Extended Security von abgemeldet (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 3: Das Casting ---------------------- Zufrieden nickend schreitet der Arzt zu Kaiba, mit seinem Befund in der Hand. „Ach ja, bevor ich es vergesse: Die Empfangsdame hat mir einen Brief für Sie mitgegeben. Er lag auf einmal auf ihrem Tisch. Er ist an Sie adressiert.“ Schnell tauschen Joey und Kaiba einen Seitenblick aus, als er den dünnen Umschlag entgegen nimmt und zögernd öffnet. Gerade als Kaiba den dünnen Zettel aus dem Umschlag ziehen will und Mokuba sich neugierig zu seinem Bruder lehnt, kommt ihm Joey entgegen. „Hey Kaiba, jetzt ist keine Zeit für Fanpost oder Liebesbriefe. Du bist mir immer noch eine Antwort schuldig! Ich habe dich gefragt, warum du gestopfter Vollidiot nicht Autofahren kannst und dann noch einen Unfall zusammenbaust?“ „Genau Seto, was ist passiert?“ Verwundert über Joeys Frage legt er den Brief ungelesen auf das Nachttischchen neben seinem Bett und sieht ihn forschend an, warum er so eine komische Frage stellt. „Das habe ich dir doch schon gesagt Wheeler, ich…“ Plötzlich stoppt Kaiba, als er zwei böse und tadelnde Augen von seinem Partner erblickt, die ihn vor weiteren unüberlegten Worten warnen wollen. Kurz räuspert sich der junge Firmenchef, als er ruhig fortfährt. „Also ich glaube ich habe mich ein wenig in der Firma überanstrengt und deswegen nicht so auf den Verkehr geachtet. Normalerweise passiert mir so was nie, aber alles kann ein erstes Mal sein.“ //Langsam verblüfft mich Wheeler immer mehr. Ich hätte nicht gedacht, dass er so weitsichtig ist und Situationen sehr schnell analysieren kann. Hätte er mich nicht vom Brief öffnen abgehalten, hätte Mokuba alles mitbekommen. Und auch jetzt gerade…dieser bösen Blick. Erstaunlich. Hunde lernen doch schneller als ich dachte.// „Seto, mach so etwas nie wieder! In nächster Zeit wirst du nicht mehr so viel arbeiten. Dafür werde ich schon sorgen.“ „Ich werde dich unterstützen, Kleiner!“ Pflichtet Joey bei. „Was soll denn dieser Aufstand!? Aber so wie es aussieht werde ich in nächster Zeit eh nicht in die KC fahren können.“ Zwei Stunden später verabschiedet sich Mokuba schweren Herzens, um Beiden die wohlverdiente Ruhe zu gönnen (es ist nicht leicht einen schwarzhaarigen Wirbelwind namens Mokuba auf Trab zu halten). Schon die ganze Zeit über kribbelt es beiden in den Fingern, diesen Brief zu lesen, aber der junge Kaiba war dauernd anwesend gewesen und so konnten sie keinen Blick riskieren. Kaum viel die Tür hinter Mokuba ins Schloss, schnappt sich Kaiba das Stück Papier um gierig über die nächsten vier Zeilen zu lesen. Mit lauter Stimme liest er vor: „Es gibt kein Entrinnen, egal wo ihr seid, die nächste Prüfung steht für euch bereit! Die Dunkelheit euch schützt vor gierigen Blicken, doch meine Augen wachsam, euch Unglück schicken.“ Stille. Alles was die betretene Stille auflockert ist das leise Summen der Geräte. Joey und Kaiba starren sich geistesabwesend an, in ihren Köpfen hallen immer wieder die vier Unglück bringenden Zeilen. Langsam nimmt Kaibas Gehirn wieder die gewohnten Aktivitäten auf und suchen nun angestrengt nach einer Antwort. „Was sagst du zu diesen Zeilen?“ Wie bei einem kleinen Elektroschock, zuckt Joeys Körper zusammen, seine Augen klären sich wieder auf. „Das bedeutet Stress. Irgendwie ist diese Warnung schwerer zu deuten als die davor. Alles was ich sagen kann ist, dass wir nichts in der Nacht unternehmen und immer genug Licht um uns haben sollten.