Situation ist für uns beide nicht so einfach.“ Anschließend lehnte er sich zu Tatsuha herüber und hauchte diesem einen sanften Kuss auf die Lippen. Dieser erwiderte den Kuss genauso sanft, bevor sie ihn wieder lösten. Tatsuha sah Ryuichi dankbar, dafür, dass er seine Entschuldigung angenommen hatte, an. „Ryuichi, es gibt da noch etwas, über das ich gern mit dir Reden würde!“ kam es nun von Tatsuha. Schließlich gab es da immer noch die ungeklärte Sache mit ihrer Beziehung in Bezug auf ihre Freunde, Verwandten und der Öffentlichkeit. Außerdem wollte er das gern geklärt haben, bevor sie hier eventuell sterben würden, er hoffte zwar, dass es niemals so weit kommen würde, aber man konnte nie wissen. „Ok! Schieß los!“ erwiderte Ryuichi.“ Ich möchte gern wissen, wieso du nicht willst, dass man über unsere Beziehung bescheid weiß?““ wurde der Ältere fragend angesehen. Dieser fuhr sich erst einmal mit einer Hand durch das Haar. Er hatte so was erwartet, denn dieses Thema war nun mal auch dafür verantwortlich, dass sie sich eine ganze Weile nicht gesehen hatten, zwei verdammt lange Wochen, weil Tatsuha sich zurückgezogen hatte. „Muss das jetzt sein? Können wir nicht darüber reden, wenn wir hier erst einmal raus sind?“ blickte Ryuichi den Jüngeren bittend und etwas genervt an. Sie hatten sich schon so oft darüber unterhalten, aber der Schwarzhaarige verstand einfach nicht wieso er ihre Beziehung noch nicht öffentlich machen wollte. „Nein können wir nicht! Wer weiß, ob wir hier überhaupt lebend rauskommen und ich würde das gerne geklärt haben, bevor ich sterben muss!“ sagte Tatsuha voller Zorn, während er enttäuscht etwas von seinem Freund abrückte. Ryuichi wollte sich anscheinend schon wieder davor drücken mit ihm über diese Sache zu sprechen. Er wusste das Ryuichi meinte, sie hätten schon alles geklärt, aber so war es nicht. Jedes Mal wenn er mit diesem darüber zu reden versuchte hatte er keine Zeit, oder er wurde von dem Braunhaarigen verführt. Doch diesmal wollte er wirklich darüber reden und das würden sie auch tun, denn Ryuichi konnte hier nicht vor ihm flüchten. Allein bei dem Gedanken, dass Tatsuha sterben könnte drehte sich Ryuichi der Magen um. „Bitte sag so was nicht! Keiner von uns wird hier sterben!“ erwiderte dieser mit fester Stimme, während er seinen Freund ernst ansah. „Woher willst du das wissen? Wenn uns nicht bald jemand zur Hilfe kommt, dann könnte das durchaus passieren und darum will ich vorher alles zwischen uns geklärt haben!“ erwiderte Tatsuha noch immer ziemlich gereizt. Ryuichi, der merkte, dass Tatsuha diese Sache ziemlich ernst war und er wohl auch nicht davon abzubringen war gab schließlich klein bei! „Ok! Gut du hast gewonnen! Lass uns noch mal darüber reden.“ Tatsuha glaubte fast sich verhört zu haben, doch ein Blick in Ryuichis Augen verriet ihm, dass er doch richtig gehört hatte. „Gut! erwiderte er glücklich endlich einmal über alles, was ihm auf der Seele lag reden zu können. „Also wieso genau willst du nicht, dass man von unserer Beziehung weiß? Du sagst mir immer, dass du mich liebst und schützen willst, aber du hast mir noch nie gesagt wo vor genau?“ fragend blickte er seinen Freund daraufhin an. Ryuichi rückte jetzt erstmal wieder näher zu Tatsuha, der ja von ihm abgerückt war, heran. Anschließend legte er Kumagoro zur Seite und nahm dann eine von Tatsuhas Händen in seine und begann mit dessen Fingern zu spielen. „Erinnerst du dich noch daran, wie es war, als die Beziehung von Shuichi und Yuki öffentlich wurde?“ wollte Ryuichi wissen. Tatsuha sah den Braunhaarigen aufmerksam an und antwortete dann „Ja, kann ich! Dann wirst du dich auch daran erinnern, dass ständig die Presse hinter ihnen her war. Sie nirgendwo mehr hingehen konnten, ohne das diese dabei war und wie belastend das für ihre Beziehung war!“ sprach dieser weiter. Tatsuha konnte sich noch genau daran erinnern. Insbesondere, weil er zu dieser Zeit öfters mal bei Yuki und Shuichi zu Gast gewesen war. Die beiden hatten zu der Zeit kaum das Haus verlassen. Meist nur, wenn Shuichi zur Arbeit musste oder es sich nicht vermeiden ließ und das auch nur, weil die Presse schon beinahe vor ihrem Zuhause kampierte, nur um ein Bild von den beiden zu bekommen. Shuichi war zu der Zeit öfters einem Nervenzusammenbruch nahe gewesen, wohingegen Yuki das alles gelassener zu nehmen schien und meinte, dass sich das schon wieder geben würde, sobald sie das Interesse verlieren oder es eine bessere Story geben würde. Nach zwei, drei Monaten hatte das Interesse dann auch wirklich langsam nachgelassen und sie hatte ihr normales Leben wieder aufnehmen können. Auch wenn es heute noch ab und zu dazu kam, dass eine Horde von Fans sie verfolgte, wenn sie gemeinsam unterwegs waren. So langsam dämmerte es Tatsuha, was Ryuichi ihm begreiflich machen wollte. „Weißt du, unsere Beziehung ist noch so frisch und ich habe Angst, dass sie durch solch einen Stress zerbrechen könnte und das will ich unter keinen Umständen, denn dafür liebe ich dich viel zu sehr!“ sah Ryuichi seinen Freund ernst und voller Liebe an. Dieser war sprachlos. Warum hatte er ihm das denn nicht schon einmal vorher auf diese Weise erklärt, dann hätte er es doch verstanden. „Also willst du mich und unsere Beziehung wirklich nur schützen! Und sobald unsere Beziehung gefestigt ist, willst du mich auch in der Öffentlichkeit an deiner Seite?“ erwiderte der Schwarzhaarige fragend, auf das was Ryuichi ihm gerade gesagt hatte. „Ja und es tut mir leid, dass ich dir bisher was das Thema angeht ausgewichen bin, wenn ich dir es gleich so verständlich gemacht hätte, dann hättest du dich nicht die letzten zwei Wochen zurückgezogen und uns beiden damit weggetan, denn wehgetan hat es wahrhaftig. Ich bin fast wahnsinnig vor Sehnsucht nach dir geworden, aber mir war klar, dass ich dir Zeit geben musste, um dich zu beruhigen und nachzudenken!“ antwortete Ryuichi, während er dem anderen tief in die Augen sah. Ich liebe dich auch und ich hab dich auch wahnsinnig vermisst! meinte dieser nur und beugte sich dann vor um seinen Freund zu küssen. Es wurde ein leidenschaftlicher Kuss daraus, der ihnen beiden zeigte, wie sehr sie sich im Grunde vermisst hatten und wie sehr sie sich doch liebten. Ryuichi nahm sich vor, sich von nun an verständlicher auszudrücken was ihre Beziehung angehen würde und Tatsuha wollte erst einmal auf die Bedingung eingehen, verstand er doch nun warum sein Freund es so wollte und im Laufe der Zeit würde dieser ja auch noch in der Öffentlichkeit zu ihm stehen, so fern sie hier lebend, heraus kommen würden. Nach einer ganzen Weile lösten sich die beiden, nach einem weiteren, diesmal kürzeren und sanfteren Kuss, von einander. „Können wir es denn dann wenigstens unseren Freunden und meiner Familie sagen! Ich werd ihnen schon einschärfen niemanden etwas darüber zu sagen!“ blickte Tatsuha Ryuichi, mit einem Hundeblick, von dem er wusste das der Braunhaarige diesem nicht widerstehen konnte, an. „Du bist gemein, du weißt genau, dass ich bei diesem Blick nicht nein sagen kann!“ kam es gespielt verärgert von Ryuichi. „Also gut! Schließlich soll man in einer Beziehung ja Kompromisse eingehen!" stimmte er daraufhin Tatsuhas Bitte zu. Dieser küsste Ryuichi daraufhin noch einmal. Diesmal zum Dank, für seine Einwilligung. Dieser war froh, dass Tatsuha ihn dazu gebracht hatte noch einmal über dieses Thema zu reden, denn endlich war alles zwischen ihnen geklärt und von jetzt an würde sie nichts und niemand mehr auseinander bringen. Zumindest hoffte er es, denn noch immer befanden sie sich, in der Todesfalle namens, Fahrstuhl. Er konnte nur hoffen, dass bald jemand kommen würde, um sie hier heraus zu holen. Als Tatsuha ihren Kuss vertiefen wollte verdrängte Ryuichi seine Gedanken und widmete sich nur noch diesem. Sanft fuhr er mit seinen Händen unter Tatsuhas T-Shirt, während er mit seiner Zunge gegen dessen Lippen stupste, um Einlass bittend. Dieser wurde ihm auch gewährt und es entbrannte ein kleiner Kampf, in dem sich beide ebenbürtig waren. Tatsuhas Herz begann zu rasen, als er Ryuichis Hände auf seiner Haut spürte und ein wohliges Gefühl breitete sich in seinem Körper aus, woraufhin er leise in den Kuss seufzte und seine Arme hinter Ryuichis Kopf verschränkte und diesen näher zu sich zog. Ryuichi gefiel dies und er begann daraufhin mit seinen Händen sanft über Tatsuhas Hüften zu streichen. Tatsuhas Haut kribbelte unter diesen Berührungen und er vergaß für einen Moment in was für einer Situation sie sich befanden und genoss einfach, dass was Ryuichi da tat. Ryuichi erging es nicht anders, wie sehr hatte er sich in den letzten zwei Wochen danach gesehnt Tatsuha berühren zu können und nun da er es endlich wieder konnte bekam er einfach nicht genug von diesem. Sein Herz schlug schneller und ein ganzer Schwarm Schmetterlinge schien in seinem Bauch seine Runden zu drehen, während sein Verlangen nach Tatsuha immer mehr und mehr zunahm. Mit vor Lustgetränkten Augen und es ziemlich eilig habend streifte Tatsuha Ryuichi dann dessen Jacke ab. Dieser tat dasselbe bei seinem Freund, wobei sie sich immer wieder verlangend küssten. Anschließend wollte Ryuichi die Jeans des Schwarzhaarigen öffnen, als er plötzlich wie aus weiter ferne ein Geräusch vernahm. Es schien von außerhalb, des Fahrstuhl, gekommen zu sein. „Hörst … Hörst du das?“ fragte er Tatsuha atemlos und mit verstrubbelten, braunen Haaren, während er seinen Blick von Tatsuha auf die Türen des Fahrstuhls gleiten ließ. Dieser schüttelte den Kopf und zog Ryuichi wieder zu sich herunter, um ihn erneut zu küssen. Zuerst glaubte Ryuichi auch, dass er sich das nur eingebildet zu haben schien, doch dann hörte er es erneut und es schien, als würde er die Stimmen von ein oder zwei Menschen dort draußen hören. Ziemlich leise und kaum zu verstehen, doch er war sich sicher etwas gehört zu haben. Also ließ er erneut von Tatsuha ab, der ihn daraufhin schon beinahe böse und ein wenig außer Atem an sah. Hör doch! richtete er sich daraufhin an Tatsuha. „Ich höre nich…!“ wollte dieser gerade erwidern, als auch er diesmal etwas hörte. Es schien als würde jemand am Fahrstuhl vorbei laufen und er hoffte, dass sie sich das nicht einbildeten. Ryuichi begab sich sofort zu den Fahrstuhltüren und schlug mit seinen Fäusten fest dagegen, er hoffte nur, dass sie nicht erneut weiter herabsacken würden. „Hallo, ich da jemand? Wir brauchen Hilfe, wir sind im Fahrstuhl eingeschlossen! Ist da jemand, hallo!“ Als ihm niemand antwortete ließ er einen Moment von den Fahrstuhltüren ab und blickte mit verzweifeltem Blick zu Tatsuha herüber. Hatten sie sich vielleicht doch geirrt und sich die Stimmen und Schritte nur eingebildet fragte er sich in diesem Moment ziemlich verunsichert. Der Jüngere blickte ihn genauso verunsichert an, dann musste er ein wenig Husten. Ryuichi sah seinen Freund besorgt an, anscheinend zog immer mehr vom Rauch aus dem Schacht über ihnen in die Fahrstuhlkabine und das begann ihm langsam ziemliche Sorgen zu bereiten. „Alles Ok?“ wollte er besorgt wissen, nachdem Tatsuha wieder zu Luft gekommen war. „Ja, es geht schon! Keine Sorge!“ beschwichtigte dieser Ryuichi, während er Kumagoro aufhob und ihn auf seinen Schoss setzte. Ryuichi, wollte gerade wieder zurück zu Tatsuha, als er jemanden von draußen rufen hörte. Es hörte sich nach „Hallo … Hallo ist da jemand drin?“ an. Sofort widmete er seine Aufmerksamkeit wieder den Fahrstuhltüren. Kräftig schlug er erneut auf diese ein und rief dann nach Hilfe. Als nächstes hörten sie von draußen „Ryuichi, bist du das?“ Die besorgt klingende Stimme, die dies fragte, hörte sich nach Fujisaki an und Ryuichi war so froh wie niemals zu vor dessen Stimme zu hören und so antwortete er ziemlich aufgeregt „Ja! Fujisaki!? Tatsuha ist auch hier, er ist verletzt und der Fahrstuhl sitzt zwischen den Stockwerken fest. Über uns im Schacht ist ein Feuer ausgebrochen und die Fahrzugkabel sind abgerissen und der Fahrstuhl wird nur noch von den Bremsen gehalten. Wir brauchen Hilfe!“ „Wir werden Hilfe holen!“ versprach Fujisaki Ryuichi. „Wir?“ rief Ryuichi daraufhin fragend. „Hiro … Hiro und ich!“ kam es daraufhin von Fujisaki. „Gut, aber beeilt euch!“ bat Ryuichi den anderen darum sich zu beeilen. Ryuichi, war froh, dass Fujisaki nicht alleine da draußen war und das er jemanden hatte, der ihm half und auch ihnen helfen würde. „Ja, das werden wir!