Extended Security von abgemeldet (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 13: Trishs Verrat? -------------------------- Sofort wird er aus seinen Gedanken gerissen, als er bemerkt, dass Toshiro mit ruhigen Schritten auf ihn zugeht. Einige Meter vor seinem Opfer beginnt dieser allerdings an zu rennen und versucht Kaiba mit gezielten Griffen auf den Boden zu befördern, doch kann er diesen immer wieder ausweichen. Chiyori hingegen schaut nur zu, anscheinend auf ihren Einsatz wartend. Ein hochprofessionelles Fangspiel hat begonnen, welches Beide nicht verlieren wollen, doch auch nicht gewinnen können, bis Chiyori ihren ersten Schritt macht. Mit einem überraschten Einatmer und einem lauten Klatscher liegt Kaiba mit dem Rücken auf den Boden, seine Herausforderer stehen überlegen über ihm. „Ja, ich glauben wir können dich überwältigen.“ Eine leichte Panik macht sich in Kaiba breit, doch noch hält er seine Nerven zusammen und beobachtet die nächsten Bewegung mit scharfen Blick, aber keiner von beiden rührt sich, sondern sehen ihn nur böse grinsend an. Plötzlich greift Toshiro in seine Jacke, um etwas herauszuziehen. ----------------------------------------------------------- Quälend langsam und mit einem fiesen Grinsen im Gesicht zieht Toshiro ein schwarzes, kleines, quadratisches Etwas hervor. Kaiba wird sofort bewusst, was dieser dort in Händen hält, weswegen er geschockt seine Augen weitet. //Das ist…ist das ein Elektroschocker?// Unbewusst schluckt der sonst gefasste Jungmillionär lautlos. Kurz tauscht der Spielemaster mit seiner Partnerin einen Blick aus und schon kniet sich Chiyori hin und hält Kaiba sicherheitshalber an den Schultern fest auf dem Boden, um ihm jegliche Bewegungsfreiheit des Oberkörpers zu nehmen. „Na Seto, ich schätze du weißt was das ist.“ „Was willst du damit?“ Mit dem Rest seiner Nerven versucht Kaiba so kalt wie möglich zu klingen und seine Nervosität zu überspielen, allerdings entfliehen die Worte seinem Mund ein wenig zittrig. Toshiro ist sichtlich amüsiert. Melancholisch sieht er in den Himmel, als ob ein Elektroschocker einen besonderen nostalgischen Wert für ihn hat. „Mhhhh…das ist ein Elektroschocker. Erfunden zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg. Eigentlich ist er zur Selbstverteidigung erfunden worden, aber ich finde…“ Unheimlich sieht er sein konzentriertes Opfer tief in die Augen. „…man kann ihn auch sehr gut anderwärtig benutzen. Was meinst du?“ „Du bist verrückt.“ Diese Worte speit Kaiba förmlich hinaus. So ein Verhalten widert ihn einfach nur an. „Ich dachte das hätten wir schon geklärt? Wie dem auch sei…weißt du, was mit einer Person passiert, die einen solchen Elektroschock bekommt? Ein kurzer Schock kann zu leichten Muskelkontraktionen führen. Ein mittellanger Schock führt zu Orientierungsstörungen. Tja…und ein langer Schock ruft Orientierungs- und Gleichgewichtsstörungen hervor und man ist noch einige Minuten neben der Spur. Lustig dieses kleine Spielzeug, nicht wahr?“ //Ganz ruhig bleiben. Versuch ihn in Schach zu halten, bis dir ein Fluchtplan einfällt. Chiyori ist ja nicht unbedingt das Problem, aber mit einem Elektroschocker habe ich ziemlich schlechte Karten. Eine kurze Berührung damit und ich kann einpacken.// „Warum erzählst du mir das alles? Ich bin mir der Wirkung eines solchen Geräts durchaus bewusst.“ „Oh, tut mir Leid falls ich dich gelangweilt habe, aber glaube mir, jetzt wird es interessanter. Die Theorie ist meist ein wenig langweilig, deswegen schreiten wir jetzt zur Praxis über.“ Bedrohlich geht Toshiro in die Hocke, um an sein Versuchskaninchen ranzukommen. //Das ist definitiv zu nah!