Extended Security von abgemeldet (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 9: Zweifelhafte Begegnungen ----------------------------------- Gemeinsam steigen sie aus dem Wagen, doch was sie sehen lässt ihnen sofort das Blut in den Adern gefrieren. Einen halben Meter vom Auto entfernt liegt eine dunkelhaarige junge Frau, deren Haare wie ein Fächer am Boden ausgebreitet sind. Hässliche Kratzer und Wunden zieren ihr sonst makelloses Gesicht und auch die Kleidung ist zerrissen. Schnell stellt sich Kaiba neben seinen Chauffeur hin, der schon das Handy gezückt hat und nach dem Rettungswagen verlangt. Joey steht weiterhin geschockt beim Wagen und sieht alles aus sicherer Entfernung. //Moment, dieses….dieses Mädchen…ich kenne es…aber wer….?// Zittrig hält er sich am Dach fest; sein Atem geht stoßweise. //Bist du es wirklich?// Zaghaft geht er einige Schritte auf die Verletzte zu, die sich bis jetzt keinen Millimeter gerührt hat. Vorsichtig greift er nach der leblosen Hand. „Du bist es…Chiyori!?“ ------------------------------------------------------------------- „Was hast du gerade gesagt Wheeler?“ Ungläubig dreht sich Kaiba zum Sprechenden um und starrt Joey, der inzwischen den Tränen nahe ist, verwirrt an. „Ich glaube…ich glaube das ist Chiyori.“ „Meinst du die von deiner Kindheit? Bist du dir sicher, Wheeler?“ „Ja…ja…ich glaube….schon.“ Immer wieder streicht Joey über den Handrücken der Verletzten. Keine fünf Minuten später sind die Sirenen des Krankenwagens zu hören, der gerade verzweifelt versucht zwischen den Leuten hindurch zu kommen. „Wie mich diese schaulustigen Leute anwidern. Vor ihnen ist ein Mensch am sterben und die bewegen sich kein Stück um sie vielleicht doch noch retten zu können.“ Ein leichtes Nicken der Bestätigung ist vom Blonden zu sehen. Als die ersten Rettungsleute kommen, macht Joey schnell Platz, denn jetzt muss alles schnell gehen. Routiniert checkt der Arzt den Gesundheitszustand des Unfallopfers, lässt es dann auf eine Barre schleppen und schon ist es im Wagen und auf den Weg ins Spital. „Kaiba, ich muss auch dort hin. Ich will wissen ob sie es wirklich ist und wenn ja, wie es ihr geht.“ Ein verächtliches Schnauben ist zu hören. „Wenn du meinst Wheeler. Aber ich will dich heute noch spätestens um 10 Uhr Abends im Büro sehen.“ Schon während dem Gehen schreit der Blonde ein „Ist gut.“ nach hinten und ist schon in der Menschenmenge verschwunden, die dem Blaulicht faszinierend hinterher schauen. Völlig aus der Puste kommt Joey schlitternd vor dem Krankenhaus zum Stehen. Hektisch stürmt er hinein und rennt auf den Empfang zu, an dem eine nett aussehende Frau sitzt und gerade den Hörer zurück auf die Station stellt. „Schönen guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Hallo. Mein Name ist Joey Wheeler. Es wurde gerade eine Frau hier eingeliefert, die einen Autounfall hatte. Wo kann ich sie finden?“ „Ja, es ist keine halbe Stunde her. Sie liegt noch auf der Intensivstation, deswegen können Sie nicht zu ihr. Bitte warten Sie doch vor der Tür. Leider kann ich Ihnen nicht sagen, wie lange es noch dauern wird. Die Intensivstation befindet sich…“ „…Danke! Ich weiß wo sie sich befindet.“ //Schließlich bin ich hier schön öfters gewesen als mir lieb ist.// Bevor die Empfangsdame noch etwas erwidern kann ist Joey schon wieder auf und davon und rennt mit seiner restlichen Kondition zur Intensivstation. Fertig mit den Nerven und der Puste lässt er sich auf einen bereitgestellten Stuhl fallen und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. //Warum? Warum musst du ausgerechnet jetzt auftauchen? Ob du dich noch an mich erinnern kannst….oder sogar willst. Es tut mir so leid…ich hätte dich nicht alleine lassen sollen. Und schon wieder war ich dabei, wie du verletzt worden bist. Ich bringe nur Unglück über dich. Warum?// Langsam bahnen sich vereinzelt Tränen über seine Wangen und tropfen mitleidig zu Boden. Eigentlich ist Joey kein Typ der weint, doch der Schock sitzt noch so tief in ihm, was ihn unkontrolliert aufseufzen lässt. Psychische Belastungen machen aus jedem Menschen etwas neues, etwas zerbrechliches. Durch den langen Sprint und eben jener Belastung holt ihn der Schlaf ein und müde kippt er nach hinten. Für Joey viel zu kurz, wird er durch ein sanftes aber stetiges Schütteln an der Schulter geweckt. Flackernd heben sich seine schweren Lider und wie schon in letzter Zeit zu oft, blickt er in einen freundlich lächelnden Arzt. Sofort ist Joey hellwach. „Wie geht es ihr?