Cherry Blossoms von Kazuha (Definitions of ’to be in love’) ================================================================================ Kapitel 1: Evening One ---------------------- Hallo ihr Lieben! ^^ Es tut mir echt Leid, dass ihr immr so lange warten müsst, bis endlich mal wieder was kommt hier! Aber ich hab so viel zu tun in letzter Zeit... :'( Jedenfalls hoffe ich, dass ihr trotzdem noch Spaß an meinen Fanfics habt! ^^ In dieser hier geht es endlich mal wieder um Heiji und Kazuha! ^.~ Ich würde mich sehr über einige Kommentare freuen!! Viel Spaß, Leute! ^^ Eure Kazuha Cherry Blossoms Definitions of 'to be in love' Es war ein warmer Tag im Mai. Angenehme Temperaturen brachten die Menschen dazu, einen Spaziergang zu machen oder draußen im Garten zu sitzen, ins Schwimmbad zu gehen oder einfach nur im Park auf einer Bank herum zu sitzen, um den vielen schönen Bäumen und Blumen beim Blühen zu zuschauen. So auch ein Mädchen, siebzehn Jahre alt, mit einer rosa Schleife im Haar, passend zu der Farbe der Kirschblüte, unter der sie gerade saß… Evening One: Her current life-situation Es war Abend, ungefähr acht Uhr, und im Park wurde es allmählich still. Die Menschen gingen nach Hause. Nur dieses Mädchen saß noch unter der Kirschblüte, gegen den Stamm gelehnt und die Beine von sich gestreckt. Sie trug eine Jeansjacke über ihrem T-Shirt und eine lange Jeans und Turnschuhe. Ein leichter Wind spielte mit ihren zusammengebundenen Haaren. Kazuha seufzte. Im Moment hatte sie es wirklich nicht leicht. Sie hatte viel in der Schule zu tun, saß jeden Tag Stunden über ihren Büchern und lernte; und als wenn das nicht schon genug Stress wäre, musste ihre Mutter nun auch noch beinahe jeden Tag nach Kyoto fahren, um ihrer Schwester, Kazuhas Tante (nebenbei auch Patentante) bei der Vorbereitung ihrer Hochzeit zu helfen. Und von Kazuhas Vater wollen wir mal gar nicht reden. Der war mal wieder bis über beide Ohren in seine Arbeit vertieft. Seit ein paar Abenden kam sie immer hierher und setzte sich unter diese Kirschblüte. Meist war sie abends ohnehin allein zu Hause, also war es sowieso egal, ob sie im Haus war oder sonst wo. Wenn ihre Mutter mal, was in den letzten drei Wochen äußerst selten der Fall gewesen war, zu Hause war, kochte sie Kazuha immer ihre Lieblingsgerichte: gebratene Nudeln, Huhn Chop Suey, Frühlingsrollen… Sie hatte nämlich ein schlechtes Gewissen, dass sie ihre Tochter so viel allein lassen musste – „aber du kennst ja deine Tante – das reinste Nervenbündel. Von einem Moment auf den anderen, wenn es ihr zu viel wird, würde sie am liebsten alles hinschmeißen und gar nicht mehr heiraten.“ Ja, ja, so kannte Kazuha ihre Tante. Obwohl sie früher, als Kazuha noch zur Grundschule ging, viel ruhiger und ausgelassener war. Das Mädchen erinnerte sich zu gut daran, wie ihre Tante und ihre älteste Cousine, die damals gerade sechzehn geworden war (Kazuha hatte drei Cousinen; ihre Tante war bereits schon einmal verheiratet, hatte sich aber scheiden lassen, kurz nachdem sie ihr drittes Kind zur Welt gebracht hatte), ihr das so genannte Ball-Lied beibrachten, was alle Kinder in Kyoto sangen, um sich die Straßennamen besser merken zu können, wie sie sie in einen Kimono steckten und ihre Haare frisierten… Und in wenigen Wochen würde diese damals durchaus ausgeglichene Person wieder verheiratet sein. Na ja. Vielleicht würde sie ja dann ein weniger zu ihrer alten Persönlichkeit zurück finden. In letzter Zeit telefonierte Kazuha viel mit Rika, ihrer ältesten Cousine. Sie studierte inzwischen Kunst an der Universität Kyoto und war vor zwei Jahren, kurz nach ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag, mit ihrem Freund zusammengezogen, während Sora (fünfzehn Jahre), die mittlere Tochter ihrer Tante Rumiko, und die Kleinste, Mai (zehn Jahre), noch zu Hause lebten. Kazuha sah auf ihre Armbanduhr. Viertel nach acht. Bald müsste sie nach Hause gehen, noch etwas essen und dann Englischvokabeln lernen. Mal sehen, ob ihre Mutter morgen zu Hause wäre. Ihr Vater hätte auf jeden Fall offiziell frei, es sei denn, irgendein Fall käme dazwischen. Sie streckte sich und schloss die Augen. Apropos Fall. Zum Mittagessen war sie heute (wie jedes Mal, wenn ihre Mutter nicht da war) bei Heiji zu Hause gewesen, der ja nur ein paar Häuser weiter wohnte. Shizuka hatte Nudeln gemacht, gebratene Nudeln mit Huhn, und es hatte richtig gut geschmeckt. Heiji hatte es gut. Seine Mutter war immer zu Hause und war so ein lieber Mensch, dass sie sogar bereit war, jeden Tag für Kazuha mitzukochen. Nicht, dass Kazuhas Mutter nicht auch eine tolle Frau gewesen wäre! Es nervte Kazuha nur einfach, dass sie nun so von ihrer Schwester eingespannt wurde, wo es sonst eigentlich immer ihre Mutter war, die sie zu Geburtstagen und Weihnachten einlud, und Rumiko meldete sich eigentlich kaum auf eigene Faust (auch das war früher anders gewesen). Kazuha überlegte, was sie morgen noch zu erledigen hatte. Sie müsste mal wieder ihr Zimmer aufräumen und die Terrasse fegen. „Klasse“, dachte sie bei dem Gedanken an die ganzen Blätter von dem Ginkgobaum, der in ihrem Garten stand. Vielleicht könnte sie ja Heiji überreden, ihr zu helfen. Bei dem Gedanken musste das Mädchen mit den grünen Augen lachen. Heiji, der Laub auflas? Komische Vorstellung! Beim Mittagessen hatte er mal wieder von einem Fall erzählt, an dem er grade dran war. Erpressung, Korruption, Bestechlichkeit. Das Kaliber eben. Und nun ging es darum, Beweise zu finden. Shizuka hatte ihn daran erinnert, ja für den nächsten Englischtest zu lernen, den sie morgen schreiben würden. Heiji hatte das nur mit einem Winken abgetan. Englisch war eine seiner leichtesten Übungen. Kazuha gähnte. Einige Kirschblüten fielen ihr aus den Haaren. „Na ja… ich sollte mal so langsam nach Hause gehen… Vielleicht sollte ich Mama anrufen und fragen, ob sie morgen zu Hause ist… dann kann ich Shizuka bescheid sagen, wo ich morgen esse…“ Es fiel ihr schwer, sich aufzurichten. Es war einfach zu schön hier. Und so ruhig… So ruhig, dass sie auch die Schritte hörte, die sich näherten… Evening One: An embarrassing question? Kazuha sah auf. Da kam jemand. Um halb neun. Abends. Durch den Park. Na ja, Osaka war ja auch kein Kaff irgendwo in der Provinz, die Stadt bebte nachts wie tagsüber. „Heiji?“, fragte sie. „Oh, Kazuha!“, antwortete er sichtlich überrascht. „Was machst du ’n noch hier?“ „Ich sitz hier nur so“, sagte sie. War ja schließlich auch die Wahrheit. „Ganz allein?“, wollte er wissen. Kazuha sah ihn schräg an. „Nein, die fünf Verehrer verstecken sich alle hinter dem Baum, seit sie dich kommen hörten“, gab sie zurück. Heiji hob eine Augenbraue. „Sehr lustig.“ „Doofe Frage, doofe Antwort“, grinste Kazuha. Heiji stand direkt vor ihr. Er sah zu ihr herunter, sagte allerdings keinen Ton. „Setz dich doch“, meinte seine Freundin. Der Detektiv setzte sich so, dass er neben ihr saß und trotzdem am Baum lehnen konnte. „Wo kommst du her?“, fragte sie. Dumme Frage. „Ach, war unterwegs wegen dem Fall, von dem ich dir erzählt hatte… Das ist vielleicht ‘n Chaos. Keine Zeugen, keine Hinweise, nichts und wieder nichts. Wir stehen quasi wieder am Anfang.“ Kazuha nickte. „Blöd“, sagte sie. Was sollte sich auch sonst dazu sagen? „Ziemlich“, seufzte Heiji. „Und morgen schreiben wir auch noch diesen dämlichen Englischtest…“ Das Mädchen grinste ihn süffisant an. „Ich dachte, Englisch wäre eine deiner ‚leichtesten Übungen’?“, äffte sie ihn nach. „Ist es auch“, antwortete Heiji und streckte ihr die Zunge raus. „Ich hab nur einfach keinen Nerv dazu. Anstatt über irgendwelche Grammatikregeln und Vokabeln sollte man sich über andere Dinge den Kopf zerbrechen.“ „Klar, wie du über irgendeinen Korruptionsfall, der nichts zu deiner Bildung beiträgt“, dachte Kazuha im Stillen. Er war nun mal Detektiv. So dachte er eben über die Schule. Muss ja sein. Aber so richtig Spaß empfand er beim Lernen irgendwie nie. Einige Kirschblüten wehten an ihnen vorbei. So langsam wurde es kühl. Gut, dass Kazuha sich eine Jacke übergezogen hatte. Sie dachte nach. Er hatte in so vielen Dingen Ansichten, die sich so von ihren eigenen unterschieden. Und von manchen Sachen wusste sie überhaupt nicht, was er darüber dachte. Sie waren immerhin Kindheitsfreunde. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie inzwischen mehr für ihn empfand als Freundschaft, und ihm deswegen keine Fragen stellte, die seine Privatsphäre betrafen. Oder es war ihr einfach zuwider, wie ein Detektiv ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken… „Und, wie war dein Tag?“ Das braunhaarige Mädchen zuckte mit den Schultern. „Langweilig. Allein zu Hause rum sitzen ist nicht so toll, wie man sich das vorstellt. Dabei fällt mir ein, ich wollte eigentlich Mama anrufen, ob sie morgen zu Hause ist… Dann weiß Shizuka, ob sie für mich mitkochen muss.“ „Ach was, lass mal. Sie kocht sowieso immer viel zu viel für uns beide, das ist kein Problem“, winkte Heiji ab. „Wirklich?“, fragte Kazuha nach. Sie wollte auf keinen Fall irgendwem zur Last fallen. „Ja, wirklich, sonst würd ich’s doch nicht sagen!“ Das stimmte. Schweigen entstand. Kazuha tippte mit der linken Hand nervös auf dem Gras herum, Heiji schien seine Fingernägel äußerst interessant zu finden. Ohne drüber nachzudenken, ohne zu wissen, was sie hören wollte, welche Antwort sie wohl nicht enttäuschen würde, ohne es wirklich zu wollen, fragte sie: „Hey, sag mal… was ist für dich verliebt sein?“ Beiden Oberschülern schoss die Röte ins Gesicht. „Du bist so dumm!“, dachte Kazuha. „Warum stellst du ihm so eine Frage?! Was denkst du dir eigentlich dabei??!“ Heiji sah sie nicht an. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht definieren. Gott, was musste er von ihr denken? Um sich der Situation zu entziehen, stand Kazuha vom Boden auf. „Ich geh mal nach Hause… Ist schon spät!“ Und da verschwand sie. Kapitel 2: Sleepless Night One ------------------------------ Hallöchen ^^ Vielen lieben Dank für die Kommis! ^^ Weil heut so ein schöner sonniger Tag war, stelle ich mal den nächsten Teil online! ^.~ Mein Wochenende war zudem richtig gut, vor allem Freitag. :P Also, ich hoffe, ihr lest hier auch noch mal fleißig und schreibt mir was! ^___^ Viel Spaß! Eure Kazuha Sleepless Night One Kazuha lag auf ihrem Bett und legte ihr Kissen über ihren Kopf. „Du bist so blöd, Kazuha“, beschimpfte sie sich selber. „So doof KANN man doch gar nicht sein!! Was hat dich geritten, hä? Du guckst zu viel Fernsehen!! Da ist das alles immer ach so toll, Kindheitsfreunde können über alles miteinander reden, aber wen hast du vor dir gesehen, als du Heiji diese Frage gestellt hast, na? Bestimmt diesen Blondi aus ‚Many Sleepless Nights’ (*löööl* ^^), Frauenversteher würde Heiji sagen! Hallo, du hast mit HEIJI gesprochen!! Dem stellt man solche Fragen nicht! Und was wolltest du überhaupt hören?! Heiji ist doch kein Romantiker! Er ist zwar, na ja, in meinen Augen zumindest, süß und toll und unglaublich, aber er ist nicht, NICHT romantisch! Gott, was hab ich mir nur dabei gedacht? Nur, weil die Atmosphäre so gepasst hat, hab ich das gedacht und diese Frage gestellt! Warum musste Heiji auch da lang kommen. Genau. Ist doch alles seine Schuld. … JA, schon okay, es ist MEINE Schuld. Oh Gott. Was mach ich jetzt nur? Ich kann ihm nicht mehr unter die Augen treten, er wird denken, ich bin bescheuert oder verliebt in ihn oder…! Ich werde wahnsinnig! Okay, nur damit das klar ist: ‚Many Sleepless Nights’ ist ab jetzt gestrichen! Nicht, dass du sonst noch irgendwelche dummen Sachen anstellst!“ Sie stellte ihren Wecker und knipste die Nachttischlampe aus. „Und jetzt schlaf, du Verrückte.“ Sie schloss die Augen, aber das hatte keinerlei Auswirkungen darauf, dass sie nach wie vor hellwach war. „Na klasse. Nicht nur, dass du deine Klappe nicht im Griff hast, du machst jetzt auch noch keinerlei Anstalten, diesen Albtraum für ein paar Stunden ruhen zu lassen und zu schlafen?