Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 29: Spiel ----------------- Kapitel XXIX : Spiel Malfoy schreckte hoch und stolperte sofort zwei Schritte von mir weg, jedoch zu spät, denn die erschrockene Person, die jetzt auf der Schwelle der Tür stand, hatte bereits die Hand auf den Mund geschlagen. Ich wollte bereits zu irgendetwas Sinnvollem ansetzen - auch wenn ich wirklich keine Ahnung hatte, was man in so einer Situation sagen konnte - da übernahm das schon Malfoy mit seiner wie üblich schnarrenden Stimme für mich. „Schockiert … Granger?“ Mit einem furchtbaren Gefühl in der Magengegend sah ich auf, blickte ihr kurz in die Augen, erschrak und schaute weg. In ihnen war nur Entsetzen zu sehen. Ein Entsetzen, in welchem Ausmaß ich es noch nie gesehen hatte, weder bei ihr noch bei sonst wem, so klar und kalt wie nie zuvor. „Wieso …“ Ihre Stimme zitterte; ich wusste, was sie mich fragen wollte. „Ich wollte nicht, dass du dir zu viele Sorgen machst.“ wisperte ich leise mit gesenktem Kopf. Meine Wangen glühten. „‘Ich wollte nicht, dass du dir zu viele Sorgen machst!‘“ äffte Malfoy mich nach. „Rührend.“ „Sei still! Was hast du mit ihm gemacht?“ schrie Hermine ihn an, doch jener lachte nur. „Ist das nicht offensichtlich?“ fragte er, fasste sich dann leicht an den Hals, an die Stelle, welche bei mir schmerzhaft pochte. Hermines Atem ging heftig und keuchend, obwohl ich wusste, dass sie nicht gerannt war, weil wir sie sonst gehört hätten. Die Treppen in den Türmen hallten stark nach. „Du …“ Sie zögerte kurz, löste dann ihre rechte Hand aus ihrer Faust und zeigte wutentbrannt auf Malfoy. „McGonagall wird davon erfahren!“ schrie sie, dann stürmte sie auf mich zu und packte mich am Arm. „Los, lass uns gehen.“ Ihre Stimme war wieder sanfter geworden. Sie zog an mir, doch ich stemmte die Füße in den Boden. Verwundert sah sie mich an. „Was ist los? Du willst doch nicht etwa noch länger hier bleiben? - Bei ihm!“ Ich schluckte. „Hermine, ich kann nicht.“ sagte ich. „Warum? Verdammt, nur weil er dich erpresst? Wir werden ihm schon das Maul stopfen!“ Sie schien wirklich sauer zu sein, denn es war das erste Mal, dass ich sie solche Ausdrücke in den Mund nehmen hörte. Das Schlimme jedoch war, dass sie etwas ausgesprochen hatte, dessen Enthüllung ich unbedingt hatte vermeiden wollen. Die Erpressung. „Du hast es ihr erzählt?“ Malfoy schien sprachlos zu sein. „Habe ich dir das nicht verboten, verdammt noch mal?“ „Verboten?“ Hermine ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen. „Harry, lass dich nicht so von ihm herumschubsen! Vor allem nicht … bei so was!“ Meine Augenlider wurden heiß; ich wollte hier nur noch weg. Doch ich konnte nicht, er würde mich nicht lassen. „Du tätest gut daran, jetzt zu gehen, Granger. Oder möchtest du etwa zuschauen?“ Er schnalzte missbilligend mit der Zunge. Hermine zögerte nicht eine Sekunde. Ich konnte ihr gar nicht so schnell folgen, wie sie ihren Zauberstab aus ihrer Jackentasche fischte und ihn auf Malfoy richtete. „Und du tätest gut daran, Harry gehen zu lassen.“ meinte sie ruhig. Er grinste. „Tut mir Leid, aber das habe ich nicht vor.“ erwiderte er. „Stupor!“ Sie war darauf nicht vorbereitet gewesen. Ungehindert schnellte der Fluch auf sie zu, traf sie und warf sie zwei Meter von mir entfernt zu Boden, wo sie unbeweglich liegen blieb. „Hermine!“ rief ich besorgt und wollte zu ihr eilen, doch Malfoy hielt mich auf, indem er sich mit ausgebreiteten Armen vor mich stellte. „Na, wir zwei sind noch nicht fertig, meinst du nicht auch?“ Verzweifelt sah ich ihn an. „Das meinst du jetzt nicht ernst.“ Ich schniefte leise und starrte ihn dabei an. Anstatt mir zu antworten, griff er nach meinem Handgelenk, das immer noch von seiner Behandlung eben schmerzte. „Ernst? Ach was. - Sieh es als Spiel. Das ganze Leben ist ein Spiel, Potter. Und du bist nur eine von meinen Figuren.“ Ich riss meine Augen bei diesen Worten weit auf, konnte nicht glauben, was er mir gerade sagte. Es wird immer schlimmer … Ich wünschte mir, das alles wäre nie passiert. Ich wünschte mir, Mrs Weasley wäre damals nicht hereingestürmt und Remus hätte mich erledigt. Ich wünschte mir, ich wäre tot. „Was denkst du gerade?“ fragte er mich unvermittelt. Erstaunt sah ich auf, doch beim Anblick seines überlegenden Ausdrucks gewann sofort wieder die Wut die Oberhand. „Ich denke mir gerade den besten Weg aus, dich umzubringen!