Sylvester vor zwei Jahren von Ayame-chan (SetoxAtemu) ================================================================================ Kapitel 1: Sylvester vor zwei Jahren ------------------------------------ Sylvester vor zwei Jahren Autor: Ayame-chan Fandom: Yu-Gi-Oh Teil: 1/1 Disclaimer: ich krieg hierfür kein Geld, was aber auch bedeutet, dass ich die Darsteller nicht bezahlen muss *g* Pairings: Seto x Yami Inhalt: Spielt nach Abschluss der Serie. Nur widerwillig hatte sich Seto dazu überreden lassen Sylvester mit Yugi und Co zu feiern. Doch der anfänglich schöne Abend entpuppte sich als das Gegenteil. Ich hatte mal Lust wieder ein One Shot zu schreiben. Tja, das ist dabei rausgekommen. Viel Spaß beim lesen. Atemus PoV Langsam gehe ich durch Dominos Straßen. Wir haben den ersten Januar und das neue Jahr hat somit begonnen. Doch hat dieser Tag keineswegs etwas erfreuliches für mich, genauso wenig, wie für meine Freunde. Leise fallen vereinzelte Schneeflocken vom Himmel, die jedoch, kaum das sie den Boden berühren, zu Wasser werden. Meine rechte Hand umklammert einen Strauß meiner Lieblingsblumen. Eigentlich wäre es angebrachter gewesen würde ich Setos Lieblingsblumen mit mir herumtragen, doch die kenne ich nicht. Ich hab ihn nie danach gefragt...eigentlich weiß ich kaum etwas über seine Vorlieben. Wir hatten auch viel zu wenig Zeit miteinander verbracht. Jetzt, wo ich über ihn nachdenke kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch. Die Erinnerungen an den 31. Dezember vor zwei Jahren. *Flashback* Seto saß neben mir auf der Rückbank seiner Limousine und machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel und versuchte ihn in die Augen zu sehen. „Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht. Ist es so schlimm, wenn du sie siehst?“ fragte ich vorsichtig. „Es sind DEINE Freunde, nicht meine. Und ja, es ist schlimm, wenn ich sie sehe. Reicht es nicht schon, dass ich ihnen ständig in der Schule über den Weg laufe? Muss ich sie jetzt auch noch in meiner Freizeit ertragen?“ Ich spürte, wie die Wut in mir keimte. „Stell dich nicht so an. Du könntest ruhig mal netter zu ihnen sein.“ „Und wieso sollte ich?“ er sah mich mit so einem eisigen Blick an, dass ich mich von ihm abwenden musste und meine Hand zurückzog. Es ist mir einfach nicht möglich ihn zu ändern. Anscheinend bereute er seine Worte, denn er legte seinen Arm um meine Schultern und zog mich so an sich. „Schließ doch nicht von denen auf dich. Du bist nicht wie sie.“ „Und wie bin ich?“ ich drehte meinen Kopf wieder in seine Richtung und sah ihn an, doch Seto sah wieder aus dem Fenster. „Du bist ein Pharao. Du bist nicht so kindisch wie sie. Auch wenn du dir mal deinen übertriebenen Freundschaftsdrang abgewöhnen könntest.“ Kühle schwang in seiner Stimme mit. „Ohne meine Freunde wäre es mir nicht gelungen die Welt zu retten und das weißt du ganz genau!“ „Musst du mir immer den selben Mist erzählen?“ Ich seufze und antworte nicht. Seit knapp zwei Monaten sind wir nun schon zusammen, dennoch tauchen immer wieder Spannungen zwischen uns auf. Doch ich werde es schon noch schaffen Setos Meinung wenigstens ein wenig zu ändern. Nach einer Weile hielt der Wagen schließlich vor dem kleinen Spieleladen, über dem Yugi wohnte. Musik, vermischt mit einem Stimmengewirr drang durch ein offenes Fenster auf die Straße. Grummelnd stieg Seto auf und hielt sich mit einigen Schritten Abstand hinter mir, während ich klingelte. Kurz darauf öffnete uns Yugis Großvater, der eine Luftschlange um den Hals trug. „Ah, welche Ehre! Tretet ein großer Pharao und fühlt euch in meinem bescheidenen Haus willkommen,“ sagte er und zwinkerte mir zu. Hinter mir gab Seto ein verächtliches Schnauben von sich. „Die anderen sind alle oben, ich zeig euch den Weg,“ sagte der alte Mann und wollte schon zur Treppe eilen, doch ich hielt ihn auf. „Nicht nötig, ich kenn den Weg noch, schließlich habe ich mir einige Jahre lang einen Körper mit Yugi geteilt.