Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 45: Mehr oder minder wichtige Gespräche ----------------------------------------------- Kapitel XLV : Mehr oder minder wichtige Gespräche Ich wachte von einem Kratzen auf, dessen Ursache ich nicht erraten konnte, ohne die Augen zu öffnen. Mein Körper fühlte sich seltsam träge an, doch es war eine angenehme Müdigkeit, die jetzt, wo ich mich endgültig dafür entschied, wach zu sein, schnell verflog. Meine Arme und Beine hatten sich so fest um eine Bettdecke geschlungen, als wollten sie sie nicht mehr loslassen. Ich streckte mich, grummelte leise und drückte dann wieder meinen Kopf ins Kissen. Das mysteriöse Kratzen hörte abrupt auf. Ich öffnete die Augen. „Du bist wohl ein Langschläfer, was?“ fragte Malfoy und lachte. Das Licht war mir viel zu hell, ich kniff die Augen wieder zu. „Hey!“ Es schien ihm wohl nicht zu passen, dass ich ihn ignorierte; er stand von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte, auf und kam auf mich zu. „Wir haben schon beinahe Mittag, Harry …“ flötete er und setzte sich zu mir auf die Bettkante. „Oder bist du etwa so erschöpft wegen gestern?“ fragte er schmutzig grinsend. Ich versuchte, seine Stimme wegzuschalten. „Hey, komm schon, Harrylein! Steh auf!“ Er tippte mich an. „Will nicht …“ nuschelte ich. Die Matratze gab unter dem plötzlichen Gewicht nach, als Malfoy seine Beine hinaufschwang und zu mir robbte. Einige Sekunden lang geschah gar nichts. Dann stützte er sich auf einmal mit den Händen ab, sofern ich dies mit geschlossenen Augen spüren konnte, und setzte sich rittlings auf meinen Rücken. Erschrocken riss ich die Augen auf und drehte meinen Kopf so, dass ich ihn ansehen konnte. Er grinste mich an und beugte sich zu mir hinunter. „Wenn ich du wäre, würde ich aufstehen.“ sagte er, in seinem Blick das gewisse Etwas, das mir sagte, dass er hoffte, dass ich liegen blieb. Andererseits hatte ich gar andere keine Wahl, als genau das zu tun, denn praktischerweise konnte ich mich dank ihm nicht von der Stelle rühren. Ich seufzte und sah zu ihm hoch, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von dem meinen entfernt. Es war klar, was ihm gerade durch den Kopf ging. „Du bist wirklich sexsüchtig, weißt du das?“ fragte ich nicht unfreundlich. Als hätte ich damit eine Einverständniserklärung unterschrieben, küsste er mich kurz und fordernd, beließ es aber dabei, als ich ihm eine kleine Kopfnuss gab, die ihm zeigen sollte, dass ich immer noch nicht ganz wach war und er sich seine Spielchen für später aufheben sollte. „Wo wir gerade bei Sex sind“, begann er ungeniert; seine Augen leuchteten so schelmisch, sodass ich beinahe Angst vor ihm bekam, „wie war ich?“ Empört wollte ich ihm etwas an den Kopf werfen, doch die Tatsache, dass sich außer einem Kissen nichts dafür in der Nähe befand und dass ich noch im nächsten Augenblick bemerkte, dass er seine Frage nicht ernst gemeint hatte, hielt mich zurück. „Idiot …“ murmelte ich schließlich leise. Er lachte. „Als ob ich das ernst gemeint hätte!“ meinte er und stupste mich spielerisch in die Seite. Ich fuhr erneut zusammen, denn ich war alles andere als nicht kitzelig. Besonders an dieser Stelle. Nun gut, eigentlich überall. „M-Malfoy – hör auf-“ keuchte ich abgehackt. Doch ich wunderte mich, als er es tatsächlich tat. Nach Atem ringend sah ich unter halb geschlossenen Lidern zu ihm auf. „Was ist?“ fragte ich, denn sein Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. Er schnaubte, als er meine Frage hörte. „Ach, nichts.“ sagte er langsam. „Nur, dass du mich immer noch beim Nachnamen nennst – und das, wo wir’s doch miteinander getan haben.“ fügte er sarkastisch zu. Ich errötete leicht, doch da ich durch das Kitzeln sowieso noch ein wenig rot im Gesicht war, sah man es mir nicht deutlich an. Natürlich konnte ich ihn nicht mit Draco ansprechen. Ich hatte mit ihm geschlafen, ja, ich hatte es genossen, gottverdammt ja, doch es war – einmal mehr – so ungewöhnlich. Ich hatte ihn jahrelang nur mit ‚Malfoy‘ angesprochen, als sei dies sein Rufname und ihn jetzt anders anreden zu müssen, das konnte ich mir nicht vorstellen. Es war eine Ausrede. Es lag nicht daran, zumindest nicht nur. Ihn ‚Draco‘ zu nennen war, als würde ich eine Art Vertrag unterschreiben. Ich würde mir endlich eingestehen, dass ich ein Verhältnis mit ihm hatte. Dass er ein Junge war, war schon längst kein Thema mehr für mich. Ich unterbrach den Blickkontakt mit Malfoy und starrte augenscheinlich auf das Kissen unter meinen Armen, das schon ganz zerknautscht war, in Wahrheit jedoch war ich wieder einmal in Gedanken abgeschweift. „Sag mal, bist du schwanger oder wieso hast du so komische Stimmungswechsel?“ fragte Malfoy mich leise an meinem Ohr. „Quatsch!“ grummelte ich. „Kannst du nicht mal ernst sein?