Follower von Rejah (Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 50: Kein Zuhause ------------------------ Kapitel L : Kein Zuhause Als Lucius und der unbekannte Mann endlich verschwunden waren, schaute ich Malfoy an. Er war immer noch bleich – möglicherweise sogar mehr als ich, obwohl ich der Werwolf von uns beiden war – und zitterte ein wenig. Es war seltsam, ihn in so einer Situation zu sehen. „Sie sind weg.“ sagte ich überflüssigerweise. „Lass uns schnell zu deinem Zimmer-“ Er ließ mich gar nicht erst ausreden, sondern nickte nur, nahm mich bei der Hand und huschte in den leeren Gang. Wenige Minuten später befanden wir uns am Ziel und ich ließ mich erschöpft auf sein Bett fallen. „Oh Mann, was für ‘ne Tour!“ ächzte ich, als er sich neben mir hinsetzte. Als ich sah, dass er mich zu ignorieren schien, versuchte ich es anders: „Mal- Du? – Was … machen wir jetzt?“ Es war schon seltsam genug, ‚wir‘ zu sagen. Immerhin könnte man es auch als sein Problem, und zwar nur sein Problem bezeichnen. Doch dass ich ein Werwolf war, war auch nur mein Problem gewesen. Er hatte es erst zu seinem gemacht, als er mit mir aus Hogwarts geflohen war. „Wir sollten weg.“ Malfoy klang absolut sicher; trotzdem konnte ich die Resignation in seiner Stimme hören. Dieser Ort war nicht sicher. Genauso wie Hogwarts es auf Dauer nicht für mich gewesen war – gab es überhaupt einen Ort, wo ich nicht mehr vom Ministerium und er nicht mehr von den Todessern verfolgt wurde? Wenn nicht, hätten wir wohl unser erstes wirklich gemeinsames Problem. „Und wohin willst du?“ fragte ich vorsichtig. „Weiß nicht.“ kam sofort die Antwort. „Toll …“ seufzte ich sarkastisch und verschränkte die Arme unter meinem Kopf. „Hast du ‘nen besseren Plan als einfach abzuhauen?“ fauchte Malfoy mich an und drehte sich ruckartig zu mir um. Ich wich seinem Blick aus. „Also beschwer dich nicht!“ maulte er anschließend. Er stand auf. „Wir werden ein paar Sachen mitnehmen. Ich will mir nicht nochmal so den Arsch abfrieren.“ Gesagt, getan: Als ob wir in den Urlaub fahren würden, zerrte er einen betagten grauen Koffer aus seinem Schrank hervor und fing an, Kleidungsstücke wahllos hineinzuwerfen. Nachdem ich ihn eine Weile skeptisch beobachtet hatte, stand ich auf, um ihm zu helfen. „So bekommst du nicht wirklich viel rein.“ meinte ich, stockte jedoch, als ich in den Koffer sah. Moody, war mein Gedanke – der Koffer schien auf den ersten Blick keinen Boden zu haben, auf den zweiten Blick sah ich jedoch, dass es einen gab. Nur eben viel, viel weiter unten, als man bei einem Koffer normalerweise annehmen würde. Zu meiner Verblüffung packte Malfoy auch ein paar Bücher, Pergament, Tinte und Federkiele mit ein. Als er meinen erstaunten Blick bemerkte, sagte er nur schulterzuckend: „Wenn ich schon packe, dann richtig. Außerdem ist Schreibzeug immer nützlich.“ Ich seufzte und fläzte mich wieder auf das Bett. Letztens Endes hatte ich ihm doch keine Hilfe sein können. Malfoy streckte sich kurz, klappte dann den Deckel des Koffers zu und setzte sich darauf. Schweigend beobachtete er mich. Ich wartete ab, was er zu sagen hatte und starrte währenddessen an die Decke. „Ich mach mir Sorgen um Blaise.“ brachte er schließlich hervor. „Ich auch.“ sagte ich – nicht nur, weil ich mir tatsächlich Sorgen um ihn machte, sondern weil ich nicht wusste, was ich sonst hätte erwidern können. Malfoy sah mich mit einem undefinierbaren Blick an. Dann kam er zu mir herüber. Die Matratze gab unter seinem Gewicht nach, als er auf allen Vieren über das Bett zu mir kroch. Schnell hatte er ein Bein über mich geschwungen und stützte seine Unterarme an beiden Seiten meines Kopfes ab. Er wollte sich gerade mit eindeutigen Absichten zu mir hinab beugen, da drückte ich ihn mit beiden Händen auf seiner Brust von mir weg. „Sollten wir damit nicht lieber warten, bis wir woanders sind?“ Für einen Augenblick sah er enttäuscht aus, dann lehnte er sich jedoch gegen meine Hände und brach so den zugegebenermaßen geringen Widerstand meinerseits. Er küsste mich kurz, dann sah er mir in die Augen, nur wenige Zentimeter von seinen entfernt. „Wer weiß, wann wir dafür wieder so ein weiches Bett haben werden …“ murmelte er. „Lass es uns tun. Ich mach’s auch ganz kurz, wenn’s sein muss.“ „Idiot, dafür haben wir keine Zeit! Dein Vater kann jeden Moment reinkommen!