Liquid Fire von -Miaka- (Axel x Demyx/ Demyx x Zexion/ Axel x Demyx x Zexion/ u.A.) ================================================================================ Kapitel 2: ~*~ Zwei *~* ----------------------- Kapitel 2 [http://jantra.livejournal.com/56916.html] Es dämmerte schon fast, als Demyx' Körper (fest an den von Axel gedrückt) zu zittern begann. Augenbrauen runzelten sich und er biss tatsächlich in sein Kissen. Damit versuchte er, sein Wimmern und die Schreie, die ihm beinahe entwichten, zu unterdrücken, während sein Geist ihm Bilder von Xigbar und Xaldin vorspielte und von etwas, etwas, das er nicht wirklich begreifen konnte. Hände, Zähne, Gliedmaßen. Schmerz. Er hörte Holz knacken und spuckte Sand aus seinem Mund, karmesinroten Sand. Gefärbten Sand. Genau inmitten seiner verschwommenen Vision- Ein Stapel zerschmettertes Holz und Drähte. Etwas beinahe Vertrautes. Ein Klicken und sein Kopf drehte sich und starrte in die Länge eines Revolvers. Und dann schrie er. Axel schreckte aus dem Schlaf und setzte sich auf, als Demyx schreiend erwachte. Axel knallte mit seinem Kopf gegen die Wand, bevor er zu Demyx rutschte, ihn sanft festhielt und versuchte, den Neuen zu beruhigen. „Alles in Ordnung... es ist nur ein Traum... nur ein Traum... dir kann nichts passieren... nur ein Albtraum.", murmelte Axel und zuckte zusammen. Er würde einen Bluterguss an der Schläfe haben, in etwa so groß wie seine Faust. „NEIN, NEIN, NEIN, NEIN!" Demyx zuckte nach oben und versuchte, freizukommen. „AUFHÖREN! BITTE! BITTE!" Seine Stimme überschlug sich und er starrte geradewegs nach vorn. Ein Husten. Karmesinrot tropfte von seinen Lippen. Irgendwo in der Nähe des Raumes hörte man ein metallenes -Knarren-, als die Rohre voller Wasser sich mit der Kraft der Emotionen des neuen Niemandes verschoben. „Alles in Ordnung... niemand tut dir weh... es ist nur Axel... ich bin’s nur... du tust dir selbst weh, beruhige dich, entspann dich... du hast dir auf die Zunge gebissen... alles okay... alles okay!" Axel versuchte beinahe verzweifelt, den jungen Mann still zu halten. Er wollte ihn nicht noch fester zurückhalten, ihn nicht noch mehr verängstigen. „Es ist kaputt, es ist KAPUTT! ER WIRD MICH TÖTEN!" Demyx bebte und sein Körper krümmte sich. Seine Augen öffneten sich und er starrte wieder nach vorn. Bevor er zwinkerte. Wirklich zwinkerte. In allerhöchstem Maße. Sein Kopf drehte sich und er starrte Axel an, sofort brachen dicke, kristallklare Tränen aus seinen Augen, die über seine Wangen rollten und mit dem schwachen Blutrinnsal verschmolzen. „Was ist kaputt... und wer wird dich töten?", fragte Axel, als er den zitternden, jungen Mann an seine Brust zog, weder auf das Blut noch auf die Tränen achtete. „Nur ein Albtraum... nur ein Albtraum... schhh... Demyx, beruhige dich. Es ist nur ein Albtraum." „Kaputt, es ist kaputt..." -Zerschmettertes Holz, verbogene Drähte-. „ER ist... Pistole, er hat eine Pistole!" Demyx krallte sich an Axel fest. Er keuchte. Sein Körper zitterte. Axel strich über seinen schlanken Rücken, fuhr über die Rippen von Demyx' Wirbelsäule. „Deine Sitar? Er kann nicht... er kann nichts zerstören, das Teil einer starken Seele ist, so stark, wie deine. Los, ruf sie zu dir..." Die Sitar wurde instinktiv in eine ausgestreckte Hand gerufen. Begleitet von einem betäubenden Geräusch von Flüssigkeit. Demyx zog sie sofort zu sich und hielt sie zärtlich fest, betrachtete sie genau. Dann machte es plötzlich -Klick- in seinem Kopf. -Es war nicht blau, es war braun. Honigbraun, kleiner.- Ein eindeutig verwirrter Ton durchzog seine Stimme. „Es war nicht meine Sitar." „Okay.", schnurrte Axel und ließ seine Finger durch Demyx' Haar fahren. „Vielleicht ein Teil deiner früheren Erinnerungen? Wenn du darüber reden möchtest, ich hör dir gern zu. Es klingt nie so merkwürdig wie du denkst, wenn du einmal angefangen hast, darüber zu reden." Demyx lehnte sich in die Berührung, seine Augen waren geschlossen. Er fühlte sich immer noch müde, als ob der Schlaf nicht wahr gewesen war. „Ich lag auf dem Boden... jemand hat mich festgehalten. Neben mir lag mein zerschmettertes Instrument, es war zerbrochen, und es hat damit geendet, dass ich direkt in eine Pistole geschaut hab." All das flüsterte Demyx, er fühlte sich irgendwie lächerlich und immer noch ängstlich. Seine Seele wusste, dass der Traum wahr gewesen war. Axel nickte und dachte angestrengt nach. Demyx war nicht tot. Wenn jemand ihm in den Kopf geschossen hätte, wäre er nicht mehr... aber was, wenn sie ihn angeschossen- und ihn anschließend alleine und ängstlich verbluten lassen hatten... was, wenn die Wunde, die er vorhin in der Wanne geheilt hatte, nicht von Xigbar stammte... „Weißt du, warum jemand dir das antun wollen würde?", fragte Axel leise. „N- Nein. Ich kann mich an nichts erinnern. Außer, dass ich in dem kalten