“ „Auf wen warten Sie denn?“ „Na auf die Frau, die Sie gerade untersucht haben.“ „Ahhhh…meinen Sie Frau Hanamori?“ „Ja genau! Wie geht es ihr?“ „Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Sie brauchen sich keine Sorgen machen, sie ist kerngesund.“ Verblüfft klappt Joeys Unterkiefer hinunter. Ungläubig starrt er den Arzt an und wartet auf weitere Erklärungen „Alles was wir festgestellt haben waren Kratzer und Blessuren am ganzen Körper, aber sonst ist alles heil geblieben. Nichts gebrochen, verstaucht oder gerissen. Sie hatte wohl Glück im Unglück. Sie liegt jetzt im Raum 183.“ „O.k. Doc. Wo ist die versteckte Kamera? Chiyori wurde gerade von einer Limousine erwischt und sie wurde mehrere Meter mit geschliffen. Da können Sie mir nicht weiß machen, dass nichts passiert ist.“ Väterlich legt der Arzt seine Hand auf seine Schulter und blickt ihn weiter lächelnd ins Gesicht. „Wissen Sie Herr Wheeler, manche haben einen Schutzengel, der seine Arbeit sehr ernst nimmt.“ Mit diesen Worten verlässt der Mann im weißen Kittel den Blonden, um sich weiteren Patienten zu widmen. Flink nimmt der SM seine Beine unter die Hand und rennt ins Zimmer 183. Leise klopft er an die Tür, doch es ist kein Laut aus dem Raum zu hören. Deshalb öffnet Joey vorsichtig die Tür und spät neugierig hinein. Als er eine schlafende Person im Bett liegen sieht, betritt er das Krankenzimmer und begutachtet das ruhige Gesicht der jungen Frau. Zaghaft nimmt er eine Hand, die schlaff in seiner liegt und streicht behutsam darüber. „Chiyori?“ Quälend langsam öffnen sich die Augen der Angesprochenen. Durch halb geöffnete Lider blickt die Frau zu ihrem Besucher. „Wer… bist du? Schwerfällig verlassen die Worte den Mund. Leicht drückt Joey die Hand. „Ich bin es, Joey! Kannst du dich an mich erinnern?“ „Joey?“ „Ja! Weißt du noch. Damals, als wir klein waren. Der blonde Junge, der nur Blödsinn im Kopf gehabt hat.“ Wieder glänzen Joeys Augen verdächtig, doch diesmal kann er seine Tränen tapfer zurückhalten, allerdings wird er von einem Zittern heimgesucht. „Bist du wirklich…Joey? Habe ich dich endlich gefunden?“ „Ja, ich bin hier!“ Vor lauter Freude umarmt Chiyori den überraschten Joey und drückt ihn so fest, wie es ihre Kraft zulässt. Nach dem kurzen Schock beteiligt sich auch der Blonde an der Umarmung und drückt sie noch fester an sich, als ob er vorhätte, sie nie wieder los zu lassen. „Joey, du hast mir so gefehlt!“ Mit verheultem Gesicht drückt sie ihn ein wenig von sich, um ihm tief in die Augen zu blicken, die ihr aufrichtig glücklich entgegenstrahlen. „Wo warst du letzten neun, zehn Jahre, Joey? Du warst auf einmal weg.“ „Es tut mir so Leid Chiyori. Ich wollte immer wieder zu dir zurück, doch meine Eltern sind kurz darauf weggezogen und ich konnte dich nicht finden. Es tut mir so leid. Bitte verzeih’ mir.“ „Ach du Dummerchen. Du konntest doch nichts dafür.“ „Doch! Ich hätte auf dich aufpassen sollen. Du bist wie tot am Boden gelegen und hast dich nicht mehr gerührt. Ich hätte dir helfen sollen!“ Bestimmt nimmt Chiyori Joeys Kopf in ihre Hände und sieht ihn ernst an. „Hör auf Joey! Du kannst nichts dafür! Mach dich nicht dafür verantwortlich, verstanden?“ Niedergeschlagen nickt der Blonde. „Na geht doch. Aber jetzt sag’ mal, was ist denn passiert? Ich weiß nur noch, dass ein Auto gehupt hat und dann war alles schwarz…bin ich…angefahren worden?“ Erneut nickt Joey und sieht ihr schuldbewusst in die Augen. „Ja. Ich war gerade auf den Weg zur Arbeit, als der Fahrer eine Vollbremsung hingelegt hat. Und als ich rausging habe ich dich am Boden liegen gesehen.“ „Aha…“ „Aha? Du bist angefahren worden! Du hättest sterben können und…“ „…ich lebe aber noch und bin top fit.“ „Stimmt. Du hattest wirklich Glück. Ich dachte ich würde dich wieder verlieren.“ „Jetzt höre endlich auf Trübsal zu blasen.“ Noch viele Stunden redeten Joey und Chiyori über ihre Vergangenheit, über ihre momentane Lage und was sie so alles ohne den anderen erlebt hatten. Der grenzenlose Optimismus und Fröhlichkeit der jungen Frau erreicht langsam den Blonden, der nach und nach seine Trauerstimmung ablegt. Um 18 Uhr geht Joey zum nächsten Arzt, um ihn zu bitten sie noch einmal durch zu checken, damit er dann Entlassungspapiere anfordern kann, da sich Chiyori als sehr lebendig und durchaus gesund gezeigt hat. Als beide vor dem Krankenhaus stehen, wendet sich der Blonde nochmals zu seiner Freundin. „Wo musst du jetzt hin? Wo wohnst du?