“ „Hmm…ich dachte schon, dass du das sagst. Mit der Dunkelheit wird auch die Nacht assoziiert, also gebe ich dir Recht, dass wir abends doppelt so stark auf der Hut sein müssen. Allerdings müsste sein „Knecht“ im Dunkeln sehen können, mittels Nachtsichtgerät oder so was ähnlichen.“ „Wer sagt denn, dass seine Knechte Menschen sein müssen? Es könnte doch auch irgendein Tier sein, die haben ihre Nase und ihre Ohren zur Orientierung.“ Alles was Joey als Antwort bekommt ist ein undefinierbares Lächeln. Es ist kein spöttisches Lächeln, vielleicht ein amüsiertes, oder vielleicht sogar ein liebevolles, aber auf jeden Fall kein negatives Lächeln. „Ich weiß woran du denkst, Kaiba. Du denkst an meine vierbeinigen Verwandten, nicht wahr?“ „Das habe ich nicht gesagt, aber danke, dass du es mir abnimmst.“ Vorsichtig versucht Joey aus seinem Bett zusteigen, doch schon bei der kleinsten Bewegung muss er wegen den Schmerzen in der Rippengegend nachgeben. Selbst zu Joeys Raufzeiten war er nie so schwer verletzt, wie mit der gemeinsamen Zeit mit Kaiba. Zuerst rettet er Kaiba vor einem Typen, der ihn abstechen will, dann wollen sich die Kumpeln von ihm an Joey rächen und schlagen ihn darauf hin Krankenhausreif und nun liegt er wieder im Krankenhaus und zwar wegen einem Autounfall. //Irgendwer meint es nicht gut mit mir… Tja, aber wer hat schon gesagt, dass ein Security Man sicher lebt.// „Was machst du jetzt eigentlich wegen deinem Casting morgen?“ „Hmm…?“ Joey ist gerade so in Gedanken vertieft, dass er nicht richtig hingehört hat. „Ich habe dich gefragt, was du jetzt wegen dem morgigen Casting machen wirst? Ich glaube nicht, dass dich die Ärzte morgen schon entlassen werden, auch wenn du halbwegs verschont worden bist.“ „SHIT! Das habe ich ganz vergessen!!! Was mach’ ich denn jetzt? Absagen kann ich es nicht, schließlich brauche ich Unterstützung, besonders jetzt, wo ich ein wenig gehandicapt bin. Ich muss morgen zur KC, koste es was es wolle!“ „Und wie willst du das anstellen?“ Mit verheißungsvollem Blick dreht Joey seinen Kopf zu Kaiba und starrt ihn mit einem diabolischen Lächeln an. „Ich glaube du wirst mir dabei helfen müssen.“ „Kommt gar nicht in Frage!“ „Du wirst keine Wahl haben, schließlich steht die Sicherheit von Mokuba, deiner Firma und schließlich auch unsere auf dem Spiel.“ Geschlagen seufzt Kaiba auf. „Ok, was willst du von mir?“ ---------------------3. Oktober, 09.45 Uhr -------------------- Leicht schnaufend lässt sich Joey auf einem der protzigen Chefsessel im Konferenzsaal der KC fallen. Er ist schon seit 07:00 Uhr wach, was sehr, wirklich sehr früh für den Blonden ist. Nachdem der Arzt ihn so früh wie möglich aus dem Krankenhaus entlassen hat, chauffierte ihn Roland in die Firma, wo er gleich alles für das bevorstehende Casting organisieren hat lassen. Er selbst hat kaum einen Finger gerührt, da schon bei der geringsten Bewegung sein Körper protestiert hat. Eigentlich wollte er die Bewerber selber prüfen, wie gut sie im Kampfsport sind bzw. ob sie Talent besitzen aber jetzt muss er sich etwas anderes ausdenken, da er momentan körperlich nicht auf der Höhe ist. //So noch eine viertel Stunde. Ich glaube ich habe jetzt alles da, was ich brauche...Formulare, Getränke, einen kleinen Trainingsplatz und eine Videokamera zum Aufnehmen. Ich bin ja schon gespannt, wer da alles kommen wird und wie ihnen mein Casting gefallen wird. Leicht wird es sicher nicht.// Heimlich grinst sich Joey in sein nichtvorhandenes Bärtchen, als es plötzlich an der Tür klopft. „Ja bitte?