// Ohne Vorwarnung zieht Kaiba seine Knie ein und stößt seine Barbekanntschaft mit den Füßen nach hinten. Mit einem überraschten Laut fliegt der Spielemaster nach hinten und der Elektroschocker rutscht zu Joey rüber, der von all dem Trubel nichts mitbekommt. Geistesgegenwärtig versucht Chiyori auf Kaiba einzuschlagen, aber der rollt sich, da seine Schultern losgelassen worden sind, auf die Seite, Richtung Waffe. Schnell rennt er auf diese zu um sie in Sicherheit zu bringen, doch Toshiro ist schneller, da er näher an ihm dran ist. Erneut richtet er ihn gegen den Firmenleiter, der vorsichtig zurückweicht, stets auf der Hut nicht in der Reichweite der Waffe zu sein. „Na na na Seto. Wer wird denn hier einen Aufstand machen? Ich glaube wir haben jetzt genug gespielt. Du kommst jetzt mit uns. CHIYORI!“ Wie ein dressiertes Tier stürmt Chiyori auf Kaiba, aber so leicht kann man einen Seto Kaiba nicht überwältigen. Kurzerhand macht er in letzter Sekunde einen Schritt auf die Seite, wartet bis die junge Frau vorbeistolpert und schlägt ihr mit einer Handkante in den Nacken. Orientierungslos fällt sie zu Boden und blickt mit geschockten Augen gen Himmel. Mit letzter Anstrengung wühlt sie in ihrer Jacke und zieht ein kleines Wurfmesser heraus, welches sie von Sheela mitgenommen hat. Kaiba, der sich nur noch auf Toshiro fixiert hat, bemerkt das alles nicht, bis es zu spät ist und sich ein höllischer Schmerz durch sein linkes Bein zieht. Ein kleiner Schmerzenslaut entflieht seinen Lippen, als er einknickt und fassungslos auf das Messer schaut, welches in seiner Wade steckt. Wütend schlägt er nochmals auf Chiyori ein und zieht den spitzen Gegenstand aus seinem Körper. Warmes Blut bahnt sich seinen Weg nach draußen und durchweicht den Stoff seiner Hose, welches an dieser Stelle unangenehm an seinem Bein zu kleben beginnt. „Verdammtes Miststück!“ Toshiro, der diese Verwirrung genutzt hat, rennt auf den abgelenkten Brünetten und holt mit seiner rechten Hand zum Schlag aus, während in der linken immer noch der Elektroschocker ist. Kaiba, der dem anderen Angreifer gerade zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, wird durch die Wucht des Schlags zu Boden gerissen. Für eine kurze Zeit sieht er gelbe Sternchen vor seinen Augen herumschweben, bis der Schock nachlässt. Gerade noch rechtzeitig, denn mit hoher Geschwindigkeit nähert sich ein weißlicher Elektrobogen. Geschwind rollt er einige Meter auf die Seite um sich aus der Gefahrenzone zu begeben, doch jedes Mal, wenn er über sein linkes Bein rollt durchflutet ihn ein fast überwältigender Schmerz. Immer weiter rollt Kaiba weiter, bis er gegen einen Grabstein stößt, der somit den weiteren Fluchtweg abschneidet. Schwerfällig steht er auf, wobei er krampfhaft versucht, sein verletztes Bein so wenig wie möglich zu belasten. Kaum steht er in einer aufrechten Position schlingt sich von hinten ein Arm um seinen Hals und hält ihn eisern fest. „Schluss jetzt mit diesen Kindereien.“ Wie wenn man einen Elektrozaun angreift und nicht mehr loslässt, durchflutet Kaiba ein unangenehmer Stromstoß und lässt ihn schon zum zweiten Mal einen Schmerzenslaut entfliehen. Um ihn herum beginnt sich alles zu drehen und er spürt, wie seine Muskeln sich in der ersten Sekunde krampfhaft zusammenziehen, aber kurz darauf immer schlaffer und schlaffer werden. Wie ein Sack Kartoffeln hängt er in Toshiros Armen, unfähig sich nur in geringster Weise zu bewegen. Kaibas Gedanken sind unlogisch, ergeben keinen Sinn. Wirre Erinnerungen an die Vergangenheit kommen in ihm hoch, Szenen aus Filmen oder von seinen Spielen vermischen sich damit, die Realität verschwimmt. Mit einem lauten Knall wird der Bewegungsunfähige auf den Boden geworfen, da Toshiro jetzt mit ganz anderen Sachen zu kämpfen hat. Von hinten hat sich Sheela angeschlichen und hält die Hand mit der Waffe verdreht hinter dessen Rücken. Mit einem schmerzhaften Stöhnen lässt er das Gerät fallen und wird mit voller Wucht auf den Boden gedrückt. „Jetzt ist das Spiel zu Ende, Spielemaster!