Can you feel…? von Silverdarshan (Vincent/Kadaj) ================================================================================ Kapitel 1: Reunion...failed --------------------------- Hallo! Willkommen zu meiner Final Fantasy VII Fanfic! Mein Vorwort fällt leider gleich zu beginn sehr kurz aus, ich gehör schon lange ins Bett *morgen viel zu früh raus muss* Ich hoffe ihr habt Spaß mit meinem Ungewöhnlichen Pairing! Ich habe leider noch keine Fanfic über die beiden entdecken können, allerdings soll euch das nicht abschrecken meine Fanfic zu lesen *lach* Wer weiß? Vielleicht findet ihr ja gefallen an meinem neuen Werk ^______~ Nun wünsche ich euch noch viel Spaß!! *wink* *~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~* 1. Kapitel: Reunion...failed Ich habe es geschafft! Mutter, bist du Stolz auf mich? Sephiroth ist zurückgekehrt. Ich kann ihn fühlen. Er ist stark… So viel stärker als ich… ich glaube, ich kann jetzt verstehen, wieso du ihn lieber hast als mich… Wo ich bin? Ich weiß es nicht. Um mich herum ist nur Licht. Dasselbe Licht, dass die Farbe meiner Augen trägt. Sanft und weich umschmeichelt es mich. Bist du das Mutter? Ich fühle eine Träne meine Wange hinab laufen. Obwohl ich eigentlich glücklich sein müsste, fühle ich einen leichten Schmerz in meiner Brust. Es ist alles anders gekommen, als ich dachte. Du bist nicht bei mir. Ich kann dich fühlen und doch ist es so anders. Deine Gefühle mir gegenüber werden von Sephiroths Hass überschattet, der sich gerade einen verbissenen Kampf mit Cloud liefert. Mutter… warum kann ich dich nicht in die Arme schließen? Ich dachte unsere Reunion vereint uns. Aber das stimmt nicht. Yazoo und Loz, meine großen Brüder… sie sind tot. Warum hast du sie sterben lassen? Wolltest du sie nicht? Ist dir Sephiroth so wichtig, dass sie dir nichts bedeutet haben? Doch was mache ich dann hier? Bin ich wirklich nur seine Marionette? Ich habe gehofft es wäre anders. Hier… an diesem Ort kann ich spüren, wie Sephiroths Klauen von mir ablassen. Er hat was er wollte. Seine Reunion. Aber was habe ich? Ich besitze Klarheit. Das erste mal seit ich denken kann fühle ich mich frei! Meine Gedanken sind frei! Sein Hass hat sich wie Gift durch meinen Körper gefressen, doch nun bin ich seiner Überdrüssig. Er hat von mir gelassen. Ich bin wieder der, der ich vor langer Zeit war. Derjenige, den Sephiroth unterdrückt und gefangen hielt. Wird er mich auch von hier verbannen, wenn er Cloud und seine Bande vernichtet hat? Nein. Das darf er nicht! Ich will nicht weg von ihr. Sie ist doch alles was ich noch habe! Mutter, du lässt nicht zu, dass er mich holt habe ich Recht? Als wolltest du mich beruhigen verstärkt sich das Licht um mich, lullt mich regelrecht ein. Seufzend schließe ich die Augen und rolle mich zu einem kleinen Ball zusammen. Ich fühle mich wohl. Das erste mal scheine ich Geborgen zu sein. Wie sehr wünschte ich, dass meine Brüder dies auch erleben könnten. Ich hoffe sie sind glücklich, dort wo sie nun sind. Eine ganze Weile liege ich nun schon hier. Im nirgendwo… meinem neuen Zuhause. Der Kampf dauert schon sehr lange. Etwas verwundert bin ich schon darüber. Ich dachte Sephiroth ist der stärkste Kämpfer, den es je gegeben hat. Und trotz allem kämpfen die beiden immer noch gegeneinander. Dies lässt nur einen Schluss zu: Cloud ist ihm ebenwürdig! Ein kurzes Kichern entflieht meinen Lippen. Gegen so jemanden wie Cloud wollte ich zuerst alleine Kämpfen? Ein Glück, dass Sephiroth noch rechtzeitig erwacht ist! … Doch was ist das? Mit schreckensgeweiteten Augen sehe ich, wie Cloud meinen großen Bruder immer weiter zurückdrängt. Jener weicht geschickt aus und ist plötzlich von neun Schwertern umzingelt. Panisch löse ich mich aus der schützenden Lichtumarmung, stürze direkt auf Sephiroths Aura zu, versuche ihn verzweifelt zu warnen. Mutter! Bitte! Tu etwas! Lass nicht zu, dass du mir wieder weggenommen wirst! Bitte! Ich will nicht alleine sein! Doch es ist zu spät. Mit Tränen in den Augen sehe ich, wie Clouds Schwerter Sephiroths Körper durchbohren. Ein reißender Schmerz durchzuckt meinen Körper, ich krümme mich schreiend in der dunklen Schwärze zusammen. Ich schreie… aus Schmerz und Verzweiflung. Warum lässt man nicht zu, dass ich glücklich werde? Warum muss mir immer alles genommen werden? „…Erinnerungen können mir nicht gerecht werden.“, höre ich ein letztes mal die tiefe Stimme des One winged Angels, ehe um mich herum alles schwarz wird. *~~~~~~* Schmerzvoll aufkeuchend reiße ich die Augen auf. Sämtliche Knochen tun mir weh und ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Sephiroth ist verschwunden. Gänzlich verschwunden. Ich spüre weder ihn, noch Mutter. Das, wovor ich mich am meisten Fürchte ist eingetreten: Ich bin alleine. Und da ist er. Cloud. Sein Schwert halb gesenkt steht er da und schaut mich mit einem seltsamen Blick an. Bin ich so schwach, dass du nicht mal mehr deine Waffe brauchst um mich zu besiegen? Willst du mich verhöhnen? Verzweifelter Hass durchströmt meinen geschwächten Körper. Dieser Hass ist das einzige, das mich noch am Leben hält. Meine Souba fest umklammernd stürze ich mich taumelnd auf Cloud. Ich muss ihn töten! Ich muss es tun! Er ist an allem Schuld! Mit letzter Kraft hebe ich meine Waffe und führe einen Todbringenden Schlag aus. Doch Cloud tritt einfach einen Schritt zurück und entkommt meiner Rache. Der Schwung meiner Souba reißt mich aus dem Gleichgewicht. Mir wird schwindelig. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen, ich sacke erschöpft zu Boden. Mit einem harten Aufschlag rechnend senke ich meine Lieder. Mein Körper ist ein einziger Schmerzpol, der harte Boden wird es kaum noch schlimmer machen können. Doch ich ertrage das siegessichere Grinsen Clouds nicht, dass bestimmt sein Gesicht ziert. Ich habe versagt. Die Reunion war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Ich war zu schwach. Etwas Weiches an meiner Seite erregt plötzlich meine Aufmerksamkeit. Unter größten Anstrengungen öffne ich keuchend meine Augen und erblicke zwei blau strahlende Iriden. Cloud hat meinen Sturz abgefangen. Mich in den Armen haltend kniet er mit mir zusammen auf den Boden und mustert mich still. Ein… ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, seltsamer Blick streift mich. Ist das Mitleid? Sieht es so aus, wenn jemand Mitleid mit einem hat? Ich weiß nicht, wie ich auf dieses Wort komme. Noch nie in meinem jämmerlichen Leben hatte ich dieses Gefühl für jemanden den ich töten sollte und nun hält mich mein Bruder in den Armen und schenkt mir genau dies. Macht er das um mich zu demütigen? Nein… ich glaube nicht. Grünes Licht hüllt mich plötzlich ein, wärmt mich von innen. Ich habe keine Angst mehr, aber ich bin traurig. Eine einzelne Träne läuft meine Wange hinab und tropft leise zu Boden. Noch nie habe ich vor jemandem geweint. Doch nun ist es mir gleich. Das grüne Licht wird stärker, Clouds Umarmung festigt sich plötzlich. Weiß er, dass mein Ende naht? Das Licht, der Lebensstrom, sammelt sich in meiner Brust, bildet einen leuchtenden Knoten. Mir wird plötzlich so anders… Mir… mir wird schlecht… Keuchend krümme ich mich zusammen, schnappe hektisch nach Luft. Etwas ist in mir… es tut weh… es… bewegt sich… Langsam kriecht es meine Luftröhre hinauf. Ich kann nicht anders und bäume mich auf, strecke meinen Rücken soweit es mir möglich ist durch und öffne meinen Mund. Schwarzer Rauch strömt aus mir heraus, welcher sich über uns sammelt, ehe der Lebensstrom ihn umschließt und in einer gewaltigen Explosion verschwindet. Ich kann nicht glauben, was soeben passiert ist. Dieser Rauch… war Sephiroth… dieser Rauch war Mutter. „Mutter… bist… du das?