Die Stumme Klinge - Jäger von Kikome ([Erstes Buch; KakaIru]) ================================================================================ Kapitel 2: Schrittweise näher ----------------------------- Verzicht: Diese Geschichte basiert auf Situationen und Charakteren, welche Masashi Kishimoto gehören. Zudem ist dies eine freie Übersetzung von „The Silent Blade: Hunter“, das heißt die Idee gehört Carcinya (Isolde1 auf fanfiction.net). Das englische Original ist hier zu finden http://www.fanfiction.net/u/304452/. Erklärung: Dairi: Palast. Ken Yuuki No Jutsu: Die Kunst der Schwertbeschwörung. Tentan No Jutsu: Die Kunst des Nichtbeachten. Langeweile kann man mit Neugierde heilen, doch eine Behandlung gegen Neugierde gibt es nicht. -- Dorothy Parker Seitdem Kurenai das Haus verlassen hatte, war noch nicht viel Bewegung in Irukas Körper gekommen. Missmutig saß er über seiner siebten Tasse Kaffee und versuchte alles zu verdauen. Sein enormes Frühstück, sowie die aufwühlende Meinung seiner Freundin. Und so schwer ihm der Gedanke auch im Margen lag, sie hatte Recht. Er war leichtsinnig gewesen. Die letzten Wochen hatten ihren Tribut gefordert; mitunter auch seine geistige und körperliche Gesundheit. Zudem war es nie einfach gewesen ein Doppelleben zu führen, erstrecht nicht wenn es so viel als Lehrer und als Jäger zutun gab. Der Auftrag hatte ihn mehr getroffen als Iruka sich eingestehen wollte. Das Bild des verstümmelten, blauäugigen Genin konnte er nicht aus seinen Gedanken vertreiben. Iruka starrte den Inhalt seiner Tasse an. Wenn Naruto etwas zu stoßen würde… Er brach den Gedanken ab. Wollte nicht wissen, was er tun würde und überhaupt das Ganze vergessen. Langsam stand Iruka auf, leerte mit einem Zug seine Tasse und stellte sie achtlos in die Spüle. Mit einem Geschirrhandtuch und seinen Kodachi bewaffnet, verließ er die Küche. Auf seinem Weg zur Couch nahm er noch eine kleine Flasche Öl aus der schwarzen Truhe. Die innere Ruhe erfasste ihn wie immer sofort, wenn er begann Tsume und Kiba zu polieren. Die schon fast rituelle Aufgabe merzte all seine Gedanken aus, und seine Hände vollführten die rhythmischen Bewegungen wie von selbst. Zufrieden sah der Jäger auf seine Arbeit, die Klingen glänzten, auch seine Hände waren wieder sauber. Nur das Blut, das seine Seele befleckte, konnte niemals wirklich abgewaschen werden. Er blinzelte. Oh, nein. Das tust du jetzt nicht. Seine Augenbrauen zogen sich streng zusammen und er stelle die Ölflasche mit einem lauten knallen auf den Tisch. Nicht solche Gedanken an einem freien Tag. Mit einem schiefen Lächeln schob der junge Mann die Waffen zurück in ihre Schneiden. Er legte die Zwillingsschwerter auf seinen Schoß und starrte die Ölflasche gedankenversunken an. …Ich muss noch Bericht erstatten. Mit einem langen Seufzen ließ er sich in die Couch sinken. Tsunade-sama wartete auf ihn. Na ja, sie wird wohl noch ein Bisschen länger warten müssen. In seinen Gedanken konnte Iruka sich nicht dazu durchringen sie Hokage-sama zu nennen. Denn solange wie Sandaime für diesen Posten zuständig war, verdiente nur er diesen Titel. Nur dass er jetzt in einem kalten Grab lag. Er vermisste ihn, als Anführer und als Freund. Schon jetzt. Für den damals sechzehn Jahre alten Iruka war es keine leichte Entscheidung gewesen Jäger zu werden. Und der Beistand Sandaimes war für ihn von unschätzbarem Wert. Natürlich hatte es ihn geehrt; aber wen hätte es nicht? Und dennoch war er im gleichen Maße verängstigt gewesen. War es gewissermaßen heute noch. Verängstigt sich selbst in Kurohyou zu verlieren, Iruka vergessen zu sehen… Ein gewissenloser Killer zu werden, genau wie die Ninja, die er töten sollte. Iruka fand es