Von Liebe zerstört von Sitamun (Wir gehörten nie zusammen) ================================================================================ Epilog: ... wir nie aufgehört haben? ------------------------------------ „Bleibt ihr … noch im Bett … oder … kommt ihr?“ Ihre Stimme bricht fast, über ihre Wangen laufen noch die Tränen, die sie einen Augenblick zuvor in meinen Armen noch weinte. Sie macht sich nicht mal im Ansatz die Mühe, ihre Tränen zu verbergen. Sie kennt ihr Unrecht nur allzu genau und es ist ihre Sache, damit zu leben. Ich kann nicht mehr als zu versuchen, ihre Tränen zu trocknen – verhindern kann ich sie nicht. Ich kann ihr nicht ausreden, dass sie und Ayame diejenigen waren, die uns Leid zu fügten. Zu großes Leid, das sie nicht verstehen konnten, weil sie nicht wussten, wie es ist, so eng verbunden zu sein. Sie sahen ein, dass Hikarus und meine Verbindung zu eng ist, als dass jemand und schon gar nicht sie beide sie trennen konnten. Es hatte lange gedauert, viele Jahre, bis sie das Unbegreifliche begriffen. Ob wir dankbar sind ... Nein, ich glaube nicht. Sie verwechseln uns immer noch. Unabsichtlich. Und sie wissen es nicht. Sie spielen immer noch mit uns. Wir spielen immer noch mit ihnen. Sie wissen es nicht. Werden nie. Denn wenn wir es ihnen nicht sagen, können sie auch nichts wissen. Das einzige, was sie wissen, ist, dass sie Falsches taten. Und wir nicht. Sie werden nie erfahren, was wir sind, nie aufgehört zu sein. Hikaru blickt auf, sieht zu ihr, lächelt sie liebevoll an. „Wir sind in fünf Minuten da …“ Trotz ihrer Tränen lächelt sie, ist glücklich. Froh darüber, dass wir sie nicht hassen. Doch, was sie nicht wissen, ist … Und wenn wir vier dann des Tages in einem Raum sitzen, gemeinsam fernsehen, dann sitzen wir zusammen auf unserem Sofa, sitzen Hikaru und ich direkt nebeneinander, unsere Hände ineinander verschlungen, Yoshiko und Ayame in unseren Armen. Sie lächeln verständnisvoll, wenn ihre Augen auf unsere Hände fallen, scheinen glücklich, wenn unsere Gesichter sich langsam nähern und liebevoll dem jeweils anderen einen zarten Kuss auf die Lippen drücken. Die beiden Frauen sehen uns zu und trotzdem scheinen sie nicht zu wissen, was wir tun. Ich dachte es mir ja bereits. Wenn wir es ihnen nicht sagen, werden sie auch nichts wissen. Und wenn es zufällig passiert, dass sie uns bei einem der leidenschaftlichen Küsse erwischen, die wir einander schenken um zu überleben, dann schweigen sie, nicht das Unrecht sehend, das wir tun. Nur die eigene falsche Tat vor Augen, die im Vergleich mit all den anderen schwindend klein wirken. Die bittere Wahrheit ist oft erschreckend groß, nicht wahr? Sie halten uns nicht auf, lächeln nur wehmütig, sitzen daneben und sehen nur die falsche Wahrheit, vollkommen vergessend, dass sie im Recht sind. Wie verwirrend … Ein Host versteht sich darauf, seiner Kundin nur das zu sagen, was sie hören will, sie nur mit den Worten glücklich zu machen, die ein dauerhaftes Lächeln auf ihre Lippen zaubert, auch wenn ihre Augen eine andere Geschichte erzählen. Ein Host versteht sich darauf, mit nur einem Blick die Frau an seiner Seite zu verführen, sie ihm gefügig zu machen, ob sie will oder nicht. Ein Host versteht sich darauf, seinen angeblichen Augenstern nur das glauben und wissen zu lassen, von dem er will, dass sie es glaubt und weiß. Und genau das taten wir. Tun wir immer noch. Denn tief in unserem Innersten – und auch, wenn wir langsam beginnen, neben der Liebe für uns selbst auch Liebe für diese beiden Frauen zu entwickeln – haben wir nie aufgehört. Wir haben gelogen, lügen und werden auch immer weiter lügen. Wir schwindelten, schwindeln und werden es als unser Lebenswerk betrachten, es immer zu tun. Wir sagten und sagen ihnen immer wieder, dass es falsch von ihnen war, uns so weh zu tun, uns zu verwechseln, obwohl sie sagten, sie würden uns lieben. Unser Spiel jedoch ist immer noch unentdeckt. Sie hinterfragen es nicht. Wir laden sie ein. Sie nehmen an. Schon lange. Für immer. Sie werden nicht herausfinden, was nicht herausgefunden darf. Und es ist richtig so. Denn tief in unserem Innersten haben wir nie aufgehört, gute Hosts zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)