“ Vorsichtig öffnet sich die Tür als eine junge Dame, die des öfteren am Empfang arbeitet, ihren Kopf reinsteckt. „Herr Wheeler? Es sind bereits vier Kandidaten im Vorraum. Soll ich sie schon reinschicken, oder soll ich noch auf weitere warten und dann alle gemeinsam zu Ihnen schicken?“ „Bitte warten Sie bis 10:10 Uhr, bis Sie die ersten Sechs reinschicken. Ich gebe Ihnen dann immer Bescheid, wann Sie die nächsten zu mir bitten können. Vielen Dank!“ Mit einer kleinen Verbeugung zieht die Empfangsdame ihren Kopf zurück und schließt geräuschlos die Tür. Nach entspannenden 20 Minuten klopft es erneut an der Tür, doch diesmal ist es nicht die Empfangsdame, sondern gleich die ersten sechs Kandidaten. Der Anblick, der sich Joey bietet, ist kurioser als er sich gedacht hat. Alle sechs Bewerben könnten nicht unterschiedlicher sein, angefangen von schüchternen Streber-Wirkenden jungen Männern, über selbstbewusste Muskelprotze, die mehr Muskelmasse als Gehirnzellen besitzen und gelenkige, sportliche Männer, alle zwischen 20 und 40 Jahre alt. Etwas schwerfällig erhebt sich Joey aus dem Chefsessel, geht so aufrecht und normal wie möglich zur Tür um die Bewerber hinein zu bitten. „Schönen guten Morgen! Bitte setzen Sie sich doch. Getränke stehen auf dem Tisch, falls Sie etwas trinken möchten…vielleicht um die Nervosität niedrig zu halten.“ Mit einem kleinen Augenzwinkern deutet er auf den Tisch. Mit einem kurzem „Dankeschön“ und einer Verbeugung setzen sich alle hin und warten geduldig auf weitere Anweisungen. //Oh Mann, was mach ich denn jetzt? Ich habe so was noch nie gemacht. Ok, ganz ruhig. Ich glaube ich bin nervöser als die Typen da. Puhhh…alles wird gut.// „Herzlich willkommen zu meinem Security-Casting für die Kaiba Corporation. Wie aus meiner Annonce bereits hervorgegangen ist, suchen wir gewiefte, talentierte und engagierte Leute, die mir helfen das Firmengebäude, sowie Herrn Kaiba, seinen Bruder und seine Villa zu sichern bzw. zu beschützen. Wie Sie sehen können, kann es manchmal ganz schön gefährlich werden.“ Um seine Worte zu untermalen deutet er auf seine Bandagen und einige Wunden, um danach gleich durch ein verschmitztes Lächeln die Angst zu nehmen. Gelassen fährt er mit seiner Einleitung fort. „Kurz zu den Arbeitsbedingungen: die Zeit wird flexibel eingeteilt, das heißt, es gibt keinen fixen Stundenplan. Den Stundenplan werden ich und zwei von mir und Herrn Kaiba heute ausgewählten Hilfskräften zusammengestellt und zwar so, dass rund um die Uhr jemand einsatzbereit ist. Natürlich wird jeder von Ihnen dann mit den nötigsten Hilfsmitteln ausgestattet, um die Arbeit zur vollsten Zufriedenheit ausführen zu können und ich kann Ihnen versichern, man fühlt sich dann wie ein kleiner James Bond. Nun aber zur ersten Runde, die wohl die Einfachste sein wird: vor Ihnen liegt ein Stapel mit Formularen, die Sie bitte vollständig ausfüllen sollen. Keine Sorge, es ist kein Test, sondern einfache Fragen zu ihrer Person. Bitte füllen Sie es so schnell wie möglich aus. Wenn Sie fertig sind, drehen Sie das Blatt einfach um und legen es separat auf einen Stapel. Das Casting wird nicht länger als eine Stunde dauern, also müssen wir uns ein wenig ranhalten.“ Ohne jeglichen Mucks schnappt sich jeder der Kandidaten ein Formular und einen dafür vorgesehenen Stift und beginnen schweigend diverse Fragen über ihre Persönlichkeit und andere Daten auszufüllen. Keine zehn Minuten später dreht auch der Letzte sein Blatt um und alle warten gemeinsam auf weitere Instruktionen. „Na das ging ja schnell. So, Runde eins wurde schon mal von jedem bestanden.