Tokyo Girl von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kaoru stand vor dem Spiegel und versuchte vergeblich eine Haarsträhne so zu befestigen wie er es gerne haben wollte. In den letzten zwei Monaten hat er darin ziemlich viel Übung bekommen. Wie auch immer, er war ziemlich spät dran. Heute hatte das Queer zwar Ruhetag, aber Kai wollte seinen Geburtstag feiern. Er war schon den ganzen Nachmittag ganz hibbelig gewesen. Also noch hibbeliger als sonst... Ein letzter Griff zum Kajal und Kao machte sich auf den Weg nach unten. Auf dem Gang traf er auf Miyavi, der ihm freundschaftlich auf die Schulter klopfte und ihm dann vorjammerte, dass seine Kakteen seit Tagen unter einer seltsamen Krankheit litten, sie würden von Tag zu Tag hellgrüner werden... Als sie endlich unten ankamen wurden sie freudig von einem großen Haufen Leute in Empfang genommen. Meine Güte, Kai hatte sich wirklich viel Mühe gegeben. Er hatte eine perfekte Farbkombination der Lampen gefunden und alles liebevoll dekoriert. Jetzt kam er angestürmt und warf sich Kao um den Hals. „Kao! Gut dass du da bist! Ich bin ja so glücklich, ich wollte meinen Geburtstag schon immer mal in so einem Rahmen feiern! Alles schön machen, ganz viele Leute und alles nur wegen mir!“ Kaoru tätschelte ihm lächelnd den Rücken. Anscheinend hatte Kai über seine Schulter einen neuen Ankömmling entdeckt, denn er quietschte ihm schrill ins Ohr und war einen Augenblick später verschwunden. Kaoru grinste ihm hinterher und schaute sich dann um. Es waren wirklich viele Leute gekommen, den Großteil kannte er, doch es waren auch ein paar dabei die er noch nie gesehen hatte. Irgendwo in der Nähe der Theke machte er Shinya aus, und schlenderte zu ihm hinüber. Dieser schaute überrascht auf. „Hey Kaoru!“ „Hi.“ „Und, wie geht’s dir so? Du siehst gut aus!“ Kao lächelte. „Danke.“ „Hey Schatz, was hast du dir denn hier schon wieder für einen heißen Kerl angelacht! Dass du die auch immer so anziehst... Naja, immerhin besser als aus. Ich hab dir was zu Trinken mitgebracht...“ Die stellte zwei Gläser vor Shinya ab, drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und lehnte er sich lässig gegen die Theke. Dann kniff er die Augen zusammen, schob den Kopf vor und starrte Kaoru an. Er warf unauffällige Blicke nach links und rechts und trat dann einen großen Schritt auf ihn zu, um ihm direkt ins Gesicht schauen zu können. Plötzlich begann er breit zu Grinsen. „Nein, ich glaub’s ja nicht, KAORU!! Du bist es wirklich!!“ Und schon ließ er eine seiner Pranken mit voller Wucht auf Kaorus Schulter niedersausen. „Man, Kleiner, ich hab dich überhaupt nich wieder erkannt. Geiles Outfit, steht dir echt super!“ Er nahm einen Schluck aus seinem Glas und setzte sich auf Shinyas Schoß. „Erzähl ma, wie ist es dir so ergangen? Anscheinend alles andere als schlecht, wies scheint.“ Nachdem er es nach einer ganzen Weile geschafft hatte von den beiden wegzukommen, stellte Kaoru fest, dass er wohl einer der wenigen war, die noch nicht angetrunken waren. Er schlenderte durch die Gegend und erblickte irgendwann Kai, der lachend in mitten einer Gruppe von Leuten saß. Er lächelte dem Violetthaarigen zu, sah aber anschließend ein wenig verloren aus, wie dieser fand. Und er hatte ständig die Tür im Auge. Kaoru gesellte sich nun zu einer lustigen Runde dazu. Miyavi lag in den Armen von Toshiya, Aoi und Reita waren auch mal wieder beschäftigt, einzig Ruki und Tatsurou führten eine „normale“ Unterhaltung. „Hey Kao setz dich doch zu uns!“ Ruki klopfte neben sich auf das Sofa. „Vielleicht hast du ja Lust uns dein Geheimnis zu verraten.