Nadezhdas Entscheidung von warin ================================================================================ Kapitel 7: Ende und Anfang -------------------------- Der donnernde Flügelschlag eines Drachens reißt mich aus einem tiefen, wohligen Schlaf. Eines Drachens? Entsetzt springe ich auf, stürme zu der Höhlenöffnung. Majestätisch kreist ein Drache über dem Tal der Winde. „Nadezhda, NEEEEEEIIIIIIIIIIIIN!“ Ich schreie mir die Lunge aus dem Hals, beuge mich weit über die Felsbrüstung, so weit, dass die heißen Aufwinde meine Wangen fast versengen. Unerwartet legt sich eine faltige Hand auf meine Schulter und zieht mich zurück. Erschrocken drehe ich mich um und blicke in das bärtige Gesicht des Königs. Wie ist er hier hergekommen? „Sie hat mich hergeflogen, als du noch schliefst“, verständnisvoll blickt er mir in die Augen, „Sie möchte, dass ich dir erkläre...“ "Warum“, unterbreche ich ihn, „warum hat sie das getan? Es gab doch keinen Grund!“ Verzweiflung macht sich in mir breit. Sollte ich das, was ich gerade erst gewonnen, was ich begehre, wie sonst nichts auf dieser Welt, schon wieder verloren haben? "Gräme dich nicht", sagt er mit überraschend weicher Stimme "sie hatte sich doch längst entschieden." Fragend blicke ich in seine Augen. "Aber... aber sie ist doch noch keine 18, sie musste sich doch noch nicht entscheiden, oder? Bitte sage mir, dass sie noch keine 18 ist!" Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Nun, Nadezhda wirkte schon immer ein wenig jünger. Ich weiß es noch, als ob es gestern wäre. Glaube mir, heute vor 18 Jahren ist sie aus dem Ei geschlüpft!" "NEIN!" Ich schlage meine Hände vors Gesicht, Tränen fließen mir durch die Finger und mein ganzer Körper zittert vor Verzweiflung. Vorsichtig nimmt der König meine Hände und lässt seinen Blick zu Nadezhda schweifen. Wie er sie betrachtet – er muss sie lieben, sicher ebenso wie ich, das wird mir jetzt klar. „Dann liebt sie mich gar nicht?“, frage ich mit verheulten Augen. „Doch sie liebt dich, mehr als alles andere, das musst du mir glauben. Doch sie kennt ihre Verantwortung gegenüber ihrem Volk.“ Tröstend drückt er mich wie ein Vater an sich. „Sie wird jetzt eine Weile beschäftigt sein. Sie muss doch das Nest bauen. Das Nest für... eure TOCHTER!" THE END Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)