“ Ein belustigendes Schnauben ist von einigen Bewerbern zu hören. „Nun folgt Runde zwei, die zu Ihrem Vorteil, leichter ausgefallen ist als ursprünglich geplant, da ich gestern einen kleinen Unfall gehabt habe und so alles kurzfristig umstellen musste. Da wir hier eine gerade Anzahl an Personen haben, möchte ich, dass immer zwei gegeneinander antreten…“ „BITTE?“ Ein noch etwas junger, groß gewachsener, braunhaarige Junge starrt geschockt und verängstigt zu Joey auf. „Wir müssen gegeneinander kämpfen?“ Mit einem Unheil verheißendem Blick starrt Joey den Jungen an und grinst gemein. „Ja, es wird ein Kampf geben, mit Knock-Out-System.“ Alle schauen sich unsicher untereinander an, als ob sie schon versuchen würden, die Mitstreiter allein durch das Verhalten analysieren zu können. „Ach, ich bitte Sie! Glauben Sie ich lasse Sie alle nachher ins Krankenhaus liefern? Natürlich wird es Regeln dafür geben. Ich sage aber gleich vorweg, es wird nicht der aufgenommen, der als Sieger hervorgehen wird. Es kommt allein auf Ihre Körperbeherrschung und Ihr Einfallsreichtum an.“ Nachdem Joey noch schnell die Regeln erklärt hat, sucht er zwei willkürlich ausgewählte Kandidaten aus, die er auf die vorgesehene Kampffläche bittet. „Okay, bitte beginnt.“ Natürlich hätte der blonde Security Man darauf schauen können, zwei halbwegs ebenbürtige Bewerber aufeinander los gehen zu lassen, aber bei diesem Sparring hat er sich den jungen, braunhaarigen Mann ausgesucht, der sehr schlaksig, gelenkig und scharfsinnig aussieht, gegen einen Muskelprotz, der ungefähr doppelt so breit war wie Joey selbst. Dem Blonden war schon von Anfang an klar, dass er diese typischen Muskelberge ausselektieren wird, denn die Meisten dieser Art hatten mehr Kraft als Verstand und so etwas kann er nicht gebrauchen. Selbst wenn dieser „Junge“ – in seinen Augen, da er kaum älter als er selbst zu sein scheint – verlieren würde, diesen Bodybuilder würde er sicher nicht nehmen. Natürlich musste es so kommen wie Joey gedacht hat. Dieser Junge, der sich Trish nennt, hat zwar verloren, konnte sich dank seiner Wendigkeit und Intelligenz öfters aus den Fängen seines Gegenübers befreien oder sogar die nächsten Bewegungen voraussehen und so schnell dagegen agieren. Leider kommt man nur mit Ausweichen nicht ans Ziel und musste früher oder später aufgeben. Niedergeschlagen setzt sich Trish wieder hin und reibt sich das rechte Handgelenk, welches von dem halben Schrank leicht verdreht worden ist. „Ok, vielen Dank euch Beiden.“ Joey weiß inzwischen schon, wen er aus dieser Castingseccion haben will, denn Trish hat es im bereits in der ersten Runde allein von seiner Ausstrahlung angetan. Nachdem die restlichen Paare dran waren, wo unter ihnen keiner war, die Joey nur ansatzweise gefallen hätte: der eine war zu schusselig und wusste nicht in welche Richtung er das Handgelenk drehen musste um den Angreifer aufzuhalten; der Andere war zwar kräftemäßig stark und hat auch über genügend Verstand besessen, aber seine Ansichtsweise was den Kampf betrifft, hat Joey nicht gefallen. „Nun gut, vielen Dank euch allen. Eigentlich kommt jetzt noch eine dritte Runde, aber die eine Stunde ist schon so gut wie vorbei und ich kann mir inzwischen schon jetzt einen guten Überblick verschaffen. Vielen Dank das Sie heute hier waren. Ich werde Ihnen spätestens übermorgen bescheid geben, wer für uns in Frage kommt. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und kommen Sie gut nach Hause.