“ Sie hasste das. Nur diese simple, dumme Frage war daran schuld, dass Kazuha sich am liebsten für immer in ihrem Zimmer verkriechen wollte. Da fiel ihr ein, wie auf der Klassenfahrt vor anderthalb Jahren ein Mädchen, mit dem sie ein Zimmer bewohnt hatte, einem Jungen eine SMS geschrieben hatte, in der sie ihm sagte, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Kaum hatte sie „senden“ ausgewählt, hätte sie sich am liebsten gewünscht, diese Nachricht nie geschrieben zu haben. Den ganzen weiteren Abend hüpfte sie im Zimmer auf und ab und rannte über den Flur, kam wieder zurück, warf einen nervösen Blick auf ihr Handy, kletterte auf ihr Hochbett, starrte vor sich hin, bevor sie wieder aufsprang, durchs Zimmer hüpfte, auf den Flur ging, nur, um wieder zurück ins Zimmer zu gehen und auf ihr Handy zu schauen. Damals hatte Kazuha sie bemitleidet. Nie hätte sie damit gerechnet, dass ihr etwas Ähnliches passieren könnte. Wieder fing sie an mit ihren „Du bist so dumm“-Vorwürfen. Aber was half es, sich jetzt zu verfluchen? Es war raus, und zurücknehmen konnte sie es auch nicht mehr. Um sich abzulenken, zog sie ihren Morgenmantel über, lief zu ihrem Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl. Dann machte sie die Lampe an und klappte ihr Vokabelheft auf. „Na also, lenk dich ab“, sprach sie sich selber Mut zu. „Alles klar. Los geht’s mit… to swear – das ist einfach, das heißt schwören. to be mean – das bedeutet gemein sein. to seal – versiegeln, besiegeln. Was heißt das…? Ah ja, to need someone to talk to – jemanden zum Reden brauchen. Das nächste ist… to blush – erröten. Hehe, das kenn ich zu gut… Weiter… to mean business… etwas ernst meinen. Okay. Nächste Seite… diary oder auch journal heißt Tagebuch. love letter – Liebesbrief. eternal heißt ewig und das Nomen dazu ist eternity – Ewigkeit… awkward… was soll das denn sein?“ Sie sah nach. „Peinlich? Na toll… Und ausgerechnet ich kenn das Wort nicht… Nun gut… das nächste ist… to define… das ist ja leicht, bedeutet definieren. Hmm… Aja, to take back – zurück nehmen. Haha… Dafür ist’s zu spät. Chrm… Nächstes Wort… to take someone not serious. Jemanden nicht ernst nehmen. Mann… Diese doofen Vokabeln… Na gut… Ä-äh… to confess… Das ist… gestehen… Und Geständnis ist confession… Oh Mann… warum erinnert mich das hier alles an… Grr.. Nun ist aber genug… Weiter jetzt… heartthrob, das heißt Mädchenschwarm… hmpf… Äh… to kiss… ah, ich werde wahnsinnig!!“ Sie errötete. Sie konnte sich wieder erinnern – der Text, der zu den Vokabeln gehörte, handelte von einem Mädchen, das ihrem Schwarm einen Liebesbrief schrieb. „Die spinnen wohl… also echt mal, ich hab meine eigenen Probleme, da müssen die sich auch noch ’ne Geschichte ausdenken, die…! … Ganz ruhig, Kazuha. Nicht aufregen. Lern einfach weiter.“ Sie atmete tief durch. Dann suchte sie die Zeilen in ihrem Heft nach der Vokabel ab, bei der sie stehen geblieben war. „Nach to kiss kommt… WAS?“ Sie starrte auf die vier nächsten Wörter, als würde ihr Vokabelheft sie auf den Arm nehmen wollen. Und dann, als würde sie es am liebsten nehmen, erst in zwei Hälften zerreißen, und schließlich jede einzelne Seite durch den Reißwolf jagen. „Pah, so ein Humbug! Soll das Mädel doch machen, was sie will… Von mir aus soll sie ihm um den Hals fallen, mir ist’s schnuppe. Wer bin ich denn, dass ich mir hier von einem VOKABELHEFT was vormachen lasse? Ich geh schlafen!“ Sie knipste das Licht aus, lief jedoch mit etwas zu viel Energie zu ihrem Bett, denn sie achtete unterwegs nicht darauf, einen Bogen um ihren Papierkorb zu machen. Postwendend stolperte sie darüber. „Scheißteil“, entfuhr es Kazuha. Sie machte das große Licht an. Das ganze Papier lag auf dem Boden verteilt. Sie fasste sich an den Kopf. „Schöner Mist!“ Wohl oder übel musste sie das jetzt aufräumen. Das braunhaarige Mädchen bückte sich und hob die zusammengeknüllten Blätter vom Boden auf. Nachdem sie alle wieder in den Papierkorb geschmissen hatte, stellte sie diesen vorsorglich unter ihren Schreibtisch, um ja nicht noch mal drüber zu stolpern. Dann machte sie das Licht wieder aus und legte sich ins Bett. Keine fünf Minuten später stand Kazuha wieder auf und ging ins Badezimmer, um einen kalten Waschlappen auf ihren Knöchel zu legen, den sie bei dem Malheur mit dem Mülleimer ein bisschen verknackst hatte. „Verdammte Kiste… Heute ist echt nicht mein Tag…“ Sie stand auf und stellte fest, dass sie zumindest auftreten konnte. Sie ging runter in die Küche und holte sich ein Glas Wasser. Nachdem sie dieses ausgetrunken hatte, schenkte sie sich ein neues ein und ging damit nach oben. Als sie wieder in ihrem Bett lag, schloss die Siebzehnjährige ihre grünen Augen und wollte endlich schlafen. Inzwischen war es nämlich nach halb elf. Ganz langsam und schleppend driftete sie schließlich ins Land der Träume ab. Das Vokabelheft lag immer noch aufgeschlagen auf ihrem Schreibtisch. Vier unscheinbare Wörter wurden vom Mond, der durch den Schlitz der Vorhänge auf den Schreibtisch schien, beleuchtet… to be in love – verliebt sein Kapitel 3: Day One: Not your day -------------------------------- Good evening, guten Abend, bon soir! ^^ Hier ist mal wieder die Kazu mit einem neuen Teil von Cherry Blossoms. ;) Diesmal ist es ein echt chaotisches Kapitel, in dem so ziemlich alles, was schief gehen kann, schief geht. ^^ Ja, ja, it's not easy to be in love~~ Kennt ihr das auch, dass Mütter merken, wenn ihr einen Jungen gut findet oder so? xD Ach ja, ich hab da noch eine andere Frage: Gibt es hier Ranma 1/2 Fans? Ich bin schwer am Überlegen, ob ich davon mal was hochlade... ^^ Danke für die Comments beim letzten Teil~ Ich hoffe, euch gefällt dieser Teil hier auch so gut! ^^ Bye :-* Eure Kazuha Day One: Not your day „Ähm, Kazuha?“, fragte eine tiefe Stimme. „Hmmm?“, knurrte Kazuha von ihrem Bett herüber. Ihr Vater hatte den Kopf ins Zimmer gesteckt und sah auf seine Armbanduhr. „Musst du nicht langsam mal aufstehen?“, wollte er wissen. „Ach, Quatsch, ist doch erst…“, sie richtete sich auf und rieb sich die Augen, „… WAS?! Schon Viertel nach sieben?? Oh nein!“ Mit Blitzgeschwindigkeit sprang sie vom Bett in ihre Pantoffeln, schnappte ihren Morgenmantel und rannte zum Fenster, riss die Vorhänge auf und schnellte zur Zimmertür. „Papa!! Warum hast du mich nicht früher geweckt?“, völlig gestresst sah sie auf ihren Wecker. „Und warum zum Geier klingelt das dumme Ding nicht? Oh, ich werde verrückt! Und das, wo wir doch gleich in der ersten Stunde unseren Test in Englisch schreiben!“ Wie von der Tarantel gestochen ließ das Mädchen ihren perplexen Vater stehen und rannte ins Bad, wo sie mehr schlecht als recht ihre Schuluniform anzog, sich das Gesicht wusch und die Zähne putzte. „Soll ich dich vielleicht fahren?“, wollte Herr Toyama durch die Badezimmertür wissen. „Natürlich, Papa, wie soll ich sonst noch rechtzeitig hinkommen?“ Sie nahm die Bürste aus dem Schrank und fing an, ihre Haare zu kämmen. Ihr Vater sagte etwas von wegen, er würde schon mal den Wagen aus der Garage fahren. Verzweifelt kämpfte Kazuha mir ihren Haaren. Nachdem sie endlich alle kleinen Knoten heraus gekämmt hatte und die Haare weich auf ihren Schultern lagen, fand sie ihr Haarband nicht. „Ich krieg die Krise!! Wo ist dieses – ah, Gott sei Dank!“, das Haarband lag unter dem Waschbecken, es war nur herunter gefallen. Schnell machte die Siebzehnjährige ihren üblichen Zopf, betrachtete sich noch einmal im Spiegel und lief dann in einem Affenzahn in ihr Zimmer. Die Vokabeln in dem Heft ignorierend, schmiss sie es in ihre Schultasche und kramte aus ihrer Schublade noch Mathe- und Physiksachen zusammen. Gerade wollte sie nach unten stürmen, da lief sie noch mal zurück. Dabei ließ sie natürlich erst mal aus Versehen ihre Schultasche fallen, und um das Chaos perfekt zu machen, landeten ihre Sachen auf dem Boden. „Mist!!“, rief Kazuha aus. Bevor sie alles zusammen suchte, lief sie noch mal in ihr Zimmer und suchte nach ihrem Geschichtsheft, was sie nach langem Wühlen in ihrer Schulblade endlich fand. Dann war sie wieder im Flur und las die Schulsachen vom Boden auf. Kazuhas Vater wartete unten im Flur. „Kommst du?“ „Ja doch!“, antwortete sie giftig. Sie schloss ihre Tasche und rannte nach unten. In der Küche kramte sie im Schrank nach einem Schokoriegel oder ähnlichem, denn um sich ein Brot zu machen, war es schon zu spät. „Haben wir keine Müsliriegel mehr?“, rief sie auf den Flur. „Nein“, antwortete ihr Vater, „den letzten hab ich gestern gegessen.“ „Klasse“, fauchte Kazuha. Na gut, dann musste sie eben was anderes nehmen. Also griff sie nach einer Tüte Schoko-Puffreis. Schnellen Schrittes kam sie in den Flur zurück und zwängte die Süßigkeit in ihre überfüllte Tasche. „Ist das dein Ernst? Das süße Zeug“, meinte ihr Vater stirnrunzelnd. „Es ist nichts anderes da, Papa!“ „Kannst du nicht in eure Cafeteria gehen?“, schlug er vor. „Da ist es immer so voll und man steht die halbe Pause an, bevor man endlich was bekommt. Und um Geld von oben zu holen, ist es zu spät! Ich muss mich beeilen…“ Das grünäugige Mädchen zwängte sich in ihre Schuhe und die beiden liefen nach draußen. Inzwischen war es zwanzig vor acht. Kaum bogen sie auf die Hauptstraße, blieben sie prompt im Verkehr stecken. Kazuha schlug sich an den Kopf. „Nein“, sagte sie niedergeschlagen. „Bitte nicht!“ Ihr Vater wog ihre Möglichkeiten ab: Sie könnten mehrere Abkürzungen nehmen, aber es fragte sich, ob noch andere so schlau waren. „Probier’s wenigstens!“, verlangte seine Tochter. „Wir haben nur noch siebzehn Minuten!“ Also fuhr ihr Vater in eine Seitenstraße. Doch kaum waren sie aus dieser raus und wollten in die nächste, teilte ihnen ein Verkehrsschild mit, dass dort eine Baustelle war und sie doch bitte über die Umleitung fahren sollten. Dummerweise war die Umleitung brechend voll von Autos. So viel Pech konnte man an einem einzigen Morgen doch nicht haben! Kazuha sah nervös auf ihre Uhr. Nur noch fünfzehn Minuten. Kazuha schmiss ihre Tasche in die nächstbeste Ecke, zog ihre Schuhe aus und ließ sich im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Was für ein beschissener Tag! Und es war erst zwei Uhr mittags. Noch zehn lange Stunden, bis dieser Albtraum von einem Tag endlich Geschichte wäre. Nachdem Herr Toyama mit seinem Auto also im Verkehr stecken geblieben war, hatten sie eine geschlagene halbe Stunde bis zur Schule gebraucht. Zwar hatte ihr Vater schon mit dem Gedanken gespielt, seine Sirene auf dem Dach zu platzieren und so endlich freie Fahrt zu bekommen, aber seine Tochter erinnerte ihn daran, dass das ziemlichen Ärger von seinem Chef (auch wenn das Heijis Vater war) geben würde, und außerdem gäbe es wahrscheinlich nichts Peinlicheres, als mit Blaulicht und „Tatü tata“ zur Schule gefahren zu werden. Als Kazuha anklopfte und sich gerade entschuldigen wollte, schickte der Lehrer sie prompt wieder raus. Wobei das nicht der Lehrer war, den sie normalerweise in Englisch hatten. Frau Tachikawa, wie Mina, eine Klassenkameradin, ihr später erklärte, hatte überraschend einen Arzttermin bekommen und deswegen mussten sie den Test beim äußerst unbeliebten Herrn Matsumoto schreiben. „Einen schlimmeren Tag, um zu spät zu kommen, konntest du dir gar nicht aussuchen!“, sagte Mina. Kazuha bekam also einen Eintrag ins Klassenbuch und musste den Test am nächsten Tag nachschreiben. „Dieser alte Sack“, dachte Kazuha, als sie gemütlich auf der Couch herumsaß. „Morgen geh ich zu Frau Tachikawa und rede mit ihr… Das ist das erste Mal, dass ich zu spät komm, und schon krieg ich ’nen Eintrag? Frechheit…“ Und zu allem Überfluss hatte Heiji auch noch mit angesehen, wie Matsumoto sie vor der ganzen Klasse gedemütigt hat, als er sie wieder rausschickte. Was für eine Schande! Seufzend setzte Kazuha sich auf. Sie brauchte dringend ein Glas Wasser. Und vielleicht ein Aspirin. Oder irgendwas, was ihre Erinnerung an den heutigen Tag löschen würde. Als sie die Tür zur Küche öffnete, traf sie fast der Schlag. „Überraschung!!“, rief ihre Mutter, die ihre Schürze umgebunden hatte und einen Kochlöffel in der Hand hielt. „Hihi, ich dachte schon, du würdest gar nicht mehr aus dem Wohnzimmer hier her kommen, ich war kurz davor, dich zu holen! Na, ist mir die Überraschung geglückt?“ „S-so in etwa, ja…“, stammelte Kazuha. Wobei man ihren Zustand eher als geschockt und nicht als überrascht bezeichnen würde. Kazuhas Mutter drehte sich zum Herd um und drehte ein paar Knöpfe. „W-was ist das?