“ Oben war die Stimmung groß und obwohl Yugi eigentlich ein recht geräumiges Zimmer besaß war es nun doch etwas eng hier drin. Denn außer Joey, Tristan und Tea waren auch noch Ryou, Duke und Serenity hier. „Atemu!“ rief Yugi fröhlich als er mich sah und umarmte mich. „Ich freu mich so dich endlich wieder zusehen!“ „Ich freu mich auch Yugi,“ antwortete ich und umarmte den Kleinen ebenfalls. „Schön und gut, aber warum ist Kaiba hier? Wer hat dich eingeladen du Eisklotz?“ fragte Joey grimmig, anscheinend gar nicht erfreut über Setos Auftreten. Die beiden konnten sich noch immer nicht leiden. „Beschwer dich bei Atemu, wenn es dir nicht passt. Köter.“ Sagte Seto und stellte sich dann in eine Ecke des Zimmers, lehnte sich dort an die Wand und schien mit seinem Blick ein Loch in die gegenüberliegende Wand bohren zu wollen. Es war das Beste, wenn man ihn nun in Ruhe ließ. Also wandte ich mich lächelnd meinen Freunden zu und ließ mir bereitwillig Luftschlangen um den Hals hängen. Es tat gut sie alle mal wieder zu sehen, doch wirklich freuen konnte ich mich nicht. Immer wieder wanderte mein Blick zu Seto, der noch immer unverändert in seiner Ecke stand. Ich hatte gehofft, dass auch er sich wenigstens ein bisschen amüsieren würde, aber das blieb bei diesem Starrkopf wohl nur ein Wunschtraum. Kurz vor elf ging ich zu ihm und wollte ihn auffordern doch zu uns zu kommen. „Steh doch nicht so abseits. Ich weiß ja, dass du sie nicht leiden kannst und nicht mitkommen wolltest, aber kannst du dich nicht wenigstens mir zu liebe ein wenig anstrengen?“ Seine blauen Augen sahen mich einfach nur kühl an. „Glaubst du mir macht es Spaß den ganzen Tag allein zu Hause zu sitzen und darauf zu warten, dass du dich mal dazu bequemst von deiner Firma nach Hause zu kommen?!“ wütend sah ich ihn an, doch er zuckte noch nicht mal mit der Wimper. „Meine Arbeit erledigt sich nicht von allein. Außerdem, wenn es dir nicht passt bist du selbst Schuld. Das hättest du dir vorher überlegen sollen.“ Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Wie kam es nur dazu, dass ich mich in einen Eisberg verliebt habe? Vielleicht, weil ich weiß was sich im Schutz des Eises verbirgt. Mein Blick wird wieder sanft und ich zucke zusammen, als mir jemand von hinten mit der Hand auf die Schulter schlägt. Als ich mich umdrehe sehe ich in Tristans leicht angetrunkenes Gesicht. „Hier wird nicht geflirtet. Außerdem solltest du mal ein Auge auf Yugi werfen.“ Schlagartig wirble ich herum. „Duke! Nicht! Yugi wird nicht abgefüllt!!“ rufe ich und laufe zu den beiden. Dann endlich war es soweit. „...5, 4, 3, 2, 1, Frohes neues Jahr!!“ riefen wir und stießen mit den Sektgläsern an. Sogar Seto, der endlich aus seiner Ecke gekrochen war. „Holt die Raketen raus! Jetzt wird geknallt!!“ rief Joey mit einem übereifrigen Funkeln in den Augen, der einem Angst einjagen konnte. „Sei vorsichtig Wheeler. Hunde und Raketen vertragen sich nicht.“ Doch der Blondschopf hatte das Zimmer bereits verlassen, weswegen er Setos Bemerkung nicht mehr mitbekam. „Seto...“ sagte ich seufzend und sah ihn vorwurfsvoll an. „Hör auf mich so anzusehen,“ sagte er und zog mich aus dem Zimmer, den anderen hinterher. Draußen wurde dann mit Freuden das neue Jahr begrüßt. Tea verteilte Wunderkerzen an alle, Joey entzündete das Bodenfeuerwerk und Duke stellte Flaschen für die Raketen auf. Unsere Blicke waren in den Himmel gerichtet, wo rote, blaue, grüne und auch gelbe Lichter leuchteten, ehe sie sich in der Dunkelheit verloren. Und dann plötzlich geschah es. „VORSICHT!!