“ Gemeinsam verbeugen sich alle und treten geschlossen aus dem Konferenzraum. Neugierig kommt die Sekretärin angerannt, um Joey über die nächste Runde zu informieren. Schnell bedankt sich der Blonde und bittet darauf hin weitere fünf Kandidaten, die letzten Bewerber, in den Castingraum, allerdings verläuft diese Runde nicht so zufrieden stellend wie erhofft und Joey sieht in keinem einen potentiellen Security Man. Um halb eins lässt sich das einzige Jurymitglied seufzend in den Chefsessel fallen und schließt entspannt die Augen, um sich von den anstrengenden zwei Stunden zu erholen. //Na bitte, jetzt habe ich endlich das Casting hinter mir. Leider hat es schlechter abgeschnitten als ich erhofft habe. Der Einzige der mir wirklich gefallen hat war dieser Junge…wie hieß er?...ach ja, Trash…nein…Trish…ja genau. Allerdings kann er noch eine Menge Kampftraining vertragen. Seeeeehr viel!// Der Rest des Tages verlief relativ ruhig. Nach dem Casting besuchte Joey Kaiba im Krankenhaus und zeigte ihm das aufgenommene Casting, wo er hin und wieder einige Statements dazu abgab. Kaiba war während der ganzen Vorstellung ziemlich ruhig gewesen und hat keine Anstalten gemacht, Joey bei seinen Schlussfolgerungen oder Entscheidungen zu stören. Am Ende dieses Gespräches haben sich dann beide für Trish entschieden unter der Voraussetzung, dass er Intensivtraining in diversen Kampfsportarten bei Joey bekommt. Danach wandte sich das Gespräch wieder der Drohung zu, wobei keiner der Beiden irgendwie weiter gekommen sind. Natürlich hat sich der Firmenchef erkundigt, ob der Spielemaster unter den Bewerbern gewesen sein könnte, aber Joey konnte ihm keine klare Antwort geben, da keiner von ihnen weiß, wie der Typ überhaupt aussieht. Nach einer kurzen Beratung hat Joey das Krankenhaus verlassen und hat sich mit Mokuba einen schönen Abend in der Villa gemacht. Am nächsten Morgen wacht Joey mit schmerzenden Gliedern auf der Couch auf, wo auch Mokuba halb über ihm eingeschlafen ist. //Oh Mann, wir sind doch glatt beim Film schauen eingeschlafen. Uah, mir tut alles weh. Jetzt ist mein Körper eh schon angeknackst und dann muss ich auch noch in so einer schlechten Position schlafen. Ich hoffe ich werde diese Woche noch gesund.// Vorsichtig, um Mokuba nicht zu wecken, streckt sich Joey, als einige Knochen anfangen Angst einflößende Geräusche von sich zu geben. Behutsam hält der Blonde den jungen Kaiba fest, um aufstehen zu können und legt ihn sanft auf die Couch damit der Junge noch weiter schlafen kann. Schlürfend bewegt sich Joey in die Küche, wo er sich erst mal ein ausgedehntes Frühstück zu sich nimmt…//ich muss so schnell wie möglich wieder stark und gesund werden//. Ein schnellen Blick auf die Uhr, die 11:30 Uhr anzeigt, schon hat er das Telefon geschnappt und wählt die Nummer von Trish. Tuut…tuuuuut…tuuuuuuuut[/] „Hallo? Trish hier!“ “Ah, hallo Trish. Hier spricht Joey Wheeler von der Kaiba Corporation. Du hast gestern bei dem Security Casting mitgemacht.” “Ja, genau.” „Genau. Und ich wollte dir bescheid sagen, dass wir dich gerne einen Monat lang als Security Hilfe testen wollen, um zu sehen, wie dir dieser Beruf taugt. Dieses eine Monat ist noch unverbindlich, das heißt du kannst jeder Zeit sagen – das ist nichts für mich – und wir haben auch die Freiheit zu sagen, dass dieser Beruf zu viel für dich ist. Bist du einverstanden?“ Stille „Hallo? Bist du noch dran?“ „Das ist ein Scherz, oder?“ „Bitte!?“ „Sie wollen in allem Ernst MICH als Security haben? Und das bei DER Auswahl?“ „Ha ha ha…welche Auswahl? Um ehrlich zu sein, du bist der Einzige aus den Runden, den wir gerne mal ausprobieren wollen.“ „ECHT!? Das ist ja toll. Klar bin ich einverstanden!“ „Super, da gibt es aber eine Bedingung.“ „Die wäre?