“ fuhr ich ihn an, doch er lächelte nur. „Wenn du weiterredest, dauert es nur noch länger …“ flüsterte er mir zu und beugte sich noch in derselben Sekunde ganz zu mir hinunter. „Ich warne-“ Zu spät: Er hatte mir meine Worte wirkungsvoll abgewürgt, indem er nicht mehr sanft, sondern fordernd seine Lippen auf meine legte und sich leicht mit seinem schweren Körper gegen mich bewegte. Seine Hände begaben sich auf Wanderschaft und erforschten das ihnen schon viel zu gut bekannte Gebiet. Schnell hatte ich beschlossen, mich nicht mehr zu wehren. Malfoy, dem mein Entschluss nicht entgangen war, grinste halb verdeckt und rutschte dann weiter hinunter; seine Hände fuhren an meinen Seiten hinauf, meine Arme entlang, griffen schließlich in meine und hielten sie auf dem Bett fest. Er pustete mich leicht an, genau in die Mulde über meinem Schlüsselbein und setzte dort anfangend feuchte Küsse auf die Haut. „Verdammt, mach hinne!“ forderte ich. „Ich will endlich weg!“ „Du hast es heute aber eilig …“ meinte Malfoy daraufhin nur; sein Ton ließ es nur allzu offen, dass er mich absichtlich falsch verstanden hatte. „Idiot – ah, was-?“ Ich stockte und sammelte zischend Luft in meinen schmerzenden Lungen. Er hatte mich gebissen. „Das ist wohl dein Hobby, wie?“ fragte ich zynisch in Erinnerung an jenen Tag, wo er dies schon einmal getan hatte. „Bei dir schon …“ flirtete er und tat es noch einmal, diesmal jedoch fester, was mich mir auf die Lippe beißen ließ. „Ach, sei doch nicht so kalt zu mir …“ setzte er dann noch hinzu und – wie, um mir dabei nachzuhelfen – tauchte seine Zunge in meinen Bauchnabel. Ich keuchte auf und krallte mich in Ermangelung etwas Besserem an seiner Hand fest. Diese zog meine Arme gerade hinunter, denn er selbst rückte immer weiter nach unten. Ich hatte eine ungute Vorahnung. „Malfoy?“ Er seufzte. „Ja? Potter?“ fragte er mit besonderer Betonung. Ihm missfiel es immer noch, dass ich ihn mit dem Nachnamen anredete. „Du willst doch nicht …“ Ich ließ die Worte unausgesprochen. Er grinste breit. „Doch.“ sagte er klar. Ich schluckte und sammelte den Rest meines dahin gefleuchten Mutes. „Aber ich nicht.“ Er sah mich an, als wäre ich ein Gespenst. „Nicht?“ fragte er beinahe enttäuscht. „Nein. Du musst das nicht tun und … ich weiß nicht. Ich will’s einfach nicht.“ erklärte ich, die Augen nieder geschlagen. Ich musste rot wie eine Tomate sein. „Ich finde die Vorstellung … na ja …“ Ich unterbrach mich selber überrascht, als er zu lachen anfing. Leise natürlich, doch sein Lachen erfasste seinen ganzen Körper und ließ mich das leichte Zittern nur zu gut auf meiner eigenen Haut spüren. „Was ist denn jetzt schon wieder so lustig?“ fragte ich leicht genervt nach. „Dass du so prüde bist, hätte ich nicht gedacht!“ lachte er mit Tränen in den Augen. „Oh Mann, jetzt ist die Stimmung kaputt!“ witzelte er weiter, wobei ich mich jedoch fragte, welche Stimmung er meinte. Dann fiel sein Lächeln auf einmal in sich zusammen. Schock stand in seinen Augen. „Was ist?“ fragte ich sofort alarmiert nach. „M-Mein Vater – er ist hierhin unterwegs!“ haspelte er und sprang noch im selben Moment in einem Satz von mir hinunter. Alarmiert setzte ich mich auf und hüpfte dann ebenfalls auf den Boden. Ein kühler Lufthauch berührte meine Beine, da Malfoy das Fenster geöffnet hatte. Die kalte Morgenluft wehte ins Zimmer und ließ mich frösteln. „Verdammt … ich-“ Ich war immer noch unbekleidet. Malfoy hatte mich nackt wie ich war aus dem Kerker mitgenommen, nur mit der Decke bekleidet, die er mitgebracht hatte. Und diese lag inzwischen neben dem Bett. Schnell fasste ich nach einer Hose, die noch in seinem Kleiderschrank hing, schlüpfte hinein und zog den Reißverschluss nach oben. „Zum Anziehen ist jetzt keine Zeit mehr!“ Malfoy fasste mich grob am Arm und zog mich zum Fenster. „Aber-“ „Kein ‚aber‘! Komm!“ Mit einem dahin gehaspelten Zauberspruch verkleinerte er den Koffer und steckte ihn in seine Hosentasche, dann griff er nach seinem Besen, der in der Ecke stand und mit der anderen Hand wieder nach meinem Handgelenk und stützte sich auf dem Fensterbrett ab. Mit Schwung saß es auf einmal auf ebendiesem, sodass seine Beine in erschreckender Höhe in die Tiefe baumelten. Mit einer weiteren Bewegung saß er auf seinem Besen. Die Tür wurde mit einem Klacken geöffnet, ich sprang; mit einem letzten Blick in das Zimmer, in das wir durch das Fenster sehen konnten, erblickte ich Lucius Malfoy, dessen Augen keineswegs zornig, sondern vielmehr überrascht das Zimmer absuchten und schließlich an uns beiden hängen blieben. Ich hatte ihn noch nie mit offenem Mund gesehen. „Gib Gas!“ forderte ich Malfoy hektisch auf, der sich anscheinend nicht vom Anblick seines Vaters losreißen wollte. Als ich ihn jedoch ansprach, blinzelte er und begab sich im Sturzflug zuerst in die Tiefe, dann schoss er rasend schnell in den Himmel hinaus. Unsere Flucht war wohl noch lange nicht zu Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)