“, wollte ihre Tochter wissen. „Was das ist?!“, wiederholte Frau Toyama ungläubig. „Das ist Curry! Zur Feier des Tages, weil du, dein Vater und ich heute endlich mal wieder alle zu Hause sind, mache ich Curry.“ „Und wo ist Papa?“, fragte Kazuha nach, während sie sich Wasser in ein Glas einschenkte. „Der ist oben und hat sich ein wenig aufs Ohr gehauen“, antwortete ihre Mutter. „Du weißt ja, seine freien Tage nutzt er immer, um sich mal so richtig zu entspannen…“ Kazuha setzte sich an den Küchentisch und nahm einen Schluck Wasser. „Wie geht’s Rumiko?“, erkundigte sie sich. Frau Toyama lachte bitter. „Oh, blendend. Natürlich nur, wenn sie nicht kurz vor einem Heulanfall steht. Es ist nicht so, dass sie nicht heiraten will. Weißt du, Shiro will nämlich eine große Feier, und Rumiko hat natürlich zugestimmt, weil sie schon länger der Ansicht ist, wenn feiern, dann richtig. Jedenfalls ist sie eigentlich nicht der Typ für so was. Als sie damals Shuichi geheiratet hat, war es auch nur eine kleine Hochzeit im engen Kreise. Na ja. Sie wird das Ding schon schaukeln. Die Hochzeit findet in vier Wochen statt. Gestern waren wir in dem Brautgeschäft und haben ein Kleid ausgesucht, es muss allerdings noch weiter gemacht werden. In einer Woche kann sie es abholen, und da wird sie mich wahrscheinlich wieder hinbestellen…“ Sie seufzte schwer und rührte in der Currypfanne herum. „Und, was gibt’s bei dir Neues?“ Kazuha stützte ihr Kinn auf ihre Hand und ihren Ellbogen auf den Tisch. „Ha… viele tolle Dinge“, sagte sie genervt. Und dann begann sie zu erzählen. Dass sie nicht nur zu spät aufgestanden, sondern auch noch zu spät zum Unterricht erschienen war, einen Eintrag kassierte und den Test morgen nachschreiben sollte. „Der spinnt ja wohl, dich postwendend rauszuschicken“, sagte ihre Mutter empört. „Mann, also so ein Blödsinn. Von dem hast du schon mal so viel Negatives erzählt. Wann geht der endlich in Pension?“ Das waren zwar gut gemeinte Worte, aber nicht die, die Kazuha jetzt hören wollte. Aber sie wusste nicht wirklich, WAS sie eigentlich hören wollte. „Na ja, was soll’s. Du hast schon Recht, du solltest mit Frau Tachikawa reden. Das mit dem Eintrag ist ja nicht die Welt, ist ja schließlich dein erster, und zumindest solltest du ihr mal sagen, dass du dich ungerecht behandelt gefühlt hast, als Matsumoto dich rausgeworfen hat.“ “Hmm…“, machte Kazuha nur und sah aus dem Fenster. „Was hast du denn?“ Mütter merken alles, oder? Warum wussten sie immer, dass noch etwas mit ihren Kindern nicht stimmte, obwohl diese ihnen gerade eigentlich alles erzählt hatten? „Ach, nichts“, winkte Kazuha ab. Oh nein, die Sache mit Heiji wollte sie ihr eigentlich nicht erzählen. Shizuka und sie waren einfach zu gut befreundet. Was wäre, wenn sie sich hinter den Rücken ihrer beiden Sprösslinge über deren gemeinsames Liebesleben unterhalten würden? Sorry, aber das Risiko wollte sie nicht eingehen. Kazuhas Mutter hob misstrauisch eine Augenbraue. „Nicht dieses Augenbrauenzucken schon wieder“, dachte Kazuha verärgert. Das bedeutete nämlich, dass sie ihr nicht glaubte und weiter nachhaken würde. Oder schlimmer noch… „Geht’s um Heiji?“ … folgte auf das Augenbrauenzucken ein Volltreffer. Genau ins Schwarze. Kazuhas Wangen färbten sich rosa. „Wie kommst du darauf?“, fragte die Siebzehnjährige möglichst beiläufig. „Weil ich auch mal siebzehn war“, grinste Frau Toyama. „Also, was hat der Junge jetzt schon wieder angestellt?“ In diesem Moment wünschte sich Kazuha, einfach im Erdboden versinken zu können, und dann wieder aufzutauchen, wenn ihr Gesicht nicht mehr aussah wie eine überreife Tomate. „Nichts, das ist es ja“, flüsterte sie und nahm heftige Schlücke aus ihrem Wasserglas. Gesicht, hör auf zu glühen! Kazuhas Mutter wartete. Das war immer das Schlimmste daran, wenn sie sie über Heiji ausfragte. Anstatt nachzufragen, wartete sie immer geduldig auf die Antworten. Kazuha hasste diese Taktik. Würde sie permanent nachfragen, könnte Kazuha wenigstens ausrasten und sich der Situation entziehen. Aber wenn sie sie nicht nervte, gab es keinen Grund auszurasten und somit auch keinen, Türen schlagend nach oben zu rennen. Nach gut fünf Minuten rang sich die Braunhaarige tatsächlich dazu durch, ihrer Mutter alles zu erzählen. Angefangen im Park unter den Kirschblüten, bis hin zu ihrer peinlichen und dummen Frage an Heiji, was „verliebt sein“ für ihn bedeuten würde. „Also du hast Heiji gefragt, was es für ihn heißt, verliebt zu sein, ja?“ “Ja, würg es mir auch noch rein, Mama“, giftete Kazuha. „Entschuldige, ich wollte nur wissen, ob ich richtig gehört hab.“ “Aha, du kannst es also nicht glauben, dass ich ihn das tatsächlich gefragt hab? Na, vielen Dank auch.“ Kazuhas Mutter drehte sich zu ihr um. „Meine Güte, reg dich nicht so auf“, meinte sie. „Was ist denn schon dabei? Unter Kindheitsfreunden kann man sich solche Fragen doch stellen, was soll denn diese Aufregung…“ Kazuha wurde erneut rot. „Mama!! Wir sind keine Kindheitsfreunde und das weißt du genau!“, rief sie. „Schrei nicht so rum, dein Vater schläft“, mahnte Frau Toyama ihre Tochter. „Und überhaupt, wenn ihr keine Kindheitsfreunde seid, was seid ihr dann, na?“ „Genau DIESE Frage kann ich dir zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht beantworten“, fuhr Kazuha etwas leiser fort. „Ich weiß es nämlich selber nicht.“ Ihr graute vor Heijis Antwort auf die Frage. „Na ja, ist doch nicht so, dass du ihn gefragt hättest, was er eigentlich für dich empfindet“, erklärte Frau Toyama sachlich. „Er wird dir wahrscheinlich eine typische Männerantwort geben, etwas wie: ‚Na ja, verliebt bin ich, wenn meine Traumfrau mit mir Fußball guckt…’“ “MAMA!“, nun reichte es Kazuha aber. Sie bereute jedes einzelne Wort, das sie mit ihrer Mutter über Heiji getauscht hatte. „So ein Unfug! Das sind alles nur Klischees, und außerdem guckt Heiji kein Fußball!“ „Ach ja, richtig. Kendo war sein Sport. Ja, ja, ganz die Mutter, der Junge“, lächelte Frau Toyama. „Mit ihm machst du bestimmt nichts falsch.“ „Wie konnte ich nur so dumm sein, ihr das zu erzählen?“, fragte sich Kazuhas innere Stimme. „Ich hätte wissen sollen, dass sie mir nicht weiterhelfen kann. Und dass sie nur wieder irgendwas sagt, um mich aufzuheitern. Aber ich weiß auch nie, was mich aufheitern würde.“ „Außerdem“, sagte sie nun laut, „IST diese Frage genauso schlimm, als hätte ich wissen wollen, was er für mich empfindet. Das ist…“ „Ich denke nicht, dass es dasselbe ist“, meinte Kazuhas Mutter beharrlich. „Du wurdest von der Atmosphäre dazu getrieben, diese Frage zu stellen, na und? Wie gesagt, Kindheitsfreunde können doch über alles reden –“ „Du hast zu oft ‚Many Sleepless Nights’ gesehen!!“, kommentierte Kazuha diese Antwort. „Heiji ist nicht wie dieser blonde Kerl in der Serie! Heiji ist nicht romantisch, kein guter Zuhörer und er geht auch nicht mit seiner besten Freundin shoppen, und er beantwortet auch keine Fragen wie diese!!“ Mit knallrotem Kopf lief Kazuha aus der Küche. Frau Toyama grinste in sich hinein. Kapitel 4: Day One: Could it get worse? & Curry without words ------------------------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben! ^^ Vielen Dank für eure Kommentare! Hab mich richtig gefreut! ^^ Und ja, ich quäle die arme Kazu. ;____; Ich muss es tun!! Ich hoffe, sie verzeiht mir das... XD Okay, Spaß bei Seite, ich wünsch euch viel Spaß~ Oh, wisst ihr eigentlich schon, dass die Conan Movies ab diesen Sommer auf Deutsch veröffentlicht werden?! =) Schreibt mir wieder Kommentare, ja? ;) Eure Kazuha Day One: Could it get worse? Kazuha saß oben auf ihrem Bett und öffnete ihr Fenster. „Was hab ich mir dabei gedacht?“, fragte sie sich immer wieder. Warum hatte sie ihm diese BESCHEUERTE Frage gestellt?! Im Flur klingelte das Telefon. „Na toll“, dachte sie; auch das noch, ans Telefon gehen, wenn sie gerade auf hundertachtzig war. Gerade hatte sie die Tür ein Stück geöffnet, da ging ihr Vater dran. „Toyama?“ Kazuha wollte die Tür schon wieder schließen, doch da sagte er etwas, was sie erschrocken zusammen fahren ließ. „Ah, hallo Shizuka.“ Oh nein! Direkte Verbindung zu Heijis Haus! Verdammt! „Okay, sei ruhig und sag nichts. Beruhige dich“, dachte das Mädchen. „Ja, uns geht’s gut, danke. Und bei euch? … Ja, richtig, Kazuha erzählte davon.“ „Wovon? Wovon?“, fragte sich das lauschende Mädchen. „Ja, richtig. Ja, dieser Matsumoto. Von dem hört man ja sowieso nur Schlechtes. … Heiji sagt das auch? Tja…“ Ach so, nur darüber, dass sie zu spät kam. Aber Moment mal! Heiji hatte das zu Hause erzählt? Oh Gott, wie peinlich! Sie konnte sich sein süffisantes Grinsen genau vorstellen. Dieser …! „Schatz, ist das Shizuka am Telefon?“, rief ihre Mutter von unten. Kazuha erschrak. „Wenn sie Shizuka sprechen will, dann bin ein toter Mensch!!“, rief eine Stimme in ihrem Kopf. „Ja, das ist sie.“ „Oh, dann frag sie doch mal, ob sie und Heiji nicht Lust haben, zum Essen vorbei zu kommen. Ich hab mich mit der Menge etwas verschätzt… und so können wir uns bedanken, dass sie immer für Kazuha mitgekocht hat!“ Kazuhas Augen weiteten sich schockiert. „Oh Himmel…!“ „Ja, genau. Habt ihr Lust rüber zu kommen? … Curry gibt es, lecker, nicht? Heizo ist ja arbeiten, schade… Schon lange her, dass wir alle sechs zusammen gesessen haben, aber die Kinder werden auch immer älter…“ Tolles Argument… als wären Heiji und Kazuha schuld daran, dass sich die Eltern nur noch so selten trafen… „Ihr kommt in zehn Minuten? Alles klar, Shizuka, bis gleich!“ „NEIN!“, schrie Kazuha auf. Ihr Vater legte in dem Moment den Hörer auf, als Kazuha auf ihn zugestürmt kam. „Was hast du gemacht?“, rief sie aufgeregt. „Entschuldige?“, fragte er nach. „Du hast nicht gerade Shizuka und Heiji zum Essen eingeladen, oder?“ “Doch, was soll denn das Affentheater“, Herr Toyama sah seine Tochter an, als hätte sie vielleicht Fieber. „Ich fass es nicht!!“, schrie sie und sprintete die Treppe runter. Schlitternd landete sie in der Küche neben ihrer Mutter. „Du!“, klagte sie sie an. „Du…!“ „Was hast du denn? Du bist weiß wie ’ne Wand, fühlst du dich nicht gut?“ “Ob ICH mich nicht gut fühle?! Ich glaube, du fühlst dich nicht gut!“, rutschte es Kazuha heraus, doch sie fuhr unbeirrt fort. „Wie kannst du Heiji und Shizuka zum Essen einladen, wo ich dir doch vorhin noch erzählt habe, dass ich Heiji bestimmt nie wieder unter die Augen treten kann…!“ “So’n Quatsch, komm mal wieder runter, Kazuha!“, mahnte ihre Mutter sie. „Als wenn Heiji dich vor uns Erwachsenen darauf ansprechen würde…“ „Na und, wahrscheinlich wird er mich die ganze Zeit schräg anstarren und keinen Ton mit mir reden, weißt du, was das für eine Strafe ist?“, sagte Kazuha laut und funkelte ihre Mutter an. „Ich fass es einfach nicht, dass du mir so in den Rücken fällst!“ Kazuhas Mutter schüttelte den Kopf, als wäre ihre Tochter so eben verrückt geworden. „Gut, dass du schon zu alt bist, um zum Essen auf dein Zimmer geschickt zu werden. Du wirst die ganze Zeit unten bleiben und am Tisch sitzen, und zwar so lange, bis sie den Nachtisch gegessen haben und sich langsam verabschieden. Vielleicht holt dich das wieder auf den Boden zurück, Himmel noch mal. Und nun mach den Mund zu und deck den Tisch.“ Kazuha hätte am liebsten geschrieen. Day One: Curry without words „Also ist Heizo mal wieder Hals über Kopf ins Büro gestürzt, um all den Papierkram zu erledigen“, erzählte Shizuka. „Ja, echt ärgerlich“, meinte Frau Toyama. „Noch etwas Reis?“ „Oja, danke“, antwortete Shizuka. „Kann ich auch noch ’n bisschen Reis haben, bitte?“, fragte Heiji die Köchin, und die nickte freundlich. „Kazu, gibst du mir mal seine Schüssel?“ Kazuha funkelte ihre Mutter mit einem ihrer berühmten „Ich-töte-dich“-Blicke an, dann nahm sie, ohne Heiji anzusehen, seine Schüssel und reichte sie ihr. Und dann „musste“ sie sie ihm auch noch wiedergeben. „Danke“, sagte Heiji, ebenfalls ohne ihr in die Augen zu sehen. Beide hatten während des bisherigen Essens keinen Ton miteinander gesprochen, und sich auch nicht begrüßt. Was aber hauptsächlich an Kazuhas abweisender Haltung lag, wie sie auch selber wusste. Heiji hatte ihr nämlich „hallo“ sagen wollen, doch als sie eiskalt an ihm vorbeistolziert war, hatte er es gelassen. „Ach ja, Heiji, wie ist denn dein Englischtest gelaufen?