zunehmend schwieriger sich selbst im Spiegel anzusehen. Der junge Mann verzog das Gesicht. Da saß er, Trübsal blasend und in Selbstmitleid schwelgend, obwohl es so viel zu erledigen gab. Er schüttelte entschlossen den Kopf und begann seinen Tag zu planen. Als erstes: sein Bericht. Plötzlich fiel ihm ein dass er seine Uniform tragen musste, die von gestern noch ziemlich dreckig war. Ein lustloses Stöhnen entwich ihm. Die Dinge, die ich für Konoha mache… Dann Mittagessen mit Naruto, vorausgesetzt er konnte ihn finden. Nachdem Iruka mit seiner Uniform fertig war, zog er diese und seine Stiefel an. Dann sah er seine Schwerter an, welche noch immer auf der Couch lagen. Fragte sich, ob er sie wirklich brauchte. Aber wie das Sprichwort sagte: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Während er die Kodachi an ihrem üblichen Platz befestigte, hatte der Jäger Zeit seine Gedanken zu ordnen. Durch einen Lederriemen am Knie gesichert, hing Tsume auf der linken Seite an seinem Gürtel, während Kiba in einem Harnisch schräg über seinem Rücken lag. So behinderten sie ihn beide weniger im Kampf und waren einfacher zu ziehen. Als letztes setzte Kurohyou seine Porzellanmaske auf. Und auch dieses Mal war ihm als verkörperte das Gewicht der Maske die Last seiner Verantwortung. Während seine Hände schneller als das menschliche Auge sehen konnte eine Reihenfolge von Fingerzeichen formten, entwich seinen Lippen nicht mehr als ein hauchen: „Tentan no Jutsu.“ Diese Jutsu kannten nur Jäger und Mitglieder der ANBU. Sie baute auf dem Verstand der Menschen um einem herum auf. Wirkte mehr wie ein „bemerke-mich-nicht“ Zauber, als das sie den Benutzer unsichtbar machte. Und eben dies war die größte Schwäche von Tentan no Jutsu, geschulte Augen konnten einen sehen. Es sein denn man benutze andere Möglichkeiten des Versteckens. Aber die Hauptstärke dieser Jutsu war es nicht viel Chakra zu verschwenden. Draußen betrachtete Iruka eine Weile die geschäftige Stadt. Er verhaarte für einen Moment sah den vielen Menschen einfach nur zu und wünschte er könne die Morgensonne auf seinem Gesicht spüren. Dann verschwand er. Dort wo er stand, war nun eine Wolke aus Rauch zu sehen. Auf sein Ziel, Konoha no Dairi, raste er förmlich zu. Iruka landete geräuschlos auf dem Rand des goldfunkelnden Daches. Mit einer Drehung sprang er von diesem und glitt durch eines der offenen Fenster. Drinnen löste er die Jutsu. Von den Wänden hallte die Stille der leeren Flure, nur leise drangen Geräusche von draußen herein. Es war Sonntag und noch nicht mal acht, also auch kein Wunder dass dieses Gebäude nur langsam zum Leben erwachte. Der Jäger genoss die Ruhe. Dass es ihn zu stillen und ruhigen Orten zog, lag wahrscheinlich an den lauten Klassen, die er als Akademielehrer hatte. „Aaa~ber Kakashi-senseii~…!“ Die quengelnden Rufe kamen ganz aus der Nähe. „Es war Sasukes Fehler!“ Wunschdenken Iruka. Leichter Unmut beschlich ihn als seine Ruhe gestört wurde. Verschwand aber augenblicklich, nachdem er das Gewinsel als Naruto identifizierte. Iruka überlegte, was der Junge getan haben könnte, dass er schon zu dieser Zeit zur Hokage gerufen wurde. Aber es war zwecklos, das hätte alles Mögliche sein können. Als das verschriene Trio und ihr entsprechend seltsamer Lehrer in Sichtweite kamen, lächelte Iruka unter seiner Maske. Vielleicht konnte er ja ein Bisschen spielen. Die Augen der drei Genin weiteten sich, als sie den Jäger erblickten. Naruto verstummte plötzlich in mitten seines Redeschwalles, Sakuras Hand gefror mitten im Schlag und sogar Sasuke stieß mit den Beiden zusammen. Das Lächeln unter der Maske verzog sich zu einem Grinsen. Lediglich Kakashi schaute nur von seinem Buch auf. „Ah, Guten Morgen Kurohyou-sama.