Die Mission von _Delacroix_ (Weihnachten bei Familie Malfoy) ================================================================================ Kapitel 1: Die Mission ---------------------- Dunkelheit hatte sich über die Straßen Londons gelegt. Leise klopfte der Regen gegen die riesigen Fenster und verriet, dass es wieder keinen Schnee geben würde. Aber er hatte Schnee noch nie gemocht. Ein Blick auf die schwarze Wanduhr aus Ebenholz, sagte ihm, dass inzwischen selbst die Hauselfen schlafen dürften. Sie würde ihn nicht erwarten, natürlich nicht. Es war immer ungewiss, wann und ob er von einem Auftrag heimkehren würde. Folglich war dies die perfekte Gelegenheit. Fast lautlos eilte er durch die hohen Flure und Zimmer. Das Ziel hatte er in Jahren mühsamer Arbeit ausgemacht und er war sich sicher, dass es sich nicht ändern würde. Manchmal waren Menschen viel zu berechenbar. Vielleicht hatte er auch zu viel Zeit mit Snape verbracht. Er schüttelte leicht den Kopf und konzentrierte sich auf die Türen vor und neben ihm. Er würde es tun. Es würde kein großes Problem werden, das Schloss mit einem Zauber unschädlich zu machen. Und dann, ja dann hätte er endlich Gewissheit. Lucius lächelte finster, während er seinen Gehstock betrachtete. Draco presste sich gegen die Wand. Jetzt bloss kein Geräusch machen. Ein falscher Tritt könnte seine Mutter wecken und das wollte er unbedingt verhindern. Egal wie sehr sie ihn liebte, im Moment konnte er sie nicht gebrauchen. Den Zauberstab in der Hand, untersuchte er die Tür zu ihrem privaten Wohnzimmer. Nicht abgeschlossen. Das war wirklich fast zu leicht. Der Raum vor ihm war völlig in Dunkelheit getaucht. Im Kamin glomm noch die letzte Glut, doch auch sie vermochte kaum noch Licht zu spenden. Draco blinzelte ein paar Mal um sich an die Nacht vor ihm zu gewöhnen. Leise ließ er die Tür zufallen und schlich an einigen cremefarbenen Sesseln vorbei. Er glaubte Schatten an den Wänden tanzen zu sehen, doch das war Unsinn. Um diese Zeit konnte hier niemand sein. Er holte tief Luft und bog um die nächste Ecke. Dort stand er. Ganz in Silber und riesig, so wie immer. Und dort, direkt vor seinem Fuß- „Vater?“ Lucius schreckte zusammen. „Draco?“ rief er überrascht, als er sich umdrehte. „Was tust du hier? Du weißt genau, dass du hier nichts zu suchen hast.“ Er klang streng, doch der aufmerksame Beobachter würde vielleicht das leichte Zittern in seiner Stimme bemerken. Er hatte wirklich schon gedacht, seine Mission wäre völlig gescheitert. Der Kloß in seinem Hals löste sich langsam, während er mit einem Fuß, etwas unter den großen Baum zu schieben versuchte. Er würde den Jungen einfach ins Bett schicken und retten, was noch zu retten war. Woher sollte Draco auch wissen, wobei er ihm in die Quere gekommen war? Er hüstelte leise und wollte gerade mit einer Standpauke beginnen, als plötzlich der ganze Raum in grellem Licht erstrahlte. Narzissa kochte vor Wut, als sie die letzten Schritte zu ihren Privaträumen zurücklegte. Da war sie aufgewacht, wegen dem einen Glas Punsch, dass sie vor dem zu Bett gehen mit ihrer Schwester Bellatrix getrunken hatte und nun das- Nicht nur, dass ihr Ehemann immer noch nicht im Bett lag, auch das Bett ihres Sohnes war leerer gewesen, als es ihr lieb war. Ihr Gefühl sagte ihr schon sehr genau, wo sie die Beiden finden würde. Möglichst leise griff sie nach der Türklinke und bemerkte sofort, dass die Tür nicht mehr abgeschlossen war. Ohne ein Geräusch zu machen, entzündete sie die Kerzen im Raum, was nicht nur den Weihnachtsbaum in glänzendes Licht tauchte, sondern auch die beiden Vermissten. „Ihr könnt es einfach nicht lassen!“, fauchte sie wütend. „Könnt ihr nicht einmal bis Morgen früh warten? Ihr geht sofort ins Bett und wenn ich euch nochmal dabei erwische, wie ihr versucht an eure Geschenke zu kommen, schwöre ich euch, ich erzähle es jedem eurer Freunde einzeln beim Kaffee!“ Wie konnten die Beiden sie nur jedes Jahr wieder so enttäuschen? Mit einem wütenden Funkeln in den Augen und einer Miene die absolut keinen Widerspruch duldete, betrachtete sie ihre Männer, die mit hängenden Köpfen aus dem Zimmer schlichen und die Tür hinter sich schlossen. Dann legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. Vorsichtig löschte sie die Kerzen des Weihnachtsbaumes wieder und griff nach einem hellgrünen Geschenk, welches in silbernen Lettern ihren Namen verkündete. Sie drehte es ein paar Mal in den Händen, bevor sie vorsichtig eine Seite öffnete. Warum mussten sich ihre Männer auch immer erwischen lassen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)