“ erwiderte Fujisaki, wobei Ryuichi, einen besorgten Unterton in der Stimme des Grünhaarigen wahrnahm. Anscheinend hatten auch Fujisaki und Hiro da draußen ihre Probleme, auch wenn er nicht genau wusste welche, aber es schienen ernst Probleme zu sein. Ryuichi wollte sich gar nicht ausmalen, wie es wohl draußen aussehen würde, denn bei den Erschütterungen die es gegeben hatte, war wohl das ganze Gebäude in Mitleidenschaft gezogen worden. Er wünschte den beiden Glück und hoffte, dass sie es schaffen würden ihnen Hilfe zu schicken. Nachdem er nun die Gewissheit hatte, dass man ihnen Hilfe schicken würde setzte sich Ryuichi wieder neben Tatsuha. Dieser hustete erneut und auch Ryuichi spürte schon einen leichten Hustenreiz. „Sie holen Hilfe!“ richtete er sich anschließend an Tatsuha. Dieser hatte zwar alles mitbekommen, aber es war schön es noch einmal aus Ryuichis Mund zu hören. Dann kommen wir wohl doch noch hier raus! lächelte er seinen Freund optimistischer, als noch vor ein paar Minuten, an. „Ja!“ erwiderte dieser erleichtert, während er einen Arm um Tatsuha legte und dieser sich erschöpft an ihn lehnte. Ryuichi wollte Tatsuha gerade noch fester umarmen, als er erneut jemanden an den Fahrstuhltüren hörte. Diesmal schien es Hiro zu sein. Sofort löste er sich wieder von einem leicht murrenden Tatsuha, um sich wieder zu den Fahrstuhltüren zu begeben und mit Hiro zu reden. Wie schon Fujisaki erklärte er jetzt auch diesem ihre Situation. Woraufhin auch Hiro ihnen noch einmal versprach Hilfe zu schicken und sie gleichzeitig über die Detonationen der Bomben aufklärte. Ryuichi und auch Tatsuha konnten kaum glaube, was passiert war, aber Hiro würde sie nicht belügen und so stand die Tatsache fest das auf NG ein Anschlag verübt worden war und es auch schon ein Todesopfer gegeben hatte. Es tat ihnen um Sakano leid, aber sie waren auch ein wenig froh, dass sie noch am leben waren. Auch wenn sich ihr schlechtes Gewissen über solch einen Gedanken bei ihnen meldete. Nach dem Gespräch mit Ryuichi ging Hiro zurück zu Fujisaki und der Braunhaarige setzte sich wieder zu Tatsuha, der sich gleich wieder an ihn lehnte. Jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass ihnen jemand zur Hilfe kam. Nervös sahen die beiden immer wieder zur Fahrstuhltür. Es war nervenaufreibend darauf zu warten, dass endlich jemand kommen würde. Ryuichi, der immer nervöser wurde stand irgendwann entnervt wieder auf und ging zur den Fahrstuhltüren, dabei musste er öfters husten und er richtete seinen besorgten Blick hinauf zur Decke des Fahrstuhls. Anschließend legte er ein Ohr an die Tür des Fahrstuhls und lauschte auf jedes noch so kleines Geräusch. Einmal glaubte er jemanden an dem Fahrstuhl vorbei laufen zu hören, doch das konnte er sich, so aufgeregt wie er war, auch eingebildet haben. Wann kommt denn endlich jemand! seufzte er daraufhin frustriert wegen der Warterei auf, während er seinen Blick auf Tatsuha richtete, der noch immer mit Kumagoro auf dem Schoß, auf dem Boden saß. „Es wird gleich bestimmt jemand kommen!“ versuchte Tatsuha seinen Freund zu beruhigen, während er wieder einmal Husten musste. Er war sich hundertprozentig sicher, dass Hiro und Fujisaki ihr Versprechen halten und ihnen Hilfe schicken würden. Das einzige was sie jetzt tun mussten war darauf zu warten, dass die Hilfe kam. Das ihnen beiden das schwer fiel war klar, aber es brachte jetzt nichts doch noch in Panik zu geraten. „Und wenn nicht? Wenn den beiden etwas geschehen ist?“ wollte Ryuichi, der ein Husten zu unterdrücken versuchte, mit leicht erstickter Stimme, von Tatsuha wissen. „So was darfst du nicht einmal denken! Ich bin mir sicher, dass es den beiden den Umständen entsprechend gut geht und sie Hilfe holen werden! versicherte der Jüngere seinem Freund, dem er mit dieser Aussage Mut machen wollte. „Du hast Recht! Es geht ihnen bestimmt gut und wir kommen hier heraus!“ versuchte sich Ryuichi wieder zu beruhigen. Fahrig fuhr er sich mit den Händen durch sein Haar, bevor er seinen Blick wieder auf die Fahrstuhltüren richtete und dann auf Tatsuha, der erneut kräftig husten musste und dies nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals hinter einander. Einen Augenblick später kniete er auch schon neben seinem Freund, dessen Atmung sich langsam wieder beruhigte. „Also in Ordnung?“ blickte er Tatsuha mehr als besorgt an. Dieser wollte gerade antworten, als diesmal Ryuichi Husten musste. Daraufhin blickte Tatsuha seinen Freund ein wenig amüsiert an. „Vielleicht sollte ich dich das fragen?“ kam es mit einem leichten Lächeln auf den Lippen von ihm. „Ich denke, es wird Zeit, dass wir hier heraus kommen!“ erwiderte Ryuichi ernst. Der Rauch schien die Fahrstuhlkabine immer schneller zu füllen und das könnte schlimme Folgen für sie haben. Woraufhin Tatsuha nur kurz verstehend nickte. Ryuichi ging daraufhin wieder zu den Fahrstuhltüren darauf hoffend, dass endlich jemand kommen würde. Hinter sich hörte er den Schwarzhaarigen immer mal wieder husten und auch er musste dies hin und wieder. Die Feuerwehrleute, die Hiro und Fujisaki benachrichtigt hatten rannten wenige Minuten nachdem sie von unten das Rettungswerkzeug und ein Rettungsteam geholt hatten wieder nach oben und dann in das zweite Stockwerk. Nach ihnen liefen auch noch zwei weitere Einsatzteams, auf Anweisung des Einsatzleiters, in das Gebäude, um nach den anderen Personen, darunter auch Yuki, zu suchen. Im zweiten Stockwerk angekommen liefen die Feuerwehrleute und das Rettungsteam so schnell es ging zum Fahrstuhl, um die dort drinnen befindlichen Personen zu bergen. Nach einigen Minuten, die ihnen wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, hörten Tatsuha und Ryuichi endlich etwas von draußen. Es schien, als würden mehrere Personen auf den Fahrstuhl zu kommen. „Hilfe! Hier sind wir! Bitte, sie müssen uns hier herausholen, die Kabine füllt sich immer mehr mit Rauch!“ rief Ryuichi daraufhin aufgeregt und so laut er konnte, woraufhin er kräftig zu husten begann und eine Moment brauchte, um wieder zu Luft zu kommen. Einer der Feuerwehrleute, der den Ernst der Lage erkannte, antwortete „Wir sind von der Feuerwehr, keine Sorge, wir holen sie da sofort raus. Aber bitte treten sie von den Fahrstuhltüren zurück.“ „Ok!“ kam es daraufhin von Ryuichi, während er zurücktrat. Er stellte sich zu Tatsuha. Dieser lächelte ihn aufmunternd von unten an, sah dabei aber recht blass aus und musste immer wieder husten. Ihm war schwindelig und die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Ryuichi machte sich ziemliche Sorgen um seinen Freund, diesem schien es immer schlechter zu gehen und er konnte nicht dagegen tun, als darauf zu hoffen, dass sie hier schnell herauskamen. Auch ihm ging es nicht so gut. Er hatte Kopfschmerzen und dieser Hustenreiz nervte ihn gewaltig, aber Tatsuha schien der Rauch, der sich unaufhaltsam in der Kabine ausbreitete weitaus schlimmer zu treffen, vielleicht lag es daran, dass er schon verletzt war. „Wir sind gleich hier raus! Halt so lange noch durch, OK?“ sah Ryuichi seinen Freund voller Sorge an. Dieser nickte schwach, bevor er erneut kräftig husten musste. Normalerweise hätten die Feuerwehrleute den Fahrstuhl erst absichern müssen bevor sie mit ihrer Rettungsaktion anfingen, doch in diesem Fall war es durch die Dringlichkeit der Rettung und der Tatsache, dass der obere Fahrstuhlschacht brannte und der Fahrstuhl nur noch von den Bremsen gehalten und somit jederzeit abstürzen konnte, nicht möglich. Also öffneten sie zuerst einmal die äußeren Türen des Fahrstuhls auf dem Stockwerk. Wie sie erkennen konnte war der Fahrstuhl nur noch zum Teil in diesem Stockwerk. Ungefähr die Hälfte davon war schon zwischen dem ersten und zweiten Stock, was bedeutete, dass sie durch die Hälfte, die sich noch im zweiten Stock befand in den Fahrstuhl klettern mussten. Aber zunächst einmal mussten sie jetzt, die sich verzogenen Türen öffnen. Woraufhin sie als nächstes den Rettungsspreizer zur Hand nahmen und diesen dann, an dem feinen Spalt zwischen den eigentlichen Fahrstuhlstüren, ansetzten. Als nächstes begannen sie damit die Türen auseinander zu spreizen, damit sie Ryuichi und Tatsuha aus dem Fahrstuhl holen konnten. Zu diesem Zeitpunkt trafen die beiden anderen Einsatzteams im zweiten Stockwerk ein. Nachdem sie sich versichert hatten, dass ihre zusätzliche Hilfe nicht gebraucht wurde, setzten sie ihren Weg in die oberen Stockwerke fort. Die Türen wurden unter einem ohrenbetäubenden Lärm geöffnet. Ein kleiner Lichtstrahl fiel in den Fahrstuhl, der immer größer wurde, je weiter die Türen geöffnet wurden. Ryuichi beobachtete die Türen aufmerksam und war froh, als er die Feuerwehr- und die Rettungskräfte langsam aber sicher erkennen konnte. Tatsuha indes ging es immer schlechter. Seine Kopfschmerzen nahmen immer mehr zu, genauso wie das Schwindelgefühl. Zudem hatte er das Gefühl nicht atmen zu können und mit jeder Minute die verstrich ging es ihm noch schlechter. Seine Sicht verschwamm und er versuchte krampfhaft bei Bewusstsein zu bleiben. Er wollte Ryuichi, der ein Stück von ihm entfernt stand und die Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit beobachtete, auf sich aufmerksam machen, doch er hatte einfach nicht mehr die Kraft dazu. Außerdem würde dieser ihn bei dem Lärm der gerade hier herrschte gar nicht hören können. Tatsuha blickte noch ein letztes Mal mit einem liebevollen und traurigen Blick zu gleich zu Ryuichi herauf, dann verlor er das Bewusstsein und sein Kopf sank kraftlos auf seine Brust. Die Arme, die gerade noch Kumagoro umschlossen hielten verloren ihre Spannung und einer seiner Arme glitt leblos zu Boden, während der andere noch immer lose um Kumagoro lag. Ryuichi, der unheimlich froh war, dass sie gleich, aus dieser Todesfalle heraus sein würden, blickte, mit einem erleichterten Gesichtsausdruck, zu seinem Freund, der noch immer auf dem Boden saß, herunter. Mit Schrecken musste er erkennen, dass Tatsuha das Bewusstsein verloren hatte. Panik ergriff ihn und er ließ sich neben Tatsuha auf die Knie fallen. Mit beiden Händen packte er Tatsuhas Schultern und schüttelte diesen. „Tatsuha! Tatsuha, komm schon öffne deine Augen! Tatsuha!“ schrie er schon beinahe wahnsinnig vor Angst, den Menschen zu verlieren, der ihm auf dieser Welt am allermeisten bedeutete. Doch dieser rührte sich nicht. Voller Panik drehte sich Ryuichi zu den Feuerwehrleuten um. Diese waren so eben mit dem öffnen der Türen fertig geworden und der Lärm hatte aufgehört. „Bitte, sie müssen mir helfen! Mein Freund, er ist bewusstlos! Ich … Ich kann ihn nicht wach bekommen!