“ Der Lehrer hatte sein blaues Auge zu dem üblichen Zwinkern verzogen. Sakura und Naruto starrten ihn schockiert an, sprachlos von seiner Lässigkeit. Sasuke war wieder er selbst und gab sich total gelangweilt. Den Gruß erwiderte Kurohyou nur mit einem Nicken. Vor Naruto blieb er stehen, kippte den Kopf und betrachtete den Jungen kurz, dann verbeugte der Jäger sich leicht. „Naruto-san.“ Als Iruka sich wieder wegdrehte, sah er nur flüchtig wie sich ein Rotschimmer auf Narutos Wangen legte und dieser vor Freude strahlte. Er fragte sich warum er so was nicht schon früher gemacht hatte, im Grunde brauchte Naruto jede Ermutigung, die er bekommen konnte. Das Grinsen war aus Kakashis Blick verschwunden. Er hatte die Szene lesend beobachtet und sah nun dem Jäger hinterher, bis dieser hinter den großen Eichentüren verschwand. Fragend blickte er einmal von Naruto zur geschlossenen Tür, dann lief er seinem Team voraus auf den Ausgang zu. Seit Sandaimes Tod war Iruka nicht mehr im Büro des Hokage gewesen. Irgendwie konnte er es immer so lenken Godaime woanders zu treffen, sei es nun auf einem Dach, auf des Steingesichtern der Hokage oder sogar am Gedenkstein. Überall, nur nicht in diesem Büro. Auch Freunde sterben eines Tages. Früher oder später musste er der Realität ins Auge blicken. Und wenn man es genau nahm, war dafür heute so gut wie jeder andere Tag. Er klopfte nicht an. Erstens weil er es nie tat und zweitens weil er sein Chakra nicht verbarg. Somit war für jeden etwas talentierten Ninja zu spüren „Kurohyou ist da!“. Und Tsunade-sama war nicht gerade ein Durchschnittsninja. … in mehreren Dingen. Es überraschte ihn nicht, als er die Präsenz von Kuma und Yamainu in einem anliegenden Zimmer fühlte. Als Leibwächter Godaimes blieben sie zu jeder Zeit in ihrer Nähe, permanent auf der Suche nach Attentäter und immer bereit diese auszuschalten. Iruka konnte nicht sagen dass er neidisch war. Lieber verfolgte er eine wilde Bestie, war immer in Bereitschaft, als dass er über jemanden wachte. Die fünfte Hokage saß an ihrem Mahagonitisch, die Beine überkreuz, das Gesichte zum üblichen Schmollen verzogen. Ihre langen, aschblonden Haare rahmten das Ganze. Zugegeben sie war eine schöne Frau und dennoch konnte Iruka sie als Hokage nicht anerkennen. Er wusste nicht weshalb. Sie sah auf als Kurohyou den Raum betrat. Ein räuberisches Lächeln, das ihre bernsteinfarbigen Augen nicht erreichte, war seine Begrüßung. „Du magst mich nicht oder, Iruka?“ Ach, ja. Deshalb. Der Jäger seufzte müde. Und wenn er es erreichen würde, hätte er sein Nasenbein massiert. Verdammte Maske. „Soll jeder in diesem Dorf mein Geheimnis aufdecken? Denn, wenn dem so ist, macht weiter. Das würde mir eine ganze Menge Ärger ersparen.“ Trocken wich er der eigentlichen Frage aus. Als Antwort hob sie eine perfekt gezupfte Augenbraue. „Ich hörte du wurdest gestern verletzt.“ Leicht enttäuscht bemerkte Tsunade dass der abrupte Themenwechsel Iruka nicht im Geringsten verwirrte. „Nichts was ein paar Tage Ruhe nicht heilen würden.“ Sobald er Kurenai in die Finger bekam, würde er ihr die Leviten lesen. Das hätte sie nun wirklich nicht erwähnen müssen. „Was den Bericht betrifft…“ Keinerlei Begeisterung war in Godaimes Gesicht zu finden. „Du bist langweilig, weißt du das?“ Der Jäger schien einen Moment lang ihre Bemerkung zu überdenken. „Wahrscheinlich.“ Dann begann er umfassend über seine Mission zu berichten, während Tsunade nachdenklich auf ihrer Unterlippe knabberte und ihn aus dem Augenwinkel beobachtete. Am Ende seines Berichtes verbeugte er sich leicht, formte die Verbergungsjutsu und bewegte sich auf das Fenster zu. Er war dabei nach draußen zu springen, als Tsunades leise Frage ihn stoppte. „Warum hasst du mich?