Raum aufgewacht bin und an diesen Traum." Sein Kopf fiel gegen Axels Brust und er seufzte. "Entschuldige, dass ich dich aufgeweckt habe, nachdem du so nett zu mir warst." „Kein Problem... und mach dir keine Sorgen. Am Ende werden die Dinge schon einen Sinn ergeben. Wir haben alle Albträume, weißt du? Du wärst nicht hier, wenn das Leben freundlich zu dir gewesen wäre. Warum spielst du nicht eine Weile, um dich zu beruhigen?" „Wir sind die Überreste des Herzschmerzes.", sagte Demyx leise und nickte dann. „Du, du kannst dich hinlegen. Ich spiele leise." Es war ihm peinlich, den Anderen aufgeweckt zu haben und sich als noch schwächer gezeigt zu haben, als er es ja sowieso schon zu sein schien. Axel legte sich vorsichtig hin, zuckte jedoch aufgrund der Verletzung an seiner Schläfe leicht zusammen. „Vielleicht sind wir das.. und Manche werden dir sagen, dass Niemande Monster sind, die nicht existieren sollten. Wie auch immer. Wir existieren und das ist alles, was zählt. Es gibt kein Nichts... und vielleicht sind wir dazu verdammt, zu verschwinden, aber wir tun's nicht. Es muss einen Grund dafür geben, irgendetwas scheinen wir wert zu sein." „Du bist auf den Fall etwas wert.", sagte Demyx leise und seine Finger begannen, den Anfang eines sanften, langsamen Liedes herauszusuchen. Und nach einer Weile begann er zu singen. Seine Worte flossen wie das Wasser, das er kontrollieren konnte. Ein Wiegenlied, in allen Klängen, nichts Eindeutiges. Absolut anders als der feurige Klang des Spiels auf der höchsten Spitze des Schlosses. Er sang von der Flamme, die das Wasser traf, von ihrem Treffen, ihrer Freundschaft, ihrem Abschied. Axel sah dem jungen Mann beim Spielen zu, sah, wie er sich beruhigte, sah zu, wie er begann, süß und bebend zu singen; Ein Lied, das nicht unbedingt Sinn machte, wahrscheinlich, weil die Worte allein für die Seele bestimmt waren. Aber es war schön, langsam, beruhigend und trotz Axels bestem Bemühen, wurde er schläfrig. Trotz seinem verzweifelten Versuch wach zu bleiben und mehr zu hören, schlief er nach einer halben Stunde ein. In anderen Welten hatte es längst gedämmert, bevor Demyx sein Spiel beendete, die Sitar umarmte und sie langsam hin und her wiegte. Er weinte stumme Tränen und versuchte, sich zu erinnern und das bisschen, was er über sein eigenes, verdammtes Leben wusste, zu verstehen. Und was er jetzt war. * * * Das Spiel hatte längst geendet, als Axel erwachte, weil die Musik verstummt war. Er realisierte, dass Demyx am Ende des Bettes saß und leise weinte. Er setzte sich vorsichtig auf, rückte kameradschaftlich näher und legte einen Arm um die schmalen Schultern. Axel war noch warm vom Schafen und schläfrig. „Tut dir etwas weh?", fragte Axel still. Demyx zuckte ein bisschen, schluckte dann und wischte sich seine Wangen. "N... Nein. Entschuldige. Ich wollte dich nicht schon wieder wecken." Die Meeresfarbenen Augen waren vom Weinen leicht rot. „Mein Lied... ist zu traurig geworden und ich wollte mich nicht erinnern." Seine langen, anmutigen Arme hielten die Sitar wie einen Liebhaber fest umschlungen. "Hey... ist doch okay. Warum kommst du nicht her... und legst dich neben mich, willst du..., dass ich deinen Rücken oder deine Brust ein bisschen reibe? Vielleicht hilft das?", bot Axel sanft an. Es war immer das Beste, einen neuen Niemand ruhig zu halten. Immer das Beste. Oder wenigstens war das seine Ausrede. Die Sitar verschwand mit einem funkelnden Knall von Feuchtigkeit, als eine Träne auf sie tropfte. Demyx drehte sich um und kuschelte sich an Axels Brust. Er schmiegte sich an und fühlte sich sofort wieder warm. Der Andere fühlte sich gut an. Axel fuhr mit einer warmen Hand unter Demyx' Shirt und begann damit, sanft über den schmalen Rücken zu reiben. Er zeichnete Muster über die Knoten seiner Wirbelsäule, fuhr zwischen Rippen und geschmeidige Muskeln. Seine Haut war so weich. „Hast du Angst?", fragte Axel sanft. Und er fragte sich, wie er helfen konnte. „Ich weiß nicht. Nicht,... wenn du mich so festhältst.", gab der Blonde leise zu und Demyx' Haar streifte Axels Kinn. „Es wird alles besser werden... Ich wzeig dir, wie man sich hier anpasst, selbst wenn ich einige Schädel spalten muss. Alles wird bald mehr Sinn ergeben.", beruhigte ihn Axel und versuchte den seltsamen Schmerz in seiner Wirbelsäule nicht zu fühlen, den das pinselartige, jetzt trockene und federweiche Haar unter seinem Kinn in ihm auslöste. „Schlaf noch ein bisschen.", säuselte Axel. „Schlaf wird dir dabei helfen, dich besser zu fühlen." „Mmm." Plötzlich spürte Axel eine Nase an seiner Kehle und er atmete langsam ein. „Du riechst wie ein Feuerwerk." Axels Zehen zogen sich ein und er konnte nichts gegen das Rot tun, das plötzlich auf seine Wangen trat und sogar farbintensiver wurde als sein Haar es war. „Und du riechst wie der Ozean, natürlich ohne den ganzen toten Fisch.", sagte Axel und zuckte zusammen, als bemerkte, in welches Fettnäppchen er getreten war. „Andererseits, vielleicht habe ich meine Klamotten nicht lange genug getrocknet und sie riechen schimmelig?" Sein Stimmfall machte Demyx klar, dass er ihm etwas vormachte. „Du bist kein Poet.", sagte er still, mit einem sanften Lachen im Hintergrund seiner Stimme. Leise kam eine Zunge zum Vorschein und leckte über Axels Haut, bevor Demyx still wurde und sich zum Schlafen einkuschelte. Axel fluchte gedanklich, als die warme Zunge über seine Kehle leckte. War das ein Scherz? Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er Dinge fühlte, die er besser nicht fühlen sollte, wenn sie einfach nur Freunde sein wollten. Nicht jetzt und nicht so. Wahrscheinlich nie. Axel nahm einen ungleichmäßigen Atemzug und zog die Decke über Demyx. „Schlaf ein bisschen.", murmelte er und rieb noch immer sanft über den Rücken, solange, bis sich der Atem des jungen Mannes ausgeglichen hatte. * * * Einige Wochen waren vergangen. Wochen, die Demyx versteckt verbracht hatte und Axel damit, Essen geheimnisvoll verschwinden zu lassen und zurück in sein Zimmer zu schleppen. Demyx schlief jede Nacht neben ihm und während des Tages führte ein Pfad zwischen den sichersten Plätzen im Schloss hin und her. Axel brachte dem Wassermagier den Arbeitszeitplan der Anderen bei, sodass er jedem, den er nicht sehen wollte, ausweichen konnte. Etwas Sanftes und Einfaches war zwischen ihnen entstanden, eine Kameradschaft, die Axel gelegentlich den Atem raubte. Doch irgendwie wusste er, dass der Tag heute alles zwischen ihnen für immer verändern würde... Demyx neben ihm schlief tief und fest, als ein scharfes Hämmern hörbar wurde und der Morgen damit an Axels Tür klopfte. Ein bedrohliches Brummen. „VIII, XI, es findet nachher ein Treffen zum Einschätzen eurer Fähigkeiten statt. In den Versammlungsraum, SOFORT!" Axel gähnte und setzte sich gelangweilt auf, während Demyx in panischer Angst hochschreckte. Axel gab der Tür eine Begrüßung mit seinem Mittelfinger. „Wir werden da sein, halt deine Unterhose fest, Werwolfjunge!", rief Axel Saïx mürrisch zu. Ein kurzes Knarren war zu hören und Axel antwortete darauf, indem er damit begann, Ersatzklamotten für seinen neuen Zimmergenossen herauszukramen. „Elende Bastarde... mein Tag ist gelaufen... kein Respekt, wirklich.", murrte Axel. „Ich will sie nicht treffen!", sagte Demyx schnell mit großen Augen. „Nein, nein, nein, keinen von ihnen!" Er wich zurück in Richtung Badezimmer, als wollte er sich darin verstecken. Axel wusste, dass Demyx noch nicht bereit war. Überhaupt nicht. „Okay", sagte er. Seine Schultern sanken leicht zusammen. Er würde oft dafür geschlagen werden, aber... „Ich werde gehen und mit Vexen reden. Ich bin gleich wieder da. Ich hol uns hier raus. Wir werden für eine Weile ausreißen. Du bist noch nicht bereit, damit fertig zu werden und sie werden ja wohl noch warten können. Vertrau mir... Ich mache diesen Ort sicher für dich. Ich muss nur mit ein paar Leuten reden. Ziehst du dir an, was ich dir gegeben habe und wartest hier auf mich? Ich werd mich beeilen." „Du wirst in Gefahr sein." Demyx hatte eine gute Intuition. „Ich will nicht, dass du verletzt wirst!" Seine Augen sahen Axel besorgt an. „Du wirst diese Bastarde nicht zu Gesicht bekommen, ehe du nicht bereit bist und mir wird nichts passieren. Es gibt niemanden hier, gegen den ich nicht wenigstens etwas ausrichten könnte. Also entspann dich... Muss los, aber ich komme wieder, okay?" Axel drückte Demyx seine Ersatzuniform in die Hand. Der Blonde trug bereits seine Ersatzstiefel. „Ich komme wieder, verlass auf /keinen/ Fall diesen Raum, verstanden?" „W... werd ich nicht.", flüsterte er und senkte den Blick. „Pass ... auf dich auf!" Demyx lächelte leicht, bevor er ins Badezimmer ging und sich noch in Axels Sichtweite schnell seines T-Shirts entledigte. * * * Vexen war auf dem Weg, Xemnas zu erzählen, was geschehen war. Vexen und Marluxia hatten schändlich verlockende Hinweise bezüglich dem Schmutz, der auf Xigbar und seinem Komplizen lastete, fallengelassen. Axel materialisierte sich wieder im Raum, er rieb sich die Hände. „Weißt du, du hast ungefähr vier Mitglieder auf deine Seite, wenn Larxene Wind von alledem bekommt. Und wir dürfen für eine Weile verschwinden.", erzählte Axel einem ängstlich dreinschauenden Demyx. „Also, wo würdest du gerne hin? Es gibt so viele Welten zu sehen.", sagte Axel, machte eine ausgebreitete Handbewegung und lächelte süß und so besänftigend wie er konnte. (Es sah immer ein bisschen wie ein Grinsen aus). „Wind von was bekommt?" Ein langsames Zwinkern. „Und was meinst du mit 'Welten'?" Er legte seinen Kopf leicht schief und trat näher zu dem Feuermagier. Axel hatte nie gewusst, dass seine Ersatzrobe und- Stiefel so gut an jemandem aussehen