“, fragte Frau Toyama. „Oh, ganz gut soweit“, antwortete Heiji. „Und warum musstet ihr beim Matsumoto schreiben?“, fragte Kazuhas Mutter. „Das wissen wir auch nicht so genau“, erklärte Heiji schulterzuckend. „Frau Tachikawa hatte wohl einen Arzttermin.“ „Oh, na dann“, meinte Shizuka. „Vielleicht ist sie ja schwanger.“ „Meinst du?“, fragte Frau Toyama. „Ihr Mann macht nicht gerade den Eindruck, als würde er Kinder mögen…“ – „Ist der nicht auch Lehrer?“ – „Ja, ja, an der Mittelschule…“ Herr Toyama fragte Heiji, wie es mit seinem Fall voran ginge. Heiji war natürlich gleich Feuer und Flamme. Froh, einen Zuhörer zu haben, erzählte er von den Verdächtigen und ihren allzu wasserdichten Alibis. Kazuha schielte zu ihm. Sie lächelte ganz leicht. Dann begann sie wieder zu essen. Warum hatte sie es so schwer? Warum konnte sie nicht einfach wissen, was Heiji für sie empfand? Oder besser noch: Warum konnte sie ihn nicht vergessen und einfach einen anderen Jungen anhimmeln? (Und sie meinte nicht den Blondi aus „Many Sleepless Nights“.) Vielleicht war sie für ihn ja wirklich nur so etwas wie seine Schwester, die ständig auf ihn aufpassen musste, ihm immer vorwarf, dass er nur noch seine Fälle und Kendo im Kopf hatte und mehr für die Schule tun sollte, anstatt sich in der Weltgeschichte herumzutreiben. Kazuha dachte traurig: „Klingt mehr, als wär ich seine Mama.“ Als Kazuha sich noch etwas Curry auftat, fing sie Heijis Blick auf. Beide starrten sich einige Sekunden lang an, bevor ihnen peinlich bewusst wurde, dass sie nicht miteinander sprachen und außerdem ihre Eltern daneben saßen. Also sahen sie schnell wieder weg. Kazuha stocherte in ihrem Curry herum. Irgendwie war ihr der Appetit vergangen. Kapitel 5: Evening Two & Sleepless Night Two -------------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Es wird so langsam aber sicher Frühling. Heute war ein echt schöner und sonniger Tag! ^^ Deswegen lade ich euch auch mal wieder was hoch! ^.~ Ich hoffe, es gefällt euch! Die arme Kazuha! :D Ich muss sie leider so quälen... Schließlich haben es die Mädels im echten Leben auch nicht unbedingt einfach, stimmt's? Na ja, danke wieder für die Kommies, hab mich echt gefreut! ^^ Und ich freue mich über eure Meinung zu diesem Teil!! ^^ Eure Kazuha Evening Two: When everything you can think about is him Völlig niedergeschlagen schlug Kazuha ihre Schulbücher zu. Sie hatte noch ein wenig Hausaufgaben gemacht und für den Englischtest gelernt. Nun saß sie in ihrem Zimmer und sah zu, wie die Sonne langsam unterging. Der Wecker zeigte neun Uhr dreißig an. Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte die Decke an. Ihr fiel ein, wie sie und Heiji sich beim Mittagessen angesehen hatten… Ihr Bauch hatte wieder angefangen zu kribbeln… Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Immer denkst du nur an ihn“, ermahnte sie sich selbst. „So kann das doch nicht weiter gehen…“ Kazuha seufzte. Wann würde sich das zwischen ihr und Heiji endlich alles aufklären? Wann könnte sie ihm endlich sagen, was sie empfand? Eines war sicher: Wenn er nicht den ersten Schritt machen würde, dann würde sie ihm auf keinen Fall irgendetwas gestehen. Das traute sie sich einfach nicht. Und außerdem war er doch sowieso der Mutigere von beiden. Sie drehte sich auf den Bauch. Kazuha wurde umso trauriger, als sie auf das Bild sah, dass in ihrem Spiegelrahmen steckte: Die beiden als Kinder mit Mickey Mouse im Disneyland in Tokio. Damals war alles noch so einfach gewesen. Warum konnte es heute nicht genau so sein? Früher, als sie noch klein waren, mussten sie sich um nichts Sorgen machen. Und heute? Warum war sie so gestraft? Gestraft mit ihren permanenten Gedanken an ihn, Gedanken an Heiji-Ferkel, wie sie ihn gern nannte, wenn er am Strand allen möglichen Bikini-Schönheiten nachsah (nur, wie es ihr vorkam, nicht ihr – obwohl sie immer versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erregen), an Heiji-Blödmann, wenn er sie wieder in irgendeiner Weise verletzt hatte… Allmählich wurde sie müde vom vielen Denken… und sie nickte tatsächlich weg… Sleepless Night Two Kazuhas Becher fiel auf den Boden und das ganze Wasser spritzte heraus. „Verdammter Mist!“, fluchte sie. Sie putzte gerade Zähne. Und jetzt passierte ihr auch das noch! Vorhin, als sie eingenickt war, hatte sie eine ganze Stunde geschlafen, bevor ihre Mutter sie geweckt und ins Bad geschickt hatte. Genervt und müde bückte sie sich, um die Überschwemmung zu beseitigen. Zehn Minuten später fiel sie geschafft ins Bett, zog die Decke bis zum Hals und wollte schlafen, doch irgendwas in ihr war wach. Hellwach. Kazuha setzte sich auf. Dann tastete sie auf dem Nachttisch nach ihrem Handy. Irgendwas musste das Mädchen jetzt machen. Also suchte sie Rans Handynummer in ihrem Telefonbuch und tippte eine SMS: „Hey Ran, du schläfst bestimmt schon, aber ich muss mit irgendwem reden… Sag mal, hast du Shinichi schon mal gefragt, was es für ihn bedeutet, verliebt zu sein? Schreib zurück sobald du kannst… Hab dich lieb!“ Kazuha legte das Handy wieder weg. Sie wartete nicht auf eine Antwort; Ran wäre bestimmt schon im Bett. Stattdessen begann sie, über Heijis mögliche Antworten nachzudenken. Sie konnte sich drei Varianten vorstellen: Variante a) „Öhm… ja, also… Ich hab lange über deine Frage nachgedacht… und… ich muss ganz ehrlich sagen… ich hab sie nicht verstanden!“ Das wäre die wahrscheinlichste Möglichkeit. Variante b) „Na ja, Kazu, weißt du… ich denke, ich weiß, worauf du mit deiner Frage hinaus wolltest, aber… es würde nicht klappen mit uns.“ Entschieden das, was sie unter keinen Umständen hören wollte. Variante c) „Hör zu, Kazuha, was ist los mit dir? Warum stellst du mir solche komischen Fragen? Zu oft ‚Many Sleepless Nights’ gesehen, was?“ Also im Moment schwankte sie zwischen a und c. Das Mädchen vergrub ihr Gesicht in ihrem Kopfkissen. Am liebsten hätte sie geschrieen oder so was, irgendwas gemacht, damit sie diese Gefühle endlich aus sich herausbekam. Bloß weg damit! Aber sie gehörten inzwischen zu ihr, sie waren ein Teil von ihr wie ihre grünen Augen es waren oder ihre gelegentliche Eifersucht… Ran zum Beispiel hatte sie so kennen gelernt. Mit ihren Gefühlen für Heiji. Kazuha stöhnte auf. Vorhin war sie doch eingeschlafen, warum konnte sie es jetzt nicht? Es war zum aus der Haut fahren! Wütend knallte sie ihr Kopfkissen zu Boden, warf die Decke zurück und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. Da ihr warm war, öffnete sie das Fenster und ließ die Nachtluft herein. Für einen kurzen Moment lehnte sie sich auf die Fensterbank und genoss die Ruhe… Da Kazuha etwas abgelegen wohnte, konnte sie den Krach der Hauptstraße nicht hören… Sie vernahm nur das Rauschen der Ginkgoblätter im leichten Wind, nur ihren eigenen Atem… Und dann das äußerst laute Klingeln ihres Handys. Völlig erschrocken und dann nahezu panisch rannte sie zu ihrem Nachttisch, nahm das Handy in die Hand und sah darauf. Eine Mitteilung empfangen. Ihre Hände zitterten. „Was, wenn die von Heiji ist?“, flüsterte sie aufgeregt. „Oh Gott… Was soll ich nur machen??“ Strähnen ihres braunen Haares hingen ihr ins Gesicht… als sie mit zittrigen Fingern die Taste zum Öffnen der Nachricht drückte. Im nächsten Moment war sie gleichzeitig erleichtert und enttäuscht. Kazuha ließ sich auf ihr Bett fallen und las die Nachricht. „Hallo Kazu, ich bin überrascht, dass du mich das fragst… Nein, hab ich nicht, Shinichi weicht diesem Thema gerne aus und außerdem würde er mich sowieso nur angucken, als sei ich verrückt, und dann fragen, ob ich zu oft ‚Many Sleepless Nights’ sehe. Manchmal ist er so unsensibel! Warum wolltest du das wissen? Hab dich auch lieb!“ Kazuha grinste. Offensichtlich war diese Fernsehserie nicht nur in Westjapan der absolute Renner. Sollte sie antworten? Ran musste morgen ja auch zur Schule, genau wie sie… „Ach, was soll’s“, dachte sie sich und schrieb: “Das ist ’ne komplizierte Geschichte… Und die SMS hat nur 160 Zeichen, die werden nicht ausreichen! Aber… ich hab Heiji ’ne ziemlich dumme Frage gestellt…“ Gut ausgedrückt. Fünf Minuten später schrieb Ran: „Hast du Heiji gefragt, was verliebt sein für ihn heißt? Oh… hat er schon geantwortet?“ Kazuha tippte… „Na ja… ja. Ich war so dumm! Er wird nie wieder mit mir reden, stimmt’s? Oh Gott… Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist… Nee, hat nicht geantwortet…“ Sie bekam Durst und holte sich ein Glas Wasser von unten aus der Küche. Als sie oben ankam, hatte Ran schon geantwortet: „Ach, mach dir keinen Kopf! Klar redet er noch mit dir. Er ist vielleicht nur ein bisschen verwirrt. Du, sorry, ich muss aufhören, mein Akku ist gleich alle. Hab dich lieb! Wir können ja die Tage mal telefonieren.“ Kazuha schrieb nicht zurück, denn Ran würde so oder so nicht antworten. Die Luft im Raum war frisch genug und so schloss sie das Fenster und die Vorhänge. Kazuha legte sich auf ihr Bett und deckte sich zu. Dann beschloss sie, die Weckerfunktion ihres Handys zu benutzen, damit sie morgen nicht wieder verschlief. Nachdem sie als Weckzeit 6:30 Uhr eingestellt hatte, legte sie das Handy allerdings nicht weg… Sie drückte Mitteilung verfassen… Sie tippte… ihre Finger zitterten… „Ich kann mir nicht helfen… Abdr ici lhfbe d4ch.“ Sie löschte den letzten Satz und schrieb erneut: „Aber ich liebe dich.“ Einen Moment lang hielt sie inne. Ihre grünen Augen schimmerten im Licht des Displays. Sie seufzte und tippte weiter: „Ich weiß, dass du mich für verrückt halten musst… Und ich nehm’s dir nicht übel, ich weiß selber nicht, was in letzter Zeit mit mir los ist… Ich weiß nichts… nur… dass ich dich liebe.“ Das Mädchen blinzelte die Tränen, die in ihren Augen standen, weg und löschte den Text. Dann legte sie ihr Handy auf ihren Nachttisch. Kapitel 6: Day Two: About lovin’ a detective -------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben! ^^ Vielen Dank für eure lieben Kommies. Ich hab mich natürlich sehr gefreut!! (= Ich werd auch gar nicht so viel vorweg reden. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich euch und danke schon mal für die nächsten Kommies! ^^ Bye! Eure Kazuha Day Two: About lovin’ a detective Es war schon seit einer halben Stunde Schulschluss, Kazuha half ihrer Mutter gerade in der Küche beim Essen. Sie hatten seit dem letzten Tag nicht mehr über Heiji gesprochen, und Kazuha war ganz froh, dass ihre Mutter das Ganze offensichtlich auf sich beruhen lassen wollte. „Wie ist dein Englischtest gelaufen?“, fragte sie, während sie in einem Topf rührte. „Ganz gut“, antwortete Kazuha. „War nicht so schwierig, wie ich dachte. Und Frau Tachikawa hat mit Herrn Matsumoto gesprochen, aber er beharrt darauf, dass der Eintrag trotzdem bleibt. Dieser alte Zausel.“ „Ehrlich“, seufzte Frau Toyama. „Den konnte doch schon niemand leiden, als Shizuka an der Schule war. Sollte mal langsam den Hut an den Nagel hängen.“ Kazuha antwortete nicht. Sie schnitt gerade das Gemüse, da hörte sie das Telefon klingeln. „Ich geh schon“, sagte das Mädchen und wischte ihre Hände beim Gehen in den Flur an ihrer umgebundenen Schürze ab. Sie nahm ab. „Toyama?“ Eine weibliche Person antwortete: „Na du!“ “Ran!“, rief Kazuha erfreut. „Es tut so gut, dich zu hören!“ “Gleichfalls“, grinste die Freundin aus Tokio. „Öhm, wie sagt man das bei euch? Alles in Butter?“ Kazuha lachte auf. „Ja, mir geht’s gut, und dir?“ „Jaah, doch, ganz in Ordnung.“ „Klingt ja nicht so toll“, stellte Kazuha besorgt fest. „Was’n los?“ „Ach, es ist wirklich nichts Schlimmes“, meinte Ran. „Shinichi ist nur mal wieder unterwegs und Sonoko hat auch zu tun, deswegen bin ich ganz froh, dass ich mit dir reden kann…“ Kazuha hob eine Augenbraue. „Haste Stress?“ Ran seufzte. „Hmm, ein wenig.“ „Na, dann rück mal raus mit der Sprache.“ Kazuha lehnte sich mit dem Hörer in der Hand an die Wand. „Eigentlich wolltest du mir doch was erzählen…“, versuchte Ran abzulenken. “Ja, das kann warten. Komm, rüber mit der Info.“ Ran lächelte über die Ausdrucksweise ihrer Freundin. „Na ja…“, sie zögerte ein wenig, doch Kazuha wartete einfach. Seltsam, war es nicht das, war sie an ihrer Mutter immer so nervte? „Also. Heute Morgen, als ich mit Shinichi zur Schule gegangen bin…“ Kazuha spürte förmlich, wie Ran schlagartig rot wurde, als sie verstummte. „Was denn? Hat er dich etwa geküsst oder so was?