“ Überrascht bleibt der Schwarzhaarige bewegungslos liegen, als ein feines Blutrinnsal seine Wange hinab läuft. //Was ist das? Blut? Von mir? Interessant…es scheint, als ob Sheela an der Seite verletzt ist. Gut gemacht Chiyori.// Um nicht Gefahr zu laufen, dass Toshiro abhaut, kramt sie in ihrem Equipment nach einem weiteren Seil, um seine Hände hinter seinem Rücken zusammenzubinden. Ohne sich dagegen zu wehren, lässt es der Überwältigte geschehen und wird schwungvoll wieder auf seine Beine gezogen. „So, und jetzt kommst du mit uns mit.“ Bevor sie ihn abschleppt, schaut Sheela noch mal in die Runde um sich einen Überblick über das Schlachtfeld zu verschaffen. //Oder besser gesagt: mit mir. Scheiße, hier sieht es ja furchtbar aus. Ich hoffe es geht allen gut.// Ziemlich nah vor ihr liegt ein orientierungsloser Seto Kaiba, der wie abwesend in den Himmel schaut. Neben ihm liegt die bewusstlose Chiyori und neben dem Grab immer noch ein zufrieden vor sich hin schlummernder Joey, der von allem nichts mitbekommen hat. //Tja, was mache ich mit denen? Verdammt, meine Wunde tut vielleicht weh! Mir wird schon ganz schwindlig. Ich glaube ich habe zuviel Blut verloren. Halte durch! Nicht mehr lange und du kannst dann zusammenklappen aber noch nicht jetzt! Denk nach! Ich kann Toshiro wohl kaum alleine lassen. Joey wird sicher nicht so schnell aufwachen, Kaiba wird wahrscheinlich in der nächsten halben Stunde wieder halbwegs bei Sinnen sein und Chiyori…tja, keine Ahnung wie weit ihre Bewusstlosigkeit reicht und gerade um sie mache ich mir die größten Sorgen. Moment mal…TRISH!// Während sie mit der rechten Hand Toshiro weiter hinten festhält, betätigt sie mit der Anderen ihren Head-Set-Knopf. „Trish, hörst du mich?“ „…“ „Trish, bist du da?“ „…“ „Verdammt Trish, wo steckst du?“ Wieder keine Antwort. Wütend über die Inkompetenz des Partners, merkt sie nicht, wie Toshiro mit seinem Ellbogen ausholt und sie ihr direkt in die Wunde hineinrammt. Eine überwältigende Schmerzenswelle lässt sie für kurze Zeit schwarzsehen, als sie auch schon zu Boden gerissen und durch ein Gewicht bewegungsunfähig gemacht wird. Mit einem siegessicheren Lächeln hockt der Gefangene auf der Meisterdiebin, ja darauf achtend sein Knie in ihre Wunde zu drücken, und macht sich mit zusammengebundenen Händen auf, ihre Tasche nach einem Messer zu durchsuchen. Als er eins gefunden hat, schneidet er das Seil durch und stemmt nun die freien Hände auf ihre Schulter, um sie zusätzlich zu fixieren. „So meine Liebe. Nun ist die Letzte auch überwältigt. Ihr habt mich ganz schön auf Trab gehalten. Hat irgendwie Spaß gemacht.“ „Was hast du mit Trish gemacht? Gehört er auch zu deinen Leuten?“ Stück für Stück ziehen sich die Mundwinkel von einem Ohr zum Anderen. „Tja, immer für eine Überraschung gut, nicht wahr?“ „Du elender Bastard! Wie viele Maulwürfe hast du uns noch untergejubelt?“ „Wenn ich euch das erzähle, macht es keinen Spaß mehr.“ Rasend spuckt sie ihm ins Gesicht. Als ob nichts geschehen wäre wischt er seine Wange trocken, aber das amüsierte Grinsen verzieht sich zu einem Unheilvollen. „Hat Spaß gemacht.