konnten (Scheinbar jeden Tag wurde er nun daran erinnert). Er blinzelte, schluckte hart und versuchte sich daran zu erinnern, was er gefragt worden war. „Das hier ist Die Welt, Die Niemals War... es gibt viele andere Welten und wir können jede, die du willst, besuchen. Du bist auch von einer von ihnen gekommen, da bin ich sicher.", sagte Axel. „Aber wir sollten... " Er sah über seine Schulter, als der Klang von Schritten im Gang an sein Ohr drang. „Wir sollten bald gehen." Demyx biss sich auf die Lippe. Er versuchte, etwas zu verstehen. Die Welt, Die Niemals War- ein perfekter Ort für Menschen, die ebenfalls niemals gewesen waren. „Egal wohin.", flüsterte er und nahm die Hand des Anderen. Axel lächelte und nahm die bloße Hand in seine, die ihrerseits mit einem schwarzen Handschuh überzogen war. „Ich kenn nur den Ort.... das wird eine längere Spritztour zwischen den Welten... also halt dich gut fest und hab keine Angst.... Ich pass schon auf, dass wir nicht verloren gehen.", sagte Axel mit einem aufblitzendem, schamlosen Lächeln, bevor er das Portal öffnete. Als sie auf der anderen Seite wieder herauskamen, fanden sie ihre Füße direkt in warmen Sand wieder. Die Sonne über ihnen war heiß und hell und der Himmel war so blau, dass es schon blendete. „Wir sind da.", sagte Axel leise. Demyx hielt sich wieder an Axel fest, fast bis an den Punkt, an dem die Knochen des Anderen zu brechen drohten. Demyx zitterte ein bisschen. „Ich HASSE das...", flüsterte er. Sein Kopf hob sich an und er sah sich langsam um und plötzlich... interessierte ihn das Portal gar nicht mehr. Dieser Ort war WUNDERSCHÖN! Demyx setzte sich sofort hin, sagte ein herzliches: "Fickt euch" zu den Stiefeln, lief barfuß im Sand herum und sah sehr glücklich aus. Axel sah, wie Demyx in purer Unschuld seine Angst verlor, sah ihn aus seinen Stiefeln steigen und mit kindlicher Freude im Sand herumtapsen. Die Angst diesen Morgens vergessen. Axel entschied, dass es die unvermeidlichen Schläge, die er von Saïx erhalten würde, wert waren. Er legte seine Robe ab, nahm einen tiefen Atemzug der salzigen Meeresluft und wendete sein Gesicht der Sonne zu. Einen Moment später entledigte auch er sich seinen Stiefeln und Handschuhen und krempelte seine Lederhosen hoch. „Weißt du.", sagte Axel während er sich streckte und gähnte. "Ich denke, du solltest versuchen, deine Sitar zum Kontrollieren des Wassers einzusetzen... ich wette, das wäre einfacher als gleich mit einem Spruch anzufangen. Warum versuchst du's nicht einfach mal?", sagte Axel und lächelte das neueste Mitglied an. Wenn Demyx keine Angst hatte, konnte er ein bisschen Vertrauen aufbauen. Demyx stoppte seine praktische Sonne-Sand-Anbetung, trottete herüber und sah aus wie ein begieriger Welpe. Nach einem kurzen Innehalten entledigte er sich ebenfalls seiner Kutte (sein Shirt rutschte abermals aufreizend über seine Schulter) und legte sie auf die von Axel. „Das Wasser mit meiner Sitar kontrollieren?" Diese Aussage machte keine Sinn für ihn. Einen Moment der Konzentration und er hielt das schöne Instrument dennoch in seinen Händen. Er vertraute darauf, dass Axel wusste, was er erzählte. „Du kannst mit deiner Musik zu Seelen sprechen. Du hast mich zu dir gerufen... oder nicht? Kannst du das Wasser nicht rufen? Schreib einfach... ein Lied, um ihm zu sagen, was es tun soll.” Der junge Mann war etwas zu schön um wahr zu sein. Wie konnte jemand so perfektes nur jemals zu einem Niemand werden? „Dich gerufen..." Der Blonde dachte darüber nach und schloss dann seine Augen. „Das Wasser rufen..." Seine Finger ruhten über den Fäden, begannen dann aber plötzlich zu spielen. Das Lied war eindringlich wie der Ruf eines Wales tief unten im Wasser. Die fortströmenden Notenklänge waren schier unmöglich, es waren einfach zu viele. Viel zu viele und zu verschieden, als dass sie wirklich nur von der dreisaitigen Sitar erschaffen werden konnten. Axel konnte den Strom der Flut in den gewundenen Melodien fühlen, die dunklen Ebenen des unbekannten Ozeans in der Harmonie spüren und auf der Spitze von alledem hörte er den sanft-strömenden Klang, der Demyx eigenes, allein zu ihm gehörendes Lied war. Das Wasser vor ihnen begann sich zu erheben und bewegte sich auf eine völlig unnatürliche Art und Weise. Es tanzte zu der Musik des Mannes, der darum bat. Axel lächelte innerlich, als er sah, wie der Grünschnabel langsam zu verstehen begann. Wirklich eine seltsame Waffe... aber es war eine Waffe. „Demyx.", rief er durch das Rauschen der Brandung und hoffte, dessen Konzentration nicht zu unterbrechen. „Benutze das Wasser, um mein Feuer zu löschen." Axel befahl seine Chakrams zu sich, schloss die Augen und ließ die brennenden Flammen um sich tanzen, fütterte sie allein mit seiner Seele. Ein Test. Die blauen Augen öffneten sich und waren mit einem merkwürdigen Leuchten gefüllt. Er