“ Ausgesprochen war, was mir besonders seit unserer gemeinsamen Flucht auf dem Herzen lag – das er den Ernst dieser Situation erkannte, beziehungsweise, dass er sich auch so benahm, denn ich nahm zu Recht an, dass er sich dessen bewusst war. „Wieso sollte ich?“ fragte er jedoch zu meiner Verblüffung. „Was bringt es denn, wenn wir jetzt Trübsal blasen?“ Und dann, ziemlich taktlos: „Außerdem weiß ich ja nicht, wie lange es dauert, bis das Ministerium doch noch auf die Idee kommt, dass du dich hier verstecken könntest – also sollten wir diese Zeit hier genießen!“ Mit Gewalt schubste ich ihn von mir herunter, sprang auf und von dem Bett hinunter. Ich steuerte auf die geschlossene Tür zu, wollte sie öffnen und hinauslaufen, damit ich ihn nicht mehr sehen musste; doch im letzten Moment, meine Hand hing mitten in der Luft vor dem Türknauf, fiel mir auf, dass ich dieses Zimmer nicht verlassen konnte. Verdammt … Ich wusste natürlich, dass er Recht hatte. Früher oder später würde das Ministerium auch dem Anwesen der Malfoys einen Besuch abstatten – und sei es auch nur wegen anderer Dinge, schließlich war diese Familie alles andere als unpolitisch – und man würde mich finden. So dumm konnten sie nicht sein, dass ihnen nicht auffiel, dass es mit dem gleichzeitigen Verschwinden Malfoys und meiner Flucht einen Zusammenhang gab. Zudem wagte ich zu bezweifeln, dass die Gryffindors allesamt hinter mir stehen und verschweigen würden, dass Malfoy auf einmal in unserem Gemeinschaftsraum gewesen war, direkt nach mir. Unser Zusammenhalt hielt weit, sehr weit, doch dass ich mich mit einem Slytherin zusammengetan hatte, wie sie bemerkt haben mussten, würde den meisten von ihnen gegen den Strich gegangen sein. Ich ließ den Kopf sinken. Hinter mir konnte ich Malfoy an der Bettdecke rascheln hören. Wahrscheinlich hatte er sich hingelegt, selbstgefälliges kleines Arschloch, das er war. Ich konnte ihn nicht hassen. Er hatte zwar auf der einen Seite eine für mich beinahe unausstehlich gemeine Art, die mich oft glauben ließ, dass es so sei. Doch auf der anderen Seite wusste ich, dass das noch nicht alles war. Ich drehte mich zu ihm und sah, dass ich tatsächlich richtig gehört hatte; Malfoy lag entspannt auf seinem Bett, hatte die Arme lässig hinter seinem Kopf verschränkt und beobachtete mich stillschweigend. Ich konnte ihm ansehen, dass er sich seine spitzzüngigen Kommentare nur mit Mühe verkneifen konnte. „Starr mich nicht so an.“ nuschelte ich. Er zog beide Augenbrauen hoch. „Was?“ fragte ich genervt, diesmal lauter. Er seufzte und kratzte sich an der Nase. „Ich hatte mich nur gerade gefragt, was ich noch alles tun muss.“ sagte er. „Wie, was du tun musst?“ hakte ich nach. „Damit du nicht immer so viel nachdenkst.“ antwortete er, als sei dies selbstverständlich. „Nachdenken.“ wiederholte ich mechanisch und tonlos. „So ähnlich wie sprechen, nur dass ich es leider nicht hören kann.“ erklärte Malfoy und fing unwillkürlich an zu grinsen. Ich funkelte ihn an. „Ach, Harrylein …“ seufzte er daraufhin. „Ich frag mich echt, wie du damit zurechtkommst – immer nur nachdenken, nachdenken, nachdenken!“ Er sah mich an, und nur ein kleines bisschen seines hämischen Grinsens schien noch durch seinen Ausdruck hindurch. „Ich meine, wie hältst du das aus? Was machst du denn, wenn du nichts zu tun hast? Etwa nachdenken? Willst du wissen, was ich mache, wenn ich nichts zu tun habe?“ „Lieber nicht.“ Daran und an seine nicht jugendfreien Fantasien wollte ich lieber nicht denken. Erinnerungen an die letzte Nacht kamen in mir hoch. Augenblicklich errötete ich. Malfoy bemerkte es sofort und hüpfte von dem Bett, kam auf mich zu. „Siehst du?“ sagte er. „So gefällst du mir schon viel besser.“ Er blieb Zentimeter von mir stehen und sah mir in die Augen. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass er es höchst amüsant gefunden hätte, wenn ich ihm sagen würde, dass ich bei dieser Nähe ziemlich, nun ja, unruhig wurde, hätte ich es natürlich gesagt. „Ich weiß genau, was du jetzt vorhast.“ sagte ich grummelig. Malfoy lächelte, was wohl charmant wirken sollte. Das tat es auch. „Ach ja?“ In seinem Blick lag das typisch Anzügliche. „Mich flachlegen.“ half ich ihm auf die Sprünge. Er verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. „Hm … daran hatte ich zwar nicht gedacht, aber das ist auch eine gute Idee.“ meinte er völlig ernst und wenn ich mir nicht absolut sicher gewesen wäre, dass er log, hätte ich dieses perfekte Schauspiel nicht durchschauen können. Ehe ich jedoch zu einem weiteren Satz ansetzen konnte – der ihn vielleicht, vielleicht von seinem Vorhaben abgebracht hätte – hatte er mich jedoch an den Hüften gepackt und mit überraschender Leichtigkeit über seine Schulter geschmissen. „Ich werde dich schon noch auf andere Gedanken bringen.“ erklärte er meiner Kehrseite, an der meine Beine wie wild strampelten. „Malfoy!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)