“ Ohne Vorwarnung schlägt er sie mit der Faust ins Gesicht, was Sheelas Gesicht mit voller Wucht auf die linke Seite schleudert. Unbeteiligt erhebt er sich und schnappt sich den immer noch verwirrten Kaiba und die bewusstlose Sheela „So, wir drei werden jetzt verschwinden. Joey kann ich leider nicht mitnehmen, aber Seto ist mir sowie so lieber. Man sieht sich Sheela. Ich freue mich schon auf eine weitere Begegnung mit euch. Macht es mir nächstes Mal nicht so leicht.“ Ein wenig schwerfällig schleppt er sich Richtung Nordausgang, Beide brutal hinter sich her ziehend. Die Rothaarige liegt weiterhin auf dem feuchten Boden und erkennt noch schemenhaft wie der Spielemaster mit Kaiba und seiner Partnerin im dichten Nebel verschwindet und ein flüchtiger Schatten ihm hinterher schleicht bevor die Bewusstlosigkeit sie umfängt. „Trish….?“ Nebel…grauer Nebel, der die Welt verschlingt. Ein Mann mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht. Diabolisches Lachen erschallt und verliert sich im grauen Nebel. Leblose Gesichter, die zu Boden starren, ihre Körper schlaff aber gepflegt. Ketten klirren, vermischen sich mit dem Lachen. In weiter Ferne Schreie von Frauen, die um ihr Leben flehen. Männerstimmen, die verzweifelt versuchen ihre Frauen zu retten. Röcheln, stöhnen, weinen…so viele Geräusche, aber nichts ist zu sehen…nur Nebel. „…sie…auf…sie wacht auf!“ Flatternd öffnen sich Sheelas Augenlider, doch sofort kneift sie sie wieder zusammen, da das Sonnenlicht brutal auf ihr Gesicht scheint. Stück für Stück weiten sie sich wieder, um ihnen Zeit zu geben sich an die Grellheit zu gewöhnen. Nachdem sie vollkommen geöffnet sind, blickt sie mit ziellosem Blick herum. //Wo…bin ich? Hier ist alles so schrecklich hell…// „Frau Wymore, können Sie mich hören?“ Reflexartig dreht sie sich zur Geräuschquelle und erblickt einen etwas älteren Herrn in weißem Kittel, der ihr gütig ins Gesicht lächelt. //Ein Arzt?// „Frau Wymore? Verstehen Sie mich?“ Mit einem leichten Nicken bejaht sie die Frage. „Sehr schön. Freut mich, dass Sie wieder unter den Lebenden weilen. Sie haben drei Tage lang geschlafen. Sie waren auch immer wieder knapp dabei ins Koma zu fallen, aber Sie dürften einen starken Willen haben. Wie geht es Ihnen? Können Sie sich bewegen oder sprechen?“ Jetzt, wo der Arzt sie danach fragt, spürt sie ihren brummenden Kopf und ein leichtes Ziehen auf der rechten Seite. Vorsichtig bewegt sie ihre Finger, ihre Hand und danach den ganzen Arm, doch alles scheint funktionstüchtig zu sein, wenn auch ein wenig holprig. „Ja…ich ann mich…bew..gen.“ Erleichtert atmet der freundliche Arzt aus und schenkt ihr wieder eines seiner heiligen Lächeln. „Gott sei Dank! Ich werde Sie sofort untersuchen und dann wird Sie eine Krankenschwester baden und wenn Sie Hunger haben, bekommen Sie auch etwas zu essen. Klingt das gut?“ „Danke Doktor…aber…wie komme i…her?“ „Glück.“ Verwirrend schaut Sheela den Arzt an. „Ich meine, sie Beide haben Glück gehabt, dass der Friedhofsgräber sie so früh gefunden hat. Er war schon um vier Uhr früh da um zwei Gräber weiterzuschaufeln, als er Sie und Mr. Wheeler am Boden gefunden hat. Sie Beide waren ziemlich unterkühlt und sie hatten einige Blessuren, deswegen hat er sofort den Notarzt gerufen.“ „Warten Sie…zwei? Da fehlen noch zwei!“ Mit hochgehobener Braue sieht der Mann im weißen Kittel seine Patientin an. „Ach so? Hmm…nein…es waren nur sie zwei.“ Erst jetzt rasen die letzten schrecklichen Bilder von Joeys Rettungsaktion durch den Kopf //Stimmt…Kaiba wurde entführt und Trish…und Trish…// Langsam breitet sich wieder eine Wut in ihr aus, worauf sie ihre rechte Hand zu einer Faust bildet. „Ist alles ok, Frau Wymore?