Uchiha Sasuke ist vieles von Shin-no-Noir (aber er ist kein Verräter; Oneshot, Chara-Analyse) ================================================================================ Kapitel 1: Uchiha Sasuke ist vieles ----------------------------------- Uchiha Sasuke ist vieles. Schwach, zum Beispiel. Zu schwach, um sein Ziel jemals erreichen zu können. Allerdings ist er dabei, das zu ändern. Er hat sich geschworen, stärker zu werden und das zu erlangen, was Leute wie Orochimaru als Macht bezeichnen. Uchiha Sasuke ist kein Verräter, sondern loyal. Nicht Konohagakure gegenüber, nein. Konoha ist nur ein kleines, erbärmliches Dorf und hat nichts für ihn getan; im Gegenteil, es hat ihn schwach gemacht. Auch nicht gegenüber seinen Freunden. Freunde sind etwas für die Schwachen. Und obwohl Konoha ihn schwach gemacht hat, plant er keineswegs, schwach zu bleiben. Er hat Konohagakure und seine Freunde gemeinsam mit seiner Schwäche hinter sich gelassen. Uchiha Sasuke hat keinen Verrat begangen. Denn seine absolute und unantastbare Loyalität gilt einzig dem Uchiha Clan. Das zumindest ist es, was er sich selbst immer wieder sagt. Uchiha Sasuke ist zweifelsohne der einzige überlebende seines Clans. Oder eher: Der einzige noch lebende Uchiha, der seinen Clan nicht verraten hat. Daher steht sein wahres und einziges Ziel vor allen anderen Dingen. Denn in allererster Linie ist Uchiha Sasuke ein Rächer. Und solange er seinen Bruder nicht töten kann, solange er seinen Clan nicht gerächt hat, darf er nichts anderes sein. Nicht schwach, nicht loyal – außer seinem Clan gegenüber -, nicht an so etwas Albernes gebunden wie Freundschaft. Und deswegen muss er in Otogakure bleiben und alle Gefühle außer Hass und Verachtung abtöten, die sich in seinem Inneren breit zu machen drohen. Denn im Grunde weiß er, auch wenn er diesen Gedanken gemeinsam mit jeglichen überflüssigen Emotionen bereits im Keim erstickt, dass er niemals zurück können wird zu Naruto oder Sakura oder Kakashi. Weil ihm eines immer fehlen wird. Etwas, das essenziell ist, wenn er sein Ziel wirklich erreichen will: Hass. Es mangelt ihm an Hass. Und daran wird sich niemals etwas ändern. Sasuke fragt sich, weshalb sein Bruder, dem sonst nie etwas entgeht, es nicht sieht. Aber wenn Itachi es sehen könnte, dann hätte er ihn nicht am Leben gelassen. Wenn er sehen könnte, dass Sasuke seinen großen Bruder trotz allem niemals so sehr hassen können wird, wie dieser es von ihm zu erwarten scheint. Denn der Teil von Sasuke, der zu Itachi aufgesehen, ihn stets bewundert und verehrt hat, lässt sich nicht so einfach töten wie der Rest seiner Familie - zumindest nicht so. Und dennoch klammert der junge Abtrünnige sich an sein Ziel und den brennend Hass, den er sich in vielen Jahren mühsam antrainiert hat und der dennoch nicht einmal annährend ausreichend zu sein scheint. Denn das ist alles, was Sasuke noch hat; alles, was ihm geblieben ist. Seine Bitterkeit und sein Ziel. Sein Groll und seine Vergeltung. Sein Hass und sein Bruder. Entgegen dem, was einige gerne glauben mögen, wacht er niemals schweißgebadet und am ganzen Leib zitternd oder gar schreiend auf, wenn er wieder einmal von jener Nacht geträumt hat. Schon lange nicht mehr. Stattdessen bricht er nun, seit er bei Orochimaru ist, jedes Mal beinahe in schallendes Gelächter aus. Denn ist es nicht wunderbar ironisch? Alles, was noch eine Rolle für ihn spielt, ist derjenige, der ihm das angetan hat - der Mörder seiner Familie. Und Uchiha Sasuke weiß beim besten Willen nicht, was er tun würde, wenn Itachi plötzlich nicht mehr wäre. Welche Bedeutung hätte seine eigene Existenz dann noch? Auch dieses Mal entringt sich bei diesem Gedanken ein leises, beinahe hysterisches Lachen der Kehle des schwarzhaarigen Jungen, bevor es sich in ein kaum wahrnehmbares, zynisches Lächeln verwandelt. Er ist in der Tat froh über die Gewissheit, dass kaum jemand dazu in der Lage wäre, Itachi an seiner Statt umzubringen. Es erleichtert ihn, dass der Mörder seiner Eltern mit ziemlicher Sicherheit noch eine ganze Weile am Leben bleiben wird. Ist diese Ironie nicht herrlich? Der selbsternannte Rächer jedenfalls amüsiert sich köstlich darüber. Und deshalb ist Uchiha Sasuke vieles, aber kein Verräter. Weil es nichts mehr gibt, was er verraten könnte, solange er nur an seiner Rache festhält. Nur manchmal, ganz selten, fragt er sich, ob sein Vater enttäuscht von ihm wäre aufgrund des Verrats an Konoha, der doch eigentlich gar kein Verrat war. … Richtig? _____________________ Diese kleine Oneshot ist irgendwann mal meiner Langeweile entsprungen. Ich denke, sie trifft zumindest einen Teil von dem, was Sasuke sich bei seinem Verrat gedacht haben wird. o.o Auch wenn sie mir persönlich nicht umfassend genug und teilweise trotzdem irgendwie zu "detailreich" ist. xD Für konstruktive Kritik bin ich also jederzeit offen. Sonstige Rückmeldungen sind natürlich auch gern gesehen. Danke! Ach ja, ich mag Sasuke - auch wenn er mich in letzter Zeit ganz schön nervt. Darf ich an dieser Stelle erwähnen, dass Naruto den Unfug endlich aus ihm rausprügeln soll? Muhrhr. Öh... wie auch immer. Bis dann. ;P Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)