“ Sie hatte mich verlassen! Schluchzend strecke ich meine zitternde Hand gen Himmel, versuche mit dieser Geste verzweifelt Jenova zur Rückkehr zu bewegen. Ich tue es, obgleich ich weiß, dass sie nicht zurückkommt. Sie hat mich im Stich gelassen. Ein für allemal. Meine geringen Kräfte schwinden. Kraftlos sackt meine Hand zu Boden, ich kann sie nicht länger in der Luft halten. Sanfter Regen tropft auf mein Gesicht, als wolle er mich trösten. Trost… Von wem soll ich jetzt noch Trost erhalten? Es ist doch niemand mehr da, der mir, dem ICH etwas bedeute. Mein Blick wandert zu Cloud. Seine Miene… unverändert mit Mitleid gefüllt und dennoch sehe ich in ihr Unglauben und Überraschung aufblitzen. Freust du dich, dass Mutter mich verlassen hat? Dass sie mich genauso wie dich alleine lässt? Jetzt habe ich nur noch dich. „Großer… Bruder…“ Nur ein Hauch ist von meiner Stimme übrig geblieben und das ärgert mich. Spätestens jetzt weißt du, dass ich Sprichwörtlich im Eimer bin! Woher dieser plötzliche Hang zum Sarkasmus kommt weiß ich nicht. Vielleicht versuche ich so diese Demütigung, diesen Schmerz zu verdrängen. Cloud… du hast mich in der Hand. Ich kann mich nicht mehr bewegen und meine Lider werden immer schwerer. Ich bin dir und deinem Willen schutzlos ausgeliefert. Eine unterschwellige Angst macht sich in mir breit und ich erkenne an deinem perplexen Gesichtsausdruck, dass sie sich in meinen Augen widerspiegelt. Aber das ist mir egal. Der Lebensstrom hat mich nicht mitgenommen. Vielleicht will die Erde mich so für meine Taten bestrafen… Dem Feind ausgeliefert. Eine letzte Träne rinnt mein bleiches Gesicht hinab, ehe ich endlich in erlösender Bewusstlosigkeit versinke und dieser schrecklichen Welt für ein paar Stunden entkommen kann. *~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~* Cloud saß völlig überfordert mit Kadaj in den Armen auf dem Kuppeldach und starrte gen Himmel. Ein heller, aber verblassender Fleck zierte die Stelle, an der noch vor wenigen Augenblicken der aus Kadaj getretene schwarze Rauch sich mit dem Lebensstrom vereinigt hatte. Die laute Explosion hatte einen nervigen Tinitus in den Ohren des Blonden hinterlassen. Doch diese nebensächliche Tatsache schob Cloud einfach beiseite und widmete sich etwas viel wichtigerem. Seinem „kleinen Bruder“. Was war diese Substanz, die aus ihm herausgeströmt war? Sein Atem stockte augenblicklich, als er einen Blick in Kadajs Augen warf. Mako-grüne Iriden waren Eisblauen gewichen. Ähnlich seiner eigenen Augenfarbe und doch noch einen Tick heller. Das gequälte Stöhnen Kadajs riss ihn sofort wieder aus seinen Gedanken. Abermals regte sich Mitleid in ihm. Verbissen versuchte er dagegen anzukämpfen. Er durfte kein Mitleid mit ihm haben! Er hatte versucht die Erde zu zerstören! Er hatte Sephiroth wieder auferstehen lassen! Tief in seinem Innern spürte, nein wusste Cloud hingegen ganz genau, dass mit Sephiroth auch der Hass aus diesem Jungen gewichen war. Die veränderte Augenfarbe verriet es. Es war… ähnlich wie bei ihm… und doch ganz verschieden. Jenova schien sich gänzlich von dem Silberhaarigen gelöst zu haben… Doch wie war das möglich? „Großer… Bruder…“ Die schwache Stimme Kadajs jagte ihm unweigerlich eine Gänsehaut über den Rücken. Sie klang völlig anders. Kraftlos… ohne Hass… und… etwas ängstlich. Auch in dessen Augen spiegelte sich deutlich Angst wider. //Glaubst du ich würde dich töten? Wo du mir Schutzlos ausgeliefert bist?... Eigentlich sollte ich das auch… aber… ich kann nicht!// Cloud haderte mit sich und seinem Gewissen. Jetzt hatte er die Chance Kadaj und somit die Bedrohung für Midgar und den Planeten zu beseitigen! Aber war der Kleine überhaupt noch bedrohlich? //Nein! Sieh ihn dir doch an! Die Augen… Jenova… Sephiroth hat ihn irgendwie verlassen… ich kann ihn nicht töten…// Clouds Entscheidung war gefallen. Rasch erhob er sich und trug Kadaj unter dem heiligen Regen in Richtung Highwind. *~~~~~~~~~~* „Cloud hat es geschafft!“, jubelte Tifa und fiel dem völlig überraschten Cid in die Arme. „War doch klar oder?“, erwiderte dieser und schob mit hochroten Wangen das schwarzhaarige Mädchen sanft von sich. „Hey Leute… da kommt er… aber das wird euch nicht gefallen.“, grummelte RedXIII und deutete aus einem der vielen Fenster. „Hä?“, erwiderte Yuffie in ihrer üblichen Art und spähte hinaus, ehe sie einen spitzen Aufschrei von sich gab. „Was ist denn los?“, erkundigte sich Vincent nun doch ein bisschen neugierig geworden. Bis vor wenigen Augenblicken hatte dieser mit sich zufrieden an der Wand gelehnt. Er hatte gewusst, dass Cloud es schaffen würde. Auch wenn dessen Selbstbewusstsein für kurze Zeit getrübt war, sein Kampfgeist war nicht erloschen. „Oh mein Gott, was macht Cloud denn da?“ Völlig von der Rolle quiekte Cait Sith vor sich hin, als er Kadaj auf Clouds Armen sah. Selbst Vincent staunte nicht schlecht und hatte Mühe seine offensichtliche Verwunderung zu verbergen. *~~~~~~~~~~~* „CLOUD! WAS BEI JENOVA TUST DU DA?“ Tifa gab sich keine Mühe ihrer offensichtlichen Entrüstung Luft zu machen. Warum hielt Cloud seinen Feind in den Armen??? „Cloud, ich denke du bist uns allen eine Erklärung schuldig.“, stimmte Vincent leise zu und legte der aufgelösten Tifa beruhigend eine Hand auf die Schulter. Jener nickte Stumm und wies Vincent an ihm zu Folgen. Er wollte diese verzwickte Lage erst einmal mit ihm besprechen. Tifa, Yuffie und die anderen würden seine Entscheidung nicht verstehen. Bei Vinc sah dies jedoch anders aus. „Was soll das? Hey! Wir haben auch ein Recht darauf zu erfahren, warum du DEN DA mitgebracht hast!“ „Yuffie! Später! Ich werde jetzt mit Vinc ein Gespräch unter vier Augen führen. Danach werde ich euch alles erklären! Habt bitte etwas Geduld.“ Cloud war sichtlich erschöpft, daher erhielt er auch keinen weiteren Protest und führte Vincent zu einem kleinen abgetrennten Teil der Highwind. *~~~~~~~~~~* „Nun? Was hast du zu sagen? Wieso ist Kadaj hier? Warum hast du ihn nicht getötet?“ „Vincent… ich glaube… ich kann es dir schlecht erklären, aber Jenova hat ihn verlassen!“ Unglaube traf den Blondhaarigen. „Du weißt was du da behauptest?“ „Ich weiß es ist schwer zu glauben, aber… er ist nicht mehr der, der er vorher war! Seine Augen! Sie haben sich verändert. Sie… sie sind wie meine, verstehst du? Ich konnte ihn nicht töten, mit der Ungewissheit, dass er sich geändert haben könnte! Die Explosion, sie ist entstanden, weil schwarzer Rauch aus ihm getreten war und sich mit dem Lebensstrom verbunden hat.“ Vincent war unsicher. Er hatte die enorme Explosion gesehen, aber… konnte das wirklich sein? Konnte man von Jenova geheilt werden? „Was hast du mit ihm vor?“, fragte er nach einer Weile. „Du weißt, dass jeder Mann, jede Frau und jedes Kind aus Midgar ihn kennt. Er wird getötet wenn du ihn gehen lässt oder sich die Tatsache herumspricht, dass du einen Feind geschützt hast. Willst du das Risiko eingehen, so gehasst zu werden wie er?“ „Nein…“ Natürlich wollte er das nicht. Aber er konnte ihn auch nicht töten. Ein Blick in das Gesicht des Bewusstlosen bestätigte ihn noch einmal. „Ich werde ihn nicht töten.“, sprach er bestimmt. „Wenn nicht du es tust, werden es andere tun.“ „Dann werde ich ihn verstecken müssen.“ Vincent schüttelte seufzend den Kopf. „Cloud, wo willst du mit ihm hin? Du kannst ihn nicht mit zu Tifa nehmen und dein momentaner Zufluchtsort ist auch kein geeigneter Platz für einen Verletzten.“ „Ich brauche deine Hilfe. Nimm du ihn mit, bei dir ist er sicher. Rufus darf ihn nicht in die Finger bekommen. Der Shinra-Konzern würde ihn gnadenlos Foltern und umbringen.“ „Ich soll mich um ihn kümmern?“ „Du sollst ihm nur einen Unterschlupf bieten. Ich kann mich auch um ihn kümmern, aber ich habe keinen Ort, an dem er sicher ist. Bitte, Vincent.“ „Warum nimmst du ihn so in Schutz?“ Vincent verstand nicht, wie Cloud dermaßen von dem Sinneswandel des Jungen in seinen Armen überzeugt sein konnte. Was hatte dieser getan… was hatte Cloud in ihm gesehen, dass dieser sich so für ihn einsetzte? „Ich habe ihn gesehen…“, flüstere der Blonde leise, warf einen weiteren Blick auf Kadaj. „Ich habe sein wahres Ich gesehen… ohne Hass und Gier… einfach nur… Einsam und alleingelassen.“ //Genau wie ich früher//, fügte er im Stillen noch hinzu. Eine Bewegung aus den Augenwinkeln ließ Cloud aufsehen. Vincent war an ihn herangetreten und strich mit einer seiner goldenen Klauen über die Wange des Kleinen. Dieser sah erschöpft und dennoch äußerst friedlich aus. Konnte er dem Urteil Clouds trauen? „Einverstanden. Ich werde ihn bei mir unterbringen.“ „Danke!“ Ein ehrliches Lächeln umspielte Clouds Lippen. Nun konnte Kadaj ihm und den anderen Beweisen, dass auch in ihm ein anderer Mensch steckte. Dass er, ähnlich wie Cloud, auch eine andere Seite besaß. Dass er das Recht hatte, eine zweite Chance zu erhalten. Fortsetzung folgt! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe es hat gefallen? Ich würde mich sehr über eure Feedbacks freuen ^______^ Man sieht sich im nächsten Kapitel!! eure Hieads_Angel Kapitel 2: Unter Feinden... --------------------------- Halli Hallo meine lieben Leser! Erst einmal ein dickes Danke an alle, die mein erstes Kapitel dieser FF kommentiert haben =3 Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut und war sehr erleichtert, dass dieses Pairing doch einige Fans zu haben scheint x] Nun denn, ohne weitere Umschweife hier nun Kapitel zwei! viel Spaß wünsche ich euch! eure _BleedForFuckinLovE_ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 2. Kapitel: Unter feinden… Es ist warm… Warm und dennoch so unglaublich dunkel… Kein Lichtstrahl erreicht mich und trotz allem fühle ich mich geborgen und sicher. Niemals hätte ich gedacht, dass die so allmächtige Dunkelheit so angenehm sein kann. Vor meinen Augen ist… Nichts… hinter mir und unter mir… über und in mir… alles ist leer… so unendlich leer. Wo bin ich hier? Lebe ich überhaupt noch? Wenn ja, was hat mein Leben noch für einen Sinn? Alles was mir jemals etwas bedeutet hat ist fort. Tot. Loz und Yazoo… meine Brüder, meine Mutter… sie alle sind tot. Sephiroth hat versagt. Ich habe versagt. Obwohl ich nicht bei Bewusstsein bin (denn anders kann ich mir meinen Zustand nicht erklären) sehe, nein fühle ich völlig klar. So klar wie schon lange nicht mehr. Kurzum: ich habe alles verloren. Nichts von meinem früheren Selbst ist geblieben… … Stolz? Mein Stolz hat mich in den Untergang geführt. Liebe? Zuneigung? Für wen? Ich habe niemanden mehr. Niemand wird Kadaj lieben können… Einer derjenigen, der Midgar beinahe zerstört hätte. Lebe ich also noch ist es nur eine Frage der Zeit, bis mein Leben sein endgültiges Ende nimmt… Aber das macht mir nichts… ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich kann nur noch auf ein schnelles Ende hoffen… ohne Schmerz. Nein. Ohne weiteren Schmerz. Damit ich endlich meinen Frieden finde. Ich habe für den Kampf gelebt. Habe auf Glück am Ende des Tunnels für mich gehofft und bin stattdessen in den Schlund der Hölle geraten. Dies hier… diese Schwärze um mich herum… ist eine Zwischenwelt. Sie ist angenehm, ja regelrecht entspannend für mich. Niemand der mir Vorwürfe macht, mich mit mörderischen Blicken zu töten versucht. Doch ich kann nicht ewig hier verweilen, das wird mir bewusst, als unverständliche Geräusche an mein Ohr dringen. Ein kribbeln durchfährt meinen Körper. Endlose schwere scheint in meine Glieder zu fahren. Das Atmen fällt mir schwer… Was ist nur los? Wieso ist mir nicht einmal diese kurze Zeit der Ruhe gegönnt? Wer oder was ist bei mir? Wieso bin ich nicht allein? Was hat Cloud mit mir gemacht, nachdem ich mich hierher zurückgezogen habe? Ein unruhiges Gefühl durchdringt mich… ich werde nervös… nein. Ich bekomme Angst. Hat er mich dem Shinra-Konzern ausgeliefert? Wenn ja, ist meine Hoffnung auf einen schnellen Tod in tausend Scherben zersprungen. „Bitte… bitte nicht…“, wispere ich verzweifelt in die Dunkelheit, obgleich ich weiß das niemand mich hört. Doch ich kann nicht anders… Der Shinra-Konzern würde etwas in mir suchen, was nicht mehr existiert… sie würden mich in Labors stecken… auf kalten Metalltischen festschnallen, bis ich mich nicht mehr rühren kann… mir Kabel unter die Haut setzen und Mittel spritzen, die nach und nach meinen Verstand aussetzen lassen, bis ich in Wahnsinn und Schmerz versinke… NEIN! ICH WILL DAS NICHT! BITTE NICHT! Ich kann ihnen doch nicht mehr geben was sie verlangen…! Sie werden mir nicht glauben… bitte nein… das darf nicht sein! Ich will nicht! … NEIN! Hände!! … ich spüre wie Hände nach mir greifen… sie berühren meine Wange… ich höre Stimmen… ich kann sie nicht verstehen… nein nein nein! Sie kommen… er hat mich zu ihnen gebracht! Mein Bruder hat mich verraten! Cloud! Ohne es verhindern zu können reiße ich die Augen auf und spüre sogleich Schmerz… Schmerz der von hellem Licht ausgelöst wird. Schreiend fahre ich zusammen… es fühlt sich an, als würden heiße Dolche in meine Augen gejagt. Ich richte mich auf… spüre dabei, dass ich auf etwas weichem liege. So weit ich kann versuche ich nach hinten auszuweichen… die Augen geschlossen gehalten, weil ich nicht sehen will welch Grauen mich erwartet wenn ich sie öffne. Angstschauer schießen meinen Rücken hinab, noch nie in meinem erbärmlichen Leben habe ich mich so gefürchtet… Die Welle der Angst überrollt mich mit solcher Wucht, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin. Alles in mir ist auf Flucht aus, mein Körper schreit danach sich zu erheben und fliehen zu können, doch meine Beine sind zu schwach. Mir bleibt nur der Rückzug. Zitternd kauere ich mich in eine Ecke, als mein Rücken gegen so etwas wie eine Wand stößt. Nur langsam schaffe ich es, das meine Augen einen Spalt breit zu öffnen. Zwei verschwommene Gestalten haben sich vor mir aufgerichtet, sehen auf mich hinab. Ich kann sie nicht erkennen, doch meine Furcht steigert sich ins unermessliche, als ich etwas Goldenes aufblitzen sehe. Spitz zulaufend, sieht es aus als hielte jemand mehrere Messer in seiner Hand… „LASST MICH!“, brülle ich aus voller Kehle und schlage aus Reflex heraus die Hand beiseite, die nach mir greifen will. „ICH HABE NICHT MEHR DAS WAS IHR SUCHT!“ Wie kann ich es ihnen nur erklären? Wie soll ich erklären das Jenova… das Mutter nicht mehr bei mir ist? Dass sie mich allein gelassen hat… „Lasst mich in Ruhe…!“, flehe ich beinahe schon, ehe sich eine blonde Mähne in mein Gesichtsfeld schiebt und mich erstarren lässt. Du?! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Da hast du den Salat! Wie konntest du dich von Cloud nur so bequatschen lassen, Vincent?! Das ist doch sonst nicht deine Art!“ „Warum regst du dich so auf Yuffie? Dies hier ist nicht dein Haus. Du hast mit der ganzen Sache nichts zu tun.“ Gelassen lehnte sich der Schwarzhaarige gegen den Türrahmen in dem er Stand und warf einen kühlen Blick auf das vor Wut kochende Ninjamädchen. Yuffies Augen sprühten nur so vor trotz. „Aber du! Wieso gehst du das Risiko ein wieder ein Versuchskaninchen Shinras zu werden? Nur um Kadaj zu retten? Das kann nicht dein ernst sein! Weißt du eigentlich wie viel du mit der Aktion riskierst?!“ „Das weiß ich. Und egal wie sehr du dich hier brüskierst, Yuffie, es wird nichts an der Situation ändern.“ „Rufus wird dich umbringen wenn er das erfährt!“ „Nun, ich denke nicht, dass er das wagen würde. Außerdem wird er es nicht erfahren.“ Ein ausdrücklicher und langer Blick traf Yuffie und wirkte auf das Mädchen wie eine unausgesprochene Drohung. „Ach mach doch was du willst!“, schimpfte sie, als sie dem kalten Blick nicht mehr standhalten konnte und verließ hastig das Zimmer, jedoch nicht ohne vorher die Tür kräftig hinter sich zuzuschlagen. Vincent seufzte leise auf und verließ nun ebenfalls das Zimmer, in welchem sich er und Yuffie eben noch so ‚leise’ unterhalten hatten. „Ich dachte schon ich müsse einschreiten und dich vor einem schmerzhaften Tod bewahren…“, flüsterte Cloud leise, als Vincent in den Raum trat in dem der Blonde sich um Kadaj kümmerte. Ein leichtes Lächeln umspielte Vincents Lippen. „Ich glaube bevor sie mich in Stücke gerissen hätte, wärst du an der Reihe gewesen. Sie macht sich Sorgen, dass er hier ist und glaubt, dass der Shinra-Konzern ihn über kurz oder lang finden wird… und außerdem gibt sie dir die Schuld daran.“ Cloud machte ein ernstes Gesicht, sah dabei auf das schlafende und entspannt wirkende Gesicht seines ‚kleinen Bruders’. „Sie hat nicht gesehen was ich gesehen habe. Alles in mir hat sich dagegen gewehrt ihn zu töten… mein Gefühl kann einfach nicht falsch sein! Etwas ist in Midgar mit ihm passiert, Vincent.“ Jener hörte aufmerksam zu und beobachtete seinen Freund dabei, wie dieser Kadaj durch die silbrig schimmernden Haare strich. Scheinbar lautlos näherte auch er sich dem Schlafenden, legte seine warme Hand auf der Stirn des Jungen ab und schloss die Augen. „Du weißt dass ich recht habe, nicht wahr?“ „… Etwas ist passiert, das stimmt. Er ist nicht einmal mehr annähernd so stark wie noch vor wenigen Stunden. Seine Aura hat sich sehr verändert.“ Obwohl Vincent dies in seiner üblich ruhigen Tonart sagte, spürte Cloud dennoch die Überraschung in ihm. Gleichzeitig stieg eine große Bewunderung in dem Blonden auf. Egal in welcher Situation er sich befand, Vincent blieb stets die Ruhe selbst und schien über alles die Kontrolle zu behalten. Selbst über eine in Rage geratene Yuffie. „Cloud?