“ „Nun…ich…Ehrlich gesagt habe ich keine feste Bleibe. Ich streune so von Ort zu Ort.“ „Na dann komm erstmal mit zu Kaiba.“ „WAS? Meinst du Seto Kaiba? Den eiskalten Firmenchef der Kaiba Corp.? Nein danke!“ „Wieso denn nicht?“ „Ich…ich…“ „Keine Widerrede! Du kommst mit. Bleibe wenigstens noch bis zum Abendessen. Ich will dass du ihn kennen lernst.“ „Na wenn du meinst.“ Keine halbe Stunde später kommen sie in der Kaiba Corporation an, wo Joey gleich vor Chiyori zu prahlen beginnt, weil er für diesen riesigen Konzern arbeitet und für die ganze Sicherheit zuständig ist. Doch nur wenige Begeisterung macht sich auf dem Gesicht der Blauhaarigen breit und folgt ihrem Freund. Oben angekommen klopft Joey pro forma an und betritt ohne auf ein Zeichen zu warten ein, seine Freundin hinter ihm. „Yo Kaiba. Bin wieder da und ich habe Besuch mitgebracht.“ Ein all zu bekanntes Bild bietet sich Joey. Kaiba sitzt tief versunken vor seinem Laptop und traktiert die arme Tastatur mit heftigen Schlägen. Hin und wieder rauft er sich seine Haare, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen von statten geht. „Hallo.“ Ohne auf den zweiten Teil von Joeys Satz achtend hämmert er weiter auf seinen Computer ein und murmelt leise vor sich hin. „Kaiba ich möchte dir jemanden vorstellen.“ Nur einen kurzen Blick würdigt er der Frau. Sofort sind seine Augen wieder auf den flimmernden Bildschirm gerichtet. Joey übersieht die unhöfliche Geste und führt seine Vorstellung weiter. „Kaiba, das ist Chiyori. Chiyori, das ist Tiefkühlfach Kaiba.“ Schüchtern geht sie einen Schritt vor und verbeugt sich leicht. „Freut mich Sie kennen zu lernen.“ Ohne auf zu sehen ergreift nun Kaiba das Wort. „Oh, schon aus dem Krankenhaus? War Roland doch nicht so grob wie zuerst gedacht. Ich hatte ganz schöne Scherereien wegen Ihnen.“ „Das tut mir Leid.“ „Ich habe Chiyori zum Abendessen eingeladen. Wie lange hast du denn noch vor zu Arbeiten?“ „Das wird noch lange dauern. Schließlich habe ich viel zu tun und das hättest du auch.“ Erst jetzt erhebt er seinen Blick und sieht Joey eiskalt an. Leicht fröstelnd geht der Blonde in Angriffshaltung, um etwaige Beleidigungen retour schicken zu können. „Ich weiß. Ich habe auch morgen wieder Training mit Trish und ich werde mich auf die Socken machen und nach diesem…äh…“ Langsam sickert die Erkenntnis, das Chiyori, die gerade sehr interessiert zuhört, noch anwesend ist, in sein Gehirn. Bevor Joey seinen Satz vervollständigen kann kommt ihm Kaiba zuvor. „Tu das. Ich werde erst mitten in der Nacht kommen, also macht ihr drei euch einen schönen Abend. Aber wehe irgendetwas steht nicht an seinem Ort oder ist kaputt, dann Gnade euch Gott, denn ich werde keine haben.“ „Ist ja gut. Übrigens, du wolltest was mit mir besprechen?“ „Ja, aber unter vier Augen.“ Mit einem vielsagenden Blick durchbohrt er Chiyori, die sofort versteht und ohne ein Wort den Raum verlässt. Wütend schaut Joey zum Braunhaarigen, der sich wieder getrost seinem Computer zugewendet hat. „Kaiba spinnst du? Du bist so was von unhöflich! Was ist mit dir los?“ „Bell nicht so laut Wheeler, ich bin nicht schwerhörig.“ „Schwerhörig vielleicht nicht, aber ein riesengroßes Arschloch. Du weißt wie ich zu Chiyori stehe, also warum verhaltest du dich dann so scheiße?“ Wütend steht Kaiba auf und stellt sich genau vor Joey hin, der seinen Blick leicht heben muss, da er einige Zentimeter zu klein ist. Diesen Größenunterschied spielt der Firmenchef gerne aus, wenn ihm etwas ganz und gar nicht passt. „Hör mal zu Wheeler! Kommt es dir gar nicht Spanisch vor, dass auf einmal deine Freundin aus Kindheitstagen so mir nichts, dir nichts auftaucht, nachdem wir von diesem Psychopathen eine Drohung über unsere Vergangenheit bekommen haben? Da muss doch irgendwas im Busch sein.“ Joey stellt sich mutig dagegen, denn er lässt sich von Kaiba schon lange nichts mehr bieten und wenn er meint dieser Größenunterschied macht ihm etwas aus, dann hat er sich gewaltig geschnitten. „Mag sein, aber es kann auch Zufall gewesen sein. Du musst nicht immer gleich den Teufel an die Wand malen“ Zornig neigt Kaiba sich näher an Joey Gesicht und funkelt ihn böse an. „Ich male lieber den Teufel an die Wand, als mich von diesem Spielemaster zur Schnecke machen zu lassen. Vergiss nicht, du bist für die Sicherheit zuständig und wenn du dich von diesen blöden Gefühlen vergangener Liebe beeinflussen lässt, dann bist du der falsche für diesen Job. Du hast geschworen mir zu helfen und Mokuba zu beschützen, also mach’ es auch!