silent killers von K-Cee (Reita x Kai) ================================================================================ Kapitel 3: | silent summer rain - vol. 2 - Headless | ----------------------------------------------------- Müde warf sich der Drummer auf die Seite, hieß seine Bandkollegen wegzugehen. Er wollte alleine sein. Er brauchte Ruhe. Wirklich. Das hier... war also sein Leben. Na toll. Nach einer Ewigkeit, wie ihm schien, siegte die erschöpfung über seine Gedanken, zwang ihn, an gar nichts zu denken - Und so starrte er nun an die Wand und zählte sinnlos die Rauhfasern. Er fühlte sich irgendwie irre... Und das alles nur, weil... Ja, weshalb eigentlich? Er ließ sich doch sonst nicht so einfach aus der Bahn werfen?! War das hier noch er selbst? War er nicht eigentlich Kai, Drummer, immer zu einem Witz und enem strahlenden Lachen aufgelegt? Oder zumindest zu einem Schlagzeugsolo? Wieso hatte er seine Sticks seit Tagen nicht angerührt? Doch nicht nur wegen der Hitze, oder? War Reita gerade dabei, sein Leben in andere Bahnen zu lenken?! Das... konnte doch nicht sein... Just a day, just an ordinary day Just tryin' to get by Just a boy, just an ordinary boy But he was lookin' to the sky and As he asked if I would come along I started to realize That everyday he finds just what he's looking for Like a shootingstar He shines And he says: Take my hand Whether how you can Don't you see your dreams Right here upon your head? Am liebsten wollte er kotzen. Oder am besten gleich sterben. Wie konnte er das nur zulassen? War er denn so... So... kopflos?! Nein, er hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Nicht ihm. Er. Der schönste Mann Japans. Der schönste Mann in seiner kleinen, großen Welt... Was zur Hölle dachte er denn da?! In einem genervten Raunen erhob er sich vom Bett, trat aus der Tür, wo er auch sogleich mit Besagtem zusammenstieß. Wenn man vom Teufel spricht... "Alles okay?", fragte der Blonde, half Kai vom Boden auf. "Ja...", war dessen knappe Antwort, ehe er sich an Reita vorbeidrückte und im Bad verschwand. Drinnen wusch er sich das von Schweiß benetzte Gesicht, ließ kaltes Wasser über seine Handgelenke laufen, um sich abzukühlen. Noch immer diese unerträgliche Hitze. Obwohl inzwischen die Sonne unterging. Dieses Haus war wirklich eine Irrenanstalt. Und er war der Clanführer der Irren... Als er das Bad wieder verließ, fragte er sich jedoch, wohin sein 'Clan' denn verschwunden war. Allein Reita lungerte auf dem Sofa vor dem Fernseher, ein Wassereis zwischen die Zähne geklemmt. Das Geschmolzene lief an seinem kantigen Kinn herunter. Eigentlich hatte er keine Lust, ein Gespräch anzufangen - Aber blöderweise erledigte sein Bandkollege das für ihn... Herzlichen Dank. "Die Anderen sind ausgeflogen. Wollten zu Rukis Eltern, weil die einen Pool haben..." "Und wieso bist du nicht mit?" "Einer musste ja auf dich aufpassen.", grinste er, "Wir haben's ausgeknobelt.", fügte er noch lachend hinzu, als erklärte das alles... "Und wir sollten zum Grillen vorbeikommen, wenn es dir besser geht." (Oh Gott, ich kann mir die vier so gut bei 'Jan, Ken, Pon' vorstellen xD Ehrlich... ^^°) "Es geht mir besser.", erwiderte Kai ruhig, setzte sich in den Sessel. Nebenbei das monotone Murmeln der Werbung. "Du hättest lieber jemand anderen hier sitzen, nicht wahr?" Die Frage kam so überraschend, dass der Drummer den Kopf herumwarf und Reita unverwandt anstarrte, die Lippen fest aufeinander gepresst. "Schon gut, ich kann's ja verstehen...", lachte der Blonde nun. Was gab es denn da zu lachen?! Fand er das etwa witzig?! Ihn machte dieses Gefühlskarussell seit Tagen fertig und er lachte auch noch darüber?! "Jaja, lach mich ruhig