“ schrie er verzweifelt. Sofort begab sich einer der Feuerwehrleute, zu ihm in den Fahrstuhl, woraufhin der Fahrstuhl, oder besser gesagt die Bremsen des Fahrstuhls, gefährlich zu quietschen anfingen und ein leichter Ruck durch den diesen ging. Der Feuerwehrmann blieb einen Moment ruhig stehen, bevor er sich dann neben Ryuichi und Tatsuha kniete. Ich .. Ich bekomm ihn nicht wach! kam es erneut von Ryuichi, der furchtbare Angst um Tatsuha hatte und diesen, mit Panik in den Augen, ansah. Der Mann neben ihm erkannte sofort, dass der Schwarzhaarige eine Rauchvergiftung hatte und er zu den Rettungskräften im Flur musste. Gemeinsam mit Ryuichi hob er, nachdem er Ryuichi den Ernst der Lage klar gemacht hatte, Tatsuha hoch. Kumagoro fiel dabei unbeachtet auf den Boden der Fahrstuhlkabine. Ryuichi hielt Tatsuhas Beine, während der Feuerwehrmann ihn unter den Armen festhielt. Anschließend reichten sie Tatsuha den anderen zwei Feuerwehrleuten die vor dem Fahrstuhl knieten herüber, diese nahmen ihn entgegen und legten ihn anschließend auf die Rettungstrage der Rettungskräfte hinter sich. Augenblicklich kümmerten sich der Notarzt und seine zwei Rettungsassistenten um Tatsuha. Dieser begann, kaum das er auf der Trage lag, zu krampfen. Sein ganzer Körper zuckte immer wieder unkontrolliert zusammen. Die Rettungsassistenten drehten ihn daraufhin auf die Seite und versuchten ihn ruhig zu halten und zu verhindern, dass er sich an seiner eigenen Zunge verschluckte, doch er krampfte immer mehr und stärker. Der Notarzt wollte ihm gerade ein Medikament dagegen verabreichen, als Tatsuha plötzlich ganz ruhig wurde und sein Körper erschlaffte. Sein Kreislauf war zusammengebrochen. Weder atmete, noch schlug sein Herz. Tatsuha wurde sofort wieder auf den Rücken gedreht und der Notarzt begann augenblicklich mit der Reanimation. Zuerst einmal intubierte er Tatsuha. Dazu wurde dessen Kopf nach hinten geneigt und sein Mund geöffnet. Anschließend wurde ein Kunststofftubus über den Mund bis in die Luftröhre eingeführt und dort mit einem luftgefüllten Ballon zur Luftröhre hin abgedichtet und dann an einen Beatmungsbeutel angeschlossen, den der Notarzt dann immer wieder regelmäßig zusammen drückte, um damit genügend Sauerstoff in Tatsuhas Lungen zu bekommen. Währenddessen begann einer der Rettungssanitäter mit der Herzmassage. Der zweite Rettungssanitäter dagegen schloss Tatsuha an ein tragbares EKG Gerät an. Dazu brachte er einen Clip an Tatsuhas linken Zeigefinger an. Als er das Gerät einschaltete war nur ein lang gezogener Ton zuhören. Woraufhin das Rettungsteam seine Bemühungen um Tatsuhas Leben noch verstärkte. Als Ryuichi, der sich noch immer in dem Fahrstuhl befand und gerade dabei war diesen zu verlassen, den lang gezogenen Ton hörte wusste er instinktiv, dass etwas Schreckliches mit Tatsuha passiert sein musste. So schnell er konnte und mit der Hilfe der Feuerwehrmannes, der sich noch immer mit ihm in dem Fahrstuhl befand kletterte er aus dem Fahrstuhl, um zu seinem Freund zu kommen. Das der Fahrstuhl dabei ziemlich quietschte und ein wenig nachgab nahm er gar nicht war. Das einzige, das im Moment für ihn zählte war Tatsuha. Selbst Kumagoro, der sich zusammen mit ihren Jacken noch immer im Fahrstuhl befand, war vergessen. Nach Ryuichi verließ letztendlich auch der Feuerwehrmann den Fahrstuhl und das keine Sekunde zu früh, denn kaum das er und Ryuichi aus dem Fahrstuhl waren versagten die Bremsen ihren Dienst und der Fahrstuhl raste nach unten, wo es einen lauten Knall gab und Staub aufgewirbelt wurde. Der Fahrstuhl war zwar nicht sehr tief gefallen, hätte aber dennoch, demjenigen, der sich noch darin befunden hätte entweder das Leben gekostet oder ihn zumindest schwer verletzt. Statt eines Menschen hatte es ein geliebtes Stofftier erwischt. Kumagoro, lag vollkommen zerstört in den Resten des Fahrstuhls, aus ihm heraus quoll seine weiche Füllung und sein Kopf war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich wurde er unter den Trümmern des Fahrstuhls begraben. Ryuichi sah sich aufgrund des Knalls noch einmal zum Fahrstuhl um. Geschockt hatten sich seine Augen geweitet, als ihm klar wurde, wie knapp er dem Tod entronnen war. Doch dann verdrängte er den Gedanken daran schnell wieder. Kurz musste er husten, dann richtete er seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf Tatsuha, der noch immer von den Rettungskräften reanimiert wurde. So schnell es ging begab er sich zu diesen und ließ sich neben Tatsuha auf die Knie fallen. Tatsuha war furchtbarblass und ein Tubus führte über seinen Mund in die Lunge mit dem er beatmet wurde und einer der Rettungssanitäter führte eine Herzdruckmassage durch. Ryuichi konnte nicht glauben, dass das hier wirklich passierte, dass der Mann den er über alles liebte, hier um sein Leben kämpfte. Tatsuha durfte nicht sterben! dachte er immer und immer wieder verzweifelt, während sein Blick auf dem furchtbar blassen und reglosen Tatsuha ruhte und er betete, dass er nicht sterben möge. Unermüdliche presste der Notarzt Luft in Tatsuhas Lungen und checkte dessen Vitalwerte, während einer der Rettungssanitäter die Herzdruckmassage durchführte. „Tatsuha, bitte stirb nicht! Du darfst mich nicht alleine lassen! Ich liebe dich doch!“ flehte Ryuichi, der in der zwischen zeit Tatsuhas Hand in die seinen genommen hatte, seinen Freund immer wieder an ihn nicht zu verlassen. Tränen liefen seiner Wangen herunter und es war ihm egal, dass die Anwesenden erfuhren, dass sie zusammen waren. Das einzige was für ihn zählte war Tatsuha. „Bitte, verlass mich nicht!“ weinte er leise vor sich hin, während er die Hand des Schwarzhaarigen hielt, an seinen Mund drückte und einen sanften Kuss darauf hauchte. Der Notarzt wollte gerade die Defibrillation anordnen, weil die Herzdruckmassage nicht den gewünschten Erfolg brachte, als sich etwas auf dem EKG tat. Ein schwaches Piepen war wieder zu hören und eine Kurve auf dem Bildschirm zu sehen. Ryuichi blickte mit vom weinen nassen Wangen auf und zu dem Bildschirm des EKG Geräts hin, bevor er seinen Blick wieder auf Tatsuha richtete. Überglücklich das dessen Herz wieder schlug blickte er in das leichenblasse Gesicht seines Freundes. Nachdem Tatsuhas Herz wieder angefangen hatte zu schlagen wurde dieser an ein tragbares Beatmungsgerät angeschlossen, welches nun, wie das EKG Gerät zwischen seinen Beinen auf der Trage stand. Der Notarzt checkte daraufhin noch einmal seine Werte, während ein Rettungssanitäter Tatsuhas Platzwunde an dessen Stirn noch einmal neu verband. Anschließend verabreichte der Notarzt seinem Patienten, um ein Lungenödem und weitere Komplikationen zu vermeiden entsprechende Medikamente. Woraufhin man sich dann umgehend auf den Weg zum Rettungswagen machte, um damit ins Krankenhaus zu fahren, damit Tatsuha eine optimale Behandlung erhalten würde. Zwar wollte sich der Notarzt auch noch kurz Ryuichi ansehen, doch dieser weigerte sich vorerst. Im Moment war sein Freund wichtiger und er versicherte dem Notarzt, dass er sich im Krankenhaus behandeln lassen würde. Der Notarzt war zwar nicht erfreut, nahm sich aber vor persönlich dafür zu sorgen, dass sich Ryuichi sich auch wirklich untersuchen lassen würde. Ryuichi ging die ganze Zeit neben der Trage, die von den Rettungssanitätern getragen wurde neben her und hielt Tatsuhas Hand. Auf der andern Seite der Trag lief der Notarzt, der den Tropf mit der Kochlösung hielt an den man Tatsuha angeschlossen hatte. Unten vor dem Gebäude angekommen liefen sie sofort zum Rettungswagen. Unterwegs hörte der Braunhaarige plötzlich Norikos Stimme. Diese war zusammen mit Mika auf die Rettungskräfte zu gelaufen, als sie gesehen hatten, dass man jemanden aus dem Gebäude brachte. In Mikas Augen traten Tränen, als sie Tatsuha leblos und an allen möglichen Geräten angeschlossen auf der Trage liegen sah und sie schlug sich bestürzt eine Hand vor den Mund. „Wird … wird mein kleiner Bruder wieder gesund?“ sah sie den Notarzt fragend an. Sie hatte furchtbare Angst Tatsuha zu verlieren, er konnte sie zwar manchmal echt auf die Palme bringen und sie unglaublich nerven, aber sie wollte ihn nicht verlieren, unter keinen Umständen, dafür liebte sie ihn viel zu sehr. Außerdem würde sich nicht damit leben können sich für seinen Tod verantwortlich zu fühlen, da es schließlich sie war, die ihn hier her geschickt hatte. „Sein Zustand war für einen Moment ziemlich kritisch, aber er ist jung und wird sicherlich wieder auf die Beine kommen!“ versuchte der Notarzt Mika zu beruhigen, insbesondere, weil diese Schwanger war und er wusste, dass zuviel Aufregung nicht gut war. Diese richtete ihre Aufmerksamkeit von Tatsuha auf den Notarzt und nickte unter Tränen, während sie sich langsam wieder beruhigte. Noriko, als auch Mika und Ryuichi atmeten ein wenig erleichtert auf, nachdem sie die Prognose des Notarztes gehört hatten. Noriko blickte dann einen sichtlich mitgenommenen Ryuichi besorgt an. „Wie geht es dir?“ wollte sie daraufhin von diesem wissen. Sie war erleichtert gewesen, als sie Ryuichi anscheinend wohlauf aus dem Gebäude hatte kommen sehen, war dann aber ziemlich geschockt über Tatsuhas Zustand gewesen. Ryuichi sah blass und ziemlich mitgenommen aus. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es für Ryuichi und Mika sein musste Tatsuha so zu sehen und sie hoffte wirklich, dass dieser wieder gesund werden würde. Insbesondere, weil sie sich sicher war, dass Ryuichi es nicht überstehen würde Tatsuha zu verlieren. Zu sehr liebte dieser den Jüngeren schon. Ryuichi blickte sie daraufhin mit vom Tränen geröteten Augen an und antwortete „Es geht schon!“ Noriko glaubte ihm kein Wort, aber was sollte sie tun, sie konnte ihm die Angst, um Tatsuha, nicht abnehmen. „Möchten sie mit ins Krankenhaus?“ richtete sich der Arzt nun freundlicherweise an Mika. Diese schüttelte den Kopf. Sie würde zwar gern, aber noch immer waren Menschen die ihr wichtig waren darunter auch der Vater ihres Kindes im NG Gebäude und sie konnte einfach nicht weggehen, bis nicht alle aus dem Gebäude heraus waren. Flehend sah Mika Ryuichi schon beinahe an. Dieser verstand, was sie wollte und sagte dann „Keine Sorge, ich passe auf ihn auf!“ „Noriko kümmerst du dich um Mika!“ wollte er dann wissen, ob sie bei Mika bleiben würde. „Mach ich!“ erwiderte diese mit einem aufmunternden Lächeln. „Tatsuha wird bestimmt wieder gesund!“ versuchte sie anschließend Ryuichi aufzumuntern. „Das hoffe … nein … Das weiß ich!“ antwortete Ryuichi voller Zuversicht, schließlich hatten ihm die Worte des Notarztes Hoffnung gegeben. Kurz danach wurde die Trage in den Rettungswagen geschoben und er stieg mit ein. Wenig später befanden sie sich auf dem Weg ins Krankenhaus, während Mika und Noriko noch immer am NG Gebäude blieben und auf die Rettung der anderen hofften. Yuki hatte derweil das dritte Stockwerk erreicht, da der Weg nach oben frei zu sein schien hielt er sich nicht lange diesem Stockwerk auf und setzte seinen Weg nach oben fort. Hiro hatte ihm gesagt, dass Shuichi nach oben in das neunte Stockwerk zu Thoma gewollt hatte, also würde er sich auch dorthin begeben. Er musste Shuichi und auch Thoma finden und das lebend. Es durfte ihnen einfach nichts passiert sein. Wenn er nur daran dachte, dass Shuichi vielleicht schwer verletzt oder Tod war krampfte sich sein Herz zusammen. Er wollte seinen kleinen Wirbelwind nicht verlieren. Er würde die beiden finden und hier heraus bringen, egal was ihn das auch kosten würde! dachte Yuki. Fortsetzung folgt … Kapitel 3: Shuichi, Tohma und Yuki - Teil 1 ------------------------------------------- Es hat sehr lange gedauert, bis jetzt endlich wieder was von mir zu dieser FF kommt! Das tut mir sehr leid, aber ich hoffe ihr lest dennoch weiter! Eure Noa-Willow Shuichi, Tohma und Yuki Shuichi sah Tohma noch immer auf eine Antwort wartend an. Er fragte sich wirklich, wieso Tohma ihn nach Yuki`s Befinden fragte. Normalerweise wusste Tohma doch meist schon vor ihm, wenn etwas mit Yuki nicht in Ordnung war. Tohma wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als auch im neunten Stockwerk die beiden Bomben detonierten. Die gewaltige Druckwelle sprengte Teile der Wand des Büros weg. Die große Bürotür wurde zur Seite geschleudert und krachte dann mit einem ohrenbetäubenden Geräusch zu Boden. Das Glas, der Wand, hinter Tohma ging durch den Druck zu Bruch und die Splitter wurden aus dem Fenster in die Dunkelheit geschleudert. Shuichi, den die Druckwelle erfasst hatte, wurde über den Schreibtisch auf Tohma geschleudert. Dessen Schreibtischstuhl kippte deswegen mit voller Wucht zur Seite und beide machten schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden. Woraufhin beide bewusstlos hinter dessen Schreibtisch am Boden lagen. Die Druckwelle ließ nach, hier und da loderten Feuer auf und Teile der Decke und der Wände rieselten zu Boden. Ein Wasserrohr war gebrochen und setzte ein Teil des Büros unter Wasser und löschte so einige der Flammen. Das Licht, dass noch an der Decke hing flackerte immer wieder auf ohne richtig anzugehen. Dadurch herrschte in dem großen Büro eine gespenstische Atmosphäre. >>><<< Erst nach einer ganzen Weile kam Tohma, der nur ein Stück von Shuichi entfernt am Boden lag wieder zu sich. Verwirrt blickte er sich noch im liegen um. Hinter ihm lag, auf der Seite, sein lederner Schreibtischstuhl am Boden. Sein ganzes Büro war zerstört und er konnte kaum begreifen was geschehen war. Doch eins war für ihn klar, wenn er herausfinden würde, wer dafür verantwortlich war, würde er denjenigen nicht ungeschoren davon kommen lassen. Als Tohma seinen Blick weiter umherschweifen ließ fiel sein Blick auf Shuichi. Dieser lag mit dem Gesicht zum Boden, auf eben diesen, und regte sich nicht. Einen Augenblick lang war Tohma versucht den jungen Mann einfach dort liegen und seinem Schicksal zu überlassen. Schließlich versuchte er schon seit langem Eiri vor dem Pinkhaarigen zu schützen, da dieser, seiner Meinung nach, Eiri nicht gut tat. Doch nach einem weiteren Blick auf den regungslosen Shuichi und mit dem Gedanken daran, was Eiri durchmachen müsste, wenn Shuichi etwas zugestoßen sein sollte richtete er sich auf und begab sich dann mit wackeligen Schritten zu diesem. Gleich darauf kniete er sich neben ihn hin. >>><<< Shuichi lag mit dem Rücken zu ihm, so dass er ihm nicht ins Gesicht sehen konnte. Tohma hoffte nur, das Shuichi noch am Leben und nicht all zu schwer verletzt sein würde. Er selbst hatte anscheinend nicht viel abbekommen, ein paar blaue Flecken und geprellte Rippen, aber ansonsten wohl nichts Ernstes, was bei der Detonation und der Tatsache, das Shuichi auf ihn geschleudert worden war schon an ein Wunder grenzte. Zögernd, ja fast schon ein wenig zittrig, streckte Tohma eine Hand nach Shuichi aus. >Was wenn der andere Tod war? Was sollte er dann Eiri sagen?