“ Joey musste sich schon oft von Kaiba anschreien und beschimpfen lassen, doch diesmal sitzt die Argumentation und dem Blonden fällt nichts als Gegenangriff ein. Geschlagen, aber mit erhobenem Haupt, dreht sich Joey um und will den Raum verlassen, als ihn Kaiba mit einem festen Griff um sein Handgelenk zurückhält. Ohne sich umzudrehen bleibt der SM stehen und wartet auf eine weitere Schimpftriade, doch die Stimme die er hört ist alles andere als wütend. „Joey, bitte pass auf dich auf. Sheela hat gesagt, dass dir vielleicht etwas passieren könnte und ich will nicht dass es wahr wird.“ Mit einem seligen Lächeln dreht Joey seinen Kopf Kaiba zu, sieht ihn mit freundlichen Augen an und verlässt ohne ein Wort den Raum. Chiyori hat während des Gesprächs, nervös vor der KC gewartet und den Leuten, die vor ihr vorbei gingen oder vielleicht das Gebäude betreten haben beobachtet. „Ach da bist du. Ich habe mich schon gewundert wo du bist.“ Durch du männliche Stimme, zuckt sie kurz zusammen, als sie ihren altbekannten Freund sieht. „Tut mir Leid Joey, aber ich wollte frische Luft tanken. Und? Habt ihr alles geklärt?“ „Ja haben wir. Komm! Lass uns nach Hause fahren und mit Mokuba gemütlich Abendessen, bis dieser eingebildete Eisklotz ebenfalls kommt. Es tut mir Leid, wie er dich behandelt hat.“ „Ist schon ok.“ Freundschaftlich legt Joey seinen Arm um Chiyoris Schulter und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem verdienten Abendessen. Eine knappe Stunde später sitzen alle um einen Festmahl ähnlich gedeckten Tisch. Mit alle ist Joey, Chiyori – die gegenüber von ihm sitzt, Mokuba und Trish gemeint. Während des Abendessens wird fröhlich gequatscht, was die lockere Stimmung nur noch angenehmer gestaltet. Joeys Sandkastenfreundin wird herzlich vom jungen Kaiba aufgenommen, nur Trish ist ein wenig zurückhaltend. //Sie kommt mir so bekannt vor, aber nur von wo? Wo habe ich dieses Gesicht schon mal gesehen? Hmmm…Joey hat gemeint er kennt sie schon aus Kindheitstagen und sie haben sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Joey scheint sie ja richtig ins Vertrauen geschlossen zu haben, so wie er mit ihr umgeht. Ich hoffe er wird nicht unvorsichtig. Irgendwas gefällt mir an ihr nicht, nur was ist es? Das Gesicht? Ihre penetrante freundliche Art? Ob sie gefährlich ist? Hmm…// Plötzlich wird Trish aus seinen Gedanken gerissen. „Hey Trish, warum ziehst du so ein Gesicht? Ach ja, wegen unserem Training. Eigentlich wollte ich dich heute in die Mangel nehmen, aber wir verschieben es auf Morgen früh, ok? Gleiche Zeit, gleicher Ort. Ah, nein…gehen wir lieber in den Park. Es ist zwar schweinekalt draußen, aber das macht das Training nur interessanter.“ Kurz ein falsches – in Richtung „böse, hinterlistig“ – Lächeln zu Trish und schon wendet sich Joey wieder seiner Freundin zu. So gegen neun Uhr Abends wird die Runde aufgelöst, doch der Blonde denkt noch nicht daran Chiyori gehen zu lassen. //Es ist so schön, endlich wieder eine gute Freundin zu haben. Endlich kann ich meine Schuldgefühle vergessen, denn jetzt weiß ich, dass es ihr gut geht. Seto hat ja so einen Schuss wenn er glaubt, dass sie gefährlich sein könnte. Er ist doch nur eifersüchtig, dass ich mich mehr um sie kümmere als um ihn. Wobei Chiyori für mich nur eine super gute Freundin ist, sonst nichts…na ja, früher habe ich sie ja geliebt. Trotzdem, Eifersucht steht Seto nicht, aber es zeigt mir, dass ich anscheinend wichtig für ihn bin. Hi hi… // Nachdem Joey die Blauhaarige ins Wohnzimmer geführt hat, bietet er ihr einen Platz auf der gemütlichen weißen Couch und etwas zu trinken an. Sich selber platziert er genau neben ihr, mit beiden Füßen auf dem Möbelstück, um sie besser zu sehen. „Sag mal Chiyori, was hast du denn jetzt so vor? Du hast gesagt, du arbeitest als Verkäuferin, aber du hast keinen festen Wohnsitz. Wie lebst du denn so?“ „Na ja, entweder übernachte ich bei Freunden oder Verwandten, da man als Verkäuferin nicht viel verdient und ich kann jeden Yen gebrauchen.“ „Und wo übernachtest du heute? Willst du nicht hier bleiben? Ich habe auch eine Couch im Zimmer. Du kannst dann im Bett schlafen.“ „Das ist lieb von dir Joey, aber ich werde zu einem Freund gehen.“ „Ein Freund? Hast du denn…nun ja….einen festen Freund?