“, rief Kazuha erfreut und überrascht. „Nein“, entfuhr es Ran. „Wo denkst du hin!“ Sie atmete einmal tief durch. „Na ja, du hast ihn ja auch schon getroffen… Und… er ist ja immer so’n bisschen… na ja… ne?“ „Aha, ja, so“, grinste Kazuha. „Ach Mensch, mach es mir doch nicht so schwer“, meckerte Ran, fuhr aber fort: „Er… also… wir sind ja kein Paar. Aber trotzdem ist er immer so… Hrr… Wie soll ich das erklären?“ “Du meinst, obwohl ihr nicht zusammen seid, ist Kudo immer ziemlich ‚flirtmäßig’ drauf?“ „Genau so! Das war es, was ich sagen wollte“, erklärte Ran. Kazuha nickte wissend. Sie wusste das, weil sie, jedes Mal, wenn sie an Shinichi dachte, überlegte, dass Heiji nicht so zu ihr war wie er zu Ran… „Jedenfalls…“, fuhr die offensichtlich immer noch rote Ran fort, denn sie klang ein wenig kleinlaut, „… hat er den ganzen Weg zur Schule mit mir rumgealbert… Also, das macht er ja sonst auch… Aber er hat mir auch immer so Blicke zugeworfen… Und irgendwann wollte ich wissen, was eigentlich mit ihm los wäre… Da meinte er, es wäre nichts… Aber irgendwann hat er dann gefragt, ob ich schon mal darüber nachgedacht hätte, was eigentlich für mich wahre Liebe sei… (Sie machte eine Pause, in der sie offensichtlich ihr schlagendes Herz zu beruhigen versuchte.) Na ja, da wollte ich wissen, ob er krank wäre oder so, weil er doch dieses Thema sonst immer gern umgeht… Aber da sagt er: ‚Na ja, nur so unter uns… Ich finde, Kindheitsfreunde sollten sich lieber untereinander aussprechen… Sonst reden sie nämlich jahrelang aneinander vorbei und irgendwann könnte es zu spät sein… für… du weißt schon.’ Ich hab ihn nur angesehen, als käme er vom Mond. Er war ein bisschen rot angelaufen und sagte noch, ohne mich anzusehen, wenn ich ihm was zu sagen hätte, dann nur raus damit…“ Kazuhas Herz blieb stehen. „DAS hat er alles gesagt?“ “Ich zitiere wortwörtlich“, versicherte Ran. „Na ja, dann hab ich erst geschwiegen… und dann wollte ich wissen, weil mir die Stille so peinlich war, wer von uns beiden eigentlich zu viel ‚Many Sleepless Nights’ guckt. Und da hat er gezwinkert und meinte, dass es schon okay wär, wenn ich schüchtern bin…“ Kazuha lachte schnaubend auf. „Wenn du schüchtern bist? W-was soll das alles heißen?“ „Soll heißen“, stotterte Ran, „… dass… er offensichtlich… irgendwas Wichtiges… zu sagen hat. Und sich selbst nicht traut.“ Kazuha schrie auf. „Das ist doch super!! Er will dir garantiert sagen, dass er dich liebt! Ich hab es dir immer gesagt; ich wusste es! Oh, ich freu mich so…“ “Warte doch mal“, Ran musste inzwischen wie eine Tomate aussehen. „Oh nein! Er hat mich am Wochenende zum Essen eingeladen!!“ “WAS?“, nun sprang Kazuha durch den Flur. „Das meinst du nicht ernst, stimmt’s? Das ist ein Witz!“ “Nein“, seufzte Ran. „Ran!!! Das ist fantastisch“, rief das Mädchen mit dem Zopf in den Hörer. „Hallo?! Erde an Hirn, Frau Kudo! (Nun sah Ran aus wie eine überreife Tomate.) Verstehst du denn nicht? Er…“ Plötzlich hielt sie in ihrem Schreianfall inne. Ihr Gehirn begann wieder zu arbeiten. „Ich glaube, du verstehst, oder?“, murmelte Ran. „Du meinst also, dass…?“ Ran machte ein betretenes „Hmm“. Kazuha wurde wütend. „Also haben die Jungs… über MICH und meine Frage gesprochen?!“ Ihre Freundin flüsterte: „Sieht wohl so aus.“ Natürlich! Das war es! Heiji musste mit Shinichi telefoniert und ihm alles über das Gespräch mit Kazuha erzählt haben. Vielleicht hatte er ihn sogar gefragt, was er nun am besten sagen sollte, wenn er ihr das nächste Mal begegnete! „Was ich aber nicht verstehe, ist“, warf Ran schnell ein, denn sie merkte, dass das Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, durch Kazuhas Wut ins Unermessliche stieg, „warum Shinichi mich so was fragt. Damit hat er ja quasi provoziert, dass ich dir davon erzähle. Was bezweckt er damit?“ “Weißte, der wird einfach nur unvorsichtig gewesen sein“, sagte Kazuha in einem Ton, als verkniffe sie sich die Tränen. „Glaub ich eher nicht…“ “Pff, soll Heiji doch tun und lassen, was er für richtig hält. Hauptsache, er redet erst mal schön mit Shinichi darüber!“ „V-vielleicht“, sagte Ran besänftigend, „hat er auch einfach nur gemerkt, dass Heiji dir was sagen will, und wollte selber auch endlich so mutig sein, mir…“ “Wär für uns beide zu schön, um wahr zu sein, oder?“, wollte Kazuha ironisch wissen. „Schon… Aber… ich kann mir nicht vorstellen, dass Heiji mit Shinichi darüber geredet hätte, wenn er nicht nach einer ernsten Antwort sucht, oder?“ „Oder er brauchte einfach nur einen Gleichgesinnten, der mit ihm über die dumme Kazu lacht“, schnaufte sie und nun kullerte ihr tatsächlich eine kleine Träne über die Wange. Es war so unfair! Ran erwiderte sofort: „So einer ist er nicht, glaub mir.“ Kazuha wollte ihr gern glauben; in der Stimme ihrer Freundin schien etwas Wahres zu sein, aber etwas in ihr sträubte sich dagegen, Ran hier zu vertrauten. Sie liebte Shinichi abgöttisch – aber würde sie ihn deswegen gleich vor allem und jedem in Schutz nehmen? Ran war eine aufrichtige und ehrliche Person. Sie verschwieg jemandem nicht, wenn er einen Fehler gemacht hatte. Wäre Shinichi eine Ausnahme? „Kazu, bist du noch dran?“, flüsterte Ran beinahe vorsichtig. „Hmm“, machte das Mädchen aus Osaka nur. „Es gibt bestimmt einen Grund dafür, warum Heiji mit Shinichi gesprochen hat. Er wollte sicher nur einen Rat.“ Kazuha schniefte. „Toll. Ich weiß nicht mal, ob dieser Rat dann positiv oder negativ für mich ausfällt.“ „Du kennst Shinichi“, sagte sie bestimmt. „Für ihn gibt es doch nur eine Wahrheit, stimmt’s? Und er würde Heiji nie raten, dir Lügen zu erzählen oder dich abzuwimmeln. Shinichi wird ihm gesagt haben, dass er seinem Herzen folgen und dir ehrlich antworten soll. Glaub mir.“ Kazuha wischte sich über die Augen. „Meinst du, ja?“ „Klar!“, antwortete Ran ermutigend. „Er sieht zwar nicht so aus, aber hinter seiner affektierten und arroganten Art ist er der liebste Mensch der ganzen Welt!“ Kazuha grinste. „Aha“, sagte sie fies. „Hört, hört.“ „Äh, ich meine… Manchmal… da ist er… also…“ Sie lachte auf. „Da hat sich jetzt aber jemand reingeritten!“ „Hab ich gar nicht“, protestierte Ran. „Ich wollte dich doch nur aufheitern!“ „Und jetzt bin ich Schuld!“, kicherte Kazuha belustigt. „Hach, ich geb’s auf, du glaubst mir ja doch nicht“, sagte Ran und tat beleidigt. „Stimmt, Frau Kudo“, neckte Kazuha ihre Freundin. Nach kurzem Schweigen fügte sie hinzu: „Ich möchte Heiji nicht verlieren.“ „Ich weiß“, erwiderte Ran sanft. „Aber das wirst du nicht, versprochen. Heiji mag dich, er hat nur Angst, es zu zeigen. Jungs sind auf dem Gebiet nun mal echte Trampeltiere. Zumindest unsere beiden Oberschülerdetektive.“ Sie sprach das letzte Wort so aus, als wäre es ein Schimpfwort. „Also, wenn deiner dich fragt, was für dich wahre Liebe ist, dann ist er nicht so schlimm wie Heiji! Nimmst du seine Einladung zum Essen eigentlich an?“ „Natürlich. Also… er ist in letzter Zeit wirklich… wie soll ich sagen… mutiger geworden. Also, er verhält sich nicht mehr so…“ „Warte! Niveaulos, kleinkindmäßig, dämlich, bescheuert, nach dem Motto ‚Ihhhh, Mädchen’, unsensibel, ignorant…“ „Schon gut, Kazu“, lachte Ran auf. „Du kannst so froh sein, dass du ihn hast“, seufzte Kazuha beinahe ein wenig neidisch, was auch Ran nicht entging. „Keine Eifersucht. Heiji hat dich auch gern. Und er sagt es dir auch bestimmt noch.“ „In hundert Jahren telefonieren wir wieder und ich erzähl dir, ob’s passiert ist, ja?“ „Du bist aber auch eine Pessimistin“, sagte Ran mahnend. „Denk mal positiv.“ „Okay, mach ich“, murmelte Kazuha, meinte es aber ernst. „Danke, dass du mir immer Mut machst.“ “Wie sagt man? Null Problemo“, lachte das Mädchen aus Tokio. „Keine Ursache. Ich weiß, wie es ist, wenn man dauernd wartet und wartet, bis dieser eine Detektiv endlich mal den Mund aufmacht… Aber du hast ihm ja einen Anstoß gegeben – bald spricht er sich bestimmt mit dir aus.“ „Ich hoffe es.“ Kazuha lächelte. Ein bisschen unsicher war sie sich immer noch, aber sie fasste wieder Mut. „Okay, und jetzt Themawechsel, bitte.“ „Oja, hast du die letzte Folge von ‚Many Sleepless Nights’ gesehen?“, fragte Ran aufgeregt. „Ja, dieser Vollidiot Maguire versucht doch tatsächlich, Ashley und Sam auseinander zu bringen…“ Und so vertieften sich die beiden immer weiter in ihre Verschwörungen gegen den Unruhestifter Maguire, beneideten Ashley um ihr tolles Abendkleid, das sie auf Rachels Party anhatte, und machten sich beide eine Erinnerung auf ihrem Handy, dass sie die nächste Folge in einer Woche bloß nicht verpassen durften, weil Johnny Depp nämlich als Ashleys älterer Cousin einen Gastauftritt haben würde (wie es in der Vorschau hieß)… Kapitel 7: Day Two: Thoughtful Frustation & These stupid tests -------------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben! Vielen Dank für eure Kommentare! ;) Ich gebe zu :D es ist ein wenig verwirrend, dass die Mädels vermuten, dass Shinichi und Heiji über Kazu abgelästert haben - aber es gibt einen (wenn auch leicht unfairen) Grund, warum sie das vermuten! Aber ihr habt ja großes Vertrauen in Heiji! ;) Na ja, lasst euch überraschen! In diesem Teil jedoch wird das Ganze noch nicht aufgeklärt - hier denkt Kazu erst mal wieder nach und findet etwas über sich selbst heraus - oder doch nicht?! Viel Spaß beim Lesen und danke noch mal für die letzten Kommies :) Eure Kazuha Day Two: Thoughtful Frustration Kazuha stocherte missmutig in ihren Nudeln herum. Gebratene Nudeln. Ihr Lieblingsessen! Und sie stocherte nur darin herum?! „Stimmt was mit den Nudeln nicht?“, fragte ihre Mutter. Sie war inzwischen bei ihrer zweiten Portion angelangt. „Nee, hab nur keinen großen Hunger“, wehrte Kazuha ab. Sie sah gedankenverloren aus dem Fenster. Frau Toyama musterte sie. Sie war ja nicht blöde – da war was im Busch. „Hat das was mit dem Telefonat zu tun?“ „Hmm?“, machte ihre Tochter. „Wovon redest du?“ “Na, du hast doch eben gute zwanzig Minuten telefoniert…“ „Ja, mit Ran“, warf die Siebzehnjährige ein. „Was soll dabei sein?“ „Weiß ich doch nicht, aber irgendwas scheint dich ja seit dem Gespräch ziemlich zu beschäftigen.“ Als sie nicht antwortete, fuhr Frau Toyama fort: „Geht’s vielleicht um Heiji?“ Wie konnte es eigentlich sein, dass ihre Mutter immer so genau über alles bescheid wusste? Kazuha hatte die Tür zur Küche beim Telefonieren geschlossen, sie konnte also nicht gelauscht haben, und auch sonst hatte sie nicht wieder von Heiji geredet… Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto logischer wurde die Schlussfolgerung ihrer Mutter. Aber sollte Kazuha es wirklich riskieren? Ihr zu erzählen, was Heiji sich wieder geleistet hatte? Dass er Shinichi angerufen und ganz offensichtlich mit ihm über ihre Frage geredet hatte? Und außerdem würde sie doch nur dasselbe antworten wie Ran: dass er nur einen guten Rat brauchte, um ehrlich zu antworten, oder mach dich nicht so verrückt, das wird schon wieder. Aber das alles wollte Kazuha nicht hören. Eigentlich wollte sie im Moment nur hören, was Heiji eigentlich einfiele, postwendend mit seinem besten Kumpel abzulästern, wie lächerlich sie sich gemacht hatte, und ob er noch alle Tassen im Schrank habe. Wieder wartete Frau Toyama geduldig auf eine Antwort. Ahhh, wie sie diese Taktik hasste!! Aber sie wollte nicht darüber reden – ihre Mutter und Shizuka sprachen über alles miteinander. Aber wirklich ALLES. „Nein, nein…“, log Kazuha. „Ran hatte Stress wegen Shinichi, na ja… Und ich überleg nur, wie ich sie aufheitern könnte.“ “Aha. Aber mach dir da doch nicht so’nen Kopf drum, dass du nichts mehr essen magst“, sagte ihre alte Dame stirnrunzelnd. „Hast ja Recht“, meinte Kazuha wenig überzeugt und schlang ein paar Nudeln herunter. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie mal wieder richtig lecker schmeckten. Ihre Mutter hatte da so ein Familienrezept, und nach dem kochte sie immer. Mit etwas sonnigerem Gemüt begann sie nun, ihren Teller leer zu essen. Wegen Heiji würde sie garantiert nicht auf ihr Lieblingsgericht verzichten. Day Two: These stupid tests Zwei Stunden später, Freitagnachmittag, die Sonne schien, es war warm und Kazuha war draußen auf der Terrasse. Sie hatte ihren Bikini an und lag in der Sonne, neben ihr auf dem Tisch die neuste Ausgabe einer Teeniezeitschrift und ein Glas Cola mit einer Scheibe Zitrone und einem Strohhalm. Sie drehte sich auf den Bauch und griff nach der Sonnencreme unter ihrem Liegestuhl, um sich die Schultern einzucremen. Danach schnappte sie sich die Zeitschrift, die ihre Mutter ihr vom Einkaufen mitgebracht hatte, und klappte sie auf. „Erwischt – Mai Kuraki und ihr neuer Freund beim Rumturteln in der Stadt gesehen“, stand da in großen, grellen Lettern. Kazuha überflog das Inhaltsverzeichnis. „Yoko Okino – ihr neuer Film“, stand da, dann kam „Tops und Flops der Woche“, „TWO MIX im Interview“, „Die Farben des Sommers“ und „Was tun an einem Nachmittag ohne Verabredung? – Wir haben die besten Tipps für einen entspannten Tag!“. Stirnrunzelnd blätterte sie Seite achtzehn auf. Sie schaute schnell die verschiedenen Vorschläge durch, doch keiner sprach sie so wirklich an („Nimm ein Entspannungsbad und höre dabei Musik!“; „Kuschel dich in dein Lieblings-Home-Outfit und schau dir deine Lieblings-DVD an!“; „Freundschaften wollen erhalten werden – nimm dir mal wieder Zeit für Freunde und Verwandte in der Ferne und schreibe Briefe oder verschicke E-Mails!“), und außerdem fand sie Sonnenbäder auf der Terrasse unheimlich entspannend. Das Mädchen ging zurück zum Inhaltsverzeichnis. „Many Sleepless Nights – wir verraten dir exklusiv, wie’s weiter geht!“ Kazuha hasste es, schon vorher zu wissen, was alles demnächst in der Serie passierte, also las sie weiter: „Welcher Bikini-Typ bist du? Mach den Test!“ Kazuha seufzte und schlug die nächste Seite auf. Klatsch und Tratsch, hier zerrissen sich die Redakteure gern das Maul über Prominente. „Mai Kuraki wurde mit ihrem neuen Freund in Tokio gesehen“, schrieb da jemand. „Sie liefen händchenhaltend durch die Straße und verschwanden dann schwatzend in ein Café.“ „Und wenn schon, lasst sie eben“, murmelte Kazuha. „’Liebe lieber ungefährlich’ – so lautet der Titel von Yoko Okinos neustem Kinostreifen, der seit diesem Wochenende im Kino läuft. Yoko spielt in dem Film die bezaubernde Kampfschülerin Ayane, die sich in ihren besten Freund verliebt. Dieser jedoch hängt seit kurzer Zeit mit einigen zwielichtigen Gestalten herum. Ayane hat Angst um ihren Freund und behauptet, sie wolle auch Mitglied der Gang werden, um ihn zu beschützen, denn sie trainiert seit Jahren im Dojo ihres Vaters. Auf einer Punkparty trifft Ayane auf die drogensüchtige Yukiko, und beschließt, ihr zu helfen. Doch sie muss feststellen, dass Yukiko ein besonders schwerer Fall ist.“ Kazuha konnte im Moment nicht sagen, ob sie Lust hatte, sich den Film anzusehen. Eigentlich mochte sie die Filme mit Yoko Okino immer ganz gern… „Fünf Filmfragen an Yoko“, las sie weiter. „Erstens: Wenn du die Chance hättest, dir deinen nächsten Filmpartner auszusuchen, wen würdest du nehmen? Yoko: Oh, da bin ich mir nicht sicher. Wenn sich die Chance ergeben würde, hätte ich drei Auswahlkandidaten: Johnny Depp, Orlando Bloom oder Christopher Lee! Johnny ist ein toller Schauspieler; Orlando ein Charmeur und Christopher eine absolute Filmlegende! Wusstet ihr, dass er die meisten seiner Stunts heute noch selbst dreht? Zweitens: Würdest du als nächstes lieber einen Actionfilm, eine Komödie oder eine Romanze drehen? Yoko: Eine Komödie! Ich würde gern mal etwas richtig Ausgeflipptes drehen, irgendwas Lustiges für Teenager! Drittens: Für welchen Film würdest du gern mal den Titelsong singen? Yoko: Oh weia, euch fallen Sachen ein (schmunzelt)! Neulich hab ich mal wieder James Bond gesehen, und ich glaube, ich hätte gern für einen Tag Tina Turners Stimme und würde ‚Golden Eye’ schmettern! Na ja, bisher hatte ich die Chance nur beim Karaoke… ;) Viertens: Was war dein peinlichstes Erlebnis am Set? Yoko: In ‚A Winter Fairytale’ gibt es eine Szene, in der ich mit Kaoru (Kusano) Schlittschuh laufe, und ich konnte es überhaupt nicht! Ich hatte drei Stunden Zeit, es einigermaßen zu lernen, aber ich hatte so’ne Angst hinzufallen, dass ich in den drei Stunden vielleicht eine halbe auf dem Eis gestanden hab. Als jedenfalls das Team komplett da war, spielten Kaoru und ich also unsere Rollen, während wir am Rand der Bahn stehen. Doch dann soll ich eine kleine Kurve fahren, und ich flog natürlich ruck zuck hin! Das passierte mir zehn Mal, ehe wir abbrachen und ich weiterüben musste. Und jedes Mal wieder dieselbe verfluchte Stelle auf dem Eis!! Fünftens: Letzte Frage! Mit sechzehn hast du deinen ersten Film (‚Das Glitzern der Diamanten’) gedreht, dein neuster kommt nun acht Jahre später in die Kinos. Gibt es ein Projekt, auf das du heute noch besonders stolz bist? Yoko: Gute Frage. Natürlich bin ich auf alle meine Filme und Serien stolz, denn die Regisseure und das Team am Set haben jedes Mal eine hervorragende Arbeit geleistet. Gerade bei ‚Das Glitzern der Diamanten’, als ich noch ziemlich unerfahren war, wäre der Film nie so erfolgreich ohne die wunderbare Regisseurin Dina Ojima gewesen! Wenn man jemand Neues in die Film-Branche einführt, und dann auch noch eine Sechzehnjährige, braucht man schon viel Geduld und auch den Ehrgeiz, nach zehn verpatzten Takes trotzdem noch weiter zu machen. Am liebsten mag ich heute noch den Film ‚Schicksalsschläge’, den ich vor vier Jahren abgedreht habe. Diese schlicht gestrickte Geschichte von dem Mädchen Kira, deren Freund sie verlässt und sie darauf von einem Unglück ins nächste stürzt, ist so herrlich simpel und doch komplex. Auch hier hätte es ohne das großartige Kamerateam und die restliche Crew nie so gut geklappt. Nächste Woche lest ihr hier ‚Das magische Trio – Emma, Rupert und Dan über ihren Erfolg mit den Harry Potter Filmen! Schickt uns eure Fragen, die wir ihnen unbedingt stellen sollen, an die folgende Adresse…“ Kazuha drehte sich auf den Rücken und stellte den Liegestuhl in eine fast senkrechte Position. Dann schnappte sie sich wieder ihre Zeitschrift und blätterte weiter. Nach kurzer Zeit wurde sie auf eine bunte Seite mit Kästchen aufmerksam. „Psychotest: Wie gehst du mit deinen Gefühlen um?“ „Nicht schon wieder so ein Schwachsinn!“, seufzte sie genervt, doch als sie ihre Augen über die Seite wandern ließ und das Start-Symbol entdeckte, las sie probehalber die erste Frage: „Du bist furchtbar wütend und enttäuscht, weil deine Freundin dich ignoriert, seit sie einen Freund hat. Redest du mit ihr darüber?“ Ein grüner Pfeil für „ja“ führte zum nächsten Kästchen, ein roter für „Nein“ zu einem anderen. Sie dachte nach. Würde Ran mit Shinichi zusammen kommen und hätte plötzlich keine Zeit mehr für sie, würde sie bestimmt sehr enttäuscht sein. Also würde sie mit Ran darüber sprechen. Sie folgte also dem grünen Pfeil zur nächsten Frage. „Bei der letzten Party hast du es eindeutig übertrieben – deine Eltern geben dir eine Woche Hausarrest. Wie sieht’s aus – wehrst du dich?“ Kazuha konnte nicht viel dazu sagen – sie hatte nicht oft Hausarrest bekommen und schon gar nicht, weil sie sich auf einer Party hatte voll laufen lassen. Aber jedes Mal, wenn ihre Eltern ihr verboten hatten, wegzugehen, hatten sie eigentlich immer ganz gute Gründe gehabt – zum Beispiel war sie früher oft mit Heiji bis spät abends draußen gewesen, und irgendwann hatten ihre Eltern einfach die Nase voll und sie durften sich eine Woche lang nicht sehen. Oder, als sie mit vierzehn ihre schlimme Phase hatte und sich eigentlich ununterbrochen wegen irgendeinem Schwachsinn mit ihren Eltern stritt, schwänzte sie einfach die Schule und fuhr zu ihrer Tante Rumiko nach Kyoto, und der erzählte sie, sie habe Schulferien. Das Ganze ging aber nur einen Tag lang gut, denn spät nachmittags rief Kazuhas Mutter tränenaufgelöst bei ihrer Schwester an und fragte, ob Kazuha vielleicht bei ihnen sei. Zuerst hatte sie eine ordentliche Standpauke von Rumiko bekommen, und dann hatte Rika (die sich schon die ganze Zeit gewundert hatte, dass in Osaka Ferien waren) sie nach Hause gefahren. Dort angekommen hatten ihre Eltern, die mittlerweile schon die Polizei benachrichtigt hatten, sie in die Arme geschlossen, aber am selben Abend verpassten sie ihr dann noch Hausarrest. Eigentlich, wie sie heute fand, war ihr Verhalten ziemlich daneben gewesen und die Strafe noch ziemlich milde ausgefallen (eine Woche). Also folgte sie seufzend dem roten Pfeil. Nächste Frage: „Du bist im Kino und total aufgelöst, weil der Film so traurig ist. Als er vorbei ist, spricht dich deine Freundin auf deinen Heulkrampf an. Stehst du dazu?“ Wenn sie so drüber nachdachte… Sie war damals mit Mina aus ihrer Klasse in „Romeo und Julia“ gewesen, und im Dunkeln kullerten ihr dann Tränen über die Wangen, als Romeo sich umbrachte. Als Mina sie darauf ansprach, war es ihr kein bisschen peinlich, das zuzugeben, vor allem nicht, als Mina gestand, auch geweint zu haben. Sie folgte also wieder dem grünen Pfeil. „Irgendwie ist dieser Kram lächerlich“, dachte das Mädchen, doch sie las weiter: „Du schreibst deinem Schwarm (Kazuha lief rot an) eine SMS, doch er meldet sich nicht. Wenn du ihn am nächsten Tag triffst, sagst du ihm dann, dass du es ziemlich blöd von ihm findest, dass er nicht geantwortet hat?“ Kazuha stellte sich Heijis Gesicht vor, wenn sie ihm sagen würde: „Du Blödmann, warum schreibst du nicht zurück?“ Wahrscheinlich würde er über seine Schulter sehen, ob sie nicht jemanden meint, der hinter ihm steht, oder ihr die Hand auf die Stirn legen, um zu schauen, ob sie Fieber hat. Sie antwortete also „Nein“ und der rote Pfeil führte zur nächsten Frage. „Du bist mit einer Freundin shoppen und siehst, dass dein Schwarm mit einer Anderen unterwegs ist. Bist du danach schlecht gelaunt und kannst an nichts anderes denken?“ „Ja!“, raunte Kazuha dem Heft wütend zu. „Dumme Frage…“ Zum Glück nur noch ein Kästchen, dann war das „Elend“ endlich vorbei. „Schätz dich selber ein: Bist du schüchtern?“ Sie überlegte. Kam drauf an, wie man schüchtern definierte, oder? Sie wurde verlegen, wenn sie Heiji lange in die Augen sah. Sie zuckte zurück, wenn sich ihre Hände aus Versehen berührten. Das Mädchen sprach mit Ran sehr offen über ihre Gefühle. Doch wenn Ran sie mal ein wenig aufzog oder sie auf ihn ansprach, wurde sie jedes Mal rot und klang ein wenig kleinlaut, als wäre es ihr peinlich. Sie würde schon sagen, dass sie schüchtern war, auch wenn sie eine ziemlich große Klappe haben konnte. Sie folgte dem grünen Pfeil zu ihrem Antwort-Kästchen. „Du bist dir deiner Gefühle durchaus bewusst. Du öffnest dich nur sehr wenigen Menschen, aber diese Entscheidung ist klug, denn nicht alle können mit Geheimnissen umgehen. Die Mischung aus Vorsicht und Vertrauen ist genau richtig. Aber versuch doch mal, ein wenig mutiger zu sein. Du wirst sehen, dass es gar nicht so schwer ist!“ Kazuha schmiss die Zeitung zurück auf den Tisch. „So ein Quatsch! Erst sagen sie, ich mach alles richtig. Und dann heißt es, ich soll mutiger sein? Die können ihre Tipps meinetwegen an Frühreife verteilen!! Ich pack es nicht…“ Sie stellte den Stuhl wieder in eine waagerechte Position, drehte sich auf den Bauch und schloss genervt die Augen. Kapitel 8: Day Two & Evening Three ---------------------------------- Hallöchen ihr Lieben! ^^ Hier bin ich mal wieder mit dem nächsten Teil von Cherry Blossoms! ^^ Und so langsam aber sicher nähern wir uns dem Ende! Danke für die letzten Kommentare! Habe mich wie immer sehr gefreut!! So, und nun viel Spaß beim Lesen!! :) Eure Kazuha Day Two: Message from the man Kazuha hatte sich nach dem Sonnen geduscht und ging nun auf der Terrasse, um ihre Sachen zusammen zu räumen. Sie hatte ein blau-weiß gestreiftes Neckholder-Top an, das sich sanft an ihre Taille schmiegte, und sie trug einen Jeansrock dazu. Das Mädchen mit den grünen Augen schnappte den Stuhl und verstaute ihn wieder in der Abstellkammer. Dann ging sie nach draußen und nahm ihre Zeitschrift und ihr Handy. Als sie die Terrassentür hinter sich schloss, ging sie in die Küche und sah auf die Uhr, die sechzehn Uhr dreißig anzeigte. Seufzend schmiss sie ihre Sachen auf den Tisch und ging zum Kühlschrank rüber, um sich ein Glas Saft einzuschenken. Mit ihrem Getränk setzte Kazuha sich an den Tisch und nahm einen tiefen Schluck. Gelangweilt überflog sie ein paar Seiten ihrer Zeitschrift. Es war ein wunderschöner, sonniger Freitagnachmittag, und sie langweilte sich. Na ganz toll. Während sie ihren Blick durch die Küche schweifen ließ, vibrierte ihr Handy. Sie beeilte sich nicht, darauf zu sehen. Als sie es dann doch tat, sah sie: „Eine Mittelung empfangen.