Nadezhdas Entscheidung von warin ================================================================================ Kapitel 6: Vereinigung ---------------------- Nur langsam gelingt es mir, die Fassung wiederzugewinnen und ihr zu lauschen. „Vor Generationen, als wir begannen, die ersten Drachen zu züchten, ist eine meiner Vorfahrinnen eine Symbiose mit einem Drachen eingegangen. Diese Gene wurden weitervererbt, von der Mutter zur Tochter, von Generation zu Generation. Meine Vorfahrinnen empfingen als Menschen und gebaren als Drachen. Wie sie muss auch ich mich bis zu meinem 18. Lebensjahr entscheiden, was ich sein will, Drache oder Mensch, danach gibt es kein zurück mehr." Ich mustere sie. Ihre zarten Schultern, ihre schmalen Hüften, ich schätze sie auf höchstens 16. "Da hast du ja noch ein wenig Zeit", lache ich. Langsam weicht die Spannung aus meinem Körper. Unvermittelt dreht sie sich zu mir um. Ein Lächeln huscht über ihre schmalen Lippen. Ihr rotbraunes Haar flattert im Wind und die kleinen Perlen an ihren Ohrläppchen baumeln auf und ab. Auf die Brust ihres Kleides ist das Abbild eines Drachens gestickt, des Drachen, der sie gerade noch selbst war. Entwaffnend strahlt sie mich aus ihren großen braunen Augen an. "Und nun? Willst Du mich nicht töten? Jetzt hättest du Gelegenheit dazu." Ich merke, wie ich rot werde. "Ich... äh.... nein, natürlich nicht. Hegst du denn keinen Groll gegen mich?" "Wegen meiner Mutter? Dein Vater und meine Mutter haben sich gegenseitig getötet. So ist das nun einmal im Krieg. Natürlich hege ich Groll. Aber nicht gegen euch. Ich hege Groll gegen diesen Krieg und gegen die Menschen die ihn führen." Betreten blicke ich zu Boden. "Aber ihr Drachentöter seit töricht. Zu glauben, dass die Drachen das Problem sind. Es sind die Menschen, sie werden weiter Krieg führen, auch wenn alle Drachen tot sind." Langsam wendet sie sich von mir ab und blickt wieder auf das Tal hinab. "Das Tal der Winde. Dort hat mein Stamm früher gelebt. Damals, bevor die Drachen kamen. Dort lebte auch eine berühmte Vorfahrin von mir. Sie hatte ebenso kühne Pläne wie ihr. Man sagt mir eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr nach, doch das sind nur Äußerlichkeiten." "Das Mädchen auf dem Wandteppich?" Nadezhda nickt kurz mit dem Kopf. "Auch sie wollte die Menschheit auf den Pfad der Tugend zurückführen. Doch was ist geschehen? Unser fruchtbares Tal wurde zerstört, wir selbst mussten es niederbrennen aus Furcht vor den giftigen Sporen. Und dann mussten wir uns in die Höhlen zurückziehen. Nein, diesen Traum habe ich ausgeträumt." "Wenn du das sagst, klingt das so aussichtslos, aber glaube mir, es gibt Hoffnung. Du musst kein Drache werden. Du kannst eine Frau werden. Ich werde dich beschützen, mein ganzer Stamm wird euer Volk beschützen. Es wird euch an nichts mangeln." Ich breite meine Arme aus, möchte sie an mich drücken, doch kurz bevor ich ihre zarten Schultern berühre, zucke ich zurück. Mit einem Ruck wendet sie sich zu mir und blickt mir direkt in die Augen. "Du bist so süß." Unvermittelt drückt sie mich an sich. SIE drückt MICH an sich! Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht. Hilflos stehe ich da, die Hände hinter ihrem Rücken, ohne zu wagen, sie zu berühren. Mein Herz rast, wilder, fester als im Kampf gegen den schrecklichsten Drachen. Bei den Göttern, sie wird es spüren! Ihr Kopf liegt direkt auf meiner Brust. Ist das peinlich. Nur langsam, ganz langsam traue ich mich, sie zu umarmen. Ihr Haar riecht so gut. Ganz tief atme ich ein, als könnte ich sie in mich hineinsaugen. Sie blickt zu mir auf und wie ein Magnet zieht es mich zu ihr hin. Erst stupsen unsere Nasen aneinander, dann berühren sich unsere Lippen und dann spüre ich auch schon ihre Zunge in meinem Mund. Wir küssen uns, küssen uns, wie ich noch nie zuvor einen Menschen geküsst habe, küssen uns, wie nur Verliebte das tun. Alles um mich herum dreht sich, nein, wir drehen uns, engumschlungen tanzen wir durch den Raum. Ich fühl mich wie im Rausch. Auf einmal stolpere ich rückwärts, lande mit dem Rücken auf dem Bett. Wir wälzen uns umher, küssen uns noch immer, eine Hitze steigt in mir auf, als würde ich verbrennen. Plötzlich ist sie über mir. Sie strahlt über das ganze Gesicht, ihre Wangen leicht gerötet. Bei den Göttern, diese Augen! Ich könnte darin versinken. Knopf für Knopf beginnt sie mein Hemd zu öffnen. Ich will etwas erwidern, doch sie macht nur „Psst!“ und legt mir zwei Finger auf den Mund. Schüchtern öffne ich Ihr Kleid und streife es von ihren schmalen Schultern. Sanft streiche ich über ihre Rückenwirbel, kaum zu glauben, dass dies gerade noch die Wirbelzacken eines Drachen waren. Ihre Haut ist so warm, so zart, so weich, keine Spur von einer Schuppe. Wir reiben uns aneinander, können gar nicht genug voneinander bekommen. Unsere Körper eng umschlungen, als wären wir eins, wälzen wir uns über das Lager. Noch nie habe ich mich mit einem Mädchen vereinigt. Dies wird mein erstes Mal sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)