“ Ein amüsiertes Lachen entflieht Chiyori, die ihn dann freundlich ansieht. „Nein, ich habe keinen festen Freund.“ Unkontrolliert atmet Joey erleichtert auf. //Hey, Moment mal! Warum bin ich jetzt erleichtert? Hege ich doch noch so etwas wie Liebe für Chiyori? Und was ist mit Seto? Na toll, einen weiteren herzlichen Glückwunsch für dein verwirrtes Gefühlschaos.// Chiyori entgeht diese Geste nicht, worauf sie sich dann näher an Joey setzt. „Bist du jetzt erleichtert.“ Sofort nimmt das Gesicht des Blonden eine äußerst gesunde Farbe an, was Chiyori nur noch näher rücken lässt. „Ich…was? Äh…ja…ich meine…nein…“ Nur noch wenige Zentimeter trennt beide. „Stottern steht dir nicht Joey. Hast du mich denn nicht vermisst?“ Joeys Augen weiten sich ein wenig, als er ganz leicht den Atem der Blauhaarigen auf seinen Wangen spürt. Leicht lehnt sich der Blonde nach hinten, um seine Nervosität zu verringern und den Abstand zwischen den Beiden zu vergrößern, doch erfolglos. „Natürlich habe ich dich vermisst.“ Plötzlich spürt der SM eine Hand auf seinem Brustkorb, die definitiv nicht ihm gehört. Überrascht blickt er nach unten auf das fremdartige Körperteil, das seinen Körper sanft nach unten in die Couch drückt. Chiyori hat sich inzwischen über ihn gelehnt und flüstert verführerisch in sein Ohr. „Ich habe dich auf jeden Fall sehr stark vermisst.“ Kaum will Joey zu einer Antwort ansetzen, spürt er zwei weiche Lippen auf seinen, die sich lieblich auf seinen Bewegen. Die erste Reaktion des Blonden sind zwei weit aufgerissene Augen und ein Impuls sie wegzudrücken, doch nachdem sein Verstand die momentane Situation analysiert hat, schließen sie sich seine Lider und er genießen das Gefühl, welches gerade unaufhaltsam durch seinen Körper schießen. Um dieses Gefühl nicht missen zu müssen, erwidert er den Kuss, zieht den zierlichen Körper Chiyoris an seinen und hält sie bestimmt fest. //Was mache ich hier? Chiyori verführt mich gerade und ich lasse es zu. Ich hintergehe Seto. Nein…ich…Es ist aber so schön. Ach was soll’s. Kaiba und ich haben nie geklärt was zwischen uns läuft. Außerdem sind er und ich erwachsene Leute und nicht miteinander verbunden.// Doch obwohl Joey versucht, sich einzureden, dass Kaiba Verständnis dafür haben wird, plagen ihn leichte Gewissensbisse. Seine Treue zu Menschen ist doch stärker, als er zuerst vermutet hatte. Allerdings kommt er nicht mehr weiter zum Denken, denn Chiyori knabbert gerade hungrig an seiner Lippe. Dadurch wird Joey in die Realität zurückgeholt, die weit aus angenehmer ist, als das Problem mit Kaiba. Schmeichlerisch bittet der Blonde um Einlass ihrer Mundhöhle, indem er über die Lippen seiner Freundin leckt, welcher ihm ohne Zögern gewährt wird. Ein sanftes Zungenspiel entpuppt sich, welches nur hin und wieder von einem leichten Seufzen unterbrochen wird, welches auch gleich als Sauerstoffzufuhr genutzt wird. Beide sind miteinander so beschäftigt, dass sie nicht bemerken, dass jemand das Wohnzimmer betritt und still bei der Tür stehen bleibt und sich das ihm dargebotene Spektakel beobachtet. Nach einer geschlagenen Minute wird es dem Zuschauer zu bunt, worauf hin er sich räuspert um auf sich aufmerksam zu machen. Mit ruhiger Stimme beginnt er zu sprechen. „Es tut mir ja schrecklich Leid das ich euch stören muss, aber könntet ihr das bitte in deinem Zimmer weiter machen Wheeler?“ Als ob sich beiden Liebenden aneinander verbrannt haben, springen sie auseinander und schauen beschämt jeweils in eine andere Richtung. Als kein weiteres Wort mehr fällt, hebt Joey seinen Blick und schaut direkt in Kaibas emotionsloses Gesicht. „Kaiba, ich…“ „Was ist Wheeler? Warum so schüchtern? Es ist normal für einen Rüden, der eine läufige Hündin sieht, anzuspringen.“ //Wie bitte?// Fassungslos über diese harten Worte starrt Joey dem Pseudo-Biologen an. „Was…was hast du gerade gesagt?“ Langsam kriecht eine unbändige Wut in dem SM heran, die ihn fast von ihnen explodieren lässt. „Kaiba, spinnst du? Ich bin kein Rüde, der nach einer läufigen Hündin Ausschau hält! Nimm das sofort zurück. Ich bin es ja gewohnt so von dir behandelt zu werden, aber rede nicht so über Chiyori!“ Mit einem abwertenden Schnauben, verschränkt der Konzerchef seine Arme und sieht abschätzend auf die junge Frau, die sich bis jetzt nicht bewegt hat. „Warum sollte ich? Mir kann es doch egal sein, was oder wie ihr was macht, doch bitte nicht vor meinen Augen. Die sind solche primitiven Verhalten nicht gewohnt.