“ Vielleicht war Ran ja jetzt mit Shinichi zusammen und wollte es ihr schnell sagen?! Sie öffnete die SMS. Aber sie war nicht von Ran. Kazuha dachte, sie gucke nicht richtig. Plötzlich zitterten ihre Finger, ihr wurde ganz heiß (vor allem ihr Gesicht schien zu brennen) und sie musste schwer schlucken. „Tut mir Leid, dass du warten musstest. Ich hab lange nachgedacht und hoffe, dass die Antwort, die ich dir gebe, die ist, die du akzeptieren kannst oder sogar hören willst. Können wir uns heut Abend um sieben unter der Kirschblüte treffen? Ich warte dort…“ Das Handy fiel scheppernd auf den Tisch. Der kleine, herzförmige Anhänger klackerte dabei. Kazuha stieß einen aufgeregten Schrei aus. „Ahhhhh!!!“ Evening Three: The Dressing Question “Zu aufgedonnert, zu schwarz, zu schick, zu einfach… zu tief ausgeschnitten… zu wenig ausgeschnitten… Zu rosa, zu lang, zu luftig… Ist in diesem verdammten Kleiderschrank eigentlich irgendein einziges, dämliches Teil, das man auch tragen kann?!“ Wütend durchwühlte Kazuha die Schubladen ihres Kleiderschrankes. Alle ihre Oberteile erschienen ihr plötzlich unpassend. Selbst ihr Lieblingsoberteil, das Rosane mit den schwarzen japanischen Schriftzeichen, schmiss sie auf ihr Bett. „Ich kann doch kein Kleid anziehen. Das sieht ja sofort so aus, als hätte ich mir super Gedanken um mein Äußeres gemacht. Nee. Das geht gar nicht. Aber wenn ich jetzt einfach mit den Sachen, die ich anhab, hingehe, dann sieht es so aus, als wäre ich nur gekommen, weil er das wollte. Aber so ist’s ja nicht! Ahh, das ist doch zum Verrücktwerden. Was mach ich bloß?“ Sie konnte doch nicht einfach irgendwas überziehen! Himmel, hilf…! „Ran!“, rief Kazuha aufgeregt. Sie rannte in den Flur und nahm das schnurlose Telefon von der Kommode. Dann lief sie zurück in ihr Zimmer und wählte Rans Nummer. „Ran Mori, hallo?“ „Du bist meine letzte Rettung“, plapperte Kazuha sofort los. „Ich hab nichts anzuziehen!“ Ran prustete los. „Was?“, fragte sie ungläubig. „Du hast einen ganzen Kleiderschrank voller Klamotten!“ „Aber ich hab kein einziges, tragbares Teil!!“ „Für welchen Anlass überhaupt?“ Oh, verdammt, mehr als gute Frage. Was antwortete sie jetzt am besten? „Ähm… Spaziergang.“ Sie konnte Ran förmlich vor sich sehen, wie sie die Augenbrauen hob. „Ähm… Spaziergang?“ „Spaziergang. Ja.“ Ran grinste. „Zufällig mit Heiji?“ Das Mädchen aus Osaka lief feuerrot an. „Ja, verdammt!“, sagte sie nach längerem Schweigen. „Was mach ich bloß? Er hat geschrieben, dass er mir heute Abend unter der Kirschblüte antworten will! Was soll ich machen? Wie soll ich reagieren? Und soll ich ihm mal die Meinung geigen, dass er mit Shinichi drüber abgelästert hat? Nein, das geht ja nicht, dann zieh ich dich mit rein. Und was, wenn er mich auslacht und seine Antwort überhaupt nicht ernst gemeint ist? Und WAS soll ich anziehen?!!“ „Also erst mal einen Gang zurückschalten, alles klar?“, übertönte Ran ihre aufgelöste Freundin. „So. Jetzt setz dich auf dein Bett.“ „Warum das denn?“, fragte Kazuha verwirrt. „Ran, ich hab ein schwerwiegendes Problem, und du sollt keine Psychologen-Spielchen mit mir spielen, du sollst…“ „Setz dich!!“, unterbrach Ran sie. „Meine Güte noch mal.“ Kazuha ließ sich auf ihr Bett fallen. „Und nun? Ich sitze.“ „Sehr schön. Jetzt atme zwei mal tief durch und dann reden wir weiter.“ „Sag mal, du merkst mir meine Verzweiflung nicht an, oder?“ „Doch, gerade deswegen sollst du jetzt zwei mal tief durchatmen. Wirkt Wunder. Mach schon.“ Kazuha wunderte sich zwar, tat es aber. Ein, aus. Und noch mal. „Und? Kopf wieder klar?“, lachte Ran. Es klang komisch, aber ihr war echt schon viel klarer im Kopf: Und plötzlich erschienen ihr auch nicht mehr alle Sachen, die sie auf dem Boden und ihrem Bett verteilt hatte, nutzlos. „Mir geht’s schon besser“, murmelte Kazuha. „Na also“, meinte Ran. „So. Was ist deine Lieblingsfarbe?“ „Ähm… dunkelrot, denke ich…“ „Gut, dann such dir jetzt ein dunkelrotes Oberteil und eine passende Schleife aus, und dazu ziehst du deine cremefarbene Caprihose an. Weißt du noch? Die du im Frühling mit Sonoko und mir gekauft hast. Aja, und schmink dich nicht, höchstens Wimperntusche. Er soll ja nicht den Eindruck haben, dass du Stunden FÜR IHN vorm Spiegel gestanden hast.“ Kazuha hob ein dunkelrotes Oberteil vom Boden auf. Es hatte einen rechteckigen Ausschnitt und klitzekleine, weiße Pünktchen. „Du bist ein Engel“, sagte Kazuha seufzend. „Danke schön.“ „Kein, ähm… Ding…“ Ran druckste herum. „Was ist?“, fragte Kazuha nach. „Nichts… aber Shinichi hat mich auch mal Engel genannt.“ Kazuha grinste süffisant. „Ohhhh, wie romantisch!“ „Sei du bloß still, wer von uns beiden hat denn jetzt ein Date?“, konterte das Mädchen aus Tokio. „Und wer von uns beiden wurde zum Essen eingeladen?“, fragte Kazuha zurück. „Wehe, du rufst danach nicht an und erzählst mir jedes Detail!“, lachte Ran auf. „Sowieso“, meinte Kazuha. „Bis dann. Wünscht du mir Glück?“ „Ich drück dir alle Daumen, die ich habe“, meinte Ran. „Ciao!“ Kazuha legte auf. Dann zog sie sich um. Kapitel 9: Evening Three: Getting nervous & Definitions of 'to be in love' -------------------------------------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben und herzlich Willkommen zum großen Finale von Cherry Blossoms! Ich bedanke mich ganz herzlich für alle eure lieben Kommentare bis hierher und freue mich auch auf die nächsten! Ich hoffe, ihr versteht Heijis Gerede... ^^' Aber das Kapitel heißt ja nicht umsonst Definitions of 'to be in love'! ^^ Und weil es mir so viel Spaß gemacht hat, die Fanfic zu schreiben, gibt es hier nach noch so eine Art Epilog, der sehr kurz nach diesem Teil der Geschichte spielt... ;) Also, lasst euch überraschen! Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen! (= Und nun kann's los gehen! Eure Kazuha Evening Three: Getting nervous Einigermaßen zufrieden blickte Kazuha in den Spiegel. Die Hose und das Oberteil passten perfekt zusammen. Nachdem sie sich die Wimpern getuscht und außerdem etwas Parfum aufgelegt hatte, schnappte sie sich ihr Handy und ihren Hausschlüssel vom Brett, um sich auf den Weg zu machen. Ihre Wangen bekamen einen Hauch Rosa, als sie an die Verabredung mit Heiji dachte. Was würde er ihr antworten? Vor allem, wie dachte er über ihre Frage? Würde er sich vielleicht lustig machen? Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz war unglaublich nervös, als sie die Haustüre hinter sich schloss. „Oh, verdammt. Was ist, wenn er sich fragt, warum ich das wissen wollte?“, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. „Er wird garantiert denken, dass ich in ihn verknallt bin. Womit er ja auch Recht hätte! Argh! Was mache ich, wenn er mich fragt? Soll ich ihm etwa die Wahrheit sagen? Heiji ist Detektiv, der merkt mir sowieso an, wenn ich lüge. Aber andererseits schaltet er auf dieser Art von Gebiet bisher immer wie ein Nashorn… Oh Mann!“ Kazuha starrte beim Gehen auf ihre schwarzen Riemchen-Ballerinas. Sie dachte an Ran, die ihr viel Glück gewünscht hatte. „Reg dich ab“, schärfte sie sich ein. „Es wird schon gut gehen. Oh Gott, das hoff ich wenigstens. Grrrr, ich könnte mich ohrfeigen, ihn jemals solch einen Mist gefragt zu haben! Was wird verliebt sein schon für ihn bedeuten…“ Kazuha seufzte und ging die Straße runter. Zehn Minuten später stand sie am Eingang des Parks. Es war zehn vor sieben. Ihre Knie schienen nachgeben zu wollen, plötzlich schlug ihr Herz doppelt so schnell und ihre Hände waren schweißnass. Nein. Sie konnte das nicht. Kazuha machte nach einigen Schritten halt. Wie konnte sie Heiji, ohne vor Scham im Boden versinken zu wollen, unter die Augen treten? Wie sollte sie sich ihm gegenüber nur verhalten, ohne sich völlig zum Obst zu machen? Kazuha nahm einen tiefen Atemzug. Sie erinnerte sich daran, wie Ran ihr vorhin am Telefon geraten hatte, zwei mal durchzuatmen. Ihr Kopf wurde wieder ein bisschen freier, aber Bedenken hatte sie dennoch. „Wenn ich jetzt einen Rückzieher mache“, murmelte Kazuha vor sich hin, „dann ärgere ich mich nur wieder über mich selbst.“ Sie nickte entschlossen und setzte einen Fuß vor. Mit gemächlichem Schritt ging sie in den Park, in dem keine Menschenseele weit und breit zu sehen war… Evening Three: Definitions of ’to be in love’ Ein kleiner Wind wirbelte die Kirschblüten durch die Lüfte. Die untergehende Sonne tauchte den Park in Orange, Gold und Rot. Ein sehr romantischer Anblick, wie Kazuha fand. Sie hoffte, dass er romantisch bleiben würde, dass sich das funkelnde Rubinrot nicht in Blutrot und das Gold der Sonne nicht in ein langweiliges Zitronengelb verwandeln würde, nachdem sie sich mit Heiji ausgesprochen hatte. Es war Punkt sieben Uhr, als sie schwere, schnelle Schritte auf dem Kiesweg vernahm, auf dem sie kurz zuvor auch noch gegangen war. Das Mädchen strich sich nervös über ihr Haar, das sich im Wind wiegte. Sie schien einer Ohnmacht nah, aber nicht im eigentlichen Sinne – es war, als wäre sie nicht sie selbst, als würde sie die Szene eben nur beobachten, etwa wie ein Vogel, der vielleicht im Baum über ihr saß. Dieser Vogel hätte keinerlei Einfluss auf die bevorstehende Unterhaltung, und genauso fühlte sie sich. Als wäre sie nur passiv und nicht aktiv am Treffen mit Heiji beteiligt, als würde ER das Gespräch in eine bestimmte Richtung lenken, ohne, dass sie auch etwas dazu sagen konnte. Kazuha schüttelte den Kopf. Das durfte nicht passieren. Sie würde sich nicht von ihm unterbuttern lassen. Ha, das sollte er mal probieren, dann ging’s aber rund. Und dann würde sie ihm auch mal gehörig die Meinung geigen, was ihm denn einfiele, mit Shinichi abzulästern. Die Schritte näherten sich, und sie wusste, in zwei Sekunden würde sie ihm in die Augen sehen müssen, doch das wollte sie so weit es ging hinaus zögern. Also richtete sie ihren Blick auf das Gras und begann, ein paar Halme aus der Erde zu zupfen. Schwer zu glauben, dass sie das so beschäftigte, dass sie nicht mitbekam, wie Heiji nur wenige Meter neben ihr zum Stehen kam und sie ansah. Er erwartete, dass sie zu ihm herüber sehen würde, doch das tat sie nicht. Beharrlich riss sie die armen Grashalme aus der Erde. Als der Detektiv sich schließlich räusperte, tat sie überrascht. „Oh, du bist ja schon hier.“ Ihr Gesicht färbte sich rosa, als Heiji eine Augenbraue hob. „Du hast mich nicht bemerkt?“ Oh Mann, also wenn das schon so losging, dann würde sie dem Gespräch, was gleich folgen würde, nie Stand halten. Kazuha zuckte mit den Schultern. „War eben etwas abwesend“, redete sie sich heraus. Heiji seufzte und beließ es dabei – er hatte sie ja nicht hierher bestellt, um sich mit ihr zu streiten. Er kam noch ein wenig näher und setzte sich im Neunziggrad-Winkel neben sie. Zuerst sagte er nichts. Das machte Kazuha nervös. Er wollte mit ihr reden, und nun bekam er den Mund nicht auf! Aus dem sollte mal einer schlau werden, ehrlich mal. Ein leichter Wind fegte durch den Park. Kazuha schloss die Augen und versuchte, die Ruhe zu bewahren. „Er macht bestimmt gleich den ersten Schritt. Krieg dich ein. Wird schon“, plapperte eine Stimme in ihrem Kopf. „Also…“, fing er in diesem Moment an. Kazuha schreckte auf, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass der Detektiv tatsächlich etwas sagen würde. Sie sah zu ihm herüber. Heiji fuhr fort. „Ich hab lange nachgedacht.“ War das eine Aussage, die zum positiven oder negativen Ende des Gesprächs führen würde?! Er nahm seine Kappe ab und strich sich durch das schwarze Haar. „Nun ja… Zuerst hab ich nicht so richtig verstanden, worauf du hinaus wolltest.“ Kazuhas Herz schlug doppelt so schnell. Ihr schoss die Röte ins Gesicht und sie war nur froh, dass sie sich nicht gegenüber saßen. „Und ich hab mich gefragt, was du wohl am liebsten hören wolltest.