“ Iruka antwortete nicht sofort. Sein ganzer Körper war starr, nur seine Hand krallte sich am Fensterrahmen fest. Einige Sekunden lang stand eine Mauer aus Schweigen zwischen ihnen. Das leichte Rascheln der Reihenvorhänge waren die einzigen Geräusche in der Stille. „Ich hasse Euch nicht, Tsunade-sama. Es ist nur…“ „…ich bin nicht Sandaime.“ Ihr Lächeln wirkte traurig und verstehend zugleich. Durch das Sonnenlicht geblendet, konnte sie nur noch einen Schattenriss erkennen. Bewegung kam in diesen; wand sich vom Fenster ab, ihr zu. Vor ihr stand nicht mehr der gutherzige, lässige Iruka, sie sah nun auf Kurohyou. Die Intensität seines Blickes konnte sie fühlen. Dunkle Schlitzte gegen bernsteinfarbene Iris. Hokage gegen Jäger. Ein Schauer kroch ihr den Rücken hoch. Nicht vor Angst, es war ein Gefühl welches sie lange nicht mehr hatte. Schmerz. „Nein.“ Kurohyous Stimme war ruhig. „Seid Ihr nicht.“ Ohne ein weiteres Wort sprang Iruka durch das Fenster. Er fühlte sich plötzlich um Jahre gealtert und ihn beschlich ein Gefühl der Kälte. Vier Stunden später schlenderte Iruka die Straßen Konohas in seiner üblichen Chuuninuniform entlang. Ohne seine Schwerter fühlte er sich seltsamerweise nackt. Es war absurd, immerhin konnte er sie mit Ken Yuuki no Jutsu jederzeit rufen. Natürlich würde das seine Tarnung aufdecken, denn Tsume und Kiba hatten ihren eigenen Ruf. Er hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt ein Jounin zu werden, in den Ruhestand zu treten. Ein zynisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Was es wohl über ihn aussagte, dass er ein Leben als Jounin ruhig fand… Iruka hätte dieser Versuchung schon längst nachgegeben, währe er sich seiner Verantwortung nicht so bewusst. Was sein Versagen während des letzten Angriffes noch schmerzvoller machte. Außerdem mochte er seinen Beruf an der Akademie, kleine Kinder waren größtenteils harmlos und unkompliziert. Am Besten fühlte sich Iruka mit ihnen. Der junge Lehrer gab sein bestes um für sie alle dazusein. So wie er es sich von seinen Eltern gewünscht hatte, als er noch zur Akademie ging. In gewisser Weise war es Sandaime gewesen, aber das war nicht das Gleiche. Ein Hokage musste für alle im Dorf da sein. Gerade Konohamaru hätte seinen Großvater gebraucht, also versuchte Iruka ihn so gut er konnte zu unterstützen. Wie konnte er sie im Stich lassen? Seit er Kurohyous Maske trug, hatte die Antwort auf diese Frage niemals geschwankt und war ihm immer leicht gefallen: Er konnte nicht. Und würde nicht. Diese Gedanken brachten, das erste Mal seit Sandaimes Tod, ein kleines Stück Frieden in sein Herz. Er wurde gebraucht. Und das war es, was ihn am Laufen hielt, einen Tag nach dem Anderen und jede Nacht. Immer dann wenn Iruka kurz davor war alles hinzuschmeißen, erinnerte ihn das Lächeln seiner Kinder daran, dass es in dieser Welt etwas gab wofür es lohnte zu Kämpfen. Er hatte seine Jacke offen gelassen, denn es war wärmer als üblich in Konoha. Die Sonne stand hoch, fast im Zenit, es waren keine Wolken zu sehen und im Großen und Ganzen sah es so aus als würde der Tag besonders strahlend. Was Iruka anging, wäre es jedenfalls so, wenn er es schaffte einen bestimmten orange bekleideten Sonnenschein zu finden. Was, dank Irukas Aufspürfähigkeiten und Narutos Neigung nichts außer Ramen zu essen, nicht schwer sein sollte. Als er sich Ichiraku näherte, ließ der starke Geruch von heißen Ramen ihm das Wasser im Mund zusammen laufen, obwohl er nicht wirklich hungrig war. Wie angenommen verschlang Naruto gierig eine Schüssel Ramen nach der Anderen. Zu seiner Überraschung bemerkte Iruka dass Kakashi bei seinen Schülern