“, fragte Vincent plötzlich und wartete, bis er die Aufmerksamkeit seines Freundes sicher hatte. „Hast du dir überlegt, was passiert wenn der Kleine wieder zu sich kommt? Ich meine, er wird nicht auf Dauer in meinem Haus bleiben können.“ Clouds Schultern sanken beinahe sichtbar nach unten. Nachdenklich und zugleich traurig darüber, dass der Blonde scheinbar nichts tun konnte sah er fragend zu seinem Freund auf. „Noch ist es ja nicht so weit…“ „Das mag sein, aber ich kann ihn hier nicht einsperren. Und ich bezweifle auch, dass er sich überhaupt einsperren lässt. Seine Veränderung muss nicht unbedingt auch seinen Charakter betreffen.“ „Doch, das tut es! Glaub mir, er scheint ein völlig anderer geworden zu sein. Es kommt mir vor, als ob Jenova keinen Einfluss mehr auf ihn und sein Verhalten hat. Aber wir werden wohl abwarten müssen, um uns zu überzeugen.“ Einstimmiges Nicken seitens Vincent war die Antwort. ~~~~~ Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, als Cloud durch ein seltsames Geräusch aus seinem Halbschlaf aufschreckte. Noch etwas orientierungslos sah sich der Blondschopf in dem großen Zimmer um, ehe sich die Ursache der Störung in sein Blickfeld schob. Kadaj begann sich unruhig in seinem Bett zu winden, verkrallte seine dünnen Finger fest in dem weißen Laken. //Hat er einen Alptraum?//, fragte sich der blonde Exsoldat in Gedanken und erhob sich aus dem kleinen Sessel, in welchem er stets Wache gehalten hatte. „Kadaj?“, flüsterte er leise und fuhr prüfend über die Wange des Jungen. //Zumindest Fieber scheint er keines zu haben// Die Haut des Kleinen besaß eine normale Temperatur. „Stimmt etwas nicht?“ „Vincent!“ Cloud sah erschrocken auf. Der Schwarzhaarige hatte wirklich ein Talent dafür, plötzlich aus dem Nichts aufzutauchen. „I-ich weiß nicht. Er wurde plötzlich unruhig. Ich denke er hat einen Alptraum.“ Doch noch bevor Vincent auch nur in der Lage gewesen wäre zu antworten, riss Kadaj mit einem mal die Augen auf und fuhr heftig schreiend zusammen. Schmerzensschreie hallten durch das Zimmer und blieben in den Knochen der Anwesenden stecken. Der Spiegel welcher gegenüber von Kadajs Bett stand reflektierte die untergehende Sonne und warf ihre Strahlen genau in das Gesicht des geschwächten Jungen. Vincent erkannte das Problem jedoch schnell und griff nach einer der vielen Decken, welche auf einer nahe liegenden Truhe lagen und zog diese über den reich verzierten Spiegel. „Kadaj…!“, rief Cloud und sah hilflos dabei zu, wie dieser immer weiter zurückwich, bis sein Rücken die steinerne Wand erreichte. Wie ein verschrecktes, blindes Tier kauerte der Weißhaarige sich in der Ecke des Bettes zusammen und zog die Beine eng an den Körper. Blinzelnd versuchte der jüngste seine Augen zu öffnen, zuckte bei dem Versuch sogleich heftig zusammen. Ob aus Schmerz oder Angst vor ihnen, vermochten Vincent und Cloud nicht zu sagen. „Cloud, sei vorsichtig! Er ist verwirrt und hat angst… unterschätze ihn lieber nicht!“, ermahnte ihn Vincent, als sein Freund sich zu Kadaj beugte und eine Hand nach ihm ausstreckte, dieser sie jedoch sofort hart beiseite schlug. „LASST MICH!“, schrie er verzweifelt, während Cloud heftig zusammenzuckte. Noch nie hatte er den Jungen so verletzlich gesehen. „ICH HABE NICHT MEHR DAS, WAS IHR SUCHT!“ Vincent warf dem Blonden einen viel sagenden Blick zu. //Er weiß was mit ihm passiert ist//, schoss es Cloud durch den Kopf und die Fragen schienen sich in ihm explosionsartig zu vermehren. Gleichzeitig wurde ihm eines schrecklich bewusst: Wenn Kadaj wusste, dass Jenova nicht mehr in ihm ‚lebte’, musste dieser über sämtliche Geheimnisse des Sephiroth-Chromosoms bescheid wissen. Er wusste alles… er wusste zu viel… Rufus durfte ihn keinesfalls in die Finger bekommen. Kadaj stellte immer noch eine indirekte Gefahr für sich selbst und den Planeten dar. Wäre der Shinra-Konzern im Besitz des Kleinen, würde der Konzern über kurz oder lang sämtliche Informationen aus Kadaj herausfoltern… Ein kurzer Blick in Vincents rötlich schimmernde Augen, verrieten Cloud, dass jener genau dieselben Befürchtungen hegte. „Lasst mich in Ruhe…!“ Das ängstliche Wispern des Jüngsten unter ihnen riss die beiden Männer wieder in die Realität zurück. Was auch immer nun geschehen könnte, darüber mussten sie sich später Gedanken machen. Nun galt es erst einmal das Bündel vor ihnen wieder zu Vernunft zu bringen. Cloud sammelte alle seine Vorsicht, die er aufbringen konnte und setzte sich neben dem zitternden Jungen auf die Bettkante. „Hey, Kleiner… komm zu dir…“ Aufmerksam beobachteten Cloud sowie Vincent, wie sich die ängstlich zusammengekniffenen Augen nach einigen Momenten erst einen Spalt breit, dann jedoch ruckartig öffneten. Pures Entsetzen spiegelte sich in den… Cloud verschlug es die Sprache. Er war nicht fähig die Augen dieses Jungen zu beschreiben, welche sich regelrecht in seine eigenen bohrten. Ein atemberaubendes Eisblau… beinahe schon unnatürlich helles blau strahlte ihm scheu entgegen. Wie kristallisiertes Eis schienen sich die Sonnenstrahlen in Kadajs Augen zu brechen und diese noch mehr zum leuchten zu bringen. Augen so eisblau, wie die klarsten Gewässer im Paradies… War dies Kadajs wahres Äußeres? Nur mit äußerster Mühe schaffte es Cloud seine Gedanken wieder in die richtigen Bahnen zu ziehen und nicht in diesen glitzernden Ozeanen zu versinken. So viele Emotionen spiegelten sich in ihnen… Angst, Verwirrung, Unglaube und blankes Entsetzen… Bleierne Schwere legte sich auf Clouds Schultern. Enttäuschung? Fühlte er gerade Enttäuschung? Aber was hatte er erwartet? Kadaj hatte keinen Grund zu glauben, dass er sich bei ihnen in Sicherheit befand. Nein, dazu hatte er wahrlich keinen Grund. „Wie fühlst du dich?“, setzte Cloud vorsichtig an, behielt den verwirrten Jungen dabei genauestens im Auge. Auch Vincent war auf der Hut und hatte sich vorsorglich neben dem Exsoldaten an dem Bett positioniert. Kadaj hörte diese gestellte Frage zwar, doch waren all seine Sinne auf die golden schimmernden Klauen des Mannes neben ihm gerichtet. Waffen, mit denen er ihn mühelos hätte aufschlitzen können. War er einer der Wächter Shinras? Doch nur so konnte es sein. Niemand anderes als der Shinra-Konzern war in der Lage eben solches zu erschaffen… er war gefangen… sie hatten ihn… nein, ER hatte ihn ihnen ausgeliefert!! Und nun fragte sein Bruder nach seinem Befinden? Hatten sie ihm am Ende schon etwas injiziert und warteten nun gespannt auf seine Reaktion? Warteten darauf, wie sein Körper auf die Substanz reagieren würde? Ob er sich vor Schmerzen winden, oder sie absorbieren würde? Horrorvisionen breiteten sich ungewollt in Kadajs Kopf aus, ließen eine unglaubliche Übelkeit in ihm aufsteigen. Er war schutzlos… er war ihnen ausgeliefert… //Ich will hier weg… ich will hier nicht sein… lasst mich in Ruhe!// Ohne auch nur auf Clouds gestellte Frage zu antworten begann seine zierliche Gestalt erneut zu zittern. Stumm schüttelte er den Kopf, starrte weiterhin fassungslos in die Augen seines großen Bruders. Nur mit größter Mühe schaffte er es, einige wirre Worte herauszukrächzen. „Du hast… ausgeliefert… warum? … Ich… nicht… bitte nicht! Mutter… nicht mehr da… lasst mich…“ „Kadaj! Beruhige dich!“, versuchte es Cloud und griff dem aufgelösten Jungen an die Schultern, versuchte ihm Halt zu geben und ihn seine Nähe spüren zu lassen. Er verstand nicht, wovor Kadaj solche Angst hatte. Ausgeliefert? Wem sollte er ihn ausgeliefert haben? „Kleiner, beruhig dich! Ist ja gut… du bist hier in Sicherheit!“ //In Sicherheit?// Kadaj traute seinen Ohren nicht. Wie erstarrt blickte er beinahe vorwurfsvoll in die blauen Iriden seines ‚Bruders’. Die Hände, die auf Clouds Schultern lagen fühlten sich für Kadaj an, als wollen sie ihn jeden Moment in Stücke reißen… Gespielte Fürsorge… Auf eine gewisse weise gekränkt und zugleich unglaublich wütend, schlug er mit ungeheurer Wucht die stützenden Arme beiseite. „In Sicherheit? Warum machst du das? Warum spielst du mir jetzt auch noch was vor?! Du lieferst mich ihnen aus und willst mich auch noch beruhigen?! Warum?! Damit die Mittel besser wirken, die sie mir gegeben haben?!