Catrina & Hermine- Ein Duo wie kein anderes^^ von abgemeldet (Ein Auftrag hat gute und schlechte Seiten...) ================================================================================ Kapitel 24: Die Frage der Schuld -------------------------------- Kapitel 24: Die Frage der Schuld Catrina ging wütend und nervös zugleich auf das Zimmer zu, in dem Narzissa Anjali untergebracht hatte. Sie wollte es ein für alle Mal klären. Das, was damals passiert war. Am Tag von Marions Tod. Behutsam klopfte Catrina an die Tür. "Du kannst reinkommen!", rief Anjali (auf indisch, natürlich). Catrina trat ein. Anjali saß auf dem Bett und musterte den Baldachin darüber. "Anjali, wir müssen reden", begann Catrina. "Hast du also endlich eingesehen, dass nur du daran Schuld bist, dass Marion tot ist?", fragte Anjali provozierend. Ganz langsam stand sie auf und stellte sich Catrina gegenüber. "Ich bin nicht Schuld", entgegnete Catrina. Sie würde sich nicht unterkriegen lassen und schon gar nicht von Anjali. Vor Anjali würde sie nie zugeben, dass sie sich eigentlich selbst Vorwürfe machte. "Du weißt doch nur Bruchstücke von dem, was passiert ist, Anjali." "Dann sag' mir alles", forderte Anjali aufgebracht. Sie schwiegen. Alle beide. Nach einiger Zeit begann Catrina zu erzählen. Sie erinnerte sich an alles, so als wäre es erst gestern gewesen. **~_Rückblick_~** {aus Catrinas Sicht} Es war ein Montag gewesen. Damals. Du- Anjali - Marion und ich waren zusammen mit meiner Mutter bei meiner Großmutter zu Besuch in den Ferien. In England. Ganz in der Nähe des Malfoy Manors, was ich natürlich damals nicht wusste. Es war sonnig gewesen, an diesem Tag. Damals. Nichts schien auf das zu deuten, was bald geschehen würde. Wie jeden Morgen in diesen Ferien schliefen Marion und ich lange. Erst zum Mittagessen standen wir auf. Gemeinsam wollten wir uns einen schönen Nachmittag im Garten machen. Gerade Marion brauchte erholsame Ferien, denn kurz bevor sie in den Urlaub gefahren war, hatte eine Tussi namens Parona aus Indien, die sie ganz und gar nicht leiden konnte, irgendwie herausgefunden, dass sie auf einen Jungen stand, der sie eigentlich überhaupt nicht leiden konnte. Wie sie das herausgefunden hatte, das wusste Marion nicht. Noch nicht. **~_Rückblick stoppt_~** "So viel weiß ich doch, Catrina. Ich will wissen, weshalb Marion so aufgewühlt war, als sie von der Terasse kam, auf der sie mit dir war!", beharrte Anjali. "Dann lass mich weitererzählen. Wenn du mich unterbrichst, dann zieht sich die Geschichte noch länger hin und deine Abreise ebenfalls", meinte Catrina leicht angenervt. Sie war eh schon sehr sentimental, wenn sie an diese Sache dachte, da musste Anjali nicht unbedingt dazwischenreden. "Abreise? Meine? Nein, unsere vielleicht. Du kommst mit", bestimmte Anjali. "Du gehörst nicht zu meiner Familie, hast also auch nicht das Recht, zu bestimmen, wo ich mich aufhalte", konterte Catrina. Was bildete sich dieses kleine Monster überhaupt ein? Nach Marions Tod hatte Catrina die Kleine in Schutz genommen, hatte sie getröstet und gedacht, dass wenigstens Marions Schwester ihr noch geblieben war, aber da hatte sie sich getäuscht. Es brauchte nicht lange, bis Anjali sich eingeredet hatte, dass Catrina Unglück über die Famiile gebracht habe und Schuld an Marions Tod sei. Seit dem hasste sie Catrina. "Du sollst dich dem stellen, was du getan