“ „Welches Geheimnis?“, fragte Kaoru perplex. „Na wie du es geschafft hast in so kurzer Zeit einen so großen Fanclub aufzubauen.“ „Hä?“ Ruki beugte sich vor. „Schau mal darüber. Siehst du Hizumis Blick? Wundert mich dass er noch seine normale Hautfarbe hat. Er müsste eigentlich Gift spucken vor Eifersucht.“ Kaoru blinzelte ihn verwirrt an, aber es stimmte. Hizumi sah aus, als würde er ihn am liebsten auf der Stelle umbringen. „Aber warum?“ Ruki grinste breit. „Weil ihm einer nach dem anderen, seine Stammfreier weglaufen. Sie finden dich nämlich ziemlich interessant.“ Er klatschte schadenfroh in die Hände. „Geschieht ihm mal ganz recht!“ „Oh.“, sagte Kaoru nur. Er wagte noch einmal eine Blick in die hintere Ecke. Abscheu blitzte ihm entgegen und tiefe Verachtung. In den nächsten Stunden floss der Alkohol in Strömen... Rukis Lache wurde mit der Zeit immer dreckiger und bei Kaoru machte sich langsam aber sicher ein gewisser Harndrang bemerkbar, der ihn schließlich zu einem Gang aufs stille Örtchen trieb. Auf dem Rückweg stolperte er fast über Kai, der zusammengekauert hinter einem Sessel saß eine Flasche fest umklammert hielt. „Hey Kai..“ Sanft sprach er ihn an. Es dauerte eine Weile bis Kai ihn erkannte. „Kao...“, hauchte er und dann leise: „Wo ist er?“ Kaoru hockte sich neben ihm, und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Kleine sah völlig fertig aus und anscheinend hatte er mehr als genug getrunken. „Wer?“ Große Augen starrten ihn tränenverschleiert an. „Kao, warum? Alle sind gekommen. Alle. Nur er nicht....“ „Shht... wer ist nicht gekommen?“ Er strich ihm sanft eine Träne von der Wange und zog ihn in seine Arme. „Keiner weiß wo er ist. Warum ist er nicht gekommen...“ schluchzte er in Kaorus Shirt. „Pschhht... Wer denn? Wer ist nicht gekommen?“ „Kyo...“ Als Kao Kai ins Nebenzimmer gebracht hatte und dieser auch ziemlich schnell ins Land der Träume hinüber gedriftet war, schloss der Violetthaarige vorsichtig die Tür und seufzte leise. Schöne Scheiße. Kyo. Das kleine Monster. Der ist doch viel zu verbohrt, als dass er es überhaupt merken würde. Kai hat das nicht verdient. Er hat noch so was kindliches, so süß und dann hängt er sein Herz an so einen groben Brocken... Er stieß die Tür auf und betrachtet das Bild dass sich ihm bot. Überall verstreut saßen und lagen betrunkene Gestalten herum. Rukis Lachen war noch durch den Lärm der Musik zu vernehmen. Kaoru fasste sich an den Kopf und ließ sich in einen Sessel fallen. Blöder Alkohol... Dass der einen immer so runterzieht.. Aber ich glaube ich sollte hier mal für Ordnung sorgen. Es ist nach 3Uhr und irgendwie bin ich Kai das schuldig. Hm.. Nur noch eine Minute... Was hat Ruki vorhin gesagt? Ich ziehe andrer Leute Freier an... Na ganz toll... Das gibt bestimmt wieder Ärger... Aber da kann ich doch überhaupt nichts für! Wer legt sich denn bitte freiwillig mit Hizumi an? Dieser Blick... Ich hab keine Lust mehr.. ich mach immer nur Probleme... Das Leben ist scheiße... Und jetzt bleibts wieder an mir hängen, hier die Leute rauszuschmeißen... es ist doch alles zum kotzen... Ach ja...Auf in den Kampf.... Er erhob sich stöhnend und macht sich daran die Leute, die hier nicht wohnhaft und noch in der Lage sich aufrecht zu halten waren, freundlich hinaus zu geleiten. Nachdem sich der Raum mehr oder weniger geleert hatte, schmiss er sich neben Miyavi auf die Couch und hatte grade beschlossen nie wieder aufzustehen, als sein Nebenmann ihm auf die Schulter tippte und unkoordiniert angrinste. „Miyavi geh weg, du bist betrunken..