“ Das war zu viel. Wütend stürmt Joey auf Kaiba zu, der so etwas schon geahnt hat, und holt zum Schlag aus, der aber prompt ins Leere geht. „Hört auf!“ Chiyori, die mit so einer Aktion von Joey nicht gerechnet hat, versucht die Beiden auseinander zu halten. „Hört sofort auf! Das bringt doch nichts!“ Gerade will der Blonde wieder auf seinen Widersacher einschlagen, als er mitten im Schlag stoppt und wild in die kalten Augen Kaibas blickt. „Du bist so ein Arsch Kaiba! Du emotionsloser Klotz verstehst ja nicht wie ich mich fühle!“ Mit diesen Worten schnappt er nach Chiyoris Hand und zieht sie mit sich in sein Zimmer, wo er die Tür laut zuschlägt. Kaiba währenddessen blickt weiter emotionslos ins Leere, wo gerade noch sein Freund gestanden hat. Doch wen jemand genauer in diese kalten blauen Augen geschaut hätte, wäre demjenigen aufgefallen, das sich ein enttäuschter und verletzter Schimmer breitgemacht hat. Wütend stampft Joey in sein Zimmer, Chiyori hinter sich her schleifend. „Wie kann man nur so unsensibel sein? Ich habe ja immer schon gewusst, dass er ein gefühlsloser, egoistischer Ignorant ist, aber das ging jetzt wirklich zu weit.“ Chiyori, die schon langsam vor Schmerz ihres Handgelenks die Augen zugekniffen hat, lässt sich niedergeschlagen auf das Sofa schmeißen, dass gegenüber vom Bett steht. Während sie sanft ihr Gelenk massiert, lässt der Blonde seiner Wut freien Lauf. „Er ist ja nur neidisch, weil ich meine vermisste Freundin wieder gefunden habe und er immer noch seinen…wie hieß er? Ach ja, Mamoru! Warum gönnt er mir nicht einmal Glück im Leben? Nur weil er es immer schwer hatte und sich alles hart erarbeiten musste? Es ist doch schön, wenn man auch mal etwas geschenkt bekommt!“ Chiyori schaut inzwischen mitleidig auf ihren Freund, der aufgeregt im Zimmer auf und ab geht und hin und wieder mal gegen das Bett, die Couch oder gegen den Kasten tritt. „Joey…?“ Gerade als die sanfte Stimme seiner Freundin seinen Redeschwall durchschneidet, ändert sich der Gesichtsausdruck von „Töten“ auf „heile Welt“. „Ja?“ „Uhm…Joey, ich wollte dir keine…keine Schwierigkeiten machen. Ich…“ Fürsorglich setzt sich Joey neben Chiyori auf das Sofa und nimmt ihre rechte Hand in seine. „Ach Chiyori. Du kannst doch nichts dafür. Was können wir denn dafür, wenn Kaiba so beschränkt ist? Mach’ dir keine Gedanken darüber. Jetzt schlafen wir mal drüber und morgen sieht schon alles anders aus.“ Ein wenig haben Joeys Worte sie aufgemuntert, worauf sie ihm einen Abschiedsschmatzer gibt, da sie nicht vor hat hier zu übernachten und jetzt gehen will. Gerade als sie an der Tür ankommt, hält Joey sie noch einmal auf, indem er ihr unverletztes Handgelenk nimmt und sie zu sich dreht. „Wo willst du hin? Bleib doch heute Nacht hier. Ich bin doch schließlich auch ein Freund, bei dem du übernachten kannst, oder etwa nicht?“ Unsicher schaut Chiyori in seine Augen und kann eine kleine Enttäuschung darin sehen. Mit einem verzweifelten Seufzen schüttelt sie langsam den Kopf. „Es geht nicht Joey. Nicht nur, dass ich einem Freund schon bescheid gesagt habe dass ich komme, es ist mir hier auch zu riskant, besonders wenn Kaiba da ist. Ich habe schon genug Schwierigkeiten gemacht. Ich gehe lieber. Aber wir können uns ja morgen oder so wieder treffen. Also Kleiner, schlaf gut!“ Mit einem kindlich fröhlichen Lächeln winkt sie schnell mit ihrer rechten Hand und ist schon durch die Zimmertür verschwunden. Enttäuscht dreht sich Joey um und lässt sich wie ein nasser Sack auf das Bett sinken. „Scheiße!“ //Warum gehst du Chiyori? Ich hätte mich so über deine Anwesenheit gefreut. Ich hätte dir schon nichts getan. Allerdings….allerdings geht mir Seto auch nicht aus dem Kopf. Ich glaube ich habe mich falsch verhalten…ich hätte nicht schreien und so böse Sachen sagen sollen. Aber er versteht mich einfach nicht. Ich freue mich doch so und er muss gleich alles zerstören. Warum gönnt er mich nicht ein bisschen Glück? Was soll ich nur tun. Es fühlt sich falsch an, mich an Chiyori zu klammern, aber ich weiß ja nicht einmal wie Kaiba zu dem ganzen steht. Vielleicht sollte ich wirklich mal darüber schlafen.