“ „Ja, danke.“ Mit einem aufbauenden Lächeln untersucht er den geschundenen Körper und den angeschlagenen Gesundheitszustand der Meisterdiebin, die währenddessen in tiefen Gedanken vor sich hingrübelt. //Irgendetwas stört mich, aber was? Es ist nicht Kaiba und…Trish…nein,…er ist es auch nicht. Wenn ich dieses Schwein in die Hände bekomme dann zerreiße ich ihn eigenhändig in Stücke. Zuerst auf vertrauenswürdig machen und dann alle von hinten in den Rücken schießen. Na warte Trish!!!// Unkontrolliert verkrampfen sich Sheelas Hände. Der Arzt kann von Glück sprechen, dass die Meisterdiebin ihre Gefühle gut in Griff hat, denn sonst wäre er wahrscheinlich ein Kopf kürzer. In ihr kocht eine unbändige Wut, die nach Erlösung schreit, egal in wem sie sie findet. Besorgt schaut der ältere Herr seine Patientin an, die mit einem mörderischen Blick die Zimmerdecke beinahe zum Einsturz bringt. //Auch wenn ich eine Stinkwut auf Trish habe, er ist es nicht, was mich stört. Chiyori vielleicht? Hmm…nein…dafür kenne ich sie zu wenig…oder Toshiro, der sich Spielemaster schimpft. Ob er es wirklich ist? Warte mal…am Pier…der Spielemaster…Na klar! Das stört mich! Der Spielemaster! Den Spielemaster, den ich damals bei meiner Recherche getroffen habe war ganz anders. Er war ruhig, intelligent, überlegt und hatte so eine eiskalte unnahbare Aura, fast wie Kaiba. Dieser Toshiro ist einfach nur krank, verrückt und durchgeknallt. Kann das die gleiche Person sein? Sie sind so unterschiedlich, nennen sich aber gleich. Vielleicht sollte das nur eine weitere Falle von diesem Spielemaster sein. Ach scheiße, was weiß ich. Langsam nervt das! Warum kann dieser Trottel nicht einfach klar Schiff machen! Immer diese Geheimtuerei. Ob Joey etwas weiß?// „Ähmm…Herr Doktor?“ „Ja?“ „Wo liegt Joey? Äh, ich meine Mr. Wheeler. Wie geht es ihm?“ „Nun, dem jungen Mann geht es wesentlich besser als Ihnen. Er hat zwar auch einige Kratzer und Prellungen, aber die sind so gering, dass er schon gestern entlassen worden ist. Nur etwas hat uns ein wenig Sorgen gemacht und dass waren eindeutige Spuren an seinem Hals…als ob jemand versucht hätte ihn zu strangulieren. Zum Glück waren sie so schwach, dass es nichts Ernstes gewesen sein musste. Leider konnte uns Mr. Wheeler nichts Genaueres sagen. Er war oft bei Ihnen und hat gehofft dass sie aufwachen würden. Er scheint sehr in Eile gewesen zu sein.“ //Das kann ich mir vorstellen. Der kennt sich natürlich überhaupt nicht aus. Ich bin momentan seine einzige Informationsquelle.// „So, jetzt lasse ich Sie ein wenig in Ruhe. In einer Stunde kommt dann die Schwester und wird Sie baden.“ „Vielen Dank.“ „Keine Ursache.“ „Ach, Herr Doktor?“ „Hmmm?“ „Weiß die Polizei, dass ich hier bin?“ „Nun, natürlich ist mir bewusst, dass Sie gesucht werden, aber mir ist egal, wer die Person ist die meine Hilfe bedarf. Wenn jemand verletzt oder krank ist werde ich helfen. Allerdings gehört es zu meinen Pflichten, Verbrecher zu melden, doch…wie soll ich sagen…nennen wir es…kurzweilige strenge Schweigepflicht!“ Bevor er den Raum verlässt, schenkt er Sheela ein gütiges Lächeln, was ihr eine kleine Röte ins Gesicht jagt. //Danke…// Keine fünf Minuten später taucht ein blonder Schopf im Türrahmen auf und spät vorsichtig in den Raum. Als ihn zwei wache Augen entgegen strahlen, betritt er das Zimmer und wirft sich fast in Sheelas Arme. „Gott sei Dank! Endlich bist du wach!“ Vorsichtig, um der Frau nicht weh zu tun, umarmt er sie und möchte sie am liebsten nicht mehr los lassen. „Was ist denn mit dir los Joey?