ging völlig in seiner Musik auf- mit seiner ganzen Seele und allem, was er war. Es schien eine Weile zu dauern, ehe die Worte bei ihm ankamen, ehe er seinen eigenen Blick wahrnahm. Axel mit den merkwürdigen, silbernen Waffen und seiner feinfühlige Art, sie in seinen Händen zu halten (Es schien, als könnte schon die leiseste Berührung sie fliegen lassen), die Flammen tanzten um ihn herum. Demyx konnte sehen, wie beinah vergnügt Axel dastand, als wenn das Feuer ihm ebenso gehorchte wie das Wasser seiner Musik gehorchte. Rief er es, musste es tun, was er verlangte. Die Melodie änderte sich. Sie war nun eher anspruchsvoll als verspielt. Sie erklang über seinem persönlichen Lied und untersetzte sich mit einer anderen, so feurig wie ein spanischer Flamenco- Axel. Demyx schloss seine Augen und versuchte, an das zu denken, was er empfand. Er konnte irgendwo in der Dunkelheit hinter seinen geschlossenen Augen etwas sehen- eine blaue Linie, von vielen anderen umgeben. Sein Lied, umzingelt von einer zweiten Melodie und Harmonie. Er rief den einzelnen, blauen Faden und bat ihn um Mithilfe. Sofort brodelte das Meereswasser neben ihm und LIEF zu dem Musiker hin. Neben Demyx versammelten sich langsam menschenartige Gestalten, die ihm verblüffend ähnlich sahen. Sie sprangen umher, als er einen stimmhaften Schrei ausstieß. Seine Augen waren noch immer geschlossen, er arbeitete mit seinem seltsamen Gedankenbild und sah noch nicht einmal, was er tat. Axel lächelte gedanklich. Wirklich faszinierend, sehr faszinierend, besonders für einen Flammenmagier. Er wirbelte herum und lies das erste seiner Chakrams fliegen, es zog einen Flammenschweif nach sich. Demyx erste Schatten verschwanden mit einem Zischen, doch mehr und mehr rückten näher nach vorn. Axel lachte schadenfroh. Eine Herausforderung. Wenn es jemanden gab, der Herausforderungen liebte, dann war es Axel. Seine Chakrams erschienen wieder in seiner Hand, während die Wasserwesen immer näher kamen. Er rief einen Feuerspruch aus. Er war sicher innerhalb seines Flammenrings, so lange das hier ein Spiel war, aber Axel war misstrauisch. Das war in der Tat eine wirkliche Herausforderung, die sich am Horizont auftürmte. Herauszufinden, wie weit er Demyx schlagen konnte, ohne ihn zu verletzten. Mit einem Schrei entließ er den Feuerspruch in Richtung Demyx und betete, der junge Mann würde ihn ablenken oder ausweichen können. Er war nicht stark, aber wenn er ihn nicht abwenden würde, war er in Schwierigkeiten. „Ducken.", betete Axel, ohne dass sich seine Lippen wirklich bewegten. Demyx könnte nicht erklären, was er fühlte. Doch er konnte -sehen-, wie die rote Harmonielinie hell aufflammte und seine Finger unbeabsichtigt daran vorbeispielten. Er versuchte schnell zu verstehen, was das bedeutete und er hatte es beinahe... - Bis er seine Augen öffnete und ein riesiges Maul, aus Feuer bestehend, auf sich zukommen sah. Seine Musik stoppte abrupt. Demyx konnte die Hitze des Feuers spüren, bevor seine Finger sich versteiften und ein Wasserkobold vor ihn sprang. Dieser absorbierte die Explosion, sodass nur der Hauch einer Hitzewelle den Musiker streifte. Der Blonde versuchte zu entscheiden, ob er atmen konnte oder nicht. Die Wasserkobolde bewegten sich nicht mehr und konnten ihre Formen ohne den Klang, der ihnen Macht verlieh, kaum halten. Und er starrte sie mit aufgerissenen Augen an. Und sie starrten zurück zu ihrem Meister. Okay, schlechte Konzentration. Axel hätte das eigentlich erwarten können. Für diesen ersten Versuch hielt Demyx sich definitiv ziemlich tapfer. Die Tatsache, dass der Neue eine leicht bessere Reaktionszeit als die eines toten Wombats hatte, war vielversprechend. Axel konnte sich das panische Klopfen in seiner Brust nicht erklären, doch ließ er das Feuer verschwinden und rief seine Chakrams zu sich zurück. Er schlängelte sich zwischen den schwankenden Kobolden hindurch bis an Demyx' Seite. „Entspann dich... das ist erstmal genug.", sagte Axel und lachte. „Wir könn's später nochmal versuchen... das war ziemlich gut, Neuer!" „Darf mein Herz wieder anfangen zu schlagen?", flüsterte Demyx und die Wasserkobolde sanken zu Boden und wurden vom Sand verschluckt. Die Sitar verschwand. Demyx stürzte sich wörtlich auf Axel und hielt sich mit aller Kraft an ihm fest. Demyx Herz raste in seiner Brust und er begann in Axels Tempo zu sprechen. „Ich konnte den Druck des Wassers FÜHLEN und da waren diese Linien und ich habe DEINE Linie gefühlt und als ich auf einmal meine Augen aufgemacht habe... und FEUER und ich ich dachte, ich würde sterben und DAS WASSER HAT MICH ANGSTARRT!" „Ja, das kann leicht passieren, wenn du Wasserkobolde beschwörst... aber es hat funktioniert, nicht wahr? Und alles ist okay. Das ist alles, was zählt. Du wirst besser werden, da bin ich mir sicher. Du hast das schon richtig gut gemacht.", sagte