// Doch das sollte sich für Joey schwieriger herausstellen als erwartet. Nachdem Joey Kaiba wie Pick Ass im Wohnzimmer stehen hat lassen, setzt sich der Firmenchef schlapp auf den weichen Sofasessel – ja nicht auf die Couch, damit möchte er heute nicht mehr konfrontiert werden – und massiert sich genervt die pochenden Schläfen. Eigentlich müssten jetzt tausende Gedanken durch seinen Kopf rasen, doch irgendwie entsteht in ihm eine merkwürdige Leere. Kaiba scheint nicht einmal wütend zu sein, dass Joey ihn „hintergangen“ hat, da sie ja nicht zusammen sind, oder gar ihre Gefühle zueinander geklärt haben, aber ein undefinierbares Gefühl macht sich trotzdem in ihm breit. Um der Versuchung zu widerstehen über das gerade Passierte nachzudenken, erhebt er sich kurzerhand aus dem Sessel, zieht erneut seinen Mantel, den er vorher in die Garderobe gehängt hat, an und verschwindet aus der Villa. Mit zielsicheren Schritten durchquert er die mittlerweile ruhigere Stadt und geht auf eine von außen nobel aussehende Bar zu. Über dem Eingang hängt ein goldenes Schild, auf dem in einer fein geschwungenen Schrift „Pegasus“ steht. Dieses Lokal ist eine exquisite Bar, die Kleidungsvorschriften hat und auch Manieren der Gäste voraussetzt. Natürlich hat Kaiba nicht vor seinen Frust, wobei er nicht einmal sicher ist ob er welchen hat, mit Alkohol wegzuspülen, das ist eindeutig nicht sein Stil. Nein, er braucht einfach nur einen neutralen Boden, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Da er in dieser Bar Stammkunde ist, geht er, ohne sich hinten anzustellen, einfach hinein und steuert schnurrgerade zu einem freien Barhocker direkt vor dem Barkeeper. Freundlich wird er vom Barkeeper begrüßt, doch Kaiba reagiert nicht darauf und gibt einfach seine Bestellung ab. Nachdem er sein Getränk erhalten hat, nuggelt er gedankenverloren daran herum. //Was mache ich hier bloß? Eigentlich sollte ich jetzt mit Joey reden, schließlich bin ich keiner der halbe Sachen macht, aber warum…oder besser gesagt, über was soll ich mit ihm reden? Wir sind schließlich keine Volkschulkinder mehr und wir haben ja auch nichts miteinander.// Ein sarkastisches Auflachen entflieht den Lippen des Firmenchefs. //Irgendwie klingt das in meinen Ohren wie faule Ausreden. Erbärmlich!// Während Kaiba weiter vor sich hingrübelt, wird ein Gast, der zwei Hocker neben ihm sitzt, durch den Auflacher auf ihn aufmerksam. Mit einem scharfen Blick wird er von ihm gemustert. Nach kurzem überlegen steht der Fremde auf und stellt sich links von Kaiba hin, der bis jetzt immer noch in sein Glas schaut und seine Gedanken über Joey und ihre verzwickte Situation schweifen lässt. „Hallo!“ Für Kaiba ein wenig grob wird er aus seinen Gedanken gerissen, weswegen er seinem Störenfried gleich einen eiskalten Blick schenkt. „Was wollen Sie?“ Über diesen unfreundlichen Ton überrascht, weicht der Gast einen Schritt zurück; doch sein freundliches Lächeln wird nicht unterbrochen. „Oh je, da hat jemand schlechte Laune? Ich dachte eher du hast eine Gute, da du aufgelacht hast, aber so kann man sich doch irren.“ „Da sie jetzt Ihren Irrtum festgestellt haben, können Sie ja wieder gehen.“ Missmutig dreht sich Kaiba wieder zu seinem Getränk; das Gespräch ist für ihn beendet, doch nicht für den Fremden. „Kann ich dich einladen? Vielleicht hebt das deine Stimmung wieder.“ Mit einem spöttischen Gesichtsausdruck wendet sich der Konzernchef seinem Störenfried zu. „Vielen Dank für Ihr großzügiges Angebot, doch ich muss es leider abschlagen.“ Der Sarkasmus in jedem einzelnen Wort ist nicht zu überhören, doch das stört den Fremden wenig. „Schade. So muss ich dich wohl mit meiner Anwesenheit beglücken.“ Langsam wird es Kaiba zu nervig. Er will hier nur seine Ruhe haben und dann kommt da so ein aufgeblasener Typ und nervt ihn zu Tode. „Verstehen Sie nicht!? Ich will nur meine Ruhe haben, also verschwinden Sie!“ Wild funkelt Kaiba sein Gegenüber an, der nicht im Geringsten daran denkt zu verschwinden. Im Gegenteil. Freundschaftlich setzt er sich neben den Firmenchef hin und lächelt ihn wissend an. „So wie du dich verhaltest könnte man meinen, du hast Stress mit deiner Freundin.“ Mit rollenden Augen stößt der Betroffene ein Seufzen aus. „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Wer sind Sie überhaupt?“ „Oh tut mir Leid. Wo habe ich nur meine Manieren gelassen. Ich bin Toshiro. Freut mich dich kennen zu lernen.“ Kollegial hält der junge schwarzhaarige Mann, der nicht älter als 23 Jahre als sein dürfte, seine Hand hin, doch Kaiba interessiert es nicht. „Mich aber nicht, also verschwinden Sie sofort.“ Mit zuckenden Schultern lässt Toshiro seine Hand sinken. „Tja, wer nicht will, der hat schon, aber schließlich ist deine Gefühlskälte bekannt, Seto Kaiba.