“ „Mittel? Kadaj, ich-“ Doch weiter kam der junge Blondschopf nicht. Noch bevor jemand hätte reagieren können, stieß Kadaj den völlig überraschten Cloud nach hinten, sprang aus dem Bett und flüchtete durch die Tür, die ihm hoffentlich den Weg aus dieser Hölle zeigte. Geistesgegenwärtig hatte Vincent seinen Freund aufgefangen, ehe dieser mit dem Kopf auf dem harten Boden aufschlagen konnte. Der Schwung, mit dem Kadaj ihn von der Kante befördert hatte, hatte ausgereicht den durchtrainierten Exsoldaten aus dem Gleichgewicht zu bringen. //So viel also zu einem ‚wehrlosen Kadaj’//, dachte Vincent aufseufzend, ehe er von Cloud am Arm gepackt und gnadenlos mitgezogen wurde. „Schnell! Er darf nicht entkommen! Wenn die Turks ihn entdecken und sehen, dass er noch am leben ist werden sie alles daran setzen ihn zu fangen!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Haus ist so groß… Verdammt, ich muss hier raus! Schwarze Wände zieren dieses dunkle Gebäude und jagen mir einen Angstschauer nach dem anderen durch den Körper. Es ist so kalt… Keuchend renne ich durch die verschlungenen Gänge. Wo bin ich hier? Warum ist hier kein Ausgang? Weg… WEG! Ich muss hier weg! Meine Lunge schmerzt und meine Beine wollen mich nicht mehr richtig tragen. Aber ich darf nicht schlapp machen! Ich muss hier raus! Noch während ich mir einen Weg durch die Dunkelheit bahne, merke ich, wie mir heiße Tränen über die Wangen laufen. Warum hat er das gemacht? Warum hat er mich dem Shinra-Konzern ausgeliefert? Er will mich leiden sehen… mein großer Bruder… der einzige der mir noch geblieben ist… Aber warum tut mir das so weh? … Da vorne… da ist eine Treppe… ohne meine Umgebung auch nur ansatzweise richtig wahrzunehmen renne ich die Stufen hinunter, stolpere und kann mich gerade so am Geländer festhalten. Ein stechender Schmerz durchfährt meinen linken Fuß. Der Schmerz ist so groß, dass ich mich wimmernd am Geländer abstützen muss um nicht auf die Stufen zu sinken. Nein… nein, das darf nicht sein… Der Ausgang… direkt vor meiner Nase… Eine große schwarze Tür mit einem kleinen Fenster darin… und dahinter… die Freiheit… Nur noch wenige Meter trennen mich von ihr… „Ich darf nicht aufgeben!“, herrsche ich mich selbst an und schleppe mich Schritt für Schritt nach vorne. Schmerzerfüllte Laute entweichen meiner Kehle, ohne dass ich es verhindern kann. Es tut so weh… ob mein Fuß gebrochen ist? Egal… selbst wenn ich ihn mir abgehackt hätte, nichts hätte mich davon abhalten können auf diese Tür zuzuhumpeln. Nur noch wenige Schritte trennen mich von der Tür und ich gönne mir eine kleine Verschnaufpause, als ich plötzlich etwas Blondes aus dem Augenwinkel wahrnehme. Mein Körper erstarrt augenblicklich zu Eis… fassungslos starre ich weiterhin geradeaus, sehe wie sich blondes Haar immer weiter in mein Blickfeld schiebt. Blondes Haar, welches blaue Augen umrahmt… Ein entschlossener Blick lieg in ihnen… entschlossen, mich aufzuhalten. Noch bevor ich reagieren kann, hat sich mein großer Bruder zwischen mich und die Tür gestellt. Mir wird schlecht… ich fühle mich, als habe mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. „HÖR AUF! GEH WEG!“, schreie ich hilflos und verkrampfe meine Hände zu Fäusten, als Cloud langsam mit dem Kopf schüttelt. „Draußen ist es zu gefährlich für dich Kadaj.“ „Gefährlich?“, kreische ich beinahe hysterisch zurück und schleppe mich einen bedrohlich wirkenden Schritt nach vorne. Für wie beschränkt hält er Kerl mich eigentlich?! „Glaubst du der Lebensstrom hat mir mein Gehirn rausgesaugt?! Du hast mich dem Shinra-Konzern ausgeliefert und verlangst von mir, dass ich mir hier SICHER FÜHLE?!!“ Der entsetzte Blick, der nun den meinen streift ignoriere ich gekonnt, als ich mich mit Tränen in den Augen auf meinen Bruder stürze. Wie kann er mir das nur antun? Mich so zu hintergehen und sogar noch vorzuheucheln, dass ich hier in Sicherheit bin! Blind vor Wut und Schmerz, der meinen Fuß zu zerreißen scheint, hole ich mit meiner Faust aus und lasse sie gerade auf Cloud niedersausen, als sich kaltes Metall um sie legt und hart nach hinten reißt. Gepeinigt schreie ich auf und mein angeschlagener Fuß sieht dies als ideale Möglichkeit völlig den Geist aufzugeben. Wie in Zeitlupe sinke ich in mir zusammen und schlage schmerzhaft mit den Knien auf dem harten Boden auf. Noch bevor ich mich umdrehen kann, um zu sehen, wer mich zu Fall gebracht hat, schließen sich zwei überaus starke Arme um mich und halten mich fest. Meine Oberarme fest an den Körper gepresst, gelingt es mir nur hilflos wie ein Fisch auf dem Trockenen zu zappeln. „Loslassen! LASS MICH LOS! HÖR AUF!“ Ich kann nicht anders als laut zu schreien… Die Angst bahnt sich wieder mit ungeahnter Macht an meine Oberfläche und löst meinen Verstand rasch ab. Allein der Mann der mich festhält bringt meinen schwachen Körper zum beben. Denn es ist jener Mann mit den roten, dämonischen Augen und der goldenen Klaue… Ein Monster… geschaffen von Shinra… würde ich genauso enden? „NEIN! ICH WILL DAS NICHT!“ Egal, was passiert… ich muss mich wehren! Verzweifelt beginne ich gegen die starken Arme anzukämpfen, stoße meine Ellenbogen nach hinten, in der Hoffnung den Rumpf des Kerls zu treffen. Doch dieser weiß sich zu schützen und presst mich so fest mit dem Rücken gegen seine Brust, dass selbst ich nach Luft schnappen muss. Mehrere Minuten kämpfe ich gegen diese Übermacht an Kerl an, doch alles was ich damit erreiche ist, dass mein Körper schmerzt und mir furchtbar Elend zumute wird. Schweißperlen rinnen meine Stirn hinab und ein leichtes Schwindelgefühl breitet sich in mir aus… Ich kann nicht mehr… Ein letztes mal versuche ich wimmernd meine Arme zu befreien, doch ich habe keine Chance… Erst jetzt wird mir die tiefe Stimme an meinem Ohr bewusst, die scheinbar die ganze Zeit auf mich einzureden versucht… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Shhh… Kleiner, keine Angst… du bist nicht bei Shinra… ist ja gut… beruhig dich! Du bist nicht bei Shinra… Shinra weiß nicht, dass du noch am leben bist. Shhh… Kadaj, keine Angst.“ Vincent kam nicht umhin einen erleichterten Blick auf Cloud zu werfen, als Kadajs Gegenwehr langsam aber sicher erstarb. All die Zeit hatte der schwarzhaarige Ex-Turk durchgehalten, die Schläge und Befreiungsversuche des Jungen ausgehalten. Doch nun schienen Kadaj die wenigen Kräfte zu verlassen. Den zierlichen Leib an den seinen gepresst spürte er das langsame erschlaffen von Kadajs Körper und begann nun leise, beruhigende Worte in dessen Ohr zu flüstern. Denn erst jetzt, so wusste Vincent, war der Geist des Kleinen wieder einigermaßen Aufnahmefähig. Cloud hatte in all der Zeit einen sicheren Abstand gehalten und Vincent dabei beobachtet, wie dieser scheinbar spielend mit seinem aufgelösten Bruder fertig wurde. Dennoch war es Cloud schwer gefallen die Ruhe zu bewahren. Kadajs Anschuldigungen gingen nicht spurlos an dem Blonden vorbei. Nicht, weil er sich schuldig fühlte, sondern weil Kadajs Angst keinem der beiden Anwesenden entgangen war. Und dieser Zustand rief bei Cloud unweigerlich Mitleid hervor. Und je länger er den Kleinen beobachtete, umso mehr Zweifel kamen in ihm auf. Hatte er wirklich das richtige getan, als er Kadaj am Leben ließ? ~~~~ „Nicht bei Shinra?“, flüsterte der Weißhaarige plötzlich, als er glaubte die Worte des Schwarzhaarigen hinter ihm falsch verstanden zu haben. Zögerlich, ja sogar etwas ängstlich wandte er seinen Kopf, suchte den Blick des ihm unbekannten Mannes und suchte Wahrheit in ihnen. War das auch keine Lüge? „…Wo…“ „Wo du bist?“, beendete Vincent seine Frage und erwiderte den unsicheren Blick in Kadajs bezaubernden Augen völlig ruhig. Ein schwaches Nicken war die Antwort. Der Kampf von eben schien völlig vergessen. Auch das Vincent noch immer die Arme fest um Kadajs Oberkörper geschlungen hatte, schien nicht weiter zu stören. „Du bist in meinem Haus. In einem versteckten Teil des Waldes in der nähe von Midgar. Es sieht zwar ziemlich unheimlich aus, aber erfüllt seine Zwecke sehr gut.“ Selbst diese wenigen Informationen schienen zu viel für Kadaj zu sein. „Aber… ich… warum… ich hab doch…“ Den Rest des Satzes ließ Kadaj offen. Doch es war auch nicht nötig, zu erwähnen, was Kadaj beinahe gelungen wäre. „Shh… das klären wir später. Du bist noch zu geschwächt. Ruh dich erst einmal aus.