aus.", knurrte er leise. "Ich muss ja mehr über mich selbst lachen.", entgegnete sein Gegenüber, erhob sich vom Sofapolster, kam zu ihm herüber. "Denn ich bin ein... elender Feigling.", gab er seine Erklärung ab nd schmierte Kai etwas geschmolzenes Eis auf die Lippen, hauchte einen vorsichtigen Kuss darauf, ehe er sich wieder zurückzog und in der Küche verschwand. Kais Herz schlug so heftig gegen seine Rippen, dass er schon innere blaue Flecke vermutete. Scharf atmete er durch die Nase aus, fuhr sich behutsam mit der Zunge über die geröteten Lippen, sank tiefer in den Sessel. Das hier war... beschissener als jede Soap, aufregender als jeder Krimi und verwirrender als den Sinn in einem 'Inga Lindström' - Film zu suchen. (Kennen die Japaner Inga Lindström? xD Ich hoffe nicht. Die Armen... ^^ Übrigens: Sorry für die vielen Kommentare meinerseits, aber ich bin total lolig heute xD) Immer noch kopflos. Vielleicht noch kopfloser als zuvor... Seufzend erhob sich der Dukelhaarige aus dem weichen Polster, zog sich ein Shirt über. Inzwischen war der Himmel rot ob der untergehenden Sonne, nur vereinzelt zogen sich Wolken wie Federn hindurch. Kai und Reita sprachen auf dem Weg zu Rukis Elternhaus kein Wort miteinander. Von 'Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?!' mal abgesehen... Als sie endlich gefunden hatten, was sie suchten, waren schon Holzkohle und Spiritus zu riechen. Kai betrat den Garten als erster, froh, nicht mehr mit dem Bassisten allein sein zu müssen. Kurz wurde die Stille von einem Aufkreischen, dann einem lauten Platschen zbd Gelächter unterbrochen. Aoi hatte seine gute Freundin lana, von allen nur K-chan genannt (Das bin ich! xD), in den Pool geworfen - in voller Montur. Auf der Terrasse saß auch Maj, von allen Elster genannt, und tran ihren Cocktail, K-chan mitleidig begutachtend, wie sie aus dem Pool stieg und Aoi ansprang, ihm sein frisches Hemd nass machte. Hier brauste also das Leben... Elster war die engste Vertraute des Drummers. Eigentlich erzählte er ihr alles - Aber das hier... behielt er lieber für sich. "Oh, K-chan, du hast ja en weißes Hemd an!",rief Ruki lachend, zwinkerte der Blonden zu. "Und zu deinem Pech ein Bikinipberteil darunter, Ruki-Schatz.",entgegnete sie mit einem breiten Grinsen und zog sich das nasse Shirt aus. Elster hatte sich derweil ihre Kamera geschnappt, machte wie wild Fotos von der Szenerie. Kai ließ sich seufzend auf einem der Gartenstühle nieder, beobachtete mit einem argwöhnischen Auge, wie Reita sich neben ihn setzte, sich eine Zigarette ansteckte. Es wurde schnell spät. Und dunkel. Sie hatten gut gegessen, waren sturzbetrunken in den Pool gesprungen. Wie sich das eben für Betrunkene gehört... Wieder mal Zeit, euch abstimmen zu lassen ~harr~ ^^ A: Reita versucht, Kai eifersüchtig zu machen. B: Jemand ertrinkt beinahe. C: Es passiert nichts weiter, alle gehen nach Hause. ~> B + A Reita wandte sich zu Elster um und griff sie am Arm, wobei die Deutsche ein wenig zurückschrak, ehe sie vom Bassisten gegen den Rand gedrückt wurde. Mit festem Blick und einem gewissen Schalk in den glasigen Augen hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen. Doch Elster... hatte keine Lust darauf. Sie hatte mit Kai gesprochen - Na ja, sie hatte ihn abgefüllt. Jedenfalls hatte der Drummer ihr erzählt, wie es um sein Innerstes stand und sie hatte sich eigentlich vorgenommen, mit K-chan zusammen dem Blonden und ihm... na ja, ein wenig Starthilfe zu leisten. Blöderweise waren da ein paar Glas Tequilla im Weg... Jedenfalls stieß sie Reita etwas heftig von sich weg, wobei dieser ausrutschte und auf der anderen Seite des kleinen Pools mit dem Hinterkopf aufschlug, leblos ins