Axel und rieb Demyx' Schulter beruhigend. „Ich weiß noch nicht Mal, wie ich das gemacht habe!", jammerte Demyx leise und schmiegte sich näher an den größeren Magier. „Ich habe nur meine Augen geöffnet und da waren sie!" „Instinkt... es war die Magie des Geistes. Du kannst Dinge, ohne zu wissen, wie. Muss eine Katzenmutter wissen, wie sie sich um ihre Kätzchen kümmern muss? Muss man es ihr erklären? Nein. Muss man nicht. Genau so wird es dir gehen. Ein paar Hinweise, viele Versuche und Irrtümer... also hab keine Angst. Es ging uns irgendwann allen mal so... Solange du dir nicht selbst den Kopf einschlägst, können wir dir wahrscheinlich den Arsch retten.", sagte Axel und versuchte nicht zu zittern, als der warme Körper sich an seinen schmiegte. „Du hast bestimmt recht." Demyx lächelte und schloss zufrieden seine Augen. Plötzlich umspielte eine Art sachtes Grinsen seine Lippen. „Könnte ich dich irgendwie dazu überreden, mit mir ins Meer spielen zu kommen?" „Das Meer ist viel zu kalt... aber ich könnte mit den Füßen reingehen.", sagte Axel und schritt zurück, tat distanziert. „Und bevor du fragst... ich kann schwimmen... ich mag es nur nicht.", sagte er mit einem leichten Schniefen. „Dann komm doch mit mir schwimmen?" Demyx Augen verwandelten sich wieder in die eines hungrigen Welpen. „Ich werde nicht nochmal fragen." Er lief ein Stück und blieb stehen, dann zog er sich sein Shirt über den Kopf. Er trug nun nur noch Axels alte Pants und sah aus wie ein kleines Kind, das nur darauf wartete, ins Meer zu rennen. Axel wollte nicht Nein sagen, aber er wusste nicht, wie er es erklären sollte, dass er vielleicht etwas vorschnell gehandelt hatte, als er meinte, dass er schwimmen könne. Wenn man hektisches Herumfuchteln zu Schwimmen zählte, dann konnte er es. Katzen konnten auf Wasser gehen, um es nicht zu berühren und Axel konnte das auch, wenn er das Bedürfnis dazu hatte. „Ich äh...", sagte der Pyromane zu den schönen, karibisch blauen Augen. "Ich äh... Bin vielleicht... nicht wirklich so gut... im... na ja du weißt schon... nicht untergehen.", sagte er und versuchte, sich nicht von Demyx wegzudrehen, während er höflich erklärte, wie er wie eine Kugel sinken würde. „Vielleicht könnte ich ein bisschen im flachen Wasser waten?" Der schöne nackte Oberkörper und die Berührung des längeren, blonden Haares, das sich wie Federn in seinem Nacken kringelte, waren genug, dass Axel sich selbst für den Gedanken daran, wie es wäre, ihn zu ...berühren... die von Wärme und Salz beladene Luft von dieser Haut zu lecken, töten wollte. ... Seide... alles an dem schlanken, jungen Mann war seidig und anmutig. „Oder vielleicht könntest du... mir ja vielleicht zeigen, wie man... nicht untergeht?", fragte Axel, schluckte all seinen Stolz und seine Angst beim Gedanken an Wasser herunter, allein schon für die Chance, diese Haut zu berühren … als eine Ausrede, sich an ihm festzuhalten. (Der Tod könnte... nur /könnte/ es wert sein.) Demyx blinzelte und schenkte ihm dann ein sanftes Lächeln. Oh lieber Gott, wie er sich aus der Hose schälte und nur in -kicher prust- ein Paar flammenfarbenen Boxern dastand (Dieser Junge brauchte wirklich ein paar eigene Klamotten). Er lief in die gefürchteten Tiefen und breitete wartend seine Arme aus. „Natürlich, Axel. Bleib einfach in meiner Nähe, ich pass schon auf!" Ein unerwartetes Lächeln. „Versprochen!" Axels Herz übersprang ein paar dutzend Schläge. Teils aus Erregung, teils aus Panik. Er war sich nicht sicher, ob er so für jemanden fühlen durfte. Er war sich nicht sicher, ob er diesen verzweifelten Zwang zu vertrauen fühlen durfte. Er war sich nicht sicher, ob er es so sehr wollte, dass er sogar seine Zehen dafür nass machte. Er nahm ein paar ungleichmäßige Schritte aufs Ufer zu... starrte auf die Wellen, als sich Panik in seiner Brust ausbreitete. Es war nur das Meer... es war nur Wasser... wie heuchlerisch war er eigentlich?... 'Schreite in die äußerste Dunkelheit, Demyx und vertrau mir'. Und alles, was der junge Mann von ihm wollte, war in die Wellen zu kommen. Axel zog sein Shirt aus und entledigte sich seiner Hose. Er nahm ein paar weitere Schritte in seinen Boxershorts... ein paar mehr, bis das Wasser seine Zehen berührte. „Du musst... mir hier helfen...", sagte Axel, seine Brust hob und sank sich ein bisschen zu schnell. Er nahm einen weitern Schritt , bis das Wasser zu seinen Knöcheln stand. Der Blonde schaute sehr verwirrt drein, lief plötzlich trotzdem zu ihm und umarmte ihn sanft. Seine Stimme war so sanft. „Wenn du Angst hast, musst du mir nicht folgen. Ich wollte dich nicht beleidigen." Sein Kopf legte sich schräg und er war nur Zentimeter vom Gesicht des Anderen entfernt, während die kalte, salzige Luft ihre Knöchel umspielte. Axel bemerkte, dass er die Luft anhielt, als die nackte Haut ihrer Oberkörper sich berührten. Warm, Demyx