“ Ohne auch nur einen Gedanken an weiteren Protest zu verschwenden, nickte der jüngere Schwach und sah betroffen zu Boden. „Kannst du laufen?“, meldete sich nun endlich Cloud und besah sich kurz den linken Fuß Kadajs. „Das werden wir jetzt herausfinden“, meinte Vincent kurz entschlossen, schob seine Arme unter die Achseln des Kleineren und zog diesen kurzerhand auf die Beine. Doch kaum verlagerte Kadaj etwas seines eigenen Gewichtes auf den verletzten Fuß, schoss der zerreißende Schmerz wieder seine Nerven entlang und ließen ihn gepeinigt aufstöhnen. „Also nicht“, war die ernüchternde Antwort des ehemaligen Turks. Wortlos hob dieser den Jungen auf die Arme und trug ihn zurück in sein Zimmer. Kadaj war so erschöpft, dass er nicht einmal mehr in der Lage war, dagegen zu protestieren. Cloud folgte den beiden ebenso stumm, war jedoch seinen eigenen Gedanken versunken. Kadaj seufzte er erleichtert, als Vincent ihn behutsam auf dem Bett absetzte und er sich in die Kissen zurücklehnen konnte. Sein Fuß pochte schon schmerzhaft, da das Blut sich beim Tragen angestaut hatte und nicht abfließen hatte können. „Lässt du mich deinen Fuß mal ansehen?“, fragte Vincent leise und nahm am Fußende des Bettes platz. Ein leichtes Nicken und der Schwarzhaarige begann behutsam die Verletzung zu begutachten, die Kadaj sich bei seinem Fluchtversuch zugezogen hatte. „Ah…“ Schmerzerfüllt japste er Kleinere auf, als Vincent den Fuß vorsichtig bewegte. Mit seiner warmen Hand tastete er jede noch so kleine Stelle ab, konnte jedoch keinen größeren Schaden entdecken. „Du hast Glück gehabt, Kleiner. Er ist nur verstaucht. Ein Verband und etwas Ruhe, dann kannst du sicher bald wieder laufen und das Bein normal belasten.“ „Mhm…“, murmelte Kadaj leise und schloss mit hochroten Wangen die Augen. Er fühlte sich so hilflos… so… so verdammt schwach! ~~~~ „Cloud?“ „…Ja, Vincent?“ Cloud saß auf dem Geländer des Balkons, welcher an das Wohnzimmer des Hauses gekoppelt war und blickte abwesend in den mit Sternen überfüllten Himmel. „Kadaj schläft jetzt… Aber er ist es nicht, um den ich mir Sorgen mache.“ „Es ist nichts, glaub mir. Ich bin nur etwas müde. Der Tag heute war sicherlich kein normaler Tag und mindestens genauso anstrengend wie ungewöhnlich…“ Vincent besah sich seinen Freund und zögerte kurz, ehe er sprach: „Wenn dich etwas bedrückt, dann…“ Endlich wandte Cloud seinen Blick von den Sternen und sah seinem langjährigen Freund lächelnd und dankbar ins Gesicht. „Ich weiß deine Treue zu schätzen, aber es ist wirklich nichts… Nichts was jemand anderes bereinigen könnte… Es liegt alles an mir. Mach dir bitte keine Sorgen.“ „Wie du willst…“, erwiderte Vincent leise und trat in den Schatten des Zimmers zurück. Cloud war wieder allein. Seinen Augen wieder auf die weiten des Universums richtend glitt ihm ein Name über die Lippen. So voller Sehnsucht, dass es ihn fast schon zu sehr schmerzte, ihn auszusprechen… „Zack…“ Fortsetzung folgt! Ich hoffe es hat gefallen! Ich freue mich auf eure Reviews! eure Bleed Kapitel 3: Misstrauen --------------------- Hallooooooooo~ ... noch jemand da?? ö____Ö Hm... lang ists her, jaja... ich hoffe es sind noch ein paar Leser übrig geblieben *schief grins* Nein, ich habe diese FF zwischenzeitlich nicht aufgegeben. Mir fehlte lediglich die Zeit sie weiter zu führen. Keines meiner Projekte wird abgebrochen, es kann aber leider durchaus vorkommen, dass ein Update länger auf sich warten lässt. Tut mir echt leid ^^" Ich hoffe dennoch, dass euch das neue Kapitel gefällt :) LG _BleedForFuckinLovE_ ------------------------------------------------------------------- 3. Kapitel: Misstrauen Ich glaube es nicht! Das kann nicht sein! Ich bin im falschen Film! Ich meine… hallo? So etwas kann doch nur Einbildung sein! Oder? Ganz ruhig Kadaj… Fangen wir noch mal von vorne an. Ganz nüchtern betrachtet die Fakten zusammen sammeln und das Beste daraus machen. Ganz einfach. Ist doch keine Herausforderung für mich… Immer ruhig bleiben. Schlimmer kann es ja eh nicht mehr kommen… hoffe ich. Noch immer verwirrt und völlig mit meiner jetzigen Situation überfordert (auch wenn ich das niemals zugeben würde) sitze ich in einem durchaus bequemen Bett und schlinge eine nicht minder weiche Bettdecke fest um meinen halbnackten Körper. Tief atme ich ein, ziehe den Leben spendenden Sauerstoff fest in meine Lungen, bis ich das Gefühl habe, wieder einigermaßen klar denken zu können. Fakten… okay… Fakt eins: Ich lebe. Fakt zwei: Ich befinde mich in einem staubigen, alten Zimmer, welches bisher sicherlich nicht sehr oft benutzt wurde. Fakt drei: Cloud und dieser unheimliche Kerl haben mich eingesperrt. Mein Fuß pocht noch immer unangenehm, ich hätte sowieso nicht flüchten können und dennoch hat mein großer Bruder mit einem entschuldigenden Lächeln die Tür hinter sich geschlossen und mich wie ein Tier weggesperrt. Und wozu das alles? Ich meine… Cloud hat doch am allerwenigsten einen Grund mich am leben zu lassen. Rein rational betrachtet natürlich. Nach allem, was geschehen ist… „Mutter…“, wispere ich leise in den trostlos wirkenden Raum hinein und schlinge die Arme in einer hilflosen Geste um meinen Körper. Ich fühle mich so… allein und leer… Jetzt wo ich niemanden mehr um mich habe, scheint selbst das Zimmer in dem ich sitze viel zu groß für mich. Niemals habe ich mich derart einsam gefühlt. Immer war jemand um mich gewesen… Loz… Yazoo… und Sephiroth. Der One-winged-Angel, der wie ein Parasit in meinen Körper gepflanzt worden war und zum Todesurteil für meine Brüder wurde. Aber warum nicht auch für mich? Er hat mich nicht getötet… stattdessen hat er mir den letzten Rest von Mutter genommen, den ich in mir trug. Warum? Warum hat mich Mutter im Stich gelassen? Warum hat mir Sephiroth den Rücken gekehrt? War ich so schwach? Dabei hatte ich noch versucht ihn zu warnen. Hatte nach Sepiroth geschrien, als Clouds Schwerter ihn zu durchbohren drohten. Nicht einmal Mutter hat mir geholfen. Sie hat dich sterben lassen, Seph… Sie hätte dich warnen können. Aber sie hat es nicht getan. Es war nicht meine Schuld. Nein, nicht meine… Trotzdem bin ich alles andere als glücklich. Was nützt mir dieses neue ‚Leben’, wenn ich nicht einmal weiß, was ich damit anfangen soll? Ich habe keine Aufgabe, keinen Sinn… keine Existenzberechtigung, wenn man es genau nimmt. Ich bin nur geschaffen worden um Mutter zu finden. Aber Mutter will mich nicht. Nicht einmal der Lebensstrom hat mich mit sich genommen. Mein Leben hat keinen Sinn mehr. Und dennoch bin ich hier. Aber trotz allem verspüre ich nicht den Drang, mir das Leben zu nehmen. Wahrscheinlich bin ich dazu einfach zu feige. Gut möglich oder? Immerhin habe ich mich im entscheidenden Kampf ja auch hinter Sephiroth versteckt und ihm meinen Körper überlassen. Er hätte alles für mich erledigen sollen. Die Reunion hätte mich zu Mutter bringen müssen. Ob der Tod wirklich so erlösend ist, wie ich ihn mir gerade vorstelle? Ich kann ja noch einmal darüber nachdenken, wenn ShinRa mich in die Finger bekommen sollte. Denn so viel steht fest: Eher sterbe ich, als dass ich noch einmal in eines dieser abscheulichen Labore zurück muss! Den Ort meiner sogenannten ‚Geburt’. Allein bei dem Gedanken daran wird mir furchtbar kalt. Mein Herz krampft sich zusammen, mein Hals schnürt sich zu. So plötzlich, dass ich heftig nach Luft schnappen muss und mich etwas gebeugt nach vorne lehne. Die Gänsehaut, die meinen Rücken entlang läuft ist da noch mein geringstes Problem. Ich sehe Bilder… Geräusche… Stimmen… spüre Hände, die mich grob anfassen und dennoch nicht da sind. Nicht da sein dürfen! Denn es ist vorbei! Es war nur am Anfang so! Vor dem Training… vor der Ausbildung… der Tag meiner Geburt. Der schwarzhaarige Unbekannte hat mir gesagt, dass ich nicht bei ShinRa bin. Dass sie überhaupt nicht wüssten, dass ich noch am leben sei. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke… klingt das total bescheuert. Noch bescheuerter ist lediglich die Tatsache, dass ich mich davon auch noch habe beruhigen lassen! Wie ein kleines Kind hat mich Clouds Freund die Treppen hinaufgeschleppt und mich hier abgeladen. Und sogar noch fürsorglich meinen Fuß versorgt. Vielleicht wollen die beiden mich nur ‚aufpäppeln’? … Ich kann nicht anders und muss grinsen. Warum? Weil ich über meine eigene Dummheit lachen muss. Mache ich mir wirklich Hoffnungen, lebendig aus dieser Lage rauszukommen? Das Geräusch eines sich öffnenden Schlosses reißt mich jäh aus meinen absurden Gedanken. Voll unterdrückter Wut sehe ich scheinbar gelassen dabei zu, wie sich die silbrig schimmernde Türklinke plötzlich nach unten bewegt und ein blonder Haarschopf sich durch den kleinen Spalt drückt. „Du bist wach?