“ warf ich ihm entgegen, das Einzige, was mir auf die Schnelle einfiel. Und ich meinte es wirklich so. Wenn ich in diesem Moment die Mittel gehabt hätte, ihm sein Lebenslicht auszulöschen, ich hätte es getan, ohne mit der Wimper zu zucken. Doch Malfoy war derjenige, der über mir stand. Er hatte alle Fäden in der Hand; und noch nicht mal Hermine hatte mir helfen können, stellte ich trübe fest, während ich meinen Blick auf ihren still daliegenden Körper schweifen ließ. Ihre braunen Augen huschten schnell hin und her, sie konnte alles mitverfolgen, was um sie herum geschah, nur eingreifen konnte sie nicht. Genau wie ich. „Soll ich dir sagen, woran ich gerade denke?“ Er wartete weder ab, was ich zu sagen hatte, noch schien er vorzuhaben, mir seine Gedanken mitzuteilen. Das war auch gar nicht nötig, denn sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Seine Augen waren schmal, sein Grinsen zeigte mir die weißen Zähne, die mir vorkamen wie die eines Raubtieres. Ich fürchtete mich vor ihm. „Lass mich gehen. Dieses eine Mal … bitte.“ flüsterte ich, meine Augen auf Hermine gerichtet. „Hn …“ Seine Schultern zuckten leicht und ich runzelte meine Stirn. Was hat er denn jetzt? Plötzlich riss er seinen Kopf nach oben und lachte lauthals, während ich vor Schock wie angewurzelt dastand. Nach einer Weile beruhigte er sich und ließ seinen Kopf wieder sinken. „Eine Bitte aus deinem Mund, Potter? Ich fühle mich geehrt.“ Völlig ernst sah er mir ins Gesicht. „Die Antwort lautet nein.“ Panisch japste ich auf, denn diesmal konnte ich nicht fliehen. Ich konnte Hermine nicht mit ihm allein lassen - wer wusste schon, was er mit ihr anstellte. „Dann - Dann lass wenigstens sie gehen!“ rief ich und zeigte dabei auf meine Freundin. Er schnaubte nur. „Damit sie Hilfe rufen kann? Verzichte.“ Ich biss die Zähne aufeinander. Er genießt es! Gut, das war nicht wirklich eine Neuigkeit, doch immer wieder aufs Neue darauf aufmerksam gemacht zu werden zerrte an meinen ohnehin schon zum Zerreißen angespannten Nerven. „Ich will nicht, dass sie zusieht!“ rief ich lauter als beabsichtigt. „Hm …“ Malfoy hob den Kopf gen Himmel, einen Finger an seinem Kinn und tat so, als würde er überlegen. „Wir könnten ihre Augen ja mit was bedecken.“ schlug er vor. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Das ist nicht das, was ich will!“ fauchte ich ihn an. „Und?“ fragte er, immer noch ernst dreinblickend. „Du tust doch auch nicht, was ich will.“ „Ich …“ Ich musste mir etwas einfallen lassen, wie ich Hermine hier rausbekommen konnte. Das war das Wichtigste, erst dann kam ich selbst an die Reihe. „Wenn du sie freilässt … werde ich mich nicht mehr wehren.“ Meine Stimme zitterte vor Angst, ebenso wie mein Körper verrückt spielte; ein Schweißtropfen lief mir langsam über die Wange und blieb kurz an meinem Kinn hängen, bevor er zu Boden fiel. „Das ist nicht schlecht.“ gab Malfoy nach einer Weile zu und sah mich nun direkt an, musterte meinen Körper von oben nach unten. Ich ließ es kommentarlos geschehen. „Okay, aber ich werde ihr Gedächtnis löschen.“ Und damit schritt er auf die mit vor Furcht geweiteten Augen daliegende Hermine zu. „Warte!“ rief ich dazwischen und sofort hielt er inne. „Was ist denn jetzt noch?“ fragte er leicht genervt. „D-Du kannst doch nicht einfach jemandes Gedächtnis löschen!“ appellierte ich an ihn. „Das ist gefährlich, was machst du, wenn‘s daneben geht?“ Er hatte sich nicht umgedreht, deswegen konnte ich nicht den Ausdruck auf seinem Gesicht sehen, doch nach dem auf Hermines konnte ich davon ausgehen, dass er seine neutrale Miene durch etwas anderes ersetzt hatte. „Keine Angst. Ich kann so was.“ Er ging weiter auf sie zu. Vor Schock konnte ich mich nicht bewegen. Was soll ich tun? Ich musste ihn irgendwie aufhalten. Mit zu schmalen Schlitzen zusammen gekniffenen Augen lief ich auf ihn zu, streckte meine Arme aus und hielt ihn von hinten fest. Er zuckte erst zusammen, entspannte sich dann aber und lehnte sich an mich, wandte mir seinen Kopf zu. „So anschmiegsam heute?“ fragte er schelmisch und ich ließ ihn wie von der Tarantel gestochen los. Er stolperte leicht, fing sich aber wieder und sah mich überlegen an. „Du … So hatte ich das nicht gemeint!“ zischte ich, doch er grinste nur mit hochgezogener Augenbraue, als wollte er meine verteidigende Aussage in Frage stellen. „Nein?“ fragte er, nun sanfter lächelnd. „Was war das denn eben? Du hattest mich gefragt, warum ich nicht immer so sein könnte wie beim letzten Vollmond.“ Seine Augen wurden dunkler. „Heißt das, wenn ich ab jetzt so wäre, würdest du mich mögen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)