“ Erleichtert setzt er sich neben ihr auf einen Stuhl und strahlt sie glücklich an. „Ich dachte schon du wärst hinüber! Als ich vorgestern aufgewacht bin wurde mir nur erzählt dass wir gestern beide eingeliefert worden sind…von einem Friedhof! Was habe ich denn da gemacht? Sag mir, was ist passiert? Wo ist Chiyori, Trish und wo verdammt noch mal ist Kaiba? Mokuba ist schon total aufgelöst. Ich war zwar erleichtert, dass ihm nichts passiert ist, aber er macht sich wahnsinnige Sorgen um seinen Bruder!“ Traurig blickt sie auf ihre Hände, die auf einmal viel interessanter zu sein scheinen, als das Gespräch mit ihrem Partner. „Nun…“ „Spuck schon aus Sheela! Was ist los?“ Mit zwei verletzten Augen sieht die Meisterdiebin auf den angespannten Jungen, der steif wie ein Brett auf seinem Stuhl sitzt, als ob er jeden Moment sein eigenes Todesurteil vernehmen müsste. Mit einem geschlagenen Seufzen beginnt sie ruhig an zu erzählen. „Nachdem du entführt worden bist, hat uns Kaiba zusammen getrommelt, um dich zu befreien. Ein Brief vom Spielemaster hat uns gesagt, dass wir dich am Friedhof finden, also ist Kaiba dort hin und wir sollten ihm Rückendeckung geben…“ Aufmerksam folgt Joey der Erzählung während seine Gesichtszüge immer mehr zu entgleisen drohen. Unwillkürlich jagt dem Blonden ein schrecklicher Schauer über den Rücken, was nicht einmal der beste Horrorfilm der Welt verursachen könnte, gerade nicht bei solchem hart gesottenen Zuschauer wie Joey. Um sich selbst Halt geben zu können zieht er seine Füße auf den Stuhl und schlingt seine Arme drum herum um seinen Kopf auf die Knie aufzustützen. Als Sheela zu Chiyoris und Trishs Verrat ankommt, verzieht sich sein Gesicht schmerzhaft, doch er lässt sie ruhig weiter erzählen. „…und bevor ich den Spielemaster mit Kaiba und Chiyori weggehen gesehen habe, sah ich noch die Umrisse von Trish, der mit ihm mitgegangen ist. Joey es…es tut mir leid…ich hätte es verhindern sollen.“ Ein trauriges Lächeln schleicht sich auf Joeys Lippen. „Nein, ist schon gut. Du kannst ja nichts dafür. Tja, wäre ich mal wieder stärker gewesen, wäre es nie soweit gekommen. Witzig, alles was ich anfasse ist dem Untergang geweiht.“ Freudlos lacht der Blonde auf und schaut aus dem großen Fenster gegenüber. „Joey, wir müssen Kaiba befreien. Er ist schon drei Tage in der Gewalt vom Spielemaster. Wer weiß, ob er überhaupt noch…“ Weiter wagt sich die Rothaarige nicht den Satz zu vervollständigen. Der Gedanke allein ist schon furchtbar und sollte gar nicht erst in Erwähnung gezogen werden. „Du hast Recht. Sheela, du bleibst hier und kurierst dich aus. Ich werde schauen, wo sich Toshiro aufhält und…“ „Nein! Du wirst dass nicht alleine machen, du…“ „Keine Sorge, ich werde nicht alleine zu ihm gehen, aber ich werde ihn alleine suchen. Sollte ich herausfinden wo sich dieser Bastard versteckt, sage ich dir bescheid und wir beide werden uns auf den Weg machen. Also werde so schnell wie möglich gesund.“ Skeptisch schaut sie Joey an, doch die Entschlossenheit in seinen Augen spricht für sich. Mit einem langen Seufzer gibt sie sich geschlagen und grinst den Blonden schwach an. „Gut.“ „Gut, ich werde jetzt gehen. Du brauchst schließlich Ruhe.“ Kaum erhebt sich der SM und will Richtung Tür schreiten, wird er nochmals von Sheela aufgehalten. „Joey!“ „Ja?“ „Ich bitte dich, mach dir keine Vorwürfe und handle jetzt nicht unüberlegt. Ich weiß alles ist schief gelaufen, was nur schief laufen kann, doch…mach keinen Blödsinn…bitte.“ Joey ringt sich ein Lächeln ab, was einigermaßen glaubwürdig rüber kommt. „Danke Sheela. Ich werde vorsichtig sein.“ //Lügner!