< fragte er sich, während er einen Moment mitten in der Bewegung inne hielt. Gleich danach verdrängte er den Gedanken daran schnell, Unkraut verging nicht, also würde auch Shuichi am Leben sein. Daraufhin drehte er den Pinkhaarigen vorsichtig auf den Rücken, aber erst, nachdem er sich vergewissert hatte, dass dieser sich nicht am Rücken oder der Halswirbelsäule verletzt hatte. Shuichi war sehr blass und an seiner Stirn hatte er eine Schürfwunde, die er sich wohl zugezogen hatte, als er mit seinem Kopf schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte. Zunächst aber tastete er erst einmal an Shuichi´s Hals nach dessen Puls, dann beugte er sich über ihn und kontrollierte dessen Atmung. Zum Glück war beides vorhanden und Tohma verlor etwas von seiner inneren Anspannung. Vorsichtig tätschelte er daraufhin Shuichi´s Wangen, um diesen aus seiner Bewusstlosigkeit zu wecken. „Shindo, Hey! Komm schon mach die Augen auf!“, versuchte er den anderen mit seinen Worten noch zusätzlich zu wecken. Dieser reagierte zunächst nicht, doch nach einigen weiteren Klapsen auf die Wangen öffnete er doch noch mühsam die Augen. Sein Kopf tat weh und nicht nur der, auch sein ganzer Körper schmerzte. „Shindo! Also in Ordnung? Tut dir was weh?“, wollte Tohma besorgt von dem Pinkhaarigen wissen, der nun seinen verwirrten Blick auf ihn konzentrierte. „Tohma? Was … Was ist passiert?“, kam es, statt einer Antwort auf dessen Frage, verwirrt von Shuichi. „Es scheint, als wären Bomben im Gebäude gezündet worden. Wir haben Glück, dass wir noch am Leben sind! Und jetzt sag mir, ob dir was fehlt?“, erwiderte Tohma in einem schon wesentlich schärferen Tonfall, während er Shuichi fragend und ein wenig genervt ansah. Shuichi war sehr blass, schien nicht ganz bei sich zu sein und seine Kleidung war genauso staubig wie die von Tohma. >Bomben? Wer konnte so was nur tun?< dachte Shuichi ungläubig. Dann fielen ihm seine Freunde ein, die sich auch noch im Gebäude befinden mussten. „Wir … Wir müssen die anderen finden!“, richtete er sich ruckartig auf, was gar nicht gut für seinen Kopf war, denn dadurch wurden seine Kopfschmerzen nur noch schlimmer. Tohma machte sich auch Sorgen um ihre Freunde, doch im Moment musste er erst einmal sicher sein, dass es Shuichi gut ging, damit sie sehen konnten, dass sie so schnell wie möglich hier weg kamen. Unterwegs konnten sie dann nach ihren Freunden sehen, da die Studios von Bad Luck und Nittle Grasper eh auf ihren Weg nach unten lagen. „Shindo! Ich will jetzt verdammt noch mal wissen wie es dir geht!“, kam es jetzt ziemlich barsch von Tohma, während er Shuichi an den Schultern festhielt und ihm ernst in die etwas glasigen Augen sah. So durcheinander wie dieser zu sein schien konnte er sehr wohl etwas am Kopf abbekommen haben und einen noch durchgeknallteren Shuichi würde er auf Dauer nicht ertragen. Der Pinkhaarige sah Tohma verwirrt, über dessen sichtliche Sorge um ihn an, antwortete dann aber beschwichtigend „Mein Kopf tut etwas weh und ich hab bestimmt jede menge blauer Flecken, aber ansonsten geht es mir gut!“ „Bist du dir sicher?“, wollte der Blonde sich noch einmal vergewissern, dass Shuichi ihm auch die Wahrheit sagte. Er, oder besser gesagt sie konnten es sich jetzt nicht leisten, dass Shuichi in Bezug auf seinen Gesundheitszustand log und er früher oder später zusammenklappen würde. Skeptisch musterte er den anderen noch immer, aber es schien wirklich so, als sei Shuichi wieder bei klarem Verstand und nicht weiter verletzt. „Ja, keine Sorge es geht mir gut! Aber was ist mir dir?“, wollte Shuichi mit besorgten Blick auf Tohma von wissen. Tohma und er verstanden sich vielleicht nicht gut und gingen sich sonst so gut es ging aus dem Weg, aber er war nun einmal Yuki`s Freund und Schwager und zudem sein Boss, also lag es auch in seinem Interesse, dass es Tohma gut ging. Zumal dieser nun bald auch Vater werden würde und er sicherlich nicht wollte, dass das Kind ohne Vater aufwachsen würde. „Ich bin in Ordnung!“, war Tohma´s knappe Antwort, bevor er Shuichi´s Schultern los ließ und sich etwas schwer fällig wieder erhob und dann auch Shuichi auf half. Dieser war einen Moment ziemlich wackelig auf den Beinen, so dass Tohma in kurz stützen musste. „Geht es wieder?“, wollte er anschließend von Shuichi wissen. „Ja!“, erwiderte dieser mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen. „Gut, dann sollten wir zu sehen, dass wir von hier weg kommen!“ kam es als nächstes von dem Blonden, der Shuichi daraufhin los lies und sich auf den Weg zu seiner zerstörten Eingangstür machte. Eigentlich gab es keine Eingangstür mehr, denn diese war aus ihren Angeln gerissen worden und lag, an der Seite, zerstört am Boden. Da er sich sicher war, dass Shuichi ihm schon folgen würde setzte Tohma seinen Weg einfach fort, in dem er durch das, in der Wand, klaffende Loch und die riesige Wasserpfütze, die sich aufgrund des Rohrbruchs gebildet hatte, trat. >>><<< Sobald er aus dem Büro trat stand er in einem völlig zerstörten Flur. Löcher klafften in den Wänden, so dass man die die teils schwer beschädigten anderen Räume auf diesem Stockwerk sehen konnte. Teilweise waren auch im Boden Löcher, so dass man durch diese in das Stockwerk unter ihnen sehen konnte. Der darunter liegende Stockwerk war genauso zerstört wie das, in dem sie sich zurzeit noch befanden. Was also hieß, dass die Detonationen ziemlich stark und zudem noch mehrere Bomben zur selben Zeit im ganzen Gebäude gezündet worden waren, als nur in diesem einen Stockwerk. Mit jeder Minute wuchs seine Wut auf den oder die Verantwortlichen und er stellte sich schon bildlich vor, wie er sie auseinander nehmen würde. Aber das brachte sie in diesem Moment nicht weiter und so dachte er erst einmal darüber nach was jetzt zu tun war. Am besten wäre es ja gewesen, über das Telefon Hilfe zu rufen, doch aufgrund der Zerstörungen konnte er sich nicht vorstellen, dass die Telefonleitungen im Gebäude noch funktionieren könnten. Also holte er als nächstes sein Handy aus seiner Hosentasche, doch dieses war durch seinen Sturz auf den Boden zu Bruch gegangen, was hieß, dass er damit niemanden Bescheid geben konnten wo sie sich im Moment befanden. „Shindo, hast du dein Handy dabei?“, sah er dann den Pinkhaarigen, der nun auch durch das Loch in der Wand getreten war, fragend an. Shuichi ging daraufhin eilig zurück in Tohma´s zerstörtes Büro. Dort suchte er in den Trümmern nach seinem Rucksack, konnte diesen aber nicht finden. Entweder war er unter den Steinbrocken begraben oder er wurde durch die Druckwelle der Detonation durch das Fenster nach draußen geschleudert. Daraufhin drehte er sich zu Tohma, der ihm gefolgt war und ihn bei der Suche beobachtet hatte, um und antwortete „Ich kann meinen Rucksack nicht finden, wenn ich es dabei hatte, war mein Handy da drin.“ Innerlich fluchte Tohma vor sich hin, aber das half jetzt auch nichts und so trat er wieder in den Flur hinaus. Shuichi folgte ihm mit bedrücktem Gesichtsausdruck. Er war traurig, dass er nicht hatte helfen können. >>><<< „Tohma, was machen wir jetzt?“, wollte Shuichi mit verunsicherter Stimme von dem Blonden wissen, der sich währenddessen noch einmal, wenn auch wesentlich frustrierter als zu vor in dem Chaos, in dem sie sich befanden umgesehen hatte. Shuichi stand jetzt direkt neben ihm und sah ihn mit großen Augen fragend an. Er hatte fürchterliche Angst und überließ gerne Tohma die Führung. „Wir müssen sehen, dass wir nach unten kommen. Womöglich treffen wir unterwegs auf unsere Freunde und die Feuerwehr!“, erwiderte Tohma, während er sich überlegte, wie sie es schaffen konnten einigermaßen unbeschadet nach unten zu kommen. Anschließend ging er zu den Resten des Schreibtisches seiner Sekretärin und suchte in diesem nach etwas. Diese hatte einen Erste-Hilfe-Kasten in ihrem Schreibtisch gehabt. Er hatte sie einmal nach dem Grund gefragt und sie hatte ihm geantwortet Für alle Fälle! >Ob sie vielleicht schon mal daran gedacht hatte, dass so etwas einmal passieren könnte?< fragte sich Tohma, als er sich an dieses Gespräch erinnerte. Nachdem er ein paar Holzteile hoch gehoben und zur Seite geworfen hatte wurde er auch fündig. So wie es aussah war der kleine, weiße Kasten mit dem roten Kreuz drauf noch in Ordnung und so warf er diesen Shuichi, der ihn aufmerksam beobachtet und sich gefragt hatte, was Tohma da tat, zu. Dieser fing ihn auf und hielt ihn fest in seinen Armen. „Vielleicht können wir den noch gebrauchen!“, kam es von Tohma, der damit auf Shuichi´s fragenden Blick antwortete. Dieser nickte verstehend und drückte den Kasten noch enger an sich. Fast so alles wolle er diesen mit seinem Leben schützen. „Wir sollten dann los!“, und mit diesen Worten ging Thomas in Richtung des, vom Büro aus gesehenen, linken Treppenhauses weiter. Shuichi folgte ihm. Beide achteten peinlichst genau darauf nicht versehentlich durch eines der Löcher im Boden zu stürzen, oder von Teilen der Decke oder den Wänden erschlagen zu werden. Ein paar Mal mussten sie sich an der Wand entlang drücken bis sie endlich an der Tür zum Treppenhaus angekommen waren. Shuichi hatte ein komisches Gefühl, was die Tür anging. Irgendwas sagte ihm, dass damit etwas nicht stimmte. „Tohma nicht!“, wollte er gerade rufen, als dieser schon nach dem Türklinke griff. Als Tohma´s Hand sich um die Klinke schloss durch fuhr ihn ein furchtbarer Schmerz in der Hand und er zog sie blitzschnell zurück. Er biss die Zähne fest zusammen, um nicht laut vor Schmerz auf zu schreien. Wie es schien wütete hinter der Tür ein gewaltiges Feuer, das die Tür und die Türklinke aufgeheizt hatte. Shuichi hatte mit Entsetzen mitverfolgt, was geschehen war. Sofort war er bei Tohma, dieser stützte mit seiner linken Hand, das Handgelenk seiner verletzten Hand ab und blickte mit einem Gesichtsausdruck, der zwischen Wut und Schmerz einzuordnen war auf seine stark gerötete Hand. Vorsichtig wollte Shuichi nach der Hand greifen, um sie sich anzusehen, doch der Blonde zuckte zurück. Er wollte nicht, dass Shuichi ihm womöglich noch stärkere Schmerzen bereitet, als er ohne hin schon erlitt. „Tohma, lass mich das ansehen! Ich denke, wir sollten da einen Verband drum machen, damit nichts in die Wunde kommt!“, sah Shuichi ihn ernst an. „Ich werde auch vorsichtig sein!“, versicherte der Pinkhaarige, dass er ihm keine unnötigen Schmerzen bereiten würde. Tohma sah ihn einen Moment abschätzend an, dann hielt er Shuichi die Hand hin. Shuichi gefiel Tohma´s Hand ganz und gar nicht. Sie war stark gerötet und es hatten sich kleinere Blasen gebildet. Sie mussten die Hand unbedingt verbinden, damit sie sich nicht entzünden würde. Also ging er mit dem kleinen Erste-Hilfe-Kasten in die Knie und stellte diesen auf den Boden, anschließend öffnete er ihn und holte eine steril verpackte Kompresse und einen ebenso steril verpackten Verband heraus. Dann stand er wieder auf. „Ich werde die Verbrennung steril abdecken und verbinden! OK?“, sah er Tohma daraufhin, auf dessen Zustimmung, wartend an. Dieser nickte und biss wieder die Zähne zusammen, denn das diese Prozedur wehtun würde war ihm klar. Shuichi legte nun vorsichtig, die Kompresse, die er aus der Verpackung genommen hatte auf die Verbrennung, dann nahm er den Verband aus dessen Verpackung und band diesen vorsichtig und doch fest genug um Tohma´s Hand. Dieser zuckt ein wenig vor Schmerz zusammen und stöhnte gequält auf. Nachdem Shuichi den Verband fertig hatte befestigte er diesen, in dem er einen kleinen Teil des Verbandes in der Mitte Einriss und diese dann um das Handgelenk legte und mit einander verknotete. Anschließend schloss er, den Erste-Hilfe-Kasten, den er dann wieder an sich nahm. „Geht es?