“ Joey kann ganz genau eine gewisse Verunsicherung heraushören. „Du bist sehr wiff und gelenkig, aber deine Körperbeherrschung sowie deine Kampferfahrung ist sehr sehr gering, deswegen möchten wir ein Kampfsport-Intensivtraining mit dir machen, damit du schnell auf mein und Herrn Kaibas Level kommst. Das heißt fünfmal in der Woche vier Stunden Training. Ok?“ Erneute Stille „Hallo!? Bist du einverstanden?“ „Oh, tut mir Leid,…ja…ja klar…geht in Ordnung.“ „Sehr schön, freut mich. Ich sag’ dir gleich, es wird kein Zuckerschlecken, also genieße noch die letzten zwei Tage in Freiheit. Denn übermorgen will ich dich um Punkt 8 in der Kaiba Corporation stehen sehen. Ich werde dich beim Empfang abholen und dann geht es los.“ „Ok, ich werde da sein. Vielen Dank!“ „Bitte bitte, kein Problem. Also dann noch schöne zwei Tage.“ „Danke. Auf Wiederhören.“ „Tschüss“ //Ich weiß jetzt schon, dass ich diesen Typen überaus sympatisch finde. Er ist so schön höflich, zwar ein wenig schüchtern, aber immerhin höflich. Nicht so wie ein anderer gewisser Typ, der sich gerade im Krankenhaus langweilt. Vielleicht sollte ich ihn wieder besuchen.// Schnell springt Joey unter die Dusche, zieht sich neue Klamotten an und ruft Roland, ob er ihn nicht zu Kaiba ins Krankenhaus fahren könnte. Der hatte sowie so nichts Besseres zu tun und schon sind sie auf und davon. //Vielleicht hätte ich Mokuba mitnehmen sollen. Der ist jetzt sicher sauer auf mich. Na toll,…es ist ganz schön schwer das alles geheim halten zu müssen…// Währendessen sitzt Kaiba auf seinem Bett und liest ein Buch, was ihn nicht wirklich interessiert, aber immer noch besser, als die sterile weiße Zimmerdecke anzustarren. Nicht das Kaiba nicht gerne liest, aber das einzige Sortiment, dass das Krankenhaus aufweisen kann, sind entweder Liebesromane, Heimatschinken oder diverse Magazine, die er alle schon einmal zu Hause gelesen hat. Gerade als eine weitere Herz-Schmerz-Stelle im Buch beginnt, klopft jemand an die Tür. Mit einem kleinen Hoffnungsschimmer auf Abwechslung in den Augen, legt Kaiba den Roman vorsichtshalber in seine Schublade des Nachttischchens, damit sein Image als gnadenloser Firmenleiter bestehen bleibt. „Herein!“ „Guten morgen Kaiba!“ „Guten morgen!? Wheeler, es ist schon halb eins.“ „Ist doch egal. Wie geht’s dir heute?“ „Hmm…abgesehen von meinen gebrochenen Knochen, Blessuren und Kratzern…den Umständen entsprechend gut.“ „Ha ha ha…du scheinst ja heute richtig gut aufgelegt zu sein.“ Bei Joeys lebensfroher Einstellung schleicht sich ein leichtes Lächeln auf Kaibas Lippen. „Tja, hier ist es so langweilig, da freue ich mich wenn ich ein wenig Abwechslung bekomme, auch wenn es nur ein blondes Hündchen ist.“ Bevor Joey auf diese unverschämte Aussage antworten kann, redet Kaiba schon weiter. „Wie geht es Mokuba und dir?“ „Mokuba schläft noch zu Hause. Wir sind gestern beim Film schauen auf der Couch eingeschlafen, was nicht gerade förderlich für meine Genesung war. Deshalb tue ich mir heute ein wenig schwer, aber ich kann mich immer noch besser bewegen als du.“ „Schön für dich.“ Ein gewisser genervter Unterton ist zu hören. „Jep.“ Schon wieder strahlt Joey über beide Ohren. „Ach ja, ich habe heute Trish angerufen und ihn gefragt, ob er ein Monat mal bei uns schnuppern will…“ „…und?“ „Er hat sich sehr gefreut. Er war richtig überrascht, dass wir ihn ausgesucht haben, da er geglaubt hat, die Anderen wären viel besser als er. Na ja, auf jeden Fall habe ich ihm gesagt, dass ich ihn übermorgen um Acht im KC sehen will.“ „Übermorgen schon? Glaubst du, dass kriegst du hin?“ „Ich muss ja übermorgen nicht gleich mit seinem Training beginnen. Ich kann ihm ja zuerst alles Notwendige zeigen.