“, weh die überflüssig erscheinende Frage meines großen Bruders an mein Ohr. Nein, ich stelle mich tot, füge ich in Gedanken sarkastisch hinzu, ehe ich ein leises „Siehst du doch…“, von mir gebe. Irgendwas muss ich ja schließlich sagen. Ich bin nämlich keineswegs scharf darauf, am Ende doch noch bei ShinRa zu landen. Vertrauen bringe ich weder Cloud noch diesem misslungenen Goldklauen-Experiment entgegen. Nicht einmal meinen beiden Brüdern hatte ich es von Beginn an geben können. Ich erinnere mich noch gut an den Tag meiner Geburt… Erinnerungen, die ich manchmal lieber vergessen würde… Bis zu jenem Zeitpunkt, an dem mein Bewusstsein gewaltsam in die jetzige Realität gezogen wurde, hatte ich immer und immer wieder den gleichen Traum. Ich befand mich auf einer Wiese. Grün-bläulich schimmerndes Gras wuchs und gedieh um mich herum; der Himmel erstrahlte in einem besänftigenden violett. Ein riesiger Mond, welcher von einem kleineren umgeben wurde, kreiste parallel zu der leuchtend gelben Sonne. Dies war meine Heimat. Und obwohl ich sie nicht sah, da sie stets hinter mir stand, spürte ich sie: Mutter. Wärme ausstrahlende Arme –die Arme einer Frau- schlangen sich um meinen Körper und erfüllten mich mit einer absoluten Zufriedenheit. Doch nicht ewig war mir dieses Paradies vergönnt. Irgendwann hörte ich es… das stete Blubbern, gedämpft klingende Stimmen und ein nervtötendes Piepsen. Geräusche, die mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig fremd waren prasselten plötzlich auf mich ein und machten mir Angst. Ich begriff nach einiger Zeit sogar, dass dieses penetrante Piepen wohl direkt mit meinem Herzschlag zusammenhing. Denn je heftiger es gegen meinen Brustkorb schlug, umso lauter und schneller steigerten sich die Laute in meiner Umgebung. Alles was ich wollte war zu meiner Mutter zurückzukehren… an jenen Ort, an dem ich mich so wohl fühlte. Mich in ihre Arme zu flüchten und alles auszublenden, was nun unweigerlich mit mir geschah. Doch Mutter war fort. Alles war fort. Die Wiese, der Himmel, sogar die wärmenden Sonnenstrahlen, die meine Haut streichelten. Ich spürte nur noch eines: Angst. Ein lauter Schlag gefolgt von einem heftigen vibrieren lies mich vor Schreck meine bis dato noch nie benutzten Augen aufreißen. Ich befand mich nun endgültig in dem Hier und Jetzt. Heute weiß ich, dass die lauten Geräusche auf den Motor des Tanks zurückzuführen waren, welcher damit begonnen hatte, die zähe Lebensflüssigkeit aus meinem ‚Brutkasten’ abzusaugen. Diese grüne Suppe war auch dafür verantwortlich gewesen, dass ich nichts wirklich klar erkennen konnte. Stattdessen schmerzten meine Augen höllisch, als ich sie benutzte und mit ihnen etwa sechs verschwommene Gestalten direkt über mir ausmachen konnte. Alle trugen sie weiße Kleidung und liefen hastig von einer Seite des Tanks auf die andere. Immer wieder vernahm ich neue Laute und Töne, die so plötzlich auf mich einprasselten, dass ich erschrocken in meinem Tank zusammenzuckte. Ich wurde panisch, als ich die endlosen Kabel entdeckte, die mit meinem Körper verbunden waren. Selbst in meinem Mund konnte ich nun eisernes Metall schmecken. Mir wird sogar heute noch schlecht, wenn ich daran denke. Nachdem die Flüssigkeit mich nicht mehr mit ihrer schützenden und wärmenden Hülle umgab, wurde seitlich von mir der durchsichtige Tank geöffnet. Ich weiß nicht ob eine natürliche Geburt genauso anstrengend ist, doch damals war ich zu diesem Zeitpunkt fast zu Tode erschöpft. Ich fühlte mich nicht einmal in der Lage, meinen kleinen Finger zu bewegen. Reglos und schwer atmend lag ich einfach da und lies zu, wie zwei der sechs Wissenschaftler mit ihren behandschuhten Händen nach mir griffen und mich mitsamt den endlosen Schläuchen aus dem künstlichen ‚Mutterleib’ hoben. Augenblicklich begann ich vor Kälte zu zittern, als die erste Luft meine noch unberührte Haut streifte. „Wunderschön… ein gutes Ergebnis… legt ihn dorthin.“ Auch der Tisch, auf dem ich behutsam abgelegt wurde, erwies sich als viel zu kalt für meinen neugeborenen Körper. Das gleißende Licht zweier riesiger Operationslampen biss mir schmerzhaft stark in die Augen, sodass ich diese augenblicklich schloss. Aber Ruhe war mir noch lange nicht vergönnt. „Puls noch immer Tachykard… Sauerstoffsättigung bei 100%... entfernt den Tubus und die Magensonde.“ Auch wenn mein Gehirn noch keine fünf Minuten lang arbeitete, wusste ich sofort, dass mir dies alles andere als gefallen würde. Alles in mir verkrampfte sich, als zwei kräftige Hände sich um meinen Kopf schlossen und ihn vorsichtig überstreckten. Augenblicklich begann ich wild und unkoordiniert um mich zu schlagen. Die fremden Gesichter, der Mundschutz den sie trugen, der sterile Geruch, die Kälte und das gleißende Licht… all das machte mir unglaubliche Angst. Doch meine Gegenwehr wurde sofort im Keim erstickt. Ein Händepaar nach dem anderen fingen meine Arme und Beine ein und hielten sie fest auf dem Tisch verankert. Kann ein Neugeborenes bereits Todessehnsucht empfinden? Wenn ja, dann hatte ich diesen Wunsch dort mit voller Intensität verspürt. „Schon jetzt eine wahre Kämpfernatur der Kleine!“, hörte ich einen der Forscher lachen, ehe ich für einen Moment lang glaubte ersticken zu müssen. In meinen Augen quälend langsam, entfernten sie die Schläuche aus meinem Mund. Immer wieder versuchte ich reflexartig mit aller Kraft meine Hände zu lösen und sie an meinen Hals zu führen, doch mit der Stärke dieser ausgewachsenen Männer konnte ich noch nicht mithalten. Hustend und keuchend lag ich da und rollte mich instinktiv zusammen, als sämtliche Versorgungs- und Überwachungskabel entfernt waren. Damals war ich so schwach… man hätte mich mit Leichtigkeit töten können. Doch das taten sie nicht. Stattdessen machten sie mich zu dem, was ich heute bin. Später begann man meinen nackten und nassen Körper mit warmen Tüchern trocken zu reiben. Regelmäßig strichen sie über meine einzelnen Muskelpartien, massierten Rücken, Arme und Beine, regten so meinen Kreislauf an… Tiermütter machen dasselbe mit ihren Jungen, habe ich mal gehört. Ich lies diese Prozedur widerstandslos über mich ergehen. Ich weiß noch, dass ich ungewollt jämmerlich winselnde Laute von mir gab. Alles war neu… fremd und furchteinflößend. Früh lernte ich, dass man mit Betteln und Jammern zum Erfolg findet. Fast augenblicklich begann nämlich eine starke Hand beruhigend über meinen nassen Haarschopf zu streicheln. Sofort verstummte ich und schmiegte mich schwach der liebkosenden Hand entgegen. Das amüsierte Gelächter um mich tangierte mich kein Stück und war mir schlichtweg egal. „So viel stärker als die anderen und doch genauso verschmust… es scheint wohl genetisch veranlagt zu sein.