“, fragte er Thoma noch immer besorgt. Dieser blickte zuerst auf seine nun verbundene Hand und dann auf Shuichi. Gut, es tat immer noch höllisch weh, aber so ging es wenigstens etwas besser. „Es geht! Aber woher kannst du das?“, wollte er anschließend überrascht von Shuichi´s Kenntnissen, was erste Hilfe anging von diesem wissen. „Ich hatte mal einen Kurs in der Schule! Anscheinend hab ich wirklich was von dem was man uns dort beigebracht hat behalten!“, erwiderte Shuichi stolz auf die Tohma´s Frage. Er war froh, dass er ihm hatte helfen können und er hoffte, dass dessen Hand wieder in Ordnung kommen würde. „Danke!“, erwiderte Tohma und er meinte es sogar ernst. Das er sich jemals bei Shuichi bedanken würden hätte er niemals gedacht, aber er hatte es getan und Shuichi hatte sich dieses Danke auch redlich verdient. Shuichi glaubte sich zuerst verhört zu haben, doch dann zierte ein leichtes Lächeln seine Lippen und er erwiderte „Gern geschehen!“ „Sollen wir auch was auf deine Schürfwunde machen?“, blickte Tohma zuerst auf Shuichi´s Wunde an der Stirn und dann in dessen Augen. Shuichi fasste sich daraufhin an die Stirn, achtete aber darauf, die Wunde nicht an zufassen. Er hatte noch gar nichts von der Verletzung mitbekommen und jetzt wo Tohma ihn darauf aufmerksam machte tat es doch ein bisschen weh. „Wäre nicht schlecht!“, entgegnete er und nahm anschließend ein größeres Pflaster, aus dem Erste Hilfe Kasten, das ihm der Blonde dann vorsichtig über der Wunde anbrachte. Es ziepte etwas, aber es war nicht schlimm. „Danke!“ bedankte sich diesmal Shuichi bei Tohma für dessen Hilfe. „Kein Problem!“, erwiderte der und blickte dann zur anderen Seite des Flurs herüber. >>><<< Der Pinkhaarige wollte kurz darauf wissen, was sie nun tun würden. „Wir werden versuchen über das andere Treppenhaus herunter zu kommen!“, sagte Tohma, während er sich langsam wieder auf den Rückweg machte. Seine Hand tat zwar höllisch weh, doch da musste er jetzt durch, ansonsten würden sie hier noch länger festsitzen und das wollte er auf keinen Fall. >>><<< Nachdem sie den Hindernisparcours, den der Flur darstellte, erneut hinter sich gebracht hatten und an der anderen Treppenhaustür ankamen sahen sie, dass diese nur lose im Türrahmen hing. Mit vereinten Kräften schafften sie es die Tür ganz aus den Angel zu heben und sie zur Seite zu legen, wobei Shuichi am meisten arbeiten musste, da Tohma aufgrund seiner verletzen Hand nur bedingt helfen konnte. Als der Weg ins Treppenhaus endlich frei war betraten sie dieses auch sogleich. Bis ins achte Stockwerk kamen sie auch, doch betreten konnten sie den Flur des Stockwerkes nicht, den die Tür ließ sich einfach nicht öffnen, wahrscheinlich hatte sich diese wie die meisten Türen bei den Detonationen verzogen. Zudem schien es, als würde sich hinter der Tür eine Menge Schutt befinden, der es eh unmöglich machen würde den Weg zu nutzen. Doch es gab noch ein weiteres Problem, ein Teil der Treppe, die weiter nach unten in das siebte Stockwerk führte war eingestürzt und dort wo sie eingestürzt war gab es nur noch das Treppengeländer. Leider konnten sie die Lücke auch nicht durch einen Sprung überbrücken, dazu war diese zu groß. Also mussten sie sich etwas anderes Einfallen lassen. „Scheiße!“, wurde Tohma laut. Shuichi hingegen bekam langsam Panik. Es schien, als würden sie hier nicht raus kommen und er hatte Angst, dass er Yuki und die anderen nie wieder sehen würde. Tohma dachte verzweifelt über eine Lösung nach. >Es musste doch möglich sein auf die andere Seite zu kommen!< dachte er verzweifelt. Er ließ seinen Blick schweifen und plötzlich kam ihm eine Idee. Sie könnten sich am Treppengeländer entlang drücken. Das Geländer hatte nebeneinander im Abstand von 10 Zentimetern Streben, in deren Zwischenräume sie ihre Füße stellen konnten und am oberen Geländer konnten sie sich festhalten. Er warf einen unsicheren Blick zu Shuichi. >Würde dieser das schaffen?< fragte er sich unsicher. Aber es gab keinen anderen Ausweg, also mussten sie es riskieren. „Shuichi, wir werden uns am Geländer entlang drücken bis zur anderen Seite!“, richtete er sich mit einem ernsten und entschlossenen Gesichtsausdruck an den Pinkhaarigen. Dieser riss vor Entsetzten die Augen auf.>Was? Das … Das konnte Tohma doch nicht ernst meinen!< dachte Shuichi entsetzt. „Aber …“, wollte er gerade etwas erwidern, als Thomas ihn unterbrach. „Es gibt keinen anderen Weg, wenn wir hier weg wollen, dann nur so!“, versicherte er Shuichi, dass es keinen anderen Weg gab. Dieser sah zuerst Tohma und anschließend das Treppengeländer skeptisch an. „Ok!“ gab Shuichi doch noch nach. Tohma hatte Recht, sie konnten nur so auf die andere Seite kommen. Nun konnte man nur noch hoffen, dass das Geländer einigermaßen stabil genug war und nicht in sich zusammenbrechen würde, wenn einer von ihnen drauf kletterte. „Ich werde zuerst gehen!“, kam es daraufhin von Tohma, Shuichi nickte nur und sah diesem dann gespannt und voller Sorge dabei zu, wie er an das Geländer kletterte. Dieses ächzte ein wenig, hielt aber. Tohma begann langsam sich an dem Geländer entlang zu drücken. Immer einen Schritt zur Seite, in den nächsten Zwischenraum zwischen den Streben. Langsam arbeitete er sich trotz der Schmerzen, die er in seiner verletzten Hand hatte, weil er sich so krampfhaft an dem Geländer festhielt, zur anderen Seite vor. Immer wieder musste er sich ermahnen nicht herunter zu sehen. Er durfte jetzt nicht in Panik geraten, denn dann könnte es sein, dass er abstürzte und das wollte er auf keinen Fall. Schließlich wollte er dabei sein, wenn sein Kind zur Welt kam und es zusammen mit seiner Frau aufwachsen sehen, also blickte er stur gerade aus oder zur Seite und setzte seinen Weg zur anderen Seite vorsichtig fort. Kurz darauf hatte er es auch schon geschafft. Erleichtert endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben sah er daraufhin auffordernd zu Shuichi herüber. Dieser warf erst einmal mit Schwung den Erste-Hilfe-Kasten zu Tohma herüber, den dieser auch trotz Verletzung einigermaßen sicher auffing. Anschließend kletterte er wie schon der Blonde auf das Geländer. Es quietschte ziemlich laut, aber dennoch machte er sich auf den Weg auf die andere Seite. Er hatte furchtbare Angst, aber er musste da jetzt durch! Schweiß stand auf seiner Stirn und er hatte Angst es nicht herüber zu schaffen. Tohma der merkte, dass Shuichi unsicher war rief ihm aufmunternd zu Du schaffst das schon, immer einen Schritt zur Seite und dann den nächsten. >Tohma hatte gut reden, er war ja auch schon drüben!< dachte Shuichi ein wenig genervt, machte aber genau das was ihm gesagt wurde. Er hatte schon etwas mehr als die Hälfte hinter sich gebracht, als sein Fuß abrutschte und er sich gerade noch so halten konnte, bevor er den Halt verloren und in die Tiefe gestürzt wäre. Das Geländer quietschte furchtbar. Tohma und auch Shuichi rissen ihre Augen vor Entsetzen weit auf, doch zum Glück hielt das Geländer noch immer. Doch wie lange noch? "Shuichi, alles in Ordnung?“, wollte Tohma nachdem sich sein wild schlagendes Herz ein wenig beruhigt hatte, von diesem wissen. Er hatte den Pinkhaarigen schon mit gebrochenem Genick im unteren Stockwerk liegen sehen, aber er verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. Shuichi lebte und er würde es auch zu ihm herüber schaffen. Shuichi´s Blut rauschte in seinen Ohren. Er sah sich vor seinem inneren Auge immer und immer wieder abstürzen und in der Tiefe aufschlagen. >Nein, daran darfst du nicht denken!< versuchte Shuichi, die Bilder in seinem Kopf zu vertreiben und sein Herz wieder zum normalen schlagen zu bekommen. Erst dann konnte er auf Tohma´s Frage, die dieser in der zwischen Zeit wiederholt hatte, antworten. „Es … es geht schon!“ „Du darfst nur nicht runter sehen, dann schaffst du den letzten Rest auch noch!“, versuchte er dem Pinkhaarigen Mut zu machen, doch damit erreichte er nur das Gegenteil. Anstatt nicht herunter zu sehen tat Shuichi natürlich genau das. Es waren ungefähr zweieinhalb Meter bis nach unten und ihm wurde schwindelig vor Augen. Zudem sah er sich erneut dort unten Tod auf den Treppenstufen liegen. Eine Blutlache bildete sich um seinen Kopf und seine gebrochenen Augen schienen ins Nichts zu starren. Daraufhin war er wie gelähmt und konnte sich nicht mehr bewegen. Als Tohma das sah hätte er sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Mit seinen Worten hatte er Shuichi dazu gebracht runter zu sehen und in Panik zu geraten. Wirklich toll gemacht! dachte er sarkastisch über sich selbst, dabei hatte er ja eigentlich nur helfen wollen. Gut, er hatte Shuichi in diese Situation gebracht nun musste er ihn auch wieder da herausholen. „Shuichi, komm schon sie mich an!“, versuchte er den Pinkhaarigen daraufhin dazu zu bekommen zu ihm herüber und nicht mehr in die Tiefe zu sehen. Doch Shuichi reagierte nicht auf ihn. „Shuichi! Hey!“, versuchte er es daraufhin mehrmals erneut. Erst einige Augenblicke und Rufe später schien Shuichi langsam wieder zu sich zu kommen. Verwirrt richtete er seinen Blick auf Tohma. Dieser konnte in Shuichi´s Augen Todesangst und Panik erkennen. „Shuichi! Du musst dich beruhigen und dann weiter machen!“, kam es von dem Blonden, der Shuichi ernst ansah. Dieser hielt sich krampfhaft am Geländer fest und schüttelte den Kopf. „Ich … ich kann nicht!“, erwiderte er mit zitternder Stimme, denn er hatte panische Angst, dass er herunterfallen könnte. „Du musst aber! Versuch es! Ich weiß, dass du es schaffen kannst!“, versuchte Tohma Shuichi Mut zu machen. Doch dieser weigerte sich starr vor Angst sich weiter an dem Geländer entlang zu bewegen. >Verdammt!< dachte Tohma Irgendwie musste er Shuichi ablenken und ihn dazu bringen weiter zu gehen. >Nur wie? Da kam ihm eine Idee!< „Shuichi, du wolltest doch wissen, wieso ich dich nach Eiri´s Befinden gefragt habe, oder?“, blickte er zu Shuichi herüber. Dieser blickte ihn verwirrt an. >Wieso kam Tohma den in dieser Situation nun damit an?< Tohma lies sich von Shuichi´s verwirrten Blick nicht beeinflussen und sprach weiter. „Ich werde es dir erzählen, aber du musst dafür hier herüber kommen! Ok?“ >So sehr musste er das nun auch nicht wissen!< dachte dieser, aber er dankte Tohma, dass er ihn anscheinend von der Situation, in der er sich momentan befand ablenken wollte. „OK!“, antwortete er daraufhin. Tohma war ein wenig erleichtert, schien seine Idee doch zu klappen und so begann er zu erzählen „Weißt du ich war vor einiger Zeit bei Eiri und ich hab ihn mal wieder gedrängt dich zu verlassen!“ Shuichi blickte ihn daraufhin wütend an. >Wann würde Thomas es endlich einmal lernen und sich nicht in ihre Beziehung einmischen?< fragte sich Shuichi, während er einen ersten Schritt zur Seite machte und damit seinen Weg zu dessen Seite fortsetzte. Dieser übersah Shuichi´s wütenden Blick und sprach dann weiter „Auf jeden Fall rastete Eiri aus. Er sagte mir, ich sollte ihn endlich damit in Ruhe lassen. Es sei seine Sache mit wem er zusammen sei und er wüsste schon was das Beste für ihn sei.“ >Shuichi konnte kaum glauben, dass Yuki das gesagt haben sollte, normalerweise ignorierte Yuki Tohma´s Gequatsche doch eher, als laut zu werden.< Während Shuichi dies dachte hatte er schon drei weitere Schritte auf den Blonden zu gemacht und dieser atmete deswegen etwas erleichtert auf. „Naja, ich hab versucht ihm zu widersprechen und dann hat er mich vor die Tür gesetzt und mir gesagt, ich solle mich vorerst nicht blicken lassen und auch erst dann wieder kommen, wenn ich in der Lage dazu sei ihn sein eigenes Leben, leben zu lassen, ohne mich darin einzumischen.