“ Er vergrub den Kopf in den Armen. „Aber Kaaao..“ Er grummelte nur unwillig. „Bittööö, ich wollte dich doch nur um was bitten.“ „Was denn..“ Es klang genervt. „Bitte, Kao.. Totchi is vor... ner Viertelstunde raus und... eetto nich wieder gekommen.. und ich bin glaub ich bin zu... dicht um... um zu gehen, könntest du nich schaun?“ Blinzeln. Kaoru stöhnte leise. „Bitte Kaooo!“ Der Schwarzhaarige begann in seinen Haaren rumzuspielen. „Jaa ich geh ja schon... Und nimm deine Pfoten aus meinen Haaren!“ Er stand auf und wurde von einer Welle von Kopfschmerzen erfasst. Oh bitte, bitte lasst mich doch einfach!! Ich hab keine Lust mehr... Langsam schleppte er sich zur Tür. „Aaaah, schaut euch das an!! Unser Neuzugang spielt Babysitter! Wie süüüß!“ Hizumi. Mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen. Kann der mich nich in Ruhe lassen.. „Kommt da jetzt etwa deine wahre Natur durch, Kleiner? Ich hab schon immer gesagt, du passt hier nicht her! Nun geh schon weiter, sonst laufen deine Babys weg!“ Er lachte und drehte sich wieder zu seinen Leuten um. Kaoru ballte die Hände zu Fäusten und setzte seinen Gang fort. Danke Hizumi, danke.. das war genau dass was ich jetzt gebraucht habe.. macht mich doch alle fertig, ich weiß ich werde mich hier nie zu Hause fühlen können, ich gehöre nicht hier her... da vorne steht Toshiya.. Er näherte sich langsam der Gestalt die an eine Straßenlaterne gelehnt stand und rauchte. „He Toshiya..“ Der Angesprochene drehte sich um. „Kaoruuu...“ Oh warum müssen die sich alle immer so zulaufen lassen! „Schöne Nacht heute... So ganz klar... man kann die Sterne sehen.....Die sitzen da oben so alle, und der Mond passt auf sie auf... Großer Papastern. Aber eigentlich gehört er ja gar nich dazu, er is ja so ganz anders als die. Ein Planet, oder? Oder nee.. Egal.. Schön... und mal isser ganz groß, so wie heute ne, und dann nimmt er langsam ab, bis fast gar nix mehr da is...“ Er führt gedankenverloren die Zigarette zum Mund. Ganz ruhig, Kaoru! Er ist betrunken... „Komm, wir sollten langsam wieder reingehen.“ „Hm, nee...“ Der Violetthaarige verdrehte die Augen. „Doch, es ist kalt hier draußen, spürst du’s nicht?“ „Nee, geh du halt, ich bleib da.“ Ich hasse kleine Kinder... „Ich will aber dass du mitkommst.“ Pause. Toshiya ignorierte ihn und starrte vor sich hin. Argh.. Kaoru trat vor und packte ihm am Handgelenk und wollte ihn mit sich ziehen, doch Toshiya fuhr plötzlich herum und schlug ihm vollkommen unerwartet ins Gesicht. Er taumelte zurück. Toshiyas Augen waren weit aufgerissen und er atmete heftig. Kaoru sah auf, er stand jetzt wie betäubt. Seine Hand bewegte sich mechanisch nach oben, er fuhr sich über die Wange und betrachtete dann seine Finger. Dann hob er den Kopf. Seine Augen waren leer. „Miyavi hat nach dir gefragt...“ flüsterte er, drehte sich langsam um und ging. Ein Gefühl von eisiger Kälte umfing ihn und lähmte seine Gedanken. Er fühlte sich, als wäre er plötzlich eingefroren. Er ging nicht mehr zurück zu den anderen. Seine Füße trugen ihn ohne sein zutun die Treppe hinauf in sein Zimmer. Es brannte Licht. Kyo lag auf seinem Bett und las. ............................................................................... Am nächsten Morgen weckte ihn ein Sonnenstrahl der es geschafft hatte zwischen den Ritzen der Jalousie durchzuschlüpfen. Stöhnend vergrub er den Kopf tiefer in die Kissen. Nein bitte, ich will nicht, lasst mich weiter schlafen... Nach ungefähr zehn Minuten stand er doch auf, schleppte sich ins Bad und warf erstmal eine Kopfschmerztablette ein, bevor er sich unter die Dusche stellte. Zurück