hast!", verlangte Anjali sauer. "Lass mich reden. Dann kannst du denken, was du willst, aber lass mich erzählen, was an diesem verdammten Tag geschehen ist!", sagte Catrina aufgebracht. Schnell beeilte sie sich, weiterzuerzählen. **~_Rückblick_~** {aus Catrinas Sicht} Wir saßen zusammen auf der Terasse. Wir genossen die Sonne in vollen Zügen, auch wenn wir es eigentlich nicht nötig hatten, uns zu sonnen. Das Eis, das jeder von uns in der Hand hielt, schmolz schneller als wir es essen konnten. Nach einigen Stunden kam Marion wieder auf diese Tussi zu sprechen. Ich mochte dieses Thema nicht, weil ich dann immer Gewissensbisse bekam. Ich bekomme sie heute noch, wenn ich daran denke, aber das gehört gerade nicht zur Geschichte. Jedenfalls fragte Marion mich, ob ich nicht vielleicht einen Verdacht hätte, wer es gewesen sein könnte. Ich... Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte und war sehr unsicher. Marion kannte mich und durchschaute es natürlich sofort. Sie bemerkte, dass ich etwas wusste, dass ich ihr etwas verschwieg. Sie drängte mich, ihr zu sagen, was ich wusste. Ich war den Tränen nahe. Damals. 'Ich wollte das nicht. Ich war nur so wütend, weil du mich versetzt hattest, wegen diesem Kerl aus der Bar, mit dem du dich ablenken wolltest. Da war dann Parona und sie hat mich getröstet und gefragt was los war. Und irgendwie habe ich mich dann verplattert. Es tut mir Leid' Das waren die Worte, die ich Marion gesagt hatte. Ich weiß es noch ganz genau. Ich hatte richtige Angst vor ihrer Reaktion. Obwohl es warm war, wurde mir extrem kalt. Marion sprach leise, als sie mir antwortete. Sie klang nicht wütend oder so. Nur enttäuscht. Wir redeten lange. Bis wir beide zu dem Schluss kamen, dass wir nicht mehr darüber reden sollten. Ich entschuldigte mich noch hundert Mal bei ihr. Irgendwann stand Marion schließlich auf und ging ins Badezimmer. Sie zog sich rasch um. Dann kamst wohl du und musst sie getroffen haben. Jedenfalls haben wir uns danach diesen Film angesehen, Devdas. Du wolltest ihn nicht sehen und bist lieber mit meiner Mutter einkaufen gefahren, nich wahr, Anjali? Dich nervte es, dass Marion und ich den Film auswendig kannten und wir ihn uns trotzdem andauernd ansahen. Auch dieses Mal heulten wir wie auf Kommando und redeten alles mit und sangen und tanzten zu den Liedern im Film. Als der Film endete gingen wir beide ins Badezimmer, um uns die Tränen abzuwischen. Marion wollte schließlich eine Zigarette haben. Aber ihre Schachtel war leer. Sie war doch die einzige, die rauchte, deshalb konnte sie sich schlecht bei wem anders eine leihen. Darum fragte sie meine Großmutter nach den Autoschlüsseln. Oma gab sie ihr und Marion fuhr los. Ich habe nicht bemerkt, dass sie durcheinander war oder so etwas. Vielleicht hätte ich es mir denken müssen. Aber sie sagte, es sei in Ordnung und sie sei mir nicht böse. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es ihr vielleicht mehr wehgetan hatte, als sie zugab. Fakt ist, dass eine Stunde nach ihrer Abfahrt - da waren Mama und du schon wieder im Haus, Anjali - die Polizei klingelte. Sie berichtete, was geschehen war. Ich war geschockt. Die Polizisten baten mich, Marion zu identifizieren. Mama schleppte mich mit und wir fuhren zu dem Krankenhaus, in dem Marions Leiche lag. Als ich sie sah, brach alles zusammen. Sie lag einfach so da. Feuchte Tränen hingen noch an ihren Wimpern. Ich sackte auf den Boden und heulte. Genauso wie du, als ich es dir sagte, Anjali. **~_Rückblick endet_~** "...jetzt kennst du die ganze Geschichte", schloss Catrina leise. Tränen bahnten sich den Weg ihre Wange hinunter. Sie wischte sie sich unauffällig vom Gesicht. "Siehst du. Du hast es grad' eben selbst gesagt. Du bist schuldig! Weil du Marions Geheimnis weitererzählt hast!", schimpfte Anjali. Catrina schwieg. Was sollte sie auch sagen? Sie fand doch selbst, dass sie Schuld hatte. Aber nicht nur sie allein. "Du bist scheußlich, Catrina. Und du bist abgehauen, weil du es nicht ertragen konntest, dass ich in der ganzen Schule die Wahrheit verbreitet habe! Marion hat diesen Unfall nur gehabt, weil du sie durcheinander gebracht hast!", warf Anjali ihr vor. "Das war nicht nur ich! Wer hat ihr andauernd gezeigt, wer der Boss in der Familie ist? Du, Anjali. Weil ihr nicht denselben Vater habt. Immer wieder hast du Marion zu verstehen gegeben, dass dein Vater nicht ihr Vater war. Du hast dieses 'Vorrecht', wie du es genannt hast, schonungslos ausgenutzt. Ohne Rücksicht auf Verluste!", wütend haute Catrina gegen den Sessel, der in der Nähe stand. Ihre Hand schmerzte nun. Dies trieb ihr noch mehr Tränen ins Gesicht. "Es war mein Recht, ihr dies zu verstehen zu geben. Aber du hast sie umgebracht! Lass mich jetzt! Verschwinde!", schrie Anjali. Catrina ließ es sich nicht zwei Mal sagen. Kaum war sie gegangen und die Tür hinter ihr zugefallen rutschte sie an der Seite die Wand hinunter und begann zu weinen. Warum strafte sie das Schicksal so? Was hatte sie denn falsch gemacht? Nach einer halben Ewigkeit, so kam es ihr vor, stand sie auf und ging zum nächsten Badezimmer, das sie finden konnte. Dort wischte sie sich die Tränenspuren vom Gesicht. Anjali schaffte sie. Sie musste fort. Catrina machte sich auf den Weg zu Narzissa. Diese fand sie in der Bibliothek. "Oh, hallo, Catrina. Du siehst traurig aus. Ist was passiert?", fragte Narzissa besorgt. "Alles in Ordnung", log Catrina. Sie setzte sich hin. Narzissa tat es ihr gleich. "Narzissa, ich möchte, dass Anjali schnell von hier weggebracht wird. Ich will sie nicht hier haben. Sie würfelt nur alles durcheinander..." Catrina schwieg kurz. "Außerdem... ich denke, lange wird sie nicht freiwillig bleiben. Denkst du, du könntest irgendwie dafür sorgen, dass sie in dem Zimmer bleibt?" Narzissa nickte. "Das ist simpel. Wenn du es möchtest. Aber ich verstehe es nicht ganz. Weshalb willst du das Mädchen unbedingt loswerden?" "Das hat seine Gründe. Tut mir Leid, Narzissa. Ich mag nicht darüber reden." Catrina seufzte. "Ich bin müde. Ich glaube, ich lege mich ins Bett." Narzissa schaute nur noch besorgter. "Nun gut. Ruh' dich aus. Ich sorge inzwischen dafür, dass das Mädchen da bleibt, wo es gut aufgehoben ist." Dankend nickte Catrina und ging dann auf ihr Zimmer. Sie konnte nicht mehr. Sie war müde und es ging ihr schlecht. Allein der Gedanke an Anjali brachte ein übles Gefühl in ihrer Magengegend zu Stande. Sie musste fort. Dringend fort... ************************* Jaa~.. Ein neues Kapitel xD~ Ich weiß, irgendwie wiederholen sich die Schlussätze im Moment etwas. Anders habe ich's aber nicht auf die Reihe bekommen, das Ganze zu beenden. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Kia Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)