“ Das konnte Shuichi nun gar nicht glauben, doch Tohma´s ernster Blick bestätigte ihm, dass das gesagte der Wahrheit entsprach. Er hatte tief im inneren immer gewusst, dass Yuki etwas für ihn empfand und ihm ihre Beziehung wichtig war, aber das Yuki gegenüber Tohma einmal so sehr dafür einstehen würde hätte er nie gedacht, dazu verschloss sein Freund seine Gefühle sonst viel zu tief in sich. Shuichi war jetzt nur noch fünf Schritte von Tohma entfernt, dass Geländer hielt noch immer, auch wenn es sich hin und wieder ziemlich lautstark über seine momentane Zweckentfremdung beschwerte. „Das ist jetzt zwei Wochen her und seitdem hab ich nichts mehr von Eiri gehört und so wütend wie er war, war ich auch noch nicht wieder bei ihm!“, sprach Tohma weiter, während der Pinkhaarige immer weiter auf ihn zu kam. Schritt für Schritt. Dann endlich war dieser auf seiner Seite angekommen. Er streckte ihm seine gesunde Hand hin, um ihm vom Geländer zu helfen. Shuichi nahm die Hand dankend an. Einen Augenblick später stand er vor Tohma auf dessen Seite der Treppe. Dieser war heilfroh, dass Shuichi es doch noch geschafft hatte und das bevor das Geländer möglicherweise nachgegeben hätte, denn dieses hatte zum Ende hin immer lauter gequietscht und die Verankerungen im Boden hatten sich langsam aber sicher immer weiter gelockert. Noch einmal würde das Geländer ihr Gewicht nicht tragen, war er sich sicher und er hoffte, dass es dies auch nicht würde tun müssen. „Ich bin drüber! Ich hab es geschafft!“, rief Shuichi überglücklich. Woraufhin er Tohma kurz um den Hals viel, ihn wieder los ließ und dann immer wieder vor Freude auf und ab sprang. Doch das hätte er lieber sein lassen sollen, denn hinter seinem Rücken war das Loch und der Boden unter ihm gab nach und er stürzte in die Tiefe. Fortsetzung folgt ... Kapitel 4: Shuichi, Tohma und Yuki - Teil 2 ------------------------------------------- Hier ein weiteres Kapitel für euch!!! Shuichi, Tohma und Yuki - Teil 2 Tohma war im ersten Moment ziemlich überrascht gewesen, als Shuichi ihm um den Hals viel, war dann aber auch froh, dass Shuichi es zu ihm herüber geschafft hatte, nur das hüpfen von Shuichi gefiel ihm ganz und gar nicht und das wollte er dem Pinkhaarigen auch gerade mitteilen, als plötzlich der Boden unter Shuichi weg brach.. Tohma´s Augen weiteten sich vor Entsetzten und er reagierte blitzschnell, er ließ den Erste-Hilfe-Kasten neben sich auf den Boden fallen und erwischte gerade noch eine von Shuichi´s Händen, als dieser fiel. Shuichi fühlte sich schwere los. Panische Angst breitete sich in ihm aus, bevor er letztendlich seine Augen schloss und sich seinem unvermeidlichen Tod ergeben wollte. Er hoffte nur, dass es nicht so schmerzhaft sein würde und er verwünschte sich für seine Leichtsinnigkeit. Warum hatte er auch nur auf und ab hüpfen müssen? Sein vermeintlich letzter Gedanke galt Yuki und es tat ihm im Herzen weh, diesen alleine lassen zu müssen. Doch plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper und er spürte eine Hand, die sein Handgelenk schraubstockartig umschlossen hielt. Also öffnete er wieder seine Augen und sah in Tohma´s angestrengt drein blickendes Gesicht. Dieser kniete an der Kante des Lochs und versuchte ihn herauf zu ziehen, was aber nicht ganz so einfach war. „Shuichi, gib … gib mir deine andere Hand!“, forderte dieser ihn auf. Doch dieser fühlte sich vor Angst wie gelähmt und war nicht im Stande sich zu bewegen. „Shuichi! Gib mir deine Hand!“, kam es mit ziemlich energischer Stimme von Tohma, den anderen mit nur einer Hand zu halten war nicht gerade einfach und ihn so hinaufzuziehen ein Ding der Unmöglichkeit. Er brauchte auch die andere Hand, aber Shuichi rührte sich einfach nicht und wenn es so weitergehen würde, würde er diesen nicht mehr halten können, denn seine Hand fing schon an zu schwitzen. „Ich … Ich kann nicht!“, hörte Tohma Shuichi heute schon zum zweiten Mal sagen. Gequält stöhnte der Blonde auf. Shuichi baumelte hier über einen zweieinhalb Meter tiefen Abgrund und wollte nichts zu seiner Rettung beitragen. Es war zum Haare raufen. „Shuichi, du kannst das! Also verdammt noch mal gib mir deine Hand!“, rief Thomas wütend. In Shuichi´s Augen traten Tränen. Er wollte ja, aber er hatte Angst. Nach einem weiteren Blick in Tohma´s entschlossenen Augen versuchte er es dann doch noch. Er streckte ihm seine Hand entgegen und dieser versuchte sie zu greifen, dass er dazu seine verletzte Hand nehmen musste war ihm dabei völlig egal, Hauptsache er bekam Shuichi wieder auf sichereren Boden. Doch leider konnte sie sich gerade so eben an den Fingerspitzen berühren. Auf Thomas Stirn stand Schweiß und er verlor ein wenig an halt. Ein wenig Putz und ein kleiner Steinbrocken fiel an Shuichi vorbei in die Tiefe und schlug dann mit einem dumpfen Geräusch unten auf. Shuichi der das mit bekommen hatte stockte für einen Moment der Atem. Sein Blick lag auf Tohma und ihm wurde klar, dass nicht nur er sich in Gefahr befand sondern auch dieser. Und noch etwas wurde ihm bewusst und zwar das er nicht für den Tod eines anderen Menschen verantwortlich sein wollte, der ihm nur hatte helfen wollen. >Vielleicht wäre es besser, wenn Tohma ihn einfach los ließ!< dachte er verzweifelt. „Shuichi, du musst dich weiter nach oben strecken, dann kann ich deine Hand greifen!“, forderte der Blonde Shuichi auf es erneut zu versuchen. Doch dieser schüttelte den Kopf und antwortete dann „Lass … Lass mich los und bring dich in Sicherheit! Denk an Mika und das Kind, sie brauchen dich!“ Tohma konnte nicht glauben, dass Shuichi das ernst meinen könnte. Doch ein Blick, in die vor Tränen glitzernden, aber dennoch entschlossenen Augen des Pinkhaarigen belehrte ihn eines besseren. Doch er konnte und wollte ihn nicht sterben lassen. Was sollte dann aus Eiri werden? „Nein, du wirst dich weiter nach oben strecken und mir deine Hand geben! Wir schaffen das!“, versuchte er Shuichi zu versichern, dass alles gut werden würde, während er seinen Griff, um dessen Handgelenk, trotz des Schwitzens, noch zu verstärken versuchte. „Lass mich los! Es ist in Ordnung!“, kam es daraufhin erneut von dem Pinkhaarigen, während er Tohma ruhig und aufmunternd anblickte. Dieser schüttelte daraufhin energisch den Kopf. „Nein, ich werde dich nicht sterben lassen! Denk an Eiri, was soll er den ohne dich tun! Er braucht dich!“ Sofort schnellte Shuichi´s Blick zu ihm herauf. >Yuki … Yuki brauchte ihn.< „Also wenn du es schon nicht für mich versuchen willst, dann für Eiri!“, versuchte Tohma es auf diesen Weg. Er wusste, wie viel dieser Shuichi bedeutete und dass er alles für diesen tun würde und darum war er sich sicher, dass er Shuichi bestimmt so dazu kriegen würde sich nicht aufzugeben und um sein Leben zu kämpfen. Shuichi riss sich daraufhin wirklich zusammen und sammelte all seine Kraft, um sich weiter nach oben zu strecken und Tohma´s Hand zu erreichen. Und diesmal schaffte er es auch. Dessen verletzte Hand schloss sich um seine und dann um sein Handgelenk. Er hörte ihn schmerzvoll aufstöhnen und es tat ihm fruchtbar Leid, diesem Schmerzen zu breiten. Tohma zog Shuichi nun Stück für Stück und unter Schmerzen weiter nach oben, solange bis dieser wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Anschließend saßen beide, schwer atmend, einander auf der Treppe gegenüber, wobei Tohma sich einen Moment die schmerzende Hand hielt. Nachdem der Schmerz ein wenig erträglicher geworden war wischte er sich mit einem Ärmel den Schweiß von der Stirn, bevor er sich Shuichi zu wand und diesen an schrie. „Bist du eigentlich bescheuert so herum zu hüpfen? Wir hätten beide draufgehen können!“ Bedrückt und sich seiner Schuld bewusst sah Shuichi auf den Boden vor sich. Er hatte großes Glück gehabt und ohne Thomas wäre er bestimmt schon Tod. „Es … Es tut mir Leid!“, kam es klein laut und entschuldigend von Shuichi. Tränen standen in seinen Augen. Shuichi schien die ganze Sache wirklich zu bedauern und da sie eh keine Zeit hatten sich hier herum zu streiten nahm Tohma Shuichi´s Entschuldigung an. „Lass uns weiter gehen!“, kam es daraufhin kurz angebunden von Tohma, während er aufstand. Er wollte das alles nur noch vergessen, auch wenn er Shuichi für seinen Mut, sich selbst zu opfern, um ihn zu retten schon irgendwie bewunderte. So langsam wurde ihm auch klar, was Shuichi für Yuki zu anziehend machte, Shuichi dachte zuerst immer nur an andere und erst dann an sich und er gab niemals auf, zumindest nicht, wenn es um die Menschen in seinem Leben ging, die er liebte. Ok, der Pinkhaarige konnte ziemlich nerven und Eiri zur Weißglut treiben, aber er brachte damit auch wieder Leben und sogar die Liebe in Eiri´s monotones Leben und vielleicht war das auch gar nicht so schlecht, doch das würde er nicht einmal unter Folter zu geben, geschweige denn vor Shuichi. Shuichi war ein wenig erleichtert, dass Tohma ihn nicht noch weiter anbrüllte und sie ihren Weg weiter fortsetzen würden. Tohma half Shuichi daraufhin auf, nahm den Erste-Hilfe-Kasten vom Boden und drückte ihn Shuichi wieder in die Hand. Gemeinsam stieg man anschließend die Treppe weiter hinab. >>><<< Yuki hatte indes seinen Weg weiter fortgesetzt und war jetzt im vierten Stock. Er hoffte, dass man Ryuichi und seinem kleinen Bruder in der zwischen zeit geholfen hatte und diese in Sicherheit waren. Nachdem er den vierten Stock betreten hatte war er ein wenig erleichtert, sich hier keinen größeren Problemen entgegen zu sehen. Das Stockwerk war zwar genau wie die anderen recht zerstört, doch klafften hier keine Löcher in den Decken, dafür gab es aber vereinzelt größere Löcher im Boden , die man aber gut umgehen konnte. Ansonsten waren viele Wände zerstört, so dass Türen nicht mehr in ihren Angel hingen und am Boden lagen. Andere hingegen hingen schräg in den Türen. Durch die Löcher in den Wänden konnte man in die zerstörten Büroräume dahinter sehen. Yuki wollte sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn sich in den Räumen Menschen aufgehalten hätten. Es hätte bestimmt zahlreiche Tote gegeben. Doch darüber wollte er sich jetzt keine Gedanken machen, er musste Shuichi und Tohma finden. Der Blonde ging ihm zur Zeit zwar ziemlich auf den Wecker und er hatte ihn vor die Tür gesetzt, aber Tohma war noch immer sein Freund und er wollte nicht, dass sie eventuell im Streit auseinander gingen, dafür war ihm der andere einfach zu wichtig. Und was Shuichi anging. Er konnte und wollte sich ein Leben ohne seinen pinkhaarigen Wirbelwind einfach nicht vorstellen. Auch wenn er Shuichi bisher noch nie gesagt hatte, dass er ihn liebt, hat er es doch immer getan und er nahm sich vor sich endlich einmal zu überwinden und es ihm wenigstens einmal zu sagen. Daraufhin setzte er seinen Weg, entschlossen und mit der Hoffnung, die beiden einigermaßen wohlauf vorzufinden, fort. >>><<< Tohma und Shuichi hatten inzwischen das siebte Stockwerk erreicht. Sie hatten auf ihrem Weg dorthin über einige Steinbrocken des zerstörten Treppenteils steigen müssen, doch hatte sie das kaum Zeit gekostet. Als sie sahen, dass der Weg in die unteren Stockwerke frei zu sein schien gingen sie weiter. Auch aus dem Grund, weil sich das Studio von Nittle Grasper im sechsten Stock befand und sie nach ihren Freunden sehen wollten. Doch kaum das sie das sechste Stockwerk erreicht hatten sahen sie sich erneut einem Problem gegenüber. Sie standen in Knöchel hohem Wasser. Der weg nach unten war überflutet und ein Teil des Wassers, das dazu beitrug, schien sich hinter der Tür zu den Büros und Studios im sechsten Stockwerk zu befinden, denn unter der Tür und durch die Türritzen heraus trat Wasser. Was hieß, das das ganze Stockwerk unter Wasser stehen musste. Zudem schien ein Stockwerk tiefer ein Rohr gebrochen zu sein, dass die großen Wassermaßen erklären würden und das Wasser immer höher ansteigen ließ. Beide konnten nicht glauben, was sie sahen. Tohma´s Blick war auf die Tür zum Flur des sechsten Stockwerks gerichtet, welche er stumm und unter Schock ansah. „Tohma, was … was ist, wenn die anderen sich noch im Studio befinden? Sind … Sind sie dann Tod?“, sah Shuichi den anderen mit blankem Horror in den Augen an, den er hatte Angst, dass sich die anderen noch in dem Stockwerk befunden haben könnten, als es geflutet wurde. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, was für eine Angst die andern gehabt haben mussten und wir fruchtbar es gewesen sein musste zu ertrinken. Tränen traten in seine Augen, als er an Ryuichi dachte, seinen Gott, wie er ihn ab und an bezeichnet hatte und an einige ihrer gemeinsamen Momente, wie zum Beispiel Ryuichi beherzte Hilfe, bei seinem ersten Konzert. Tohma richtete daraufhin seinen Blick auf Shuichi. >Nein, sie … sie durften nicht Tod sein. Das konnte einfach nicht sein!