ins Zimmer aufs Bett. Er lehnte mit dem Rücken an die Wand und schlang die Arme um die Beine. Keine Lust rauszugehen und beim aufräumen zu helfen. Wird sich schon ein anderer finden.. Langsam zog er eine nasse Haarsträhne durch die Finger. Allmählich blich die Farbe aus. Er ließ sich zurück an die Wand sinken und schloss die Augen. Nach einer Weile klopfte es leise an die Tür und ein halbwegs wach aussehender Reita steckte vorsichtig den Kopf ins Zimmer. „Hei, Kao. Kai schickt mich. Ich soll nachschauen ob du schon wach bist und dich wenn nicht aus dem Bett schmeißen. Nein, Scherz... ^^ Er sagt ich soll dir ausrichten, dass du, falls du Lust hast, nachher ja mal runter kommen kannst. Er würde sich freuen. Alles in Ordnung mit dir?“ „Hm, ja... Danke ich schau dann mal..“ „Kater?“ „Das auch. Hab aber schon was genommen.“ „Okay, ich muss dann wieder runter. Aoi hat gesagt wenn ich in fünf Minuten nicht wieder da bin, kommt er mich holen.. Also bis später dann.“ Zwei Stunden später saß Kaoru immer noch da und starrte die Wand an. Er ignorierte das leise Geräusch der sich öffnenden Tür. Doch als sich plötzlich die Matratze neben ihm senkte, sah er auf und zuckte leicht zusammen. Toshiya hatte einen ausgewaschenen Jogginganzug an und stützte sein Kinn auf die angezogenen Knie. Er starrte auf seine Füße. Kaoru wagte es nicht sich zu bewegen, bis Toshiya zu reden begann. „Wegen gestern... Ich wollte mich entschuldigen...“ Er will was?! Was tut er überhaupt hier? „Ich, ich weiß auch nicht, ich hatte zuviel getrunken, ich weiß das entschuldigt nichts, aber...vielleicht kann ich es dir erklären... ich hatte vor ein paar Jahren diverse Probleme... genauer gesagt, haben mich diese Probleme hier her gebracht, also... wie gesagt, er hat auch immer zu mir gesagt ‘Ich will aber dass du mitkommst.’ und hat mich dann am Handgelenk gepackt, der Alkohol, ich...hab plötzlich nur noch rot gesehen... es tut mir wirklich leid, ich wollte dir nicht wehtun...“ Er schaute vorsichtig auf. Kaorus Blick blieb undurchsichtig. „Es hatte nichts mit dir zu tun, das alles war nur ein dummer Zufall, es tut mir wirklich leid!“ Ihre Blicke trafen sich. „Bitte hör auf mich so anzuschauen, sonst fang ich an zu heulen!“ Das entlockte Kaoru ein Lächeln und er senkte den Kopf. „Is okay..“ Keiner sagte ein Wort bis Toshiya plötzlich Kaorus Kinn anhob und dann vorsichtig über den Wangenknochen fuhr. Er zog scharf die Luft ein. Der Blauhaarige schaute ihn entschuldigend an. „Sorry... Hast du ne Salbe da?“ Kao schüttelte leicht den Kopf. „Dann warte ich hol was.“ Und schon war er aus dem Zimmer verschwunden. Der Zurückgebliebene tastete nochmal nach seinem Gesicht, ehe er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und sich zurückfallen ließ. Warum macht er das? Ich mein, das ist total nett, aber von ihm hätte ich das überhaupt nicht erwartet. Die Tür ging wieder auf und Toshiya kam zurück und setzte sich wieder neben ihn. Er hatte eine weiße Tube in der Hand die er jetzt aufschraubte und vorsichtig begann das kühle Gel auf seiner Wange zu verteilen. Dabei biss er sich auf der Unterlippe herum und warf ihm immer wieder entschuldigende Blicke zu, es tat ihm wohl wirklich leid. Der Violetthaarige schloss die Augen und lehnte sich in den Schmerz den die sachten Berührungen auslösten. Plötzlich hörte man draußen lautes Türenschlagen und jemand schrie herum. Toshiya hielt inne und seufzte dann lautlos. „Das ist Miyavi. Ich sollte nach ihm sehen bevor er wieder etwas anstellt.“ Er stand auf und ging zur Tür. „Die Salbe kannst du behalten. Wenn noch etwas sein sollte, lass es mich wissen.