war so warm. Die Wellen waren nicht wirklich so kalt... und Axel empfand etwas Heiteres in dem Vertrauen des jungen Mannes in sein Element... „Und um die Wahrheit zu sagen", murmelte Axel bescheiden. „Ich habe Todesangst vor Wasser. Kannst du... mir vielleicht zeigen, wie ich diese Angst verlieren kann?", fragte er leise. Axel wollte ihn küssen. Er wollte. Aber er musste sich verdammt nochmal zusammenreißen. Demyx legte seinen Kopf etwas schräg und schenkte ihm ein Lächeln, bei dem sich sogar seine Augen schlossen. „Na klar." Seine Augen öffneten sich und er sah direkt in glühende Smaragde. Eine Hand hob sich und berührte beinah Axels Wange. Ein Wesen der flüssigen Berührung, Neugier. Aber er blinzelte und errötete, als er bemerkte, was er tat. Sicherlich wollte der Andere nicht, dass er sich etwas so dreistes erlaubte. "Lauf einfach mit mir... Schau mich an." Und Demyx nahm einen Schritt nach hinten. Axel stockte einen halben Herzschlag lang, bevor er in Blau ertrank und nicht wegsehen konnte. Der Blick war hypnotisierend, süß... Natürlich war ein Wassermagier der überzeugendste in seinem Element. Er nahm einen Schritt, bis das Wasser mit der nächsten Welle an seine Schienbeine schlug. Er legte sein Hände auf Demyx' Schultern und ließ sich in dessen Augen fallen, bis die Brandung, das kalte Wasser, zweitrangig wurde. Der Wassermagier sprach einfach weiter, lief mit jeder neuen Welle einen Schritt voran. "Du bist sicher... das Wasser wird dich nicht verletzen, vor allem, weil ich hier bin. Ich hab dich. Und die warme Sonne scheint auf dich und beschützt dich auch." Ein tiefer Atemzug und er berührte Axels Wange. Er wollte, dass der Andere ruhig blieb, während das Wasser ihnen bis zu den Knien stand. Axel krallte sich fest und zitterte, doch gleichzeitig fühlte er, wie sich seine Eingeweide wieder entkrampften, als diese warmen Finger seine Wange streichelten. Er lehnte sich in die Berührung. Seine Stimme war so beruhigend und süß wie Honig und Axel hielt sich auch daran fest. ... Er fühlte, wie das Wasser an die Innenseiten seiner Oberschenkel schlug und an den Hinterseiten wieder abrollte. Er fühlte sich leichter und kühl... das Wasser federte ihn ab und Demyx war ein beruhigend festes und geschmeidiges Gefühl unter seinen Fingerspitzen. Eine starke Welle brach sich über Demyx' Schulter und regnete auf seinen Kopf. Axel quietschte und schrak ein Stück zurück, tolerierte andererseits die Dusche. Dann kam ein Moment, in dem Demyx dachte, Axel würde ihm jeden Moment ausreißen und er zog ihn gedankenlos in einen Kuss, versiegelte ihre Lippen, die nach Salz und Sonnenschein schmeckten und nach anderen Dingen, an die keiner von beiden sich später erinnern konnte. Seine Finger suchten die karmesinroten Strähnen von Axels Haaransatz und er hielt ihn fest, während die nächste Welle sich über ihnen brach. Axels Gehirn zerbrach und seine Knie wurden weich. Die süßen und weichen Lippen lagen auf seinen und er keuchte hungrig. Sein gesunder Menschenverstand verabschiedete sich, als Demyx' Finger durch sein Haar fuhren. Sein neuer, jungfräulicher Körper verstand diese Geste nicht, die Vorstellung, die sich nunmehr ereignete, war ihm ein Mysterium. Alles, was er wusste, war, dass das Wasser bereits bis zu seinen Ellenbogen stand und er längst nicht mehr wusste, wo es ihn berührte. Doch es störte ihn nicht. Die Wellen brachen sich über seinem Kopf und alles, was zählte, war Demyx, dessen Lippen sich plötzlich unter seinen öffneten, seiner Zunge Einlass gewährte und sie einen Atemzug teilten, als das Wasser sich über ihnen schloss. Demyx Körper liebte das. Diese warme Nässe um sie herum. Axels erstaunliche Körpertemperatur- oder vielleicht das, was zwischen ihnen war- erhitzte das Wasser schnell, sogar, während es um sie schwebte. Als die Welle weiterzog, drängte Demyx sie beide vorwärts, bis sie besser stehen konnten. Als sein kleinerer Körper den sich bewegenden Sand zwischen seinen Zehen spüren konnte, war klar, dass Axel es auch konnte. „E ...Entschuldige! Ich hatte nicht vor, etwas so... persönliches zu tun, ich..." Demyx leuchtete so hell wie Axels Haar, wippte von einem Bein auf das andere und leckte seine eigenen salzigen Lippen. Axels Füße standen fest auf dem Sand, das Wasser hielt sie noch immer zusammen und Axel konnte nicht denken. Er stand bis zu den Schultern im flüssigen Tod und alles, womit er denken konnte, war sein Schwanz. „Das war... schön.", sagte Axel, seine Stimme klang merkwürdig tief, durch das erregende Gefühl, das ihm die Brust zuschnürte. Er konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder Angst vor Wasser zu haben oder zumindest nicht in den nächsten zehn Sekunden. „Ich würde sagen, ... du solltest das wiederholen, und ich denke, dass das sehr bald sein sollte. Du bist wunderschön, Demyx... aber ich will