// Mit großen Schritten verlässt Joey das Krankenhaus. Kaum schlägt ihn die kalte, aber frische Luft ins Gesicht, bleibt er stehen und sieht unverwandt in den Himmel. Kleine und große Wolken schweben schwerelos am blauen Horizont, verdecken die weit entfernte Sonne, deren Strahlen schon lange keine Wärme mehr zu den Menschen dieser Erdseite schickt. Zitternd schlingt der SM seine Hände um seinen Körper und vergräbt seinen Kopf so gut es geht in einen warmen roten Schal, den er vor langer Zeit einmal von Chiyori bekommen hat. Unkontrolliert atmet der Blonde tief ein, obwohl ihm bewusst ist, dass dieses Kleidungsstück schon lange nicht mehr den Geruch seiner Freundin trägt. Freundin? Kann er diese Frau noch als seine Freundin bezeichnen? Die Zeit verstreicht, Menschen werden älter, reifen heran und scheinen sich zu verändern. In manchen Augen ist diese Veränderung weltbewegend, zum Positiven oder Negativen liegt in den Augen des Betrachters. Joey dachte zum Positiven, doch er wurde bitter enttäuscht. Er war froh, seine Freundin wieder zu sehen. Sie waren erwachsen und konnten so viele Dinge zusammen unternehmen, zu denen man als Kinder nicht fähig war, da die Eltern meist einen dazwischen gefunkt hatten. Die Gefühle sind über all die Jahre geblieben, doch die Gelegenheiten und Möglichkeiten sich näher zu kommen waren gestiegen. Allerdings war alles nur ein abgekartetes Spiel seiner „angeblichen“ Freundin. Das Motiv ist Joey nicht klar, doch es muss ein sehr Starkes sein, wenn sie zu so etwas fähig ist. Ist es Rache – wofür? Ist es Enttäuschung – warum? Ist es Eifersucht – wegen wem? Er weiß es nicht und das erfüllt ihn mit unendlicher Trauer und Besorgnis. Er will Chiyori nicht aufgeben, auch wenn sie ihn getötet hätte. Ob er so eine Strafe verdient hat? Noch immer steht der junge Mann vor dem Krankenhaus und beobachtet die Fußgänger, die fröhlich ihres Weges gehen und sich anscheinend über nichts den Kopf zerbrechen müssen. Verliebte Pärchen, die Händchen halten, Mütter und Väter mit ihren lachenden Kindern, Jogger, Schülergruppen, Freunde, Männer, die von ihrer Arbeit nach Hause fahren, Frauen, die von ihren Einkäufen zurückkehren. Alle haben ein normales Leben. Ein ruhiges Leben mit jemand der zu Hause auf sie wartet oder mit dem sie sich irgendwo heute Abend treffen würden. Joey hatte auch eine Freundin gehabt, mit der er am liebsten jeden Abend verbracht hätte, aber anscheinend beruhte es nicht auf Gegenseitigkeit. Doch es gibt noch jemanden, der sich in letzter Zeit in sein Herz geschlichen hat. Jemand, der seine Gefühle nicht so offen zeigen kann, doch dafür sind sie umso echter. Ein verletztes Lächeln stiehlt sich auf Joeys Mundwinkel. //Wie konnte ich dir das antun. Du wolltest mir helfen und ich war blind vor Liebe, die von meiner Freundin nur vorgespielt war. Ich habe dich ganz schön verletzt, was? Wenn das alles vorbei ist und wir es unbeschadet überleben, dann…dann…tja, was dann? Ha ha…Menschen sind bemitleidenswert nicht wahr? Sie erkennen erst immer ihr Glück, wenn es schon wieder verflogen ist.// Mit einem falschen Lachen setzt sich Joey langsam in Bewegung Richtung Kaiba Villa, um Mokuba über das kürzlich Erfahrene zu informieren. Im Kopf des SM herrscht erdrückende Stille. Er ist des Überlegens überdrüssig. Einfach nur gehen,…gehen wie eine Marionette die keinen eigenen Willen hat oder ihren Willen verloren hat. Seine Umgebung düst an ihm vorbei, unbemerkt, überflüssig um sie wahrzunehmen. Gegen 19 Uhr steht der Blonde vor dem prunken Eisentor der Kaiba Villa, welches ihm kalt entgegenstrahlt, als ob es ebenfalls den verloren gegangenen Meister betrauert. Schlürfend