“ Kaoru starrte noch eine ganze Weile die geschlossene Tür an. Nach einer Weile verstummte der Lärm draußen. Macht es jemandem etwas aus, dass ich jetzt leicht verwirrt bin? Wieso kommt er und entschuldigt sich? Wenn das jemand nicht nötig hätte, dann ja wohl er! Die ganze Welt hält ehrfurchtsvoll den Atem an wenn er vorbeistolziert und dann kommt er zu mir, grade zu mir und entschuldigt sich... Er hat mir sogar die Salbe gebracht So eine Behandlung hab ich doch gar nich verdient. Tokyo Girl... Nachdem er noch eine Weile vor sich hingegrübelt hatte, rappelte er sich langsam auf. Was hatte Reita gesagt? Nachdenklich schlurfte er ins Bad, zog einen Pulli über und machte sich auf den Weg nach unten. „Kao!! Und ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr!“ Kai ließ davon ab einen Tisch zu wischen und stürmte auf ihn zu. „Ruki hat mir erzählt, du hättest gestern noch dafür gesorgt, dass es irgendwann mal zuende ging!“ „Hm.“ „Oh ich bin dir so dankbar! Ich, keine Ahnung, ich hatte noch nie so einen üblen Filmriss... Ich will mir gar nich vorstellen in wie weit das noch ausgeartet wär, wenn du nicht eingegriffen hättest! Ich kann mich auch überhaupt nicht daran erinnern, wie ich in das Zimmer gekommen sein soll.. Warst das etwas auch du?“ Auf ein angedeutetes Nicken von des Violetthaarigen hin, fiel er ihm (mal wieder) um den Hals. „Oh, ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll!!!“ „Du könntest so an die 10000 Wörter weniger am Tag reden...“ Kam es seufzend von der Seite. Kaoru erblickte Uruha auf einer Couch sitzend und sich die Fingernägel feilend. Jetzt deutete er scheinbar teilnahmslos mit der Feile in Richtung des Tischs und meinte: „Geh und putz weiter, es muss bis heute Abend wieder alles sauber sein.“ „Geh und putz doch selber, wenn’s dir so wichtig ist!“, entgegnete Kai bissig, bevor er grummelnd zurück zu seinem Tisch stapfte. „Du hast noch was gut bei mir, Kao..“ Dieser ließ sich nun stöhnend neben Uruha auf das Sofa fallen. Es war das erste Mal, dass er den Blondschopf in etwas anderem als einem seiner Dominaaufzüge zu sehen bekam. Aber natürlich war er einwandfrei geschminkt und seine Haare lagen perfekt. Er schenkte Kaoru einen unbeteiligten Blick von der Seite durch halbgeöffnete Augen. „Wieso bist du nicht wiedergekommen, gestern?“ „Hatte irgend jemand ein Problem damit?“ „Nein, eigentlich nicht. Wir haben uns nur gewundert. Vor allem nachdem Toshiya kurz darauf mit undefinierbarem Gesichtsausdruck reingestapft kam, Miyavi angeschnauzt hat und dann aus dem Raum gerauscht ist.“ „Na da kann ich ja nichts dafür.“ Jetzt schlug Uruha anmutig die Beine übereinander, lehnte sich zurück und schaute ihn voll an. „Seit wann bistn du so zickig?“ „Hach keine Ahnung... schlecht geschlafen...“ Kaoru vergrub das Gesicht in den Händen. Uruha betrachtete ihn noch eine Weile, bis er sich schließlich graziös erhob, an Kai vorbeischlenderte, nebenbei bemerkte: „Du hast da einen Fleck vergessen.“ und aus der Bar verschwand. Kai streckte im die Zunge raus und schrubbte verbissen weiter. Kaoru schnappte sich kurz darauf eins der dunkelroten Kissen, stützte das Kinn auf und schaute Kai beim putzen zu. Nach einer Weile beendete dieser seine Wischaktion, schmiss sich neben ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. So saßen sie lange da. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, bis Mana irgendwann hereinkam, die Sauberkeit prüfte und die beiden dann rausschmiss, damit sie sich fertigmachten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)