saß. Seit dem Chuuninexamen-Zwischenfall hatte er nicht mehr das bester Verhältnis mit diesem Mann. Und nach dem Angriff hatten sie offensichtlich nicht die Zeit sich auszusprechen. Sakura erblickte ihn zuerst, winkte ihm fröhlich zu. Er erwiderte den Gruß mit der gleichen Freundlichkeit und ließ sich ohne Naruto zu beachten neben ihn auf einen Stuhl fallen. Sasuke tat nicht mehr als Iruka anzusehen, aber dieser grüßte ihn ebenso wie Sakura. Zuletzt drehte er sich zu Kakashi, welcher völlig in seine Lektüre vertieft schien. „Guten Tag, Kakashi-sensei.“ Ohne sich die Mühe zu machen aufzusehen, hob der Jounin kurz die Hand und blätterte dann eine Seite weiter. Der Jäger verzog das Gesicht. Dann zuckte er kurz mit den Schultern und bestellte für Naruto und sich selbst ein Portion Ramen. Was dem hyperaktiven Genin einen Freudenschrei entlockte. Iruka hörte geduldig zu, als der Junge von seinen „Heldentaten“ und allen Geschehnissen berichtete, die seit ihrer letzten Begegnung passiert waren. Das beinhaltete auch die katastrophale Mission von heute morgen, als er zufällig Feuer auf der Perücke eines alten Mannes legte. Iruka empfand eine Art Mitgefühl für Tsunade. Kakashi beobachtete Iruka aufmerksam, ohne dass dieser etwas bemerkte. Der Jounin war ein von Natur aus neugieriger Mensch und dieser Lehrer machte ihn neugierig. Seit ihrem ersten „Treffen“ hatte er seine ganzen Ninjafähigkeiten eingesetzt um ihn zu beobachten. Jedes noch so kleine Detail speicherte Kakashi in seinem beachtlichen Gedächtnis. Kakashi schätzte dass Iruka nicht wirklich kräftig war, er war nicht männlich genug dafür. Nicht sehr groß, gertenschlanker Körper, schmale Schultern und Hüften. Dennoch war er ein attraktiver Mann. Er hatte einen festen, mageren Körper, geschmückt mit klaren, sehnigen Muskeln. Verirrte Haare aus seinem dunklen Pferdeschwanz rahmten sein Gesicht, welches hohe Wangenknochen und feine Gesichtszüge besaß. Und dennoch besaß es nicht den Charakter, der unter den Dorfbewohnern Konohas üblich war. Die Narbe quer über seiner Nase verstärkte das exotische Aussehen. Freiheit war in seinem Schritt, eine unbewusste Zuversicht, die er nicht verstecken konnte, ebenso wenig sein leichtes Lächeln und das lebhafte Lachen. Iruka hatte den lautlosen Schritt eines erfahrenen Shinobi, sehr unüblich für einen Chuunin. Und dann hatte er noch diese geradezu kindischen Reaktionen, wie zum Beispiel bei jeder kleinen Bemerkung zu erröten. Zudem trug Iruka seine Gefühle nicht in seinem Körper, sondern in seinen Augen. Sie waren, nach Kakashis Meinung, dass Beeindruckendste an Iruka. Braune Augen erhellt mit einer sonderbaren Fröhlichkeit, meist als ob er etwas wüsste, was keiner wusste. Aber sie konnten ebenso mit einer beunruhigenden Intensität lodern. Das konnte Kakashi mit Gewissheit sagen, war er doch mehr als einmal diesem Blick ausgesetzt gewesen. Er erinnerte sich besonders an das eine Mal kurz vor dem Chuunin Examen, als er seine Schüler gegen das Urteil des jungen Mannes nominiert hatte. Er hatte Feuer in seinen Augen, ein brennendes Verlangen jemanden zu beschützten den er sehr schätzte. Einen Jungen bei dem er mehr als genug Gründe hatte ihn zu hassen und dennoch nicht tat. Sein Einsatz hatte Kakashi geärgert, weil es etwas in ihm wachrüttelte um dass er sich nie gekümmert hatte. Neid. Paradoxer Weise nicht auf Iruka, sondern auf Naruto. Ein bleibendes Verlangen so wichtig für jemanden zu sein. Im Großen und Ganzen war der junge Chuunin immer noch ein wahrhaftiges Rätsel für ihn. Und zwar eins, dass für Kakashi bestimmt war zu entschlüsseln, da war er sich sicher. Kommentare sind immer erwünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)