“ Er machte eine kurze Pause. „Na ja, und als ich dann mit meinem Latein am Ende war… da hab ich… mir etwas Hilfe geholt.“ Sie horchte auf – das Mädchen wusste nur zu gut, wen er meinte – Shinichi! „Eigentlich ist das der passende Moment, ihm mal den Marsch zu blasen“, dachte sie sich, doch da redete er schon weiter. „Zuerst… wollt ich dir so’ne Null-Acht-Fünfzehn Antwort geben von wegen… Verliebt sein ist für mich… wenn meine Traumfrau exakt dieselben Interessen hat wie ich, jeden Tag mit mir beispielsweise Kendo trainiert… immer für Chipsnachschub beim Fernsehen sorgt… mir die Schultern massiert, wenn ich von der Schule oder ’nem Fall komm…“ Kazuha musste leicht lächeln. War es nicht das, was ihre Mutter von Anfang an gesagt hatte? „Wahrscheinlich wird er dir eine typische Männerantwort geben“, hallte ihre Stimme in Kazuhas Kopf wider. „Aber… nachdem ich also lange nachgedacht habe… kam ich zu der Frage… wie man ‚verliebt sein’ wohl definiert“, sagte Heiji. Er rupfte Grashalme aus der Erde, wie sie es vor wenigen Minuten ebenfalls getan hatte – war er also nervös? „Wie meinst du… das?“, fragte sie mit rauer Stimme. „Verliebt sein… ist das wirklich nur dieses Äußere, dieses… Oberflächliche? Diese Außenhülle, die für jeden sichtbar ist? Wenn man verliebt ist, dann sagt man, sieht man alles durch eine rosarote Brille und dieser ganze Müll… oder diese Klischees von wegen Liebe auf den ersten Blick… Es gibt so viele Sachen, die über verliebt sein gesagt werden, ohne, dass sie den Begriff an sich wirklich erklären… W-was… glaubst du?“ Kazuha war so geschockt, dass er ihre Meinung hören wollte, dass sie anfing zu stammeln: „Ä-ähm, also… ich…“ Und dann machte es klick in ihrem Kopf. Heiji hatte gerade exakt das gesagt, was sie auch dachte. Aber Kazuha fiel nicht wirklich ein, was sie dazu sagen sollte. Also redete Heiji weiter. „Nachdem ich mir also etwas Hilfe geholt hatte… fragte ich mich all das. Dass man ‚verliebt sein’ im allgemeinen Sprachgebrauch überhaupt nicht erklären kann… denn die ganzen Begriffe sind nur Schale, aber nicht Nuss… Na ja… also… meine Antwort auf deine Frage lautet…“ Kazuhas Herz machte einen Hüpfer, als er ihr tief in die Augen sah. Sie lief rot an, als er ihre Hand umschloss, die auf den Gras lag, und sanft über den Handrücken fuhr. „Was TUT er da?“, dachte sie und merkte, wie er ihrem Gesicht ein wenig näher kam. Heiji hatte ebenfalls einen leichten, dunklen Schimmer auf den Wangen, doch er sah seine Kindergartenfreundin weiterhin an. „Verliebt sein ist für mich…“, hauchte er. „… ist für mich… dieses Gefühl, das Augenkontakt mit dir in mir auslöst…“ Kazuha schluckte. Sie konnte nicht glauben, was er da sagte. „… und das Gefühl, wenn unsere Hände sich berühren… und die Art, wie du Streit anfängst…“ Die junge Frau musste wegsehen, weil sie die Ehrlichkeit, die sich in seinen Augen spiegelte, nicht ertragen konnte. Er meinte es ernst. Er. Meinte. Es. Ernst. Heiji lächelte. „Und die Art, wie du verlegen zur Seite schaust… und wie deine Wangen rot werden…“ Er strich mit seiner freien, braungebrannten Hand eine Strähne hinter ihr Ohr. Beim Kontakt mit seiner bloßen Hand bekam Kazuha eine Gänsehaut, die sich über ihrem gesamten Körper ausbreitete. Sie konnte nichts sagen und verfluchte sich innerlich dafür. WARUM nur sagte sie denn nichts? Warum sagte sie nicht, dass es ihr genauso ging? Dass verliebt sein für sie die Momente waren, in denen sie in seinen Augen versank, in denen sie diesen winzigen Stromschlag bei Hautkontakt fühlte, in denen sie wegen Kommentaren von ihm rot anlief? „Weißt du, bei wem ich nachgefragt habe?“, murmelte er. Kazuha zuckte mit den Schultern, obwohl sie die Antwort natürlich genau kannte. „Kudo“, sagte Heiji leise. Er spielt an einer ihrer Locken herum, die aus ihrem Zopf hingen. „Und weißt du, was er mir gesagt hat?“ Kazuha schüttelte den Kopf. „Er sagte… stell dir ihr Gesicht vor und zähl alles auf, was dir dazu einfällt.“ Kazuha sah ihn überrascht an. „Mir fielen deine Augen ein… deine Wangen… deine Haut…“ Wieder wurde er leicht rot. „Und dann wusste ich… was verliebt sein für mich… ist.“ Wenn Kazuha in diesem Moment zu irgendwelchen Emotionen fähig gewesen wäre, hätte sie geheult. Aber sie war wie aus Stein. Nur ihr Herz war ganz und gar nicht aus Stein, sondern anscheinend aus diesem Gummi, aus dem man Flummis herstellte. Er war ihrem Gesicht so nah. Sie konnte seinen Atem spüren. Kazuha konnte sich nur rühren, als er seine Hand von ihrem Haar nahm und auf ihren Rücken legte, um sie sanft zu sich zu ziehen… Und dann küsste Heiji Kazuha. Endlich konnte sie reagieren, sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sie fühlte sich wie betrunken – der Kuss löste eine Welle von Gefühlen in ihr aus, und sie wusste nicht, welches am stärksten war – der Heulkrampf, das tiefe Glück oder das Bedürfnis, laut aufzuschreien und zu jubeln. Als Heiji sich löste, drückte sie erneut ihre Lippen auf seine. Oh nein, dieser erste Kuss würde noch nicht enden. Heiji lächelte leicht und umarmte das Mädchen. Erst nach diesem Geständnis kamen ihm Zweifel, als sie überhaupt nichts sagte, dachte er schon, er habe sich bezüglich ihrer Gefühle für ihn geirrt. Doch dass sie sich jetzt küssend in den Armen lagen, zeigte eindeutig, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte. Ihre Münder trennten sich nach einer langen Zeit, und ihr Atem ging schneller. Kazuha sah ihm in die Augen. Und lächelte. „Und verliebt sein ist für mich die Art, wie du lächelst“, flüsterte der Oberschüler zärtlich. Kazuha kicherte leicht. Dann lehnte sie ihre Stirn an seine und sagte: „Das waren die allerbesten Antworten, und ich hab nicht mit einer davon gerechnet!“ „Tja“, grinste Heiji stolz. „Dann ist mir die Überraschung ja gelungen.“ „Und wie“, lachte Kazuha. „Soll ich dir was sagen? Ich war erst ganz schön wütend, als ich erfahren habe, dass du bei Kudo angerufen hast.“ „Woher wusstest du das denn schon?“, fragte Heiji verwirrt. „Tja, rate mal, du Meisterdetektiv“, neckte seine Freundin ihn. „Von Ran.“ Heiji nickte. „Hmm… genau deswegen hab ich ja ihn um Rat gefragt. Weil ich wusste, dass du mit Ran drüber reden würdest. Und ich dachte, wenn Shinichi mal bei Ran anhorchen würde, was du so angibst… dann wüsste ich, ob meine Antwort denn… die ist, die du wolltest.“ Er grinste verlegen. „Das war sie“, hauchte Kazuha und küsste ihn erneut. Ein sanfter Wind wehte und Kirschblüten flogen an ihnen vorbei. Lächelnd strich sich Kazuha eine Strähne hinters Ohr und umarmte Heiji. In diesem Moment war einfach alles perfekt. Sie war hier, bei Heiji, und sie waren endlich zusammen. Kazuha war so glücklich wie noch niemals in ihrem Leben. Epilog: Sleepless Night Three ----------------------------- Halli hallo hallöchen am 28.06.2007, dem Tag, an dem ich meine mündliche Prüfung bestanden habe! :D Jaha, Französisch geprüft (als Einzige in meinem Jahrgang) und 'ne 2+ bekommen, Mann, bin ich froh. Ich war richtig nervös und bin froh, dass ich's hinter mir habe!! :) Und zur Feier des Tages bekommt ihr heut den Epilog zu Cherry Blossoms, der zwar etwas kurz, aber doch ganz süß ist. ^^ Ein, dickes, kursives und unterstrichenes DANKE an die lieben Kommieschreiber vom letzten Mal. ^^ Ihr seid soooo süß!! (= Hab hier echt Purzelbäume vor Freude geschlagen (im übertragenden Sinn versteht sich xD)! Ich hoff, das Ende gefällt euch auch! ;) Soooo, dann viel Spaß beim Lesen und Kommieschreiben! Und danke noch mal, es hat echt Spaß gemacht, diese Fanfic zu schreiben!!! =) Eure Kazuha Sleepless Night Three Kazuha lag auf ihrem Bett. Sie hatte das schnurlose Telefon am Ohr und lag in ihrem Schlafanzug in ihre Decke gekuschelt. „Und was ist dann passiert?“, fragte eine weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Dann… hat er sich zu mir gelehnt… und mich geküsst.“ „NEIN“, sagte Ran laut. Sie fing an zu jubeln. „Wow, das fass ich ja nicht! Das ist ja…“ Sie suchte nach einem Wort, was das alles zusammenfassen konnte, fand aber keines. „Und ich sage dir, es war FANTASTISCH. Ich dachte, ich fall gleich in Ohnmacht“, schwärmte Kazuha und zupfte an ihrer Decke herum. „Ich weiß, was du meinst“, seufzte Ran. „WIE JETZT?“, fragte Kazuha überrascht. „Ihr habt doch nicht –?“ „Doch, haben wir“, lachte Ran. „Shinichi und ich haben uns heute getroffen… und…“ „Und ihr lasst nichts anbrennen, was?“, grinste Kazuha. „Mensch, wir telefonieren seit zehn Minuten, warum hast du mich nicht an einer passenden Stelle unterbrochen und diese RIESENNEUIGKEIT erzählt?“ Ran lachte erneut. „Weil das eben der passende Moment war.“ Kazuha dachte darüber nach und kicherte. „Tut mir Leid. Ich komm mir immer noch irgendwie…“ „Benebelt vor?“, beendete die Tokioterin den Satz ihrer Freundin. „Oh, und wie. Als hätte man sich…“ „Ordentlich betrunken?“, fuhr die Grünäugige aus Osaka fort. „Ja“, nickte Ran. Beide schwiegen einen kurzen Moment, nur, um gleichzeitig aufzuseufzen. Dann grinsten sie. „Ich freu mich so für dich“, sagte Ran aufrichtig. „Und ich freu mich für dich“, antwortete Kazuha. „Oh, und soll ich dir verraten, was dein Shinichi zu Heiji gesagt hat?“ „Na klar“, bat Ran. „Er sagte, Heiji solle sich mein Gesicht vorstellen und aufzählen, was ihm alles dazu einfiele. Und dann wusste Heiji, was verliebt sein für ihn bedeutet.“ Sie spürte das warme Lächeln ihrer Freundin durch die kilometerlangen Leitungen, durch die sie verbunden wurden. „Ist er nicht süß?“, fragte das Mädchen stolz. „Soll ich jetzt ja sagen?“, grinste Kazuha. Ran machte einen Schmollmund. „Ja. Sei ihm dankbar“, grinste Ran, meinte es aber nicht wirklich ernst. „Das bin ich“, versicherte Kazuha. „Du darfst ihm ganz lieb von mir danke sagen.“ “Das mach ich gern.“ „Und weißt du, was ich glaube?“ „Na?“ „Dass er Heiji das gesagt hat, weil er dasselbe getan hat. Also dein Gesicht vorstellen und… na ja, du weißt schon.“ Ran lief ein wenig rot an. „Meinst du?“ „Na aber hallo“, Kazuha nahm den Hörer und hielt ihn an ihr anderes Ohr. Plötzlich hörte sie ein Tuten im Hörer. „Oh, bei uns ruft jemand an. Bleibst du kurz dran?“, fragte Kazuha. „Ja, okay“, meinte Ran. Das grünäugige Mädchen drückte auf einen Knopf und sagte: „Hallo?“ „Hey du“, sagte eine sanfte, männliche Stimme. „Hi“, flüsterte Kazuha und lächelte glücklich. „Na, was machst du grad?“, fragte Heiji. „Telefonieren.“ „Haha.“ „Nein – ich meine, mit Ran telefonieren. Sie ist grad auf der anderen Leitung.“ “Oh, soll ich –?“ „Nein, bleib kurz dran, ja?“ „In Ordnung.“ Kazuha drückte erneut auf einen Knopf. „Ran?“, sagte sie in den Hörer. „Ja?“, antwortete diese. „Ähm, wärst du sehr böse, wenn –?“ „Wenn du auflegst, um mit Heiji zu telefonieren? Nein“, lachte Ran wissend. „Danke“, lächelte Kazuha und strich sich durchs Haar. „Kein Problem.“ „Grüßt du Shinichi ganz lieb von mir und auch von Heiji?“, erinnerte Kazuha sie. „Ja“, kicherte Ran, „mach ich sofort. Er hat nämlich grad auf meinem Handy angerufen, weil das Telefon besetzt ist, und ruft in fünf Minuten noch mal an.“ Kazuha schüttelte fröhlich den Kopf. „Erstaunlich, wie gleich unsere beiden Detektivheinis ticken, oder?“ „Das kannst du aber laut sagen“, meinte Ran zustimmend. „Wir müssen aufpassen, dass wir sie bei dieser frappierenden Ähnlichkeit nicht aus Versehen vertauschen.“ „Da hast du Recht“, lächelte Kazuha. „Also. Schlaf gut, ja?“ „Ja. Und du auch. Und grüß Heiji auch von uns.“ „Mach ich. Und danke für… für’s Zuhören und Mutzusprechen und so weiter!“ „Gern geschehen!“, sagte Ran ehrlich. „So, und nun leg endlich auf, damit die Leitung für Shinichi frei ist!“ Kazuha lachte auf. „Schon passiert!“ Und damit wechselte sie auf die andere Leitung. „Hi“, murmelte sie erneut. „Hi“, sagte Heiji ebenfalls. Die junge Frau wurde wieder überwältigt – überwältig von einem so tiefen, reinen Gefühl, dass sie Bauchkribbeln bekam und sich in ihre Decke kuschelte und zufrieden seufzte. „Was seufzt du denn so?“, neckte Heiji sie. Kazuha antwortete nicht sofort. Dann sagte sie leise: „Ich bin eben… glücklich.“ Sie wusste, dass Heiji lächelte. Sie wusste es, weil sie ihn besser als je zuvor kannte. Sie konnte das sagen, indem sie nur seine Stimme hörte, die antwortete: „Ich auch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)