Leave this world behind von Bina-chan86 ================================================================================ Prolog: Ein Licht in dunkler Nacht ---------------------------------- Nebel legte sich über einen fast vergessenen Weg und beeinträchtigte die Sicht, doch mit Mühe konnte man noch die alte Burg erkennen, die etwas höher gelegen thronte. Das heißt jemand, der sich in Nähe gewagt hätte, könnte sie sehen. Aber bereits seit vielen Jahren wagte sich kein Bewohner des angrenzenden Tals mehr in diese Gegend... Camus stieß gegen einen der Fensterläden, welcher knarrend aufsprang. Nachdenklich schaute der Mann hinaus in die Welt, der er den Rücken zugekehrt hatte. Etwas wehmütig entzündete er die Petroleumlampe in seiner Hand. Seine Schritte hallten von den Wänden wider, als er den Gang entlang lief. „Ich könnte das wirkungsvoller machen“, meldete sich eine dunkle Stimme hinter ihm zu Wort. „Und dabei die Reste unsere Unterschlupfs verbrennen? Nein, danke. Ich mache das lieber selbst. Hast du gehört, Alvaro?“ Camus warf seinem Gegenüber dabei einen strengen, fast drohenden Blick zu. „Schon gut, ich habe verstanden“, winkte Alvaro ab. Er lehnte sich gegen die Wand und spähte nach draußen. „Dennoch... du solltest nicht darauf vertrauen, dass sich die Leute noch lange von solch billigen Tricks abschrecken lassen. Die Gerüchte über den Spuk werden in Vergessenheit geraten.“ „Die Furcht und der Aberglaube der Menschen sitzt tief“, entgegnete Camus gelassen, wobei er das Licht hin- und herschwenkte. „Dies sind dunkle Zeiten, mein Freund! Keiner traut dem anderen mehr.“ „Keiner?“ Spöttisch zog Alvaro die rechte Augenbraue hoch. „Du traust uns, oder irre ich mich da?“ Camus blickte wehmütig auf. „Ich traue euch, allerdings sehe ich mich schon lange nicht mehr als Teil dieser Welt an.“ „Wir sind alle Teil dieser Welt!“, beharrte Alvaro. „Ob uns das nun gefällt oder nicht.“ Kurzerhand nahm er dem Alten die Lampe ab und hielt sie zum Fenster hinaus. Für einen Moment lang geschah gar nichts, doch dann trennte sich das Feuer von seinem Ursprungsort und flog in die Nacht hinaus, wirkte wie ein Irrlicht, als es verschwand. Camus stützte sich mit beiden Händen auf der Fensterbank ab und der Wind strich durch sein ergrautes Haar. „Die Kleine wird nicht auf das Zeichen reagieren“, sagte er schmunzelnd. Alvaro blinzelte, errötete und sah dann schnell weg. „Das weiß ich selbst!“ „Und dennoch versuchst du es immer wieder“, lachte Camus. „Carelia ist, wie eine umher streunende Katze. Sie wird schon wiederkommen.“ „Ja, fragt sich bloß wann“, brummte Alvaro verdrossen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)