“ Mir doch egal, dachte ich zu diesem Zeitpunkt ohne überhaupt zu wissen, was dieser Satz für mich genau bedeutete. Es folgten noch weitere Untersuchungen und Tests, ehe man schließlich feststellte, dass ich mich genauso entwickelt hatte, wie beabsichtigt. Was ihnen scheinbar sehr gefiel, war für mich die reinste Folter. Ich hasste die unzähligen Hände auf meiner Haut, die mich abtasteten und sämtliche Reflexe an mir prüften. Man hielt mir die Nase zu, um zu sehen, ob ich durch den Mund zu atmen wusste und stach mir mit einer kleinen Nadel in den Finger, um mein Schmerzempfinden zu kontrollieren. Sorgfältig wurde meine Lunge abgehört und meine Gliedmaßen auf ihre Beweglichkeit geprüft. „Keine Muskelatrophien und auch keine Kontrakturen... sehr gut…“ Besonders erfreut waren sie, als man meine Augenlider nach oben zog und meine mako-grünen Augen ängstlich umherzuckten. Im Anschluss verpassten sie mir noch eine art Brandzeichen auf die Innenseite meines Handgelenks. XII01 prangt seitdem auf meinem Arm. Und bis heute weiß ich nicht, was das heißen soll. Aber jetzt dürfte es ohnehin egal sein. Immerhin bin ich ja gescheitert und habe Mutter nicht, wie verlangt, zurückgebracht. Kurz nach meiner Geburt brachte man mich zu meinen Brüdern. Wortlos wurde ich Yazoo in die Arme gelegt und mit ihnen allein gelassen. Ich war so erschöpft, dass ich mich lediglich nach Wärme und Schutz suchend an ihn klammerte. Yazoo und Loz nahmen mich sofort als ihren kleinen Bruder an. Erst als ich wieder bei Kräften war, machte ich ihnen deutlich klar, dass ich alles andere als ein kleiner, süßer Bruder war. Sofort hatte das Sephiroth-Chromosom in mir die Kontrolle übernommen und ließ mich von Tag zu Tag bösartiger und brutaler werden, bis ich in den Augen meiner ‚Väter’ perfekt war. Aber auch Yazoo und Loz, die gerade mal eine Woche älter waren als ich, entwickelten sich schnell zu effizienten Killermaschinen. Warum ausgerechnet ich als einziger die Gestalt eines halben Kindes bekam ist mir heute noch nicht klar… aber es stört mich auch nicht. Irgendwann nahm dann alles seinen Lauf, geriet schließlich außer Kontrolle und brachte mich in die jetzige, unglückliche Lage. Frustriert seufze ich auf. Jetzt wo ich über alles noch einmal nachgedacht habe, erscheint mir meine ausweglose Situation noch grausamer als sie ohnehin schon ist. Selbst die Tatsache, dass Cloud mir gerade ein Tablett mit Essen an mein Bett bringt, erfreut mich kein bisschen. Im Gegenteil. Ich komme mir regelrecht verarscht vor, als dieser Schwarzhaarige mit seinem zerfledderten roten Umhang ebenfalls das Zimmer betritt und sofort die Tür wieder hinter sich verschließt. Verdammt noch mal! Mein Fuß ist fast doppelt so dick wie gewöhnlich und fühlt sich an, als würde er absterben! Laufen unmöglich! Und Cloud besteht auf Geleitschutz! Mal abgesehen davon gefällt mir der bohrende Blick von diesem Typen ganz und gar nicht. Stechend und durchdringend wie die der Wissenschaftler… Mir wird schlecht. Kann der nicht jemand anderen mit seinen Blicken töten?! Cloud zum Beispiel? „Ich dachte du hast vielleicht Hunger. Du solltest essen, damit du wieder auf die Beine kommst.“ Sehr witzig Cloud. Als ob Wurstbrötchen und Joghurt halb gebrochene Gliedmaßen heilen können… Okay, angeblich ist da ja eh nichts gebrochen, aber die gespielte Fürsorge von meinem großen Bruder gehr mir echt auf die Nerven! Allein die Anwesenheit der beiden lässt mein Blut vor Wut fast kochen. Ist doch sowieso alles nur geheuchelt. „Hab keinen Hunger…“, entgegne ich störrisch und verschränke die Arme vor meiner Brust, obwohl das glatt gelogen ist. Ich könnte Bahamut verdrücken, so einen Kohldampf schiebe ich. Aber das muss Cloud ja nicht wissen. Und der andere auch nicht. Ich bemerke langsam wie Widersprüchlich ich mich benehme. Gestern hatte ich nicht einmal den Ansatz meiner antrainierten Stärke halten können. Aber nun muss ich stark bleiben! Niemand soll sehen, was für eine scheiß Angst ich habe. ~~~~ Kadaj’s misstrauische Miene sprach Bände. Beinahe angeekelt taxierte der junge Silberschopf sein harmloses Frühstück, als befürchte er, es sei vergiftet. Etwas hilflos warf Cloud einen Blick zu Vincent, welcher hingegen lediglich schulterzuckend den Kopf schüttelte. Offensichtlich wusste auch er nicht, wie man einen aufsässigen Teenager zum essen animierte. „Iss wenigstens ein bisschen, Kadaj“, versuchte es Cloud erneut in gut gemeinter Absicht und stellte das Tablett vorsichtig auf dem kleinen Nachttisch ab. Der blonde Ex-Soldat war kein Freund vieler Worte und konnte mit solch abstrusen Situationen, in denen Fingerspitzengefühl gefragt war, merklich nicht umgehen. Immer wieder wechselte sein Blick von Kadaj auf das Essen und wieder zurück. Tifa wusste, wie man vorgehen musste… Doch sie hätte das Essen für den Jungen vergiftet, daran bestand kein Zweifel. //Würdest du etwas von deinem Feind annehmen?//, dachte Vincent verstehend und musterte den zierlichen Jungen auf dem Bett genau. Ihm war keinesfalls entgangen, dass Kadaj seinem stechenden Blick nicht lange hatte standhalten können. Beinahe verschreckt hatte Kadaj den kurzen Augenkontakt unterbrochen und mied ihn nun konsequent. Wahrlich… von der zähen und begabten Kämpfernatur schien nicht mehr viel übrig. Und doch glaubte Vincent zu erkennen, dass die panische Angst dem kindlichen Trotz gewichen war. Kadaj war also noch immer mit äußerster Vorsicht zu genießen. Der ehemalige Turk glaubte sogar für den Bruchteil einer Sekunde den alten Zorn in seinen eisblauen Augen gesehen zu haben. Die gesamte Körperhaltung des Jungen war auf Abwehr jeglicher Art ausgerichtet. „Lass ich, er braucht einfach noch Zeit“, entgegnete er schließlich ruhig, trat auf Cloud zu und legte diesem aufmunternd die klauenbesetzte Hand auf die Schulter. „Was soll das heißen?!“, rief Kadaj augenblicklich in hysterischem Ton dazwischen und wich alarmiert durch die plötzliche Nähe des ihm Unbekannten zurück, bis sein Rücken die Wand berührte. Vincents Goldklaue schien den Jungen völlig einzuschüchtern. „Wir meinen damit, dass es noch dauert, bis du kapierst, dass du nur hier in Sicherheit bist“, erklärte Vincent geduldig und näherte sich immer mehr dem letzten Jenova-Erben. „Warum soll ich das glauben?! Ich bin nicht bescheuert!“, giftete Kadaj feindselig, kauerte sich jedoch merklich in der Ecke des Bettes zusammen, als der muskulöse Körper Vincents sich ihm immer mehr näherte. „Bleib wo du bist!“ „Vincent…“, meldete sich nun auch Cloud zu Wort und legte nun seinerseits besänftigend seine Hand auf die Schulter seines Freundes. „Lass gut sein…“ Die geladene Stimmung schien die Luft um sie herum regelrecht unter Strom zu setzen. Man konnte es fast schon knistern hören… Der Ex-Turk jedoch reagierte nicht auf Clouds eindringliche Stimme. Seine rubinroten Augen fixierten das Bündel Mensch vor sich eindringlich, ehe er erneut zum sprechen ansetzte. „Cloud ist von deiner Unschuld überzeugt. Doch ich bin es nicht, Kadaj…“ Mit dunkler Stimme sprach er diese Worte… langsam und deutlich… für jeden Anwesenden verständlich. „Er glaubt du bist ein anderer Mensch, weil Jenovas Gene deinen Körper verlassen haben. Ich lasse dich in meinem Haus leben, weil ich denke, dass du eine Chance verdient hast… doch liefere mir auch nur einen Grund… ich werde dich ohne zu zögern töten!“ Spielerisch öffnete und schloss er langsam und bedacht seine goldene Faust in einer leicht bedrohlich wirkenden Geste. Befriedigt und zugleich unglaublich fasziniert beobachtete Vincent das zunächst ungläubige und zu seiner Verwunderung schließlich ängstliche Aufblitzen in Kadajs eisblauen Augen. Er hatte nicht erwartet, dass der kleine Silberschopf sich derart einschüchtern lies. „Lass mich…“, hörte er Kadaj plötzlich leise wispern, ehe er spürte, dass er zu weit gegangen war. Der zierliche Körper des Jungen erzitterte heftig, silbrig schimmernde Strähnen verdeckten Kadajs gesenktes Gesicht. „Vincent… hör auf… lass ihn…“, ermahnte ihn Cloud nun eindringlich und schaffte es nur in letzter Sekunde einem plötzlichen Geschoss auszuweichen. Laut klatschend landete das ehemalige Brötchen an der gegenüberliegenden Wand und rutschte langsam gen Boden. „LASST MICH IHN RUHE! RAUS! RAUS! RAUS!!!“, schrie Kadaj nun wutentbrannt und bewarf die beiden mit allem, was er in die Finger bekam. Zornestränen liefen seine Wangen hinab und tropften heiß auf den weichen Stoff der Decke. Da hatte er es! Endlich! Den Beweis, dass er hier nichts Wert war! Wie einen wertlosen Gefangenen behandelte man ihn! Warum töteten sie ihn nicht gleich, wenn er eine derartige Gefahr für Midgar und den Planeten war?! Doch was hatte er erwartet? Verständnis? „RAUS! VERSCHWINDET! LASST MICH IN RUHE!!“ Kadaj schrie sich die Kehle heiser und sank schließlich erschöpft schluchzend in sich zusammen. Hätte er die Kraft gehabt, hätte er Cloud und diesem Kerl den Schädel eingeschlagen! Doch er war nicht mehr stark. Man hatte ihm alles genommen… „Verschwindet endlich…“, flüsterte er ein letztes mal mit krächzender Stimme, ehe er sein Gesicht weinend im weichen Kissen vor sich vergrub. Er ertrug sie nicht… die plötzliche Schwäche… diese Hilflosigkeit… und erst recht nicht die Hand, die sich zielstrebig ihren Weg in sein Haar gesucht hatte und nun besänftigend darüber strich. Fortsetzung folgt! Mieses Ende, nicht wahr? Aber ein Ansporn für mich, möglichst schnell weiter zu schreiben ^^ Bis demnächst ;D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)