“ schrie Duke und unsere Gruppe sprang panisch auseinander. Doch eine Stimme schrie vor Schmerz auf und ich hatte das Gefühl als würde sich mein Brustkorb zuschnüren und mein Herz stehen blieben. Denn diese Stimme kannte ich nur zu gut. Der Grund, warum wir auseinander gesprungen waren, war eine Rakete. Die Flasche, in der sie gestanden hatte war umgekippt und das Feuerwerk war nun auf uns zugerast. Oder besser in Seto. Er sank auf den Boden und krümmte sich vor Schmerz, während sein Körper in Flammen stand. Stocksteif konnte ich mich nicht rühren, ebenso wie die anderen. Einzig Duke schien noch einen klaren Kopf zu haben. Er rannte zu Seto, zog im gehen seinen Mantel aus und versuchte nun mit diesem die Flammen zu ersticken. Seto war inzwischen verstummt. „Ich hole einen Krankenwagen,“ rief Tea und lief zurück ins Haus. Auch ich konnte mich nun endlich wieder bewegen und lief zu Seto. Das Feuer war erstickt und ich kniete mich neben ihn auf den Boden. „Seto,“ flüsterte ich leise und ich musste blinzeln um zu verhindern, dass ich zu weinen begann. „Seto,“ flüstere ich erneut, diesmal etwas lauter. Langsam schob ich Dukes Jacke von seinem Körper und ich konnte meine Tränen nicht länger zurückhalten, als ich die Brandwunden sah. „Seto....Seto....“ ich weinte und zog seinen Kopf in meinen Schoß, strich immer wieder durch seine braunen Haare. „A....temu...“ sagte er kaum hörbar. Ich hob meinen Blick und sah in seine blauen Augen, aus denen jegliche Kälte gewichen war. Statt dessen konnte ich zum ersten Mal etwas wie Gefühle in ihnen erkennen. „...Ich...“ Doch ich schüttelte den Kopf und hielt ihm die Hand vorm Mund. „Du kannst es mir auch sagen, wenn es dir wieder besser geht.“ Nun schüttelte er den Kopf, was ihm sichtlich schwer fiel. „Nein, dass...dass kann ich nicht. Glaub mir Atemu...auch wenn ich...gemein zu dir war....ich....“ er stoppte und versuchte mehr Luft in seine Lungen zu holen. „....ich lie...“ doch weiter kam er nicht mehr, denn die Bewusstlosigkeit übermannte ihn. Ohne Unterlass tropften meine Tränen auf sein Gesicht, dessen linke Hälfte geschwärzt war. „Ich liebe dich auch,“ flüstere ich ihm ins Ohr. Nach einer Ewigkeit, so schien es mir hörten wir endlich die Sirenen und der Krankenwagen hielt vor uns. Ich begleitete Seto ins Krankenhaus. *Flashback ende* Inzwischen bin ich an meinem Ziel angekommen. Ich durchquere den steinernen Rundbogen und mir wird ganz mulmig. Dieses Gefühl taucht immer auf, wenn ich einen Friedhof betrete. Setos Verbrennungen waren zu schlimm gewesen. Nachdem er einen Tag im Koma gelegen hatte war er gestorben. Langsam gehe ich die schmalen Wege zwischen den Gräbern entlang und bleibe schließlich vor einem großen weißen Grabmahl stehen. ‚Seto Kaiba’ war dort in den Stein gehauen worden. ‚Dein Körper mag gegangen sein, doch deine Seele wird ewig in uns weiterleben’. Ich blinzelte, als mir Tränen in die Augen traten. „Mokuba geht es besser,“ sagte ich. Meine Stimme glich mehr einem Krächzen. „Auch deine Firma läuft gut. Mokuba hat zwar nicht so viel Erfahrung wie du, aber er tut sein Bestes.....ich hoffe es geht dir gut, da wo du jetzt bist.“ Mein Blick wandert zu den Blumen in meiner Hand, dann lege ich sie auf Setos Grab. „Ich hab dir Blumen mitgebracht. Du hast mir nie gesagt, welche dir gefallen.“ Dann starre ich stumm auf seinen eingemeißelten Namen. Ich lasse mich auf die Knie fallen und merke wie meine Hose durchweicht. /Verdammt, wie konntest du nur abhauen?! Was soll ich denn noch hier, wenn du nicht da bist?/ Damals hätte ich durch dieses Tor in die Geisterwelt gehen müssen, doch ich tat es nicht. Ich liebte Seto schon seit einiger Zeit und allein die Tatsache ihn nie mehr sehen zu können, mich nie wieder mit ihm duellieren zu können, ließ mich hier bleiben. Ich hatte Yugi schon fast gehasst, weil er nicht zulassen wollte, dass Seto sich mit mir das letzte Duell lieferte. Denn ihn hätte ich sicher schlagen können. Aber jetzt...was habe ich jetzt noch für einen Grund hier zu bleiben? Da ich eh keine Antwort erhalte stehe ich wieder auf, mit Wasserflecken auf meiner Hose, und mache mich auf den Weg, zurück nach Hause. Ich gib’s zu, das Ende ist nicht so wirklich der Bringer. Und was sagt ihr? Lob und Kritik sind immer wieder willkommen. Eure Aya Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)