Wasser sank. Aoi lachte herzlich bei der lustigen Darbietung. Allerdings... tauchte Reita nicht wieder auf, sondern hing weiter träge im Wasser, bis Kai zu ihm rüber stürzte und ihn bei den Schultern packte, um ihn aus dem Wasser zu ziehen. "Scheiße! Er blutet!", fluchte der Drummer und zerrte Reita weiter aufs Festland, bis seine Bandkollegen realisierten und aus dem Pool stürzten, um ihm zu helfen. "Atmet er?!" "Nur ganz flach..." Plötzlich schnellte der Bassist mit dem Oberkörper nach oben und hustete heftig, wobei die Gruppe um ihn zugleich erschrak und erleichtert aufatmete. "Alles okay?", fragte Elster geknickt und reichte ihm ein Handtuch. "Mein Kopf...", jammerte Reita und betastete zaghaft seinen Hinterkopf, rieb das Blut zwischen den Fingern. "Du hast mehr Kraft, als ich dachte..." ~~ “Es regnet...”, stellte Reita fest, hielt die Hand, mit der Innenfläche nach oben, gen Himmel, fing ein Paar Regentropfen, wie Spinnweben, auf. Ein warmer Sommerregen zog sich wie ein Vorhang über die von der täglichen Hitze dampfende Straße, auf der sie gingen. Kai hatte den Kopf zur Seite gewandt, ließ sich nichts anmerken. Wieso war er denn nun schon wieder allein? Mit ihm... Es schüttelte ihn ein wenig bei dem Gedanken. Nicht, dass er Reita nicht mochte. Ganz im Gegenteil. Aber war es das wirklich? War es nur eine Art des ‘Mögen’, die er bei dessen Anblick empfand? Oder war es schlichtweg - Der Drummer unterbrach sich in seinen eigenen Gedanken. “Du sagst ja gar nichts?”, stellte Reita nun wiederum fest und schwankte ein wenig auf Kai zu, schlang den Arm um dessen Hüfte. “Ich habe nichts zu erzählen. Wie du weißt, ging mein Leben in den letzten Tagen ein bisschen... an mir vorbei.”, erwiderte der Schwarzhaarige, löste sich von ihm. [Soundtrack: Nammatatakai Ame To Zaratsuita Jyounetsu ^^] ‘Tada anataniwa tada anataniwa Himegotohitotsusae shitakunaikedo Wakatte hoshii tatta ichidodake Kurushimagireno usowo mewo tsumutte daite’ Was sollten denn diese bescheuerten Textzeilen immer?! Konnte ihm nichts Besseres einfallen?! Irgendwann würde er Ruki noch umbringen... “Die Sonne geht auf...”, murmelte Reita und zog den Drummer in eine feste Umarmung. “Es ist ja auch fünf Uhr früh...” Konnte er denn nichts Einfallsreicheres erwidern?! Konnte er ihn denn nicht wegstoßen, ihm eine scheuern, einfach verschwinden, ihm wüste Beschimpfungen hinterherrufend?! Wieso war seine letzte Defensive nun auch noch gefallen? War er denn so... schwach geworden? Wieso brannte es so? Wieso tat es gleichermaßen gut, von dem Blonden so gehalten zu werden? Zur Hölle mit der Vernunft... In diesem Moment wurde ihm bewusst. Bewusst, dass es Unsinn war. Dass er wie ein trotziges Kind reagierte... Fast gewaltsam griff er nach Reitas Nacken, zog den Blonden in einen festen, beinahe brutalen Kuss, damit der verdammte Krampf in seinem Herzen endlich ein Ende hatte. Und als sich der Knoten in seiner Kehle langsam löste, merkte er, wie zart der Bassist den Kuss erwiderte, der nun auch von Kais Seite sanfter wurde. “Kai...”, wisperte Reita erstickt in der kurzen Atempause, die Kai ihm ließ, ehe er wieder in den Kuss versank, sich schwach und mit zittrigen Knien an die muskulösen Arme des Bassisten klammernd, der ihn fest umschlungen hielt. “Es regnet...”, hauchte der Blonde an Kais Halsbeuge. “Es ist mir... wirklich... egal...”, flüsterte der Drummer, schmiegte sich enger an den durchnässten Anderen. Noch immer standen sie mitten auf der Straße, auf dem glühenden, dampfenden Asphalt, im sanften Regen, der still auf die Straße fiel, wie in einem Stummfilm. ‘Asphalt to Ameno waltz wo kikinagara hutari dakiatte...’ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)