< dachte er entsetzt und darum antwortete er dem Pinkhaarigen einigermaßen ruhig und Hoffnung machend. „Sie sind sicherlich nicht da drinnen, sie haben sich ganz bestimmt in Sicherheit gebracht. Da … Da bin ich mir ganz sicher.“ Shuichi konnte an Tohma´s Körperhaltung erkennen, dass auch dieser Angst hatte und er sich krampfhaft an diesen Gedanken fest klammerte und er hoffte aus tiefsten Herzen, dass er Recht behalten würde. Er wollte keinen ihrer Freunde verlieren und schon gar nicht auf solch eine Art und alles nur wegen eines verdammten Bombenanschlags. Nun ein wenig optimistischer als noch eine Minute zu vor wischte sich Shuichi mit einer Hand die Tränen von den Wangen und antwortete dann „Ganz bestimmt!“ Tohma unterdrückte das Angstgefühl, das sein Herz noch immer fest im Griff hatte. Am liebsten hätte er die Tür geöffnet und nach ihren Freunden gesucht, aber das hätte ihre momentane Situation, aufgrund der enormen Wassermassen, die ihnen dann entgegengekommen wären, nur noch verschlimmert. Außerdem hatte er noch immer die verzweifelte Hoffnung, dass sich die anderen in Sicherheit gebracht hatten. Darum riss er sich jetzt er einmal zusammen um sich anschließend auf ihre aktuelle Situation zu konzentrieren und einen Weg für sie beide aus diesem Alptraum zu finden. Erst wenn er das geschafft hatte, konnte er es sich leisten, wirklich darüber nachzudenken, was mit Ryuichi und den anderen passiert sein könnte und sich mit seinen Schuldgefühlen auseinandersetzen, die er in Bezug auf Tatsuha hatte, der sich unweigerlich bei Ryuichi befunden haben musste, da dieser bei den Aufnahmen hatte zu sehen wollen. Wenn er die Akte nicht zu hause vergessen hätte, dann wäre er gar nicht da gewesen und dann wäre er jetzt nicht … nein, daran durfte er jetzt nicht denken brachte er sich selbst dazu damit aufzuhören sich Vorwürfe zu machen und sich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Doch der Gedanke daran, wie Mika reagieren würde, wenn sie vom Tod ihres kleinen Bruders erfahren würde, ließ ihm übel werden. Er wusste, dass sie ihre Brüder über alles liebte und sie es kaum ertragen würde einen von ihnen zu verlieren. Gut, sie tat zwar immer so, als sei sie eine taffe Frau, die nichts erschüttern konnte und die alles im Griff hatte, doch sie besaß auch einen weichen Kern und solch ein schwerer Verlust würde sie vor Schmerz zerreißen, war sich Tohma mehr als sicher. Shuichi dem Tohma´s abwesender Ausdruck in den Augen nicht gefiel stupste diesen an, woraufhin dieser wieder zu sich zu kommen schien. Shuichi hatte Angst, dass der Blonde zusammenbrechen könnte, er brauchte ihn, den er war der einzige, den er im Moment hatte und der ihm ein wenig Sicherheit in dieser scheinbar ausweglosen Situation gab. Wenn Tohma Abschalten sollte, dann waren sich beide verloren. Auch er hatte furchtbare Angst, dass ihre Freunde sich noch dort drinnen befinden und ums leben gekommen sein könnten, aber er hielt sich an Tohma´s Worte von vorhin fest und hoffte das Beste. „Geht es?“, wollte Shuichi daraufhin besorgt wissen. Tohma nickte kurz und blickte dann auf das Wasser das langsam aber sicher weiter an stieg. „Was sollen wir jetzt tun?“, fragte der Pinkhaarige ängstlich und sah Tohma dabei auf eine Antwort wartend an. Dieser wandte sich daraufhin Shuichi, der gleich neben ihm stand, zu und antwortete „Wir versuchen es über das siebte Stockwerk!“, Shuichi nickte verstehend und folgte Tohma, der sich zur Treppe umgewandt hatte, wieder nach oben. Fortsetzung folgt ... Kapitel 5: Shuichi, Tohma und Yuki - Teil 3 ------------------------------------------- Und hier noch ein neues Kapitel! Noa-Willow^^ Shuichi, Tohma und Yuki - Teil 3 Doch sobald Shuichi und Tohma das siebte Stockwerk betreten hatte wurde ihnen klar, dass sie hier auch nicht weiter kommen würden. Am Ende des Flurs, hangen bestimmt 10 Stromkabel von der teilweise zerstörten Decke herunter, die immer wieder elektrisch knisternd hin und her schwangen und bis kurz vor den Boden reichten. Das hieß, dass sie weder daran vorbei würden gehen konnten, da die Kabel den ganzen Flur versperrten, noch darunter her kriechen konnten, es sei den sie wollten einen tödlichen Stromschlag erleiden. >Verdammt!< dachte Tohma wütend. Shuichi hingegen wurde noch blasser als vorher. >Wie sollte sie hier nur weg kommen!< fragten sich die beiden verzweifelt. „Komm!“, kam es daraufhin von dem Blonden, der den ziemlich blassen Shuichi, am Arm packte und mir sich zurück ins Treppenhaus zog. Dort setzten sie sich erst einmal auf die Treppenstufen, die wieder nach oben führten. So wie es aussah saßen sie hier fest, sie konnten weder zurück nach oben noch nach unten. Nach einer weile konnte Tohma nicht mehr still sitzen und lief aufgeregt hin und her. >Es musste doch einen Weg geben hier weg zu kommen!< dachte er aufgeregt, während Shuichi stumm vor sich hin auf den Boden blickte. Seine Kopfschmerzen, die er bisher wegen der Aufregung gut verdrängt hatte kehrten zurück und der Gedanke daran, dass sie hier fest zu sitzen schienen ließen sie nur noch stärker werden. >Wieso war das Schicksal so grausam ihnen immer wieder Steine in den Weg zu legen. Sollten sie das hier einfach nicht überleben?< fragte sich Shuichi verzweifelt, während er stumm über ihre momentane Situation nachdachte und sich auch noch Sorgen um ihre Freunde machte. Zudem hielt er noch immer den Erste-Hilfe-Kasten in seinen Armen, den er fest an sich drückte. Plötzlich schien Tohma eine Idee gekommen zu sein, denn er lief die Treppe ins sechste Stockwerk herunter. Shuichi der dies bemerkt hatte stand daraufhin eilig, wenn auch ein wenig wackelig auf den Beinen, auf und folgte ihm. Er fragte sich, was Tohma vorhaben könnte. >>><<< Tohma indes starrte unten angekommen auf das Wasser vor ihnen. „Tohma?“, sprach Shuichi diesen irritiert und ein wenig besorgt über dessen merkwürdiges Verhalten an. Dieser drehte sich zu Shuichi um und sah ihn entschlossen an. Shuichi kannte diesen Blick noch von der Sache mit dem Geländer und der Blick gefiel ihm gar nicht. „Was … Was hast du vor?“, fragte er skeptisch. „Ich werde runter tauchen und sehen wie es da unten aussieht, wenn wir Glück haben, dann staut sich das Wasser dort unten, weil ein Teil des Treppenhaus nach unten zum Teil oder komplett eingestürzt ist und eine Art Damm gebildet hat, der das Wasser staut, sollte das nicht der Fall sein und das Treppenhaus vollständig Unterwasser stehen, dann müssen wir hier auf Hilfe warten. Andererseits sollte das Treppenhaus eingestürzt sein, dann können wir runter tauchen und versuchen die Tür in das untere Stockwerk zu öffnen und dort raus zukommen!“, erklärte Tohma Shuichi seinen Plan. „Bist du irre! Willst du uns umbringen?“, entgegnete Shuichi aufgebracht auf dessen Idee. Der Blonde musste verrückt geworden sein so was in Erwägung zu ziehen. Was war, wenn das untere Stockwerk auch unter Wasser stand, dann könnten sie da unten ertrinken. „Shuichi, es geht nicht anders!“, versuchte Tohma Shuichi von seinem Plan zu überzeugen. „Das ist verrückt!“, erwiderte Shuichi, während er einen Blick auf das Wasser und dann auf Tohma warf. „Ich weiß, aber anders geht es nicht!“, versicherte dieser Shuichi, dass es keinen anderen Weg gab. Shuichi seufzte genervt auf. „Ich kann dich eh nicht aufhalten es zu versuchen, egal was ich sage, oder?“, blickte Shuichi Tohma ernst an. „Ich muss es versuchen!“, bekam er als Antwort. „Also gut, aber bitte pass auf dich auf!“, gab der Pinkhaarige doch noch seine Zustimmung zu Tohma´s verrücktem Plan. „Werde ich!“, und mit diesen Worten trat Tohma weiter auf das Wasser zu. >>><<< Zuerst watete er bis zu den Hüften in das Wasser hinein. Anschließend holte er tief Luft und tauchte dann hinab. Um ihn herum war es einen Moment ziemlich dunkel, doch die Lichter, an den Wänden spendeten genug Licht, damit er etwas um sich herum erkennen konnte. >Zum Glück hatte er doch die wasserfesten Lampen einbauen lassen.< dachte Tohma, während er immer weiter am Treppengeländer entlang nach unten schwamm. Dabei fiel ihm auf, dass das Geländer an manchen Stellen beschädigt war und zwar in der Hinsicht, dass einzelne Streben im Geländer gebrochen waren und sich von diesem weg neigten. Im fünften Stockwerk angekommen wendete er sich weiter nach unten. Lange konnte er nicht mehr unter Wasser bleiben war ihm klar, den er spürte, dass die Luft langsam knapp wurde, aber er musste unbedingt wissen, wie es weiter unten im Treppenhaus aussah. Also zog er sich am Treppengeländer weiter in die Tiefe. >>><<< Shuichi starrte besorgt und auf die kleinste Bewegung im Wasser wartend auf dessen ruhige Oberfläche. >Was war, wenn Tohma da unten gerade ertrank?< fragte er sich voller Angst. Seine Kopfschmerzen wurden wegen des Stresses und der Angst, die er im Moment empfand auch nicht besser und er hielt sich einen Moment lang mit einer Hand den Kopf, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Wasser vor ihm zu wand. >Verdammt, warum hatte er ihn auch seinen hirnrissigen Plan ausführen lassen. Er hätte es verhindern müssen. Was sollte er den Mika und dem Kind sagen, wenn Thomas starb?< steigerte Shuichi sich immer mehr in seine Angst hinein, während er darauf wartete, dass Tohma zurückkommen würde, wenn er das noch konnte. >>><<< Tohma hatte indes die Biegung zum vierten Stockwerk geschafft und sah sich zu seiner Freude einem riesigen Damm aus Geröll und Schutt gegenüber, der das Wasser nach oben hin staute. Das hieß, dass das restliche Treppenhaus oder zumindest ein Teil davon nach unten hin eingestürzt war. Aus einem gebrochenen Rohr aus der gegenüberliegenden Wand konnte er das Wasser strömen sehen. Da es dort unten genauso aussah, wie er gehofft hatte konnten sie nun versuchen die Tür im fünften Stockwerk zu öffnen und so dort heraus zu kommen. Es würde nicht einfach werden, wegen des Drucks, der hier unten herrschte, aber mit vereinten Kräften konnten sie es schaffen war er sich sicher. Nun musste er nur noch zu Shuichi wieder hinauf und ihn dazu bringen ihm auch wirklich bei seinem Plan zu helfen. Und so schwamm Tohma wieder nach oben. Er war gerade am fünften Stockwerk vorbei, als er mit seinem Hemd an einem herausragenden Teil des Treppengeländers hängen blieb. Es gab einen Ruck und er kam nicht weiter. Überrascht und etwas panisch blickte er sich zum Geländer um. Die Luft wurde knapp und er musste sich unbedingt befreien, bevor er hier noch ertrinken würde. Also nahm er all seine Kraft zusammen und riss sich los. Zwar hatte sein Ärmel nun einen Riss, aber das war ihm in Hinsicht auf sein Leben herzlich egal. So schnell es ging schwamm er anschließend nach oben, den die Luft wurde jetzt wirklich knapp. Prustend und nach Luft schnappend stieß er durch die Wasseroberfläche und atmete erst einmal tief ein. >>><<< Shuichi, den das Warten, langsam aber sicher Kirre machte lief unentwegt, den Erste- Hilfe-Kasten an seine Brust gepresst haltend, im Knöchel tiefen Wasser auf und ab. >Bitte lass ihn nicht ertrunken sein!< betete er immer wieder in Gedanken vor sich hin. Als Tohma dann endlich wieder auftauchte war seine Erleichterung groß. Dieser schwamm auf Shuichi zu und stieg bzw. trat dann aus dem Wasser. Kurz darauf ließ er sich erst einmal einen Moment, um sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen, auf einer der Treppenstufen, nach oben, nieder. Shuichi sah ihn aufmerksam und ziemlich blass im Gesicht an. „Geht … Geht es dir gut? Was ist mit deiner Hand?“, wollte er wissen, während er den Blonden besorgt musterte. „Es … Es geht mir gut! Die Hand geht schon, kein Sorge!“, erwiderte dieser noch immer etwas außer Atem. Zwar tat die Hand doch ganz schön weh und es war bestimmt auch nicht so gut, damit ins Wasser zu gehen, aber was blieb ihm für eine andere Wahl. Als nächstes sah er Shuichi ernst an. „Zum Glück ist es so wie ich es gehofft hatte. Das Wasser wird unten gestaut, wenn wir also die Tür zum fünften Stockwerk öffnen können werden wir raus gespült, dann müssen wir nur noch die Tür zum anderen Treppenhaus öffnen und zu sehen, das wir weiter nach unten kommen!