“ Langsam dreht der Braunhaarige seinen Kopf Richtung Sprecher. Eine fein geschwungene Augenbraue zieht sich elegant nach oben und verleiht dem Gesicht des Besitzers einen überheblichen Ausdruck. „Sehr interessant. Es scheint fast so, als würden Sie mich kennen. Von wo denn, wenn ich fragen darf?“ Plötzlich bricht Toshiro in ein schallendes Gelächter aus. „Ha ha. Du bist mir einer. Schließlich bist du der ach-so-große Seto Kaiba, dem die Kaiba Corporation gehört. Ich bilde mich natürlich weiter und verfolge die Nachrichten. Natürlich kenne ich dich, aber bis jetzt noch nicht persönlich.“ Über die gute Laune des Fremden und über seine eigene Dummheit muss selbst der sonst so kalte Jungunternehmer grinsen. Nachdem der Lachanfall abgeklungen ist, wendet sich der Schwarzhaarige dem Barkeeper zu, bei dem er zwei weitere Getränke bestellt. Einen für sich und einen für seinen neuen Freund. Emotionslos verfolgt Kaiba jede einzelne Bewegung, doch er kann nichts Auffälliges dabei entdecken. //Wer ist dieser Typ? Ist er nur interessiert, weil ich Seto Kaiba bin? Oder ist es gar ein Annäherungsversuch? Tze…solche Typen können mir fern bleiben…ist ja abscheulich. Ich habe jetzt weiß Gott andere Probleme. Eigentlich…// Noch bevor Kaiba seine Gedanken fortsetzen kann, wird er durch ein leises Plong aus ihnen herausgerissen. Mit unbewegter Mine sieht er auf ein weiteres gefülltes Glas, dessen Flüssigkeit verführerisch hin und her schwappt. „Bitte schön Kaiba. Das hier ist eine Eigenkreation von mir. Es ist leicht süßlich, aber trotzdem erfrischend. Obwohl er es ganz schön in sich hat, kann man Liter davon trinken, also pass ja auf. Nicht dass ich dich dann unter der Tischkante finde.“ Über seinen eigenen Witz lachend, nippt Toshiro an seinem Getränk. Mit herausforderndem Blick schaut Kaiba den Witzbold an, der ihm frech entgegen grinst. „Wollen Sie mich abfüllen oder so?“ „Ach wo! Aber sei doch nicht so förmlich. Du kannst mich ruhig duzen, schließlich bin ich noch nicht so alt. Da kommt man sich ja schon wie ein alter Opa vor.“ „Wie überaus nett von Ihnen, aber ich entscheide selber, wenn ich duze und wen nicht.“ „Ist ja schon gut. Ich dachte ich biete es dir einmal an.“ Mit einem abwertenden Schnaufen wendet sich Kaiba nun endlich seinem Getränk zu, welches er zuerst misstrauisch inspiziert. Vorsichtig schnuppert er an dem Gebräu, welches, wie er überrascht feststellt, wirklich einen kleinen süßlich fruchtigen Geruch hat, und nimmt einen kleinen Schluck daraus. //Mhh hmm…schmeckt wirklich nicht schlecht. Vom Alkohol merkt man gar nichts. Eigentlich bin ich nicht so ein fruchtiger Typ, aber das kann man sehr gut trinken. Aber ich muss aufpassen. Mir ist dieser Toshiro nicht ganz geheuer. Ich muss herausfinden, was er vorhat.// „Und wie schmeckt meine Eigenkreation?“ „Ganz passabel. Aber nun zu Ihnen: Was wollen Sie von mir?“ „Ich? Gar nichts. Ich wollte einfach nur mit jemanden quatschen und da du so laut aufgelacht hast, bin ich auf dich aufmerksam geworden. Darf man hier nicht einfach mit jemanden reden? Schließlich geht ja die Mehrheit der Leute in Bars, um Bekanntschaften zu schließen oder mit Freunden rumzuhängen. Da du aber alleine da bist, dachte ich mir, ich leiste dir mal Gesellschaft.“ „Ach wie großzügig von Ihnen, aber ich kann darauf wirklich verzichten. Ich habe andere Probleme um die ich mich kümmern muss.“ „Oh ha, Probleme? Kann man da helfen?“ Mit einem kurz angebundenen „Nein!“ wendet sich Kaiba wieder seinem Getränk zu und versucht Toshiro so gut es geht zu ignorieren, doch so leicht macht es ihm der Mann nicht. „Also doch Stress mit der Freundin!?“ Genervt wirft der Firmenchef seiner nicht gewollten Bekanntschaft einen bösen Blick zu, bevor er aufsteht und mit großen Schritten die Bar verlässt. Bewegungslos schaut Toshiro Kaiba hinterher, doch anstatt einem überraschten oder gar überrumpelten Ausdruck macht sich ein diabolisches Lächeln breit, was nichts Gutes bedeuten kann. Allerdings bekommt der wütende Jungunternehmer nichts mehr davon mit. -------------------------------------------- Juhu! Wieder ein Pitel fertig! Hoffe ihr haut mich jetzt nicht, aber ich bin auf jegliche Art von Morddrohungen und Wutanfälle gewappnet. Allerdings muss ich euch sagen, dass das noch nicht die Spitze des Eisberges ist. Es kommen noch viele Schockmomente, also macht euch bereit ^_____^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)