“ „Hmm…“ „Ach ja, Mokuba hat mir gestern einen Prototypen eures neuen Spieles mitgegeben. Er wollte, dass du dir es ansiehst wegen dem Layout, Booklet und was weiß ich alles. Ich versteck’ es lieber, denn wenn eine Krankenschwester oder der Arzt es sieht, bekommst du sicher Stress.“ Kaiba kann nicht mal annähernd so schnell reagieren, wie Joey die Schublade des Nachtkästchens öffnet. „Wheeler, warte…“ Doch zu spät. Der Blonde hält mitten in seiner Bewegung inne, als sein Blick auf den Liebesroman fällt, worauf zwei sich innig umarmende Personen zu sehen sind. Langsam aber stetig breitet sich ein breites Grinsen auf Joeys Gesicht aus, während seine Augenbrauen spottend nach oben schnellen. Aber alles vergebens. Ein lauter Lacher hallt durchs Zimmer 124, während dessen Besucher am Boden hockt und sich schüttelt vor Lachen. „Wheeler!“ Kaiba muss seine ganze Selbstbeherrschung zusammen nehmen, um nicht anfangen zu schreien oder gar rot zu werden. Joey hat den Firmenchef nicht gehört, sondern kugelt sich weiter am Boden herum, immer wieder den Titel des Buches vor sich hin krächzen. „Wheeler!“ Diesmal klingt Joeys Nachnahme nicht mehr so ernst und autoritär wie zuvor, sondern eher gepresst. Doch auch dies stört den Blonden nicht, denn er ist mir seinen nicht stoppenden Tränen beschäftigt, die unablässig über seine Wangen rollen. „Gnn…Jo…ey…!“ Plötzlich hört Joey auf zu lachen. Etwas stimmt nicht, dass spürt er. Obwohl Kaiba nicht geschrieen hat – nein, es war ein ganz leises, Schmerz verzerrtes Keuchen – war der Klang seines Namens wie ein Blitzschlag. Mit einer bösen Vorahnung rappelt sich der Blonde so schnell es mit seinem angeschlagenen Körper geht auf und schaut zum Patienten, der sich wie ein kleines Kind zusammengerollt und die Arme krampfhaft um seinen Unterleib geschlungen hat. Langsam kriecht die Panik in Joey hoch. Kaiba windet sich hin und her und versucht verzweifelt einen Schmerzensschrei zu unterdrücken. „J..Joe…y…AH…“ Joey weiß nicht was er tun soll. Hektisch sucht er nach der Taste für die Krankenschwester, doch übermannt von der Panik findet er ihn nicht. „Joey…gnn…Ar..zt…“ „Ja, warte! Gleich!“ Doch darauf kann der Firmenleiter nicht mehr warten. Gerade als Joey aus dem Zimmer stürmen will um nach Hilfe zu rufen, ertönt ein Mark erschütternder Schrei das ganze Krankenhaus. Erneut rennen dem Security Man die Tränen herunter, doch diesmal nicht vor Glück. „HILFE! Wir brauchen Hilfe!“ „Mister Wheeler?“ Joey schreckt von seinem seichten Schlaf auf und sieht zum Arzt hinauf, der ihn mit bewegungsloser Miene ansieht. „Kaiba! Wie geht es ihm?“ Sofort ist er hellwach und springt aus den unbequemen Wartesesseln, um, wenn es nötig ist, die Antwort aus dem Arzt herausprügeln zu können. Mit einem müden Seufzer drückt der Mann Joey wieder in den Sessel und setzt sich ebenfalls hin. „Wir haben Herrn Kaiba 0,1 ml Metamizol und Butylscopolamin gegeben. Das ist ein sehr starkes Schmerzmittel und…“ „Schmerzmittel!? Wieso? Was hat Kaiba?“ „Wir vermuten, dass Herr Kaiba eine Nierenkolik hat. Das sind wehenartige Krämpfe im Nierenlager oder Bauchraum. Wir…“ „Nierenkolik? Wie kann Kaiba so etwas bekommen?“ „Mister Wheeler. Ich weiß, Sie machen sich sorgen, aber so lassen Sie mich doch bitte aussprechen. Wie…“ „Entschuldigung…“ Der Arzt seufzt erneut. „Es gibt tausend verschiedene Gründe, wie ein Krampf dieser Art zustande kommen kann. Auf jeden Fall haben wir Herrn Kaiba angeordnet viel zu trinken und sich warm zu halten. Er kann von Glück reden, dass kein Nierenstein in seinem Harnleiter stecken geblieben ist, denn sonst wäre das ein sehr unangenehmer Eingriff gewesen. So wie es aussieht müssen wir Herrn Kaiba noch 1 bis 2 Wochen hier behalten.