“, erklärte er dem Pinkhaarigen die Situation, während er sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Du willst das wirklich versuchen? Was ist, wenn du dich irrst und das fünfte Stockwerk steht auch unter Wasser oder der Weg ins andere Treppenhaus ist versperrt?“, sah Shuichi Tohma entgeistert an. >Wollte Tohma sie umbringen? Gab es wirklich keinen anderen Weg?< fragte sich Shuichi verzweifelt und voller Angst. „Es gibt keinen anderen Ausweg!“, entgegnete Tohma mit fester Stimme und voller Entschlossenheit auf Shuichi´s Reaktion, wobei er wieder aufstand. Sie hatten nun mal keine andere Wahl, sie mussten diesen Weg gehen. Wenn sie hier bleiben würden, dann müssten sie wieder so weit es geht nach oben, denn sobald das Wasser weiter an stieg würde es irgendwann die Stromkabel im siebten Stock erreichen und das Wasser würde unter Strom stehen und sie töten und egal wie weit sie nach oben gingen, das Wasser würde weiter steigen, bis sie keine Möglichkeit mehr haben würde diesem zu entgehen. Außerdem konnte auch jederzeit die Tür zum sechsten Stock bersten, denn dem Druck, der sich durch das Wasser dahinter bildete, würde die Tür nicht auf Dauer standhalten. Aber das verschwieg er Shuichi lieber, denn er wollte ihn nicht in noch größere Angst und Schrecken versetzen. „Es wird alles glatt gehen!“, versicherte Tohma Shuichi deshalb, dass alles gut gehen würde, darauf hoffend, dass dieser ihm das auch glaubte, denn nur so hatten sie eine Chance es auch wirklich zu schaffen. „Und was ist …!“, wollte dieser gerade entgegnen, als Tohma ihn ein wenig barsch unterbrach. „Shuichi, es gibt wirklich keine andere Möglichkeit! Vertrau mir, wir werden das schaffen! Wir haben doch auch schon das oben im achten Stock überstanden, dann schaffen wir auch das hier!“, blickte er Shuichi aufmunternd an. Shuichi musterte den anderen daraufhin ein Moment. Tohma hatte Recht sie hatten die Sache mit der Treppe und seinem beinahe Absturz überstanden, also würde er Tohma vertrauen und sein Leben in dessen Hände legen, er hoffte nur, dass dieser sich nicht irrte. „Also gut! Versuchen wir es!“ gab sich Shuichi letztendlich Tohma´s Entschlossenheit geschlagen. >Mehr als ihr Leben verlieren konnten sie ja eh nicht!< dachte Shuichi sarkastisch. „Gut!“ erwiderte Tohma daraufhin ein wenig erleichtert und ging dann wieder bis zur Hüfte ins Wasser. >>><<< Shuichi legte den Erste-Hilfe-Kasten, denn sie nun nicht mehr mitnehmen konnten auf die Treppenstufe, auf der Tohma zuvor gesessen hatte, dann begab er sich zu ihm ins Wasser. Das Wasser war eiskalt und er begann leicht zu zittern. >Wie konnte Thoma das nur aushalten ohne wie er vor Kälte zu zittern?< fragte sich Shuichi, während er dem anderen tiefer ins Wasser folgte und schon bald keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. „Du musst auf das Geländer aufpassen, es ist nicht mehr ganz in Takt. Nicht, dass du noch daran hängen bleibst! Und bleib immer in meiner Nähe! Wenn wir an der Tür sind müssen wir all unsere Kraft einsetzen, um sie auf zu bekommen, es muss nicht einmal ganz weit sein, ein kleiner Ritz reicht schon, dann wird der Druck die Tür schon von selbst öffnen!“, gab Tohma Shuichi noch letzte Instruktionen. „Hast du das verstanden?“, sah er Shuichi auf eine Antwort wartend aufmerksam an. Dieser nickte und antwortete dann „Ich hab es verstanden. Keine Sorge!“ Insgeheim war sich Shuichi noch immer nicht sicher, ob das was sie hier taten wirklich so gut war, aber er hatte eingesehen, dass sie keine andere Wahl hatte. „Also gut, dann lass uns loslegen!“, forderte Tohma ihn auf ihm zu folgen. Beide holten tief Luft und tauchten dann hinab. >>><<< Shuichi war ein Stück hinter Tohma, beide tauchten mit gleichmäßigen Arm und Beinbewegungen weiter hinab und richteten sich dabei am Geländer aus. Tohma sah sich ein paar Mal nach Shuichi um, um sicher zu sein, dass dieser ihm auch folgte. Was dieser natürlich auch tat, bis …. Bis es plötzlich einen Ruck gab und Shuichi nicht weiter schwimmen konnte. Einer seiner Schnürsenkel hatte sich geöffnet und sich an einem der hervorstehenden Streben des Geländers verheddert. Panisch sah sich Shuichi nach Tohma um und dann nach der Strebe, an der sich sein Schnürsenkel verheddert hatte. >Verdammt! Warum musste ständig ihm so etwas passieren. Erst stürzte er, aus eigener Schuld, beinahe in den Tod und nun würde er auch noch ertrinken. Echt toll, anscheinend zog er den Tod im Moment magisch an!< dachte Shuichi voller Verzweiflung. Anschließend versuchte er sich wieder zu befreien, doch er schaffte es einfach nicht dafür hatte sich sein Schnürsenkel zu fest verhedderte. Er wusste, dass er Tohma´s Hilfe brauchte, doch wie sollte er ihn auf sich aufmerksam machen? Da dies seiner Meinung nach so gut wie unmöglich war blieb ihm nur die Hoffnung, dass sich der Blonde erneut zu ihm umsehen würde und sah das er Hilfe brauchte oder das er es doch noch schaffte sich selbst zu befreien, was er aber bezweifelte. Die Panik zu ertrinken und das Gefühl das die Luft knapp wurde, nahm immer mehr zu. Shuichi versuchte sich wie wild zu befreien, doch es klappte nicht. >Ich will nicht sterben!< dachte er verzweifelt. >Ich will doch zusammen mit Yuki alt werden. Ihn auch weiterhin nerven, um seine Reaktionen darauf zu beobachten. Ihm helfen seine Vergangenheit zu überwinden und glücklich mit ihm werden.< >>><<< Tohma hatte schon fast das fünfte Stockwerk erreicht, als er sich zu Shuichi umsah und dieser nicht mehr hinter ihm war. Wütend dachte er „Hat sich der Idiot doch noch mal um entschieden, oder wo blieb er?“ Einen Augenblick wartete er noch, es hätte ja sein können, dass Shuichi ein langsamer Schwimmer war, aber als er nicht um die Ecke kam kehrte er um, um nach Shuichi zu sehen und ihm dann eine gehörige Standpauke zu halten, falls er sich doch noch drücken wollte. >>><<< Shuichi indes hing immer noch an der Strebe fest. So sehr er sich auch bemüht hatte sich zu befreien, es hatte nichts gebracht. Seine Lungen verlangten nach Luft und ein beklemmendes Gefühl ergriff ihn. Seine einzige Chance doch nicht zu ertrinken lag bei Tohma. Doch sah es nicht danach aus, als ob dieser noch rechtzeitig zurückkommen würde. >>><<< Währenddessen hatte Yuki das Treppenhaus zum fünften Stockwerk erreicht und war nun auf den Weg weiter nach oben. >>><<< In der Zwischenzeit hatten die anderen beiden Einsatzteams, die nach weiteren Verletzten in dem Gebäude suchten, die weiteren Räume im zweiten, sowie dritten Stockwerk durchsucht. Im dritten Stockwerk, im Studio von Bad Luck, hatte eines der Einsatzteams, die Leiche von Sakano entdeckt. Dieser hatte noch immer, unter dem massiven Deckenteil begraben, in dem Studio am Boden gelegen. Man hatte das schwere Deckenteil mühsam von diesem herunter gehievt und noch einmal dessen Vitalwerte überprüft. Doch man hatte nichts mehr tun können. Genauso wenig, wie Hiro ihm noch hatte helfen können. Anschließend wurde Sakano in einen schwarzen Leichensack gehoben. Einen Moment lang konnte man noch das bleiche und ruhige Gesicht Sakano´s sehen, bevor einer der Feuerwehrleute, den Reißverschluss des Leichensacks zu zog und er gemeinsam mit einem zweiten Feuerwehrmann damit begann die Leiche abzutransportieren. Das andere Einsatzteam hatte seinen Weg nach oben fortgesetzt. >>><<< Als die Feuerwehrleute mit dem Leichensack aus dem Gebäude traten. Klickten sofort die Fotoapparate der Zeitungsleute und die Reporter mit ihren Kameraleuten berichteten sofort live davon, dass man eine noch unbekannte Person nur noch Tod aus dem Gebäude hatte bergen können. Ein Rettungsteam kam sofort mit einer fahrbaren Trage angelaufen, auf den man jetzt den Leichensack legte und ihn dann mit Gurten festschnallte, damit er nicht herunter fallen konnte. Anschließend wurde die Tage in Richtung eines Notarztwagens geschoben. >>><<< Als Mika und auch Noriko mitbekamen, dass man eine Leiche gefunden hatte und diese herausgebracht wurde fragten sie sich voller Angst wer es wohl sein könnte. Unter Schock stehend folgten die beiden dem Rettungsteam zum Krankenwagen. „Wer … Wen hat man Tod geborgen?“, richtete sich Noriko an Stelle der zitternden Mika an die Rettungssanitäter. „Man hat keinen Ausweis bei ihm gefunden, daher ist seine Identität noch ungeklärt!“, wurde ihr geantwortet, dabei wiederholte der Rettungssanitäter nur das, was ihm die Feuerwehrleute gesagt hatten. Mika´s Blick der starr auf den Leichensack gerichtet war blickte zu dem Rettungssanitäter auf. „Darf … Darf ich … ich ihn sehen? Ich muss wissen wer es ist!“, kam es dann mit schwacher Stimme von ihr. Der Gedanke daran, dass in diesem Sack vielleicht Tohma oder Yuki, vielleicht auch Shuichi liegen konnte machte sie schier wahnsinnig. Sie wollte endlich Gewissheit wen sie verloren hatte. Um wenn sie nun trauern konnte. „Ich weiß nicht … Es wäre wohl besser dies im Leichenschauhaus zu tun!“, versuchte der Rettungssanitäter sie davon abzubringen. Doch Mika schüttelte verzweifelt den Kopf. „Ich muss es wissen! Das darin könnte mein Mann sein oder mein Bruder!“, wurde sie nun lauter. Verstand er denn nicht, dass darin vermutlich ein Mensch lag, der ihr viel bedeutet hatte. Noriko berührte daraufhin beruhigend ihren Arm und blickte den Rettungssanitäter bittend an. „Sie sehen doch in welcher Verfassung sie ist! Sie … Wir müssen einfach wissen wer es ist!“, erwiderte Noriko, auf das was der Rettungssanitäter gesagt hatte. Dieser wechselte daraufhin einen Blick mit dem Notarzt, der gerade ebend zu ihnen getreten war. Dieser nickte und so tat der Mann, um was er gebeten wurde. Er stellte sich auf die andere Seite der Trage und öffnete dann den Reißverschluss des Leichensacks bis zur Brust des Toten. Dann trat er einen Schritt zurück und Mika und Noriko gingen einen Schritt näher. Als sie in das Gesicht des Toten blickten stockte ihnen einen Augenblick der Atmen und in ihre Augen traten Tränen. Gut es waren weder Shuichi, noch Yuki oder Tohma, aber sie hatten auch Sakano gekannt und er war ein guter Freund gewesen. Mika atmete aber auch erleichtert auf, es war keiner der drei die sich jetzt noch im Gebäude befinden mussten. Im selben Moment aber fühlte sie sich wegen dieses Gedanken Schuldig. Niemand hatte den Tod verdient, auch nicht Sakano. Sie hoffte nur, dass sie den oder die Verrückten, die dafür verantwortlich waren zur Rechenschaft ziehen würden. Anschließend vergrub sie ihren Kopf an Noriko´s Schulter, die dem Rettungssanitäter dann mit einer Geste zu verstehen gab, dass er den Leichensack wieder schließen konnte. „Es war nicht ihr Mann, auch nicht ihr Bruder und auch nicht Shuichi! Vielen Dank!“, richtete sich dann an den Rettungssanitäter, die sie fragend ansahen „Sein Name ist Sakano, er war der Produzent von Bad Luck und ein guter Freund.“ Der Notarzt vermerkte dies auf einen Notizblock, den er bei sich hatte, dann lud man die Trage ein und brachte ihn ins Leichenschauhaus des Krankenhauses, um eine Autopsie vorzubereiten und die genaue Todesursache zu ermitteln. >>><<< Noriko führte Mika anschließend erst einmal zu einem der Feuerwehrwagen, dort ließ sie sich erst einmal hinsetzen. Einer der Feuerwehrleute war so nett und brachte ihnen einen Decke und heißen Tee. Dieser wurde von freiwilligen Helfern zur Verfügung gestellt, die den Einsatzkräften helfen wollten. Dankend nahm Noriko die Hilfe an. Die Decke legte sie um Mika, die sich erste einmal wieder beruhigen musste um ihrer selbst und um des Kindes Willens, das sie unter ihrem Herzen trug. Anschließend gab sie Mika den Becher mit dem Tee, denn diese, mit noch immer zitternden Händen, fest umschlossen hielt. „Sie leben doch noch, oder?“, blickte sie daraufhin fragend zu Noriko auf. Diese ging vor ihr in die Hocke und erwiderte „Da bin ich mir ganz sicher! Die lassen sich nicht unterkriegen. Keiner von ihnen!“, schenkte sie Mika ein optimistisches Lächeln. „Und sie dich doch nur um, hier sind so viele Leute, die Helfen, sie zu finden und zu retten!“, deutete sie auf die Einsatzkräfte um sie herum. Mika ließ daraufhin ihren Blick schweifen. >Ja …! Noriko hatte Recht!< dachte die Braunhaarige. >Sie hatten Hilfe und alle würden lebend da raus kommen!< sagte sie sich immer wieder. Fortsetzung folgt ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)