nicht, dass du denkst, dass körperliche Dinge alles sind, für das ich mich interessiere. Du bist auch mein Freund und du musstest einiges durchmachen, das du selbst noch nicht einmal angefangen hast, zu erkennen... vielleicht... können wir ein bisschen später... mehr tun... als das..." Seine letzten Worte wurden von einem Gluckern unterbrochen, als eine erneute Welle ihn weckte. Axel versuchte so gut er konnte, nicht in Panik zu geraten und es gelang ihm, seine Füße unter sich zu behalten und als er die Oberfläche durchbrach, konnte er die karmesinrote Materie über seinen Augen nicht sehen. Er vermutete, dass sich eine Schlinge Seegras in seinem Haar verfangen hatte, doch er konnte nur schwer die Augen gegen die hellen Strahlen der Sonne auf dem glitzernden Wasser aufbehalten. Demyx schien verwirrt, doch nachdem die Welle vorbeigezogen war, richtete er Axels Haar mit scheuem Gesichtsausdruck und sah in seine grünen Augen. „Was meinst du mit 'körperliche Dinge'? Es war nur ein Kuss. Tut mir leid, wenn du das nicht gewollt hast." Er sah aus, als würde er jeden Moment anfangen zu schmollen oder zu weinen. Er hielt die durchnässten Strähnen, die sein schelmisches Gesicht umrahmten, erst zur Seite und strich sie dann hinter seine Ohren. „Spring einfach ein bisschen, wenn eine Welle kommt und dein Körper wird von ihr getragen.", sagte Demyx mürrisch und dachte, er hätte etwas wirklich sehr Falsches getan. Axel hatte so nervös und gekränkt gewirkt. „Demyx...", flüsterte Axel. "Ich wollte es." /und es war mehr als nur ein Kuss, aber vielleicht empfand nur Axel das so... vielleicht bedeutete eine Berührung für Demyx nicht mehr als das und er empfand keinerlei Zuneigung, so klein diese auch nur hätte sein können, so sehr ein Niemand überhaupt zu fühlen imstande war./ „Wolltest du... es nicht?", fragte Axel. „Es tut mir leid, ich hätte nicht..." Er wusste nicht, was er tun sollte, außer über die nächste heranrollende Welle zu springen. Er überraschte sich selbst, als er... naja... nicht ertrank. Ein schnelles Kopfschütteln und blonde Strähnen fielen in Demyx' Augen, die dem glitzernden Meer um ihnen herum glichen. „Ich... ich, doch! Ich hab nicht wirklich drüber nachgedacht. Aber wir waren uns so nah und ich wollte nur-!!" Eine nächste Welle krachte gegen Demyx Hinterkopf - Er beachtete seinen eigenen Hinweis nicht und stotterte: "Ich wollte es!!" Er jammerte und rieb sich die Augen. Axel lächelte. Es gab einen Weg, alles in Ordnung zu bringen. Er nahm Demyx an die Hand und zog ihn ans Ufer, bis sie nur noch bis zur Taille im Wasser standen. Er schüttelte ihn ein wenig, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. „Das will ich von dir!", murmelte Axel, als er Demyx sanft an seine Brust zog und sich herunterlehnte, mit seinen Lippen über den Nacken fuhr, der noch vor ein paar Wochen furchtbare Blutergüsse aufgewiesen hatte. Er taste sich vor, bis er hinter Demyx' Ohr angekommen war, dann fuhr seine Zunge heraus und leckte das salzige Wasser von der Haut, während er einen tiefen und ungleichmäßigen Atemzug nahm. „Nur Gott weiß, was mit mir los ist oder warum ich das fühle... aber ich liebe es, dich zu berühren." Demyx schluckte während eines langsamen Atemzuges, als zarte, sich ausbreitende Explosionen von jeder Stelle, die Axels Zunge berührte, hervorzuschießen schienen. Oh Gott, es war so gut. Sein Körper reagierte zu sehr auf diese Berührung, /liebte/ wollte die Berührung. Das Wasser um sie, die ihn berührende, starke Feuerseele...; Demyx war bereit, eines langsamen Todes zu sterben. Er war eine Seele, die zur Berührung geboren war. „Hör nicht auf..." Er atmete und drückte sich gegen den Anderen, neigte den Kopf leicht. Sein Verstand konnte die Vergewaltigung, die man ihm angetan hatte, nicht mit Axel vergleichen! Diese Liebkosungen jetzt waren vollkommen anders für seinen kindlichen Verstand. So verschieden wie Wasser und Feuer. Das war kein Schmerz, keine erzwungenen Griffe und Berührungen... Das war Teilen. Anmutige Hände kamen nach oben und fuhren über Axels Rippen. Axel bebte, und das nicht aufgrund des Wassers. Der Wassermagier war so gut wie unschuldig in seinen Berührungen. Warum konnte Axel nicht Nein zu diesem süßen, schmollenden Niemand sagen? „Demyx.", murmelte Axel, als dessen Seele die seinige streifte, flüssig, turbulent und irgendwie beruhigend lauwarm. Die Finger, die seine Rippen erkundeten, ließen sein Blut schnell in die tieferen Ebenen seines Körpers fließen. „Darf ich dich küssen?", fragte Axel leise. Die Sonne hatte schon begonnen, sein Haar zu trocknen und wärmte seine Haut. Er fühlte sich schmerzhaft 'eingeengt'. Er würde davon nicht erlöst werden, aber Demyx sicher. Axel wusste, dass allein Leidenschaft in diesem Moment zählte... * * * Fortsetzung folgt... * * * Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)