“ „Vielen Dank!“ „Keine Ursache. Sie können, wenn Sie wollen, dem Patienten ein wenig Gesellschaft leisten. Aber bitte regen Sie ihn nicht unnötig auf.“ „O.K.“ //Ich werde es versuchen.// Zaghaft klopft Joey an der Zimmertür an. Als er keine Aufforderung zum Eintritt hört, öffnet er vorsichtig und so leise wie möglich die Tür und spät mit neugierig ängstlichen Augen hinein. Der Firmenchef liegt unbeweglich auf dem Rücken, Arme sorgfältig gestreckt neben seinem Körper und die Augen geschlossen. Welcher Anblick Joey weniger gefällt, weiß er nicht; ein vor Krampf zusammengekauerter Kaiba, dem der Schweiß auf der Stirn liegt, oder ein, wie tot aussehender Kaiba, der keinen einzigen Muskel bewegt. Leise tapst der Besucher ans Krankenbett und setzt sich auf den Sessel, der daneben steht. „Kaiba?“ Flatternd gehen die Augenlider des Liegenden auf und schauen sich desorientiert im Raum herum. „Ich bin’s. Joey.“ Sofort wird er von den blauen Augen fixiert. „…allo…“ Alles was Kaibas Kehle entflieht ist mehr ein Krächzen, als eine Begrüßung. Trotzdem schleicht sich auf die Gesichtszüge des Blonden ein leichtes Lächeln. „Wie geht es dir? Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“ ----Flashback---- „HILFE! Wir brauchen Hilfe!“ Sofort alamiert rennen zwei Krankenschwestern und ein Dienst habender Arzt ins Zimmer und checken die Lage. Kaiba hat inzwischen jegliche Beherrschung verloren und windet sich von einer Seite zur Anderen und schreit immer wieder vor Schmerz auf. Schnell sprinten beide Schwestern auf den Patienten zu und versuchen ihn festzuhalten, welches sich nicht als besonders leicht herausstellt. „Helfen sie ihm doch!“ Joey war am Ende mit seinen Nerven. Er versteht die Welt nicht mehr. „Schwester! Bitte bringen sie Herrn Wheeler hinaus.“ „NEIN! Ich will da bleiben!“ Doch schon bugsiert die Krankenschwester Joey hinaus und schließt die Tür hinter sich. ----Flashback Ende---- „So..rry…“ Fast zum dritten Mal an diesem Tag bahnen sich Tränen an Joeys Wangen herab, doch er kann sie noch zurückhalten und schüttelt leicht mit wässrigen Augen seinen Kopf. Plötzlich spürt Joey, wie Kaibas Hand seine umfasst und kaum merklich drückt. Überrascht schaut Joey in seine Augen und blickt in dankende und liebevolle blaue Augen, die er bis jetzt noch nie so intensiv gesehen hat. Der Blonde muss schwer schlucken. „Danke…für dei…deine Hilfe.“ Erneut schüttelt Joey den Kopf. „Das ist doch selbstverständlich. Wenn du jetzt den Löffel abgeben würdest, wäre ich arbeitslos.“ Ein amüsiertes Schnaufen entflieht Kaibas Nase. „Joey“ „Hm? Was sagtest du?“ Doch bevor Kaiba seine Worte wiederholen kann, fallen ihm die Augen vor Erschöpfung zu und er fällt ihn einen traumlosen Schlaf. Erneut schmunzelt Joey. Liebevoll streichelt er mit seinem Daumen über den Handrücken des Patienten. -------------------------- Uah, ich schäme mich. 2 Monate lang habe ich kein neues Kapi online gestellt und ich kann euch nicht einmal versichern, wann ich das nächste online stellen kann. Ich werde zwar heute (30.07) oder morgen mit dem nächsten Kapi beginnen, aber ich glaube ich werde das ganze Kapi nicht schaffen ^^“ Auf jeden Fall danke für eure Kommis! Ich freue mich auf jede Kritik und wenn ihr mir in euren Kommis die Hölle wegen der Verspätung heiß macht. Ebenfalls erwünscht (vielleicht helfen sie ja ^.~) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)