geht der Blonde die lange Einfahrt hinauf und öffnet die große doppelflügelige Tür die trotz ihrer Größe leise und ohne großen Kraftaufwand aufgeht. Eine angenehme Wärme strömt dem Besucher entgegen, die ihm sofort ein wohliges Prickeln schenkt, doch dieses angenehme Gefühl wird jäh von einem einfachen Stück Papier am Boden in tausend Scherben geschlagen. „Nein…bitte…“ Schwach lässt er sich neben dem Umschlag auf die Knie fallen. Mit zittriger Hand greift er nach diesem Brief, welches er kurz darauf öffnet nur um wie gewohnt einen kleinen Zettel herauszuziehen, auf dem vertraut ein vierzeiliges Gedicht steht. Das Opfer gefangen, die Zeit schnell verrinnt, noch in Sicherheit, die Qual langsam beginnt. Es befindet sich nicht mehr in dieser Zeit, wer suchet, der findet es in der Vergangenheit! -------------------------------------------------------------- Ein kleines Deja-vu für unseren lieben Joey. An seinem ersten Arbeitstag lag auch ein Brief auf dem Boden gleich beim Eingang ^^“ Sorry Leute, dass es so lange gedauert hat. Doch ich kann euch versichern, dass die Geschichte bis Ende der Weihnachtsferien fertig sein wird, denn ab nächstes Jahr werde ich absolut keine Zeit mehr haben, denn da habe ich dann Schule und einen Fulltime-Job und lernen und schlafen sollte ich dann vielleicht auch noch, da der Job bis spät in die Nacht geht (tja, das ist nun mal Gastronomie *seufz*) Es fehlen eh nur noch zwei oder drei Kapis (aber so wie ich mich kenne wird die Geschichte noch mindestens fünf brauchen >.<) Jetzt muss ich mal allen Kommischreiber danken und hier sind die Antworten auf eure Fragen ^^ (wollte keine ENSen schreiben, da sicher die anderen sicher auch die Antwort wissen wollen) Frage: Ach ja, warum ist Trisch nicht gesprungen? Antwort: Nun ja, ich glaube jetzt hat sich so Einiges erklärt, oder? ^^ Was allerdings seine Motive sind, wirst du sicher im nächstes Kapi erfahren. Trish hat noch eine sehr große Rolle! ^.~ Frage: Hattest du die Idee? (mit den Eisenketten) Antwort: Jep, die hatte ich. Und nein, du musst dir keine Sorgen machen. Ehrlich gesagt habe ich mir lange darüber den Kopf zerbrochen. Es sollte nicht so Science Fiction mäßig sein, aber doch eine gewisse Bedrohlichkeit ausstrahlen. Ich hatte wirklich Angst, dass ihr mir das übel nehmen würdet, weil es so eine verrückte Idee ist. Bin ich erleichtert, dass dem nicht so war *puh* Frage: Denkst du dir diese Rätsel ganz alleine aus? Antwort: Jep, tue ich. Komischerweise fallen sie mir recht schnell ein. Was länger braucht sind die Antworten *ha ha* Zuerst formt sich das Rätsel in meinem Kopf, aber ich brauche dann immer Stunden um es auflösen zu können. Wir ihr seht muss ich meine eigenen Rätsel knacken. Gar nicht so einfach *sich weg lach* Frage: Ist das eine Metapher (du einstiger Engel, der jetzt seine Flügel verloren hat)? Antwort: Natürlich ist das eine Metapher, keine Sorge. Es ist eine realistische FF (ist das überhaupt noch möglich bei dem Kram, den ich da reinschreibe :P), deswegen kommen keine Fabelwesen oder der gleichen vor. Frage: Was denn für einen Prolog, hmmmm? Antwort: Sorry, eigentlich meine ich Epilog (bring die zwei immer durcheinander XD. Was ich eigentlich meinte: meine erste FF „Fremde Freunde“ ist ja so gesehen der Prolog zu „Extended Security“. Deswegen muss ich eine Art dritte FF schreiben, die den Epilog dieser Hauptgeschichte darstellt. Ob der auch an die 16. Kapis haben wird, weiß ich nicht. Falls ja, dann werden die einzelnen Kapis nicht mehr so lang sein. Kommt auf die Geschichte drauf an ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)